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Die Erfindung betrifft ein Verfahren
zum Beschichten eines Trägers
mit Flüssigkeitsschichten
und insbesondere ein verbessertes Verfahren für die Trichterbeschichtung
eines Trägers
mit fotografischen Emulsionen, bei denen bestimmte Beschichtungsfehler
vermieden oder verringert werden.
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Beim Beschichten eines Trägers, beispielsweise
eines Films oder Papiers, mit fotografischen Schichten wird der
Träger
häufig
mit einer Vielzahl von Einzelschichten gleichzeitig beschichtet,
wobei die aufeinander folgenden Schichten mit einem Beschichtungstrichter
jeweils auf die darunter liegende Schicht aufgetragen werden. Ein
als Mehrfachgleitflächen-Trichter bekannter
Beschichtungstrichter setzt sich aus Einzelgleitelementen zusammen,
die durch Schlitze und Hohlräume
voneinander getrennt sind. Durch Einführen der einzelnen Beschichtungsflüssigkeiten
in je einen Hohlraum wird der Flüssigkeitsstrom
auf die gewünschte
Breite verteilt und dann nach Durchströmen des schmalen Schlitzes
gleichförmig über die
Beschichtungsbreite aufgetragen. Nach Austritt aus dem Schlitz fließt die Schicht
mit natürlichem
Gefälle
die schräge
Gleitfläche
hinab. Da die Schichten aus den oberstromigen Schlitzen über die
aus den unterstromigen Schlitzen austretenden Schichten fließen, werden
die Einzelschichten der Beschichtungsflüssigkeiten übereinander aufgetragen. Am Ende
der Gleitfläche
fließt
die Flüssigkeit
auf das bewegte Band, um dieses zu beschichten.
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Problematisch wird dies, wenn die
engen Trichterschlitze durch Festkörperpartikel, Gelklumpen oder Luftblasen
teilweise blockiert sind oder wenn die Schlitzfläche Kerben oder Kratzer aufweist.
In der Nähe
der Blockierung oder des Kratzers ist die Strömung gestört und wird dann dreidimensional.
Wenn diese Störung nicht
verschwindet und die Strömung
stromabwärts
wieder zweidimensional wird, entwickelt sich in der Schicht, die
durch den Schlitz mit der Blockierung oder dem Kratzer ausgebracht
wurde eine Fehlstelle oder längliche
Vertiefung. Wenn die oberen Schichten über der Schicht mit der Vertiefung
aufgetragen werden, wird diese ausgefüllt, weil die Schwerkraft und
Oberflächenspannungskräfte die
Oberfläche der
Flüssigkeitsschichten
auf der Trichter-Gleitfläche
nivellieren. Infolgedessen macht sich eine Dickenänderung
einer oder mehrerer Schichten über
die Breite aller Schichten bemerkbar. Diese Dickenänderung
der aufgetragenen Schichten, die in Schichten mit größerer optischer
Dichte deutlich sichtbar ist, erzeugt einen länglichen Streifen. Bei hinreichender
Ausprägung
macht dieser längliche
Streifen das beschichtete Produkt ganz oder teilweise unbrauchbar.
Bei der Beschichtung fotografischer Filme und Papiere können solche
Streifen und Zeilen erheblichen Ausschuss verursachen und die Herstellungskosten
erhöhen.
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In US-A-3 508 947 (Hughes) wird die
Möglichkeit
der Beschichtung mit einer Vielzahl von Schichten derselben Zusammensetzung
durch ein Vorhangbeschichtungsverfahren erwähnt (siehe Spalte 14, Zeilen 10–23) und
behauptet, dass die Bildung der bei einem Extrusionstrichter mit
nur einem Schlitz auftretenden „Schlitz-Zeilen" dadurch vermieden
wird. Genaue Angaben darüber,
wie die veränderlichen
Größen des
Beschichtungsprozesses so festgelegt werden können, dass sich solche Beschichtungsfehler
auch bei hohen Beschichtungsgeschwindigkeiten verringern lassen,
werden jedoch nicht gemacht. Darüber
hinaus enthält
das Patent keine Vorschläge
für die
Lösung
des gravierenden Problems der durch Blockierungen in den Trichterschlitzen
verursachten Streifenbildung. Somit gibt es bisher kein Verfahren
für die
Steuerung des Beschichtungsvorgangs zur Verringerung der Ausprägung der
durch Schlitzblockierungen in den aufgetragenen Schichten verursachten
länglichen
Streifen. Auch ein Verfahren, das hohe Beschichtungsgeschwindigkeiten
ohne ausgeprägte
Streifenbildung ermöglicht,
gibt es bisher nicht. Die vorliegende Erfindung schafft ein solches
Verfahren.
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Die am 24. Januar 1991 eingereichte
und nach dem Prioritätsdatum
der vorliegenden Anmeldung veröffentlichte
Europäische
Patentanmeldung EP-A-0 439 172 beschreibt ein Verfahren für die Herstellung farblichtempfindlichen
Materials durch gleichzeitiges Beschichten mit mehreren Schichten.
Bei den in diesem Dokument beschriebenen Beispielen erfolgt die
Beschichtung mit einer Schlitz-Reynoldszahl kleiner als 1. Dabei
weisen jedoch alle durch benachbarte Schlitze ausgebrachten Emulsionen
unterschiedliche Zusammensetzungen auf.
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Das erfindungsgemäße Verfahren gemäß Anspruch
1 ermöglicht
eine erhebliche Verringerung der Ausprägung der durch Blockierungen
oder Oberflächenfehler
in den Schlitzen des Beschichtungstrichters verursachten länglichen
Streifen in fotografischen Beschichtungen.
