DE69221904T2

DE69221904T2 - Katheter mit zweirichtungsventil

Info

Publication number: DE69221904T2
Application number: DE69221904T
Authority: DE
Inventors: Paul Fenton; William Gorman; Thomas Young
Original assignee: Strato Infusaid Inc
Current assignee: Strato Infusaid Inc
Priority date: 1991-06-19
Filing date: 1992-05-11
Publication date: 1998-01-02
Anticipated expiration: 2012-05-12
Also published as: PT100599B; CA2103035C; AU651710B2; CA2103035A1; GR3025065T3; DE9290076U1; AU2026192A; ATE157270T1; EP0678043A1; WO1992022342A1; DE69221904D1; EP0678043B1; IE921975A1; PT100599A; JP2584588B2; ES2104930T3; JPH06503253A; US5112301A; DK0678043T3

Description

Hintergrund der Erfindung

Die vorliegende Erfindung betrifft einen Katheter, welcher für eine zumindest teilweise Implantation innerhalb eines lebenden Körpers zur speziellen oder langfristigen Verwendung bestimmt ist, un& insbesondere einen Katheter mit einem Zweirichtungs-Absperrventil zum Steuern eines Fluidstroms in den und aus dem Katheter.
Verschiedene medizinische Verfahren erfordern den Zugang zu Gefäßen während eines bestimmten Zeitraums. Derartige Verfahren können die Implantation einer permanenten intravaskulären Vorrichtung zur Verwendung mit tragbaren Medikament-Infusionsvorrichtungen, zur Blutwäsche oder für Fälle, in denen eine kontinuierliche Behandlung des Blutes oder ein Zugang zum Blutstrom erforderlich ist, enthalten. Diese Verfahren werden häufig unter Verwendung entweder von transkutanen oder von vollständig implantierten Kathetern durchgeführt.
Es ist wünschenswert, die Anzahl derartiger in den menschlichen Körper eindringender Vorrichtungen zu begrenzen, und es ist ebenfalls wünschenswert, die Möglichkeit einer Infektion, Blutembohe und dgl. einzuschränken, indem eine Diffusion von Blut in die Vorrichtung, wenn sie nicht in Verwendung steht, ausgeschlossen wird.
Ein im Handel erhältlicher Katheter weist ein Zweirichtungs-Absperrventil vom Schlitztyp auf. Die Spitze des Katheters ist geschlossen, und die Seitenwand des Katheters nahe der Spitze weist einen Schlitz auf, um das Schlitzventil zu bilden. Das Ventil ermöglicht sowohl das Ansaugen von Blut als auch die Infusion von Fluiden. Das Absperrventil schließt die Diffusion von Blut in das Lumen aus, wenn der Katheter nicht in Verwendung steht. Ein Katheter dieses Typs ist als Groshong-Katheter bekannt (erhältlich von Catheter Technology Corporation, Salt Lake City, Utah).
Die Internationale Patentanmeldung WO 90/09204 offenbart einen Einzellumen-Zweirichtungs-Absperrventil-katherter. Das Einlaßabsperrventil ist ein rohrförmiges Kautschukelement, welches innerhalb des Katheterlumens angeordnet ist, das normalerweise gegenüber der Einlaßöffnung geschlossen ist; während das Auslaßabsperrventil eine elastische Kautschukmanschette ist, die über der Auslaßöffnung von der Gefäßseite des Katheters positioniert ist.
Die EP-0 191 154-A und EP-0 351 864-A offenbaren Diffusionskatheter, die ein Infusions-Schlitzventil enthalten.
Die EP-0 263 645-A offenbart einen Mehrfachlumen-Zweirichtungsventil-Katheter.
Obwohl auch verschiedene andere Ventil-Katheter bekannt sind, besteht weiterhin ein Bedarf an einer verbesserten zumindest teilweise implantierbaren Zweirichtungs-Absperrventil- Katheteranordnung, die leicht herzustellen und einfach in einem Patienten zu installieren ist, und dennnoch die Möglichkeit einer Infektion, Blutembohe und dgl. beschränkt.
Daher ist es ein Ziel der vorliegenden Erfindung, einen implantierbaren Katheter vorzusehen, der leicht herzustellen ist.
Es ist ein anderes Ziel der vorliegenden Erfindung, einen intravaskulären Katheter mit einem Zweirichtungs-Absperrventil vorzusehen, der eine langfristige Plazierung im Blutstrom ermöglicht
Es ist ein weiteres Ziel der vorliegenden Erfindung, einen intravaskulären Mehrfachlumen-Katheter vorzusehen, bei dem jedes Lumen ein Zweirichtungs-Absperrventil enthält.

