DE69202714T2 - Reifen und Gummimischung für die Basisschicht in der Lauffläche. - Google Patents

Reifen und Gummimischung für die Basisschicht in der Lauffläche.

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DE69202714T2
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Description

    Gebiet
  • Die vorliegende Erfindung betrifft einen Gummi-Luftreifen, der eine Gummi-Lauffläche mit einem Oberschicht/Basis-Aufbau aufweist. Konkreter betrifft die Erfindung einen derartigen Reifen, der eine Laufflächen-Basis aus einer elastomeren Zusammensetzung aufweist.
  • Hintergrund
  • Gummi-Luftreifen werden oft mit einer Gummi-Lauffläche mit Oberschicht/Basis-Aufbau hergestellt. Ein derartiger Aufbau ist beispielsweise in EP-A-142857 offenbart.
  • Typischerweise enthält der äußere Oberschicht-Teil der Lauffläche die sichtbaren Laufflächen-Rillen und -Stollen oder die angehobenen Teile und ist für die Berührung mit dem Boden gedacht. Der Oberschicht-Teil schließt üblicherweise eine derartige Laufflächen-Konfiguration ein und dehnt sich typischerweise bis zu einer Laufflächen-Tiefe von gerade unterhalb der Rillen der Lauffläche aus. Der Kautschuk für den Oberschicht-Teil wird typischerweise so compoundiert, daß er gute Bodenhaftung, gute Laufflächen-Abnutzung und einen guten Rollwiderstand liefert.
  • Der Gummi-Basis-Teil der Lauffläche ist unterhalb des Oberschicht-Teils positioniert und dadurch, daß er selbst ein Teil der Lauffläche ist, befindet er sich zwischen der äußeren Laufflächen-Oberschicht und einem darunter liegenden Stützgürtel- oder Karkassen-Teil des Reifens. Ein derartiger Reifenaufbau ist wohlbekannt. Der Kautschuk für die Basis wird typischerweise so compoundiert, daß er den Rollwiderstand und die Haltbarkeit des Reifens erhöht.
  • Oft ist ein Hauptgrund für die Unterteilung einer Lauffläche in einen äußeren Oberschicht-Teil und einen unteren darunter liegenden Basis-Teil, daß eine Laufflächen-Basis bereitgestellt wird, die den Rollwiderstand des Reifens verringert. Ansonsten könnte eine Laufflächen-Zusammensetzung aus einer einzigen Zusammensetzung zufriedenstellend sein, so daß die Lauffläche durch und durch aus der Laufflächen-Oberschicht zusammengesetzt ist.
  • In einem Aspekt kann der Oberschicht/Basis-Gummi-Komposit so konstruiert sein, daß er den Rollwiderstand des Reifens verbessert, ohne daß die Traktion (die Bodenhaftung) oder die Laufflächen-Abnutzung unbilligerweise geopfert werden. Ein derartiger oft wünschenswerter Aspekt kann üblicherweise mit einem einzigen Laufflächen-Compound nur schwierig erhalten werden, da beispielsweise die Verringerung des Rollwiderstandes typischerweise auf Kosten der Traktion und/oder der Laufflächen-Abnutzung erhalten wird.
  • In einem weiteren Aspekt würde es so scheinen, daß eine Erhöhung der Dicke (der Abmessung) des Kautschuk-Compounds für die Basis eine zusätzliche Verbesserung beim Reifen-Rollwiderstand liefern würde (geringerer Widerstand gegen das Rollen des Reifens, üblicherweise unter Belastungs-Bedingungen).
  • Es wurde jedoch beobachtet, daß die Erhöhung der Dicke des Kautschuks für die Laufflächen-Basis während des Formens und Vulkanisierens des Reifens zu einem extremen Eindringen von Spitzen der Basis des Basis-Kautschuks in die Stollen des Oberschicht-Kautschuks selbst führen kann. Somit werden Elemente der Basis veranlaßt, sich merklich nach außen in den Oberschicht-Teil des Reifens auszudehnen. Dies ist von Nachteil, sowohl weil sich dadurch eine Rillen-Rißbildung in der Laufflächen-Oberschicht entwickeln kann, als auch hauptsächlich weil die Stollen der Oberschicht während der Verwendung des Reifens abgetragen werden und dadurch der freigelegte Basis-Compound in Kontakt mit der Straße kommt, was zu einer schlechten Traktion und Laufflächen-Abnutzung führt.
