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Die Erfindung bezieht sich auf Gassensoren des Typs, bei dem
der Widerstand oder eine andere elektrische Eigenschaft einer
Probe aus Zinn (IV) Oxid (SnO&sub2;) gemessen wird, wobei der
Widerstand oder die andere elektrische Eigenschaft abhängig ist
von der Konzentration des Gases im umgebenden Medium. Im
folgenden wird Bezug genommen auf die Messung des spezifischen
Widerstandes, es sollte aber beachtet werden, daß die Erfindung
nicht auf eine solche Messung beschränkt ist. Am Ende dieser
Beschreibung befindet sich eine Liste des Standes der Technik
(Literaturverzeichnis), der sich auf Zinnoxidsensoren bezieht,
und Hinweisnummern [in eckigen Klammern] in der Beschreibung
weisen auf diese Liste des Standes der Technik hin.
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Zinn (IV) Oxid (SnO&sub2;) wird weitgehend als Basis für
Feststoff-Sensoren verwendet, die in der Lage sind, eine
Vielfalt von toxischen und entflammbaren Gasen zu ermitteln
[1-7]. Zinn (IV) Oxid ist ein Halbleiter vom n-Typ, bei dem die
elektrische Leitfähigkeit bzw. Durchlässigkeit durch negative
Ladungsträger hindurch stattfindet.
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Das aktive Abfühlelement besteht üblicherweise aus einer
gesinterten polykristallinen Masse aus dem Oxid, beispielsweise
die vielen Formen von Figaro-Gassensor, in Japan hergestellt.
Das Herstellungsverfahren bedingt eine Wärmebehandlung des SnO&sub2;
mit irgendwelchen anderen Zugaben, wie beispielsweise PdCI&sub2; oder
ThO&sub2; [2, 5, 6], die anfänglich in einem wäßrigen Brei dispergiert
sind. Dieser Sinterprozeß ergibt einen Sensorkörper von
geeigneter mechanischer Festigkeit und verleiht außerdem eine
Wärmestabilität, die in Anbetracht der erhöhten Temperaturen
(300ºC-400ºC) wesentlich ist, bei denen diese Vorrichtungen
betrieben werden. Um die gewünschte Wärmestabilität zu erzielen,
muß die verwendete Sintertemperatur (Ts) bedeutend höher sein als
die Sensor-Betriebstemperatur (To). Typische Werte von Ts liegen
im Bereich 600º-700ºC [2, 6, 7]. Es ist jedoch allgemein
bekannt, daß Zinnoxid allein schlecht bei diesen Temperaturen
sintert. Werte von Ts über 1100ºC, die die Tammann-Temperatur des
Materials markiert [8], sind erforderlich, um eine beschleunigte
Adhäsion zwischen benachbarten Kristalliten zu erzielen. Um eine
intergranulare Niedertemperatur-Zementierung zu verbessern,
werden oft Bindemittel wie Tetraethylorthosilikat (TEOS) [9], MgO
[6] oder Tonerde [10] vor der Wärmebehandlung eingegeben. Diese
Bindemittel können die Gas-Abfühleigenschaften des Materials
bedeutend verändern, z. B. im Fall von TEOS, das sich bei
erhöhten Temperaturen zersetzt unter Bildung von Si-O-Brücken
zwischen den SnO&sub2;-Körnchen, wobei die Präsenz des Bindemittels
eine bemerkenswerte Zunahme der Empfindlichkeit für entflammbare
Gase mit sich bringt [9].
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In Anbetracht der Wichtigkeit des Wärmebehandlungsschrittes
beim gesamten Fabrikationsvorgang, sind vergleichsweise wenig
Studien an dem Einfluß der Sintertemperatur auf die
Eigenschaften von Gassensoren auf SnO&sub2;-Basis durchgeführt worden.
Eine durch Borand [11] durchgeführte Forschung an gepreßten
Tabletten aus polykristallinem SnO&sub2;, geglüht im Bereich 400ºC-
900ºC, zeigte, daß eine maximale CO-Empfindlichkeit bei
kürzester Ansprechzeit bei einer Sintertemperatur von 700ºC in
Erscheinung trat. Für eine Zinnoxid-Verbrennungs-
Überwachungsvorrichtung jedoch fanden Sasaki und seine
Mitarbeiter [12] heraus, daß eine Sintertemperatur von 1300ºC
die am meisten erwünschten Eigenschaften ergab.
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Solche Sensoren sind ausgiebig beschrieben worden und liegen
in Form eines dünnen oder dicken Filmniederschlags aus dem
Zinnoxid auf einem Substrat aus Tonerde oder einem anderen
isolierenden Keramikmaterial vor. Platinpastenkontakte werden
verwendet, um das dünne Zinnoxid mit Drähten zur
Widerstandsmessung zu verbinden, und ein elektrisches
Widerstands-Heizelement kann auf dem Substrat vorgesehen sein.
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Zinnoxid-Sensoren haben einen Hauptnachteil insofern, als
sie zwar für viele Gase empfindlich sind, aber es gibt da auch
Quersensitivitäten, d. h. die Präsenz des einen Gases wird die
Sensitivität des Sensors bei der Präsenz eines zweiten Gases
verändern.
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Eine bemerkenswerte Quersensitivität ist der Einfluß von
Sauerstoff bei niedrigen Sauerstoff-Partialdrücken. Es ist
festzustellen, daß ein undotierter SnO&sub2;-Sensor große Änderungen
im Widerstandswert (größer als drei Größenordnungen) erfährt,
wenn er Gasen wie CO oder H&sub2; unter Bedingungen von reduziertem
Sauerstoff-Partialdruck ausgesetzt wird.
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Ein weiteres Problem bei der Herstellung solcher Zinnoxid-
Gassensoren ist das Kontrollieren des spezifischen Widerstandes
des Sensors, so daß er leicht meßbar ist. Es ist bekannt,
Antimonoxid (Sb&sub2;O&sub3;) als Hilfe bei der Reduzierung des
Basiswiderstandes des Zinnoxid-Sensors zuzugeben. Zu einer
Abhandlung in Sensors and Actuators 12 (1987), Seiten 77-89
[15], beschreibt L.N. Yannopoulos die Verwendung von Sn0,98Sb0,02O&sub2;.
Diese Forschungen deuteten darauf hin (Seiten 86, 87), daß das
Gassensor-Ansprechen auf H&sub2; durch Änderungen des Partialdrucks
von Sauerstoff über den Bereich 0,25-2,0% beeinträchtigt wurde.
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Das EP-Patent 0 147 213 (Wertinghouse Electric Corporation)
beschreibt antimondotierte Zinnoxid-Sensoren, die 0,5-2,5
Gewichtsprozent Antimon enthielten, gebildet durch Mitfällung
von aus Zinn und Antimon gemischtem Hydroxid aus einer
Beimengung von Stannichlorid-Flüssigkeit und
Antimonpentachlorid-Flüssigkeit. Die hergestellten Sensoren
waren geeignet zur Ermittlung von CO und H&sub2;, zeigten aber eine
bemerkenswerte Sauerstoff-Quersensitivität (siehe Fig. 4 und 5).
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GB 1 596 095 beschreibt die Verwendung von Antimon bei einem
sehr niedrigen Pegel (< 0,1 Gew.-%) und ist auf die Verwendung
solcher Sensoren als Gasalarm abgestellt und spricht nicht das
Problem von Sauerstoffsensibilität bei niedrigen Sauerstoff-
Partialdrücken an.