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Bei einer besonders bevorzugten Ausführungsform
ist die Verringerung der Ausprägung
der Streifenbildung bei Ausbringung der Beschichtungsmasse durch
eine Vielzahl von Schlitzen dann besonders gut, wenn das Verhältnis der
Durchflussrate der unteren Schicht zur Gesamtdurchflussrate kleiner
ist als 0,5.
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Die Erfindung wird im Folgenden anhand
eines in der Zeichnung dargestellten bevorzugten Ausführungsbeispiels
näher erläutert.
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Es zeigen:
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1 eine,
teilweise im Schnitt abgebildete schematische Darstellung einer
für das
erfindungsgemäße Verfahren
geeigneten Trichter-Beschichtungsvorrichtung mit mehreren Gleitflächen;
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2 eine
schematische Darstellung eines zweischlitzigen Trichters mit Gleitflächen, aus
der die Position eines den Durchfluss der Beschichtungsmasse blockierenden
Partikels in dem unterstromigen Schlitz ersichtlich ist;
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3 einen
schematischen Querschnitt eines beschichteten Films mit einem Beschichtungsfehler
in den Schichten; und
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4 ein
Diagramm, das die Beziehung zwischen der Ausprägung der Streifenbildung und
den Reynoldszahlen der Schlitze veranschaulicht; und
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5 ein
Diagramm, das die Beziehung zwischen der Ausprägung der Streifenbildung und
der Anzahl der Beschichtungsschlitze für verschiedene Reynoldszahlen
der Schlitze veranschaulicht.
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1 veranschaulicht
die Verwendung eines Mehrfachgleitflächen-Trichters 10,
wie er in dem Mercier u. a. erteilten US-Patent US-A-2 761 419 (das
hiermit durch Verweis zu einem Bestandteil der vorliegenden Anmeldung
erklärt
wird) beschrieben wird, zum Beschichten eines bewegten Bandes eines
fotografischen Filmträgers 11 mit
einer Vielzahl von Schichten einer oder mehrerer fotografischer
Emulsionen, wie zum Beispiel wässrige
Silberhalogenidemulsionen und dergleichen. Bei der herkömmlichen
Verwendung eines solchen Beschich tungstrichters werden unterschiedliche
flüssige
Beschichtungsmassen, die auf dem Filmträger 11 deutlich unterscheidbare
Einzelschichten bilden, kontinuierlich von Dosierpumpen oder Pumpen
mit konstanter Fördermenge
(in der Zeichnung nicht dargestellt) in die Hohlräume 12, 13 und 14 des
Trichters 10 gepumpt. Die in den Hohlraum 14 gepumpte
Masse wird durch den Pumpendruck aus dem Hohlraum durch einen Schlitz 16 auf
eine nach unten gerichtete schräge
Gleitfläche 17 befördert. Die
Masse fließt
in Form einer Schicht 18 mit natürlichem Gefälle die Gleitfläche hinab
in einen sich zwischen der Oberfläche des Bandes 11 und
der Lippe oder dem Ende 20 der untersten Gleitfläche bildenden
Beschichtungswulst 19.
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Das bewegte Band 11 berührt den
Beschichtungswulst 19, nimmt auf seiner Oberfläche die übereinander
ausgebrachten Schichten der Beschichtungsmassen auf und führt die
Beschichtungen der weiteren Bearbeitung, wie zum Beispiel Chill-Fixieren
und Trocknen, zu. 1 zeigt
auch eine in der Wulstbeschichtung übliche Einrichtung, nämlich eine
Niederdruck- oder
Unterdruck-Kammer 21, die den Beschichtungswulst stabilisiert.
Eine solche Unterdruck-Kammer wird beispielsweise in dem Beguin
erteilten US-Patent US-A-2 681 294 offenbart, das hiermit durch
Verweis zu einem Bestandteil der vorliegenden Anmeldung erklärt wird.
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Die in die Hohlräume 12 und 13 gepumpten
Massen fließen
ebenfalls aus den Schlitzen 22 und 23 auf die
entsprechenden Gleitflächen
und dann, übereinander
liegend, über
die Schicht 18. Obwohl die Beschichtungsmassen in der Zeichnung
als getrennte Schichten dargestellt sind, gibt es zwischen den Schichten
keine Grenzflächen,
wenn die aus den Schlitzen 16, 22 und 23 fließenden Beschichtungsmassen
dieselbe Zusammensetzung aufweisen.
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Wie das Mercier u. a. erteilte Patent
zeigt, ist das Wulstbeschichtungsverfahren an sich bekannt. Es ist
gekennzeichnet durch die Bildung einer Flüssigkeitsbrücke bzw. eines Wulstes zwischen
der Lippe des Beschichtungstrichters und der zu beschichtenden Fläche. Die
Wulstbeschichtung arbeitet zwar mit einem Mehrfachgleitflächen-Beschichtungstrichter
und kann für
das erfindungsgemäße Verfahren
angewandt werden, ist aber nicht das einzige Verfahren dieser Art.
Ein weiteres Verfahren ist die Vorhangbeschichtung, die beispielsweise
in dem Hughes erteilten US-Patent US-A-3 508 947 offenbart wird.
Das Patent offenbart einen Mehrfachgleitflächen-Trichter mit einer nach
unten gerichteten schrägen
Gleitfläche
und einer Vielzahl von Einzelschlitzen, deren Auslässe entlang
der Gleitfläche
mit Abstand zueinander übereinander
angeordnet sind. Die aus den Schlitzen austretenden Beschichtungsflüssigkeiten
bilden beim Hinabfließen
auf der Gleitfläche
eine Verbundschicht. Die Verbundschicht fällt mit natürlichem Gefälle über die Unterkante oder Lippe
des Trichters und bildet einen frei fallenden senkrechten Vorhang.
