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Gebiet der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung betrifft die Expression des CTLA4-Rezeptorgens,
die Identifizierung der Interaktion zwischen dem Rezeptor und B7-Antigen
exprimierenden Zellen, und Verfahren zur Regulierung zellulärer Interaktionen,
an denen der CTLA4-Rezeptor beteiligt ist.
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Hintergrund der Erfindung
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Das
besondere Kennzeichen des Wirbeltier-Immunsystems ist die Fähigkeit,
zwischen ”eigen” und ”nicht eigen” (fremd)
zu unterscheiden. Diese Eigenschaft hat zur Evolution eines Systems
geführt,
das multiple Signale benötigt,
um eine optimale Immunaktivierung zu erreichen (Janeway, Cold Spring
Harbor Symp. Quant. Biol. 54: 1–14
(1989)). T-Zell-B-Zell-Interaktionen sind für die Immunantwort essentiell.
Die Mengen vieler kohäsiver,
auf T-Zellen und B-Zellen zu findender Moleküle nehmen während einer Immunantwort zu
(Springer et al., (1987), oben; Shaw und Shimuzu, Current Opinion
in Immunology, Eds. Kindt und Long, 1: 92–97 (1988)); und Hemler Immunology
Today 9: 109–113
(1988)). Erhöhte
Mengen dieser Moleküle
können
bei der Erklärung
behilflich sein, warum aktivierte B-Zellen effektiver die antigenspezifische
T-Zell-Proliferation
stimulieren als ruhende B-Zellen (Kaiuchi et al., J. Immunol. 131:
109–114
(1983); Kreiger et al., J. Immunol. 135: 2937–2945 (1985); McKenzie, J.
Immunol. 141: 2907–2911
(1988); und Hawrylowicz an Unanue, J. Immunol. 141: 4083–4088 (1988)).
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Die
Erzeugung einer T-Lymphozyt-Immunantwort (”T-Zell-Immunantwort”) ist ein
komplexer Prozess, an dem Zell-Zell-Interaktionen (Springer et al.,
A. Rev. Immunol. 5: 223–252
(1987)), insbesondere zwischen T-Zellen und akzessorischen Zellen,
wie B-Zellen, und die Produktion löslicher Immun-mediatoren (Zytokine und
Lymphokine) (Dinarello und Mier, New Engl. Jour. Med 317: 940–945 (1987))
beteiligt sind. Reguliert wird diese Antwort durch mehrere T-Zell-Ober-flächenrezeptoren,
zu denen der T-Zell-Rezeptorkomplex (Weiss et al., Ann. Rev. Immunol.
4: 593–619
(1986)) und andere ”akzessorische” Oberflächenmoleküle (Springer
et al., (1987), oben) gehören.
Viele dieser akzessorischen Moleküle sind natürlich vorkommende Oberflächen-Differenzierungsantigene
(CD-Antigene), die durch die Reaktivität monoklonaler Antikörper auf
den Zelloberflächen definiert
sind (McMichael, Ed., Leukocyte Typing III, Oxford Univ. Press,
Oxford, N. Y. (1987)).
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Antigenunabhängige, intrazelluläre Interaktionen,
an denen Lymphozyt-akzessorische Moleküle beteiligt sind, sind essentiell
für eine
Immunantwort (Springer et al., (1987), oben). Beispielsweise ist
die Bindung des T-Zell-assoziierten Proteins CD2 an dessen Liganden
LFA-3, einem häufig exprimierten
Glycoprotein (Zusammenstellung in Shaw und Shimuzu, oben), für die Optimierung
der antigenspezifischen T-Zellaktivierung wichtig (Moingeon et al.,
Nature 339: 314 (1988)). An einem weiteren wichtigen Adhäsionssystem
beteiligt ist die Bindung des auf Lymphozyten, Makrophagen und Granulozyten
zu findenden LFA-1-Glycoproteins (Springer et al., (1987), oben;
Shaw und Shimuzu (1988), oben) an dessen Liganden ICAM-1 (Makgoba et
al., Nature 331: 86–88
(1988)) und ICAM-2 (Staunton et al., Nature 339: 61–64 (1989)).
Die T-Zell-akzessorischen
Moleküle
CD8 und CD4 verstärken
die T-Zelladhäsion
durch Interaktion mit MHC-Molekülen
der Klasse I (Norment et al., Nature 336: 79–81 (1988)) beziehungsweise
der Klasse II (Doyle und Strominger, Nature 330: 256–259 (1987)). ”Homing-Rezeptoren” sind für die Kontrolle
der Lymphozytenmigration wichtig (Stoolman, Cell 56: 907–910 (1989)).
VLA-Glycoproteine
sind Integrine, die eine Adhäsion
an extrazelluläre
Matrixkomponenten erfordernde Lymphozytenfunktionen zu vermitteln
scheinen (Hemler, oben): Die CD2/LFA-3-, LFA-1/ICAM-1- und ICAM-2- und VLA-Adhäsionssysteme
sind weitverbreitet bei einer Vielzahl von Zelltypen (Springer et
al., (1987), oben; Shaw und Shimuzu, (1988), oben und Hemler, (1988),
oben).
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Vor
vielen Jahren schlug man vor, dass die B-Lymphozytenaktivierung
zwei Signale erfordert (Bretscher und Cohn, Science 169: 1042–1049 (1970));
nunmehr glaubt man, dass sämtliche
Lymphozyten zwei Signale für
ihre optimale Aktivierung benötigen,
nämlich
ein antigenspezifisches oder klonales Signal sowie ein zweites antigenunspezifisches
Signal (Janeway, oben). Freeman et al. (J. Immunol. 143(8): 2714–2722 (1989))
isolierten und sequenzierten einen cDNA-Klon, der für ein vom
mAk B7 erkanntes B-Zell-Aktivierungsantigen kodierte (Freeman et
al., J. Immunol. 138: 3260 (1987)). Es wurde gezeigt, dass mit dieser
cDNA transfizierte COS-Zellen sowohl mit markiertem mAk B7 als auch
mit markiertem mAk BB-1 angefärbt
werden konnten (Clark et al., Human Immunol. 16: 100–113 (1986);
Yokochi et al., J. Immunol. 128: 823 (1981); Freeman et al., (1989),
oben; und Freedman et al., (1987), oben)). Überdies konnte die Expression
dieses Antigens auf Zellen anderer Abstammung wie Monozyten nachgewiesen
werden (Freeman et al., oben).
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Die
für eine
T-Helferzell-Antigenantwort (Th-Antigenantwort)
erforderlichen Signale werden von Antigen-präsentierenden Zellen (APC) zur
Verfügung
gestellt. Das erste Signal wird durch die Interaktion des T-Zell-Rezeptorkomplexes
(Weiss, J. Clin. Invest. 86: 1015 (1990) mit einem in Zusammenhang
mit Haupthistokompatibilitätskomplex-Molekülen (MHC-Molekülen) auf
der APC präsentierten
Antigen initiiert (Allen, Immunol. Today 8: 270 (1987)). Dieses
antigenspezifische Signal reicht nicht aus, um eine vollständige Antwort
zu erzeugen; das Fehlen eines zweiten Signals kann durchaus zur
klonalen Inaktivierung oder Anergie führen (Schwartz, Science 248:
1349 (1990)). Das Erfordernis eines zweiten ”costimulierenden”, durch
den MHC zur Verfügung
gestellten Signals wurde in mehreren experimentellen Systemen belegt
(Schwartz, oben; Weaver und Unanue, Immunol. Today 11: 49 (1990)).
Die molekulare Art dieses zweiten Signals (oder Signale) wird nicht
ganz verstanden, obwohl es in einigen Fällen klar ist, dass sowohl
wasserlösliche
Moleküle,
wie Interleukin-1 (IL-1) (Weaver und Unanue, oben) als auch an intrazellulärer Adhäsion beteiligte
Membranrezeptoren (Springer, Nature 346: 425 (1990)) costimulierende
Signale zur Verfügung
stellen können.
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CD28-Antigen,
ein homodimeres Glycoprotein der Immunglobulin-Superfamilie (Aruffo
und Seed, Proc. Natl. Acad. Sci. 84: 8573–8577 (1987)) ist ein auf den
meisten reifen menschlichen T-Zellen zu findendes akzessorisches
Molekül
(Damle et al., J. Immunol. 131: 2296–2300 (1983)). Derzeit spricht
einiges dafür,
dass dieses Molekül
in einem alternativen T-Zell-Aktivierungsweg arbeitet, der sich
von demjenigen unterscheidet, der durch den T-Zell-Rezeptorkomplex initiiert
wird. (June et al., Mol. Cell. Biol. 7: 4472–4481 (1987)). Gegenüber CD28-Antigen
reaktive monoklonale Antikörper
(mAk) können
durch verschiedene polyklonale Stimuli initiierte T-Zellantworten
verstärken
(Zusammenstellung durch June et al., oben). Diese stimulierenden
Wirkungen können
von einer mAk-induzierten Zytokinproduktion (Thompson et al., Proc.
Natl. Acad. Sci. 86: 1333–1337
(1989); und Lindsten et al., Science 244.339–343 (1989)) in Folge erhöhter mRNA-Stabilisierung (Lindsten
et al., (1989), oben) herrühren.
Anti-CD28-mAk können auch
hemmend wirken, d. h. sie können
autologe gemischte Lymphozytenreaktionen (Damle et al., Proc. Natl.
Acad. Sci. 78: 5096–6001
(1981)) und die Aktivierung antigenspezifischer T-Zellklone (Lesslauer
et al., Eur. J. Immunol. 16: 1289–1296 (1986)) blockieren.
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Untersuchungen
haben gezeigt, dass CD28 ein Gegenrezeptor für das B-Zell-Aktivierungsantigen B7/BB-1
ist (Linsley et al., Proc. Natl. Acad. Sci, USA 87: 5031–5035 (1990)).
Zur Vereinfachung wird das B7/BB-1-Antigen nachfolgend als ”B7-Antigen” bezeichnet.
Man hat Interaktionen zwischen CD28 und B7-Antigen charakterisiert,
indem man extrazelluläre
Abschnitte des B7-Antigens und CD28-Rezeptors mit Immunglobulin
(Ig) Cγ1
(konstante Region der schweren Ketten) genetisch fusioniert hat
(Linsley et al., J. Exp. Med. 173: 721–730 (1991)). Es wurde gezeigt,
dass immobilisiertes B7Ig-Fusionsprotein ebenso wie B7-positive CHO-Zellen
die T-Zellproliferation costimulieren. Auch die T-Zellstimulation
mit B7-positiven CHO-Zellen stimuliert spezifisch erhöhte Spiegel
an Transkripten für
IL-2. Weiterführende
Untersuchungen haben gezeigt, dass anti-CD28-mAk die durch zelluläre Interaktionen
mit einer B-Zell-Leukämie-Linie
induzierte IL-2-Produktion in gewissen T-Zell-Leukämie-Zelllinien
inhibierte (Kohno et al., Cell. Immunol. 131-1-10 (1990)).
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CD28
besitzt eine einzelne extrazelluläre, der variablen (V)-Region ähnlichen
Domäne
(Aruffo und Seed, oben). Ein homologes Molekül, CTLA4, wurde durch differentielles
Screenen einer murinen, cytologischen T-Zell-cDNA-Bank identifiziert
(Brunet et al., Nature 328: 267–270
(1987)). Es wurden Transkripte für dieses
Molekül
in T-Zellpopulationen mit cytotoxischer Aktivität gefunden, was nahelegt, dass
CTLA4 bei der cytolytischen Antwort wirken könnte (Brunet et al., oben;
und Brunet et al., Immunol. Rev. 103-21-36 (1988)). Forscher haben über die
Klonierung und Kartierung eines Gens für das menschliche Gegenstück von CTLA4 (Dariavach
et al., Eur. J. Immunol. 18: 1901–1905 (1988)) in demselben
chromosomalen Abschnitt (2q33-34) wie CD28 berichtet (Lafage-Pochitaloff
et al., Immunogenetics 31: 198–201
(1990)). Ein Sequenzvergleich zwischen dieser menschlichen CTLA4-DNA
und derjenigen für CD28-Proteine
kodierenden ergibt signifikante Sequenzhomologien, wobei das Maß an Homologie
im Zwischenmembranbereich und in cytoplasmatischen Abschnitten am
größten ist
(Brunet et al., 1988, oben; Dariavach et al., 1988, oben)).
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Das
hohe Maß an
Homologie zwischen CD28 und CTLA4 zusammen mit der Colokalisierung
ihrer Gene wirft die Frage auf, ob diese Moleküle auch funktionell miteinander
in Beziehung stehen. Da allerdings das Proteinprodukt von CTLA4
noch nicht mit Erfolg exprimiert werden konnte, bleibt die Frage
unbeantwortet.
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Die
Expression löslicher
Derivate von Zelloberflächen-Glycoproteinen
der Immunglobulingen-Superfamilie wurde für CD4, dem Rezeptor für HIV-1,
und für
CD28 und B7-Rezeptoren vollbracht, indem man Hybridfusionsmoleküle verwendete,
die aus DNA-Sequenzen bestanden, welche für Aminosäuren kodierten, die Abschnitten
der mit Antikörperdomänen (Immunglobulin γ1) fusionierten
extrazellulären
Domäne
des CD4-Rezeptors entsprachen (Capon et al., Nature 337: 525–531 (1989)
(CD4) und Linsley et al., J. Exp. Med., oben (CD28 und B7)).
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Es
wäre nützlich,
ein lösliches
Proteinprodukt von bislang nicht exprimiertem CTLA4-Gen zu exprimieren
und einen natürlichen
Liganden für
CTLA4 zu identifizieren, der an der funktionellen Antwort von T-Zellen beteiligt
ist. Das lösliche
Proteinprodukt könnte
dann zur Regulierung der T-Zellantwort in vivo verwendet werden,
um pathologische Zustände
zu behandeln.
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Zusammenfassung der Erfindung
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Dementsprechend
betrifft die vorliegende Erfindung CTLA4-Rezeptorprotein, für das die
in 3 dargestellte Nukleotidsequenz kodiert, die bei
Nukleotid + 76 (SEQ ID Nrn: 13 und 14) beginnt, und das reaktiv gegenüber dem
Antigen B7 ist; die vorliegende Erfindung identifiziert B7-Antigen
als natürlichen
Liganden für den
CTLA4-Rezeptor. Die Erfindung betrifft auch ein Verfahren zur Expression
dieser DNA als Produkt eines Fusionsproteins aus CTLA4 und Immunglobulin
(Ig). Zu den Ausführungsformen
der Erfindung zählen CTLA4Ig-Fusionsprotein
und Hybridfusionsproteine einschließlich CD28Ig/CTLA4Ig-Fusionsproteine.