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EP 0 114 310 beschreibt die Verwendung von Antimon und
Platin in einem Zinnoxid-Sensor, wobei das Verhältnis von
Antimon zu Zinn 2 : 8 Mol-% beträgt und das Verhältnis von Platin
zu Zinn im Verhältnis 2 : 10 Mol-% vorliegt. Diese Schrift
offenbart sehr hohe Pegel von Platin und erwähnt nicht die
Unterdrückung der Sauerstoff-Abhängigkeit. Der Hauptunterschied
zwischen diesem Sensor und anderen Sensoren besteht darin, daß
er bei Raumtemperatur betrieben wird und somit eine sehr lange
Ansprechzeit hat. Der Grund für die Zugabe von Antimon und
Platin bestand offenbar darin, einen Widerstandswert zu
erhalten, der niedrig genug ist, um bei Umgebungstemperaturen
gemessen zu werden. Ein großes Problem bei Raumtemperatur-
Sensoren besteht darin, daß sie zu einer größeren
Beeinträchtigung durch wechselnde Feuchtigkeit als durch
wechselnde Gaszusammensetzung tendieren. Ferner bedingt der
Prozeß zur Bildung des offenbarten Sensors eine Befeuerung mit
einer Temperatur im Bereich 600-850ºC.
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EP-Patent 0 261 275 betrifft einen Wasserstoff-Sensor unter
Verwendung von Antimon im Verhältnis 0 : 8 Mol-%, aber erwähnt in
keiner Weise die Leistung des Sensors bei
Sauerstoffmangelzuständen. Das beschriebene Verfahren ist dem in
EP 0 114 310 ähnlich.
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EP 0 280 540 betrifft einen Sensor, der ein antimondotiertes
Zinnoxid-Abtastmedium mit einem Filter aufweist, um die Leistung
bzw. Arbeitsweise des Sensors zu verändern.
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Wie aus Vorstehendem ersichtlich, gibt es viele auf dem
Gebiet von Zinnoxid-Gassensoren Tätige, doch keiner hat den Wert
der vorliegenden Erfindung erkannt.
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Zinnoxid-Sensoren nehmen allgemein in ihrem spezifischen
Widerstand ab, wenn die Konzentration des Gases, für das sie
empfindlich sind, zunimmt. Ausnahmsweise sind Sensoren von
besonderer Zusammensetzung beschrieben worden, bei denen der
spezifische Widerstand in dem Maße zunimmt, wie die
Konzentration eines besonderen Gases zunimmt (siehe z. B.
Literaturstellen 22, 33 nach unten stehender Liste).
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Die Anmelderin hat außerdem einen wasserstoffselektiven
Linearansprech-Zinnoxid-Gassensor entwickelt und beschrieben,
der Wismuth einschließt (WO 91/14939).
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Es ist im US-Patent 4542640 (Clifford) vorgeschlagen worden,
ein Gasermittlungssystem, das verschiedene separate Halbleiter-
Gassensoren mit unterschiedlichen Eigenschaften einschließt,
sowie eine Prozessor-Einrichtung vorzusehen, um eine Anzeige für
die Gaskonzentration zu produzieren.
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Die Erfinder haben herausgefunden, daß die Anfälligkeit von
Zinnoxid-Sensoren für Sauerstoff-Quersensitivität unterdrückt
wird, wenn bestimmte Dotierungsmittel verwendet werden, um den
empfänglichen Basiswiderstand der Sensoren herabzusetzen.
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Die Anmelderin hat festgestellt, daß, wenn Sb(III) als
Dotierungsmittel eingesetzt wird, die Sensitivität für
Sauerstoffkonzentration drastisch abnimmt. Wenn ein solcher
Sensor, der beispielsweise 2% Sb&sub2;O&sub3; enthält, den Bedingungen
eines reduzierten Sauerstoff-Partialdruckes ausgesetzt wird (Po2
im Bereich 10&supmin;&sup4;-1 Atm.), die Empfindlichkeit für diese Gase nur
um bis zu einem Faktor "mal zwei", und gewöhnlich viel weniger,
zunimmt. Die Erfinder hatten zunächst den Verdacht, daß das
Antimon durch Reduzierung des Basiswiderstandes des Sensors
arbeitete, doch Vergleichstests mit anderen potentiellen
Dotierungsmitteln zeigen, daß dies nicht der einzige arbeitende
Mechanismus ist.
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Dementsprechend sieht in einem weiteren Aspekt die
vorliegende Erfindung ein Verfahren vor zum Ermitteln eines oder
mehrerer der Gase H&sub2;, CO oder CH&sub4; in Anwesenheit von Sauerstoff
in einem Bereich von Partialdrücken von 10&supmin;&sup4;-1 Atm., bei
Verwendung von Zinnoxid-Sensoren, die hergestellt werden durch
das inhomogene Gemisch von Antimonverbindung mit Zinnoxidpulver
und Formung des Sensors durch Niederschlag eines Breis des
Gemisches auf ein Substrat und Trocknen sowie Sintern des Breis,
wobei die Antimonverbindung in einer Menge vorhanden ist, die
ausreicht, um die Sensitivität des Sensors für eines oder
mehrere der Gase H&sub2;, CO, CH&sub4; relativ unabhängig zu machen von der
Konzentration des Sauerstoffs im Bereich Po2 10&supmin;&sup4;-1 Atm.
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Vorteilhaft liegt die Konzentration von Antimon, ausgedrückt
als Antimonoxid, im Zinnoxid in der Größenordnung von 2 Gew.-%.
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Weitere Merkmale der Erfindung werden durch nachfolgende
Beschreibung und Ansprüche mit Bezug auf die Zeichnungen
beispielhaft dargelegt, bei denen die Fig. 1-9 sich auf die
Untersuchung von Nicht-Stöchiometrie im Einklang mit
Hochtemperatur-Kalzinierung (Gegenstand einer
Ausscheidungsanmeldung) beziehen und die Fig. 10-13 sich auf die
Untersuchung des Unterdrückens der Sauerstoff-Quersensitivität
bezieht:-
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Fig. 1: Änderung des Sensor-Widerstandes als Funktion der
SnOZ-Sintertemmperatur bei (a) To = 400ºC und (b) To = 280ºC.
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Fig. 2: Arrhenius-Plots von 1nR gegen T&supmin;¹ für eine Reihe von
Sensoren, hergestellt aus SnO&sub2;-Proben, die bei folgenden
Temperaturen vorgewärmt wurden: (i)- 800ºC, (ii) 1125ºC,
(iii) 1250ºC, (iv) 1440ºC, (v) 1500ºC und (vi) 1580ºC.
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Fig. 3: Logarithmische Plots des Widerstandes gegen
Reduzierung der Gaskonzentration bei einer Arbeitstemperatur von
400ºC, für eine Reihe von Sensoren, die bei Temperaturen von
(i) 800ºC, (ii) 1000ºC, (iii) 1125ºC, (iv) 1250ºC, (v) 1375ºC,
(vi) 1440ºC, (vii) 1500ºC und (viii) 1580ºC gesintert wurden.
Die verwendeten Verunreinigungsgase sind in jedem Fall (a) CO,
(b) CH&sub4; und (c) Hz.
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Fig. 4: Ein Plot von Ro/R (Ro = Sensorwiderstand in Luft und
R = Widerstand in einem 1%-igen (Volumen) Verunreinigungs-
Gas/Luft-Gemisch) gegen Sintertemperatur (Ts) für eine Reihe von
Sensoren, die bei To = 400ºC gehalten wurden.
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Fig. 5: Wie Fig. 3, außer daß eine Arbeitstemperatur von
280ºC verwendet wurde. Die getesteten reduzierenden Gase waren
(a) CO, (b) CH&sub4; und (c) H&sub2;.