Zusammenfassung der Erfindung

Die vorliegende Erfindung sieht einen verbesserten Zweirichtungs-Absperrventil-Katheter vor, der leicht herzustellen ist, leicht installiert werden kann und eine langfristige Plazierung im Blutstrom des Patienten ermöglicht. In einem Aspekt der Erfindung enthält ein Ventilkatheter eine Ventilanordnung, die für eine Zweirichtungs-Fluidströmung zwischen dem proximalen und dem distalen Ende des Katheters geeignet ist, die jedoch eine Diffusion von Blut in den Katheter verhindert, wenn er nicht in Verwendung steht.
In einer beispielsweisen Ausführungsform der Erfindung enthält ein Zweirichtungsventil-Katheter zumindest ein längliches, flexibles rohrförmiges Element, welches sich entlang einer zentralen Achse erstreckt und ein Lumen definiert, das sich entlang dieser zentralen Achse vom proximalen Ende zum distalen Ende erstreckt. Eine Ventilanordnung ist am distalen Ende im Zusammenwirken mit dem rohrförmigen Element gebildet. Die Anordnung enthält ein Saugventil, um ein Einströmen von Fluid von der Außenseite zur Innenseite des rohrförmigen Elements zum Ansaugen von Blut aus dem Blutstrom des Patienten zu ermöglichen, und ein Infusionsventil, um ein Strömen von Fluid von der Innenseite zur Außenseite des rohrförmigen Elements für die Abgabe von Fluid in den Blutstrom des Patienten zu ermöglichen.
Das Saugventil ist ein Manschettenventil mit einer oder mehreren Einlaßöffnungen, das sich zwischen der Außen- und Innenfläche des rohrförmigen Elements erstreckt. Eine flexible rohrförmige Manschette ist nahe der Innenfläche der Teile des rohrförmigen Elements angeordnet, welche die Einlaßöffnungen enthalten. Die Ventilwirkung wird durch die Manschette erzeugt, die nominell derart gegen die Innenfläche des rohrförmigen Elements gedrückt wird, daß ein Einströmen von Fluid normalerweise verhindert wird, und ein Ausströmen von Fluid durch die Einlaßöffnungen im wesentlichen verhindert wird. Ein Teil der Manschette ist verschiebbar, um ein Einströmen von Fluid zu gestatten, wenn der statische Fluiddruck außerhalb der Öffnungen um einen Betrag, der ausreicht, um einen Teil der Manschette von der Innenfläche des rohrförmigen Elements weg zu drücken, höher ist als der statische Fluiddruck innerhalb des rohrförmigen Elements.
Das Infusionsventil ist ein Schlitzventil und enthält in einer Form der Erfindung ein normalerweise geschlossenes Ventil vom Typ eines "Entenschnabels" an der distalen Spitze des rohrförmigen Elements. Dieses Entenschnabel-Ventil ist gegenüber einem Einströmen von Fluid im wesentlichen geschlossen und gegen ein Ausströmen von Fluid normalerweise geschlossen, obwohl das Infusionsventil als Reaktion auf Bedingungen, unter denen der statische Fluiddruck innerhalb des rohrförmigen Elements den statischen Fluiddruck außerhalb dieses Teils des Katheters (um einen ausreichenden Betrag) überschreitet, ein Ausströmen von Fluid gestattet.
Gemäß der vorliegenden Erfindung ist das rohrförmige Element an seinem distalen Ende offen, und das Infusionsventil ist durch eine einteilige Verlängerung der oben angegebenen Manschette gebildet, die sich vom Saugventil über die gesamte Strecke zur Spitze des distalen Endes des rohrförmigen Elements erstreckt. Die Außenfläche der Manschette wird allgemein an die Innenkontur des rohrförmigen Elements angepaßt und nominell gegen diese gedrückt. Am distalen Ende des rohrförmigen Elements verjüngt sich jedoch das Ende der Manschette auf Null, um das Infusionsventil zu bilden. Mehr im einzelnen ist die Manschette so gebildet, daß ihr Ende einen geschlossenen Schlitz erzeugt, wenn ein geringes oder kein statisches Druckgefälle an der distalen Spitze des Katheters vorliegt. Die gegenüberliegenden Teile der Manschette, die den Schlitz bilden, werden durch eine relative Erhöhung des Drucks innerhalb des Katheters auseinander gedrückt, um das Infusionsventil zu öffnen. Daher erleichtert das Infusionsventil das Ausströmen von Fluid, wenn der statische Fluiddruck innerhalb des rohrförmigen Elements um einen Betrag, der ausreicht, um die den Schlitz bildenden gegenüberliegenden Teile der Manschette zu verschieben, höher ist als der statische Fluiddruck außerhalb des rohrförmigen Elements. In alternativen Ausführungsformen kann das Infusionsventil beispielsweise direkt im rohrförmigen Element gebildet sein.
Um einen Mehrfachlumen-Katheter vorzusehen, können zwei oder mehrere der oben beschriebenen Zweirichtungsventil-Katheter entlang den Seitenwänden ihrer entsprechenden rohrförmigen Elemente miteinander gekuppelt werden.