Die Erfindung betrifft des Weiteren die Verwendung eines Liganden
für das
B7-Antigen zur Herstellung eines pharmazeutischen Mittels mit Verwendbarkeit
zur Regulierung von Wechselwirkungen zwischen CTLA4-positiven T-Zellen
und B7-positiven Zellen, wobei der Ligand in die Reaktion von endogenem
B7-Antigen mit CTLA4 einzugreifen vermag und der Ligand ein Fusionsprotein
ist, das wenigstens einen Teil der extrazellulären Domäne von CTLA4 enthält.. Die
Erfindung betrifft auch die Verwendung eines Liganden für CTLA4
zur Herstellung eines pharmazeutischen Mittels mit Verwendbarkeit
zur Regulierung von Wechselwirkungen zwischen CTLA4-positiven Zellen
und anderen Zellen, wobei der Ligand die Wechselwirkung von CTLA4-positiven T-Zellen
mit B7-positiven Zellen zu hemmen vermag und der Ligand ein gegenüber CTLA4
reaktiver monoklonaler Antikörper
ist. Die Erfindung betrifft ebenfalls Verwendungen des CTLA4-Fusionsproteins
und der monoklonalen Antikörper,
die gegenüber
CTLA4 reaktiv sind, zur Regulierung zellulärer Interaktionen und Immunantworten.
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Das
erfindungsgemäße menschliche
CTLA-Rezeptorprotein wird durch 187 Aminosäuren kodiert und besitzt eine
neu identifizierte N-gekoppelte Glycosylierungsstelle.
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Das
erfindungsgemäße CTLA4Ig-Fusionsprotein
bindet an das auf aktivierten B-Zellen und Zellen anderer Linien
exprimierte B7-Antigen, einen Liganden für den CD28-Rezeptor auf T-Zellen.
CTLA4Ig bindet B7-Antigen mit signifikant höherer Affinität als B7
an den CD28-Rezeptor
bindet. Das CTLA4Ig-Konstrukt besitzt eine erste Aminosäuresequenz,
die der extrazellulären
Domäne
des CTLA4-Rezeptors entspricht und mit einer zweiten Aminosäuresequenz
fusioniert ist, die der menschlichen Ig-Cγ1-Domäne entspricht. Die erste Aminosäuresequenz
enthält
Aminosäurereste
von etwa Position 1 bis etwa Position 125 derjenigen Aminosäuresequenz,
die der extrazellulären
Domäne
von CTLA4 entspricht, und ist mit einer zweiten Aminosäuresequenz
verbunden, die Aminosäurereste
enthält,
welche den Hinge-, CH2- und CH3-Regionen des menschlichen IgCγ1 entspricht.
Das Fusionsprotein wird vorzugsweise in dimerer Form hergestellt.
Lösliches
CTLA4Ig ist in vitro ein starker Inhibitor von T- und B-Lymphozytenantworten.
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Ebenfalls
von der Erfindung umfasst sind Hybridfusionsproteine, wie CD28Ig/CTLA4Ig-Fusionsproteine,
mit einer ersten Aminosäuresequenz,
die Fragmenten der extrazellulären
Domäne
von CD28 entspricht, und die verbunden ist mit einer zweiten Aminosäuresequenz,
die Fragmenten der extrazellulären
Domäne
von CTLA4Ig entspricht, und einer dritten Aminosäuresequenz, die den Hinge-,
CH2- und CH3-Regionen des menschlichen IgCγ1 entspricht. Eine Ausführungsform
des Hybridfusionsproteins ist ein CD28Ig/CTLA4Ig-Fusionskonstrukt
mit einer ersten Aminosäuresequenz,
die Aminosäurereste
von etwa Position 1 bis etwa Position 94 derjenigen Aminosäuresequenz
enthält,
die der extrazellulären
Domäne
von CD28 entspricht, und die verbunden ist mit einer zweiten Aminosäuresequenz,
die Aminosäurereste
von etwa Position 94 bis etwa Position 125 derjenigen Aminosäuresequenz
enthält,
die der extrazellulären
Domäne
von CTLA4 entspricht, und die verbunden ist mit einer dritten Aminosäuresequenz,
die diejenigen Aminosäurereste
enthält,
die den Hinge-, CH2- und CH3-Regionen des menschlichen IgCγ1 entsprechen.
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Eine
neue Ovarzelllinie von chinesischen Hamstern, die CTLA4Ig-Fusionsprotein
stabil exprimiert, wird ebenfalls offenbart. Weitere bevorzugte
Ausführungsformen
können
den anliegenden Ansprüchen
entnommen werden.
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Kurze Beschreibung der Zeichnungen
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1 ist
eine Diagrammdarstellung des CTLA4Ig-Fusionskonstrukts, so unten
in Beispiel 2 beschrieben.
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2 ist
ein Foto eines Gels, das durch SDS-PAGE-chromatographische Reinigung
von CTLA4Ig erhalten wurde, so unten in Beispiel 2 beschrieben.
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3 zeigt
die komplette Aminosäuresequenz,
die den mit dem Oncostatin M-Signalpeptid
(Position –25
bis –1)
fusionierten, menschlichen CTLA4-Rezeptor (SEQ ID Nrn: 13 und 14)
kodiert und die neu identifizierte N-gekoppelte Glycosylierungsstelle
(Position 109–111)
mit einbezieht, so unten in Beispiel 3 beschrieben.
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4 zeigt
die Resultate der FACSR-Analyse für die Bindung
des B7Ig-Fusionsproteins an CD28- und CTLA4-transfizierte COS-Zellen,
so unten in Beispiel 4 beschrieben.
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5 zeigt
die Resultate der FACSR-Analyse für die Bindung
von gereinigtem CTLA4Ig an B7-Antigen-positive (B7+)
CHO-Zellen und an eine lymphoblastoide Zelllinie (PM-LCL), so unten
in Beispiel 4 beschrieben.
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6 ist
ein Graph, der die kompetitive Bindungsanalyse von 125I-markiertem
B7Ig an immobilisiertes CTLA4Ig veranschaulicht, so unten in Beispiel
4 beschrieben.
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7 ist
ein Graph, der die Resultate der Scatchard-Analyse für die Bindung
von 125I-markiertem
B7Ig an immobilisiertes CTLA4Ig zeigt, so beschrieben in Beispiel
4 unten.
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8 ist
ein Foto eines Gels aus der SDS-PAGE-Chromatographie der Immunpräzipitationsanalyse von
B7-positiven CHO-Zellen und 125I-markierten
PM-LCL-Zellen, so unten in Beispiel 4 beschrieben.
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9 ist
ein Graph, der die mit [3H]-Thymidin-Einbau
gemessenen Wirkungen von CTLA4Ig auf die Proliferation von T-Zellen
zeigt, so unten in Beispiel 4 beschrieben.
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10 ist
ein Balkendiagramm, das die mit Enzymimmunoassay (ELISA) bestimmten
Wirkungen von CTLA4Ig auf die T-Helferzell (Th)-induzierte
Immunglobulinsekretion durch menschliche B-Zellen veranschaulicht,
so unten in Beispiel 4 beschrieben.
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Ausführliche
Beschreibung der Erfindung
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Zum
besseren Verständnis
der Erfindung wird die folgende Beschreibung gegeben.
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Diese
Erfindung betrifft die Isolierung und Expression des auf T-Zelloberflächen zu
findenden humanen CTLA4-Rezeptors, der an das auf aktivierten B-Zellen
und Zellen anderer Linien exprimierte B7-Antigen bindet, und die
Expression löslicher
Fusionsprotein-Produkte des CTLA4-Rezeptorgens.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
wird die komplette und korrekte DNA-Sequenz, die für diejenige
Aminosäuresequenz
kodiert, die dem erfindungsgemäßen menschlichen
CTLA4-Rezeptorprotein entspricht, unter Verwendung der PCR kloniert.
Wie ausführlich
unten in den Beispielen beschrieben, wurde die cDNA, welche die
komplette vorhergesagte kodierende Sequenz von CTLA4 enthielt, aus
zwei PCR-Fragmentamplifikaten von H38-RNA zusammengesetzt und in
den Expressionsvektor CDM8 insertiert. Wie von Linsley et al., J.
Exp. Med. 173: 721.730 (1991) beschrieben, wurden Isolate in COS-Zellen
transfiziert und auf die Bindung von B7Ig, einem löslichen
Fusionsprotein mit einer Aminosäuresequenz,
die der extrazellulären
Domäne von
B7 und einer menschlichen Immunglobulin (Ig)-Cγ1-Region entsprach, getestet.
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Die
DNA-Sequenz eines Isolats, OMCTLA4 genannt, wurde dann bestimmt,
und man fand, dass sie exakt der vorhergesagten, am N-Terminus mit
dem Oncostatin M-Signalpeptid fusionierten, menschlichen CTLA4-Sequenz
entsprach. Der CTLA4-Rezeptor wird durch 187 Aminosäuren kodiert
(ohne Signalpeptid und Stop-Codons) und beinhaltet eine neu identifizierte
N-gekoppelte Glycosylierungsstelle an den Aminosäurepositionen 109–111 (siehe 3 unten).
Der CTLA4-Rezeptor wird exprimiert, indem man das Oncostatin M-Signalpeptid
verwendet.
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So
betrifft die vorliegende Erfindung ein CTLA4-Rezeptorprotein, für das die
in 3 dargestellte Nukleotidsequenz kodiert, die bei
Nukleotid +76 (SEQ ID Nrn: 13 und 14) beginnt, und das reaktiv gegenüber dem Antigen
B7 ist.
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Gemäß einer
weiteren bevorzugten Ausführungsform
werden lösliche
Formen des Proteinprodukts des CTLA4-Rezeptorgens (CTLA4Ig) hergestellt,
indem man Fusionsproteine mit einer ersten Aminosäuresequenz,
die der extrazellulären
Domäne
von CTLA4 entspricht, und einer zweiten Aminosäuresequenz, die der menschlichen
IgCγ1-Domäne entspricht,
verwendet. Klonierungs- und Expressionsplasmide (CDM8 und πLN) wurden
konstruiert, die cDNAs enthalten, welche für Aminosäuresequenzabschnitte kodieren,
die auf Basis der hier beschriebenen cDNA-Sequenz dem menschlichen
CTLA4-Rezeptor entsprechen, worin die cDNA, die für eine erste,
einem Fragment der extrazellulären
Domäne
des CTLA4-Rezeptorgens entsprechende Aminosäuresequenz kodiert, verbunden
ist mit DNA, die für
eine zweite, einer IgC-Region entsprechenden Aminosäuresequenz
kodiert, was die Expression des CTLA4-Rezeptorgens durch Veränderung
der Löslichkeit
des exprimierten CTLA4-Proteins zulässt. Somit wird lösliches
CTLA4Ig-Fusionsprotein durch eine erste Aminosäuresequenz kodiert, die Aminosäurereste
von etwa Position 1 bis etwa Position 125 derjenigen Aminosäurensequenz
enthält,
die der extrazellulären
Domäne
von CTLA4 entspricht, und die mit einer zweiten Aminosäuresequenz
verbunden ist, welche Aminosäurereste
enthält,
die den Hinge-, CH2- und CH3-Regionen von menschlichem IgCγ1 entspricht.
Das Fusionsprotein wird vorzugsweise in dimerer Form hergestellt.
Das Konstrukt wurde dann in COS- oder CHO-Zellen transfiziert, und
CTLA4Ig wurde gereinigt und als Dimer identifiziert.
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DNA,
die für
diejenige Aminosäuresequenz
kodiert, die dem CTLA4Ig-Fusionsprotein entspricht, wurde bei der
American Type Culture Collection (ATCC) in Rockville, Maryland unter
den Voraussetzungen des Budapester Vertrags am 31. Mai 1991 hinterlegt;
ihr wurde die ATCC-Hinterlegungsnummer 68629 zugeteilt.
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Die
vorliegende Erfindung betrifft das erste Proteinprodukt eines CDLA4-Transkripts
in Form eines löslichen
Fusionsproteins. Das CTLA4Ig-Protein bildet ein Disulfid-gekoppeltes
Dimer aus Untereinheiten mit einem Mr von
annähernd
50 000, ein Hinweis darauf, dass natives CTLA4 wahrscheinlich als
ein Disulfid-gekoppeltes Homodimer auf der T-Zelloberfläche vorkommt.
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Es
wurde gezeigt, dass B7-Antigen ein Ligand für den CD28-Rezeptor auf T-Zellen
ist (Linsley et al., Proc. Natl. Acad. Sci- USA, oben). Das CTLA4-Rezeptormolekül scheint
funktionell und strukturell mit dem CD28-Rezeptor verwandt zu sein;
beides sind Rezeptoren für
das B-Zell-Aktivierungsantigen B7, während CTLA4 eine höhere Affinität für B7 zu
haben scheint, die zu den höchsten
gehört, über die
jemals für
lymphoide Adhäsionssysteme
berichtet wurde. Es wurde allerdings gezeigt, dass CTLA4Ig stärker an
B7-positive (B7+) Zelllinien bindet als
CD28Ig. Weitere Experimente zeigten, dass CTLA4 ein Rezeptor mit
höherer
Affinität
für B7-Antigen
ist als der CD28-Rezeptor. Darüber
hinaus wurde gezeigt, dass CTLA4Ig an ein einzelnes Protein auf
Lymphoblastoidzellen bindet, welches dem B7-Antigen in der Größe ähnlich ist.
CTLA4Ig inhibierte die T-Zellproliferation und inhibierte die Th-induzierte IgM-Produktion.
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Gemäß einer
weiteren bevorzugten Ausführungsform
wurden Hybridfusionsproteine mit Aminosäuresequenzen, die den Fragmenten
verschiedener Rezeptorproteine entsprachen, konstruiert. Beispielsweise wurden
Aminosäuresequenzen,
die ausgewählten
Fragmenten extrazellulärer
Domänen
von CD28 und CTLA4 entsprachen, miteinander gekoppelt, um CD28Ig/CTLA4Ig-Hybridfusionsproteine
zu bilden. So wurde ein CD28Ig/CTLA4Ig-Fusionsprotein mit einer
ersten Aminosäuresequenz
erhalten, welche Aminosäurereste enthielt,
die einem Fragment der extrazellulären Domäne von CD28 entsprachen, und
die mit einer zweiten Aminosäuresequenz,
die einem Fragment der extrazellulären Domäne von CTLA4Ig entsprach, und
mit einer dritten Aminosäuresequenz,
die den Hinge-, CH2- und CH3-Regionen von menschlichem IgCγ1 entsprach, verbunden
war. Eine Ausführungsform
des Hybridfusionsproteins ist ein CD28Ig/CTLA4Ig-Fusionskonstrukt mit
einer ersten Aminosäuresequenz,
die Aminosäurereste
von etwa Position 1 bis etwa Position 94 derjenigen Aminosäuresequenz
enthielt, die der extrazellulären
Domäne
von CD28 entsprach, und die mit einer zweiten Aminosäuresequenz
verbunden war, welche Aminosäurereste
von etwa Position 94 bis etwa Position 125 derjenigen Aminosäuresequenz
enthielt, die der extrazellulären
Domäne
von CTLA4 entsprach, und die mit einer dritten Aminosäuresequenz
verbunden war, die den Hinge-, CH2- und CH3-Regionen von menschlichem IgCγ1 entsprach.
