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Die
vorliegende Erfindung betrifft eine Zusammensetzung und ein Verfahren
für die
Erhöhung
der Dichte von wässerigen
Laugen und von daraus hergestellten Bohrflüssigkeiten.
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Es
ist wohlbekannt, dass wässerige
Medien, insbesondere diejenigen, welche Ölfeld-Laugen enthalten, gewöhnlich als
Bohrflüssigkeiten,
wie Bohrspülmittel,
Komplettierungsflüssigkeiten,
Packerflüssigkeiten, Bohrlochbehandlungsflüssigkeiten,
Testflüssigkeiten
für unterirdische
Formationen, Spacerflüssigkeiten
und Flüssigkeiten
zur Einstellung von Bohrungen eingesetzt werden. Für alle diese
Verwendungen haben derartige Laugen erwünschter Weise eine relative
hohe Dichte. Um dies zu erreichen, sind verschiedene Komponenten zu
solchen Flüssigkeiten
zugesetzt worden. Beispiele derartiger Additive schließen schwere
Laugen wie Zinkbromid oder Kombinationen davon mit z.B. hydrophilen
polymeren Materialien, wie Hydroxyethylcellulose, ein. Eines der
bei solchen Laugen auftretenden Probleme besteht darin, dass sie
Halogenatome enthalten die nicht umweltfreundlich sind. Darüber hinaus
sind die polymeren Hydroxyethylcellulosen in wässerigen Systemen, welche wasserlösliche Salze
von mehrwertigen Metallen enthalten, schlecht hydratisiert, solvatisiert
oder dispergiert. Um die Probleme der Toxizität zu überwinden, ist es bekannt,
ein Alkalimetallsalz einer Carbonsäure, wie Ameisensäure oder
Essigsäure,
zu verwenden.
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Es
ist eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Zusammensetzung
vorzusehen, welche die gewünschten
wässerigen
Laugensysteme mit hoher Dichte bereitstellt, die von viel niedrigerer
Umwelttoxizität sind.
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Demgemäß besteht
die vorliegende Erfindung in einer wässerigen Zusammensetzung für die Verwendung
als eine Bohrflüssigkeit,
wie sie in den Ansprüchen
definiert ist.
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Ferner
bezieht sich die vorliegende Erfindung auf die Verwendung einer
wässerigen
Zusammensetzung, enthaltend in Lösung
eine Mischung der Carbonsäuresalze
von Cäsium
und zumindest einem anderen Alkalimetall, wobei die Carboxylatanionen
in den Salzen sich von Ameisensäure,
Essigsäure
oder Propionsäure
herleiten, wobei die Lösung
eine Dichte von mehr als 1,8 g/cm3 aufgrund
der Kombination der Carbonsäuresalze
aufweist, als Bohrflüssigkeit.
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Das überraschende
Merkmal der vorliegenden Erfindung besteht darin, dass die nun beanspruchte Kombination
von Salzen zu wässerigen
Lösungen
führt,
welche eine höhere
Dichte als in dem Fall aufweisen, bei dem ein Salz mit niedriger
Dichte allein verwendet wird, und dass das Verhältnis zwischen der Dichte der Lösung und
der Konzentration des Salzes von höherer Dichte durch die Konzentration
und die Natur des Salzes mit niedriger Dichte beeinflusst wird.
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Die
Alkalimetalle, welche die Kationen des zweiten Salzes in der Zusammensetzung
bilden, sind geeigneter Weise Natrium oder Kalium, wobei Kalium
bevorzugt ist.
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Die
verwendeten Salze sind bevorzugter Weise die Formiate und/oder die
Acetate, besonders bevorzugt die Formiate von Cäsium und Kalium.
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In
dem Fall, wo das Cäsiumsalz
ein Formiat und das andere Salz Kaliumformiat ist, liegen die relativen Verhältnisse
des anderen Salzes in der Zusammensetzung bezüglich des Cäsiumformiats geeigneter Weise im
Bereich von 5 bis 55% Gew./Gew., bevorzugter Weise von 10 bis 30%
Gew./Gew. Das relative Verhältnis der
zwei Salze würde
mit der Natur der Salze variieren, jedoch sollte die Unkompliziertheit
der Erfindung sicherstellen, dass diese Werte leicht durch einfache
Versuche festgestellt werden können.
Eine wichtige Folge dieser Erfindung besteht darin, dass sie niedrigere
Konzentrationen der in der Zusammensetzung zu verwendenden relativ
kostspieligen Cäsiumsalze
ermöglicht,
um die gewünschten
Dichten in den wässerigen
Laugen zu erreichen.
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Durch
Variieren der relativen Konzentrationen der Carbonsäuresalze
in der Zusammensetzung ist es möglich,
die gewünschte
Dichte der Lauge oder der endgültigen
Bohrflüssigkeit,
in welcher die Lauge verwendet wird, zu erzielen. Demzufolge können die
Dichten bis zu 2,46 g/cm3 unter Verwendung
der Zusammensetzungen der vorliegenden Erfindung erreicht werden.