Kurze Beschreibung der Zeichnungen

Diese und andere Vorteile der vorliegenden Erfindung werden mit Bezugnahme auf die folgende detaillierte Beschreibung in Verbindung mit den beigeschlossenen Zeichnungen besser verständlich, in denen:
Fig.1, teilweise im Schnitt und teilweise perspektivisch, einen Katheter gemäß der vorliegenden Erfindung zeigt;
Fig.2A, 2B und 2C Radialschnitte der Einlaßventilanordnung von Fig.1 gemäß der Linie II-II für verschiedene Betriebsbedingungen zeigen;
Fig.3A, 3B und 3C Axialschnitte zeigen, die den Betrieb des Zweirichtungs-Absperrventils der Ausführungsform von Fig.1 veranschaulichen;
Fig.3D einen Axialschnitt einer alternativen Ausführungsform der Erfindung zeigt;
Fig.3E einen Axialschnitt einer weiteren alternativen Ausführungsform der Erfindung zeigt;
Fig.3F eine Stirnansicht der Ausführungsform von Fig.3E zeigt;
Fig.4 eine Schnittansicht einer bevorzugten Doppellumen- Ausführungsform der vorliegenden Erfindung ist;
Fig.5 eine perspektivische Ansicht der Vorrichtung von Fig.4 ist; und
Fig.6A, 6B und 6C Axialschnitte zeigen, die den Betrieb des Doppellumen-Zweirichtungs-Absperrventils der Ausführungsform von Fig.4 und 5 veranschaulichen.