  • Eine Schwierigkeit eines derartigen Eindringens von Basisspitzen wird möglicherweise augenfällig, wenn sich die Reifen- Lauffläche während der Verwendung so abnutzt, daß die Laufflächen-Oberschicht dünner wird und die Basis-Spitzen schließlich freigelegt werden und in Berührung mit der Straßenoberfläche kommen. Die resultierende freigelegte Laufflächen- Oberfläche liefert dann möglicherweise keine optimalen Laufflächeneigenschaften gegenüber der Straßenoberfläche.
  • Das Phänomen des Eindringens von Basis-Spitzen in den Stollen- Teil die Oberschicht geht hauptsächlich darauf zurück, daß die Viskosität des nicht vulkanisierten Basis-Kautschuks oft geringer ist als die Viskosität des Oberschicht-Kautschuks. Deshalb kann es sein, daß während des Formens und Vulkanisierens des Reifens unter Bedingungen von Wärme und Druck der Basis-Kautschuk eine größere Fließ-Tendenz zeigt als der Oberschicht-Kautschuk und deshalb eine Verlagerung des Basis- Kautschuks während der Formung des Oberschicht-Kautschuks zu Stollen und Rillen zuläßt.
  • Es ist deshalb wünschenswert, die Viskosität des nicht vulkanisierten Basis-Kautschuk-Compounds zu erhöhen, während man die zufriedenstellende Zähigkeit (Rückprall-Wert) des vulkanisierten Basis-Kautschuk-Compounds beibehält.
  • In einem Aspekt kann die Viskosität des nicht vulkanisierten Basis-Kautschuks ohne weiteres mit herkömmlichen Compoundierungs-Komponenten wie beispielsweise durch Erhöhung des Ruß- Gehalts und gegebenenfalls durch Verringerung des Öl-Gehalts erhöht werden. Man nimmt jedoch an, daß eine derartige Technik dazu neigt, das Gesamtkonzept einer Laufflächen-Basis zunichte zu machen, da sie dazu neigt, die Hysterese des Kautschuk- Compounds zu erhöhen, was typischerweise zu einem schlechteren Rollwiderstand des Reifens führt.
  • Die Verwendung von trans-1,4-Polybutadien ist für verschiedene Zwecke offenbart worden, einschließlich beispielsweise Reifen- Laufflächen-Kautschuk-Compounds und der Erhöhung der Grünfestigkeit von Kautschuk-Mischungen (siehe japanische Patentveröffentlichungen Nr. 60-133036; 62-101504 und 61-143453 und US-Patent Nr. 4510291).
  • In einzigartiger Weise ist trans-1,4-Polybutadien in seinem unvulkanisierten Zustand bei Raumtemperatur auf Grund seiner hohen Kristallinität ein thermoplastisches Harz statt ein Kautschuk. Da es viele Doppelbindungen in seiner Hauptkette enthält, kann es jedoch geeignet mit Elastomeren gemischt und zusammen damit vulkanisiert werden.
  • Offenbarung und Durchführung der Erfindung
  • Erfindungsgemäß wird ein Gummireifen mit einer Gummi-Lauffläche mit einem Oberschicht/Basis-Aufbau wie in Anspruch 1 definiert bereitgestellt. Weiter wird ein Verfahren zur Herstellung eines Gummi-Luftreifens wie in Anspruch 5 angegeben bereitgestellt. Bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung werden in den abhängigen Ansprüchen aufgeführt.
  • Vorzugsweise ist ein derartiges trans-1,4-Polybutadien dadurch gekennzeichnet, daß 75 bis 85 Prozent seiner wiederkehrenden Butadien-Einheiten eine trans-1,4-isomere Struktur, 12 bis 18 Prozent seiner Einheiten eine 1,2-Struktur und 3 bis 8 Prozent seiner Einheiten eine cis-1,4-Struktur aufweisen, und daß es im unvulkanisierten Zustand einen ersten Haupt-Schmelzpunkt im Bereich von 35ºC bis 45ºC und einen zweiten untergeordneten Schmelzpunkt im Bereich von 55ºC bis 65ºC aufweist.
  • In einem Aspekt der Erfindung wird es bevorzugt, daß der Mooney (ML1+4)-Wert der unvulkanisierten compoundierten Kautschuk-Zusammensetzung für die Basis innerhalb von 15 Einheiten eines derartigen Wertes für die besagte unvulkanisierte compoundierte Kautschuk-Zusammensetzung für die Oberschicht liegt. Insbesondere wird es bevorzugt, daß der Mooney (ML1+4)-Wert der unvulkanisierten compoundierten Kautschuk-Zusammensetzung für die Basis geringer ist als ein derartiger Wert für die unvulkanisierte Kautschuk-Zusammensetzung für die Oberschicht. Somit kann beispielsweise der Mooney (ML1+4)-Wert für die besagte compoundierte Kautschuk- Zusammensetzung für die Basis im Bereich von 30 bis 60 liegen und für den compoundierten Kautschuk-Compound für die Oberschicht im Bereich von 45 bis 75 liegen. Für die Zwecke der vorliegenden Beschreibung beziehen sich die "compoundierten" Kautschuk-Zusammensetzungen auf die entsprechenden Kautschuk- Zusammensetzungen, die mit geeigneten Compoundierungs-Komponenten wie beispielsweise Ruß, Öl, Stearinsäure, Zinkoxid, Siliciumdioxid, Wachs, Antiabbaumitteln, Harz(en), Schwefel und Beschleuniger(n) compoundiert worden sind.