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Techniken
zur Klonierung und Expression von DNA-Sequenzen, die für diejenigen
Aminosäuresequenzen
kodieren, die dem CTLA4-Rezeptorprotein, den löslichen Fusionsproteinen und
Hybridfusionsproteinen entsprechen, beispielsweise Oligonukleotidsynthesen,
PCR, Zelltransformation, Vektorkonstruktion, Expressionssysteme
und dergleichen sind dem Fachmann bekannt, und die meisten Praktiker
sind mit den Standardmaterialien für spezifische Bedingungen und
Vorgehensweisen vertraut. Allerdings werden die folgenden Ausführungen
zweckmäßigerweise
und zur Aufzeichnung gegebenenfalls erforderlicher Modifikationen
zur Verfügung
gestellt; sie können
als Richtlinie dienen.
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Klonierung und Expression von kodierenden
Sequenzen für
Rezeptoren und Fusionsproteine
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Wie
von Linsley et al., J. Exp. Med. 173: 721–730 (1991) beschrieben und
hier unter Bezugnahme eingeführt,
wurden CD28, IgCγ1
und B71gCγ1
entsprechende Fusionsproteinkonstrukte zur Charakterisierung des
erfindungsgemäßen CTLA4Ig
und zur Herstellung von CD28Ig/CTLA4Ig-Fusions-hybriden hergestellt.
Alternativ können
cDNA-Klone aus RNA hergestellt werden, die aus B7-Antigen und CD28-Rezeptor
exprimierenden Zellen erhalten wurde, und zwar auf Grundlage des
Wissen über
die publizierten Sequenzen dieser Proteine (Aruffo und Seed, und
Freeman, oben), wobei man standardmäßig vorgeht.
-
CTLA4Ig-Fusionsprodukte
aus DNA, die für
diejenigen Aminosäuresequenzen
kodierte, die der extrazellulären
Domäne
von CTLA4 und den Hinge-, CH2- und CH3-Regionen von menschlichem
IgCγ1 entsprachen,
wurden durch Ligation von PCR-Fragmenten konstruiert. Die Aminosäuresequenz-kodierende
cDNA wird unter Verwendung der Polymerase-Kettenreaktionstechnik
(”PCR-Technik”) amplifiziert
(siehe
U.S. Patent Nrn. 4,683,195 und
4,683,202 an Mullis et al.,
und Mullis & Faloona,
Methods Enzymol. 154: 335–350 (1987)).
Es wurden CTLA4Ig-Fusionsprodukte erhalten, die DNA aufwiesen, die
für Aminosäuresequenzen
mit Aminosäureresten
von etwa Position 1 bis etwa Position 125 derjenigen Aminosäuresequenz
kodierte, die der extrazellulären
Domäne
von CTLA4 entsprach, und die DNA aufwiesen, welche für Aminosäuresequenzen
kodierte, die den Hinge-, CH2- und CH3-Regionen von IgCγ1 entsprachen.
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Da
zuvor noch nicht über
die Expression von CTLA4-Rezeptorprotein in menschlichen Lymphoidzellen berichtet
worden war, war es erforderlich, eine Quelle für CTLA4-mRNA auszumachen. PCR-cDNA
aus zellulärer
Gesamt-RNA mehrerer menschlicher Leukämiezelllinien wurde gescreent,
wobei man als Primer Oligonukleotide der veröffentlichten Sequenz des CTLA4-Gens
verwendete (Dariavach et al., oben). Von der getesteten cDNA ergaben
H38-Zellen (eine
HTLV II-assoziierte Leukämielinie)
die besten Ausbeuten an PCR-Produkten mit der erwarteten Größe. Da ein
Signalpeptid für
CTLA4 im CTLA4-Gen nicht identifiziert wurde, wurde der N-Terminus
der vorhergesagten Sequenz von CTLA4 mit dem Signalpeptid des Oncostatin
M (Malik et al., Molec. und Cell. Biol. 9: 2847 (1989)) in zwei
Schritten fusioniert, wobei man unten in den Beispielen beschriebene
Oligonukleotide verwendete. Das Produkt aus der PCR-Reaktion wurde
mit cDNA, die für
die diejenigen Aminosäuresequenzen
kodierte, die den Hinge-, CH2- und CH3-Regionen von IgCγ1 entsprachen,
in einen Expressionsvektor, wie CDM8 oder πLN, ligiert.
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Um
eine DNA zu erhalten, die für
menschliches ”full-length” CTLA4
kodierte, wurde aus H38-Zellen durch PCR eine cDNA erhalten, die
für die
Transmembran- und cytoplasmatischen Domänen von CTLA4 kodierte, und
mit einem in Anlehnung an obige Beschreibung erhaltenen Fragment
aus CTLA4Ig, welches das mit dem N-Terminus von CTLA4 fusionierte
Oncostatin M-Signalpeptid
kodierte, verbunden, wobei man Oligonukleotid-Primer in Anlehnung
an die Beschreibung unten in den Beispielen verwendete. PCR-Fragmente
wurden in den Plasmid CDM8 ligiert, was zu einem Expressionplasmid
führte,
der das ”full-length” CTLA4-Gen
kodierte, und der OMCTLA4 genannt wurde.
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Zwecks
Konstruktion von DNA, die für
Hybridfusionsproteinen entsprechende Aminosauresequenzen kodierte,
wurde DNA, die für
diejenigen Aminosäuren
kodierte, die den Abschnitten der extrazellulären Domäne eines Rezeptorgens entsprachen,
mit DNA, die für
diejenigen Aminosäuren
kodierte, die Abschnitten der extrazellulären Domäne eines weiteren Rezeptorgens
entsprachen, und mit DNA, die für
diejenigen Aminosauresequenzen kodierte, die den Hinge-, CH2- und
CH3-Regionen von menschlichem IgCγ1
entsprachen, verbunden, indem man wie oben für die B7Ig-, CD28Ig- und CTLA4Ig-Konstrukte
beschrieben vorging. So wurde beispielsweise DNA, die für Aminosäurereste
von etwa Position 1 bis etwa Position 94 derjenigen Aminosäuresequenz
kodierte, die der extrazellulären
Domäne
des CD28-Rezeptors entsprach, mit DNA, die für Aminosäurereste von etwa Position
94 bis etwa Position 125 derjenigen Aminosäuresequenz kodierte, die der
extrazellulären
Domäne
des CTLA4-Rezeptors
entsprach, und mit DNA, die für
diejenigen Aminosäuresequenzen kodierte,
die den Hinge-, CH2- und CH3-Regionen von menschlichem IgCγ1 entsprach,
verbunden.
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Um
große
Mengen klonierter DNA herzustellen, werden Vektoren, die DNA enthalten,
die für
die erfindungsgemäßen Fusionskonstrukte
kodiert, in geeignete Wirtszellen, wie die Bakterienzelllinie E.
coli-Stamm MC1061/p3 (Invitrogen Corp., San Diego, CA) transformiert,
wobei man standardmäßig vorgeht,
und Kolonien werden auf zweckmäßige Plasmide
gescreent.
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Die
in Anlehnung an obige Beschreibung erhaltenen, Fusionskonstrukt-kodierende
DNA enthaltenden Klone werden dann in geeignete Wirtszellen zur
Expression transfiziert. Je nach verwendeter Wirtszelle werden standardmäßige Techniken,
die für
derartige Zellen zweckmäßig sind,
verwendet, um die Transfektion durchzuführen. Beispielsweise gelingt
die Transfektion in Säugetierzellen,
indem die DEAE-Dextran-vermittelte Transfektion, die ”CaPO4”-Copräzipitation,
die Lipofektion, die Elektroporation oder die Protoplastfusion,
und andere dem Fachmann bekannte Verfahren verwendet, zu denen die
Lysozymfusion oder Erythrozytenfusion, das ”Scraping”, die Direktaufnahme, der
osmotische oder Sucroseschock, die direkte Mikroinjektion, die indirekte
Mikroinjektion, beispielsweise über
Erythrozyten-vermittelte Techniken, und/oder das Anlegen von elektrischen
Strömen
an Wirtszellen gehören.
Die obige Liste von Transfektionstechniken soll nicht als abschließend betrachtet
werden, da weitere Vorgehensweisen zur Einführung genetischer Information
in Zellen ohne Zweifel entwickelt werden.
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Bevorzugt
wird die Expression in eukaryotischen Wirtszellkulturen, die sich
von vielzelligen Organismen ableiten (siehe Tissue Cultures, Academic
Press, Cruz und Patterson, Eds. (1973)). Diese Systeme besitzen
den zusätzlichen
Vorteil, Introne splicen zu können;
sie können
daher direkt zur Expression genomischer Fragmente verwendet werden.
Zu den brauchbaren Wirtszelllinien gehören Ovarzellen des chinesischen Hamsters
(CHO), Affennierenzellen (COS), VERO- und HeLa-Zellen. Erfindungsgemäß sind Zelllinien
bevorzugt, die das Fusionskonstrukt stabil exprimieren.
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Üblicherweise
beinhalten Expressionsvektoren für
derartige Zellen Promotoren und Kontrollsequenzen, die mit Säugetierzellen
kompatibel sind, wie beispielsweise der CMV-Promotor (CDM8-Vektor) und der Avian-Sarkoma-Virus
(ASV) (πLN-Vektor).
Zu weiteren üblicherweise
verwendeten, frühen
und späten
Promotoren gehören
diejenigen des Simian-Virus-40
(SV 40) (Fiers, et al., Nature 273: 113 (1973)), oder weitere virale
Promotoren, wie diejenigen, die sich von Polyoma, Adenovirus 2 und
Rinder-Papilloma-Virus ableiten. Der steuerbare Promotor hMTII (Karin,
et al., Nature 299: 797–802
(1982)) kann ebenfalls verwendet werden. Allgemeine Aspekte zu Transformationen
mit Säugetierzell-Wirtssystemen
wurden von Axel (
U.S. Patent
Nr. 4,399,216 , erteilt am 16. August 1983) beschrieben.
Mittlerweile scheinen ”Enhancer”-Regionen
für eine
Optimierung der Expression wichtig zu sein; dies sind im Allgemeinen
stromaufwärts
oder stromabwärts
von der Promotorregion zu findende Sequenzen in nichtkodierenden
DNA-Regionen. Replikationsstartpunkte können erforderlichenfalls aus
viralen Quellen erhalten werden. Allerdings ist die Integration
in das Chromosom ein allgemeiner Mechanismus für die DNA-Replikation in Eukaryoten.
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Wenngleich
zu den bevorzugten Wirtszellen für
die Expression der Fusionskonstrukte eukaryotische Zellen, wie COS-
oder CHO-Zellen, gehören,
können
andere eukaryotische Mikroben als Wirte verwendet werden. Laborstämme von
Saccharomyces cerevisiae, Bäckerhefe,
werden meistens verwendet, wenngleich andere Stämme, wie Schizosaccharomyces
pombe verwendet werden können.
Verwendet werden können
Vektoren, die beispielsweise auf den 2 μ Replikationsstartpunkt von
Broach, Meth. Enz. 101: 307 (1983), oder auf andere Hefe-kompatible
Replikationsstartpunkte zurückgreifen
(siehe beispielsweise Stinchcomb et al., Nature 282: 39 (1979));
Tschempe et al., Gene 10: 157 (1980); und Clarke et al., Meth. Enz.
101: 300 (1983)). Zu den Kontrollsequenzen für Hefevektoren gehören Promotoren
für die
Synthese glycolytischer Enzyme (Ness et al., J. Adv. Enzyme Reg.
7: 149 (1968); Holland et al., Biochemistry 17: 4900 (1978)). Zu
weiteren dem Fachmann bekannten Promotoren gehören der in dem CDM8-Vektor
zur Verfügung
gestellte CMV-Promotor (Toyama und Okayama, FEBS 268: 217–221 (1990);
der Promotor für
die 3-Phosphoglyceratkinase (Hitzeman et al., J. Biol. Chem. 255:
2073 (1980)) und diejenigen für
andere glycolytische Enzyme. Weitere Promotoren, die den zusätzlichen
Vorteil einer durch Wachstumsbedingungen kontrollierten Transkription
besitzen, sind die Promotorregionen für die Alkoholdehydrogenase
2, das Isocytochrom C, die saure Phosphatase, mit dem Stickstoffmetabolismus
zusammenhängende
degradierende Enzyme, sowie Enzyme, die für die Maltose- und Galaktoseverwertung
zuständig
sind. Ebenfalls glaubt man, dass Terminatorsequenzen am 3'-Ende der kodierenden
Sequenzen wünschenswert
sind. Derartige Terminatoren werden in der 3'- nichttranslatierten
Region im Anschluss an die kodierenden Sequenzen in Hefe-abgeleiteten
Genen gefunden.
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Alternativ
können
prokaryotische Zellen als Expressionswirte verwendet werden. Am
häufigsten
sind Prokaryoten durch verschiedene Stämme von E. coli vertreten.
Allerdings können
auch andere mikrobielle Stämme
verwendet werden. Zu üblicherweise
verwendeten prokaryotischen Kontrollsequenzen, die hier definitionsgemäß Promotoren
zur Transkriptionsinitiation, gegebenenfalls mit einem Operator
und zusammen mit Sequenzen für
Ribosombindungsstellen mit einbeziehen sollen, gehören üblicherweise
verwendete Promotoren, wie die beta-Lactamase(Penicillinase)- und
Laktose (lac)-Promotorsysteme (Chang et al., Nature 198: 1056 (1977)),
das Tryptophan(trp)-Promotorsystem (Goeddel et al., Nucleic Acids
Res. 8: 4057 (1980)) und der von Lambda abgeleitete PL-Promotor
und N-Gen-Ribosombindungsstelle (Shimatake et al., Nature 292: 128
(1981)).
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Die
Nukleotidsequenzen, die für
CD28Ig- und CTLA4Ig-Proteine und für Fusionshybridproteine, wie CD28Ig/CTLA4Ig,
kodieren, können
in einer Vielzahl von nachfolgend beschriebenen Systemen exprimiert werden.