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Fig. 6: Logarithmische Plots des Widerstand-Ansprechens auf
reduzierende Gaseinschlüsse für einen Sensor, der präpariert
wurde aus SnO&sub2;, gesintert bei 1500ºC und auf einer Temperatur
gehalten wurde von (i) 450ºC, (ii) 400ºC, (iii) 360ºC,
(iv) 320ºC, (v) 280ºC, (vi) 230ºC und (vii) 175ºC. Die
verwendeten Verunreinigungsgase waren in jedem Fall (a) CO,
(b) CH&sub4; und (c) H&sub2;.
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Fig. 7: Dynamisches Ansprechen eines Sensors, der aus SnO&sub2;,
vorgewärmt bei 1500ºC, hergestellt wurde, auf unterschiedliche
CO-Konzentrationen in Luft. Die verwendete Betriebstemperatur
war 280ºC.
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Fig. 8(a): Ein Plot des Sensor-Ansprechens (dargeboten durch
das Verhältnis des Widerstandes im tragenden Gas zum Widerstand,
der sich in Anwesenheit von einem 1%-igen (Volumen)
Reduziergaseinschluß zeigt) gegen Sauerstoff-Partialdruck für
eine undotierte SnO&sub2;-Probe, gesintert bei 1500ºC nach Einwirkung
von (i) CO bei 280ºC und (ii) H&sub2; bei 175ºC.
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Fig. 8(b): Sensor-Widerstandsansprechen auf Reduzierungs-
Gaseinschlüsse, wenn der Sauerstoff-Partialdruck im Basisgas bei
10&supmin;&sup4; Atm. festgelegt ist.
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Fig. 9: Plots des Widerstandes gegen Verunreinigungs-
Gaskonzentration für einen Sensor, der hergestellt wurde aus
SnO&sub2;, vorgesintert bei 1500ºC in Luft und auf drei
unterschiedlichen Betriebstemperaturen gehalten: (a) 400ºC,
(b) 280ºC und (c) 175ºC.
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Fig. 10 ist eine Grafik, die das Ansprechen einer Reihe von
Sb&sub2;O&sub3;-dotierten Zinnoxidsensoren (gemessen als G/Go, wobei
G = Leitwert in einem Verunreinigungs-O&sub2;-N&sub2;-Gemisch und
Go
= Leitwert nur im tragenden Gas ist) auf einen 1%-igen
(Volumen)Kohlenmonoxid-Einschluß, als eine Funktion des
Sauerstoff-Partialdrucks graphisch dargestellt, zeigt.
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Fig. 11: Wie Fig. 10, außer daß ein 1%-iger (Volumen)
Methaneinschluß verwendet wurde.
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Fig. 12: Wie Fig. 10, außer daß ein 1%-iger (Volumen)
Wasserstoffeinschluß verwendet wurde.
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Fig. 13: Ansprechen (G/Go) eines CO-selektiven Sensors, der
mit 2 Gew.-% Sb&sub2;O&sub3; dotiert ist, aufgezeichnet als Funktion des
Sauerstoff-Partialdrucks. Eine Verunreinigungs-Gaskonzentration
von 1 Vol.-% wurde in jedem Fall verwendet, während der Sensor
auf einer Betriebstemperatur von 280ºC gehalten wurde.
Untersuchung der Einwirkung der Sintertemperatur
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Stannioxid wurde zubereitet über die kontrollierte Hydrolyse
einer wäßrigen SnCl&sub4;-Lösung durch Harnstoff bei 90ºC. Das
erhaltene gallertartige Präzipitat wurde mit destilliertem
Wasser gründlich gewaschen, bis die Chloridkonzentration im
Filtrat belanglos wurde. Nach Trocknung stellte eine
Wärmebehandlung der α-Zinnsäure in Luft bei 800ºC für 2 Stunden
eine komplette Umwandlung in Zinn(IV)oxid sicher. Ein feines
homogenes Pulver wurde durch Mahlen des Oxids in einer
Kugelmühle 30 Minuten lang erhalten.
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Sensoren wurden zubereitet durch Aufbringen einer wäßrigen
Paste aus dem SnO&sub2; auf die Kontaktkissen eines Tonerde-Substrats
(geliefert von Rosemount Engineering), wie in
Vorveröffentlichungen beschrieben [13, 14]. Für
Sintertemperaturen von 800ºC bis 1000ºC wurde die gesamte
Zinnoxid-Substrat-Baugruppe direkt in dem Ofen in Luft
angeordnet. Aber aufgrund der Unfähigkeit des Substrates,
Temperaturen über 1000ºC zu widerstehen, wurde die
Wärmebehandlung (Kalzinierung) des SnO&sub2; zwischen 1100ºC und
1600ºC am freien Pulver in Luft durchgeführt. Das vorkalzinierte
Oxid wurde dann auf das Substrat aufgebracht und bei 1000ºC in
der üblichen Weise gebacken.
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Volle Einzelheiten der zum Bestimmen des Sensor-
Widerstandswertes und zum Mengen von Gemischen aus CO, CH&sub4; oder
H&sub2; in einem Sauerstoff-Stickstoff-Schwebegas sind sonstwo
angegeben [13, 14, 19].
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Ein Studium der Beziehung des Sensor-Widerstandes gegen
Arbeitstemperatur (To) in reiner trockener Luft zeigt, daß eine
Erhöhung der SnO&sub2;-Sintertemperatur zu einem wesentlichen Anstieg
des Widerstandswertes führt. Fig. 1 veranschaulicht die Änderung
des Sensor-Widerstandes, die bei zwei unterschiedlichen Werten
für To für SnO&sub2;-Proben, die zwischen 800ºC und 1600ºC gesintert
wurden, beobachtet wurde. Die größten Zunahmen des
Widerstandswertes zeigen sich beim Sintern des Materials bei
Temperaturen über 1400ºC. Dieses Ergebnis scheint etwas im
Widerspruch zu stehen zu den Feststellungen von Sasaki et al.
[12], die ein Abfallen des Sensor-Widerstandswertes bei
Sintertemperaturen über 1300ºC beobachteten, was sie der Bildung
von "Hälsen" zwischen separaten Oxidpartikeln zuschreiben.
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Eine Arrhenius-Behandlung der Daten, die für verschiedene
Sensoren unter Einsatz eines Bereiches von Sintertemperaturen
erhalten wurden, ist in Fig. 2 dargestellt [Sintertemperaturen
sind: (i) 800ºC, (ii) 1125ºC, (iii) 1250ºC, (iv) 1440ºC,
(v) 1500ºC und (vi) 1580ºC]. Eine merkwürdige Charakteristik
dieser Plots ist das allmähliche Erscheinen einer Krümmung der
Widerstand-Temperatur-Kurve zwischen 230ºC und 350ºC, sobald Ts
erhöht wird. Ein solches Verhalten ist in vorhergehenden Studien
an der elektrischen Leitfähigkeit von gepreßten porösen
Tabletten aus SnO&sub2; beobachtet worden, die bei 1000ºC [17]
gesintert wurden und zu einer Änderung der absorbierten
Sauerstoff-Spezies beitrugen, die an der Sensor-Oberfläche
vorhanden war. Die Krümmung manifestiert sich selbst bei einer
Temperatur, die bedeutend höher liegt als der gut etablierte
Wert von 160ºC, festgelegt für die O&sub2;&supmin; 20-Transformierung [19].
