DE692052C - Verfahren zum Auslesen von Textilfasern nach ihrer Steifigkeit - Google Patents

Description

• Verfahren zum Auslesen von Textilfasern nach ihrer Steifigkeit Bei der Verarbeitung von Textilien, insbesondere auch von Kunstseide aus Kupferoxydammoniakcelluloselösung, im Wirk- und Strickprozeß auf dem Rundstuhl, der Cottonmaschine, dem I(ettstukl u. dgl., spielt tdie Weichheit und Geschmeidigkeit des Fadens beim Durchgang desselben durch die feinen Nadeln eine große Rolle. Steife Garne und Fäden, die man vielfach als »hart« bezeichnet, laufen ungleichmäßig durch die Nadeln und liefern daher auch ungleichförmige Maschen und entsprechend mangelhafte Maschenbilder.
• Nach dem erfindungsgemäßen Verfahren ist es nun möglich, die verschiedenen Erzeugnisse der Kunstseidenindustrie nach der Steifheit, oder anders gesagt, der Weichheit und Geschmeidigkeit des Fadens auszulesen. Dieses geschieht erfindungsgemäß dadurch, daß aus zahlreichen Textilfasern ein in einem bestimmten Abstand zweimal abgebundenes Bündel gebildet und als Maß für die Steifigkeit der zu prüfenden Textilfasern die Kraft bestimmt wird, die erforderlich ist, um die beiden Abbindestellen in axialer Richtung des Bündels gegseneinanderzudrücken. Zur -Herstellung eines Faserbündels werden etwa 500 oder IOOO Fasern benutzt. Das zweimalige Abbinden dieses Bündels kann in einfacher Weise z. B. mit einem Leukoplaststreifen erfolgen. Als Abstand der beiden Abbindestellen voneinander wählt man z. B. eine Strecke von 5 cm; dem Bündel selbst gibt man beispielsweise eine Gesamtlänge von g cm. Die zum Zusammendrücken des Faserbündels erforderliche. Kraft kann mit den üblichen Meßinstrumenten, wie Federwaagen, Hebelwaagen, elektrischen und anderen Waagen, hestiiiimt werden.
• Nach dem erfindungsgemäßen Verfahren können sowohl normale, unbehandelte Garne als auch solche Textilfasern geprüft werden, die für Webzwecke usw. mit Schlichten (Steifungs schlichten) versehen und auf beliebige Art präpariert sind. Zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens kann man sich aller hierfür geeigneter und dem Prinzip nach bekannter Vorrichtungen bedienen. So kann man beispielsweise hierzu die nachstehend beschriebenen, nicht zum Erfindungsgegenstand gehörenden, prinzipiell bekannten Volrichtungen benutzen.
• Bei der Prüfvorrichtung gemäß Abb. I wird das an beiden Enden abgebundene Garnbündel I an der einen Abbindestelle 2 von der Klammer 3 gefaßt, die an einer Spindel 4 befestigt und mit dieser vermittels einer Mikrometerschraube 5 im Gestell 6 auf- und abbewegt werden kann. Die untere Ahbindestelle 7 des Garnbündels I wird beim Herunterdrehen der Spindel auf den Tisch 8 der ortsfesten Federwaage g gedrückt. Eine röhrenförmige Führung IO, welche auf dem Tisch 8 der Waage befestigt ist, sorgt dafür, daß die untere Abbindestelle 7 nicht ausweichen kann und das Zusammenstauchen in axialer Richtung erfolgt.
• Bei der Vorrichtung gemäß Abb. 2 wird das Garubündel I ebenfalls an der oberen Abbindestelle 2 von der Klammer 3 erfaßt. Diese ist ater hier durch die Stange 4 ortsfest mit dem Gestell 6 verbunden. Die Federwaage steht auf einer Hebevorrichtung ii, die mit der Spindel 12 und der Mikrometerschraube I3 ausgerüstet ist, um damit den Tisch 14 und zugleich die Waage 9 nach oben zu drücken und das Garnbündel I zusammenzustauchen.
• Der Vorschub der Spindel 4 bei der Prüfvorrichtung nach Abb. I und der Vorschub der Spindel I2 bei der Prüfvorrichtung nach Abb. 2 können durch Anbringung entsprechender Marken -und Meßskalen jederzeit abgelesen werden. Auf diese Weise kann man den Stauchwiderstand in Abhänglglreit von der Verkürzung des Garnbiindels feststellen.

Claims (1)

1. PATENTANSPRUCH: Verfahren zum Auslesen von Textilfasern nach ihrer Steifigkeit, dadurch gekennzeichnet, daß aus zahlreichen Textilfasern ein in einem bestimmten Abstand zweimal abgebundenes Bündel gebildet und als Maß für die Steifiglieit der zu prüfenden Textilfasern die Kraft bestimmt wird, die erforderlich ist, um die beiden Abbindestellen in axialer Richtung des Bündels gegeneinanderzudrücken.