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Die Erfindung betrifft optisch anisotrope Peche, die
allgemein zur Herstellung von Kohlenstoffasern mit hoher
Leistungsfähigkeit geeignet sind (wobei der Ausdruck
"Kohlenstoffasern" in dieser Beschreibung so benutzt wird, daß er
sich, wenn es nicht anders angegeben ist, nicht nur auf
Kohlenstoffasern sondern auch auf Graphitfasern bezieht), und
sie betrifft spezieller optisch anisotrope Peche, die zur
Herstellung von Kohlenstoffasern mit hoher Druckfestigkeit
geeignet sind, und auf ein Verfahren zur Herstellung von
Kohlenstoffasern mit hoher Druckfestigkeit, bei dem solche
optisch anisotropen Peche eingesetzt werden.
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Die Kohlenstoffasern mit hoher Druckfestigkeit, die durch
die vorliegende Erfindung erhältlich sind, können
geeigneterweise als Verstärkungsfasern für Verbundmaterialien
eingesetzt werden, die in verschiedenen industriellen Gebieten
verwendet werden, wie in der Raumfahrt und in der Luftfahrt,
in der Automobilindustrie und in der Bauindustrie.
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In der Raumfahrt und in der Luftfahrt, im Automobilbau, in
der Bauindustrie und auf verschiedenen anderen industriellen
Gebieten sind PAN-Kohlenstoffasern oder Kohlenstoffasern auf
Regenerat-Zellulosefaserstoff, die hohe Zugfestigkeit und
hohen Dehnungselastizitätsmodul aufweisen, bisher
beispielsweise umfangreich als Verstärkungsfasern für leichte
Verbundmaterialien mit hoher Festigkeit und hoher Elastizität
verwendet worden. Diese Kohlenstoffasern erfordern jedoch teure
Ausgangsmaterialien. Außerdem ist ihre
Carbonisierungsausbeute
schlecht. Deshalb werfen sie verschiedene ökonomische
Probleme auf.
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Andererseits bieten Kohlenstoffasern auf Pech-Basis, die aus
Erdölpech oder Kohlepech erhältlich sind, billige
Ausgangsmaterialkosten und haben auch hohe Carbonisierungsausbeuten.
Aus diesen Gründen sind in jüngster Zeit umfangreiche
Forschungen und Untersuchungen dieses Typs von Kohlenstoffasern
durchgeführt worden. Es wurde jedoch gesagt, daß die
Kohlenstoffasern auf Pech-Basis, obgleich sie bezüglich des
Dehnungselastizitätsmoduls den PAN-Kohlenstoffasern und
Kohlenstoffasern auf Regenerat-Zellulosefaserstoff überlegen sind,
in der Druckfestigkeit schlechter sind und deshalb nur
eingeschränkte Anwendungen finden können.
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Für die Herstellung von Kohlenstoffasern sind viele optisch
anisotrope Pechsorten vorgeschlagen worden, die zum Beispiel
aus Erdölpech oder Kohlepech erhältlich sind, und es sind
auch viele Verfahren zum Herstellen solcher optisch
anisotroper Pechsorten bekannt. Es gibt jedoch sehr wenige
Vorschläge mit dem Ziel, die Druckfestigkeit der
Kohlenstofffasern auf Pech-Basis zu verbessern. Insbesondere gibt es
im wesentlichen keinen Vorschlag mit dem Ziel der
Druckfestigkeitsverbesserung bei optisch anisotropem Pech.
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Nur in der Japanischen Patentanmeldungs-Offenlegungsschrift
No. 14023/1990 werden Kohlenstoffasern gezeigt, deren
Druckfestigkeit hervorragend ist und die aus einem Pech mit einer
optisch anisotropen Phase von 40% oder niedriger erhältlich
sind, und es wird auch ein Verfahren zur Herstellung
derartiger Kohlenstoffasern angegeben. In diesem Fall erfordert
jedoch die Herstellung des Peches eine große Anzahl von
Schritten wie die Hydrierung des Materialpeches, thermische
Behandlung des hydrierten Peches und zweistufige
Lösungsmittelextraktion von thermisch behandeltem Pech. Deshalb wurde
angenommen, daß hohe Kosten der Herstellung dem Verfahren
eigen sind. Zusätzlich zeigt JP-A 14023/1990 keinerlei
Verfahren zum Messen der Druckfestigkeit der erhaltenen
Kohlenstoffasern, und deshalb sind die erreichbaren Wirkungen
unsicher.
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In der Japanischen Patentveröffentlichung No. 4558/1979
werden optisch anisotrope Peche gezeigt, die allein durch
thermische Behandlung erhalten werden. In diesem Falle sind die
Charakteristika der optisch anisotropen Pechsorten
spezifiziert. Obgleich jedoch das zahlengemittelte Molekulargewicht
als etwa 800 bis 900 angegeben ist, nimmt man an, daß die
Molekulargewichtsverteilung merklich breit ist, und zwar
wegen der Herstellung allein durch thermische Behandlung.
Deshalb ist es mit den beschriebenen optisch anisotropen
Pechsorten unmöglich, daß Verbesserung der Druckfestigkeit
von Kohlenstoffasern erwartet werden kann.
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Die Japanische Patentveröffentlichung No. 57715/1989 zeigt
die Beschreibung der Molekulargewichtsverteilung von optisch
anisotropem Pech. Da jedoch die Molekulargewichtsverteilung
nicht ausreichend gesteuert werden kann, gibt es keine
Garantie für die Verbesserung der Kohlenstoffaser-Druckfestigkeit.
Was weiterhin die in der Veröffentlichung angegebenen
Beispiele anbelangt, so ist die Ausbeute an optisch anisotropem
Pech niedrig, und die Erweichungspunkte der erhaltenen optisch
anisotropen Peche sind hoch.
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Wie mit den optisch anisotropen Pechen, die durch thermische
Behandlungsverfahren gemäß dem Stand der Technik erhältlich
sind, gezeigt wird, werden in Bereichen der Steuerung der
Zusammensetzung, das heißt dem zahlengemittelten
Molekulargewicht und der Molekulargewichtsverteilung, beispielsweise
Einschränkungen auferlegt.Deshalb ist es unmöglich, ein
optisch anisotropes Pech zu erhalten, das zur Herstellung von
Kohlenstoffasern hoher Druckfestigkeit wie nach der
vorliegenden Erfindung geeignet ist.
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Abgesehen von dem thermischen Behandlungsverfahren kann das
Lösungsmittel-Extraktionsverfahren eine Steuerung der
Zusammensetzung, des zahlengemittelten Molekulargewichts, der
Molekulargewichtsverteilung des Peches beispielsweise
gestatten. Um jedoch diese charakteristischen Eigenschaften exakter
zu steuern und zu spezifizieren ist es notwendig, das
Material zu spezifizieren.
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Bei den Lösungsmittel-Extraktionsverfahren gemäß dem Stand
der Technik wurde kein Material spezifiziert. Deshalb haben
die erhältlichen optisch anisotropen Peche unterschiedliche
Charakteristiken gegenüber denen des optisch anisotropen
Peches, das zur Herstellung von Kohlenstoffasern mit hoher
Druckfestigkeit, wie zum Beispiel gemäß der vorliegenden
Erfindung, geeignet ist.
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Die Erfinder haben ausgedehnte Forschungen und Untersuchungen
durchgeführt und haben gefunden, daß es möglich ist,
Kohlenstoffasern mit hoher Druckfestigkeit zu erhalten, ohne die
Zugfestigkeit und den Dehnungs-Elastizitätsmodul zu
verschlechtern, insbesondere aus einem optisch anisotropen Pech
mit einem adäquaten zahlengemittelten Molekulargewicht und
einer schmalen Molekulargewichtsverteilung. Die vorliegende
Erfindung beruht auf diesen Ergebnissen.
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Ein Gegenstand dieser Erfindung ist dementsprechend, ein
optisch anisotropes Pech zu schaffen, das insbesondere zur
Herstellung von Kohlenstoffasern mit hoher Druckfestigkeit
auf eine stabile Weise bei zufriedenstellender Produktivität
und auf kontinuierliche Weise geeignet ist, und ein
Verfahren zur Herstellung von Kohlenstoffasern mit hoher
Druckfestigkeit unter Verwendung dieses optisch anisotropen Pechs
zu schaffen.
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Um das vorgenannte Ziel der Erfindung zu erreichen, wird
ein optisch anisotropes Pech für die Herstellung von
Kohlenstoffasern mit hoher Druckfestigkeit geschaffen, wobei das
optisch anisotrope Pech einen benzollöslichen Bestandteil
und einen benzolunlöslichen Bestandteil enthält und 5 Gew.-%
oder weniger eines chinolinunlöslichen Bestandteils
enthält, das Pech einen Q-Wert (gewichtsgemitteltes
Molekulargewicht/zahlengemitteltes Molekulargewicht) von 1,6 oder
niedriger, ein zahlengemitteltes durchschnittliches
Molekulargewichtsverhältnis des benzolunlöslichen Bestandteils
zu dem benzollöslichen Bestandteil von 2,2 oder niedriger,
eine aromatische Kohlenstoff-Fraktion (fa) von 0,8 oder
höher, ein atomares C/H-Verhältnis von 1,55 bis 1,85 und
eine optisch anisotrope Phase von 90% oder mehr besitzt.