  • Es wurde beobachtet, daß die Zugabe des obigen trans-1,4- Polybutadien-Harzes zu der Kautschuk-Zusammensetzung für die Laufflächen-Basis den Einsatz einer 50-prozentigen Zunahme in der Abmessung (Dicke) einer Laufflächen-Basis ermöglicht, während man die Abmessung der Laufflächen-Oberschicht um einen entsprechenden Betrag verringert und somit die Gesamtdicke des Oberteil/Basis-Aufbaus beibehält, ohne daß man das Eindringen von Basis-Spitzen in der Oberschicht/Basis-Laufflächenkombination verstärkt. Man würde erwarten, daß dies die Hysterese des Oberschicht/Basis-Komposits vermindert und zu einer Verbesserung des Rollwiderstandes führt.
  • Dieses Phänomen legt in einzigartiger Weise die Herstellung einer verbesserten Reifen-Lauffläche nahe, indem es den Einsatz einer Laufflächen-Oberschicht mit starker hoher Traktion und/oder guten Laufflächen-Abnutzungseigenschaften zusammen mit einer dickeren Laufflächen-Basis erlaubt, ohne den Rollwiderstand merklich zu opfern.
  • Somit ist ein weiterer Aspekt der vorliegenden Erfindung auf ein Verfahren zur Herstellung eines Gummi-Luftreifens mit einer Lauffläche mit Oberschicht/Basis-Aufbau gerichtet, welches umfaßt das Formen und Vulkanisieren eines unvulkanisierten pneumatischen Gummireifens in einer Form durch Pressen des Reifens nach außen gegen eine Formoberfläche unter Bedingungen von Wärme und Druck, um mindestens den Laufflächen-Kautschuk des Reifens zu veranlassen zu fließen und gegen die Formoberfläche zu vulkanisieren, wobei die Verbesserung umfaßt, daß man für die Laufflächen-Basis den Basis- Kautschuk der vorliegenden Erfindung bereitstellt. Vorzugsweise liegt der Mooney (ML1+4)-Wert der compoundierten Kautschuk-Zusammensetzung für die Basis innerhalb von 15 Einheiten eines derartigen Wertes für die compoundierte Kautschuk-Zusammensetzung für die Oberschicht. Dies ist in Kombination mit der Verwendung des trans-1,4-Polybutadiens wichtig, um das Fließen oder das Eintreten von Spitzen des Basis-Kautschuks in den Oberschicht-Kautschuk während der Reifenvulkanisationsoperation zu verlangsamen.
  • Die relativ niedrigen Schmelzpunkte des erforderlichen trans- 1,4-Polybutadiens sind insbesondere deshalb ein Vorteil, weil sie zu keiner merklichen Verarbeitungsschwierigkeit führen, da sie merklich unter typischen Verarbeitungstemperaturen für Laufflächen-Kautschuke sind, während andere potentielle Verfahren, die für die Verminderung des Eindringens von Basis- Spitzen in Betracht gezogen werden könnten und die Verwendung größerer Mengen an Füllstoffen oder von Harzen mit höheren Erweichungspunkten beinhalten, zu Verarbeitungsschwierigkeiten führen würden.
  • Das trans-1,4-Polybutadien, das in der vorliegenden Erfindung verwendet wird, kann hergestellt werden mit Hilfe von anionischer Polymerisation durch absatzweise Polymerisation von 1,3- Butadien in einem organischen Lösungsmittel und in Anwesenheit von Kobaltoctoat und Triethylaluminium als Katalysatorsystem mit einem para-alkylsubstituierten Phenol als Katalysator- Modifizierungsmittel.
  • In signifikanter Weise zeigt das trans-1,4-Polybutadien in seinem unvulkanisierten Zustand zwei definierte Schmelzpunkte; einen Haupt-Schmelzpunkt und einen untergeordneten Schmelzpunkt. Vorzugsweise liegen der erste und der zweite Schmelz punkt um mindestens 15ºC und üblicherweise etwa 20ºC auseinander.
