DE691528C - Verfahren zum Ausfaulen von Gerbereischlamm - Google Patents

Verfahren zum Ausfaulen von Gerbereischlamm

Info

Publication number
DE691528C
DE691528C DE1938ST057059 DEST057059D DE691528C DE 691528 C DE691528 C DE 691528C DE 1938ST057059 DE1938ST057059 DE 1938ST057059 DE ST057059 D DEST057059 D DE ST057059D DE 691528 C DE691528 C DE 691528C
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
sludge
tannery
decaying
sewage
tannery sludge
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Expired
Application number
DE1938ST057059
Other languages
English (en)
Inventor
Dr-Ing Karl Behringer
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
STADTGEMEINDE STUTTGART VERTRE
Original Assignee
STADTGEMEINDE STUTTGART VERTRE
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by STADTGEMEINDE STUTTGART VERTRE filed Critical STADTGEMEINDE STUTTGART VERTRE
Priority to DE1938ST057059 priority Critical patent/DE691528C/de
Application granted granted Critical
Publication of DE691528C publication Critical patent/DE691528C/de
Expired legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C02TREATMENT OF WATER, WASTE WATER, SEWAGE, OR SLUDGE
    • C02FTREATMENT OF WATER, WASTE WATER, SEWAGE, OR SLUDGE
    • C02F3/00Biological treatment of water, waste water, or sewage
    • C02F3/28Anaerobic digestion processes