Dieser wird unter dem Trichter auf einem bewegten Band oder einem
anderen Substrat oder Träger
aufgenommen.
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Das erfindungsgemäße Verfahren eignet sich zwar
besonders zur Verringerung der Ausprägung von Beschichtungsstreifen
beim Wulstbeschichten und Vorhangbeschichten mit Mehrfachgleitflächen-Trichtern, leistet
aber auch gute Dienste, wenn bei der Extrusionsbeschichtung mit
mehreren Düsen
Blockierungen in den Beschichtungsschlitzen auftreten. Extrusionstrichter
sind an sich bekannt. So wird beispielsweise ein Einschlitz-Extrusionstrichter
in dem oben zitierten Beguin-Patent US-A-2 681 294 offenbart. Extrusionstrichter
mit mehreren Schlitzen werden in den Russel-Patenten US-A-2 761
418 und US-A-2 761 791 und in dem Russell u. a. erteilten US-Patent
US-A-2 761 417 offenbart.
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In Extrusionstrichtern mit einem
und mehreren Schlitzen ebenso wie in Mehrfachgleitflächen-Trichtern können Blockierungen
in den Schlitzen durch Festkörperpartikel,
Gelklumpen, Fasern oder Blasen erzeugt werden. Diese verursachen
ihrerseits Streifen in dem beschichteten Produkt. Erfindungsgemäß werden
beim Beschichten mit Trichtern dieser Art die Beschichtungsbedingungen
bestimmt, die Schlitz-Reynoldszahlen unter etwa 10 entsprechen.
Anschließend
wird die Beschichtungsmasse unter den so bestimmten Bedingungen durch
eine Anzahl von Schlitzen mit einer Reynoldszahl größer als
1 ausgebracht. In solchen Trichtern wird die mit der gewünschten
Gesamtrate fließende
Beschichtungsmasse einer Vielzahl der Trichterschlitze unter individuellen
Beschichtungsbedingungen zugeteilt, welche die genannten niedrigen
Reynoldszahlen ergeben. Durch die gemeinsame Wirkung der reduzierten
Schlitz-Reynoldszahlen und des Aufbringens derselben Masse in zwei
oder mehr übereinander
liegenden Schichten wird die Ausprägung der durch Blockierungen
in den Trichterschlitzen verursachten Streifen deutlich verringert.
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2 zeigt
schematisch die Position eines Partikels oder Strömungshindernisses 31 in
einem zweischlitzigen Gleitflächen-Trichter 30.
Das Partikel 31 erscheint am oberen Ende des Dosierschlitzes 32,
unmittelbar unter der Vergrößerung in
dem als „Padday-Schlitz" bekannten und in
dem Padday-Patent US-A-3 005 440 gezeigten Schlitz 32.
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Die Ausprägung und das Aussehen eines
von einem, wie in 2 gezeigten
eingeschlossenen Partikels verursachten Streifens, hängen weitgehend
von der Position des Partikels ab. Ausgeprägte Streifen werden von Partikeln
verursacht, die, wie in 2 gezeigt,
in der Nähe
des Auslasses des Trichterschlitzes positioniert sind. Unglücklicherweise
ist dies eine Stelle, an der mit einem Einschluss von Partikeln
gerechnet werden muss.
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Nach dem erfindungsgemäßen Verfahren
können
auch ausgeprägte
Streifen, die durch Partikel im Schlitz in der Nähe des Trichterschlitzauslasses
verursacht werden, unter Beibehaltung einer wünschenswerten hohen Gesamtdurchflussrate
für die
Beschichtungsmasse deutlich verringert werden.
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3 zeigt
in schematischer Darstellung eine vergrößerte seitliche Querschnittsansicht
eines fotografischen Films 50 mit einem Träger 51,
einer Schicht 52 einer ersten fotografischen Emulsion und
einer Schicht 53 einer zweiten fotografischen Emulsion.
Die Schicht 52 enthält
eine Fehlstelle oder Vertiefung 54 in der Beschichtungsmasse,
die durch eine Blockierung in dem Schlitz verursacht wurde, der
zum Ausbringen der Schicht 52 diente. Diese Fehlstelle
oder Vertiefung wird von der Schicht 53 ausgefüllt, sodass
die beiden Schichten in der Nähe
der Vertiefung eine ungleichförmige
Dicke aufweisen. Wenn die beiden Schichten unterschiedliche optische
Dichten aufweisen, erscheint die sich in Längsrichtung des Films 50 erstreckende
Vertiefung 54 im Film als Streifen.
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Dem erfindungsgemäßen Verfahren liegt die Entdeckung
zugrunde, dass die Ausprägung
von Beschichtungsstreifen, die durch eingeschlossene Partikel oder
andere Hindernisse in den Schlitzen eines Beschichtungstrichters
verursacht werden, in einem Zusammenhang mit der Reynoldszahl des
Schlitzes steht. Dieser Zusammenhang ist bei Beschichtungstrichtern
für Wulstbeschichtungen
ebenso festzustellen wie bei Beschichtungstrichtern für Vorhangbeschichtungen
und bei Gleitflächen-Trichtern
ebenso wie bei Extrusionstrichtern. Sie gilt auch für Trichter
mit mehreren Schlitzen.