  • Bei der Durchführung der vorliegenden Erfindung kann die Kautschuk-Zusammensetzung für die Laufflächen-Oberschicht mindestens einen Kautschuk umfassen, der beispielsweise ausgewählt ist aus Naturkautschuk, cis-1,4-Polyisopren- Kautschuk, 3,4-Polyisopren-Kautschuk, Styrol/Butadien-Copolymer-Kautschuken, Styrol/Isopren/Butadien-Terpolymer-Kautschuken und cis-1,4-Polybutadien-Kautschuk. Vorzugsweise umfaßt sie eine Kombination von Naturkautschuk oder cis-1,4- Polyisopren-Kautschuk und cis-1,4-Polybutadien-Kautschuken.
  • Dem Fachmann ist ohne weiteres klar, daß die Kautschuk- Zusammensetzungen der Oberschicht- und Basis-Kautschuke mit Hilfe von Verfahren, die auf dem Gebiet der Compoundierung von Kautschuken allgemein bekannt sind, compoundiert würden, wie beispielsweise durch Mischen der verschiedenen mit Schwefel vulkanisierbaren Kautschuk-Komponenten mit verschiedenen gemeinhin verwendeten Additiv-Materialien wie beispielsweise Vulkanisations-Milfsstoffen wie z.B. Schwefel, Aktivatoren, Verzögerern und Beschleunigern, Verarbeitungsadditiven wie beispielsweise Ölen, Harzen einschließlich klebrig machender Harze, Siliciumdioxiden und Weichmachern, Füllstoffen, Pigmenten, Fettsäure, Zinkoxid, Wachsen, Antioxidantien und Antiozonantien, peptisierenden Mitteln und verstärkenden Materialien wie beispielsweise Ruß. Wie dem Fachmann bekannt ist werden die oben erwähnten Additve in Abhängigkeit von der beabsichtigten Verwendung des mit Schwefel vulkanisierbaren und mit Schwefel vulkanisierten Materials (der Kautschuke) ausgewählt und üblicherweise in herkömmlichen Mengen verwendet.
  • Typische Zugaben von Ruß umfassen etwa 20 bis 100 Gewichtsteile an Dien-Kautschuk (TpH), vorzugsweise 30 bis 60 TpH.
  • Typische Mengen an klebrig machenden Harzen, falls eingesetzt, umfassen 0,5 bis 10 TpH, üblicherweise 1 bis 5 TpH. Typische Mengen an Verarbeitungs-Hilfsstoffen umfassen 1 bis 20 TpH. Derartige Verarbeitungs-Hilfsstoffe können beispielsweise einschließen aromatische, naphthenische und/oder paraffinische Verarbeitungsöle. Siliciumdioxid, falls eingesetzt, kann in Mengen von 5 bis 25 TpH verwendet werden, oft mit einem Siliciumdioxid-Kupplungsmittel. Repräsentative Siliciumdioxide können beispielsweise hydratisierte amorphe Siliciumdioxide sein. Typische Mengen an Antioxidantien umfassen 1 bis 5 TpH. Repräsentative Antioxidantien können beispielsweise sein Diphenyl-p-phenylendiamin und andere wie beispielsweise diejenigen, die in Vanderbilt Rubber Handbook (1978), Seiten 344 - 346, offenbart sind. Typische Mengen an Antiozonantien umfassen 1 bis 5 TpH. Typische Mengen an Fettsäuren, falls eingesetzt, die Stearinsäure einschließen können, umfassen 0,5 bis 3 TpH. Typische Mengen an Zinkoxid umfassen 2 bis 5 TpH. Typische Mengen an Wachsen umfassen 1 bis 5 TpH. Oft werden mikrokristalline Wachse eingesetzt. Typische Mengen an Peptisierungsmitteln umfassen 0,1 bis 1 TpH. Typische Peptisierungsmittel können beispielsweise Pentachlorthiophenol und Dibenzamidodiphenyldisulfid sein. Die Anwesenheit und relativen Mengen der obigen Additive werden nicht als Aspekt der vorliegenden Erfindung, die hauptsächlicher auf die Verwendung von angegebenen Kautschuk-Mischungen in Reifen-Laufflächen, insbesondere hinsichtlich des Einschlusses von trans-Polybutadien in der Laufflächen-Basis als mit Schwefel vulkanisierbare Zusammensetzungen gerichtet ist, angesehen.