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Der naheliegende Stand der Technik für unsere Erfindung, wie
sie in dem letzten Absatz und im Anspruch 1 definiert ist,
sind EP-A-0 055 024 und US-A-4,601,813, von denen keiner
den oben angegebenen Q-Wert angibt.
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In EP-A-0 055 024 wird ein kohlenstoffreiches Pech
beschrieben, das für die Herstellung von Fasern mit hoher
Zugfestigkeit und hohem Elastizitätsmodul geeignet ist: es umfaßt
2 bis 20 Gew.-% n-heptan-löslichen-Bestandteil und 15 bis
45 Gew.-% n-heptan-unlöslichen/benzollöslichen Bestandteil.
Das Gleichgewicht ist vorzugsweise nur benzolunlösliche
Bestandteile, die chinolinlösliche und chinolin-unlösliche
Bestandteile umfassen. Das Pech hat einen Erweichungspunkt
von bis zu 320ºC und einen Gehalt an anisotroper Phase
von wenigstens 90 Vol-%. Die chinolin-unlöslichen
Bestandteile betragen 20 bis 70 Gew.-% dieses genannten Peches,
d.h. signifikant mehr solche unlöslichen Bestandteile sind
dadurch enthalten, als sie in dem Pech der vorliegenden
Erfindung enthalten sind, bei dem der maximale Gehalt an
chinolin-unlöslichen Bestandteilen 5 Gew.-% ist.
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In gleicher Weise beschreibt US-A-4,601,813
kohlenstoffreiches Pech, das zur Herstellung von Kohlenstoffmaterialien
geeignet ist, die Kohlenstoffasern enthalten, wobei wiederum
das Pech hohe Mengen an chinolin-unlöslichen Bestandteilen
enthält, d.h. in dem Bereich von 20 bis 70 Gew.-% des Peches.
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Wie oben angegeben, haben die Erfinder als Ergebnis ihrer
ausgedehnten Forschungen und Untersuchungen gefunden, daß
Kohlenstoffasern mit hoher Druckfestigkeit aus einem optisch
anisotropen Pech mit einem adäquaten zahlengemittelten
durchschnittlichen Molekulargewicht und einem schmalen
Molekulargewichtsverteilungsbereich erhalten werden können.
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Spezieller gesagt, wurde als Ergebnis der Forschungen und
Experimente, die im Hinblick auf die Spezifizierung von
optisch anisotropen Pechen zur Verbesserung der
Druckfestigkeit von Kohlenstoffasern durchgeführt wurden, gefunden, daß
es für die charakteristischen Eigenschaften des optisch
anisotropen Peches wichtig ist, daß:
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(1) das zahlengemittelte durchschnittliche Molekulargewicht
in einem geeigneten Bereich liegt und klein ist;
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(2) sowohl die Bestandteile mit niedrigem als auch mit hohem
Molekulargewicht geringer enthalten sind und der Bereich
der Molekulargewichtsverteilung schmal ist;
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(3) die aromatische Kohlenstoff-Fraktion hoch ist; und
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(4) der chinolin-unlösliche Bestandteil geringer enthalten
ist und die Viskosität und der Erweichungspunkt
vergleichsweise niedrig sind.
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Durch Spinnen und Carbonisieren von optisch anisotropen
Pechen mit derartigen charakteristischen Eigenschaften ist es
möglich, Kohlenstoffasern mit hoher Druckfestigkeit zu
erhalten. Vermutlich ist dies dem adäquaten zahlengemittelten
mittleren Molekulargewicht und dem schmalen
Molekulargewichtsverteilungsbereich des optisch anisotropen Pechs
zuzuschreiben. Es wird angenommen, daß mit solch einem optisch
anisotropen Pech die Kristallstruktur von Kohlenstoffasern, die
dann erhalten werden, einen schmalen Kristallgrößebereich
aufweist, was zu einer Verbesserung der Druckfestigkeit in
Bezug auf den Dehnungs-Elastizitätsmodul führt.
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Die Erfindung wird nun in näheren Einzelheiten in der
folgenden nicht einschränkenden Beschreibung erläutert, wobei
auch auf die beigefügte Zeichnung Bezug genommen wird, in
der:
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Figur 1 eine Schnittansicht ist, die eine
Strang-Kompressionstestmaschine zeigt.
Detaillierte Beschreibung der Erfindung
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Um das optisch anisotrope Pech in Bezug auf die oben
angegebenen charakteristischen Eigenschaften (1) und (2) zu
spezifizieren, haben die Erfinder die Begriffe des Q-Wertes
(gewichtsgemitteltes durchschnittliches
Molekulargewicht/zahlengemitteltes
durchschnittliches Molekulargewicht) und
das zahlengemittelte durchschnittliche
Molekulargewichtsverhältnis eines benzol-unlöslichen Bestandteils (BI) zu einem
benzollöslichen Bestandteil (BS) eingeführt. Die weitere
Beschreibung erfolgt nun im Hinblick auf diese Begriffe.
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Betrachten wir den benzol-unlöslichen Bestandteil und den
chinolin-unlöslichen Bestandteil gemäß der Erfindung: durch
Einbringen von pulverförmigem Pech in ein zylindrisches
Filter mit einem mittleren Porendurchmesser von 1 um wird
ein Teil, der durch thermische Extraktion von dem Pech mit
Benzol über 20 Stunden erhalten wird und in Benzol unlöslich
ist, als der benzol-unlösliche Bestandteil bezeichnet, und
ein Teil, der von dem Pech durch ein
Zentrifugierungsverfahren (JIS K-2455) unter Verwendung von Chinolin als ein
Lösungsmittel abgetrennt wird, als der chinolin-unlösliche
Bestandteil bezeichnet.
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Der oben angegebene "Q-Wert" ist der Quotient aus dem
gewichtsgemittelten durchschnittlichen Molekulargewicht
geteilt durch das zahlengemittelte durchschnittliche
Molekulargewicht und dient als ein Maß für die Verteilung der
Molekulargewichte. Er ist 1,0 bei einem reinen Material und
wird mit ansteigendem Molekulargewichtsverteilungsbereich
erhöht.
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Was nun die benzollöslichen und -unlöslichen Bestandteile
(BS) und (BI) des optisch anisotropen Pechs gemäß der
Erfindung anbelangt, so werden die Q-Werte der benzol-unlöslichen
und -löslichen Bestandteile (BI) und (BS) aus den
gewichtsund zahlengemittelten durchschnittlichen Molekulargewichten
bestiinrnt, indem die Molekulargewichtsverteilung durch GPC
(Gelpermeationschromatographie) gemessen wird, und auch der
Q-Wert des gesamten Pechs wurde aus den
Molekulargewichtsverteilungen und Ausbeuten der benzol-unlöslichen und -löslichen
Bestandteile (BI) und (BS) berechnet.
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Als ein Ergebnis der von den Erfindern durchgeführten
Untersuchungen wurde gefunden, daß Kohlenstoffasern, die mit
einem optisch anisotropen Pech mit einem reduzierten Q-Wert
hergestellt wurden, eine erhöhte Druckfestigkeit aufwiesen.
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Gemäß dieser Erfindung ist der Q-Wert des Peches 1,6 oder
niedriger, vorzugsweise 1,5 oder niedriger. Bei einem Q-Wert,
der 1,6 übersteigt, ist es nicht mehr möglich, wesentliche
Verbesserung der Druckfestigkeit der aus diesem Pech
hergestellten Kohlenstoffasern zu erwarten. Das Konzept der
Begriffe des zahlengemittelten durchschnittlichen
Molekulargewichts des benzol-unlöslichen Bestandteils (BI) zu dem
benzollöslichen Bestandteil (BS), das hier zur
Spezifizierung des optisch anisotropen Peches gemäß der Erfindung
angewendet wird, kann nicht üblich sein, ist jedoch ein
wichtiger Faktor für die Spezifizierung des optisch anisotropen
Pechs gemäß der vorliegenden Erfindung.
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Bezüglich der benzol-unlöslichen und -löslichen Bestandteile
(BI) und (BS) gemäß dieser Erfindung werden die
zahlengemittelten durchschnittlichen Molekulargewichte dieser
Bestandteile unter Verwendung eines VPO (Dampfdruck-Osmometers)
gemessen, und das zahlengemittelte durchschnittliche
Molekulargewichtsverhältnis des benzol-unlöslichen Bestandteils
(BI) zu dem benzollöslichen Bestandteil (BS) wird als ein
Maß benutzt. Üblicherweise ist das zahlengemittelte
durchschnittliche Molekulargewicht des benzol-unlöslichen
Bestandteils (BI) größer als das des benzollöslichen
Bestandteils (BS). Wenn das Verhältnis groß ist, bedeutet das eine
große Differenz zwischen den zahlengemittelten
durchschnittlichen Molekulargewichten der benzol-unlöslichen und
-löslichen Bestandteile (BI) und (BS) als Bestandteilen des Pechs.