Detaillierte Beschreibung der Erfindung

In Fig.1 ist ein die vorliegende Erfindung verkörpernder Einzellumen-Zweirichtungsventil-Katheter gezeigt, in dem ein flexibles rohrförmiges Element, wie ein Katheter 10, ein längliches Wandglied 18 definiert, dessen Innenfläche 19 ein zentrales Lumen 20 definiert, das sich entlang einer zentralen Achse A erstreckt. Der Katheter ist vorzugsweise aus einem biokompatiblen Material, wie Silikon oder Polyurethan, gebildet. In der Ausführungsform von Fig.1 ist der Querschnitt des Lumens 20 kreisförmig, es können jedoch auch andere Formen verwendet werden. Beispielsweise ist ein "D"-förmiger Querschnitt für eine Doppellumen-Ausführungsform besonders geeignet, wie in Fig.4 und 5 gezeigt. Der Katheter hat ein erstes oder proximales Ende 14 und ein zweites oder dis-tales Ende 16. Der Katheter 10 ist für eine Plazierung des distalen Endes 16 in einem Gefäßsystem eines Patienten geeignet, während das proximale Ende außerhalb des Patienten liegt. Mit dieser Konfiguration kann das Einströmen (die Infusion) von Fluid selektiv vom proximalen Ende 14 zum distalen Ende 16 und in den Blutstrom eines Patienten bewirkt werden, und ein Ausströmen (Absaugen) von Fluid aus dem Blutstrom des Patienten kann selektiv vom distalen Ende 16 zum proximalen Ende 14 bewirkt werden. Das zentrale Lumen 20 endet am proximalen Ende 14 des Katheters mit einer herkömmlichen Kupplungsvorrichtung, um die Kupplung des proximalen Endes des Katheters mit einer Spritze oder anderen extrakorporalen Ausrüstung oder alternativ dazu beispielsweise mit einer implantierten Fluidzugangsöffnung zu erleichtern.
Im distalen Ende 16 des Katheters ist eine Zweirichtungs- Absperrventilanordnung 12 gebildet. Die Absperrventilanordnung 12 enthält ein Saugventil 24 und ein Infusionsventil 26. Wie nachstehend genauer beschrieben wird, kann eine Fluidinfusion unter einem "Über"druck von einer Vorrichtung, wie einer Spritze, durchgeführt werden, und ein Ansaugen von Fluid kann unter einem "Unter"druck, wie er von einer Spritze erzeugt werden kann, durchgeführt werden. Der hier verwendete Ausdruck "Uber"druck bezieht sich auf Bedingungen, wo der statische Druck im Lumen 20 nahe dem distalen Ende 16 den statischen Druck außerhalb des distalen Endes 16 überschreitet. Ähnlich bezieht sich der Ausdruck "Unter"druck auf Bedingungen, wo der statische Druck außerhalb des distalen Endes 16 den statischen Druck im Lumen 20 nahe dem distalen Ende 16 überschreitet.
Das Saugventil 24 enthält Öffnungen 24' und 24". Die Öffnungen 24' und 24" sind allgemein kreisförmige Löcher, die sich durch das Wandglied 18 erstrecken. In Fig.1 sind zwei Öffnungen gezeigt, die Verwendung einer Mehrzahl von Öffnungen oder auch einer einzigen Öffnung liegt jedoch ebenfalls im Umfang der Erfindung.
Die Öffnungen 24' und 24" öffnen sich ungehindert zur Außenseite des Katheters, werden jedoch, wenn sie sich in das Katheterlumen 20 öffnen, durch einen lokalen Teil einer flexiblen rohrförmigen Manschette 30 unterbrochen. Das Zusammenwirken der Öffnungen 24' und 24" und der Manschette 30 funktioniert als Ventil, dessen Betrieb nachstehend detaillierter beschrieben wird. Der Außendurchmesser der Manschette 30 stimmt im wesentlichen mit dem Innendurchmesser des Wandglieds 18 überein, so daß die Manschette nominell gegen die Teile des Wandglieds 18 gedrückt wird, welche die Öffnungen 24' und 24" enthalten. Die Manschette 30 ist vorzugsweise aus einem nachgiebigen Material, wie Silikon oder Polyurethan, gebildet und ist, wie im radialen Schnitt von Fig.2A und 2B gezeigt, in gesonderten gegenüberliegenden Zonen 36 entlang ihrer Außenseite an der Innenseite des Katheterwandglieds 18 fest angebracht, wie durch Silikon. In der bevorzugten Ausführungsform ist der gesamte Außenumfang der Manschette 30 mit der Innenfläche des Glieds 18 an einem Punkt zwischen der Schnittlinie II-II in Fig.I und der distalen Spitze des Katheters verbunden.