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Die Neigungen der Plots 1nR gegen T&supmin;¹ für
Arbeitstemperaturen über 350ºC ändern sich nur am Rande bei
Sintertemperatur (Ts), wie in Tabelle 1 gezeigt.
TABELLE 1
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Wirkung der Sintertemperatur auf die Neigungen von Arrhenius-
Plots, erzielt im Bereich 320ºC bis 500ºC für undotierte SnO&sub2;-
Sensoren.
Sintertemperatur/ºC Arrhenius-Neigung/eV
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800 0,95
-
1000 0,99
-
1125 0,90
-
1250 0,90
-
1375 0,85
-
1440 0,74
-
1500 0,91
-
1580 0,95
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Die Hochtemperatur-Aktivierungsenergie, die für einen SnO&sub2;-
Sensor bestimmt wurde, der bei 1000ºC gesintert wurde,
entspricht gut den Feststellungen von Moseley et al. [17]. Aus
ihren Ergebnissen leiten diese Autoren ab, daß eine Oberflächen-
Beschaffenheit, im Verein mit adsorbiertem Sauerstoff, bei
1,1 eV unter dem Leitband lokalisiert ist.
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Viele Autoren haben beobachtet, daß die SnO&sub2;-Korngröße mit
zunehmenden Werten von Ts zunimmt und daß ein Anstieg des Sensor-
Widerstandes ebenfalls erfolgt [8, 12, 20]. Sasaki und seine
Mitarbeiter [12] haben diesen Anstieg des Widerstandswertes der
Eliminierung von flachen Donatorenniveaus zugeordnet, wenn die
Sintertemperatur erhöht wird. Es kann allerdings auch möglich
sein, daß eine Vergrößerung der Kristallit-Abmessung zu einer
Abnahme der Anzahl von Zwischenkorn-Grenzen führt, was somit den
Fluß von Trägern durch die gesinterte Masse des Materials
beschränkt.
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Die Fig. 3 (a)-(c) veranschaulichen die Änderung des Sensor-
Widerstandswertes bei 400ºC als eine Funktion von
Verunreinigungs-Gaskonzentration für eine Reihe von SnO&sub2;-Proben,
gesintert im Bereich 800ºC < Ts > 1600ºC [Sintertemperaturen
sind: (i) 800ºC, (ii) 1000ºC, (iii) 1125ºC, (iv) 1250ºC,
(v) 1375ºC, (vi) 1440ºC, (vii) 1500ºC und (viii) 1580ºC]. Die
Haupteigenschaften des Sensor-Ansprechens auf jedes reduzierende
getestete Gas wird nunmehr nacheinander diskutiert.
(a) CO-Ansprechen
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Sensoren, die bei 800ºC oder 1000ºC gesintert werden,
scheinen nur wenig oder keine Ansprechmöglichkeit auf
Kohlenmonoxid bei Temperaturen gleich oder über 400ºC zu
besitzen. Jedoch eine Erhöhung von Ts über 1100ºC hinaus scheint
einen Grad von CO-Empfindlichkeit zu verleihen, der ein Maximum
bei zirka 1250ºC erreicht. Ein Sensor, hergestellt aus einer
SnO&sub2;-Probe, die bei dieser Temperatur vorbehandelt wird, zeigt
einen 66%-igen Widerstandsabfall, wenn er einem CO-Luft-Gemisch
von 1 Vol.-% ausgesetzt wird. Eine weitere Erhöhung von Ts
schwächt das CO-Signal bis zu einem gewissen Ausmaß, auch wenn
das Ansprechen selbst bei der höchsten verwendeten
Sintertemperatur bedeutsam bleibt.
(b) CH&sub4;-Ansprechen
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Die Verwendung der niedrigsten Sintertemperatur ergibt
Sensoren, die eine hohe Empfindlichkeit für Methan besitzen.
Eine Erhöhung von Ts führt zu einer allmählichen Abschwächung des
CH&sub4;-Signals, mit der Folge, daß die SnO&sub2;-Probe, die bei der
höchsten Temperatur gesintert wird, das am wenigsten
empfindliche Element erzeugt.
(c) H&sub2;-Ansprechen
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Die Größe von Widerstandsänderungen, die bei Einwirkung
eines Wasserstoff-Einschlusses für Sensoren beobachtet werden,
die Ts ≤ 1000ºC verwenden, erscheint relativ unwesentlich im
Vergleich zum Ansprechen, das sich in Gegenwart einer gleichen
Konzentration von Methan zeigt. Eine Erhöhung der
Sintertemperatur leitet allerdings eine wesentliche Wasserstoff-
Sensitivität ein, die ein Maximum um 1400ºC herum erreicht. Die
Verwendung von höheren Werten für Ts führt zur Desensibilisierung
des H&sub2;-Signals.
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Die oben beschriebenen Trends sind ausreichend durch Fig. 4
wiedergegeben, wo das Verhältnis Ro/R (Ro = Sensor-Widerstand in
reiner Luft und R = Sensor-Widerstand in einem Verunreinigungs-
Luft-Gemisch von 1 Vol.-%) als eine Funktion der
Sintertemperatur geplottet ist. Wenn daher ein undotierter
Zinnoxid-Sensor dieses Typs bei einer relativ hohen Temperatur
(To = 400ºC) betrieben werden soll, dann wird der höchste Grad an
Sensitivität für ein bestimmtes Gas, nämlich Methan, erreicht,
indem eine Sintertemperatur im Bereich 800ºC-1000ºC verwendet
wird. Sollte aber die Sensitivität für einen Bereich von
reduzierenden Gasen das Haupterfordernis sein, so würde die
Verwendung von Ts ein Bereich 1250ºC-1400ºC am vorteilhaftesten
sein.
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Die logarithmischen Plots von Sensor-Widerstand gegen
Verunreinigungs-Gaskonzentration nach Fig. 3 (a)-(c) zeigen, daß
die Mehrheit von Sensoren einer Potenzgesetz-Beziehung (power
law relationship) gehorcht. Aber ein Sensor-Ansprechen,
insbesondere auf Kohlenmonoxid, scheint in verschiedenen Fällen
sich der Potenzgesetz-Beziehung bei hohen Verunreinigungspegeln
nur asymptotisch zu nähern. Ähnliche Eigenschaften wurden von
anderen [21] während des Feststoff-Gasansprechens von TGS-
Halbleiter-Gassensoren berichtet. Der Potenzgesetz-Koeffizient
(β) ändert sich beträchtlich mit der Sintertemperatur, wie den in
Tabelle 2(a) wiedergegebenen Daten entnommen werden kann.
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Wiederum spiegeln die allgemeinen Trends der Größe von β jene
wider, die für die Änderung der CO-, CH&sub4;- und H&sub2;-Sensitivität mit
Ts, wie oben erörtert, beobachtet wurden.
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TABELLE 2
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Änderung von β, die Potenzgesetz-Kurvenverlauf als eine Funktion
der Sintertemperatur für undotierte SnO&sub2;-Sensoren,
aufrechterhalten bei zwei unterschiedlichen Arbeitstemperaturen
bei Einwirkung eines Einschlusses von CO, CH&sub4; oder H&sub2; in Luft.
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* In Fällen, wo zwei Arten von Verhalten durch die Plots
Widerstand gegen Gaskonzentration aufgezeigt werden, ist der im
10²-10³-ppm-Bereich erhaltene Kurvenverlauf wiedergegeben.
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Identische Experimente wie die oben beschriebenen wurden bei
einer niedrigeren Arbeitstemperatur von 280ºC durchgeführt.