Umgekehrt bedeutet ein kleines Verhältnis eine kleine
Differenz zwischen den zahlengemittelten durchschnittlichen
Molekulargewichten der benzol-unlöslichen und -löslichen
Bestandteile (BI) und (BS). Mit anderen Worten, kleinere
Verhältnisse bedeuten geringere Gehalte an niedrigen und höheren
Molekulargewichtsbestandteilen, d.h. schmaleren
Molekulargewichtsverteilungsbereich.
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Nach den von den Erfindern durchgeführten Untersuchungen,
um Kohlenstoffasern mit hoher Druckfestigkeit zu erhalten,
ist das zahlengemittelte durchschnittliche
Molekulargewichtsverhältnis des benzol-unlöslichen Bestandteils (BI) zu dem
benzollöslichen Bestandteil (BS) von dem optisch anisotropen
Pech 2,2 oder niedriger, vorzugsweise 2,0 oder niedriger.
Wenn das Verhältnis 2,2 übersteigt, ist es nicht mehr
möglich, eine wesentliche Verbesserung der Druckfestigkeit der
Kohlenstoffasern zu erwarten, die von diesem optisch
anisotropen Pech hergestellt werden.
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Der aromatische Kohlenwasserstoffgehalt, d.h. die
aromatische Kohlenstoff-Fraktion (fa), die für die Spezifizierung
des optisch anisotropen Pechs gemäß der vorliegenden
Erfindung verwendet wird, repräsentiert das Verhältnis von
Kohlenstoffatomen von der aromatischen Struktur zu all den
Kohlenstoffatomen, wie es durch eine Kohlenstoff- und
Wasserstoffgehalt-Analyse und eine Infrarot-Absorptionsspektralanalyse
gemessen wird. Die Strukturebenen-Charakteristik eines
Moleküls wird bestimmt durch die Größe des kondensierten
polyzyklischen aromatischen Kohlenwasserstoffmoleküls, die Anzahl
von Naphthenringen, die Anzahl und Länge von Seitenketten
usw. Somit kann die Strukturebenen-Charakteristik des
Moleküls mit der aromatischen Kohlenstoff-Fraktion (fa) als ein
Index angesehen werden. Spezieller gesagt, die aromatische
Kohlenstoff-Fraktion (fa) ist umso höher, je mehr die
kondensierten polyzyklischen aromatischen Kohlenwasserstoffe sind,
je niedriger die Anzahl an Naphthenringen ist, je kleiner
die Zahl der paraffinischen Seitenkette ist und je kleiner
die Seitenkettenlänge ist. Je größer die aromatische
Kohlenstoff-Fraktion (fa) ist, desto höher ist deshalb die
Strukturebenen-Charakteristik des Moleküls. Das Verfahren der
Messung und Berechnung in Bezug auf die aromatische
Kohlenstoff-Fraktion (fa) beruht auf der Methode von Kato (Kato
et al, Journal of the Fuel Society of Japan, 55, 244, 1976).
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Gemäß der Erfindung ist die aromatische Kohlenstoff-Fraktion
(fa) 0,8 oder höher, vorzugsweise 0,8 bis 0,9. Wenn die
aromatische Kohlenstoff-Fraktion (fa) kleiner als 0,8 ist, sind
die strukturebenen Eigenschaften des Moleküls klein, und es
ist nicht mehr möglich, wesentliche Verbesserung der
Druckfestigkeit von Kohlenstoffasern zu erwarten, die aus diesem
optisch anisotropen Pech hergestellt sind.
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Das atomare C/H-Verhältnis wird zusammen mit der aromatischen
Kohlenstoff-Fraktion (fa) als ein Index zum Bestimmen der
Strukturebenen-Charakteristika des Pechmoleküls verwendet.
Je größer das atomare C/H-Verhältnis ist, desto größer ist
die Strukturebenen-Charakteristik des Moleküls. Ein
übermäßiger Anstieg des atomaren C/H-Verhältnisses führt jedoch
zur Reduzierung der Fließfähigkeit des Fluids bei einer
bestimmten Temperatur und auch zur Erhöhung des
Erweichungspunktes, obgleich die Strukturebenen-Charakteristik des
Pechmoleküls erhöht ist. Gemäß der Erfindung ist das atomare
C/H-Verhältnis 1,55 bis 1,85. Wenn das atomare
C/H-Verhältnis 1,85 überschreitet, wird der Erweichungspunkt erhöht,
obgleich die Strukturebenen-Charakteristik des Moleküls
verbessert wird. Wenn das atomare C/H-Verhältnis kleiner als
1,55 ist, wird andererseits die
Strukturebenen-Charakteristik des Moleküls reduziert, was es unmöglich macht, eine
wesentliche Verbesserung der Druckfestigkeit der
Kohlenstoffasern, die aus diesem optisch anisotropen Pech
erhältlich sind, zu erwarten.
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Der Erweichungspunkt des optisch anisotropen Pechs gemäß der
Erfindung ist 320ºC oder niedriger. Dieser Erweichungspunkt
ist der Wert des Mettler-Erweichungspunktes entsprechend
ASTM D-3104.
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Die optisch anisotrope Phase des optisch anisotropen Pechs
gemäß dieser Erfindung beträgt 90% oder mehr, vorzugsweise
im wesentlichen 100%. Ein im wesentlichen nicht-homogenes
optisch anisotropes Pech mit einer optisch isotropen Phase
von 10% oder mehr ist eine offensichtliche Mischung von zwei
Phasen, d.h. von einer optisch anisotropen Phase mit hoher
Viskosität und einer optisch isotropen Phase mit
niedriger Viskosität. Dies bedeutet, daß ein Gemisch aus Pechen
mit unterschiedlichen Viskositäten versponnen wird. In solch
einem Fall ist es schwierig, einen stabilen Spinnvorgang zu
erhalten. Da weiterhin die optisch isotrope Phase enthalten
ist, ist es schwierig, ausreichend Zugfestigkeit und
ausreichenden Elastizitätsmodul zu erreichen. Demzufolge
können keine Kohlenstoffasern mit hoher Leistungsfähigkeit
erhalten werden.
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Die "optisch anisotrope Phase" gemäß der Erfindung ist eine
der Pech-Komponenten. Das heißt, es ist ein optisch
anisotroper
Anteil, von dem ein polierter Schnitt einer Pechmasse,
die in der Nähe von Raumtemperatur verfestigt worden ist,
eine spezifische Lichtausstrahlung erkennen läßt mit einem
reflektierenden Polarisationsmikroskop durch Rotierenlassen
von gekreuzten Nicol-Prismen. Andererseits wird ein
Pechanteil, der nicht die Beobachtung von irgendeiner
spezifischen Lichtausstrahlung erkennen läßt, d.h. einen optisch
isotropen Phasenanteil, als optisch isotrop bezeichnet. Es
wird angenommen, daß die optisch anisotrope Phase gemäß der
Erfindung die gleiche ist wie die allgemein als Meso-Phase
bezeichnete. Die Meso-Phase ist von zweierlei Art, wobei
eine in Chinolin oder Pyridin unlöslich ist, während die
andere stark Komponenten enthält, die in Chinolin oder
Pyridin löslich sind. Die optisch anisotrope Phase gemäß der
Erfindung ist prinzipiell die letztere Meso-Phase.
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Der Gehalt der optisch anisotropen Phase gemäß der Erfindung
wird bestimmt, indem das Bereichsverhältnis der optisch
anisotropen Phase in einer Probe durch photographische
Beobachtung der Probe mit einem Polarisationsmikroskop unter
den gekreuzten Nicol-Prismen gemessen wird.
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Die Druckfestigkeit der Kohlenstoffasern gemäß der Erfindung
wird durch ein Verfahren gemessen, das in der Japanischen
Patentanmeldung No. 29628/1991 beschrieben ist. Das Verfahren
der Messung wird nun kurz unter Bezugnahme auf Figur 1
beschrieben.
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Ein Testfaser-Elementarfadenkabel, das eine vorgegebene
Anzahl (etwa 3000) von Fäden unter einer vorgegebenen
Dehnspannung umfaßt, wird mit einer Epoxyharzlösung imprägniert.
Das Testfaser-Elementarfadenkabel, das mit dem Harz
imprägniert ist, d.h. ein Strang, wird auf einem Härtungsrahmen
oder Wickler aufgenommen. Der Teststrang wird in einem Ofen
erhitzt, damit er gehärtet wird, während er gerade gehalten
wird. Der gehärtete Strang wird auf eine Länge von 300 mm
geschnitten. Der geschnittene Strang hat einen kreisförmigen
Querschnitt mit einem Durchmesser von 1 mm und enthält 60
Vol-% Kohlenstoffasern.