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Die Schlitz-Reynoldszahl ist eine
dimensionslose Größe, die
das Verhältnis
der Trägheitskräfte zu den Zähigkeitskräften angibt
und wie folgt definiert ist:
wobei
p die Dichte der Flüssigkeit, η die Viskosität der Flüssigkeit
und Q die Schlitz-Durchflussrate pro Breiteneinheit sind. Um eine
dimensionslose Zahl, wie zum Beispiel 10, zu erhalten, werden die
veränderlichen Größen in dieser
Gleichung grundsätzlich
in ein und demselben Einheitensystem, entweder metrisch oder englisch,
angegeben. Siehe Chemical Engineers Handbook, 5th Edit., Perry et
al, McGraw-Hill Book, Co., S. 2–81 bis
2–84.
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Erfindungsgemäß hat sich gezeigt, dass, -wenn
die Schlitz-Reynoldszahl, wie oben definiert, einen Wert von etwa
10 überschreitet,
die durch Schlitzblockierungen verursachten Streifen zunehmend ausgeprägter werden
und durch das Auftragen von Schichten über der streifigen Schicht
oder auf andere Weise nicht geheilt werden können.
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Es hat sich ferner gezeigt, dass
bei hohen Reynoldszahlen, d.h. Reynoldszahlen mit einem Wert größer als
etwa 10, die Wahrscheinlichkeit, dass eine Zeile oder ein Streifen
in der Beschichtung so ausgeprägt sind,
dass sie zu Ausschuss führen,
zunimmt und dass selbst Partikel, die tief in den Trichterschlitzen
sitzen, Streifen verursachen. Bei hohen Reynoldszahlen können extrem
kleine Partikel oder kleinste Trichterfehler Zeilen verursachen.
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Um bei dem erfindungsgemäßen Verfahren
Beschichtungsbedingungen zu gewährleisten,
die einer Schlitz-Reynoldszahl von höchstens etwa 10 entsprechen,
kann die Durchflussrate oder die Viskosität der flüssigen Beschichtungsmasse eingestellt
werden. Obwohl auch die Dichte der Flüssigkeit eine veränderliche
Bedingung ist, wie die Gleichung I zeigt, kann die Dichte fotografischer
Beschichtungsmassen kaum oder gar nicht verändert werden. Die Viskosität kann durch
Zugabe oder Entnahme von Feststoffen oder Wasser beeinflusst werden.
Diese Maßnahmen
können
jedoch Probleme verursachen. Die Zugabe von Feststoffen kann zu höheren Kosten
und einer größeren Schichtdicke
führen
oder die fotografischen Eigenschaften einer Schicht beeinträchtigen,
während
die Entnahme von Wasser zur Erhöhung
der Viskosität
Löslichkeitsprobleme
verursachen und die Beschichtung auf andere Weise beeinträchtigen
kann.
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Durch verschiedene Wulstbeschichtungsversuche
konnte der Nachweis erbracht werden, dass sich mit dem erfindungsgemäßen Verfahren
eine unerwartete Verringerung der Beschichtungsfehler erzielen lässt. Um
etwaige Streifen in der Beschichtung sichtbar zu machen, wurde als
Beschichtungsmasse für
den Schlitz, der ein Hindernis enthielt, eine Mischung aus Gelatine
und Kohlenstoffschlamm und als Deckschicht eine transparente Schicht
verwendet. Diese Versuche werden nachstehend beschrieben:
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Die nachstehend beschriebenen Versuche 1 und 2 sollen
den Wirkungsmechanismus der Erfindung erklären, fallen aber nicht in den
Umfang des Anspruchs 1.
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Versuch 1
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Als Beschichtungstrichter wurde ein
zweischlitziger Gleitflächentrichter
wie der Trichter 30 in 2 der Zeichnung
verwendet. Die Schlitzhöhe
betrug 2,54·10–4 m
(0.010 Inch), der Gleitflächenwinkel
15°. Durch
Einkleben einer kleinen Kunststoffscheibe mit einer Dicke von 2,54·10–4 m
(0.010 inch) und einem Durchmesser von 0,157·10–2 m
(0.062 Inch) in einem Abstand von 0,3810–2 m
(0.15 Inch) vom Schlitzauslass wurde in dem unterstromigen Schlitz 32 absichtlich
eine Blockierung 31 angebracht. Bewegte Filmbänder wurden
mit einer Reihe von Beschichtungen versehen. Dabei wurde die untere
Schicht jeweils durch Ausbringen einer wässrigen Mischung aus Gelatine
und Kohlenstoffschlamm durch den Schlitz mit der Blockierung gebildet.
Für die untere
Schicht wurden drei verschiedene Beschichtungsmassen mit Viskositäten von
2,8·102, 5,9·10–2 und 9,0·10–2 Pa·s (2,8,
5,9 und 9,0 cP) bei der Beschichtungstemperatur von 40,5°C (105°F) verwendet.
Zur Bildung der oberen Schicht (Deckschicht) wurde eine klare wässrige Lösung aus
Gelatine und einem homogenen Tensid durch den oberstromigen Schlitz 33 ausgebracht.
Für die
Deckschicht wurden drei verschiedene Beschichtungsmassen mit Viskositäten von
3,2 10–2,
6,2·10–2 und
9,8·10–2 Pa·s (3,2,
6,2 und 9,8 cP) verwendet. Auf diese Weise wurde eine Reihe von
Beschichtungen mit unterschiedlichen Durchflussraten pro Breiteneinheit
des Schlitzes durchgeführt.