Diese Temperatur wurde früher [18] als das Optimum festgelegt,
das für maximale Sensitivität für Kohlenmonoxid und Wasserstoff
erforderlich ist. Die Plots für Sensor-Widerstand gegen
Verunreinigungs-Gaskonzentration, die für die Serie von Sensoren
erhalten werden, die aus SnO&sub2;-Proben hergestellt werden, die über
einen Bereich von Temperaturen vorgewärmt werden, sind in den
Fig. 5 (a)-(c) dargestellt. Sensoreigenschaften bei To = 280ºC
unterscheiden sich in verschiedener Weise von jenen, die sich
bei einer hohen Arbeitstemperatur zeigen.
(a) CO-Ansprechen
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Eine bedeutende Abnahme der Kohlenmonoxid-Sensitivität ist
bei Erhöhung der Sintertemperatur von 800ºC auf 1375ºC zu
beobachten. Sensoren, die aus SnO&sub2; hergestellt sind, das bei
Temperaturen gleich oder über 1440ºC wärmebehandelt ist, zeigen
ein Verhalten des p-Typs bei Einwirkung eines CO-Einschlusses
von weniger als 10³ ppm. Die am meisten vergrößerten
Widerstandanstiege werden beobachtet, wenn eine Sintertemperatur
von 1500ºC verwendet wird. Eine Erhöhung der CO-Konzentration
über 10³ ppm verursacht in diesem Fall eine Verringerung und
eventuell einen Stillstand der beobachteten Widerstandszunahmen.
(b) CH&sub4;-Ansprechen
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Eine Abnahme der Methan-Sensitivität bei zunehmender
Temperatur zeigt sich bei der niedrigeren Arbeitstemperatur, und
zwar in Übereinstimmung mit den Ergebnissen, die bei To 400ºC
erzielt werden. Jedoch wird bei Vorbehandlungstemperaturen von
1500ºC oder darüber das CH&sub4;-Ansprechen vernachlässigbar gering.
(c) H&sub2;-Ansprechen
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Die Verwendung der niedrigsten Sintertemperaturen beschert
eine wesentliche Wasserstoff-Empfindlichkeit, die abnimmt,
sobald Ts erhöht wird. Merkwürdigerweise zeigt ein aus einer
SnO&sub2;-Probe hergestellter Sensor, gesintert bei 1500ºC, ein
herkömmliches Verhalten vom n-Typ bei Einwirkung von
Wasserstoff-Konzentrationen von weniger als 10³ ppm, selbst wenn
die H&sub2;-Pegel weiter erhöht werden, steigt der Sensor-Widerstand
beträchtlich an. Diese Anomalie tritt bei dem bei 1580ºC
gesinterten Sensor nicht zu Tage.
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Die Tabelle 2 (b) zeigt die Wirkung der Sintertemperatur auf
β, den Potenzgesetz-Koeffizienten, der aus den in Fig. 5 (a)-(c)
dargestellten Plots errechnet wird, bei einer Sensor-
Arbeitstemperatur von 280ºC. Wiederum ist die Änderung von β mit
der Sintertemperatur sehr wesentlich, insbesondere im Fall von
CO, wo ein Umschalten von einem positiven zu einem negativen
Potenzgesetzkoeffizienten bei Ts 1440ºC beobachtet wird. Es ist
ersichtlich, daß die Größe der Potenzprofilkurve für H&sub2;-Gas
annähernd um einen Faktor 2 größer ist als für CO oder CH&sub4; bei
Sintertemperaturen von weniger als 1125ºC. Diese Erkenntnis
erscheint bei vorher veröffentlichten Ergebnissen [21].
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Die Gasaufspüreigenschaften von polykristallinem SnO&sub2;, das
bei 1500ºC gesintert wurde, wurden im Hinblick auf sein
Verhalten beim Umschalten vom n-Typ zum p-Typ, abhängig von den
eingesetzten Bedingungen, studiert. Die weitgehenden
Diskrepanzen im Sensor-Ansprechen auf reduzierende Gase bei den
beiden oben verwendeten Betriebstemperaturen ( 400ºC und
280ºC) zeigen, daß die Temperatur bei der Bestimmung des
Verhaltens des Sensors ausschlaggebend ist. Die Ergebnisse einer
ausgiebigen Studie der Auswirkung der Änderung von To bei Sensor-
Ansprechen sind in Fig. 6 (a)-(c) wiedergegeben, wo der
Sensor-Widerstand als Funktion der Verunreinigungs-
Gaskonzentration unter Verwendung logarithmischer Achsen
geplottet ist [Arbeitstemperaturen von (i) 450ºC, (ii) 400ºC,
(iii) 360ºC, (iv) 320ºC, (v) 280ºC, (vi) 230ºC und (vii) 175ºC].
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Wenn er bei Temperaturen von 360ºC oder darüber gehalten
wird, erfährt der Sensor einen Abfall des Widerstandswertes,
wenn er CO-, CH&sub4;- oder H&sub2;-Einschlüssen in Luft ausgesetzt wird,
wie es für diesen Typ von Vorrichtung erwartet würde. Ein
Abnehmen von To unter 360ºC erzeugt verschiedene Effekte. Erstens
werden die Widerstandsänderungen, die beobachtet werden, wenn
der Sensor Methan ausgesetzt wird, vernachlässigbar gering bei
Arbeitstemperaturen von 280ºC oder weniger. Jedoch zweitens und
treffender ist die Änderung im Mechanismus der Ermittlung von
CO, die der Sensor zeigt, wo wesentliche Zunahmen des
Widerstandswertes in Gegenwart von CO-Luft-Gemischen beobachtet
werden. Die Stärke des p-Typ-Ansprechens erreicht ein Maximum
bei To 230ºC, wo ein 16-facher Anstieg des Sensor-Widerstandes
in einer 1 Vol-%-igen CO-Atmosphäre festzustellen ist. Eine
weitere Absenkung der Arbeitstemperatur führt zu einer
ernsthaften Reduktion der Größe des p-Typ-Effektes. Eine
ähnliche "invertierte Sensitivität" zeigt sich auch bei
Einwirkung von wasserstoffhaltigen Umgebungen bei
Arbeitstemperaturen von 280ºC oder weniger. In diesem Fall wird
die am meisten gesteigerte Zunahme des Widerstandswertes bei dem
verwendeten niedrigsten Wert für To beobachtet.
-
Das dynamische Ansprechen des Sensors, der bei To ≤ 280ºC
gehalten wird, erscheint wesentlich langsamer als das n-Typ-
Signal, das bei hohen Arbeitstemperaturen zu beobachten ist. Im
letzteren Fall wird die abschließende Widerstands-Ablesung 30
Sekunden oder weniger nach Einwirkung des reduzierenden Gases
erreicht. Bei To 280ºC zeigen jedoch die in Fig. 7 geplotteten
Profile "Widerstand gegen Zeit", daß das abschließende Signal
nur zirka 5 Minuten nach Einführung des CO-Luft-Gemisches
erhalten wird. Die Wiederherstellung des ursprünglichen
Widerstandswertes in Luft erscheint noch langsamer, wobei sie
bis 30 Minuten braucht, wenn der Sensor vorher mit
Kohlenmonoxid-Konzentrationen von 0,5 Vol.-% oder mehr dosiert
worden ist.
-
Die Reproduzierbarkeit des Phänomens wurde für verschiedene
Sensoren, die aus unterschiedlichen Chargen aus SnO&sub2; zubereitet
und bei 1500ºC gesintert wurden, untersucht. Diese
Untersuchungen zeigten, daß dieses p-Typ-Verhalten in allen
Fällen angezeigt wurde, aber die Stärke der beobachteten
Widerstands-Zunahmen für eine festgelegte CO- oder H&sub2;-
Konzentration variierte beachtlich zwischen Zinnoxid-Chargen.