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Dann wird ein metallischer zylindrischer Streifen 2 an jeden
Endabschnitt des geschnittenen Strangs 1 unter Verwendung
eines Klebmittels vom Epoxy-Typ geklebt, um ein Teststück 3
herzustellen. Der Streifen 2 ist aus einem Rohr aus
rostfreiem Stahl mit einer Länge (l) von 30 mm, einem inneren
Durchmesser (d1) von 1 mm und einem äußeren Durchmesser (d2)
von 3 mm gebildet. Der freiliegende Strangabschnitt (Ls)
des Teststückes 3 wird so eingestellt, daß er 5 mm beträgt.
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Die so hergestellten entgegengesetzten Endabschnitte des
Teststückes 3 werden dann entsprechend in einen unteren und
einen oberen Halter 4 und 5 eingesetzt, die dann in eine
zylindrische Hülse 6 eingesetzt und in ihr befestigt werden.
Die Halter 4 und 5 sind aus rostfreiem Stahl hergestellt und
haben einen äußeren Durchmesser (DH) von 15 mm und eine
Länge (LH) von 40 mm. Die zylindrische Hülse 6 ist aus
rostfreiem Stahl hergestellt.
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Die so zusammengestellte Testanordnung wird auf einen Tisch
101 von einer Materialtestmaschine gestellt und eine
Druckkraftbelastung wird auf das Teststück 3 von einem Kreuzkopf
102 der Materialtestmaschine über eine
Punktlast-Anlegungskugel 7 und den oberen Halter 5 angelegt. Die Geschwindigkeit
der Bewegung des Kreuzkopfs 102 wird auf 1 mm/min eingestellt.
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Die Druckfestigkeit ( c) des Stranges wird aus der
maximalen bei dem obigen Kompressionstest angelegten Last unter
Anwendung einer Gleichung
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c = P/Af X 0,6
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= (Pmax + w) X p/T X 1000 X 0,6 (1)
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berechnet, wobei P die gesamte Last (kg) ist, Pmax die
maximale Last (kg) ist, w das Gewicht (kg) des oberen Halters
ist, Af die gesamte Querschnittsfläche (mm²) der Fasern ist,
p die Dichte (g/cm³) der Fasern ist und T die Textur (mg/m)
der Fasern ist. All die Werte der Druckfestigkeit in der
vorliegenden Beschreibung bedeuten die Druckfestigkeit des
Stranges.
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Mit dem obigen Verfahren der Druckfestigkeitsmessung ist es
möglich, im wesentlichen die gleichen Ergebnisse für die
Messung, wie sie erhältlich sind mit einem Verfahren
gemäß dem Stand der Technik nach ASTM D3410
(Celanese-Verfahren, IITRI-Verfahren), in einer kurzen Zeitperiode, genau
und mit zufriedenstellender Reproduzierbarkeit zu erhalten.
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Nun wird das Verfahren zur Herstellung von optisch
anisotropen Pechen gemäß der Erfindung beschrieben.
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Während ihrer Durchführung der Untersuchungen bezüglich des
optisch anisotropen Peches mit den oben angegebenen
charakteristischen Eigenschaften gemäß der Erfindung haben die
Erfinder gefunden, daß das optisch anisotrope Pech mit
derartigen Eigenschaften, obgleich es durch irgendein Verfahren
hergestellt werden kann, beispielsweise aus aromatischen
Kohlenwasserstoffen als Material durch geeignetes Steuern
der Bedingungen der Polymerisation oder von einem
spezifischen Materialpech durch Entfernen von Bestandteilen mit
niedrigem Molekulargewicht durch Lösungsmittel-Extraktion
oder Destillation unter reduziertem Druck erhalten werden
kann.
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Im folgenden wird ein geeignetes Verfahren zur Herstellung
eines Produktes aus optisch anisotropem Pech beschrieben,
bei dem als das Materialpech ein Pech verwendet wird, das
prinzipiell aus einer optisch isotropen Phase mit
spezifischer Zusammensetzung und Eigenschaften besteht und
bei dem die optisch isotrope Phase erzeugt und rückgewonnen
wird, indem Bestandteile mit niedrigem Molekulargewicht
durch Lösungsmittel-Extraktion entfernt werden oder
Bestandteile mit niedrigem Molekulargewicht durch Destillation unter
Unterdruck unter spezifischen Bedingungen, unter denen
Polykondensationsreaktion im wesentlichen nicht eintritt,
entfernt werden.
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Das verwendete Materialpech besteht grundsätzlich aus einer
optisch isotropen Phase, die 80 Gew&sub6;-% oder mehr
(vorzugsweise 85 Gew.-% oder mehr) eines n-heptan-unlöslichen
Bestandteils, 10 Gew.-% oder mehr (vorzugsweise 20 Gew.-% oder
mehr) eines benzol-unlöslichen Bestandteils und 5 Gew.-%
oder weniger (vorzugsweise 1 Gew.-% oder weniger) eines
chinolin-unlöslichen Bestandteils enthält und eine aromatische
Kohlenstoff-Fraktion (fa) von 0,75 oder mehr (vorzugsweise
0,8 oder mehr) und einen Erweichungspunkt von 280ºC oder
niedriger hat.
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Die n-heptan-, benzol- und chinolin-unlöslichen Bestandteile
gemäß der Erfindung sind die folgenden. Der
n-heptan-unlösliche
Bestandteil ist ein Anteil, der durch Einbringen von
pulverförmigem Pech in ein zylindrisches Filter mit einem
mittleren Porendurchmesser von 1 um und Durchführen von
thermischer Extraktion mit n-Heptan über 20 Stunden unter
Verwendung eines Soxhlet-Extraktionsapparates erhalten
wird, wobei der Bestandteil frei von jeglichem
n-heptan-löslichem Bestandteil ist. Der benzol-unlösliche Bestandteil
ist ein Anteil, der durch thermische Extraktion mit Benzol
über 20 Stunden erhalten wird, wobei der Bestandteil frei
von jeder benzollöslichen Komponente ist. Der
chinolin-unlösliche Bestandteil ist ein Anteil, der durch ein
Zentrifugalverfahren (JIS K-2455) mit Chinolin als einem Lösungsmittel
abgetrennt wird.
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Der Erweichungspunkt des Materialpeches bezieht sich auf die
Feststoff-Flüssigkeits-Ubergangstemperatur des Peches. Es
ist der Wert des Mettler-Erweichungspunktes entsprechend
ASTM D-3104.
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Das Materialpech wird weiterhin beschrieben. Wenn der n-heptan-
unlösliche Bestandteil in dem Materialpech ungenügend ist,
muß eine große Menge an Bestandteilen mit niedrigem
Molekulargewicht entfernt werden. Dies führt zu niedriger
Ausbeute, was uneffizient ist. Demzufolge ist der Gehalt des
n-heptan-unlöslichen Bestandteils 80 Gew.-% oder höher. Wenn
der n-heptan-unlösliche Bestandteil übermäßig enthalten ist,
besteht die Neigung, daß der Erweichungspunkt und die
Viskosität des erhältlichen optisch anisotropen Peches erhöht
wird. Deshalb ist der Gehalt des n-heptan-unlöslichen
Bestandteils geeigneterweise 95 Gew.-% oder niedriger.
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Da weiterhin der chinolin-unlösliche Bestandteil mit 5 Gew.%
oder niedriger in dem Materialpech enthalten ist, bedeutet
der benzol-unlösliche Bestandteil darin im wesentlichen eine
Komponente, die in Benzol unlöslich ist, jedoch in Chinolin
löslich ist. Diese Komponente bildet Kerne für die optisch
anisotrope Phase. Somit ist der benzol-unlösliche
Bestandteil vorzugsweise so reichlich wie möglich in einem
zulässigen Bereich im Hinblick auf zum Beispiel den
Erweichungspunkt oder die Viskosität enthalten. Je größer dieser
Bestandteil ist, desto leichter ist die Erzeugung der optisch
anisotropen Phase. Wenn der benzol-unlösliche Bestandteil 10 Gew.%
oder weniger beträgt, ist die Erzeugung der optisch
anisotropen Phase schwierig, und es ist auch notwendig, eine große
Menge Bestandteile mit niedrigem Molekulargewicht zu
entfernen, was uneffizient ist. Weiterhin wird der Bestandteil,
der in Benzol unlöslich ist und in Chinolin löslich ist,
üblicherweise nicht geschmolzen, wenn er allein erhitzt wird,
um das optisch anisotrope Pech zu schmelzen, deshalb ist der
benzollösliche Bestandteil geeigneterweise enthalten. Auf
diese Weise ist der Gehalt des benzol-unlöslichen
Bestandteils vorzugsweise 85 Gew.-% oder niedriger. Darüber hinaus
müssen der benzollösliche Bestandteil und der
n-heptan-unlösliche, benzollösliche Bestandteil, obgleich sie nicht
unabhängig optisch anisotrop sind, enthalten sein, um das optisch
anisotrope Pech mit einer für das Verspinnen geeigneten
Viskosität zu liefern.