Für die
Gelatine-Kohlenstoffschlamm-Mischung
der unteren Schicht lagen die Durchflussraten im Bereich von 0,42
bis 1,26 cm3/cm-s, für die aus Gelatine und Tensid
bestehende Masse der Deckschicht im Bereich von 0,06 bis 0,36 cm3/cm-s. Die beschichteten Filme wurden herkömmlich getrocknet und
die Ausprägung
der Streifenbildung in den Beschichtungen mit einem Densitometer
gemessen. Streifenausprägung
ist definitionsgemäß die Änderung
der optischen Dichte von einem Spitzenwert zum nächsten in der Nähe des Streifens
dividiert durch die mittlere Dichte der Beschichtung. Für die (nur
in einer Schicht verwendete) Mischung aus Gelatine und Kohlenstoffschlamm
kommt die gemessene Änderung
der optischen Dichte den Schichtdickenänderungen sehr nahe.
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In 4 der
Zeichnung sind die Ergebnisse der Versuche als Ausprägung der
Streifenbildung in der getrockneten unteren Schicht in Abhängigkeit
von den rechnerisch ermittelten Reynoldszahlen für die untere Schicht bei den
verschiedenen angewandten Durchflussraten aufgezeichnet. Das Diagramm
zeigt je eine Kurve für
die vier verschiedenen Durchflussraten der Deckschicht. Wie die
Kurven A, B, C und D in 4 zeigen, nahm
die Ausprägung
der Streifenbildung jeweils deutlich zu, wenn die Reynoldszahlen
für den
unteren Schlitz einen Wert von etwa 10 überschritten. Bei Reynoldszahlen
unter etwa 10 führte
eine weitere Reduzierung der Reynoldszahl zu keiner merklichen Veränderung
der Streifenausprägung.
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Die Versuchsergebnisse in 4 lassen ein weiteres Merkmal
der mit Reynoldszahlen kleiner als 1 aufgebrachten Schichten erkennen.
Sie zeigen, dass bei abnehmender Durchflussrate der Deckschicht
die Reduzierung der Reynoldszahl für die untere Schicht geringer
ausfällt.
Erfindungsgemäß ist dies
von besonderem Nutzen, wenn mehrere Schichten (z. B. 8 oder mehr)
gleichzeitig aufgebracht werden und eine mit einer Blockierung behaftete
Schicht infolgedessen nur ein Bruchteil, z. B. weniger als etwa
0,5 und insbesondere weniger als 0,2 der Gesamtdurchflussrate ausmacht.
Eine denkbare Erklärung
hierfür
ist, dass bei einer im Vergleich zur Deckschicht verhältnismäßig großen Durchflussrate
der unteren Schicht die untere Schicht dazu neigt, sich wie eine
Einzelschicht zu verhalten. Infolgedessen ist die Selbstheilungstendenz
des Streifens in der unteren Schicht stärker ausgebildet, sodass eine
Erhöhung
der Reynoldszahl die Ausprägung
des Streifens nicht im selben Maße verstärkt, wie dies der Fall ist,
wenn das Verhältnis
der oberen Schicht zur unteren Schicht verhältnismäßig groß ist. Dies würde beispielsweise
den Unterschied zwischen den Kurven A und D in 4 erklären. In der Kurve A war die
Durchflussrate der oberen Schicht verhältnismäßig hoch und das Verhältnis der
unteren Schicht zur Gesamtbeschichtung infolgedessen verhältnismäßig niedrig.
In diesem Fall führten
Erhöhungen
der Reynoldszahl der unteren Schicht (mit dem Hindernis) zu einer
beträchtlichen
Erhöhung
der Ausprägung
der Streifen. Dagegen bildete in der Kurve D die untere Schicht
den größeren Teil
der Gesamtbeschichtung, sodass die Auswirkung der Reynoldszahl auf
die Streifenbildung zwar immer noch signifikant, aber weniger ausgeprägt war.
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Das Verhältnis der oberen Schicht zur
unteren Schicht wird, wie bereits erwähnt, in dieser Beschreibung
und in den Ansprüchen
als Verhältnis
der Durchflussrate der unteren Schicht zur Gesamtdurchflussrate bezeichnet,
d. h. als Verhältnis
der Durchflussrate der unteren Schicht zur Gesamtdurchflussrate
aller Schichten, also der unteren Schicht und aller darüber liegenden
Schichten. Mit „unterer
Schicht" ist hier
jeweils die Schicht gemeint, in der das Schlitzhindernis auftritt,
selbst dann, wenn darunter noch weitere Schichten liegen.
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Versuch 2
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In einem Beschichtungstrichter mit
zwei Schlitzen der in 2 dargestellten
Art wurden über
die ganze Länge
der oberstromigen Seite des unterstromigen Schlitzes durch maschinelle
Bearbeitung absichtlich Kratzer angebracht. Die Kratzer verliefen
parallel zur Strömungsrichtung
und hatten eine Tiefe von etwa 0.0002 Inch. Durch die unterstromigen
Schlitze wurden Mischungen aus Gelatine und Kohlenstoffschlamm mit
Viskositäten
im Bereich von 3,0·10–2 bis
9,2·10–2 Pa·s (3,0
bis 9,2 cP) mit verschiedenen Durchflussraten im Bereich von 0,42
bis cm3/cm-s ausgebracht. Durch den oberstromigen
Schlitz wurde eine wässrige
Lösung
aus 0,84 Gelatine und Tensid (Viskosität = 19·10–2 Pa·s (19
cP)) mit unterschiedlichen Durchflussraten von 0,06 bis 0,63 cm3/cm-s ausgebracht. Filme wurden mit vier
verschiedenen Verhältnissen
der Nassdeckung der unteren Schicht zur Nassdeckung der Gesamtbeschichtung,
nämlich
0,56, 0,63 0,74 und 0,88, beschichtet. Für die Strömung der unteren Schicht wurden
Reynoldszahlen berechnet. Für
alle Verhältnisse
der Nassdeckung der Bodenschicht zur Nassdeckung der Gesamtbeschichtung
enthielten die mit Reynoldszahlen über 10 (insbesondere mit Re
= 14,21 und 28) beschichteten Filme nicht tolerierbare Beschichtungsstreifen.