In einem neutralen (oder nominellen) Zustand, wo ein geringes oder kein Druckgefälle am Wandglied 18 vorliegt, wie in Fig.2A gezeigt, schließt die Manschette 30 normalerweise das Saugventil 24 gegenüber einem Einströmen von Fluid (in das Lumen 20 vom Patienten) und schließt effektiv das Ventil 24 gegenüber einem Ausströmen von Fluid (vom Lumen 20 zum Patienten). Das Einströmen von Fluid in das Lumen 20 wird gestattet, wenn der Fluiddruck außerhalb des Ventils 24 um einen Betrag, der ausreicht, die nicht befestigten Teile 30' der Manschette 30 teilweise von der Innenwand 19 des Katheters weg zu drücken, höher ist als der Druck innerhalb des Lumens 20, wie in Fig.28 dargestellt, wodurch ein Ansaugen von Fluid aus dem Blutstrom des Patienten in das Lumen 20 ermöglicht wird.
Das Infusionsventil 26 enthält einen Endabschnitt 34 des Katheters und einen Endabschnitt 46 der Manschette 30, die sich vom Saugventil zur distalen Spitze des Katheters 10 erstreckt. Die gesamte Außenseite des Teils des Manschettenendabschnitts 46, der benachbart den Innenflächen 19 des Wandglieds 18 angeordnet ist, ist mit dieser Innenfläche im Katheterendabschnitt 34 verbunden. Der Endabschnitt 46 der Manschette 30 bildet ein "Entenschnabel"-Ventil, das einen Hals 42 enthält, der sich entlang der zentralen Achse A des Katheters vom Saugventil erstreckt, und der sich zu einem Schlitz (oder Mund) 44 verengt, welcher gegenüber einem Einströmen von Fluid im wesentlichen geschlossen ist, und gegenüber einem Ausströmen von Fluid normalerweise geschlossen ist. Wenn der Ausdruck "Backe" hier zur Beschreibung des gegenüberliegenden Teils des Entenschnabel- Ventils verwendet wird, ist doch klar, daß in der bevorzugten Ausführungsform diese Elemente flexibel sind, und die den Schlitz definierenden gegenüberliegenden Teile als "Lippen" beschrieben werden können.
In seinem verjüngten Abschnitt definiert der Hals 42 eine obere Backe 48 und eine untere Backe 48', die am Schlitz (Mund) 44 an der Spitze des Katheters 10 enden. Die Backen (oder "Lippen") 48 und 48' sind (als Reaktion auf einen relativ hohen Druck innerhalb des Lumens 20) in entgegengesetzen Richtungen verstellbar, um den Mund 44 für eine Fluidströmung zu öffnen, wie in Fig.2C gezeigt. Diese Anordnung ermöglicht eine Fluid infusion zum Patienten, wenn der Fluiddruck innerhalb des Katheters um einen Betrag, der ausreicht, um die Backen (oder "Lippen") 48 und 48' zu verschieben, höher ist als der Fluiddruck außerhalb des Katheters, wobei der Mund 44 geöffnet wird.
Fig.3A, 3B und 3C veranschaulichen (für eine Ausführungsform mit zwei Einlaßöffnungen) den Betrieb des Saug- und Infusionsventils für Bedingungen, wenn ein geringes oder kein Druckgefälle zwischen dem Lumen 20 und Zonen außerhalb der distalen Spitze 16 vorliegt (Fig.3A), wenn ein relativ hoher Druck außerhalb der Spitze 16 vorliegt (Fig.3B), und wenn ein relativ niedriger Druck außerhalb der Spitze 16 vorliegt (Fig.3C). In Fig.3A besteht im wesentlichen keine Fluidströmung; in Fig.3B besteht eine Fluidströmung (durch die Pfeile angegeben) in das Lumen 20; und in Fig.3C besteht eine Fluidströmung (durch die Pfeile angegeben) aus der distalen Spitze 16 des Katheters 10. Der Betrag des Fluiddrucks, der erforderlich ist, um das Saugventil 24 zu öffnen, ist eine Funktion der Nachgiebigkeit des Materials der Manschette 30 und ihrer Befestigung an der Katheterinnenwand 19. Der Betrag des Fluiddrucks, der notwendig ist, um den Mund 44 für eine Fluidinfusion zu öffnen, ist eine Funktion der Nachgiebigkeit des Materials der Manschette 30 und der Flexibilität der Backen (oder "Lippen") 48 und 48'.
Das Infusionsventil 26 kann alternativ dazu auf verschiedenste Arten gebildet sein. Beispielsweise kann, wie in Fig.3D gezeigt, die Spitze des distalen Endes 16 des Katheters in nominell zusammenpassenden benachbarten Endklappen enden. In dieser Form der Erfindung erstreckt sich die innere Manschette 30 nur über einen Teil des Wegs zur distalen Spitze des Katheters. Fig.3E und 3F zeigen eine weitere Form der Erfindung, bei der die Manschette 30 mit einem mit einem Schlitz versehenen halbkugelförmigen Teil endet, der das Schlitzventil mit den Lippen 48' und 48" erzeugt. Alternativ dazu kann das Ventil 26 durch die Verjüngung des distalen Endes 16 eines Katheters 10 mit kreisförmigem Querschnitt auf einen Außendurchmesser, der geringer ist als der nominelle Durchmesser des den kreisförmigen Querschnitt beibehaltenden Katheters, gebildet werden, wobei der Querschnitt der Innenseite des Katheterwandglieds 18 zu einem Hals bis zu einem nominell geschlossenen Mund verengt wird. Wiederum ist das Ventil 26 gegenüber einem Ausströmen von Fluid nominell geschlossen und gegen ein Einströmen von Fluid effektiv geschlossen. In jeder solchen Ausführungsform öffnet sich der Mund für ein Ausströmen von Fluid, wenn der Fluiddruck innerhalb des Ventils 26 ausreichend höher ist als der Fluiddruck außerhalb des Mundes, um eine Infusion von Fluid zum Patienten zu ermöglichen.