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Der chinolin-unlösliche Bestandteil in dem Materialpech ist
auch ein Bestandteil, der als Kerne für die optisch
anisotrope Phase dient. Sein Molekulargewicht ist jedoch höher als
das des benzol-unlöslichen, chinolin-löslichen Bestandteils.
Um ein optisch anisotropes Pech zu erhalten, das bei einer
niedrigen Temperatur versponnen werden kann, ist es deshalb
vorzugsweise überhaupt nicht enthalten oder nur in einer
Menge in dem Materialpech enthalten, die so klein wie möglich
ist. Wenn der chinolin-unlösliche Bestandteil 5 Gew.-%
überschreitet, hat das erhältliche optisch anisotrope Pech einen
erhöhten Erweichungspunkt und erhöhte Viskosität, wodurch
die Spinntemperatur erhöht wird und auch die Spinneigenschaft
verschlechtert wird. Pechsorten, die keinen
chinolin-unlöslichen Bestandteil mit hohem Molekulargewicht enthalten, werden
deshalb bevorzugt, weil der zulässige Bereich der Entfernung
von Bestandteilen mit niedrigem Molekulargewicht ausgedehnt
wird. Das Ausmaß der Entfernung von Bestandteilen mit
niedrigern Molekulargewicht beeinflußt den Erweichungspunkt, die
Viskosität und so weiter des optisch anisotropen Pechs, und
es gestattet Steuerung bis zu einem gewissen Ausmaß der
Eigenschaft von Pechfasern, die unschmelzbar gemacht werden sollen.
-
Wenn weiterhin die aromatische Kohlenstoff-Fraktion (fa) des
Materialpeches niedrig ist, ist es schwierig, ein optisch
anisotropes Pech zu erhalten. Deshalb ist die aromatische
Kohlenstoff-Fraktion (fa) geeigneterweise hoch, d.h. 0,75
oder größer, vorzugsweise 0,8 oder höher. Wenn sie jedoch
übermäßig hoch ist, werden der Erweichungspunkt, die
Viskosität und so weiter übermäßig hoch. Deshalb beträgt sie
üblicherweise vorzugsweise 0,9 oder weniger.
-
Der Erweichungspunkt des Materialpeches ist geeigneterweise
niedrig, damit das erhältliche optisch anisotrope Pech bei
niedriger Temperatur stabil versponnen werden kann. Deshalb
ist er 280ºC oder niedriger. Wenn jedoch das erhältliche
optisch anisotrope Pech einen etwas höheren Erweichungspunkt
aufweist, können die Pechfasern in zufriedenstellender Weise
unschmelzbar gemacht werden. Deshalb ist üblicherweise der
Erweichungspunkt vorzugsweise 190ºC oder höher.
-
Das Pech, das aus der optisch anisotropen Phase mit der oben
spezifizierten Zusammensetzung und Eigenschaft besteht, kann
aus einem Ausgangsmaterial, das kondensierte polyzyklische
aromatische Kohlenwasserstoffe enhält, oder aus aromatischen
Kohlenwasserstoffen hergestellt werden, und zwar in:
-
(a) einem Verfahren, bei dem das beabsichtigte Pech durch
Wärmebehandlung oder durch katalytische Polymerisation
erhalten wird;
-
(b) einem Verfahren, bei dem ein optisch isotropes Pech durch
thermische Behandlung oder katalytische Polymerisation
erhalten wird und dann das gewünschte Pech durch
Lösungsmittel-Extraktion oder Destillation unter Unterdruck
erhalten wird;
-
(c) einem Verfahren, bei dem ein Pech, das die optisch
anisotrope Phase enthält, durch thermische Behandlung oder
katalytische Polymerisation erhalten wird und dann das
gewünschte Pech durch Entfernen der optisch anisotropen
Phase durch Trennung nach dem Unterschied im
spezifischen Gewicht entfernt wird; und
-
(d) einem Verfahren, bei dem ein Pech, das die optisch
anisotrope Phase enthält, durch thermische Behandlung oder
katalytische Polymerisation erhalten wird und das
gewünschte Pech durch Entfernen des chinolin-unlöslichen
Bestandteils durch Lösungsmittel-Extraktion erhalten
wird.
-
Die obigen Verfahren (a) bis (d) der Herstellung eines Pechs,
das prinzipiell aus der optisch isotropen Phase besteht,
sind keineswegs einschränkend.
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Aus dem so erhältlichen Pech, das prinzipiell aus der
optisch isotropen Phase mit einer spezifischen Eigenschaft
besteht, wird eine optisch anisotrope Phase erzeugt, indem
Bestandteile mit niedrigem Molekulargewicht durch ein
Lösungsmittel-Extraktionsverfahren entfernt werden oder
Bestandteile mit niedrigem Molekulargewicht durch Destillation
unter Unterdruck unter spezifischen Bedingungen, unter denen
im wesentlichen keine thermische Polykondensationsreaktion
eintritt, entfernt werden.
-
Wenn die optisch anisotrope Phase durch Entfernen von
Bestandteilen mit niedrigem Molekulargewicht durch
Lösungsmittel-Extraktion hergestellt wird, wird das Materialpech
pulverisiert, und 10 bis 100 Teile eines Lösungsmittels werden
zur Verdünnung zu einem Teil des Materialpechs hinzugegeben.
In diesem Fall kann der Betrieb unter normalem Druck oder
einem erhöhten Druck und bei Raumtemperatur oder einer
erhöhten Temperatur durchgeführt werden.
-
In den später beschriebenen Beispielen wird ein gemischtes
organisches Lösungsmittel verwendet, das aus n-Heptan und
Benzol besteht. Dieses Lösungsmittel ist jedoch keineswegs
einschränkend und es ist auch möglich, verschiedene andere
Lösungsmittel zu verwenden, so lange sie die Erzeugung einer
optisch anisotropen Phase von lösungsmittelunlöslichem Pech
durch Extraktion und Abtrennung der Bestandteile mit
niedrigem Molekulargewicht in dem Materialpech gestatten.
-
Es ist zum Beispiel möglich, ein einziges organisches
Lösungsmittel wie Benzol, Toluol, Xylol und Methyläthylketon
zu benutzen. Diese organischen Lösungsmittel können als
gemischte Lösungsmittel mit-solchen organischen Lösungsmitteln
wie n-Heptan, n-Hexan und Aceton verwendet werden.
-
Das Lösungsmittel-Extraktionsverfahren gestattet bei
geeigneter Wahl des verwendeten Lösungsmittels und, wenn
notwendig, des Mischungsverhältnisses von Lösungsmitteln, wenn
ein gemischtes Lösungsmittel verwendet wird, ein gewünschtes
optisch anisotropes Pech mit im wesentlichen 100% optisch
anisotroper Phase durch Entfernung von Bestandteilen mit
niedrigem Molekulargewicht allein durch
Lösungsmittel-Extraktion zu erhalten oder indem ein Pech, das 20 bis 70%
einer optisch anisotropen Phase enthält, erhalten wird und
die optisch anisotrope Phase rückgewonnen wird.
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Wenn die Entfernung von Bestandteilen mit niedrigem
Molekulargewicht und die Erzeugung der optisch anisotropen Phase
durchgeführt wird, wird die Destillation unter Unterdruck
im wesentlichen in einem Temperaturbereich durchgeführt, in
dem thermische Crack-Polykondensationsreaktion des Peches
nicht stattfindet, sowie auch unter einem Hoch-Vakuum.
Spezieller gesagt, die Destillation unter Unterdruck wird bei
einer Temperatur von 400ºC oder tiefer, vorzugsweise 370ºC
oder niedriger, und unter einem Druck von 100 mm Hg oder
niedriger, vorzugsweise 1,0 mm Hg oder niedriger,
durchgeführt. Durch diese Behandlung kann ein optisch anisotropes
Pech, das im wesentlichen aus 100% optisch anisotroper Phase
besteht, erhalten werden, indem die charakteristischen
Eigenschaften des Materialpeches in geeigneter Weise
ausgewählt werden. Vorzugsweise wird jedoch die optisch anisotrope
Phase rückgewonnen, nachdem ein Pech erhalten worden ist,
das 20 bis 70% einer optisch anisotropen Phase enthält. Auf
diese Weise kann ein gewünschtes optisch anisotropes Pech
mit im wesentlichen 100% optisch anisotroper Phase erhalten
werden.
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Nun wird ein Verfahren zur Gewinnung eines im wesentlichen
100% optisch anisotrope Phase enthaltenden Peches aus einem
Pech, das 20 bis 70% einer optisch anisotropen Phase
enthält, beschrieben.