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Die
Zusammensetzungen der vorliegenden Erfindung können durch Mischen der wässerigen
Lösungen
der einzelnen Salze hergestellt werden. Andererseits kann eine Mischung
der wässerigen
Lösungen
der entsprechenden Basen von Cäsium
und dem Alkalimetall zuerst hergestellt und eine Carbonsäure, wie
Ameisensäure,
zu der wässerigen
Mischung der Basen zur Bildung der entsprechenden Formiate zugesetzt
werden. Die gewünschte
Konzentration der entsprechenden Salze in der so gebildeten wässerigen
Lösung
kann durch Verdampfen des Wassers aus der Mischlösung eingestellt werden.
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Die
vorliegende Erfindung wird ferner unter Bezugnahme auf die nachfolgenden
Beispiele erläutert.
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A. Herstellung von Kaliumformiat-Lösung:
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Eine
Lösung
von Kaliumformiat wurde durch langsame Zugabe von Ameisensäure (328
g, 98%) aus einem Trichter zu Kaliumhydroxid (800 g, 50%) in einem
Behälter
unter heftigem Rühren
der Mischung mit einem magnetischen Rührer hergestellt. Nach Beendigung
der Reaktion hatte die Lösung
einen pH-Wert von 8,4.
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Diese
Lösung
wurde durch Eindampfen auf einem Wasserbad eingeengt, bis die Kristallisation
einsetzte. Die Lösung
wurde dann abgekühlt
und bis zu 77,4% Gew./Gew. verdünnt,
und dies bildete die Stammlösung
des Kaliumformiats. Bei dieser Konzentration blieb die Lösung bei
Raumtemperatur (ca. 21°C)
klar. Aus dieser Stammlösung
wurden verdünnte
Lösungen
nach Bedarf durch Zusatz von entmineralisiertem Wasser hergestellt.
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Die
Dichten der Kaliumformiat-Lösungen
bei variierenden Verdünnungen
wurden gemessen (durch Wiegen von 1 ml-aliquoten Teilen, dreifach)
und ihr Verhalten bei Lagerung bei –10°C überwacht. Der Siedepunkt von
einer der Lösungen
bei dieser Konzentration wurde bestimmt. Die erhaltenen Ergebnisse
sind in der nachstehenden Tabelle 1 aufgeführt:
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Tabelle
I Dichte
einer HCOOK-Lösung
in Wasser als eine Funktion der Konzentration (T = 21°C)
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B. Herstellung von Cäsiumformiat:
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Eine
Lösung
von Cäsiumformiat
wurde durch langsame Zugabe von Ameisensäure (39,2 g, 98%) aus einem
Trichter zu Cäsiumhydroxid
(250 g, 50%) in einem Behälter
unter heftigem Rühren
unter Verwendung eines magnetischen Rührers hergestellt. Nach Beendigung
der Reaktion wurde die Lösung
10fach verdünnt, und
diese verdünnte
Lösung
hatte einen pH-Wert von 9,1.
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Das
unverdünnte
Reaktionsprodukt wurde als die Stammlösung verwendet. Die Stammlösung wurde dann
durch Eindampfen konzentriert. Während
dieses Verfahrens wurden aliquote Teile der verdampfenden Lösung entnommen
und gleichzeitig die Temperatur der siedenden Lösung überwacht. Die Proben wurden dann
auf Raumtemperatur abgekühlt
und anschließend
die Konzentration (% Gew./Gew.) und die Dichten dieser Probelösungen bestimmt.
Bei einer Temperatur von 135°C
begann die Kristallisation der Lö-sung, und der Versuch
wurde beendet. Die Proben von verschiedenen Konzentrationen wurden
bei –3°C eine Woche
lang gelagert und deren entsprechendes Verhalten studiert. Die Ergebnisse
dieser Untersuchung sind in der nachfolgenden Tabelle II angegeben.
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Tabelle
II Dichte
und Siedepunkt von HCOOCs-Lösungen
in Wasser als eine Funktion der Konzentration (T = 21°C)
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Nach
einwöchiger
Lagerung bei –3°C kristallisierte
die Lösung
mit einer Konzentration von 86,9%, die anderen Lösungen blieben klar.
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Aus
obigen Versuchen (A) und (B) ist zu ersehen, dass beide Salze für die Herstellung
von Flüssigkeiten
mit einer Dichte von > 1,5
g/cm3 geeignet sind.
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Wenn
jedoch Flüssigkeiten
mit einer Dichte von mehr als 1,8 g/cm3 gebraucht
werden, ist die Verwendung von Kaliumformiat allein ungeeignet.
Wenn auch Cäsiumformiat
als solches Flüssigkeiten
mit einer Dichte von über
1,8 g/cm3 liefert, ist Cäsium ein kostspieliges Material.
Es wurde, wie oben angegeben, gefunden, dass durch Mischen von zwei
Alkalimetallsalzen, z.B. von Cäsiumformiat
und Kaliumformiat, Flüssigkeiten
mit einer Dichte von > 1,8
g/cm3 leicht und unerwartet erhalten werden
können,
wobei in Betracht zu ziehen ist, dass Kaliumformiat allein diesen
Wert niemals erreichen kann. Diese neue Entwicklung wird unten beschrieben.