Nun wird weiters klar, daß angesichts der Einfachheit der vorliegenden Erfindung eine entsprechende Zweirichtungs-Absperr ventilanordnung, wie oben beschrieben, vorteilhaft in jedem Lumen eines Mehrfachlumen-Katheters verwendet werden kann, um eine unabhängige Zweirichtungssteuerung für jedes der mehreren Lumina vorzusehen. Die zusätzlichen Lumina können Zweirichtungs- Absperrventilanordnungen vom oben in Verbindung mit Fig.1 bis 3C beschriebenen Typ enthalten, oder diese Anordnungen können von einem anderen Typ sein.
Ein in Ausübung der Erfindung bevorzugter Doppellumen- Katheter 10', bei dem ein flexibles rohrförmiges Element ein längliches Wandglied 18' definiert, das sich entlang einer zentralen Achse A' erstreckt, ist in Fig.4 mit zwei Ventilanordnungen 50, 60 gezeigt. Die erste Zweirichtungs-Absperrventilanordnung 50 steuert ein erstes Lumen 52 des Katheters 10'. Die Ventilanordnung 50 enthält ein Saugventil 54 mit einer Öffnung 54' und ein Infusionsventil 56. Die zweite Zweirichtungs-Absperrventilanordnung 60 steuert ein zweites Lumen 62 des Katheters und hat ein zugeordnetes Saugventil 64 mit einer Öffnung 64' und ein Infusions-ventil 66. Der Betrieb jedes Zweirichtungsventil-Lumens 52 und 62 ist im wesentlichen gleich wie der oben in Verbindung mit Fig.3A bis 3C beschriebene. Diese Ausführungsform ist in (umgedrehter) perspektivischer Ansicht in Fig.5 gezeigt.
Fig.6A, 6B und 6C veranschaulichen den Betrieb des Doppellumen-Katheters von Fig.4 und 5. In Fig.6A liegt ein geringes oder kein statisches Druckgefälle zwischen jedem Lumen 52, 62 und der Zone außerhalb des Katheters vor. Demgemäß sind für jedes Lumen beide Ventile geschl&sup4;ossen. In Fig.6B ist der statische Druck in jedem Lumen 52, 62 gering genug, um die Saugventile zu zwingen, sich zu öffnen, wobei eine Fluidströmung in jedes Lumen 52, 62 vorgesehen wird. In Fig.6C ist der statische Druck in jedem Lumen 52, 62 hoch genug, um die Entenschnabel- Infusions-ventile zu zwingen, sich zu öffnen, wobei eine Fluidströmung von jedem Lumen 52, 62 durch die Münder 44 vorgesehen wird. Obwohl in jeder der Fig.6A, 6B und 6C die Lumina unter ähnlichen statischen Druckbedingungen gezeigt sind, kann der statische Druck in jedem alternativ dazu unabhängig gesteuert werden.
Als Folge des Vorhergehenden kann ein leicht zu bildender und zu installierender Zweirichtungs-Einzellumen oder -Mehrfachlumen-Katheter mit zwei unabhängigen Richtungsventilen am distalen Ende jedes Lumens hergestellt werden. Die Zweirichtungs-Ventilanordnung der Erfindung arbeitet in drei Modi: (1) das nominell geschlossene Infusionsventil öffnet sich nur unter einem Überdruck (d.h. das Fluid im Katheter wird unter einen Druck gesetzt, der ausreichend über dem Druck des Blutstroms liegt, um das Ventil zu zwingen, sich für eine Infusion von Fluid zum Patienten zu öffnen); (2) das nominell geschlossene Saugventil öffnet sich nur unter einem Unterdruck (d.h. der Fluiddruck im Katheter ist um einen Betrag, der ausreicht, um die Ventile zu zwingen, sich für eine Extraktion von Fluid aus dem Blutstrom des Patienten zu öffnen, niedriger als jener des Blutstroms); und (3) die Ventile sind in allen anderen Fällen geschlossen.
Die Durchgängigkeit des Katheters wird durch eine einfache Spülung mit Kochsalzlösung aufrechterhalten. Da Blut nicht in das Infusionsventil zurückströmt, wird das Risiko der Bildung von Embolien im Ventil und des anschließenden unabsichtlichen Pumpens derselben in den Blutstrom während der Fluidinfusion wesentlich reduziert. Daher wird die Notwendigkeit einer Heparinisierung dieses Ventils gemildert.
Die vorliegenden Ausführungsformen sind in jeder Hinsicht als Erläuterung und nicht als Einschränkung anzusehen, wobei der Umfang der Erfindung durch die beigeschlossenen Ansprüche und nicht durch die vorhergehende Beschreibung angegeben wird.