  • Die Vulkanisation wird in Anwesenheit eines Schwefel-Vulkanisationsmittels durchgeführt. Beispiele für geeignete Schwefel- Vulkanisationsmittel umfassen elementaren Schwefel (freien Schwefel) oder Schwefel abgebende Vulkanisatonsmittel, beispielsweise ein Amindisulfid, polymeres Polysulfid oder Schwefel-Olefin-Addukte. Vorzugsweise ist das Schwefel- Vulkanisationsmittel elementarer Schwefel. Wie dem Fachmann bekannt werden Schwefel-Vulkanisationsmittel in einer Menge im Bereich von 0,5 bis 4 TpH oder unter gewissen Umständen sogar bis hinauf zu etwa 8 TpH eingesetzt, wobei ein Bereich von 1,5 bis 2,25 bevorzugt ist.
  • Beschleuniger werden eingesetzt, um die Zeit und/oder die Temperatur, die für die Vulkanisation und für die Verbesserung der Eigenschaften des Vulkanisats erforderlich sind, zu steuern. In einer Ausführungsform kann ein einziges Beschleunigersystem eingesetzt werden, d.h. ein primärer Beschleuniger. Herkömmlicherweise wird ein primärer Beschleuniger in Mengen im Bereich von 0,5 bis 2,0 TpM verwendet. In einer anderen Ausführungsform werden Kombinationen von zwei oder mehr Beschleunigern verwendet, ein primärer Beschleuniger, der allgemein in einer größeren Menge (0,5 bis 1,0 TpH) verwendet wird, und eine Sekundär-Beschleuniger, der im allgemeinen in kleineren Mengen (0,05 - 0,50 TpH) eingesetzt wird, um die Eigenschaften des Vulkanisats zu aktivieren und zu verbessern. Es ist bekannt, daß Kombinationen dieser Beschleuniger einen synergistischen Effekt für die endgültigen Eigenschaften liefern und etwas besser sind als diejenigen, die unter Verwendung eines dieser Beschleuniger allein hergestellt wurden. Zusätzlich können Beschleuniger mit verzögerter Wirkung eingesetzt werden, die durch normale Verarbeitungstemperaturen nicht beeinflußt werden, aber zufriedenstellende Vulkanisation bei üblichen Vulkanisationstemperaturen liefern. Geeignete Typen von Beschleunigern, die in der vorliegenden Erfindung eingesetzt werden können, sind Amine, Disulfide, Guanidine, Thioharnstoffe, Thiazole, Thiurame, Sulfenamide, Dithiocarbamate und Xanthate. Vorzugsweise ist der primäre Beschleuniger ein Sulfenamid. Wenn ein zweiter Beschleuniger verwendet wird, ist der Sekundär-Beschleuniger vorzugsweise eine Guanidin-, Dithiocarbamat- oder Thiuram-Verbindung. Die Anwesenheit und relativen Mengen von Schwefel-Vulkanisationsmitteln und Beschleuniger(n) werden nicht als Aspekt der vorliegenden Erfindung, die hauptsächlicher auf die Verwendung van angegebenen Kautschuk-Mischungen in Reifen-Laufflächen, insbesondere den Einschluß von trans-Polybutadien in der Laufflächen-Basis, gerichtet ist, angesehen.
  • Der Reifen kann durch vielfältige Verfahren, die für den Fachmann ohne weiteres offensichtlich sind, gebaut, in eine bestimmte Gestalt gebracht, geformt und vulkanisiert werden.
  • Der hergestellte Reifen der vorliegenden Erfindung wird durch dem Fachmann auf diesem Gebiet bekannte Verfahren in herkömmlicher Weise geformt und vulkanisiert.
  • Die Erfindung kann unter Bezugnahme auf die folgenden Beispiele, in denen sich Teile und Prozentsätze auf das Gewicht beziehen, falls nichts anderes angegeben ist, besser verstanden werden.
  • BEISPIEL I
  • Mischungen von Dien-Kautschuken und trans-1,4-Polybutadien mit zwei Erweichungspunkten von etwa 40ºC und 60ºC, die die folgende in Tabelle 1 gezeigte Rezeptur umfaßten, wurden als Experimente A und B hergestellt. Experiment B wird als Kontrolle angesehen. Tabelle 1 Teile Material Exp. A Exp. B (Kontrolle) Naturkautschuk Synthetisches cis-1,4-Polyisopren trans-1,4-Polybutadien¹ Ruß Verarbeitungsöl (paraffinisch)
  • Es wurden herkömmliche, bevorzugte Mengen an Antiabbaumittel(n) (para-Phenylendiamin-Typ), klebrig machendem Harz, Fettsäure, Zinkoxid, Peptisierungsmittel, Schwefel und Beschleuniger vom Sulfenamid-Typ eingesetzt.
  • 1. Ein trans-1,4-Polybutadien für die vorliegende Erfindung, durch einen hohen Gehalt an trans-1,4-Polybutadien (80 Prozent trans-1,4-) gekennzeichnet.