Die cDNA kann mit geeigneten Restriktionsenzymen herausgeschnitten
werden und in geeignete prokaryotische oder eukaryotische Expressionsvektoren
für eine
derartige Expression ligiert werden. Da CD28- und CTLA4-Rezeptorproteine
in der Natur als Dimere vorkommen, glaubt man, dass eine erfolgreiche
Expression dieser Proteine ein Expressionssystem erfordert, das
diese Proteine als Dimere zu bilden vermag. Verkürzte Versionen dieser Proteine
(d. h. durch Einführung
eines Stop-Codons in die Sequenz an einer Position stromaufwärts der
Transmembran-Region des Proteins gebildet) scheinen nicht exprimiert
zu werden. Durch die Expression von CD28- und CTLA4-Rezeptoren als
Fusionsproteine vermag man Dimere dieser Proteine zu bilden. Die
Expression von CTLA4-Protein
als Fusionsprodukt ist daher erfindungsgemäß bevorzugt.
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Eine
erfindungsgemäße stabile
CHO-Linie, Ovarzelllinie des chinesischen Hamsters CTLA4Ig-24 genannt,
wird zur Expression von CTLA4Ig bevorzugt und ist gemäß dem Budapester
Vertrag bei der ATCC am 31. Mai 1991 hinterlegt worden; ihr wurde
die ATCC-Hinterlegungsnummer
10762 zugeteilt.
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Die
Expression des erfindungsgemäßen CTLA4-Rezeptors
gelingt, indem man eine Zelllinie, wie COS-Zellen, transfiziert
und die Expression über
die Bindung der CTLA4-transfizierten Zellen an einen Liganden für den CTLA4-Rezeptor
nachweist, beispielsweise indem man auf die Bindung der Zellen an
B7Ig-Fusionsprotein testet.
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Sequenzen
der resultierenden Konstrukte werden durch DNA-Sequenzierung bestätigt, indem
man bekanntermaßen
vorgeht, beispielsweise wie von Sanger et al., Proc. Natl. Acad.
Sci. USA 74: 5463 (1977), oder auch von Messing et al., Nucleic
Acids Res. 9: 309 (1981) beschrieben, oder mit dem Verfahren von
Maxam et al., Methods Enzymol. 65: 499 (1980)).
-
Gewinnung der Proteinprodukte
-
Wie
oben erläutert,
werden CD28- und CTLA4-Rezeptorgene nicht ohne weiteres als reife
Proteine exprimiert, wenn man die für das verkürzte Protein kodierende DNA
direkt exprimiert. Um die Bildung eines Homodimers zu ermöglichen,
wird DNA, die für
diejenige Aminosäuresequenz
kodiert, die den extrazellulären Domänen von
CD28 und CTLA4 entspricht und die Codons für eine Signalsequenz, wie derjenigen
des Oncostatin M, in zur zweckmäßigen Prozessierung
befähigten
Zellen mit einbezieht, mit DNA fusioniert, die für diejenige Aminosäuresequenz
kodiert, die der Fc-Domäne
eines natürlich
vorkommenden dimeren Proteins entspricht. Die Reinigung dieser Fusionsproteinprodukte
nach Sekretion aus den Zellen wird also erleichtert, indem man Antikörper verwendet,
die gegenüber
dem anti-Immunglobulin-Abschnitt
der Fusionsproteine reaktiv sind. Bei Sekretion in das Medium wird
das Fusionsproteinprodukt gewonnen, indem man Standardtechniken zur
Proteinreinigung verwendet, beispielsweise indem man Protein A-Säulen einsetzt.
-
Verwendung
-
CTLA4Ig-Fusionsprotein
und/oder Fragmente des Fusionsproteins können für die Reaktion mit B7-positiven
Zellen, wie B-Zellen, verwendet werden, um durch T-Zellinteraktionen
mit B7-Antigen-positiven Zellen vermittelte Immunantworten zu regulieren.
-
CTLA4Ig-Fusionsprotein
und CTLA4Ig/CD28Ig-Hybrid-Proteine und/oder Fragmente und Derivate dieser
Proteine können
ebenfalls für
die Reaktion mit B7-positiven Zellen, einschließlich B-Zellen, verwendet werden,
um durch T-Zell-abhängige
B-Zellantworten vermittelte Immunantworten zu regulieren. Der Ausdruck ”Fragment” meint
hier einen Abschnitt derjenigen Aminosäuresequenz, die das als ”CTLA4” bezeichnete
Protein kodiert. Ein verwendbares Fragment des CTLA4Ig-Fusionsproteins
ist ein Polypeptid mit einer Aminosäuresequenz, die einem Abschnitt
derjenigen Aminosäuresequenz
entspricht, die dem CTLA4-Rezeptor entspricht, der verwendet wurde,
um das hier beschriebene CTLA4Ig-Fusionsprotein zu erhalten.
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Das
auf aktivierten B-Zellen und Zellen anderer Linien exprimierte B7-Antigen
und der auf T-Zellen exprimierte CD28-Rezeptor können direkt aneinander binden,
und diese Interaktion kann Zell-Zell-Interaktionen vermitteln. Derartige
Interaktionen triggern direkt den CD28-Aktivierungsweg in T-Zellen,
was zur Zytokinproduktion, zur T-Zellproliferation und B-Zelldifferenzierung
in Immunglobulin produzierenden Zellen führt. Die stattfindende Aktivierung
von B-Zellen kann
eine erhöhte
Expression von B7-Antigen und eine weitere CD28-Stimulation verursachen,
was zu einem chronischen Entzündungszustand
führt,
wie bei Autoimmunerkrankungen, der Fremdtransplantatabstoßung, der
Transplantat-gegen-Wirt-Erkrankung oder chronischen allergischen
Reaktionen. Diese Reaktionen können
effektiv blockiert oder inhibiert werden, indem man die Zytokinproduktion
durch T-Zellen verhindert und damit entzündliche Reaktionen verhindert
oder umkehrt.
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Hier
wird gezeigt, dass CTLA4Ig ein starker Inhibitor von in vitro-Lymphozytenfunktionen
ist, die T- und B-Zellinteraktionen erfordern. Dies ist ein Hinweis
auf die Wichtigkeit von Interaktionen zwischen dem B7-Antigen und
dessen Gegenrezeptoren CTLA4 und/oder CD28. Die cytoplasmatischen
Domänen
von murinem und menschlichem CTLA4 sind sich ähnlich (Dariavach et al., oben,
1988), was nahelegt, dass diese Region wichtige funktionelle Eigenschaften
besitzt. Auch die cytoplasmatischen Domänen von CD28 und CTLA4 weisen
Homologie auf.
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CTLA4
ist in vitro ein stärkerer
Inhibitor von Lymphozytenantworten, als anti-BB1- oder anti-CD28-mAk.
CTLA4Ig besitzt keine seinen inhibitorischen Wirkungen entgegenwirkende,
direkten stimulierenden Wirkungen auf die T-Zellproliferation. Daher
kann CTLA4Ig-Fusionsprotein
in vivo als besserer Inhibitor als monokionale anti-CD28-Antikörper eingesetzt
werden. Die immunsupressiven Wirkungen von CTLA4Ig in vitro legen
dessen Verwendung in der Therapie zur Behandlung von Autoimmunerkrankungen
nahe, an denen eine anormale T-Zellaktivierung
oder Ig-Produktion beteiligt ist.
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Es
wird erwartet, dass das CTLA4Ig-Fusionsprotein in vivo inhibitorische
Eigenschaften besitzt. So wird erwartet, dass CTLA4Ig inhibitorisch
auf T-Zellen in einer Weise wirkt, die der für den anti-CD28-Antikörper unter ähnlichen
Bedingungen in vivo beobachteten Wirkung ähnlich ist. Bei Bedingungen,
unter denen T-Zell/B-Zellinteraktionen in Folge von Kontakten zwischen
T-Zellen und B-Zellen auftreten, kann die Bindung von zur Reaktion
mit B7-Antigen-positiven
Zellen, beispielsweise B-Zellen, eingeführtem CTLA4Ig eingreifen, d.
h. die T-Zell/B-Zellinteraktionen
inhibieren, was zu einer Regulation von Immunantworten führt. Aufgrund dieser
ausschließlich
inhibitorischen Wirkung wird erwartet, dass CTLA4Ig in vivo als
Inhibitor der T-Zellaktivierung im Gegensatz zu unspezifischen Inhibitoren,
wie Cyclosporin und Glucosteroiden, nützlich ist.
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Gemäß einer
Ausführungsform
können
das CTLA4Ig-Fusionsprotein oder CTLA4Ig/CD28Ig-Hybridproteine in
vivo in einen geeigneten pharmazeutischen Träger eingebracht werden, d.
h. einer menschlichen Person zur Behandlung pathologischer Zustände, wie
Immunsystemerkrankungen oder Krebs, verabreicht werden. Es wird
erwartet, dass die Einführung
des Fusionsproteins in vivo zum Eingriff in T-Zellinteraktionen mit
anderen Zellen wie B-Zellen in Folge einer Bindung des Liganden
an B7-positive Zellen führt.
Die Unterbindung normaler T-Zellinteraktionen kann zu verminderter
T-Zellaktivität,
beispielsweise zu verminderter T-Zellproliferation, führen. Darüber hinaus
erwartet man, dass die Verabreichung des Fusionsproteins in vivo zu
einer Regulierung der in vivo-Spiegel von Zytokinen führt, wozu
in nicht abschließender
Aufzählung
Interleukine, z. B. Interleukin (”IL”)-2, IL-3, IL-4, IL-6 und
IL-8, Wachstumsfaktoren
einschließlich
des Tumorwachstumsfaktors (”TGF”), Kolonie
stimulierende Faktoren (”CSF”), Interferone
(”IFNs”) und der
Tumornekrosefaktor (”TNF”) gehören, um
die erwünschten
Wirkungen in einer Person zu begünstigen.
Wird beispielsweise das Fusionsprotein in vivo eingeführt, so
kann es die Produktion von Zytokinen blockieren, die zu bösartigem
Wachstum, z. B. von Tumorzellen, beitragen. Das Fusionsprotein kann
ebenfalls die Proliferation von Viren blockieren, die von der T-Zellaktivierung
abhängen,
wie das AIDS, HTLV1 verursachende Virus.
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Wie
oben erläutert,
wirkt unter gewissen Umständen
die Verabreichung des CTLA4Ig-Fusionsproteins oder
von dessen Fragmenten in vivo inhibitorisch, eine Folge der Blockierung
des durch T-Zell/B-Zellkontakt hervorgerufenen CTLA4- und CD28-Triggerns
durch das Fusionsprotein. Beispielsweise kann das CTLA4Ig-Protein
die T-Zellproliferation blockieren. Die Einführung des CTLA4Ig-Fusionsproteins
in vivo wird daher sowohl Wirkungen auf T- als auch auf B-Zell-vermittelte
Immunantworten hervorrufen. Das Fusionsprotein kann einem Wesen
ebenfalls in Kombination mit der Einführung von Zytokinen oder anderen
therapeutischen Reagenzien verabreicht werden.
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Gemäß einer
weiteren erfindungsgemäßen Ausführungsform
werden weitere Reagenzien, wozu gegenüber dem CTLA4Ig-Fusionsprotein
oder dem CTLA4-Rezeptor reaktive Derivate gehören, zur Regulierung von T-Zellinteraktionen
verwendet. Beispielsweise können
gegenüber
dem CTLA4-Rezeptor reaktive Antikörper und/oder Antikörperfragmente
gescreent werden, um diejenigen zu identifizieren, die die Bindung
des CTLA4Ig-Fusionsproteins an das B7-Antigen zu inhibieren vermögen. Die
Antikörper
oder Antikörperfragmente,
wie Fab- oder F(ab')2-Fragmente, können dann für die Reaktion mit T-Zellen
beispielsweise zur Inhibierung der T-Zellproliferation verwendet
werden.
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Gegenüber CTLA4-Rezeptor
reaktive monoklonale Antikörper
können
durch Hybridome produziert werden, indem man bekanntermaßen, beispielsweise
wie von Kohler und Milstein (siehe Kohler und Milstein, Nature 256:
495–97
(1975)) eingeführt,
oder unter Modifizierungen zur Regulierung zellulärer Interaktionen vorgeht.
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Diese
Techniken beinhalten die Verwendung eines Tieres, das zur Herstellung
eines bestimmten Antikörpers
sensibilisiert wird (priming). Das Tier kann durch Injektion eines
Immunogens (z. B. des B7Ig-Fusionsproteins, CTLA4Ig-Fusions-proteins
oder CD28Ig/CTLA4Ig-Hybridfusionsproteins)
sensibilisiert werden, um die erwünschte Immunantwort, d. h.
die Produktion von Antikörpern
durch das sensibilisierte Tier, auszulösen. Ein sensibilisiertes Tier
ist auch ein Tier, dass eine Erkrankung exprimiert. Für die Suche
nach einem bestimmten Antikörper
können
Lymphozyten verwendet werden, die aus den Lymphknoten, der Milz
und dem peripheren Blut von sensibilisierten, erkrankten Tieren
stammen. Die Lymphozytenchromosome, die für die erwünschten Immunglobuline kodieren,
werden durch Fusion der Lymphozyten mit Myelomzellen, üblicherweise in
Gegenwart eines Fusionsagens, wie Polyethylenglycol (PEG), immortalisiert.
In Anlehnung an Standardtechniken kann jede einer Vielzahl von Myelomzelllinien
als Fusionspartner verwendet werden, beispielsweise die Myelomlinien
P3-NS1/1-Ag4-1, P3-x63-Ag8.653, Sp2/0-Ag14, oder HL1-653. Diese
Myelomlinien sind bei der ATCC, Rockville, Maryland erhältlich.
-
Die
resultierenden Zellen, die die gewünschten Hybridome beinhalten,
werden dann in einem selektiven Medium, wie HAT-Medium, aufgezogen,
wobei gegebenenfalls nichtfusionierte Myelom- oder Lymphozyten-Ausgangszellen
sterben. Nur die Hybridomzellen überleben
und können
unter Grenzverdünnungsbedingungen
aufgezogen werden, um isolierte Klone zu erhalten. Die Überstände der
Hybridome werden auf die vorhandene erwünschte Spezifität beispielsweise
mit Immunoassay-Techniken gescreent, wobei man das CTLA4Ig-Protein
verwendet, das zur Immunisierung verwendet worden ist. Positive
Klone können
dann unter Grenzverdünnungsbedingungen
subkloniert werden, und der produzierte monoklonale Antikörper kann
isoliert werden.