Claims

1. Zweirichtungsventil-Katheter (10) mit:

zumindest einem länglichen, flexiblen rohrförmigen Element (18), welches ein Lumen definiert, das sich entlang einer im wesentlichen zur zentralen Achse (A) des rohrförmigen Elements parallelen Achse erstreckt und für einen selektiven Durchfluß von Fluid darin zwischen einem proximalen Ende (14) und einem distalen Ende (16) des rohrförmigen Elements (18) geeignet ist, welches distale Ende in einer distalen Spitze endet, und einer ersten Zweirichtungs-Absperrventilanordnung (12), die mit dem Lumen (20) gekuppelt und nahe dem distalen Ende des rohrförmigen Elemtents angeordnet ist, welche Ventilanordnung ein Saugventil (24) für ein Einströmen von Fluid von außen in das rohrförmige Element und ein Infusionsventil (26) für ein Ausströmen von Fluid von der Innenseite zur Außenseite des rohrförmigen Elements enthält, welches Saugventil eine Manschette (30) enthält, die nahe dem distalen Ende angeordnet ist; dadurch gekennzeichnet, daß das Infusionsventil (26) einen Ventilabschnitt enthält, der durch eine einteilige Verlängerung (46) der Manschette gebildet ist, wobei sich die Manschette (30) zur distalen Spitze des Katheters (10) erstreckt und an der distalen Spitze in einem Schlitz (44) endet.

2. Katheter nach Anspruch 1, bei welchem das Saugventil (24) aufweist:

eine oder mehrere Einlaßöffnungen (24', 24"), die sich durch die Seitenwand des rohrförmigen Elements nahe dem distalen Ende erstrecken und von der distalen Spitze des Katheters versetzt sind; und die Manschette (30) ein flexibles Rohr ist, das im rohrförmigen Element angeordnet ist und eine Außenfläche hat, die normalerweise gegen die Innenfläche (19) des rohrförmigen Elements im Teil des rohrförmigen Elements, der die Einlaßöffnungen trägt, bündig ist,

wodurch im wesentlichen kein Fluid durch die Einlaßöffnungen strömen kann, und wobei ein Teil (30") der Manschette verschiebbar ist, um ein Einströmen von Fluid durch die Öffnungen zu ermöglichen, wenn der statische Druck außerhalb der Öffnungen um einen Betrag, der ausreicht, um einen Teil der Manschette vom Teil der Innenwand des rohrförmigen Elements, der zumindest eine der Einlaßöffnungen trägt, weg zu drücken, höher ist als der statische Druck innerhalb des rohrförmigen Elements, und bei welchem das Infusionsventil (25) aufweist:

einen Ventilabschnitt, welcher flexibel ist und eine verjüngte innere Zone (42) definiert, die an das Lumen angrenzt und von der Spitze des distalen Endes ausgeht und in einem normalerweise geschlossenen Schlitz (44) endet, der durch gegenüberliegende Ränder (48, 48') des Ventilabschnitts gebildet ist, wodurch im wesentlichen kein Fluid zwischen den gegenüberliegenden Rändern strömen kann, und wobei die gegenüberliegenden Ränder in entgegengesetzten Richtungen verschiebbar sind, um ein Ausströmen von Fluid zwischen den gegenüberliegenden Rändern zu ermöglichen, wenn der statische Druck innerhalb der verjüngten inneren Zone um einen Betrag, der ausreicht, um die gegenüberliegenden Ränder voneinander weg zu verschieben, höher ist als der statische Druck außerhalb der Spitze des distalen Endes.

3. Katheter nach Anspruch 2, bei welchem der Ventilabschnitt durch eine einteilige Verlängerung des distalen Endes (16) des rohrförmigen Elements gebildet ist.

4. Katheter nach Anspruch 2, bei welchem der Querschnitt des distalen Endes des Lumens im wesentlichen kreisförmig ist.

5. Katheter nach Anspruch 2, bei welchem der Querschnitt des distalen Endes des Lumens nicht kreisförmig ist.

6. Katheter nach Anspruch 5, bei welchem der genannte Querschnitt im wesentlichen D-förmig ist.

7. Katheter nach Anspruch 2, bei welchem die Ventilanordnung nominell eingerichtet ist, ein Strömen von Fluid im rohrförmigen Element zu verhindern, wenn im wesentlichen kein Fluiddruckgefälle am Infusionsventil und Saugventil vorliegt.