-
In einer separaten Untersuchung wurde die Auswirkung von
unterschiedlichen Sauerstoff-Partialdrücken auf das Sensor-
Ansprechen bei Betriebstemperaturen von 280ºC oder weniger
studiert. Fig. 8 (a) zeigt die Änderung im Verhältnis R/Ro
(vorher definiert) für einen 1 Vol.-%-igen CO-Einschluß, als der
Sauerstoff-Partialdruck (Po2) von 1 auf 10&supmin;&sup4; atm vermindert wurde.
Eine stetige Minderung des p-Typ-Ansprechens wird beobachtet,
wenn Po2 nur in Schwebegas herabgesetzt wird, d. h. ein
herkömmlicher n-Typ-Ermittlungsmechanismus. Die Ergebnisse einer
ähnlichen Studie der Sauerstoff-Abhängigkeit des H&sub2;-Ansprechens
bei To = 175ºC sind ebenfalls in Fig. 8 (a) enthalten. Die
Widerstands-Zunahme, die bei Dosierung mit 1 Vol.-%-igen H&sub2;-
Einschlüssen beobachtet werden, bleibt hier konstant, wenn Po2
von 1 auf 10&supmin;² atm herabgesetzt wird. Jedoch führt eine weitere
Reduzierung von Po2 zur Beschneidung des Signals, bis Änderungen
bedeutungslos werden, wenn der Sauerstoff-Partialdruck 10&supmin;&sup4; atm
beträgt.
-
Fig. 8 (b) zeigt die Sensor-Ansprechcharakteristiken bei
To = 280ºC, wenn Po2 im Basisgas bei 10&supmin;&sup4; atm festgelegt ist und
die Reduziergas-Konzentration geändert wird. Wie aus den
erhaltenen Plots "Widerstand gegen [CO] oder [H&sub2;] ersichtlich,
hat sich das Sensorverhalten umgekehrt zum herkömmlichen n-Typ,
während die Empfindlichkeit für CH&sub4; virtuell vernachlässigbar
bleibt. Das Widerstands-Ansprechen des Sensors auf Sauerstoff in
Abwesenheit von Reduziergas zeigte, daß eine Potenzgesetz-
Beziehung besteht. Ein Wert von 0,29 wurde für β, den
Potenzgesetz-Kurvenverlauf, aus einem logarithmischen Plot des
Sensor-Widerstandes gegen Po2 ermittelt.
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Wie genau die beobachtete Änderung bei dem SnO&sub2;-
Gasermittlungsmechanismus ansteigt, ist unklar. Andere Forscher
[22, 23] haben ähnliche Phänomene beobachtet während ihrer
Untersuchung von ThO&sub2;- oder ZrO&sub2;-dotierten Zinnoxid-Sensoren, die
jeweils bei 600ºC oder 800ºC gesintert wurden. Ein Anstieg des
Sensor-Widerstandes tritt auf, sobald die ThO&sub2; zugegebene SnO&sub2;-
Probe entsprechenden Konzentrationen von Wasserstoff bei
Temperaturen von 220ºC oder weniger ausgesetzt wird [22],
während ZrO&sub2;-dotiertes Material in Gegenwart von Ammoniak ähnlich
wirkt [23]. Kanefusa et al [22] geben zögernd zu verstehen, daß
diese negative Sensitivität durch eine Änderung der
Adsorptionsraten oder physikalischen Beschaffenheit der
Adsorbate auf der Sensor-Oberfläche unter diesen Bedingungen
verursacht wird. Es kann möglich sein, daß die Änderung des
Ansprechens auf eine durch Hochtemperatur-Kalzinierung
induzierte Änderung des Wesens der Nicht-Stöchiometrie des
Zinnoxids zurückzuführen ist, was dazu führt, daß andere
Ladungsträger für Hoch- und Niedertemperatur-Leitfähigkeit
verantwortlich sind. Es kann möglich sein, daß ein Vorheizen von
undotiertem SnO&sub2; bei einer Temperatur von 1500ºC die Sensor-
Oberfläche zu einem erheblichen Ausmaß modifiziert, so daß somit
solche Änderungen auftreten können.
-
Vorher berichtete Studien der Auswirkungen einer thermischen
Vorbehandlung auf die Eigenschaften von SnO&sub2; [24, 25] haben sich
meistenteils auf die katalytische Aktivität von im Bereich 200ºC
bis 800ºC geglühtem Zinnoxid beim Vermitteln eines Bereiches von
Oxidationsreaktionen konzentriert. Eine grundlegendere
Untersuchung von Goodman und Gregg [8] zeigt, daß dem SnO&sub2;
beachtliche Ladungen beim Hochtemperatur-Sintern widerfahren.
Diese Autoren berichten, daß der spezifische Oberflächenbereich
von Stannioxid bei Erhöhung der Kalzinierungstemperatur von
250ºC auf 1400ºC merklich reduziert wird, aber dies wird nur von
einer minimalen Änderung des Porenvolumens begleitet. Bei einer
Temperatur von zirka 1550ºC fällt jedoch das Porenvolumen
plötzlich auf null ab, eine Erscheinung, die wahrscheinlich
einen kritischen Einfluß auf die Abtasteigenschaften einer aus
einem solchen Material hergestellten Vorrichtung hat.
-
Eine mehr ins Einzelne gehende Studie der Eigenschaften
dieses Sensors brachte die Bestimmung des Ansprechens auf andere
reduzierende Gase wie Methan oder Wasserstoff über einen Bereich
von Arbeitstemperaturen mit sich. Die erhaltenen Ergebnisse
sind in Fig. 9 zusammengefaßt, wo die Änderung des Sensor-
Widerstandswertes als eine Funktion der CO-, CH&sub4;- oder H&sub2;-
Konzentration jeweils bei Arbeitstemperaturen von 400ºC, 290ºC
und 175ºC überwacht wird. Wie für diesen Typ von n-Typ-
Halbleitermaterial zu erwarten war, erfuhr der Sensor bei
Arbeitstemperaturen von 360ºC oder darüber einen Abfall des
Widerstandswertes bei Einwirkung jedes getesteten
Verunreinigungsgases. Sollte jedoch die Vorrichtung bei
Temperaturen unter 360ºC betrieben werden, so werden einige
Änderungen im Sensorverhalten offenkundig. Erstens werden die
Widerstandsänderungen, die in Anwesenheit von Methan-
Einschlüssen zu beobachten sind, bei Arbeitstemperaturen von
280ºC oder weniger vernachlässigbar gering. Zweitens und
treffender ist jedoch die Änderung, die der Sensor beim
Mechanismus von CO zeigt, wo wesentliche Zunahmen des
Widerstandswertes in Gegenwart eines Kohlenmonoxid-Luft-
Gemisches beobachtet werden.
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Die Stärke des p-Typ-Ansprechens erreicht ein Maximum bei
230ºC, wo ein 16-facher Anstieg des Widerstandswertes in einer
1 Vol.-%-igen CO-Atmosphäre festzustellen ist. Eine weitere
Reduktion der Betriebstemperatur führt zu einer ähnlichen
Umkehr-Sensitivität für H&sub2;, wie in Fig. 2 (c) dargestellt, aber
eine ernsthafte Abnahme des p-Typ-Effektes ist für Kohlenmonoxid
zu beobachten.
