-
Die vorliegende Erfindung betrifft eine Abfallpresse
umfassend einen Abfallbehälter, der eine erste Öffnung
zum Einbringen von Abfall und eine zweite Öffnung
aufweist, die durch eine öffnungsbare Tür geschlossen und
zum Austragen von Abfall vorgesehen ist; eine
Presseinheit mit einer Pressplatte, die durch die erste Öffnung
in den Behälter hineinsteckbar und vorgesehen ist, um
Abfall im Behälter zu verdichten; und eine
Austragvorrichtung, die im Behälter angeordnet und vorgesehen ist,
um verdichteten Abfall durch die zweite Öffnung
auszutragen.
-
Eine bekannte Abfallpresse dieses Typs, die als
Ballenpresse zum Verdichten von Papierabfall verwendet
wird, umfasst zwei nebeneinander liegende Abfallbehälter,
die durch eine Trennwand getrennt sind. Eine
Austragvorrichtung ist in jedem Behälter angeordnet. Ferner ist in
jedem Behälter die erste Öffnung in der oberen Wand und
die zweite Öffnung in der Vorderwand vorgesehen. Die
Ballenpresse umfasst eine hydraulische Presseinheit, die
zwischen einer ersten Position, in welcher die
Pressplatte sich unmittelbar über einem Behälter befindet, und
einer zweiten Position horizontal versetzbar ist, in
welcher die Pressplatte sich unmittelbar über dem anderen
Behälter befindet. In beiden Positionen kann die
Pressplatte einen Presshub ausführen, während dessen sie in
den Behälter abgesenkt wird, um den dort vorhandenen
Papierabfall zu verdichten. Die Austragvorrichtung jedes
Behälters ist mit Kipparmen versehen, die sich vom
hinteren Teil des Behälters knapp halbwegs in den Behälter
hinein längs dessen Bodens erstrecken. An ihrem hinteren
Abschnitt sind die Kipparme mit einer hauptsächlich
vertikalen Betätigungsstange verbunden, die zum Heben des
hinteren Abschnitts der kipparme vorgesehen ist, um einen
auß den Armen ruhenden Ballen von verdichtetem
Papierabfall
auszukippen. Die Betätigungsstange hat am oberen
Ende einen Haken und ist in einem Schlitz in der hinteren
Wand des Behälters schwenkbar angeordnet. Wenn ein
fertiger Papierballen auf den Kipparmen ruht und sich die
Pressplatte in ihrer unteren Endlage befindet, wird die
Betätigungsstange durch ihr eigenes Gewicht derart
geschwenkt, dass das mit dem Haken versehene, obere Ende
durch den Schlitz in der hinteren Wand in den Behälter
hineingebracht wird. Wenn die Pressplatte nach dem Öffnen
der Tür von ihrer unteren Endlage nach oben bewegt wird,
greift sie mit dem Haken der Betätigungsstange ein und
zieht die Betätigungsstange mit sich aufwärts eine
gewisse Strecke und somit auch den hinteren Abschnitt der
Kipparme, damit der Papierballen durch die Vorderöffnung
ausgekippt wird.
-
Ein Nachteil dieser bekannten Ballenpresse besteht
darin, dass die Betätigungsstange manchmal durch
Papierabfall eingeklemmt wird, der in dem für die Stange in der
hinteren Wand des Behälters vorgesehenen Schlitz
festsitzt. In diesem Falle wird der Haken der
Betätigungsstange nicht in den Behälter eingeführt, und der
Papierballen wird somit nicht ausgekippt, wenn die Pressplatte
aufwärts bewegt wird. Danach muss der festsitzende
Papierabfall entfernt werden, wonach die Tür geschlossen
wird, die Pressplatte dazu gebracht wird, noch einen
Presshub in ihre untere Endlage auszuführen, damit die
Betätigungsstange geschwenkt werden kann, um den Haken in
den Behälter einzuführen, die Tür geöffnet wird und die
Pressplatte nochmals aufwärts bewegt wird, um mit dem
Haken einzugreifen und den Papierballen auszukippen.
-
Bei der oben beschriebenen, bekannten Ballenpresse
werden elektrische Schalter verwendet, die aus
Sicherheitsgründen vorgesehen sind, um die Pressplatte zu
gestatten, Presshübe vorzunehmen, nur wenn die Tür
geschlossen ist. Es hat sich jedoch gezeigt, dass die
Bedienungsleute manchmal die Sicherheitsfunktionen
ausschalten, um Zeit zu sparen, und zwar durch Manipulieren
mit den Schaltern&sub1; damit die Pressplatte Presshübe
vornehmen kann, auch wenn die Tür offen ist. Hierdurch
setzen sich die Bedienungsleute unakzeptablen Gefahren
aus.