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Als Verfahren der Gewinnung können verschiedene wohlbekannte
Verfahren angewendet werden. Besonders geeignet ist es, ein
Verfahren zur Trennung anzuwenden, das den Unterschied des
spezifischen Gewichts ausnutzt, zum Beispiel ein Verfahren,
das in der Japanischen Patentveröffentlichung No. 38755/1986
und auch in der Japanischen Patentveröffentlichung No.
24036/1987 beschrieben ist. Noch spezieller ist für die
Herstellung im industriellen Maßstab ein
Zentrifugaltrennungsverfahren geeignet.
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Bei dem Zentrifugaltrennungsverfahren wird ein Pech, das als
Ergebnis einer thermischen Behandlung erzeugt worden ist und
die optisch anisotrope Phase enthält, einem Betrieb der
Zentrifugaltrennung in seinem geschmolzenen Zustand
unterworfen. Die optisch anisotrope Phase hat ein höheres
spezifisches Gewicht als die optisch isotrope Phase und setzt sich
somit schnell ab. Auf diese Weise wächst sie als eine untere
Schicht (d.h. eine Schicht in der Richtung der
Zentrifugalkraft). Diese untere Schicht wird von der oberen Schicht
abgetrennt, und auf diese Weise werden die optisch
anisotropen und isotropen Pechteilchen getrennt.
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Mit dieser Rückgewinnungsbehandlung für optisch anisotropes
Pech kann ein optisch anisotropes Pech gemäß der Erfindung
mit einem Gehalt an optisch anisotroper Phase von 90% oder
mehr, zum Beispiel im wesentlichen 100%, in einer kurzen
Zeitperiode und auf wirtschaftliche Weise erhalten werden.
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Das optisch anisotrope Pech, das auf diese Weise gewonnen
wird, kann auf eine an sich gut bekannte Weise
schmelzgesponnen werden, um Pechfasern zu erhalten. Diese Pechfasern
können unschmelzbar gemacht werden, dann carbonisiert werden
und in einigen Fällen weiter graphitisiert werden. Auf diese
Weise ist es möglich, auf eine stabile Weise und leicht
Kohlenstoffasern auf Pech-Basis und graphitisierte
Kohlenstoffasern zu erhalten, die hervorragende Eigenschaften
haben, wobei sie unschmelzbar gemacht und carbonisiert
worden sind, zufriedenstellende Spinnstabilität und hohes
Leistungsvermögen aufweisen und insbesondere hohe
Druckfestigkeit haben.
-
Im folgenden werden Beispiele für die Erfindung angegeben,
ohne daß sie die Erfindung in irgendeiner Weise einschränken
sollen.
Beispiel 1
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Eine teerartige Substanz, die als Nebenprodukt beim
katalytischen Cracken von Erdöl angefallen war, wurde als Material
für eine thermische Crack-Polykondensationsreaktion
eingesetzt, um ein Pech zu erhalten, das etwa 50% optisch
anisotrope Phase enthielt. Dieses Pech wurde der
Zentrifugaltrennung unterworfen, wobei eine Zentrifugaltrenneinrichtung
verwendet wurde, um ein Pech "A" zu erhalten, das prinzipiell
aus einer optisch isotropen Phase bestand, und ein Pech "B"
zu erhalten, das aus 100% optisch anisotroper Phase bestand.
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Das Pech "A" bestand aus 90 Gew.-% n-heptan-umlöslichem
Bestandteil, 63 Gew.-% benzol-unlöslichem Bestandteil, 8 Gew.%
pyridin-unlöslichem Bestandteil und 0,6 Gew.-%
chinolin-unlöslichem Bestandteil und hatte einen Erweichungspunkt von
239ºC , eine aromatische Kohlenstoff-Fraktion (fa) von 0,86,
ein atomares C/H-Verhältnis von 1,64 und eine optisch
anisotrope Phase von etwa 5%.
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Dieses Pech "A" wurde pulverisiert und gesiebt, um Teilchen
mit Korngrößen von 250 um oder weniger zu erhalten. Zu
diesem pulverförmigen Pech wurden 30 ml eines gemischten
n-Heptan/Benzol-Lösungsmittels (n-Heptan : Benzol = 50 : 50)
pro 1 g Pech zur Extraktion bei Raumtemperatur über 2
Stunden hinzugegeben. Die entstandene Lösung wurde in einem 5 um
Filter filtriert, um einen Bestandteil zu erhalten, der in
einem gemischten n-Heptan/Benzol-Lösungsmittel unlöslich war.
Die Ausbeute des lösungsmittelunlöslichen Bestandteils war
etwa 50 Gew.-%. Dieser lösungsmittelunlösliche Bestandteil
war ein Pech "C", das etwa 50% einer optisch anisotropen
Phase enthielt.
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Dann wurde das Pech "C" in eine Zentrifugaltrennanlage vom
Chargen-Typ zur Zentrifugaltrennung in einer
Stickstoffatmosphäre eingebracht, um ein flüssiges Kristallpech "D",
das aus 100% optisch anisotroper Phase bestand, und ein
optisch isotropes Pech, das im wesentlichen frei von optisch
anisotroper Phase war, zu erhalten.
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Das optisch anisotrope Pech "D" bestand aus 34,5 Gew.-%
benzollöslichem Bestandteil und 65,5 Gew.-%
benzol-unlöslichem Bestandteil. Es hatte einen Q-Wert (d.h.
gewichtsgemitteltes durchschnittliches Molekulargewicht dividiert
durch das zahlengemittelte durchschnittliche
Molekulargewicht) von 1,4, ein zahlengemitteltes durchschnittliches
Molekulargewicht des benzollöslichen und -unlöslichen
Bestandteils von entsprechend 750 und 1230, ein
zahlengemitteltes durchschnittliches Molekulargewichtsverhältnis des
benzol-unlöslichen Bestandteils zu dem benzollöslichen
Bestandteil
von 1,6, Q-Werte von benzollöslichem und
-unlöslichem Bestandteil von entsprechend 1,1 und 1,3, einen
chinolin-unlöslichen Bestandteil von 2,5 Gew.-%, eine
aromatische Kohlenstoff-Fraktion (fa) von 0,88, einen
Erweichungspunkt von 297ºC und ein atomares C/H-Verhältnis von
1,64.
-
Dann wurde das optisch anisotrope Pech "D" in eine
Spinnmaschine mit einem Düsendurchmesser von 0,3 mm eingebracht
und mit einem Kolben bei einer Spinntemperatur von 321ºC
extrudiert. Dieser Spinnvorgang konnte bei einer
Ausgabegeschwindigkeit von 500 m/min über mehr als eine Stunde
ohne irgendeinen Fadenbruch fortgesetzt werden, wobei auf
diese Weise Pechfasern mit einem mittleren Faserdurchmesser
von etwa 13 um erhalten wurden.
-
Die so erhaltenen Pechfasern wurden dann einer Behandlung
zum Unschmelzbarmachen in einer Sauerstoffatmosphäre und
bei 230ºC über eine Stunde unterworfen, und dann wurde ihre
Temperatur auf 2000ºC in einer inerten Gasatmosphäre erhöht,
um Kohlenstoffasern zu erhalten.
-
Die erhaltenen Kohlenstoffasern hatten einen mittleren
Faserdurchmesser von 9,8 um, eine mittlere Zugfestigkeit von
3,5 GPa, einen mittleren Dehnungs-Elastizitätsmodul von 600
GPA und eine mittlere Druckfestigkeit von 0,70 GPa.
Vergleichsbeispiel 1
-
Das optisch anisotrope Pech "B", das in Beispiel 1 erhalten
worden war, bestand aus 34,5 Gew.-% benzollöslichem
Bestandteil und 65,5 Gew.-% benzol-unlöslichem Bestandteil und
hatte einen Q-Wert (gewichtsgemitteltes durchschnittliches
Molekulargewicht/zahlengemitteltes durchschnittliches
Molekulargewicht) von 1,8, zahlengemittelte durchschnittliche
Molekulargewichte der benzollöslichen und -unlöslichen
Bestandteile von entsprechend 600 und 1880, ein
zahlengemitteltes durchschnittliches Molekulargewichtsverhältnis von
benzol-unlöslichem Bestandteil zu benzollöslichem
Bestandteil von 3,1, Q-Wert von benzollöslichem und -unlöslichem
Bestandteil von entsprechend 1,2 und 1,5, einen Gehalt des
chinolin-unlöslichen Bestandteils von 34 Gew.-%, eine
aromatische Kohlenstoff-Fraktion (fa) von 0,89, einen
Erweichungspunkt von 287ºC und ein atomares C/H-Verhältnis von 1,75.
-
Dieses optisch anisotrope Pech "B" wurde in die gleiche
Spinnmaschine wie in Beispiel 1 zum Verspinnen bei einer
Spinntemperatur von 325ºC eingebracht, um Pechfasern mit
einem mittleren Faserdurchmesser von 13 um zu erhalten.