  • Das trans-1,4-Polybutadien für dieses Beispiel war dadurch gekennzeichnet, daß es einen trans-1,4-Gehalt von etwa 80 Prozent, einen cis-1,4-Gehalt von etwa 5 Prozent und einen Vinyl-1,2-Gehalt von etwa 15 Prozent aufwies. Es war weiter dadurch gekennzeichnet, daß es ein Zahlenmittel des Molekulargewichts (Mn) von etwa 205000 und ein Gewichtsmittel des Molekulargewichts (Mw) von etwa 430000 besaß. Zusätzlich war es dadurch gekennzeichnet, daß es eine Tg von etwa -75ºC und Schmelzpunkte (Tm) von 40ºC (Haupt-Schmelzpunkt) und 60ºC (untergeordnet) aufwies. (Sowohl Tg als auch Tm wurden mit Hilfe eines Differentialscanning-Kalorimeters bei 10ºC pro Minute bestimmt).
  • Ein derartiges trans-1,4-Polybutadien kann geeigneterweise durch absatzweise Polymerisation von 1,3-Butadien in einer aliphatischen Kohlenwasserstoff-Lösung (z.B. Hexan) in Anwesenheit eines Katalysators aus Kobaltoctoat und Triethylaluminium mit p-Dodecylphenol-Modifizierungsmittel hergestellt werden, obwohl es auch durch kontinuierliche Polymerisation mit einem geeigneten Gelierungsinhibitor hergestellt werden kann.
  • BEISPIEL II
  • Die hergestellten Kautschuk-Zusammensetzungen wurden bei einer Temperatur von 150ºC 20 Minuten lang vulkanisiert und die resultierenden vulkanisierten Kautschuk-Proben wurden hinsichtlich ihrer physikalischen Eigenschaften beurteilt, wie in der folgenden Tabelle 2 gezeigt. Die experimentellen Proben A und B entsprechen den experimentellen Proben A und B von Beispiel I. Tabelle 2 Eigenschaften Exp. A Exp. B (Kontrolle) MPT-Viskosität (KPA)¹ Mooney-Viskosität² Rückprall³ (%) Reißen (Strebler-Haftung)&sup4;(N) Modul bei geringem Zug (MPa)&sup5;
  • 1. Ein Maß für die Scherviskosität, gemessen mit Hilfe eines Monsanto-Verarbeitungsfähigkeits-Testgeräts unter Bedingungen einer konstanten Scherrate.
  • 2. ML (1 plus 4) bei 100ºC des unvulkanisierten compoundierten Kautschuks.
  • 3. Der Rückprallwert wurde bestimmt mit Hilfe eines Pendel- Rückprall-Tests, eine Art von Verfahren, die dem Fachmann auf dem Gebiet der Bestimmung von Kautschuk-Eigenschaften wohlbekannt ist. Er ist eine Eigenschaft des vulkanisierten Kautschuks.
  • 4. Haftung an sich selbst. Dies ist eine Eigenschaft des vulkanisierten Kautschuks.
  • 5. Bestimmt mit einem Dynamic Viscoelastic Rheovibron- Instrument, einem Testgerät von Toyo Baldwin Company, Ltd. - eine vulkanisierte Eigenschaft zeigend.
  • Somit sind die Viskositäten des unvulkanisierten Kautschuks für Experiment A merklich höher, während seine vulkanisierten Eigenschaften, Rückprall, Reißen und Modul ähnlich sind.
  • 1,4-Polybutadien wird als ausgezeichneter Kandidat für die Anwendung in der Laufflächen-Basis angesehen.
  • BEISPIEL III
  • Mischungen von Dien-Kautschuken und trans-1,4-Polybutadien mit zwei Erweichungspunkten von 40ºC und 60ºC, die die Rezeptur von Beispiel I mit Modifikationen, in Tabelle 3 gezeigt, umfaßten, wurden als Experimente B und C hergestellt. Experiment B wird als Kontrolle angesehen und ist ähnlich oder äquivalent zu der Kontrolle B von Beispiel I. Tabelle 3 Teile Material Exp. B Exp. C (Kontrolle) Naturkautschuk Synthetisches cis-1,4-Polyisopren trans-1,4-Polybutadien¹ Ruß Verarbeitungsöl (paraffinisch)
  • Herkömmliche, bevorzugte Mengen an Antiabbaumittel(n) (para- Phenylendiamin-Typ), klebrig machendem Harz, Fettsäure, Wachs, Zinkoxid, Peptisierungsmittel, Schwefel und Beschleuniger vom Sulfenamid-Typ wurden eingesetzt.
  • 1. Ein trans-1,4-Polybutadien für diese Erfindung, gekennzeichnet durch einen hohen trans-1,4-Polybutadien-Gehalt (80 Prozent trans-1,4-).