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Verschiedene
herkömmliche
Verfahren zur Isolierung und Reinigung der monoklonalen Antikörper können verwendet
werden, um sie frei von anderen Proteinen und Verunreinigungen zu
erhalten. Zu üblicherweise
für die
Reinigung monoklonaler Antikörper
verwendeten Verfahren gehören
die Ammoniumsulfatfällung, die
Ionenaustauschchromatographie und die Affinitätschromatographie (siehe Zola
et al., in Monoclonal Hybridoma Antibodies: Techniques and Applications,
Hurell (Ed.) S. 51–52
(CRC Press, 1982)). In Anlehnung an diese Verfahren produzierte
Hybridome können
in vitro oder in vivo (in Ascitesflüssigkeit) vermehrt werden,
indem man dem Fachmann bekannte Techniken verwendet (siehe allgemein
Fink et al., Prog. Clin. Pathol., 9: 121–33 (1984), 6–1 auf
S. 123).
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Im
Allgemeinen kann die individuelle Zelllinie in vitro vermehrt werden,
beispielsweise in Laborkulturgefäßen, und
das hohe Konzentrationen eines einzelnen spezifischen monoklonalen
Antikörpers
enthaltende Kulturmedium kann durch Dekantieren, Filtrieren oder
Zentrifugieren gewonnen werden.
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Darüber hinaus
können
Fragmente dieser Antikörper,
welche die gegenüber
der extrazellulären
Domäne
des CTLA4-Rezeptors reaktive, aktive Bindungsregion enthalten, wie
Fab-, F(ab')2- und Fv-Fragmente, hergestellt werden.
Derartige Fragmente können
mit Hilfe von Techniken hergestellt werden, die dem Fachmann hinlänglich bekannt
sind (siehe z. B. Rousseaux et al., in Methods Enzymol., 121: 663–69, Academic Press
(1986)).
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In
Anlehnung an obige Beschreibung hergestellte monoklonale anti-B7-Antikörper können zur
Bindung an B7-Antigen verwendet werden, um Interaktionen von CD28-positiven
oder CTLA4-positiven T-Zellen mit B7-positiven Zellen zu inhibieren.
Die monoklonalen anti-CTLA4-Antikörper können zur
Bindung an den CTLA4-Rezeptor verendet werden, um die Interaktion
von CTLA4-positiven T-Zellen mit anderen Zellen zu inhibieren.
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Gemäß einer
weiteren Ausführungsform
kann das CTLA4Ig-Fusionsprotein verwendet werden, um weitere Verbindungen
zu identifizieren, die in der Lage sind, die Interaktion zwischen
CTLA4 und dem B7-Antigen zu regulieren. Zu derartigen Verbindungen
können kleine,
natürlich
vorkommende Moleküle
gehören,
die für
die Reaktion mit B-Zellen und/oder T-Zellen verwendet werden können. Beispielsweise
können
Fermentationsbrühen
auf die Fähigkeit,
CTLA4/B7-Interaktionen zu inhibieren, getestet werden. Darüber hinaus
können Derivate
des CTLA4Ig-Fusionsproteins, wie oben beschrieben, zur Regulierung
der T-Zellproliferation
verwendet werden. Beispielsweise können die Fragmente oder Derivate
zur Blockierung der T-Zellproliferation bei einer Transplantat-gegen-Wirt(GVH)-Erkrankung,
die allogene Knochenmarkstransplantationen begleitet, verwendet
werden. Der CD28-vermittelte T-Zell-Proliferationsweg
ist im Gegensatz zu der durch den CD3/Ti-Zell-Rezeptorkomplex getriebenen
Proliferation Cyclosporin-resistent (June et al., 1987, oben). Als
Behandlung der GVH-Erkrankung ist Cyclosporin relativ ineffektiv
(Storb, Blood 68: 119–125
(1986)). Man nimmt an, dass die GVH-Erkrankung durch T-Lymphozyten
vermittelt wird, die CD28-Antigen exprimieren (Storb und Thomas,
Immunol. Rev. 88: 215–238
(1985)). Daher kann das CTLA4Ig-Fusionsprotein
alleine oder in Kombination mit immunsuppressiven Mitteln, wie Cyclosporin,
zur Blockierung der T-Zellproliferation bei der GVH-Erkrankung nützlich sein.
-
Die
Regulierung der Interaktionen von CTLA4-positiven T-Zellen mit B7-positiven
Zellen, einschließlich
B-Zellen, durch die erfindungsgemäßen Verfahren kann daher verwendet
werden, pathologische Zustände,
wie Autoimmunität,
Transplantationen, Infektionskrankheiten und Neoplasien, zu behandeln.
-
Die
folgenden Beispiele dienen zur Veranschaulichung der vorliegenden
Erfindung und helfen dem Fachmann bei ihrer Ausführung. Der Umfang der Erfindung
soll nicht auf die Beispiele beschränkt sein.
-
BEISPIEL 1
-
Herstellung von B7Ig- und CD28-Fusionsproteinen
-
Rezeptor-Immunglobulin
C gamma (IgCγ)-Fusionsproteine
B7Ig und CD28Ig wurden hergestellt in Anlehnung an die Beschreibung
durch Linsley et al., in J. Exp. Med. 173: 721–730 (1991), worauf Bezug genommen
wird. Kurzum, DNA, die für
Aminosäuresequenzen
kodierte, die dem jeweiligen Rezeptorprotein (z. B. B7) entsprachen,
wurde mit DNA verbunden, die für
Aminosäuresequenzen
kodierte, die den Hinge-, CH2- und CH3-Regionen von menschlichem
IgCγ1 entsprachen.
Dies wurde wie folgt bewerkstelligt.
-
Polymerase-Kettenreaktion
(PCR). Für
die PCR wurden DNA-Fragmente amplifiziert, wobei man unten beschriebene
Primerpaare für
jedes Fusionsprotein verwendete. Durchgeführt wurden PCR-Reaktionen (0,1
ml Endvolumen) in Tag-Polymerasepuffer (Stratagene, La Jolla, CA),
der jeweils 20 μmol
dNTP; 50–100 pmol
der angegebenen Primer; Templat (1 ng Plasmid oder cDNA, hergestellt
aus ≤ 1 μg Gesamt-RNA,
wobei man Random-Hexamer-Primer verwendete, so beschrieben von Kawasaki
in PCR Protocols, Academic Press, S. 21–27 (1990), worauf Bezug genommen
wird); und Tag-Polymerase (Stratagene) enthielt. Die Reaktionen wurden
auf einem Thermocycler (Perkin Elmer Corp., Norwalk, CT) bei 16–30 Zyklen
durchge führt
(ein typischer Zyklus bestand aus folgenden Schritten: 1 min bei
94°C, 1–2 min bei
50°C und
1–3 min
bei 72°C).
-
Plasmid-Konstruktion.
CD28-kodierende cDNA enthaltende Expressionsplasmide, so beschrieben von
Aruffo und Seed, Proc. Natl. Acad. Sci. USA 84: 8573 (1987), wurden
von Drs. Aruffo und Seed (Mass General Hospital, Boston, MA) zur
Verfügung
gestellt. CD5-kodierende cDNA enthaltende Plasmide, so beschrieben
von Aruffo, Cell 61: 1303 (1990), wurden von Dr. Aruffo zur Verfügung gestellt.
B7-kodierende cDNA enthaltende Plasmide, so beschrieben von Freeman
et al., J. Immunol. 143: 2714 (1989), wurden von Dr. Freeman (Dana
Farber Cancer Institute, Boston, MA) zur Verfügung gestellt. Für anfängliche
Versuche, lösliche Formen
von CD28 und B7 zu exprimieren, wurden in Anlehnung an die Beschreibung
durch Linsley et al., J. Exp. Med., oben, Konstrukte hergestellt,
in denen stromaufwärts
der Transmembrandomänen
Stop-Codons eingefügt
und das native Signalpeptid durch das Signalpeptid aus Oncostatin
M (Malik et al., Mol. Cell Biol. 9: 2847 (1989)) ersetzt wurde.
Deren Herstellung erfolgte unter Verwendung synthetischer Oligonukleotide
zur Rekonstruktion (OMCD28) oder als Primer (OMB7) für die PCR.
OMCD28 ist eine CD28-cDNA, die im Hinblick auf eine effizientere
Expression durch Ersatz des Signalpeptids mit der analogen Region
aus Oncostatin M modifiziert ist. CD28Ig- und B71g-Fusionskonstrukte
wurden in zwei Teilen hergestellt. Die 5'-Abschnitte
stellte man her, indem man OMCD28 und OMB7 als Template und das
Oligonukleotid, CTAGCCACTGAAGCTTCACCATGGGTGTACTGCTCACAC (SEQ ID
NO: 1), (welches für
die Aminosäuresequenz
kodierte, die dem Oncostatin M-Signalpeptid entsprach) als vorwärts gerichteten
Primer und entweder
TGGCATGGGCTCCTGATCAGGCTTAGAAGGTCCGGGAAA
(SEQ ID NO: 2) bzw. TTTGGGCTCCTGATCAGGAAAATGCTCTTGCTTGGTTGT (SEQ
ID NO: 3) als rückwärts gerichtete
Primer verwendete. Die Produkte aus der PCR-Reaktion wurden mit
Restriktionsendonukleasen (HindIII und BclI) an mit den PCR-Primern eingeführten Stellen
geschnitten und gelgereinigt.
-
Der
3'-Abschnitt des
Fusionskonstruktes, der menschlichen IgCγ1-Sequenzen entsprach, wurde
mit einer Reverse Transcriptase- (aus Avian Myeloplastosevirus;
Life Sciences Associates, Bayport, NY) und PCR-gekoppelten Reaktion
hergestellt, wobei man RNA aus einer Mensch-Maus-chimären mAk
16 produzierenden Myelomzelllinie (zur Verfügung gestellt von Dr. P. Fell
und M. Gayle, Bristol-Myers Squibb Company, Pharmaceutical Research
Institute, Seattle, WA) als Templat verwendete. Das Oligonukleotid,
AAGCAAGAGCATTTTCCTGATCAGGAGCCCAAATCTTCTGACAAAACTCACACATCCCCACCGTCCCCAGCACCTGAACTCCTG
(SEQ ID NO: 4),
wurde als vorwärts gerichteter Primer und
CTTCGACCAGTCTAGAAGCATCCTCGTGCGACCGCGAGAGC
(SEQ ID NO: 5)
als rückwärts gerichteter
Primer verwendet. Die Reaktionsprodukte wurden mit BclI und XbaI
geschnitten und gelgereinigt. Die fertigen Konstrukte wurden zusammengesetzt,
indem man die CD28- oder B7-Sequenzen enthaltenden HindIII/BclI-geschnittenen
Fragmente zusammen mit dem IgCγ1-Sequenzen
enthaltenden BclI/Xbal-geschnittenen Fragment in HindIII/XbaI-geschnittenes CDM8
ligierte. Die Ligationsprodukte wurden in MC1061/p3-E. coli-Zellen
transformiert, und es wurden Kolonien auf die zweckmäßigen Plasmide
gescreent. Die Sequenzen der resultierenden Konstrukte wurden durch
DNA-Sequenzierung bestätigt.
-
Das
B7-kodierende Konstrukt enthielt DNA, die für Aminosäuren kodierte, welche den Aminosäureresten
von etwa Position 1 bis etwa Position 215 der extrazellulären Domäne von B7
entsprachen. Das CD28-kodierende Konstrukt enthielt DNA, die für Aminosäuren kodierte,
welche den Aminosäureresten
von etwa Position 1 bis etwa Position 134 der extrazellulären Domäne von CD28
entsprachen.
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CD5Ig
wurde genauso hergestellt, wobei man
CATTGCACAGTCAAGCTTCCATGCCCATGGGTTCTCTGGCCACCTTG
(SEQ ID NO: 6)
als vorwärts
gerichteten Primer und
ATCCACAGTGCAGTGATCATTTGGATCCTGGCATGTGAC
(SEQ ID NO: 7)
als rückwärts gerichteten
Primer verwendete. Das PCR-Produkt wurde mit Restriktionsendonuklease
verdaut und mit dem IgCγ1-Fragment,
wie oben beschrieben, ligiert. Das resultierende Konstrukt (CD5Ig)
kodierte für ein
reifes Protein mit einer die Aminosäurereste von Position 1 bis
Position 347 der CD5 entsprechenden Sequenz enthaltenden Aminosäuresequenz,
zwei durch das Konstruktionsverfahren eingeführten Aminosäuren (Aminosäuren DQ)
und einer sich anschließenden
DNA, die für
Aminosäuren
kodierte, die der IgCγ1-Hinge-Region
entsprachen.
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Zellkultur
und Transfektionen. COS (Affennierenzellen) wurden mit CD28 und
B7 exprimierenden Expressionsplasmiden transfiziert, indem man ein
modifiziertes Protokoll von Seed und Aruffo (Proc. Natl. Acad. Sci.
84: 3365 (1987)) verwendete, worauf Bezug genommen wird. 18 bis
24 h vor der Transfektion wurden Kulturschalen mit Zellen (106 pro 10 cm Durchmesser) beimpft. Plasmid-DNA
(etwa 15 μg/Schale)
wurde in einem Volumen von 5 ml serumfreiem DMEM, das 0,1 mM Cloroquin
und 600 μg/ml
DEAE-Dextran enthielt, zugegeben, und die Zellen wurden bei 37°C 3–3,5 h inkubiert.
Die transfizierten Zellen wurden dann kurz (etwa 2 min) mit 10%-igem
Dimethylsulfoxid in PBS behandelt und 16–24 h bei 37°C in 10%
FCS enthaltendem DMEM inkubiert. 24 h nach Transfektion wurde das
Kulturmedium entfernt und durch serumfreies DMEM (6 ml/Schale) ersetzt.
Es wurde drei Tage bei 37°C
weiter inkubiert; dann wurde das verbrauchte Medium eingesammelt,
und frisches serumfreies Medium wurde zugegeben. Nach weiteren drei
Tagen bei 37°C
wurde das verbrauchte Medium erneut eingesammelt, und die Zellen
wurden verworfen.
-
CD28,
CD5 oder B7 exprimierende CHO-Zellen wurden in Anlehnung an die
Beschreibung von Linsley et al., (1991), oben, wie folgt isoliert:
kurzum, CD28, CD5 oder B7 exprimierende stabile Transfektanden wurden
isoliert, nachdem man Dihydrofolatreduktase-defiziente Ovarzellen
chinesischer Hamster (dhfr–-CHO-Zellen) mit einem
Gemisch aus zweckmäßigem Expressionsplasmid
und selektierbarem Marker, pSV2dhfr (Linsley et al., Proc. Natl.