-
Die so erhaltenen Pechfasern wurden Behandlungen zum
Unschmelzbarmachen und Carbonisieren wie in Beispiel 1
unterworfen, um Kohlenstoffasern zu erhalten, die einen mittleren
Faserdurchmesser von 9,9 um, eine mittlere Zugfestigkeit
von 3,4 GPa, einen mittleren Dehnungs-Elastizitätsmodul von
510 GPA und eine mittlere Druckfestigkeit von 0,50 GPa
aufwiesen.
Beispiel 2
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Naphthalin wurde als Material für katalytische Polymerisation
verwendet, um ein Pech "E" zu erhalten. Das Pech "E" bestand
aus 92 Gew.-% n-heptan-unlöslichem Bestandteil, 24 Gew.-%
benzol-unlöslichem Bestandteil, 6 Gew.-% pyridin-unlöslichem
Bestandteil, 0 Gew.-% chinolin-unlöslichem Bestandteil, hatte
einen Erweichungspunkt von 200ºC, eine aromatische
Kohlenstoff-fraktion (fa) von 0,84, ein atomares C/H-Verhältnis
von 1,54 und eine optisch anisotrope Phase von 0%.
-
Dieses optisch isotrope Pech "E" wurde wie in Beispiel 1
zu Teilchen mit einer Korngröße von 250 um oder niedriger
pulverisiert. Zu diesem pulverförmigen Pech wurden 30 ml
eines gemischten n-Heptan/Benzol-Lösungsmittels (n-Heptan:
Benzol = 20:80) pro 1 g des Pechs zur Extraktion bei
Raumtemperatur über 2 Stunden hinzugegeben. Die entstandene
Lösung wurde filtriert, wobei ein 5 um Filter verwendet wurde,
um einen Bestandteil zu erhalten, der in einem gemischten
Lösungsmittel von n-Heptan/Benzol unlöslich war. Die
Ausbeute des lösungsmittelunlöslichen Bestandteils war etwa
55 Gew&sub6;-%. Dieser lösungsmittelunlösliche Bestandteil war
ein optisch anisotropes Pech "F", das aus 100% optisch
anisotroper Phase bestand.
-
Dieses optisch anisotrope Pech "F" bestand aus 46,2 Gew.-%
benzollöslichem Bestandteil und 53,8 Gew&sub6;-%
benzol-unlöslichem Bestandteil und hatte einen Q-Wert (gewichtsgemitteltes
durchschnittliches Molekulargewicht/zahlengemitteltes
durchschnittliches Molekulargewicht) von 1,5, zahlengemittelte
durchschnittliche Molekulargewichte der benzollöslichen und
-unlöslichen Bestandteile von entsprechend 820 und 1550,
ein zahlengemitteltes durchschnittliches
Molekulargewichtsverhältnis von benzol-unlöslichem Bestandteil zu
benzollöslichem Bestandteil von 1,9, Q-Werte von benzollöslichen und
-unlöslichen Bestandteilen von entsprechend 1,2 und 1,3,
einen Gehalt an chinolin-unlöslichem Bestandteil von 0 Gew.-%,
eine aromatische Kohlenstoff-Fraktion (fa) von 0,84, einen
Erweichungspunkt von 302ºC und ein atomares C/H-Verhältnis
von 1,60.
-
Das optisch anisotrope Pech "F" wurde in die gleiche
Spinnmaschine wie in Beispiel 1 zum Verspinnen bei einer
Spinntemperatur von 322ºC eingebracht, um Pechfasern mit einem
mittleren Faserdurchmesser von 13 um zu erhalten.
-
Die so erhaltenen Pechfasern wurden einer Behandlung zum
Unschmelzbarmachen unterworfen, indem sie bis zu 285ºC in
einer oxidierenden Gasatmosphäre mit einer
Sauerstoffkonzentration von 60% und einer Stickstoffkonzentration von 40%
erhitzt wurden, woraufhin Temperaturerhöhung bis zu 2000ºC
in einer inerten Gasatmosphäre folgte, wodurch
Kohlenstofffasern erhalten wurden.
-
Die erhaltenen Kohlenstoffasern hatten einen mittleren
Faserdurchmesser von 9,9 um, eine mittlere Zugfestigkeit von 3,0
GPa, einen mittleren Dehnungs-Elastizitätsmodul von 610 GPa
und eine Druckfestigkeit von 0,69 GPa.
Vergleichsbeispiel 2
-
Das gleiche Naphthalin wie in Beispiel 2 wurde als Material
für katalytische Polymerisation eingesetzt, um ein Pech "G"
zu erhalten, das aus 100% optisch anisotroper Phase bestand.
-
Dieses optisch anisotrope Pech "G" bestand aus 38,0 Gew&sub6;-%
benzollöslichem Bestandteil und 62,0 Gew.-%
benzol-unlöslichem Bestandteil und hatte einen Q-Wert (gewichtsgemitteltes
durchschnittliches Molekulargewicht/zahlengemitteltes
durchschnittliches Molekulargewicht) von 1,7, zahlengemittelte
durchschnittliche Molekulargewichte von benzol-unlöslichem
und -löslichem Bestandteil von entsprechend 460 und 1850,
ein zahlengemitteltes durchschnittliches
Molekulargewichtsverhältnis des benzol-unlöslichen Bestandteils zum
benzollöslichen Bestandteil von 4,0, Q-Werte der benzollöslichen
und -unlöslichen Bestandteile von entsprechend 1,2 und 1,4,
einen Gehalt an chinolin-unlöslichem Bestandteil von 35,1
Gew.-%, eine aromatische Kohlenstoff-Fraktion (fa) von
0,85, einen Erweichungspunkt von 280ºC und ein atomares
C/H-Verhältnis von 1,52.
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Dieses optisch anisotrope Pech "G" wurde in die gleiche
Spinnmaschine wie in Beispiel 1 zum Verspinnen bei einer
Spinntemperatur von 307ºC eingebracht, um Pechfasern mit
einem mittleren Faserdurchmesser von 13 um zu erhalten.
-
Die so erhaltenen Pechfasern wurden den Behandlungen zum
Unschmelzbarmachen und Carbonisieren auf die gleiche Weise
wie in Beispiel 2 unterworfen. Die so erhaltenen
Kohlenstofffasern hatten einen mittleren Faserdurchmesser von 9,5 um,
eine mittlere Zugfestigkeit von 3,3 GPa, einen mittleren
Dehnungs-Elastizitätsmodul von 580 GPA und eine mittlere
Druckfestigkeit von 0,49 GPa.
Vergleichsbeispiel 3
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Eine teerartige Substanz, die als Nebenprodukt bei dem
katalytischen Cracken wie in Beispiel 1 erzeugt worden war, wurde
als Ausgangsmaterial für eine thermische
Crack-Polykondensationsreaktion eingesetzt, um ein optisch isotropes Pech "H"
zu erhalten, das frei von optisch anisotroper Phase war.
-
Dieses optisch isotrope Pech "H" bestand aus 78 Gew.-%
n-heptan-unlöslichem Bestandteil, 5 Gew&sub6;-%
benzol-unlöslichem Bestandteil, 3 Gew.-% pyridin-unlöslichem Bestandteil
und 1,2 Gew.-% chinolin-unlöslichem Bestandteil und hatte
einen Erweichungspunkt von 120ºC, eine aromatische
Kohlenstoff-Fraktion (fa) von 0,87 und ein atomares C/H-Verhältnis
von 1,39.
-
Wie in Beispiel 1 wurde das optisch isotrope Pech "H" zu
Teilchen mit einer Korngröße von 250 um oder niedriger
pulverisiert, und zu diesem pulverförmigen Pech wurden 30 ml
Benzol pro 1 g des Peches zur Extraktion bei Raumtemperatur
über 2 Stunden hinzugegeben. Die entstandene Lösung wurde
unter Verwendung eines 5 pin Filters filtriert, um einen
benzol-unlöslichen Bestandteil zu erhalten. Die Ausbeute der
unlöslichen Komponente betrug etwa 20 Gew.-%. Diese
lösungsmittelunlösliche Komponente war ein Pech "I" mit 100% optisch
anisotroper Phase.
-
Dieses optisch anisotrope Pech "I" bestand aus 42 Gew.-%
benzollöslichem Bestandteil und 58 Gew.-% benzol-unlöslichem
Bestandteil und hatte einen Q-Wert (gewichtsgemitteltes
durchschnittliches Molekulargewicht/zahlengemitteltes
durchschnittliches Molekulargewicht) von 1,7, zahlengemittelte
durchschnittliche Molekulargewichte des benzollöslichen und
-unlöslichen Bestandteils von entsprechend 670 und 1650,
ein zahlengemitteltes durchschnittliches
Molekulargewichtsverhältnis von benzol-unlöslichem Bestandteil zu
benzollöslichem Bestandteil von 2,5, Q-Werte von benzollöslichem und
-unlöslichem Bestandteil von entsprechend 1,2 und 1,4, einen
Gehalt an chinolin-unlöslichem Bestandteil von 4,8 Gew.-%,
eine aromatische Kohlenstoff-Fraktion (fa) von 0,92, einen
Erweichungspunkt von 325ºC und ein atomares C/H-Verhältnis
von 1,88.