In den Filmen, die mit Reynoldszahlen unter 10 (im Einzelnen 4,6 und 9,1)
beschichtet wurden, waren Streifen entweder nicht vorhanden oder
deutlich weniger ausgeprägt.
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Erfindungsgemäß ergeben sich, wie im Versuch 3 beschrieben,
Schlitz-Reynoldszahlen unter 10 auch bei hohen Gesamtdurchflussraten
und niedrigen Viskositäten,
wenn die Anzahl der Schlitze, durch welche die fotografische Emulsion
ausgebracht wird, erhöht
wird. Durch Ausbringen der Beschichtungsmasse durch eine Vielzahl
von Schlitzen wird die Durchflussrate pro Breiteneinheit des einzelnen
Schlitzes verringert. Dabei bleibt die Gesamtdurchflussrate jedoch
konstant. Wie Gleichung I zeigt, bewirkt eine Reduzierung der Durchflussrate
pro Breiteneinheit eine Reynoldszahl. Wenn beispielsweise eine Flüssigkeit
mit derselben Gesamtrate durch Reduzierung der zwei Schlitze statt
nur einen ausgebracht wird, verringert sich die Reynoldszahl pro Schlitz
um einen Faktor von etwa 2. Der Nachweis der Vorteilhaf tigkeit eines
Ausbringens einer fotografischen Emulsion durch eine Vielzahl von
Trichterschlitzen wird durch den folgenden Versuch erbracht.
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Versuch 3
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Mit einem vierschlitzigen Gleitflächen-Trichter
wurden durch Wulstbeschichtung dieselben Beschichtungsmassen aufgebracht
wie bei den vorher beschriebenen Versuchen. Die Beschichtungen erfolgten
mit einer Durchflussrate pro Breiteneinheit für die untere Schicht, aber
vier verschiedenen Durchflussraten für die obere Schicht. Dies ergab
vier verschiedene Werte für
das Verhältnis
der Durchflussrate der unteren Schicht zur Gesamtdurchflussrate.
Für eine
Beschichtung wurde die untere Schicht (Gelatine und Kohlenstoffschlamm)
durch nur einen Schlitz ausgebracht. Die Reynoldszahl hatte den
Wert 20. In dem Schlitz wurden zwei Blockierungen der für Versuch 1 beschriebenen
Art angebracht. Die getrocknete Beschichtung wies bei jedem Verhältnis der
Durchflussrate der unteren Schicht zur Gesamtdurchflussrate ausgeprägte Streifen
auf. Die Beschichtungsmasse für
die untere Schicht wurde anschließend mit derselben Gesamtdurchflussrate durch
zwei benachbarte Schlitze ausgebracht. Eindrucksvolle Verringerungen
der Streifenausprägung
ergaben sich bei einer Reduzierung der Reynoldszahl auf etwa 10
pro Schlitz. Bei einem Verhältnis
der Durchflussrate der unteren Schicht zur Gesamtdurchflussrate
von 0,8 und 0,9 waren die Streifen im Wesentlichen nicht mehr wahrnehmbar.
Erfindungsgemäß wurden
auch Beschichtungen durchgeführt,
bei denen die Mischung aus Gelatine und Kohlenstoffschlamm für die untere
Schicht durch drei Schlitze ausgebracht wurde. Dabei konnte eine
weitere Verringerung der Ausprägung
der Streifenbildung beobachtet werden. Bei fünf verschiedenen Verhältnissen
der Durchflussrate der unteren Schicht zur Gesamtdurchflussrate
waren die Streifen in keiner der getrockneten Beschichtungen mehr
wahrnehmbar.
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Beim Ausbringen einer Beschichtungsmasse
durch eine Vielzahl von Trichterschlitzen werden die ausgeprägteren Streifen
generell durch Blockierungen in dem am weitesten oberstromig gelegenen
Schlitzen verursacht. Als schärfste
Prüfung
wurden bei dem Versuch 3 die Blockierungen in den am weitesten
oberstromig gelegenen Schlitz für
die Ausbringung der Gelatine-Kohlenstoff Masse angebracht. Auch
in diesem Fall verschwanden die Streifen oder waren deutlich weniger
ausgeprägt.
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Der Versuch 3 zeigt, wie
vorteilhaft es ist, eine Beschichtungsmasse durch mehr als einen
Trichterschlitz auszubringen, wenn die Reynoldszahl für die gleiche
Gesamtdurchflussrate bei Ausprägung
durch nur einen Schlitz 10 überschreiten würde. Verringerungen
der Ausbringung der Streifenbildung um mehr als das Zehnfache liegen
dabei im Bereich des Möglichen.
Auch bei Reynoldszahlen kleiner als 10 bringt das Ausbringen einer
Beschichtungsmasse durch mehr als einen Schlitz noch Vorteile, obwohl
die Verringerung der Streifenausprägung dann kleiner ausfällt als
bei hohen Reynoldszahlen. Der Vorteil besteht darin, dass die durch eine
Blockierung verursachte Störung
anfangs nur auf einen Bruchteil der Gesamtschicht der betreffenden
Beschichtungsmasse begrenzt ist. Diese Begrenzung der Störung ist
nicht von der Reynoldszahl abhängig.