  • BEISPIEL IV
  • Die hergestellten Kautschuk-Zusammensetzungen von Beispiel III wurden bei einer Temperatur von 150ºC 20 Minuten lang vulkanisiert und die resultierenden vulkanisierten Kautschuk-Proben wurden hinsichtlich ihrer physikalischen Eigenschaften beurteilt, wie in der folgenden Tabelle 4 gezeigt. Die experimentellen Proben B und C entsprechen den experimentellen Proben B und C von Beispiel III. Tabelle 4 Teile Material Exp. B Exp. C (Kontrolle) Zugfestigkeit (MPa) Modul (300%) (MPa) Dehnung (Prozent) Rückprall¹ (%) Reißen (Strebler-Haftung)² (N) Modul bei geringem Zug (MPa)³ ML klein (Mooney-Viskosität)&sup4; Spinnen-Form-Fluß&sup5; (mm) Grünfestigkeit&sup6; (MPa) bei 40% Dehnung bei 600% Dehnung
  • 1. Der Rückprall-Wert ist bestimmt mit Hilfe eines Pendel- Rückprall-Tests, eines Typs von Verfahren, das dem Fachmann auf dem Gebiet der Bestimmung von Kautschuk- Eigenschaften wohlbekannt ist.
  • 2. Ein Maß für die Haftung an sich selbst.
  • 3. Gemessen bei einer Dehnung von 0,5%. Mit einem Rheovibron-Gerät getestet.
  • 4. Mooney klein, MS(1+4), bei 100ºC, des unvulkanisierten compoundierten Kautschuks.
  • 5. Ein Maß für das Fließen in der Form unter Wärme und Druck - siehe Du Pont Mold Flow-Beispiel in Vanderbilt Rubber Handbook (1978, Seite 507).
  • 6. Maß für die Spannung des unvulkanisierten Kautschuk- Compounds.
  • Die Beobachtung der physikalischen Eigenschaften des Kautschuk-Komposits zeigte, daß die Viskosität des unvulkanisierten Compounds zunahm, während eine zufriedenstellende Zähigkeit (Rückprall-Wert) des vulkanisierten Kautschuks beibehalten wurde.
  • BEISPIEL V
  • Gummi-Luftreifen der Größe P195/75R14, Radialreifen mit Stahlgürtel, die Gummi-Laufflächen mit einem Oberschicht/Basis-Aufbau aufwiesen, wurden hergestellt. Zwei Reifen wiesen einen Basis-Kautschuk auf, der aus der Kautschuk-Zusammensetzung, die in Experiment C von Beispiel III gezeigt ist, zusammengesetzt war, und zwei Reifen wiesen einen Basis- Kautschuk auf, der aus dem Kontroll-Experiment B von Beispiel III zusammengesetzt war.
  • Die Reifen werden hierin entsprechend als Reifen B-1 und B-2 bzw. Reifen C-1 und C-2 identifiziert. Die Reifen B-1 und C-1 wiesen Laufflächen-Basen mit Grün-Dicken von 0,13 cm (0,05 Inch) auf und die Reifen B-2 und C-2 wiesen Laufflächen-Basen mit Grün-Dicken (unvulkanisiert) von 0,19 cm (0,075 Inch) auf.
  • Querschnitte der vulkanisierten Reifen wurden erhalten und ihre Laufflächen-Oberschicht-Basis-Grenzflächen wurden visuell inspiziert.
  • Für die Reifen mit Laufflächen mit einer Basis-Zusammensetzung des Experiments C wurden im Vergleich zu den Reifen mit einer Basis-Zusammensetzung von Kontrollexperiment B eine merkliche Verminderung des Eindringens von Basis-Spitzen in die Laufflächen-Oberschicht beobachtet.
  • Diese Reifen zeigen, daß der Einschluß von trans-1,4-Polybutadien in die Lauffläche einen sehr klaren Effekt bei der Verminderung des Eindringens von Basis-Spitzen in die Laufflächen-Oberschicht ausübt.
  • In der Tat ist der sichtbare Effekt bei Reifen B-2 (Kontrolle) und Reifen C-2 (unter Verwendung von trans-1,4-Polybutadien in der Laufflächen-Basis) noch dramatischer. Diese Reifen wiesen die dickere Laufflächen-Basis auf und deshalb würde man erwarten, daß sie einen größeren Grad an Eindringen von Basis-Spitzen in die Laufflächen-Oberschicht zeigen. Beim Kontrollreifen B-2 gab es ein beträchtliches und erwartetes Eindringen von Basis-Spitzen. Beim experimentellen Reifen C- 2 gab es wenig oder kein Eindringen von Basis-Spitzen.