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Die Studien der Erfinder haben gezeigt, daß
Sensoreigenschaften sich mit der SnO&sub2;-Vorbehandlungstemperatur
beträchtlich ändern. Die Verwendung von Ts = 800ºC oder 1000ºC
verleiht größte Methan-Sensitivität bei hohen Sensor-
Arbeitstemperaturen und maximales CO- oder H&sub2;-Ansprechen für
T&sub2; = 280ºC. Wenn ein Sensor auf zirka 400ºC zu halten ist, dann
wird die größte Wasserstoff- und Kohlenmonoxid-Sensitivität
durch Verwendung von Sintertemperaturen im Bereich 1250ºC-1400ºC
erzielt.
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Ein Sensor, der aus einer Zinnoxidprobe zubereitet wird, die
bei 1500ºC gebrannt wurde, zeigte einige bemerkenswerte
Eigenschaften. Wenn dieser Typ von Vorrichtung bei 400ºC
betrieben wird, dann nimmt der Widerstand des Sensors in
Anwesenheit von CO, CH&sub4; oder H&sub2; ab. Die Verwendung niedrigerer
Arbeitstemperaturen führt zur negativen Sensitivität für CO und
H&sub2;, d. h. der Sensor-Widerstand steigt beträchtlich bei Einwirkung
des reduzierenden Gases. Ein solch anomales Verhalten kann
wichtige Selektivitäts-Verwicklungen haben. Ein Sensor, der auf
280ºC gehalten wird, zeigt ein p-Typ-Ansprechen auf CO,
herkömmliche n-Typ-Ermittlung von H&sub2; und eine vernachlässigbar
geringe Sensitivität für CH&sub4;. Daher kann ein einzelner Sensor,
der in der Lage ist, zwischen unterschiedlichen reduzierenden
Gasen zu unterscheiden, wenn er bei verschiedenen
voreingestellten Temperaturen betrieben wird, nur durch
Anwendung eines Hochtemperatur-Sinterschrittes vor der
Fabrikation erzeugt werden.
-
Das p-Typ-Kohlenmonoxid- oder Wasserstoff-Ansprechen tritt
auf trotz scheinbarer n-Typ-Halbleitung, die durch Widerstand-
Temperatur- und Widerstand-Sauerstoff-Partialdruck-Beziehungen
in Erscheinung tritt. Es ist auch bekannt, daß das Phänomen sich
nur in Gegenwart von sauerstoffhaltigen Umgebungen zeigt, wenn
Po 10&supmin;³ atm überschreitet.
Untersuchung der Auswirkung von Sensor-Basiswiderstand und
Dotiermitteln
-
Zinnoxid-Sensoren wurden zu experimentellen Zwecken aus
einem wäßrigen Brei hergestellt, der SnO&sub2;, Sb&sub2;O&sub3; (1-3 Gew.-%)
enthielt. Kein Metall-Katalysator wurde zugefügt oder war
notwendig. Das SnO&sub2; wurde hergestellt durch Hydrolyse von SnCl&sub4;
(BDH 'Analar'-Qualität) und Mahlen mit einer angemessenen Menge
Sb&sub2;O&sub3; (Johnson Matthey Chemicals "Specpure"-Qualität) im
typischen Fall auf < 15 um. Ein Klümpchen dieser Paste wurde dann
über Platin-Kontaktunterlagen aufgebracht, die auf einem
Tonerdesubstrat (Rosemount) deponiert waren, getrocknet in Luft
und dann bei 1000ºC 2 Stunden lang gesintert (unter Verwendung
einer Ofen-Aufheizrate von 400ºC/Stunde).
-
In Fig. 10 ist das CO-Ansprechen von verschiedenen
Sbdotierten Sensoren dargestellt, als Funktion des Sauerstoff-
Partialdruckes geplottet. Das Ansprechen wird in diesem Fall
repräsentiert durch das Verhältnis G/Go, wobei Go = Sensor-
Konduktanz im O&sub2;/N&sub2;-Basisgemisch und G = Konduktanz ist, die in
Gegenwart eines 1 Vol.-%-igen Verunreinigungs-Gaseinschlusses zu
beobachten ist. Die aufgeführten Daten zeigen, daß selbst eine
sehr kleine Menge von zugegebenem Sb&sub2;O&sub3; (0,2 Gew.-%) das
beobachtete Ansprechen bei der niedrigsten Sauerstoff-
Konzentration reduziert, die durch über 2 Größenordnungen
getestet wurde. Eine weitere Erhöhung des Sensor-Sb&sub2;O&sub3;-Gehaltes
führt zur vollständigen Eliminierung jeglicher Zunahme des CO-
Ansprechens, wenn Po2 im Bereich 1-10&supmin;&sup4; atm herabgesetzt wird.
Dieser Effekt wird auch für andere reduzierende Gase wie CH&sub4;
(Fig. 11) und Wasserstoff (Fig. 12) beobachtet. Ein direkter
Vergleich von Sensor-Ansprechen in unterschiedlichen
sauerstoffhaltigen Umgebungen ist in Tabelle 3 dargestellt.
-
TABELLE 3
-
Ein Vergleich des Ansprechens einer Reihe von Sb&sub2;O&sub3;-dotierten
Zinnoxid-Sensoren, beobachtet in Luft unter Bedingungen von in
hohem Maße reduziertem Sauerstoff-Partialdruck.
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* Ansprechen bei dieser Art Studie ist nur durch das Verhältnis
der Sensor-Konduktanz in Gegenwart eines 1 Vol.-%-igen
Verunreinigungs-Gaseinschlusses zur Konduktanz im tragenden Gas
dargestellt.
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Die aufgelisteten Daten für jedes reduzierende Gas besagen,
daß ein 2 Gew.-%-iger Einschluß von Sb&sub2;O&sub3; ausreicht, um jegliche
erhöhte Sensitivität bei Po2 = 10&supmin;&sup4; atm zu unterdrücken, während
ein einigermaßen wesentliches Signal in Luft, z. B. ein Wert von
G/Go = 4, beobachtet in Gegenwart eines 1 Vol.-%-igen H&sub2;-
Einschlusses, einem 75%-igen Abfall des Widerstandes entspricht.
-
Die Gründe für die Aktion von Sb&sub2;O&sub3; beim Unterdrücken der
Sauerstoffabhängigkeit des Sensor-Ansprechens bleiben z. Zt.
Unklar. Es kann sein, daß die große Anzahl von Elektronen, die
von flachen Sb (III)-Donatorpegeln begünstigt wird, schließlich
das SnO&sub2;-Leitband sättigt und in einem hohen Maße jegliche
wesentlichen Zunahmen der Leitfähigkeit verschweigt.
-
Eine gewisse Stütze für diese Annahme kann erhalten werden
durch Vergleichen von endgültigen Widerstandswerten für SnO&sub2;- und
Sbdotierten Sensoren bei Einwirkung eines 1 Vol.-%-igen
reduzierenden Gases bei Po2 = 10&supmin;&sup4; atm (Tabelle 5).
TABELLE 5
-
Die Änderungen zwischen den oben aufgelisteten
Widerstandswerten für jeden Sensor erscheinen klein im Vergleich
zu den Differenzen im ursprünglichen Basiswiderstand. Es scheint
daher, daß ein Punkt erreicht ist, über den hinaus der
Sensorwiderstand nicht weiter abnehmen kann, d. h. ein Minimum,
wo das Leitband des Halbleiters gesättigt ist.
-
Die Erfinder versuchten zu testen, ob der niedrige
Basiswiderstand der antimondotierten Sensoren der Grund für
deren geringe Sauerstoff-Quersensitivität war. Eine Reihe von
Zusätzen wurde an Testsensoren verwendet, die die gleiche
Geometrie hatten, und die Auswirkungen dieser Zusätze sind in
den nachfolgenden Tabellen 6 und 7 zusammengefaßt.