-
Man hat sich bemüht, mit diesem Sicherheitsproblem
fertig zu werden, dadurch, dass die Presseinheit der
Ballenpresse mit einem kräftigen Sicherheitsblech
versehen wird, das ausgebildet ist, das Bewegen der
Presseinheit in eine Position zu verhindern, in welcher die
Pressplatte sich unmittelbar über einem der Behälter
befindet, falls die Behältertür nicht ganz zu ist. Mit
dieser Lösung bleibt jedoch die Gefahr, dass die
Betätigungsstange festsitzt und somit das Auskippen des
Papierballens verzögert wird.
-
Der vorliegenden Erfindung liegt deshalb die Aufgabe
zugrunde, eine Abfallpresse zu schaffen, die dieses
Problem beseitigt.
-
Gemäss der Erfindung ist diese Aufgabe durch eine
Abfallpresse gelöst, der des eingangs erwähnten Typs ist
und durch einen Federsatz gekennzeichnet ist, der mit der
Austragvorrichtung verbunden ist, um beim Auslösen diese
Vorrichtung zu veranlassen, verdichteten Abfall
auszutragen; eine Spannvorrichtung, die in den Behälter
hineinragt und vorgesehen ist, um mit der Pressplatte
zusammenzuwirken, um beim Hineinstecken der Platte in den
Behälter den Federsatz zu spannen; und eine Auslösevorrichtung
zum Auslösen des Federsatzes, wenn die Tür offen ist.
-
Die Auslösevorrichtung ist zweckdienlich durch ein
Seil mit der Tür verbunden.
-
In einer bevorzugten Ausführungsform enthält der
Federsatz eine Gasfeder. Die Gasfeder ist zweckdienlich
ausserhalb des Behälters angeordnet, und die
Spannvorrichtung besteht zweckdienlich aus einem Mitnehmerarm,
der mit der kolbenstange der Gasfeder verbunden ist und
durch einen Schlitz in der Behälterwand in den Behälter
hineinragt, wobei der Mitnehmerarm sich im nicht
gespannten Zustand der Gasfeder in der Bewegungsbahn der
Pressplatte
befindet, um während des Presshubs der Pressplatte
die Gasfeder zu spannen, dadurch, dass er durch die
Pressplatte zur Endlage des Presshubs mitgenommen wird.
-
In einer Abfallpresse, wo die erste Öffnung in der
oberen Wand des Behälters und die zweite Öffnung in der
Vorderwand des Behälters vorgesehen ist, ist die Gasfeder
zweckdienlich hinter dem Behälter vertikal angebracht,
wobei die Austragvorrichtung durch den Mitnehmerarm mit
der Kolbenstange der Gasfeder verbunden ist und
mindestens einen Austragarm aufweist, der sich knapp halbwegs
in den Behälter hinein von dessen hinterem Teil erstreckt
und der, wenn der Mitnehmerarm sich in der Endlage des
Presshubs befindet und die Gasfeder somit gespannt ist,
sich länge des Boden des Behälters erstreckt.
-
Eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung wird
unten anhand der beigefügten Zeichnungen näher
beschrieben. Es zeigen
-
Fig. 1 eine schematische perspektivische Ansicht
einer Abfallpresse gemäss der Erfindung mit gespanntem
Federsatz,
-
Fig. 2 eine schematische perspektivische Ansicht der
Abfallpresse in Fig. 1 mit ausgelöstem Federsatz, und
-
Fig. 3 eine schematische Ansicht, teilweise im
Querschnitt, des Federsatzes.
-
Die gezeigte Abfallpresse ist eine Ballenpresse zum
Verdichten und Bündeln von Papierabfall und
Kunststoffabfall. Die Ballenpresse umfasst zwei nebeneinander
liegende Abfallbehälter 1, die durch eine Trennwand 2
getrennt sind. Der in den Zeichnungen hintere Behälter ist
für Kunststoffabfall vorgesehen, während der vordere
Behälter für Papierabfall vorgesehen ist. Eine hydraulische
Presseinheit (nicht gezeigt) mit einer Pressplatte 3 kann
zwischen einer ersten Position, in welcher die
Pressplatte 3 sich unmittelbar über dem Papierabfallbehälter
befindet, und einer zweiten Position horizontal versetzt
werden, in welcher die Pressplatte 3 sich unmittelbar
über dem Kunststoffabfallbehälter befindet.