Bei richtigen Reynoldszahlen kann die Wirkung der Störungsbegrenzung
jedoch weitgehend durch eine geringere Heilung der Streifenbildung
auf der Gleitfläche
des Trichters durch die Oberflächenspannungs-
und Schwerkräfte
ausgeglichen werden. Diese Kräfte
sind für
die teilweise Heilung einer Streifenbildung in einer Schicht auf
der Gleitfläche
des Trichters wirksamer, wenn die Durchflussrate der Schicht an
der Gesamtdurchflussrate einen hohen Anteil hat.
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Obwohl das erfindungsgemäße Verfahren
die deutlichste Verringerung der Streifenausprägung bewirkt, wenn die Schlitz-Reynoldszahl
nicht größer als
10 ist und beispielsweise im Bereich von 8 bis 10 liegt, ist auch
bei niedrigeren Reynoldszahlen, z. B. im Bereich von etwa 0,1 bis
5, die Streifenausprägung
sehr gering, wenn das Verhältnis
der Durchflussrate der unteren Schicht zur Gesamtdurchflussrate
verhältnismäßig klein
ist, d. h. kleiner als etwa 0,5. Bei einem Verhältnis der Durchflussrate der
unteren Schicht zur Gesamtdurchflussrate von mehr als etwa 0,5 kann
eine Erhöhung
der Anzahl der Schlitze eine gewisse Erhöhung der Streifenausprägung zur
Folge haben. Zum Nachweis dieses Effekts wurde der nachstehend beschriebene
Versuch durchgeführt: Versuch
4 Mit
einem Mehrfachgleitflächen-Beschichtungstrichter
wurden drei Schichten mit den nachstehend angegebenen Zusammensetzungen,
Viskositäten
und Durchflussraten pro Breiteneinheit aufgebracht:
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Bei diesen Versuchen wurde eine Blockierung
der vorher beschriebenen Art in einem Abstand von 0,32·10–2 m
(0.125 Inch) vom Auslass des am weitesten oberstromig gelegenen
Schlitzes für
die mittlere Schicht angebracht. Die Beschichtungsmasse für die mittlere
Schicht wurde mit Durchflussraten, die einer Reynoldszahl von etwa
1 entsprachen, durch einen oder, erfindungsgemäß, zwei oder drei Schlitze
ausgebracht. Die transparente Deckschicht (Probeschicht) wurde,
wie oben angegeben, mit zwei Durchflussraten ausgebracht, um für das Verhältnis der
Durchflussrate der unteren Schicht zur Gesamtdurchflussrate Werte von
0,30 und 0,80 zu erhalten.
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Die Kurven E und F in 5 zeigen die Ergebnisse
dieser Versuche. Kurve E zeigt die Streifenausprägung für die drei Beschichtungen,
bei denen die mittlere Schicht durch einen oder, erfindungsgemäß, durch zwei
oder drei Schlitze ausgebracht wurde und das Verhältnis der
Durchflussrate der unteren Schicht zur Gesamtdurchflussrate 0,30
betrug. Entsprechend zeigt die Kurve F die Streifenausprägungen für das Durchflussratenverhältnis 0,80.
Diese Ergebnisse lassen den Schluss zu, dass bei einer derart niedrigen
Reynoldszahl (Re = 1) für
die ein Hindernis enthaltende Schicht die durch Ausbringen der Beschichtungsmasse
durch mehr als einen Schlitz erzielte Störungsbegrenzung wirksamer ist
als bei einem Durchflussratenverhältnis der die Schlitzblockierung
enthaltende Schicht von weniger als etwa 0,5. Wie die Kurve F zeigt,
bewirkt eine Verteilung des Stroms auf zwei oder drei Schlitze keine
Verringerung der Streifenausprägung
und kann diese sogar erhöhen,
wenn dieses Verhältnis
einen hohen Wert (0,8) hat.
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Aus den Daten in 5 ist ferner ersichtlich, dass bei einem
Verhältnis
der Durchflussrate der unteren Schicht zur Gesamtdurchflussrate
von weniger als etwa 0,5 selbst bei Reynoldszahlen, die deutlich
unter 10 liegen, ein signifikanter Vorteil in Form einer Verringerung
der Streifenausprägung
erzielt wird, wenn die Beschichtungsmasse erfindungsgemäß durch
mehr als einen Schlitz ausgebracht wird. Die größte Verringerung der Streifenausprägung als
Folge der Störungsbegrenzung
ergibt sich, wenn die untere Schicht sehr dünn, das Verhältnis der
Durchflussrate der unteren Schicht zur Gesamtdurchflussrate also
sehr klein, beispielsweise kleiner als etwa 0,2, ist. In diesem
Fall nähert
sich die Verringerung der Streifenausprägung dem theoretischen Maximum,
bei dem sich die Streifenausprägung
proportional zum Verhältnis
der Erhöhung
der Anzahl der Schlitze für
die Schicht ändert.
So würden
beispielsweise zwei Schlitze die Streifenausprägung im Vergleich zu nur einem
Schlitz um etwa 50% verringern.
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Bei den oben beschriebenen Versuchen
wurde die Streifenausprägung
an Produkten gemessen, bei denen eine transparente Schicht über einer
durch einen Schlitz mit einer Blockierung ausgebrachten kohlenstoffhaltigen
Schicht aufgebracht wurde. In diesem Fall ist die Fehlstelle oder
Vertiefung in der teilweise blockierten Schicht als Streifen oder
Zeile deutlich sichtbar. Streifen oder Zeilen treten jedoch generell
auf, wenn die Blockierung in einer Schicht vorhanden ist, die mit
einer Beschichtungsmasse gebildet wurde, deren optische Dichte wesentlich
von der einer anderen, darüber
aufgebrachten Schicht abweicht.