Acad. Sci. USA 87: 5031 (1990)), worauf Bezug genommen wird, cotransfiziert
hatte. Die Transfektanden wurden dann in bis auf ein Endniveau von
1 μM ansteigenden
Konzentrationen an Methotrexat aufgezogen, und sie wurden in mit
10% fötalem
Rinderserum(FBS), 0,2 mM Prolin und 1 μM Methotrexat ergänztem DMEM
gehalten. Große
Mengen an CD28 (CD28+-CHO) oder B7 (B7+-CHO)
exprimierende CHO-Linien wurden im Anschluss an eine indirekte Immunfärbung mit
den mAkn 9.3 oder BB-1 durch mehrere Durchgänge fluoreszenzaktivierter
Zelltrennung (FACSR) isoliert. Im Hinblick
auf die Oberflächenexpression
von CD28 oder B7 negative, amplifizierte CHO-Zellen (dhfr+-CHO) wurden ebenfalls mit FACSR aus
CD28-transfizierten Populationen isoliert.
-
Immunfärbung und
FACSR-Analyse. Transfizierte CHO- oder COS-Zellen
oder aktivierte T-Zellen wurden mit indirekter Immunfärbung untersucht.
Bevor man färbte,
wurden die CHO-Zellen
aus ihren Kulturgefäßen durch
Inkubation in 10 mM EDTA enthaltendem PBS entfernt. Die Zellen wurden
zunächst
mit murinem mAkn 9.3 (Hansen et al., Immunogenetics 10: 247 (1980))
oder BB-1 (Yokochi et al., Immunol. 128: 823 (1981)), oder mit Ig-Fusionsproteinen
(alle bei 10 μg/ml
in 10% FCS enthaltendem DMEM) 1–2
h bei 4°C
inkubiert. Die Zellen wurden dann gewaschen und weitere 0,5–2 h bei
4°C mit
einem FITC-konjugierten Zweitstufenreagenz (gegen Maus-Ig gerichtetes
Ziegenserum für
murine mAk oder gegen Mensch-Ig-Cγ gerichtetes Ziegenserum
für Fusionsproteine
(Tago, Inc., Burlingame, CA)) inkubiert. Die Fluoreszenz wurde auf
einem FACS IVR-Zellsorter (Becton Dickinson
und Co., Mountain View, CA) untersucht, der mit einer logarithmischen Verstärkungseinheit
(vier Zehner-Potenzen) ausgestattet war.
-
Reinigung
von Ig-Fusionsproteinen. Die erste, zweite und dritte Ansammlung
von verbrauchtem, serumfreien Kulturmedium aus transfizierten COS-Zellen
wurden als Quellen für
die Reinigung von Ig-Fusionsproteinen verwendet. Nachdem man Zelltrümmer durch
Zentrifugation bei niedriger Geschwindigkeit entfernt hatte, wurde
das Medium auf eine mit 0,05 M Natriumcitrat, pH 8,0, äquilibrierte
Säule (etwa
200–400
ml Medium/ml gepacktes Bettvolumen) von immobilisiertem Protein
A (Repligen Corp., Cambridge, MA) aufgetragen. Nachdem man das Medium
aufgetragen hatte, wurde die Säule
mit 1 M Kaliumphosphat, pH 8, gewaschen, und gebundenes Protein
wurde mit 0,05 M Natriumcitrat, pH 3, eluiert. Es wurden Fraktionen
gesammelt, und diese wurden durch Zugabe von 1/10 Volumen von 2
M Tris, pH 8, sofort neutralisiert. Diejenigen Fraktionen, die den
Peak von A280-absorbierendem Material enthielten,
wurden zusammengegeben und gegen PBS vor Gebrauch dialysiert. Extinktionskoeffizienten von
2,4 und 2,8 ml/mg für
CD28Ig bzw. B7Ig wurden durch Aminosäureanalyse von Lösungen bekannter
Extinktion ermittelt. Die Bindungsaktivitäten von gereinigtem CD28Ig
und B7Ig konnten nahezu quantitativ wiedergewonnen werden, wie die
FACSR-Analyse nach indirekter Fluoreszenzfärbung von
B7+- und CD28+-CHO-Zellen
belegte.
-
BEISPIEL 2
-
Herstellung von CTLA4Ig-Fusionsprotein
-
Eine
für lösliches
CTLA4Ig kodierende genetische Fusion zwischen der extrazellulären Domäne von CTLA4
und einer IgCγ1-Domäne wurde
in ähnlicher
Weise konstruiert, wie oben für
das CD28Ig-Konstrukt beschrieben ist. Die extrazelluläre Domäne des CTLA4-Gens
wurde mit PCR kloniert, wobei man synthetische Oligonukleotide verwendete,
die der veröffentlichten
Sequenz entsprachen (Dariavach et al., Eur. Jour. Immunol. 18: 1901–1905 (1988)).
-
Da
ein Signalpeptid für
CTLA4 im CTLA4-Gen nicht identifiziert werden konnte, wurde der
N-Terminus der vorhergesagten Sequenz von CTLA4 an das Signalpeptid
von Oncostatin M (Malik et al., Mol. and Cell. Biol. 9: 2847 (1989))
in zwei Schritten gebunden, wobei man überlappende Oligonukleotide
verwendete. Für den
ersten Schritt wurde das Oligonukleotid CTCAGTCTGGTCCTTGCACTCCTGTTTCCAAGCATGGCGAGCATGGCAATGCACGTGGCC
CAGCC (SEQ ID NO: 8) (welches für
die mit den N-terminalen 7 Aminosäuren von CTLA4 fusionierten
C-terminalen 15 Aminosäuren
des Oncostatin M-Signalpeptids kodierte) als vorwärts gerichteter
Primer, und TTTGGGCTCCTGATCAGAATCTGGGCACGGTTG (SEQ ID NO: 9) (welches
für die Aminosäurereste
119–125
derjenigen Aminosäuresequenz
kodierte, die den CTLA4-Rezeptor kodierte und eine restriktionsenzymatische
BclI-Stelle enthielt) als rückwärts gerichteter
Primer verwendet. Das Templat für diesen
Schritt war cDNA, die ausgehend von 1 μg Gesamt-RNA aus H38-Zellen
(eine HTLV II-infizierte T-Zell-Leukämiezelllinie, durch die Drs.
Salahudin und Gallo, NCI, Bethesda, MD zur Verfügung gestellt) synthetisiert
worden war. Ein Teil des PCR-Produkts aus der ersten Stufe wurde
erneut amplifiziert, wobei man einen überlappenden vorwärts gerichteten
Primer, der für
den N-terminalen Abschnitt des Oncostatin M-Signalpeptids kodierte
und eine HindIII-Restriktionsendonukleasestelle enthielt, nämlich CTAGCCACTGAAGCTTCACCAATGGGTGTACTGCTCACACAGAGGACGCTGC
TCAGTCTGGTCCTTGCACTC (SEQ ID NO: 10), und den gleichen rückwärts gerichteten
Primer verwendete. Das Produkt der PCR-Reaktion wurde mit HindIII
und BclI verdaut und zusammen mit einem BclI/XbaI-geschnittenen
cDNA-Fragment, das für
diejenigen Aminosäuresequenzen
kodierte, die den Hinge-, CH2- und CH3-Regionen von IgCγ1 entsprachen,
in den HindIII/XbaI-geschnittenen
Expressionsvektor CDM8 oder HindIII/XbaI-geschnittenen Expressionsvektor πLN (durch
Dr. Aruffo zur Verfügung
gestellt) ligiert.
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Eine
Karte des resultierenden CTLA4Ig-Fusionskonstrukts ist in 1 gezeigt.
Die in dieser Figur aufgeführten
Sequenzen zeigen die Verbindungen zwischen CTLA4 (obere Buchstabenreihe,
nicht schattierte Regionen) und dem Signalpeptid SP von Oncostatin
M (dunkel schattierte Regionen), und dem Hinge H von IgCγl (gepunktete
Regionen). Die Aminosäure
in Klammern wurde während
der Konstruktion eingeführt.
Sternchen (*) verweisen auf Cystein-zu-Serin-Mutationen, die in
der IgCγ-Hinge-Region
eingeführt
wurden. Die in CTLA4 vorhandene V-artige Domäne der Immunoglobulin-Superfamilie
ist genauso angezeigt wie die CH2- und CH3-Domänen von IgCγl.
-
Dann
wurden CTLA4Ig enthaltende Expressionsplasmide CDM8 in COS-Zellen
transfiziert, wobei man eine modifizierte DEAE/Dextran-Transfektion
(Linsley et al., 1991, oben) nach dem von Seed und Aruffo, 1987,
oben beschriebenen Protokoll verwendete.
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Expressionsplasmid-Konstrukte
(πLN oder
CDM8), welche die für
die Aminosäuresequenz
von CTLA4Ig kodierende cDNA enthielten, wurden durch Lipofektion
nach Standardmethoden in dhfr–-CHO-Linien transfiziert,
wodurch CTLA4Ig stabil exprimierende, neue Zelllinien erhalten wurden.
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DNA,
die für
die CTLA4Ig entsprechende Aminosäuresequenz
kodierte, wurde bei der ATCC gemäß dem Budapester
Vertrag am 31. Mai 1991 hinterlegt; ihr wurde die ATCC-Hinterlegungsnummer
68629 zugeteilt.
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Ein
bevorzugter stabiler Transfektand, der CTLA4Ig exprimiert und als
Ovarzelllinie chinesischer Hamster CTLA4Ig-24 bezeichnet wird, wurde
hergestellt, indem man B7-positive CHO-Zeillinien im Medium auf
B7-Bindungsaktivität
screente, wobei man Immunfärbung
verwendete. Es wurden Transfektanden erhalten in DMEM, das mit 10%-igem
fötalem
Rinderserum (FBS), 0,2 mM Prolin und 1 μM Methotrexat ergänzt war.
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Die
CHO-Zelllinie CTLA4Ig-24 wurde bei der ATCC gemäß dem Budapester Vertrag am
31. Mai 1991 hinterlegt; ihr wurde die Hinterlegungsnummer ATCC
10762 zugeteilt.
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CTLA4Ig
wurde mit Protein A-Chromatographie aus serumfreien konditionierten Überständen gereinigt
(2). Es wurden die Konzentrationen von CTLA4Ig
bestimmt, wobei man einen Extinktionskoeffizienten bei 280 nm von
1,6 annahm (experimentell durch Aminosäureanalyse einer Lösung mit
bekannter Extinktion bestimmt). Molekulargewichtsstandards (Bahn
1 und Bahn 3, 2) und Proben (1 μg) von CTLA4Ig
(Bahn 2 und Bahn 4) wurden einer SDS-PAGE (4-12%-iger Acrylamidgradient)
unter nichtreduzierenden Bedingungen (–βME, Bahn 1 und Bahn 2) oder
unter reduzierenden Bedingungen (+βME, Bahn 3 und Bahn 4) unterzogen. Proteine
wurden durch Färbung
mit Coomassie-Brilliant-Blau sichtbar gemacht.
-
Unter
nicht-reduzierenden Bedingungen wanderte CTLA4Ig wie eine Spezies
mit einem Mr von etwa 100 000, und unter
reduzierenden Bedingungen wie eine Spezies mit einem Mr von
etwa 50 000 (2). Da die igCγ-Hinge-Disulfide
während
der Konstruktion entfernt worden waren, ist CTLA4Ig wie CD28Ig ein
Dimer, das vermutlich durch eine native Disulfidbrücke verbunden
ist.
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BEISPIEL 3
-
CTLA4-Rezeptor
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Zur
Rekonstruktion von DNA, die für
diejenige Aminosäuresequenz
kodiert, die dem vollständigen menschlichen
CTLA4-Gen entspricht, wurde eine cDNA, die für diejenigen Aminosäuren kodierte,
die einem Fragment der Transmembran- und cytoplasmatischen Domänen von
CTLA4 entsprachen, mit PCR kloniert und dann mit cDNA verbunden,
die für
diejenigen Aminosäuren
kodierte, die einem Fragment aus CTLA4Ig entsprachen, welches wiederum
dem mit dem N-Terminus von CTLA4 fusionierten Oncostatin M-Signalpeptid entsprach.
Die Vorgehensweisen bezüglich
PCR, Zellkultur und Transfektionen entsprachen obiger Beschreibung
in Beispiel 1, wobei man COS-Zellen und die DEAE-Dextran-Transfektion
verwendete.
-
Da über die
Expression von CTLA4-Rezeptorprotein in menschlichen Lymphoidzellen
bisher noch nicht berichtet worden war, ist es erforderlich gewesen,
eine Quelle für
CTLA4-mRNA auszumachen.
Wie oben erläutert,
wurde aus der gesamten zellulären
RNA von H38-Zellen
revers transkribierte PCR-cDNA für
die PCR-Klonierung verwendet. Zu diesem Zweck wurde das Oligonukleotid
GCAATGCACGTGGCCCAGCCTGCTGTGGTAGTG (SEQ ID NO: 11) (welches für die ersten
11 Aminosäuren
der vorhergesagten kodierenden Sequenz kodierte) als vorwärts gerichteter
Primer und TGATGTAACATGTCTAGATCAATTGATGGGAATAAAATAAG GCTG (SEQ ID
NO: 12) (welches zu den letzten 8 Aminosäuren in CTLA4 homolog war und eine
XbaI-Stelle enthielt) als rückwärts gerichteter
Primer verwendet. Das Templat war wiederum eine cDNA, die ausgehend
von 1 μ RNA
aus H38-Zellen synthetisiert worden war. Die Produkte der PCR-Reaktion
wurden mit den Restriktionsendonukleasen NcoI und XbaI geschnitten,
und das resultierende 316 bp-Produkt wurde gelgereinigt. Ein HindIII/NcoI-Fragment (340 bp)
aus der oben beschriebenen CTLAIg-Fusion wurde ebenfalls gelgereinigt,
und die beiden Restriktionsfragmente wurden in HindIII/XbaI-geschnittenes
CDM8 ligiert, was OMCTLA ergab.
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Das
resultierende Konstrukt entsprach vollständigem CTLA4 (SEQ ID Nrn: 13
und 14) und dem Oncostatin M-Signalpeptid. Das Konstrukt ist in 3 gezeigt
und wurde als OMCTLA4 bezeichnet. Die in 3 gezeigte
Sequenz für
CTLA4 unterscheidet sich von der vorhergesagten menschlichen CTLA4-DNA-Sequenz (Dariavach
et al., oben) durch einen Basenaustausch derart, dass das zuvor
berichtete Alanin an Aminosäureposition
111 der gezeigten Aminosäuresequenz
durch ein Threonin ersetzt ist. Dieses Threonin ist Teil einer neu
identifizierten N-gekoppelten Glycosylierungsstelle, die für eine erfolgreiche
Expression des Fusionsproteins wichtig sein kann.