-
Die beiden Abfallbehälter 1 sind identisch, und die
Erfindung wird im folgenden in bezug auf den
Papierabfallbehälter näher beschrieben, der in den Zeichnungen im
einzelnen veranschaulicht ist.
-
Der Behälter 1 hat eine obere Öffnung 4 zum
Einbringen von Papierabfall. In der Vorderwand 7 hat der
Behälter 1 eine Öffnung 5 zum Austragen von geballtem
Papierabfall 6. Die Austragöffnung 5 kann durch eine Tür 8
geschlossenen Position (Fig. 1) und einer offenen
Position (Fig. 2) schwenkbar ist.
-
Wenn die Presseinheit sich in der ersten Position
befindet, kann die Pressplatte 3 einen Presshub
vornehmen, während dessen sie sich durch die Zuführungsöffnung
4 in den Behälter 1 hinunterbewegt, um den dort
vorhandenen Papierabfall zu verdichten. Die Pressplatte 3
ist zwischen einer oberen Position, in welcher sie sich
über den Behältern 1 befindet, damit die Presseinheit
zwischen den beiden Behältern horizontal versetzt werden
kann, und einer unteren Verdichtungsposition vertikal
versetzbar.
-
Ein Federsatz 9, der eine vertikal angebrachte
Gasfeder 10 mit einem Zylinder 11, einem Kolben 12' (Fig. 3)
und einer Kolbenstange 12 umfasst, ist ausserhalb der
hintern Wand 13 des Behälters 1 montiert. Der Federsatz
9 wird dadurch gespannt, dass die Kolbenstange 12 der
Gasfeder 10 von einer aufwärts vorgeschobenen Position
(Fig. 2) in den Gasfederzylinder 11 eingeschoben wird.
-
An ihrem freien Ende ist die Kolbenstange 12 der
Gasfeder 10 mit einem Mitnehmerarm 14 verbunden, der
durch einen in der hinteren Behälterwand 13 ausgebildeten
vertikalen Schlitz 15 in den Behälter 1 hineinragt. Wenn
die Kolbenstange 12 sich in der vorgeschobenen Position
befindet, erstreckt sich der Mitnehmerarm 14 in die
Bewegungsbahn der Pressplatte 3 (s. Fig. 1) hinein. An ihrem
freien Ende trägt die Kolbenstange 12 der Gasfeder 10
zuch zwei Stützrollen 16, die längs zweier vertikaler
Führungselemente 17 abrollen, die auf der Aussenseite der
hinteren Wand 13 auf beiden Seiten des Schlitzes 15
befestigt sind.
-
Eine im Behälter 1 vorgesehene Austragvorrichtung 18
zum Austragen von geballtem Papierabfall 6 durch die
vordere Öffnung 5 hat einen horizontalen Gabelabschnitt 19
mit drei vorwärts gerichteten Zinken 20 und einen
vertikalen Verbindungsabschnitt 21, der am unteren Ende mit
dem Gabelabschnitt 19 starr verbunden ist und am oberen
Ende mit dem Mitnehmerarm 14 starr verbunden ist. Die
Zinken 20 erstrecken sich knapp halbwegs in den Behälter
1 hinein von dessen hinterem Teil. Der
Verbindungsabschnitt 21 weist auf der Rückseite zwei auf der
Innenseite der hinteren Wand 13 ruhende Gleitbacken 22 auf.
-
Der Federsatz 9 umfasst einen Auslösemechanismus 23,
der durch einen Kipphebel 24 betätigt wird, der gegen
eine erste Position (Fig. 1) federbelastet und durch ein
Seil 25 mit der Tür 8 verbunden ist. Dieses Seil ist
derart mit der Tür 8 verbunden, dass es beim Öffnen der Tür
den Kipphebel 24 in eine Auslöseposition (Fig. 2) bewegt,
in welcher der Mechanismus 23 den Federsatz 9 auslöst.
Dann wird die Kolbenstange 12 der Gasfeder 10 in ihre
vorgeschobene Position gebracht. Beim Schliessen der Tür
8 wird der Kipphebel 24 durch Federbelastung in seine
erste Position zurückgebracht.