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Wie bereits erwähnt, eignet sich das erfindungsgemäße Verfahren
für die
Herstellung mehrschichtiger fotografischer Elemente, d. h. Elemente,
bei denen ein Träger
mit übereinander
aufgebrachten Schichten fotografischer Emulsionen beschichtet wird.
Die Anzahl der Schichten kann von zwei bis zu zehn oder mehr reichen.
Die flüssigen
Beschichtungsmassen haben bei der Beschichtungstemperatur eine verhältnismäßig niedrige
Viskosität,
beispielsweise im Bereich von etwa 2 Centipoise bis etwa 200 Centipoise
oder etwas höher. Meistens liegt
die Viskosität
im Bereich von etwa 5·10–2 bis
etwa 150·10–2 Pa·s (5 bis
etwa 150 Centipoise). Die aufgebrachten Einzelschichten sind extrem
dünn, d.
h. die Nassdicke beträgt
maximal etwa 0,015 Zentimeter und liegt im Allgemeinen weit unter
diesem Wert, bis zu etwa 0,0001 Zentimeter. Außerdem müssen die Schichten eine extrem
gleichförmige
Dicke aufweisen, wobei die größte Dickenabweichung
nicht mehr als + oder –5%
und in einigen Fällen
nicht mehr als + oder –0,2%
betragen darf.
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Mit „fotografischen" Materialien sind
normalerweise strahlungsempfindliche Materialien gemeint. Nicht alle
der bei der Herstellung fotografischer Elemente auf einen Träger aufgebrachten
Schichten sind jedoch als solche strahlungsempfindlich. So sind
beispielsweise Haftschichten, Rückschichten,
Filterschichten, Lichthofschutzschichten usw., die häufig einzeln
und/oder in Kombination aufgebracht werden, nicht strahlungsempfindlich.
Die Bezeichnung „fotografische
Emulsion" soll die
Massen, aus denen solche Schichten gebildet werden, mit einschließen.
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Obwohl die Schichten im Allgemeinen
aus wässrigen
Medien aufgetragen werden, ist die Erfindung darauf nicht beschränkt, weil
bei der Herstellung fotografischer Elemente bekanntlich auch andere
flüssige
Lösungsmittel
Verwendung finden und die Erfindung auch bei Beschichtungen mit
solchen nichtwässrigen
flüssigen
Lösungsmitteln
gute Dienste leistet.
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Im Einzelnen können die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren
aufgebrachten fotografischen Schichten lichtempfindliche Materialien,
wie zum Beispiel Silberhalogenid, Zinkoxid, Titandioxid, Diazoniumsalze,
lichtempfindliche Farbstoffe usw. ebenso wie andere aus der Herstellung
fotografischer Schichten bekannte Zutaten, beispielsweise Mattierungsmittel,
wie zum Beispiel Silicium- oder Polymerpartikel, Entwickler, Beizmittel
und Materialien, wie sie beispielsweise in US-A-3 297 446 offenbart
werden, enthalten. Die fotografischen Schichten können auch
verschiedene hydrophile Kolloide enthalten. Beispiele solcher Kolloide
sind Proteine, wie zum Beispiel Gelatine, Proteinderivate, Cellulosederivate,
Polysaccharide wie zum Beispiel Stärke, Zucker wie zum Beispiel
Dextran, Pflanzengummi, synthetische Polymerisate, wie zum Beispiel
Polyvinylalkohol, Polyacrylamid und Polyvinylpyrrolidon und andere
hydrophile Kolloide wie sie beispielsweise in US-A-3 297 446 offenbart
werden. Mischungen der vorstehend genannten Kolloide können ebenfalls
verwendet werden.
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Für
das erfindungsgemäße Verfahren
können
fotografische Träger
verschiedener Art verwendet werden, u. a. Filmträger wie zum Beispiel Celluloseacetatfilm,
Polyvinylacetalfilm, Polycarbonatfilm, Polyäthylentheraphthalatfilm und
andere Polyesterfilme. Mit Alphaolefin-Polymeren, wie zum Beispiel Polyethylen
und Polypropylen, oder mit anderen Polymerisaten, wie zum Beispiel
Celluloseestern organischer Säuren
und linearen Polyestern beschichtete Papierträger können ebenfalls verwendet werden.
Der Träger
kann als Endlosband oder in Einzelblattform hergestellt werden.
Für gewerbliche
Zwecke wird meistens ein Endlosband verwendet.
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Zur Veränderung der Oberflächenspannung
und der Auftragsfähigkeit
der fotografischen Emulsionen können
Tenside unterschiedlicher Art verwendet werden, u. a. Saponin, nicht
ionogene Tenside, wie zum Beispiel Polykylenoxide, z. B. Polyethylenoxide,
und die wasserlöslichen
Addukte von Glycidol und Alkyphenol, anionische Tenside, wie zum
Beispiel Alkylarylpolyethersulfate und -sulfonate, sowie amphotere
Tenside, wie zum Beispiel Arylalkyltaurine, N-Alkyl- und N-Acyl-Beta-aminopropionate,
Alkylsulfobetaine usw. Anschauliche Beispiele geeigneter Tenside
werden in GB-A-1 022 878 und in US-A-2 739 891, US-A-3 026 202 und US-A-3 133
816 offenbart.