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Die
Ligationsprodukte wurden in E. coli-Zellen MC1061/p3 transformiert,
und es wurden Kolonien auf die geeigneten Plasmide gescreent. Sequenzen
der resultierenden Konstrukte wurden durch DNA-Sequenzanalyse bestätigt.
-
BEISPIEL 4
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Charakterisierung von CTLA4Ig
-
Zur
Charakterisierung des CTLA4Ig-Konstrukts wurden mehrere Isolate,
nämlich
CD28Ig, B7Ig und CD5Ig, in Anlehnung an obige Beschreibung hergestellt,
in COS-Zellen in Anlehnung an die Beschreibung in den Beispielen
2 und 3 transfiziert und durch FACSR-Analyse auf die Bindung
von B7Ig untersucht. Zusätzlich zu
den oben erwähnten
Konstrukten wurden auch CD7-kodierende cDNAs enthaltende CDM8-Plasmide
verwendet, so beschrieben von Aruffo und Seed, (EMBO Jour. 6: 3313–3316 (1987)),
worauf Bezug genommen wird.
-
mAk.
Murine monoklonale Antikörper
(mAk) 9.3 (anti-CD28) und G19-4 (anti-CD3), G3-7 (anti-CD7), BB-1
(anti-B7-Antigen) und Ratten-mAk 187.1 (anti-Maus-K-Kette) sind
zuvor beschrieben worden (Ledbetter et al., Proc. Natl. Acad. Sci.
84: 1384–1388
(1987); Ledbetter et al., Blood 75: 1531 (1990); Yokochi et al.,
oben) und wurden aus Ascites vor Gebrauch gereinigt. Das mAk OKT8
produzierende Hybridom wurde von der ATCC, Rockville, MD erhalten,
und der mAk wurde ebenfalls aus Ascites vor Gebrauch gereinigt.
Der mAk 4G9 (anti-CD19)
wurde durch Dr. E. Engleman, Stanford University, Palo Alto CA zur
Verfügung
gestellt. Gereinigter Mensch-Maus-chimärer mAk 16 (mit menschlichem
Cγl-Fc-Abschnitt)
war ein Geschenk von Dr. P. Fell und M. Gayle (Bristol-Myers Squibb
Pharmaceutical Research Institute, Seattle, WA).
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Immunfärbung und
FACSR-Analyse. Vor der Färbung wurden COS- oder CHO-Zellen
aus Kulturgefäßen durch
Inkubation in 10 mM EDTA enthaltendem PBS entfernt. Die Zellen wurden
zunächst
mit mAkn oder Ig-Fusionsproteinen bei 10 μg/ml in 10% FBS enthaltendem
DMEM ein bis zwei Stunden bei 4°C
inkubiert. Die Zellen wurden dann gewaschen und weitere 0,5–2 Stunden
bei 4°C
mit FITC-konjugiertem Ziege-anti-Maus-Immunglobulin oder mit FITC-konjugiertem Ziege-anti-Mensch-IgCγ-Serum (beides
von Tago, Burlingame, CA) inkubiert. Wurde die Bindung sowohl von
mAkn als auch von Ig-Fusions-proteinen in demselben Experiment gemessen,
so wurden FITC-konjugierte anti-Maus- und anti-Mensch-Zweitstufenreagenzien
vor Gebrauch zusammengemischt. Die Fluoreszenz wurde dann an insgesamt
10 000 Zellen mit FACSR analysiert.
-
Abtrennung
und Stimulation peripherer Blutlymphozyten. Periphere Blutlymphozyten
(PBLs) wurden durch Zentrifugation mit ”Lymphocyte Separation Medium” (Litton
Bionetics, Kensington, MD) isoliert. Alloreaktive T-Zellen wurden
durch Stimulation von PBLs in einer primären gemischten Lymphozytenreaktion
(MIR) isoliert. PBLs wurden mit 106/ml bestrahlten
(5 000 rad) T51-LCLs kultiviert. EBV-transformierte Lymphoblastoidzelllinien
(LCL), PM (Bristol-Myers
Squibb Co.) und T51 (Bristol-Myers Squibb Co.), wurden in RPMI gehalten,
das mit 10% FBS ergänzt
war. Nach 6 Tagen wurden alloreaktive ”Blasten”-Zellen gefriergetrocknet.
Es wurde eine sekundäre
MLR durchgeführt,
indem man aufgetaute alloreaktive Blasten zusammen mit frischen bestrahlten
T51-LCLs mit oder ohne mAk und Ig-Fusionsproteinen kultivierte.
Die Zellen wurden in Platten mit 96 flachbödigen Vertiefungen (4 × 104 alloreaktive Blasten und 1 × 104 bestrahlte T51-LCL-Zellen/Vertiefung in
einem Volumen von 0,2 ml) in 10% FBS enthaltendem RPMI kultiviert.
Die zelluläre
Proliferation von 4-fach-Kulturen wurde anhand der Aufnahme von
[3H]-Thymidin während der letzten 6 Stunden
einer 2-3-tägigen
Kultur gemessen.
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PHA-aktivierte
T-Zellen wurden hergestellt, indem man PBLs 5 Tage mit 1 μg/ml PHA
(Wellcome, Charlotte, NC) und einen Tag in Medium ohne PHA kultivierte.
Lebensfähige
Zellen wurden durch Sedimentation in ”Lymphocyte Separation Medium” vor Gebrauch
eingesammelt. Die Zellen wurden mit mAkn oder transfizierten CHO-Zellen
4–6 Stunden
bei 37°C
stimuliert, durch Zentrifugation eingesammelt und zur Präparation von
RNA verwendet.
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CD4+-T-Zellen wurden aus PBLs isoliert, indem
man PBLs aus gesunden Spendern in T- und Nicht-T-Zellen auftrennte, wobei
man die Schaferythrozyten-Rosettentechnik verwendete, und des weiteren T-Zellen
durch ”panning” in CD4+-Zellen auftrennte, so beschrieben von Damle
et al., J. Immunol. 139: 1501 (1987), worauf Bezug genommen wird.
B-Zellen wurden ebenfalls aus peripherem Blut durch ”panning” gereinigt,
so beschrieben von Wysocki und Sato, Proc. Natl. Acad. Sci. 75:
2844 (1978), worauf Bezug genommen wird, wobei man den anti-CD19-mAk 4G9 verwendete.
Zur Messung der Th-induzierten Ig-Produktion
wurden 106 CD4+-T-Zellen mit 106 CD19+-B-Zellen
in 1 ml 10% FBS enthaltendem RPMI vermischt. Im Anschluss an die
6-tägige
Kultur bei 37°C
wurde die Produktion von menschlichem IgM in den Kulturüberständen gemessen, wobei
man einen Festphasen-ELISA verwendete, so beschrieben von Volkman
et al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA 78: 2528 (1981), worauf Bezug
genommen wird. Kurzum, Mikrotiter-ELISA-Platten mit 96 flachbödigen Vertiefungen
(Corning, Corning, NY) wurden mit 200 μl/Vertiefung Natriumcarbonatpuffer
(pH 9,6), der 10 μg/ml
affinitätsgereinigte
Ziege-anti-Mensch-IgG- oder -IgM-Antikörper (Tago, Burlingame, CA)
enthielt, beschichtet, über
Nacht bei 4°C
inkubiert und dann mit TBS gewaschen; des Weiteren wurden die Vertiefungen mit
2%-igem BSA in PBS (BSA-PBS) blockiert. Die zu prüfenden Proben
wurden in geeigneter Verdünnung
in diese Vertiefungen gegeben und mit 200 μl/Vertiefung von 1:1000 verdünnter Meerrettich-Peroxidase (HRP)-konjugierter
F(ab')2-Fraktion
von affinitätsgereinigtem
Ziege-anti-Mensch-IgG-
oder -IgM-Antikörper (Tago)
inkubiert. Die Platten wurden dann gewaschen, und 100 μl/Vertiefung
einer Lösung
(0,6 mg/ml in Citratphosphatpuffer mit pH 5,5 und 0,045% Wasserstoffperoxid)
von o-Phenylendiamin (Sigma Chemical Co., St. Louis, MO) wurden
zugegeben. Die Farbentwicklung wurde mit 2 N Schwefelsäure gestoppt.
Es wurde die Extinktion bei 490 nm mit einem automatischen ELISA-Plattenlesegerät gemessen.
Test- und Kontrollproben wurden 3-fach vorgenommen, und die Extinktionswerte
wurden mit denjenigen verglichen, die mit bekannten IgG- oder IgM-Standards
erhalten wurden, die gleichzeitig mit den Überstandproben vorgenommen
wurden, um die Eichkurve zu erstellen, anhand derer die Konzentrationen
von Ig im Kulturüberstand
quantifiziert wurden. Die Daten sind ausgedrückt in ng/ml von Ig ± SEM von
entweder 3-fach- oder 4-fach-Kulturen.
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Immunpräzipitations-Analyse
und SDS-PAGE. Zellen wurden mit 1251 oberflächenmarkiert und einer Immunpräzipitations-Analyse
unterzogen. Kurzum, PHA-aktivierte
T-Zellen wurden mit 1251 oberflächenmarkiert,
wobei man Lactoperoxidase und H2O2 verwendete, so beschrieben von Vivetta
et al., J. Exp. Med. 134: 242 (1971), worauf Bezug genommen wird.
Die SDS-PAGE-Chromatographie wurde auf Gelen mit linearen Acrylamidgradienten
als Sammelgel aus 5% Acrylamid durchgeführt. Die Gele wurden mit Coomassie-Blau gefärbt, entfärbt und
fotografiert, oder getrocknet und ein Röntgenfilm bestrahlt (Kodak
XAR-5).
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Bindungs-Untersuchungen.
B7Ig wurde mit 1251 bis zu einer spezifischen Aktivität von etwa
2 × 108 cpm/pmol markiert. Plastikschalen mit 96
Vertiefungen wurden 16–24
Stunden mit einer CTLA4Ig enthaltenden Lösung (0,5 μg in einem Volumen von 0,05
ml 10 mM Tris, pH 8) beschichtet. Die Vertiefungen wurden mit Bindungspuffer
(50 mM BES (Sigma Chemical Co.) enthaltendem DMEM, pH 6,8, 0,1%
BAS und 10% FCS) blockiert, bevor man eine 125I-B7Ig
(etwa 5 × 105 cpm) enthaltende Lösung (0,09 ml) mit oder ohne
Kompetitor zugab. Im Anschluss an eine 2-3-stündige Inkubation bei 23°C wurden
die Vertiefungen einmal mit Bindungspuffer und viermal mit PBS gewaschen.
Gebundene Radioaktivität
wurde dann durch Zugabe von 0,5 N NaOH solubilisiert und mit einem
Gammazähler
quantifiziert.
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Bindung
an B7Ig. Die funktionelle Aktivität des OMCTLA4-Konstrukts, welches
für das
komplette menschliche CTLA4-DNA-Gen kodiert, wird in dem in 4 dargestellten
Experiment gezeigt. COS-Zellen wurden in Anlehnung an obige Beschreibung
mit den Expressionsplasmiden CD7, OMCD28 und OMCTLA4 transfiziert.
48 Stunden nach Transfektion wurden die Zellen eingesammelt und
nur mit Medium (ohne Zusatz) oder mit den mAkn 9.3, B7Ig, CD5Ig
oder G3-7 inkubiert. Die Zellen wurden dann gewaschen und die Bindung wurde
mit einem Gemisch aus FITC-konjugiertem, gegen Maus-Ig gerichteten
Ziegenantikörper
und FITC-konjugiertem,
gegen Mensch-Ig gerichteten Ziegeantikörper als Zweitstufenreagenz
detektiert. Die transfizierten Zellen wurden auf die Expression
des geeigneten Zelloberflächenmarkers
mit indirekter Immunfärbung
untersucht, und die Fluoreszenz wurde in Anlehnung an obige Beschreibung
mit der FACSR-Analyse gemessen.
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Wie
in 4 gezeigt ist, band mAk 9.3 an CD28-trans-fizierte
COS-Zellen, jedoch nicht an CTLA4-transfizierte Zellen. Dagegen
band das B7Ig-Fusionsprotein (jedoch nicht das Kontroll-CD5Ig-Fusionsprotein)
sowohl an CD28- als auch an CTLA4-transfizierte Zellen. CD7-transfizierte COS-Zellen
banden weder an mAk 9.3 noch an die Fusionsproteine. Dies zeigt,
dass sowohl CD28 als auch CTLA4 an das B-Zell-Aktivierungsantigen
B7 binden. Darüber
hinaus konnte keine Bindung von mAk 9.3 an CTLA4 nachgewiesen werden.
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Bindung
von CTLA4Ig an B7-positive CHO-Zellen. Zur weiteren Charakterisierung
der Bindung von CTLA4Ig und B7 wurde die Bindungsaffinität von gereinigtem
CTLA4Ig an B7+-CHO-Zellen und an eine Lymphoblastoidzelllinie
(PM-LCL) in dem in 5 gezeigten Experiment gemessen.
Amplifizierte, transfizierte CHO-Zelllinien und PM-LCLs wurden nur
mit Medium (ohne Zusatz) oder einer äquivalenten Konzentration von
menschliches IgCγ1
enthaltenden Proteinen (10 μg/ml)
von CD5Ig, CD28Ig oder CTLA4Ig inkubiert. Nachdem man FITC-konjugierte
Ziege-anti-Mensch-Ig-Zweitstufenreagenzien zugegeben hatte, wurde
die Bindung mit FACSR detektiert. Insgesamt
10 000 gefärbte
Zellen wurden mit FACSR untersucht.
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Wie
in 5 gezeigt ist, band CD28Ig an B7+-CHO-Zellen,
jedoch nicht an PM-LCL, einer Zelllinie, die relativ geringe Mengen
an B7-Antigen exprimierte (Linsley et al., oben, 1990). CDLA4Ig
band stärker
an beide Zelllinien als CD28Ig, was nahe legt, dass es mit höherer Affinität band.
Weder CD28Ig noch CTLA4Ig band an CD28+-CHO-Zellen.