  • Deshalb wird festgestellt, daß ein spezieller Vorteil der vorliegenden Erfindung, in der eine Reifen-Lauffläche verwendet wird, die aus einem äußeren Oberschicht-Teil und einem inneren darunter liegenden Basis-Teil zusammengesetzt ist, der Einsatz von trans-1,4-Polybutadien-Kautschuk in der Kautschuk- Zusammensetzung für die Laufflächen-Basis, um das Eindringen von Basis-Spitzen in die Laufflächen-Oberschicht während der Reifenformungs- und -vulkanisationsoperation zu verlangsamen, ist.
  • Dieser Aspekt kann dort von speziellem Vorteil sein, wo eine dickere Laufflächen-Basis in einem Laufflächen-Oberschicht/Basis-Aufbau gewünscht wird, wobei die Basis zäher ist und somit wünschenswerterweise zur Verminderung des Rollwiderstandes des Reifens selbst beiträgt.
  • Somit wird davon ausgegangen, daß bei der Durchführung der vorliegenden Erfindung das trans-1,4-Polybutadien-Polymer vor der Vulkanisation als verstärkender Kunststoff-Füllstoff wirkt und während des Formens des Reifens den Fluß des Kautschuks für die Laufflächen-Basis in den Oberschicht-Kautschuk begrenzt, während jedoch während der Vulkanisation der trans- 1,4-Polybutadien-Kunststoff schmilzt und sich mit der Polymer- Matrix mischt und sich im Zuge der Vulkanisation in ein kautschukartiges Polymer umwandelt, was zu einer hochzähen vulkanisierten Polymer-Mischung führt.

Claims (5)

1. Gummireifen mit einer Gummi-Lauffläche mit einem Oberschicht/Basis-Aufbau, dadurch gekennzeichnet, daß die Kautschuk-Zusammensetzung für die Basis bezogen auf 100 Gewichtsteile Kautschuk (A) 50 bis 95 Gewichtsteilen mindestens eines Dien-Kautschuks, der aus Natur- und/oder synthetischem cis-1,4-Polyisopren-Kautschuk, cis-1,4- Polybutadien-Kautschuk, Styrol/Butadien- Copolymer- Kautschuk, Styrol/Isopren/Butadien-Terpolymer-Kautschuk und 3,4-Polyisopren-Kautschuk ausgewählt ist; und (B) 5 bis 50 Gewichtsteile eines trans-1,4-Polybutadien- Kautschuks mit einem trans-1,4-Gehalt von mindestens 70 Prozent umfaßt.
2. Reifen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Mooney (ML1+4)-Wert der unvulkanisierten compoundierten Kautschuk-Zusammensetzung für die Basis innerhalb von 15 Einheiten eines derartigen Wertes für die unvulkanisierte compoundierte Kautschuk-Zusammensetzung für die Oberschicht und geringer als ein derartiger Wert für die unvulkanisierte compoundierte Kautschuk-Zusammensetzung für die Oberschicht ist; wobei dieser Wert für die Kautschuk-Zusammensetzung für die Basis im Bereich von 30 bis 60 und im Bereich von 45 bis 75 für die Kautschuk-Zusammensetzung für die Oberschicht liegt.
3. Gummireifen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der trans-1,4-Polybutadien-Kautschuk 75 bis 85 Prozent trans-1,4-Gehalt, 12 bis 18 Prozent 1,2-Gehalt und 3 bis 8 Prozent cis-1,4-Gehalt und in seinem unvulkanisierten Zustand einen ersten Haupt-Schmelzpunkt im Bereich von 35ºC bis 45ºC und einen zweiten untergeordneten Schmelzpunkt im Bereich von 55ºC bis 65ºC aufweist.
4. Reifen nach Anspruch 1 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Kautschuk-Zusammensetzung für die Basis bezogen auf 100 Gewichtsteile Kautschuk (A) 65 bis 90 Gewichtsteile mindestens eines der Dien-Kautschuke und (B) 10 bis 35 Gewichtsteile des trans-1,4-Polybutadien-Kautschuks umfaßt.
5. Verfahren zur Herstellung eines Gummi-Luftreifens mit einer Lauffläche mit einem Oberschicht/Basis-Aufbau, welches umfaßt das Formen und Vulkanisieren eines unvulkanisierten Gummi-Luftreifens in einer Form durch Pressen des Reifens nach außen gegen eine Formoberfläche unter Bedingungen von Wärme und Druck, um zumindest den Laufflächen-Kautschuk des Reifens zu veranlassen, zu fließen und gegen die Formoberfläche zu vulkanisieren, in welchem der Luftreifen der Reifen von Anspruch 1, 3 oder 4 ist.
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