-
Dieses optisch anisotrope Pech "I" wurde in die gleiche
Spinnmaschine wie in Beispiel 1 eingebracht und bei einer
Spinntemperatur von 350 bis 370ºC versponnen. In diesem Fall trat
stark Fadenbruch auf und es konnte kein stabiles Spinnen
durchgeführt werden.
Vergleichsbeispiel 4
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Zu dem gleichen Pech "H" wie im Vergleichsbeispiel 3 wurden
30 ml eines gemischten n-Heptan/Benzol-Lösungsmittels ( n-
Heptan : Benzol = 75:25) pro 1 g des Peches zur Extraktion
bei Raumtemperatur über 2 Stunden hinzugegeben. Die
entstandene Lösung wurde unter Verwendung eines 5 um Filters
filtriert, um einen Bestandteil, der für ein gemischtes n-
Heptan/Benzol-Lösungsmittel unlöslich war, mit einer
Ausbeute von etwa 87 Gew.-% zu erhalten. Dieser
lösungsmittelunlösliche Bestandteil war ein Pech "J", das 40% einer optisch
anisotropen Phase enthielt.
-
Das Pech "J" wurde einer Zentrifugaltrennung unterworfen,
wobei die gleiche Zentrifugaltrenneinrichtung wie in Beispiel
1 verwendet wurde, um ein Pech "K" mit einer 100% optisch
anisotropen Phase zu erhalten.
-
Dieses optisch anisotrope Pech "K" bestand aus 37 Gew.-%
benzollöslichem Bestandteil und 63 Gew.-% benzol-unlöslichem
Bestandteil und hatte einen Q-Wert (gewichtsgemitteltes
durchschnittliches Molekulargewicht/zahlengemitteltes
durchschnittliches Molekulargewicht) von 1,7, zahlengemittelte
durchschnittliche Molekulargewichte der benzollöslichen und
-unlöslichen Bestandteile von entsprechend 580 und 1590,
ein zahlengemitteltes durchschnittliches
Molekulargewichtsverhältnis des benzol-unlöslichen Bestandteils zu dem
benzollöslichen Bestandteil von 2,7, Q-Werte des benzollöslichen
und -unlöslichen Bestandteils von entsprechend 1,2 und 1,5,
einen Gehalt an chinolin-unlöslichem Bestandteil von 5,8
Gew.-%, eine aromatische Kohlenstoff-Fraktion (fa) von 0,9,
einen Erweichungspunkt von 290ºC und ein atomares
C/H-Verhältnis von 1,88.
-
Das optisch anisotrope Pech "K" wurde in die gleiche
Spinnmaschine wie in Beispiel 1 eingebracht und bei einer
Spinntemperatur von 326ºC versponnen, um Pechfasern mit einem
mittleren Faserdurchmesser von 13 um zu erhalten.
-
Die so erhaltenen Pechfasern wurden Behandlungen zur
Unschmelzbarmachung und Carbonisierung auf die gleiche Weise wie in
Beispiel 1 unterworfen. Die so erhaltenen Kohlenstoffasern
hatten einen mittleren Faserdurchmesser von 9,9 um, eine
mittlere Zugfestigkeit von 3,0 GPa, einen mittleren Dehnungs-
Elastizitätsmodul von 480 GPA und eine mittlere
Druckfestigkeit von 0,46 GPa.
Vergleichsbeispiel 5
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Schwerextraktöl, das durch Lösungsmittelextraktion von
Erdöl erzeugt worden war, wurde als Material für eine
thermische Crack-Polykondensationsreaktion verwendet, um ein
optisch isotropes Pech "L" zu erhalten, das frei von optisch
anisotroper Phase war.
-
Dieses optisch isotrope Pech "L" bestand aus 37 Gew.-% n-
heptan-unlöslichem Bestandteil, 14 Gew.-% benzol-unlöslichem
Bestandteil, 2 Gew.-% pyridin-unlöslichem Bestandteil und
1,1 Gew&sub6;-% chinolin-unlöslichem Bestandteil und hatte einen
Erweichungspunkt von 120ºC, eine aromatische Kohlenstoff-
Fraktion (fa) von 0,70 und ein atomares C/H-Verhältnis von
1,18.
-
Wie in Beispiel 1 wurde dieses optisch isotrope Pech "L" zu
Teilchen mit einer Korngröße von 250 um oder niedriger
pulverisiert, und zu diesem pulverförmigen Pech wurden 30 ml
gemischtes n-Heptan/Benzol-Lösungsmittel
(n-Heptan : Benzol =
50:50) pro 1 g des Peches zur Extraktion bei Raumtemperatur
über 2 Stunden hinzugegeben. Die so erhaltene entstandene
Lösung wurde unter Verwendung eines 5 um Filters filtriert,
um einen Bestandteil zu erhalten, der in einem gemischten
n-Heptan/Benzol-Lösungsmittel unlöslich war. Die Ausbeute
des lösungsmittelunlöslichen Bestandteils betrug etwa 33
Gew.-%. Dieser lösungsmittelunlösliche Bestandteil war ein
optisch anisotropes Pech "M", das 98% einer optisch
anisotropen Phase enthielt.
-
Dieses optisch anisotrope Pech '"M" bestand aus 34 Gew.-%
benzollöslichem Bestandteil und 66 Gew.-% benzol-unlöslichem
Bestandteil und hatte einen Q-Wert (gewichtsgemitteltes
durchschnittliches Molekulargewicht/zahlengemitteltes
durchschnittliches Molekulargewicht) von 3,8, zahlengemittelte
durchschnittliche Molekulargewichte des benzollöslichen und
-unlöslichen Bestandteils von entsprechend 680 und 2400,
ein zahlengemitteltes durchschnittliches
Molekulargewichtsverhältnis des benzol-unlöslichen Bestandteils zu dem
benzollöslichen Bestandteil von 3,5, Q-Werte von benzollöslichen
und -unlöslichen Bestandteilen von entsprechend 1,4 und 2,0,
einen Gehalt an chinolin-unlöslichem Bestandteil von 3,2
Gew.-%, eine aromatische Kohlenstoff-Fraktion (fa) von 0,81,
einen Erweichungspunkt von 306ºC und ein atomares
C/H-Verhältnis von 1,52.
-
Dieses optisch anisotrope Pech "M" wurde in die gleiche
Spinnmaschine wie in Beispiel 1 eingebracht und bei einer
Spinntemperatur von 340 bis 360ºC versponnen. In diesem Fall trat
stark Fadenbruch auf, und stabiles Spinnen konnte nicht
erzielt werden.
-
Wie im vorstehenden beschrieben worden ist, hat das optisch
anisotrope Pech gemäß der vorliegenden Erfindung die
folgenden Merkmale:
-
(1) Da es aus einem Materialpech mit einer spezifischen
Charakteristik im wesentlichen ohne thermische Reaktion,
aber durch Entfernung von Bestandteilen mit niedrigem
Molekulargewicht und Erzeugung und Trennung der optisch
anisotropen Phase erhältlich ist, hat es eine
Pechzusammensetzung, die durch keine thermische Reaktion gemäß
dein Stand der Technik erhältlich ist, mit einem
adäquaten zahlengemittelten durchschnittlichen
Molekulargewicht und einer schmalen Molekulargewichtsverteilung,
bei der Bestandteile mit niedrigem und hohem
Molekulargewicht wenig enthalten sind.
-
(2) Da die Charakteristik des Materialpeches spezifiziert
ist, ist es möglich, einen niedrigen Erweichungspunkt
und eine hohe Ausbeute zu erhalten, die nicht mit
Lösungsmittel-Extraktionsverfahren gemäß dem Stand der
Technik erzielt werden konnten.
-
(3) Durch Auswählen der charakteristischen Eigenschaften des
Materialpeches und der Bedingungen für die Lösungsmittel-
Extraktion ist es möglich, die charakteristischen
Eigenschaften des optisch anisotropen Pechs bis zu einem
gewissen Ausmaß zu steuern.
-
Somit ist es mit dem optisch anisotropen Pech gemäß der
vorliegenden Erfindung möglich, Kohlenstoffasern zu erhalten,
die eine hohe Druckfestigkeit aufweisen, die mit bekannten
Verfahren bisher nicht erhalten werden konnten. Darüber hinaus
ist das optisch anisotrope Pech gemäß der Erfindung in der
Lage, kontinuierlich stabil über eine lange Zeitdauer
versponnen zu werden, was somit eine Verbesserung der
Produktivität der Kohlenstoffaser-Herstellung gestattet.
-
Weiterhin haben die Kohlenstoffasern, die gemäß der Erfindung
herstellbar sind, hohe Druckfestigkeit sowie hohe
Zugfestigkeit und hohen Dehnungs-Elastizitätsmodul.