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Beispiel 1
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Die
oben in (B) beschriebenen Cäsiumformiat-Stammlösungen wurden
in verschiedenen Konzentrationen mit Stammlösungen von Kaliumformiat (zwei
Proben: (a) Konzentration 71,9% Gew./Gew., Dichte 1,53 und (b) Konzentration
78% Gew./Gew., Dichte 1,604) beschrieben vorstehend in (A), gemischt.
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Bei
einem Verhältnis
von Cäsiumformiat
(82,4% Gew./Gew.): Kaliumformiat (71,9% Gew./Gew.), was einem Gew./Gew.-Verhältnis von
80 : 20 der Reihe nach entspricht, hatte eine gemischte Lösung der
zwei eine Dichte von 2,03 g/cm3. Im Gegensatz
hierzu hatte eine Stammlösung
von Cäsiumformiat
(82,4% Gew./Gew.), falls mit Wasser allein verdünnt, ein Cäsiumformiat-zu-Wasser-Verhältnis von
87 : 13 Gew./Gew. anzuwenden, um eine Lösung mit einer Dichte von 2,03
g/cm3 zu erzielen. Daher wurde eine Reduktion
im Cäsiumformiat-Verbrauch
von 7% durch Ersatz von Wasser mit Kaliumformiat-Lösung
als Verdünnungsmittel
erzielt.
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Beispiel 2
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Unter
Verwendung der oben in (A) und (B) beschriebenen Verfahren wurde
eine Lösung
von Kaliumformiat (71,9% Gew./Gew., Lösung 2) und eine Lösung von
Cäsiumformiat
(82,4% Gew./Gew., Lösung
1) hergestellt.
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Die
zwei Lösungen
wurden in verschiedenen Gewichtsverhältnissen gemischt, wie dies
in der nachstehenden Tabelle III gezeigt wird. Die Dichten der resultierenden
Mischung wurden durch Wiegen von 1 ml-Proben an einer Analysenwaage
bestimmt. Jeder Versuch und jede Messung wurde zweifach durchgeführt.
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Tabelle
III Dichten
von Mischungen von HCOOK/HCOOCs-LÖsungen in Wasser als Funktion
von HCOOCs
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- "-" bedeutet "Nicht bestimmt"
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Beispiel 3
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Allquote
Teile von einer Cäsiumformiat-Lösung (82,4%
Gew./Gew., Lösung
3) und einer Kaliumformiat-Lösung
(78,0% Gew./Gew., Lösung
4), hergestellt wie oben in (A) und (B), wurden in den in der nachstehenden
Tabelle IV gezeigten volumetrischen Verhältnissen gemischt. Die Dichten
dieser Mischung wurden bestimmt und die erzielten Ergebnisse sind
ebenfalls in der nachfolgenden Tabelle IV angegeben.
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Tabelle
IV Dichten
von Kalium/Cäsium-Formiat-Mischlösungen in
Wasser
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Die
obigen Ergebnisse zeigen, dass eine Flüssigkeit der Dichte von etwa
2,0 bei einer wesentlich reduzierten Cäsiumkonzentration durch Mischen
einer Cäsiumformiat-Lösung (82,4%
Gew./Gew.) mit einer Kaliumformiat-Lösung hergestellt werden kann.
Weitere nachfolgend angegebene Ergebnisse zeigen, dass das obige
Konzept sich eben so gut für
andere Anfangskonzentrationen von Cäsiumformiat anwenden lässt.
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Beispiel 4
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Um
die Zusammensetzung der gemischten Cäsiumformiat/Kaliumformiat-Lösungen zur
Erzielung von Flüssigkeiten
mit einer Dichte im Bereich von 2,0 +/- 0,1 g/cm3 weiter
zu optimieren, und zu zeigen, dass in diesen Fällen auch die Menge an eingesetztem
Cäsium
wesentlich reduziert werden kann, wurde die nachfolgende Versuchsreihe
durchgeführt.
In diesen Versuchen wurden Cäsiumformiat-Lösungen in
einem Konzentrationsbereich von 74 bis 82% Gew./Gew. (Lösung 5)
mit Kaliumformiat-Lösungen
(79% Gew./Gew., Lösung 6)
in verschiedenen Verhältnissen
gemischt. Die Dichten der resultierenden Mischungen wurden doppelt
bestimmt.
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Tabelle
V Dichten
von Mischlösungen
von Kalium/Cäsium-Formiaten
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Die
obigen Ergebnisse zeigen, dass die Verwendung von gemischten Alkalimetallsalzen
von Carbonsäuren
eine Minimierung von kostspieligen Alkalimetallen in solchen Formulierungen
ermöglicht,
ohne einen Verlust der Fähigkeit,
die Dichten der wässerigen
Systeme, welche dieselben enthalten, zu erhöhen. Es ist klar, dass diese
Fähigkeit
mit guter Wirkung zur Formulierung von Bohrflüssigkeiten in der Bohrindustrie
angewandt werden kann.