-
Zwei unterschiedliche Methoden und Medien wurden für das
Aufbringen des SnO&sub2; zur Bildung von Sensoren angewandt. Bei der
ersten Methode wurde eine dünne Zinnoxidprobe (vorher zubereitet
über die Hydrolyse von SnCl&sub4; [BDH 'Analar'-Qualität]) in einer
wäßrigen Paste zusammen mit der angemessenen Menge Sb&sub2;O&sub3;
gemahlen, und zwar im typischen Fall bis < 15 um. Das für diese
Versuche verwendete Sb&sub2;O&sub3; wurde erhalten von der 'Specpure'-
Qualität von Johnson Matthey Chemicals. Die Paste wurde dann auf
die Elektroden-Anordnung eines Gassensor-Substrats aufgebracht,
getrocknet und dann in Luft bei 1000ºC 2 Stunden lang gesintert,
mit zusätzlichen zwei Stunden Erhitzungs- und Abkühlungsphasen.
-
Als ein Zinnoxid von Keeling & Walker ('Superlite'-Qualität)
bei der obigen Methode verwendet wurde, stellte sich heraus, daß
eine Rißbildung des Zinnoxids einen mangelhaften Sensor, der
gebildet wurde, zur Folge hatte. (Das Zinnoxid von Keeling &
Walker enthält bedeutende Mengen von Antimonoxid und anderen
Spurenmaterialien). Dieser Defekt konnte vermieden werden, indem
der Sensor in einem nicht-wäßrigen Medium gebildet wird. In
diesem Fall wurde das SnO&sub2;-Sb&sub2;O&sub3;-Gemisch in einem anorganischen
Medium gemahlen, bestehend aus Alpha-Terpineol, das einen
Äthylzellulose-(1 Gew.-%)-Stabilisator enthielt. Das Gemisch
wurde typisch auf < 15 um gemahlen. Die Paste wurde dann auf die
Substratoberfläche aufgebracht und 1 Stunde lang bei einer
Temperatur von 80ºC getrocknet. Der Sensor wurde daraufhin unter
Anwendung der oben beschriebenen Bedingungen bei 1000ºC
gesintert.
-
Ein Vorteil der Bildung des Sensors aus einem Brei in der
Terpineolbase besteht darin, daß durch Mahlen auf < 15 um sich
eine Paste ergibt, die siebgedruckt werden kann, und dies ist
bei der Zubereitung großer Anzahlen von Sensoren nützlich.
TABELLE 6
TABELLE 7
-
Es ist ersichtlich, daß die Mehrheit von Zusätzen nur dazu
diente, die Zinnoxid-Resistivität am Rande zu erhöhen. Ta(V)
führt zu einer starken Abnahme des Basis-Widerstandes,
vergleichbar mit dem durch Antimon eingeführten. Aus Tabelle 7
ist jedoch klar, daß trotzdem das Verhältnis von Sensitivität in
Luft zu Sensitivität bei Po2 = 10&supmin;&sup4; dicht bei dem für undotiertes
Zinnoxid bleibt.
-
In einem separaten Versuch, um herauszufinden, ob ein CO-
Sensor mit reduzierter Sauerstoff-Quersensitivität hergestellt
werden könnte, wurde das Verhalten eines aus SnO&sub2; (83%),
Bi&sub2;O&sub3; (15%) und Sb&sub2;O&sub3; (2% Gewicht) zusammengesetzten Sensors in
unterschiedlichen sauerstoffhaltigen Umgebungen studiert. Dieser
Sensor wurde als CO- und H&sub2;-sensitiv festgestellt, mit einem
vernachlässigbaren Ansprechen auf CH&sub4;. Fig. 13 veranschaulicht
die Änderung des Sensor-Ansprechens auf 1 Vol.-% CO-, CH&sub4;- und
H&sub2;-Einschlüsse als eine Funktion des Sauerstoff-Partialdruckes.
Im Gegensatz zu dem SnO&sub2;-Sb&sub2;O&sub3; (2 Gew.-%)-System, zeigt dieser
Sensor bedeutende Anstiege des CO- und H&sub2;-Ansprechens, wenn Po2
unter 10&supmin;³ atm reduziert wird. Ein Vorteil ist jedoch, daß die
Selektivität zu diesen Gasen über einen weiten Sauerstoff-
Konzentrationsbereich beibehalten wird und das CH&sub4;-Ansprechen
vernachlässigbar bleibt. Das unterschiedliche Verhalten in
Gegenwart oder Abwesenheit von Bi&sub2;O&sub3; bei Temperaturen über 600ºC
kann vielleicht verbunden sein mit der Ungleichheit in den
spezifischen Widerständen beider Systeme. SnO&sub2; reagiert mit Bi&sub2;O&sub3;
bei Temperaturen über 600ºC, um Bi&sub2;Sn&sub2;O&sub7; zu bilden, und wird
begleitet durch den Verbrauch einer großen Anzahl von Leitband-
Elektronen, mit der Folge, daß eine starke Zunahme des
Widerstandes zu beobachten ist. Obwohl eine relativ hohe
Leitfähigkeit bei Zugabe von Sb&sub2;O&sub3; durch Begünstigung von
Elektronen aus Sb(III)-Donatorpegeln wiedererlangt wird, ist die
Belegung des Leitbandes nicht groß genug, um eine Verheimlichung
einiger starker Änderungen der Sensor-Konduktanz zu ermöglichen.
-
Dieser Aspekt der Erfindung schließt keine Systeme ein, bei
denen Bi&sub2;O&sub3; oder andere Materialien vorhanden sind, die mit
Antimon reagieren, um den Effekt des Unterdrückens einer
Sauerstoff-Quersensitivität zu verhindern.
Kombinierter einheitlicher Sensor
-
Aus Obigem tritt klar in Erscheinung, daß der mit
Hochtemperatur vorkalzinierte Sensor eine nützliche Veränderung
im Verhalten mit Temperatur zeigt, so daß er bei variierenden
Temperaturen verwendet werden kann (entweder durch Variieren der
Temperatur von einem Sensor oder Verwendung verschiedener
Sensoren, die auf unterschiedlichen Temperaturen gehalten
werden), um so die Bestimmung verschiedener Gase zu ermöglichen.
Wenn tatsächlich verschiedene Sensoren verwendet werden, so
können diese vorteilhaft auf einem einzigen Substrat gebildet
werden, das separate Erhitzer für jeden Sensor hat.
-
Der mit Hochtemperatur vorkalzinierte Sensor zeigt eine
Sauerstoff-Quersensitivität bei niedrigen Sauerstoff-
Konzentrationen (< 10&supmin;³ atm), und wenn somit ein antimondotierter
Sensor ebenfalls auf das gleiche Substrat aufgebracht wird, so
wird man in der Lage sein, durch einen Vergleich zwischen dem
Signal für einen gegebenen, wie von den vorkalzinierten
Sensoren, und dem antimondotierten Sensor den Sauerstoff-
Partialdruck abzuleiten.
-
Es würde tatsächlich auch möglich sein, eine Linearansprech-
Wasserstoffelektrode auf das gleiche Substrat aufzubringen.
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Herkömmliche Schaltungs-Konstruktionsprinzipien gelten für
die Bestimmung des angemessendsten Belegungsplans der Sensoren
auf dem Substrat, jedoch muß dafür gesorgt werden, daß
sichergestellt ist, daß bei der Sinterstufe Elemente wie Wismut
und Antimon nicht wandern.
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