-
In der Ausgangsposition der Ballenpresse befindet
sich die Kolbenstange 12 der Gasfeder 10 in ihrer
vorgeschobenen Position, in welcher sie die Austragvorrichtung
18 in einer erhöhten Kipposition (Fig. 2) hält. Nach dem
Schliessen der Tür 8 wird die Pressplatte 3 in den
Behälter 1 hinuntergebracht, um mit dem in ihre Bewegungsbahn
hineinragenden Mitnehmerarm 14 einzugreifen und diesen
Arm hinunterzupressen. Somit wird die kolbenstange 12 in
den Zylinder 11 eingeschoben, so dass der Federsatz 9
gespannt wird, und die Austragvorrichtung 18 wird in eine
untere Position bewegt, in welcher der Gabelabschnitt 19
sich am Boden des Behälters 1 befindet. Danach wird die
Pressplatte 3 in ihre obere Position zurückgebracht,
wonach die Presseinheit in ihre zweite Position bewegt
wird, um die Öffnung 4 des Behälters 1 aufzudecken.
Papierabfall wird in den Behälter 1 eingebracht und ab
und zu verdichtet, dadurch, dass die Presseinheit in ihre
erste Position bewegt wird und die Pressplatte 3 dazu
gebracht wird, einen Presshub vorzunehmen. Wenn ein Ballen
6 von verdichtetem Papierabfall, der zum Zusammenbinden
fertig ist, vorliegt, wird er in einer bekannten, hier
nicht näher beschriebenen Weise zusammengebunden, wonach
die Pressplatte 3 in ihre obere Position bewegt wird.
Wenn der Papierballen 6 zusammengebunden worden ist und
zum Kippen bereit ist, wird die Tür 8 geöffnet und der
Federsatz 9 ausgelöst, damit die Kolbenstange 12 der
Gasfeder 10 ausgeschoben wird und somit die
Austragvorrichtung 18 in ihre erhöhte Kipposition bewegt. Dann kippt
der Gabelabschnitt 19 den Papierballen 6 durch die
vordere Öffnung 5 aus, wie in Fig. 2 gezeigt. Jetzt
befindet sich die Ballenpresse nochmals in ihrer
Ausgangsposition.
-
Der Federsatz 9 ist schematisch in Fig. 3 gezeigt.
Der Zylinder 11 der Gasfeder 10 ist durch den Kolben 12'
in eine obere Rückkammer 26 und eine untere Arbeitskammer
27 eingeteilt, welche Stickstoffgas enthalten. Die beiden
Kammern 26 und 27 stehen miteinander in Verbindung, und
zwar sowohl über einen Kanal 28, der sich von der
Arbeitskammer 27 durch den Kolben 12' erstreckt und durch
die Kolbenstange 12 in die Rückkammer 26 mündet, als auch
über eine Leitung 29, die sich zwischen den Kammern 26
und 27 ausserhalb des Zylinders 11 erstreckt. Ein
Rückschlagventil 30, das einen Gasstrom von der Arbeitskammer
27 in die Rückkammer 26 gestattet, ist im Kanal 28
vorgesehen. Die obengenannte Auslösevorrichtung 23 ist in der
Leitung 29 angeordnet und besteht aus einem Ventil, das
geschlossen ist, wenn der Kipphebel 24 sich in seiner
ersten Position (Fig. 1 und 3) befindet, gegen welche er
federbelastet ist, und offen ist, wenn der Kipphebel 24
sich in seiner Auslöseposition (Fig. 2) befindet, in
welche er durch das Seil 25 gezogen wird, wenn die Tür 8
geöffnet wird.
-
Wenn die Pressplatte 3 bei geschlossenem Ventil 23
die Kolbenstange 12 in den Zylinder 11 einschiebt, strömt
Gas von der Arbeitskammer 27 in die Rückkammer 26 durch
den Kanal 28 und das darin angeordnete Rückschlagventil
30. Nachdem die Pressplatte 3 in ihre obere Position
zurückgebracht worden ist, wird die Kolbenstange 12 in
ihrer eingeschobenen Position durch den in der Rückkammer
26 aufgebauten Gasdruck festgehalten, so lange das Ventil
23 geschlossen ist. Wenn die Tür 8 geöffnet wird, öffnet
der Kipphebel 24 das Ventil 23, und Gas strömt von der
Rückkammer 26 in die Arbeitskammer 27 durch die Leitung
29 und das darin vorgesehene Ventil 23, das jetzt offen
ist. Der Kolben 12' wird somit aufwärts gepresst und
bewegt die Kolbenstange 12 in ihre vorgeschobene Position
(Fig. 1).