8. Katheter nach Anspruch 2, ferner mit zumindest einem zusätzlichen Lumen (62), das sich entlang einer im wesentlichen zur zentralen Achse parallelen Achse erstreckt, wobei zumindest eines der zusätzlichen Lumina eine damit gekuppelte zusätzliche Zweirichtungs-Absperrventilanordnung (60) enthält.

9. Katheter nach Anspruch 8, bei welchem die zusätzliche Zweirichtungs-Absperrventilanordnung der ersten Zweirichtungs-Absperrventilanordnung im wesentlichen ähnlich ist.

10. Mehrfachlumen-Zweirichtungsventil-Katheter (10') mit:

einem länglichen, flexiblen rohrförmigen Element (18'), das eine Mehrzahl von Lumina (52, 62) definiert, die sich entlang zur zentralen Achse (A') des rohrförmigen Elements im wesentlichen parallelen Achsen erstrecken und für einen selektiven Durchfluß von Fluid darin zwischen einem proximalen Ende (14) und einem distalen Ende (16) des rohrförmigen Elements geeignet sind, und

einer Mehrzahl von Zweirichtungs-Absperrventilanordnungen (50, 60),

dadurch gekennzeichnet, daß jede der Anordnungen einem der Lumina zugeordnet ist und ein Saugventil (54, 64) für ein Einströmen von Fluid von außerhalb des rohrförmigen Elements in das zugeordnete Lumen und ein Infusionsventil (56, 66) für ein Ausströmen von Fluid von innerhalb des zugeordneten Lumens zur Außenseite des rohrförmigen Elements enthält, und mit dem zugeordneten Lumen gekuppelt und nahe dem distalen Ende des rohrförmigen Elements angeordnet ist, wobei für eine oder mehrere der Ventilanordnungen das Saugventil eine Manschette enthält, die nahe dem distalen Ende angeordnet ist, welches Infusionsventil (56, 66) einen Ventilabschnitt aufweist, der durch eine einteilige Verlängerung (46) der Manschette gebildet ist, wobei sich die Manschette zur distalen Spitze des Katheters (10') erstreckt und am distalen Ende in einem Schlitz (44) endet.

11. Katheter nach Anspruch 10, bei welchem das Saugventil (54, 64) aufweist:

eine oder mehrere Einlaßöffnungen (54', 64'), die sich durch die Seitenwand des rohrförmigen Elements zu ihrem zugeordneten Lumen nahe dem distalen Ende erstrecken und von der distalen Spitze des Katheters versetzt sind; und

eine flexible, rohrförmige Manschette (30), die im rohrförmigen Element angeordnet ist und eine Außenfläche hat, die normalerweise gegen die Innenfläche ihres zugeordenten Lumens des rohrförmigen Elements im Teil des rohrförmigen Elements, der die Einlaßöffnungen trägt, bündig ist, wodurch im wesentlichen kein Fluid durch die Einlaßöffnungen strömen kann, und wobei ein Teil der Manschette verschiebbar ist, um eine Einstr6men von Fluid durch die Öffnungen zu ermöglichen, wenn der statische Druck außerhalb der Öffnungen um einen Betrag, der ausreicht, um einen Teil der Manschette vom Teil der Innenwand des rohrförmigen Elements, der zumindest eine der Einlaßöffnungen trägt, weg zu drücken, höher ist als der statische Druck innerhalb des rohrförmigen Elements, und

bei welchem das Infusionsventil (56, 66) aufweist:

einen flexiblen Ventilabschnitt, der eine verjüngte innere Zone (42) definiert, die an ihr zugeordnetes Lumen angrenzt und von der Spitze des distalen Endes ausgeht und in einem normalerweise geschlossenen Schlitz (44) endet, der durch gegenüberliegende Ränder (48, 48?) des Ventilabschnitts gebildet ist, wodurch im wesentlichen kein Fluid zwischen den gegenüberliegenden Rändern strömen kann, und wobei die gegenüberliegenden Ränder in entgegengesetzten Richtungen verschiebbar sind, um ein Ausströmen von Fluid zwischen den gegenüberliegenden Rändern zu ermöglichen, wenn der statische Druck innerhalb der verjüngten inneren Zone um einen Betrag, der ausreicht, um die gegenüber liegenden Ränder voneinander weg zu verschieben, höher ist als der statische Druck außerhalb der Spitze des distalen Endes.