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Bindungsaffinität von CTLA4Ig
und B7Ig. Dann wurde die scheinbare Interaktionsaffinität zwischen CTLA4Ig
und B7Ig gemessen, indem man einen Festphasen-Kompetitionsbindungstest
verwendete. Plastikschalen mit 96 Vertiefungen wurden in Anlehnung
an obige Beschreibung mit CTLA4Ig beschichtet. B7Ig wurde mit 1251 (5 × 105 cpm, 2 × 106 cpm/pmol)
radiomarkiert und in Gegenwart der angegebenen Konzentrationen (siehe 6)
an unmarkiertem, chimären
mAk 16, mAk 9.3, mAk BB-1 oder B7Ig in einer Konzentration von 4
nM zugesetzt. Es wurde die an die Platte gebundene Radioaktivität bestimmt,
und diese wurde als prozentualer Anteil derjenigen Radioaktivität ausgedrückt, die
in den ohne Kompetitor behandelten Vertiefungen gebunden war (28
300 cpm). Jeder Punkt steht für
den Mittelwert einer Doppelbestimmung; Wiederholungen variierten
im Allgemeinen mit ≤ 20%
um den Mittelwert. Die Konzentrationen wurden auf der Grundlage
eines Mr von 75 000 pro Bindungsstelle für mAk und
51 000 pro Bindungsstelle für
B7Ig berechnet.
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Wie
in 6 gezeigt ist, konkurrierten nur der mAk BB-1
und unmarkiertes B7Ig signifikant um die 125I-B71g-Bindung
(halbmaximale Wirkungen bei etwa 22 nM bzw. etwa 175 nM). Weder
der chimäre
mAk 16 noch der mAk 9.3 konkurrierten wirksam bei den getesteten
Konzentrationen. In weiteren Experimenten reichten die Konzentrationen
von mAk 9.3 aus, um die Bindung von 125I-B7Ig
an immobilisiertes CD28Ig oder an oberflächenexprimiertes CD28 mit ≥ 90% zu inhibieren.
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Trägt man die
Kompetitionsdaten aus 6 als Scatchard-Plot auf, wurde
eine Dissoziationskonstante Kd von etwa
12 nM für
die Bindung von 125I-B7 an immobilisiertes
CTLA4Ig berechnet (7). Dieser Wert liegt etwa 20-mal
niedriger als die zuvor für
die Bindung zwischen 125I-B7Ig und CD28
bestimmte Kd (etwa 200 nM) (Linsley et al.,
(1991), oben), ein Hinweis darauf, dass CTLA4 ein Rezeptor mit höherer Affinität für das B7-Antigen
ist als der CD28-Rezeptor.
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Zur
Identifizierung der CLTA4Ig bindenden Moleküle auf Lymphoblastoidzellen
(7) wurden 125I-Oberflächen-markierte
Zellen einer Immunpräzipitations-Analyse
unterzogen (8). B7+-CHO-
und PM-LCL-Zellen wurden mit 1251 oberflächenmarkiert
und in Anlehnung an obige Beschreibung mit einer nichtionischen
Detergenslösung
extrahiert. Aliquots von etwa 1,5 × 107 cpm
in einem Volumen von 0,1 ml enthaltenden Extrakten wurden in Anlehnung
an obige Beschreibung einer Immunpräzipitations-Analyse ohne Zusatz
oder mit jeweils 2 μg
CD28Ig, CTLA4Ig oder CD5Ig unterzogen. Die gewaschenen Immunpräzipitate
wurden dann mit SDS-PAGE
(10–20%-iger
Acrylamidgradient) unter reduzierenden Bedingungen analysiert. Das Gel
wurde dann getrocknet und autoradiographiert. Der linke Teil der 8 zeigt
ein nach 1-tägiger Bestrahlung
erhaltenes Autoradiogramm. Der rechte Teil der 8 zeigt
ein Autoradiogramm desselben Gels nach 10-tägiger Bestrahlung. Das Autoradiogramm
im mittleren Teil der 8 wurde ebenfalls 10 Tage bestrahlt. Die
Positionen der Molekulargewichtsstandards sind ebenfalls in dieser
Figur angezeigt.
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Wie
durch 8 gezeigt ist, wurde ein diffus wanderndes (Mr von etwa 50 000–75 000; Zentrum bei etwa 60
000), radiomarkiertes Protein durch CTLA4Ig, jedoch nicht durch
CD28Ig oder CD5Ig immunpräzipitiert.
Dieses Molekül
wanderte mit B7, das aus B7+-CHO-Zellen
durch CTLA4Ig, und wesentlich schwächer durch CD28Ig, immunpräzipitiert
worden war. Diese Befunde zeigen, dass CTLA4Ig an ein einzelnes
Protein auf Lymphoblastoidzellen bindet, dessen Größe derjenigen
des B7-Antigens ähnlich
ist.
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Inhibition der Immunantworten in vitro
durch CTLA4Ig
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Inhibition
der Proliferation. Frühere
Untersuchungen haben gezeigt, dass der anti-CD28-mAk 9.3 und der anti-B7-mAk BB-1 die
Proliferation von Alloantigen-spezifischen Th-Zellen
ebenso wie die Immunglobulinsekretion durch Alloantigen-präsentierende
B-Zellen inhibieren (Damle, et al., Proc. Natl. Acad. Sci. 78: 5096 (1981);
Lesslauer et al., Eur. J. Immunol. 16: 1289 (1986)). Da CTLA4 – wie hier
gezeigt – ein
hochaffiner Rezeptor für
das B7-Antigen ist, wurde lösliches
CTLA4Ig dahingehend untersucht, ob es diese Antworten inhibieren
kann. Die Wirkungen von CTLA4Ig auf die T-Zellproliferation wurden
in dem in 9 gezeigten Experiment untersucht.
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Blasten
aus der primären
gemischten Lymphozytenreaktion (MLR) wurden mit bestrahlten T51-Lymphoblastoidzellen
(IC) mit oder ohne Konzentrationen an Fab-Fragmenten des murinen
mAk 9.3, oder an B7Ig-, von CD28Ig- oder CTLA4Ig-Immunglobulin-Cγ-Fusionsproteinen
stimuliert. Die zelluläre
Proliferation wurde durch [3H]-Thymidin-Aufnahme
nach 4 Tagen gemessen und als der prozentuale Anteil des Einbaus durch
unbehandelte Kulturen (21 000 cpm) ausgedrückt. 9 zeigt
die Mittelwerte von 4-fach-Bestimmungen (SEM < 10%).
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Wie
in 9 gezeigt ist, inhibierte CTLA4Ig die MLR-Reaktion
dosisabhängig
mit einem Maximum von > 90%
und einer halbmaximalen Antwort bei etwa 30 ng/ml (etwa 0,8 nM).
Das Fab-Fragment des mAks 9.3, von dem zuvor gezeigt worden war,
dass es ein stärkerer
Inhibitor der MLR war als der vollständige mAk 9.3 (Damle et al.,
J. Immunol. 140: 1753–1761
(1988)), inhibierte ebenfalls die MLR, jedoch bei höheren Konzentrationen
(etwa 800 ng/ml oder etwa 30 nM für eine halbmaximale Antwort).
B7Ig und CD28Ig inhibierten die MLR selbst bei höheren Konzentrationen nicht
signifikant. In weiteren Experimenten hob die Zugabe von B7Ig zusammen
mit CTLA4Ig teilweise die Inhibition der MIR durch CTLA4Ig auf,
ein Hinweis darauf, dass die Inhibition spezifisch der Interaktion
mit B7-Antigen zuzuschreiben war.
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Inhibition
der Immunglobulinsekretion. Die Wirkungen von CTLA4Ig auf durch
T-Helferzellen (Th)-induzierte Immunglobulinsekretion wurden
ebenfalls untersucht (10). CD4+-T-Zellen
wurden mit allogenen CD19+-B-Zellen in Anlehnung
an obige Beschreibung mit oder ohne die angegebenen Immunglobulinmoleküle vermischt.
Murine mAk OKT8, 9.3 und BB-1
wurden mit 20 μg/ml
und Ig-Fusionsproteine mit 10 μg/ml
zugegeben. Nach 6-tägiger
Kultur wurden die Konzentrationen von menschlichem IgM (SEM < 5%) in den Kulturüberstanden
durch Enzymimmunoassay (ELISA) in Anlehnung an obige Beschreibung
bestimmt. Die IgM-Produktion
durch B-Zellen, die ohne CD4+-T-Zellen kultiviert
worden waren, betrug 11 ng/ml.
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Wie
in 10 gezeigt ist, stimulierten CD4+-T-Zellen
die IgM-Produktion durch allogene CD19+-B-Zellen
(ohne CD4+-T-Zellen wurden IgM-Spiegel um
93% reduziert). Die mAk 9.3 und BB-1 inhibierten signifikant die
Th-induzierte IgM-Produktion (63% bzw 65%
Inhibition). CTLA4Ig war sogar noch effektiver als Inhibitor (89%
Inhibition) als die mAk. Die Inhibition durch die Kontroll-Ig-Moleküle, dem
mAk OKT8 und CD5Ig, war wesentlich geringer (≤ 30% Inhibition). Keines dieser
Moleküle
inhibierte signifikant die Ig-Produktion, die in Gegenwart von Staphylococcal
aureus-Enterotoxin B gemessen wurde. Ähnliche Resultate wurden mit CD4+-T-Zellen
und B-Zellen aus anderen Spendern erhalten. Diese Resultate zeigen,
dass die Inhibition durch CTLA4Ig spezifisch ist.
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Die
obigen Daten zeigen ebenfalls, dass die CTLA4- und CD28-Rezeptoren
sowohl funktionell als auch strukturell verwandt sind. Wie CD28
ist auch CTLA4 ein Rezeptor für
das B-Zell-Aktivierungsantigen
B7. CTLA4Ig band an 125I-B7 mit einer Affinitätskonstante
Kd von etwa 12 nM, einem etwa 20-mal höheren Wert
als die Affinität
zwischen CD28 und B7Ig (etwa 200 nM). Man kann daher von CTLA4 und
CD28 als hoch- bzw. niedrigaffinem Rezeptor für denselben Liganden, nämlich das
B7-Antigen, sprechen.
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Die
scheinbare Affinität
zwischen CD28 und B7 ähnelt
derjenigen Affinität,
die für
die Bindung von löslichem
Alloantigen an den T-Zellrezeptor eines murinen T-Ze1l-Hybridoms
berichtet worden ist (etwa 100 nM; Schnek et al., Cell 56: 47 (1989));
sie ist höher
als die Interaktionen zwischen CD2 und LFA3 (Recny et al., J. Biol.
Chem. 265: 8542 (1990)) oder zwischen CD4 und MHC-Klasse-II-Molekülen (Clayton
et al., Nature 339: 548 (1989)). Die scheinbare Affinitätskonstante
Kd zwischen CDTLA4 und B7 ist sogar noch
größer und
vergleichbar mit mAkn höherer
Affinität
(Kd 2–10
000 nM; Alzari et al., Ann. Rev. Immuno. 6: 555 (1988)). Die Kd zwischen CTLA4 und B7 ist ähnlich groß oder größer als
die Kd-Werte von Integrinrezeptoren und
deren Liganden (10–2000
nM; Hautanen et al., J. Biol. Chem. 264: 1437–1442 (1989)); Di Minno et
al., Blood 61: 140–148
(1983); Thiagarajan und Kelley, J. Biol. Chem. 263: 3035–3038 (1988)).
Die Affinität
der Interaktion zwischen CTLA4 und B7 ist daher eine der höchsten,
die jemals für
lymphoide Adhäsionssysteme
berichtet worden ist.
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Diese
Resultate zeigen die erste Expression eines funktionellen Proteinprodukts
des CTLA4-Transkripts. CTLA4Ig, ein Fusionskonstrukt, das die an
eine IgCγ1-Domäne fusionierte
extrazelluläre
Domäne
von CTLA4 enthält,
bildet ein Disulfid-gekoppeltes Dimer aus Untereinheiten mit einem
Mr von etwa 50 000 (1). Da in
dem Ig-Abschnitt dieses Fusionsproduktes keine Disulfide zwischen
den Ketten erwartet werden, scheint es sehr wahrscheinlich zu sein,
dass Cysteine aus CTLA4 an der Disulfidbindungsbildung beteiligt
sind. Das analoge CD28Ig-Fusionsprotein
(Linsley et al., oben, 1991) enthält ebenfalls Disulfidbrücken zwischen
den Ketten. Diese Resultate legen nahe, dass der CTLA4-Rezeptor
wie CD28 (Hansen et al., Immunogenetics 10: 247–260 (1980)) auf der T-Zelloberfläche als
Disulfid-gekoppeltes Homodimer vorkommt. Obwohl CD28 und CTLA4 hochhomologe
Proteine sind, unterscheiden sie sich immunologisch, da der anti-CD28-mAk
9.3 CTLA4 nicht erkennt (4 und 5).
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Es
ist nicht bekannt, ob CTLA4 T-Zellen aktivieren kann, indem es CD28-analoge
Wege signalisiert. Die cytoplasmatischen Domänen von murinem und menschlichem
CTLA4 sind identisch (Dariavach et al., oben, 1988), ein Hinweis
darauf, dass diese Region wichtige funktionelle Eigenschaften besitzt.
Die cytoplasmatischen Domänen
von CD28 und CTLA4 teilen ebenfalls Homologien, obwohl unklar ist,
ob dies ausreicht, um den beiden Molekülen ähnliche signalisierende Eigenschaften
zu verleihen.
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CTLA4Ig
ist ein starker Inhibitor von in vitro-Lymphozytenfunktionen, die
eine T-Zell- und B-Zellkollaboration erfordern (9 und 10).
Diese Befunde zusammen mit früheren
Untersuchungen zeigen, dass Interaktionen zwischen B7-Antigen und
dessen Gegenrezeptoren CD28 und/oder CTLA4 von fundamentaler Bedeutung
bei der Regulierung von T- und B-Lymphozytenantworten
sind. CTLA4Ig sollte ein brauchbares Reagens für zukünftige Untersuchungen in Hinblick
auf die Rolle dieser Interaktionen im Verlaufe von Immunantworten
sein. CTLA4Ig ist ein stärkerer
Inhibitor der in vitro-Lymphozytenantworten als der mAk BB-1 oder
der mAk 9.3 (9 und 10). Die
größere Potenz
von CTLA4Ig in Bezug auf mAk BB-1 ist höchstwahrscheinlich den zwischen
diesen Molekülen
bestehenden Unterschieden in den Affinitäten für B7 zuzuschreiben (6).
CTLA4Ig ist auch stärker
als der mAk 9.3, wahrscheinlich weil es anders als der mAk keine
direkten stimulierenden Wirkungen auf die T-Zellproliferation ausübt (June
et al., Immunology Today 11: 211 (1989)), was dessen inhibierenden
Wirkungen zuwiderlaufen würde.
Die immunsuppressiven Wirkungen von CTLA4Ig in vitro legen nahe,
dass zukünftige
Untersuchungen im Hinblick auf mögliche
therapeutische Wirkungen dieses Moleküls zur Behandlung von Autoimmunerkrankungen,
an denen eine aus dem Gleichgewicht geratene T-Zellaktivierung oder
Ig-Produktion beteiligt ist, erforderlich sein werden.
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