Description

Aus den Klärschlammen städtischer Abwässer läßt sich bekanntlich durch Ausfaulen des Schlammes Klärgas gewinnen. Diese Klärgasgewinnung wird oft gestört durch das Abwasser von Gerbereien und anderen Betrieben, in dem auf Fäulnisbazillen giftig wirkende Stoffe enthalten sind. Reiner Gerbereischlamm wirkt so keimtötend, daß er bei Zumischung zu faulendem Klärschlamm die
to Gasentwicklung sofort zum Stillstand bringt. Deshalb mußte . der anfallende Gerbereischlamm bisher für sich gesondert abgelagert werden und bildete eine unverwertbare lästige Belastung.
Die großen Mengen aus den Häuten stammender tierischer Stoffe, welche der Gerbereischlamm enthält, sind an sich wohl fäulnisfähig und imstande, viel Klärgas zu liefern, wurden jedoch bislang als für diese ,Zwecke unverwertbar angesehen und gingen verloren.
Auf Grund neuerer Untersuchungen und Versuche ist es nun gelungen, den Gerbereischlamm ebenfalls für die Klärgasgewinnung nutzbar zu machen, und zwar mit gutem Ergebnis.
Es wurde nämlich gefunden, daß die fäulnishemmende Wirkung des Gerbereischlammes so gut wie ausschließlich von dem in ihm enthaltenen Ätzkalk herrührt. Aus dieser Erkenntnis heraus wird die keimtötende Wirkung des Gerbereischlammes beseitigt durch Zuführung von Kohlensäure zu dem Schlamm und der dadurch erfolgenden Umwandlung des Ätzkalks in kohlensauren Kalk.
Der pfc-Wert geht dabei von 8,5 bis 10 und mehr zurück auf j,j bis 7,8.
Es ist zwar schon vorgeschlagen worden, Gerbereiabwässern Kohlensäure zuzuführen, um das in ihnen enthaltene Calciumhydroxyd in Calcfumcarbonat überzuführen und letzteres
auszufällen. Durch diese Maßnahme wurde aber nur eine Reinigung der Gerbererabwasser bewirkt oder erreicht. Neu ist demgegenüber die Nutzbarmachung dieser Abwässer für die Klärgasgewinnung und die Vorbehandlung des Gerbereischlammes zu diesem Zweck mit Kohlensäure. Hiermit ist erstmals ein Weg gezeigt, wie der Gerbereischlamm zur Gewinnung von wertvollem Klärgas im Ausfaulprozeß nutzbar gemacht werden kann.
Zweckmäßig wird bei dem neuen Verfahren die Kohlensäure, mindestens zum Teil, dem bekanntlich stets stark kohlensäurehaltigen Klärgas entnommen und dadurch zugleich das Klärgas wertvoller gemacht.
In solchen Fällen, in denen die aus dem Faulvorgang stammende Kohlensäure zur ausreichenden Behandlung des Gerbereischlammes nicht ausreicht, muß natürlich auf andere Weise gewonnene Kohlensäure hinzugefügt werden. Hierzu steht u. a. die bei der Verbrennung von Klärgas in Feuerungen oder Verbrennungsmaschinen anfallende Kohlensäure zur Verfügung.
Ein besonders zweckmäßiges Ausführungsbeispiel des neuen Verfahrens sei im nachstehenden erläutert.
Das Gerbereiabwasser wird einem Flachbecken zugeleitet, aus dem der Klärschlamm in einen Sumpf gelangt, zweckmäßig mit Hilfe eines mechanisch im Flachbecken zu bewegenden Schlammräumers.
Der Schlamm wird mittels einer geeigneten Pumpe aus dem Sumpf entnommen und einem Kohlensäurewäscher irgendwelcher bekannter oder geeigneter Bauart zugeführt. Durch den Kohlensäurewäscher wird gleichzeitig im Gegenstrom aus einem Faulraum üblicher Art Klärgas geleitet, nachdem es einen Schwefelreiniger durchlaufen hat. Die Umwandlung des Ätzkalkes in kohlensauren Kalk geht dann in dem Kohlensäurewäscher vonstatten unter Verwertung der im Klärgas enthaltenen Kohlensäure. Das von Kohlensäure befreite und dadurch wertvoller gemachte Klärgas wird dann geeigneten Sammel- oder Verbrauchersteilen zugeführt.
Der im Kolilensäurewäscher behandelte Gerbereiklärschlamm gelangt sodann in den Sumpf einer Pumpe, die ihn über einen Ver- so teiler üblicher Art in den Faulraum fördert. Dort wird er durch den bereits im Fäulnis-Vorgang befindlichen Klärschlamm aktiviert und kommt ebenfalls zum-Faulen, so daß auf diese Weise auch der Gerbereischlamm für die Klärgasgewinnung verwertbar gemacht wird.
Der nach der Ausfaulung anfallende Schlamm ist auch für Düngezwecke, ζ. Β zur Verwendung in Fäkaltorf wertvoll, weil er nicht mehr wie etwa der ursprünglich alkalisch reagierende Gerbereischlamm den Ammoniakstickstoff aus Düngemittel und Boden austreiben kann.
Mit Hilfe des neuen Verfahrens können 6S nicht nur Gerbereischlämme im engsten Sinne des WTortes, sondern selbstverständlich auch Schlämme anderer Herkunft, aber von im wesentlichen gleicher Beschaffenheit oder Zusammensetzung wie Gerbereischlamm behandelt werden. -

Claims (1)

  1. Patentanspruch:
    Verfahren zum Ausfaulen von Gerbereischlamm, dadurch gekennzeichnet, daß der Schlamm mit Kohlendioxyd oder mit Kohlendioxyd enthaltenden Gasen vorbehandelt und dann in an sich bekannter Weise mit faulendem Klärschlamm vermischt wird.
DE1938ST057059 1938-01-30 1938-01-30 Verfahren zum Ausfaulen von Gerbereischlamm Expired DE691528C (de)

Priority Applications (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DE1938ST057059 DE691528C (de) 1938-01-30 1938-01-30 Verfahren zum Ausfaulen von Gerbereischlamm

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DE1938ST057059 DE691528C (de) 1938-01-30 1938-01-30 Verfahren zum Ausfaulen von Gerbereischlamm

Publications (1)

Publication Number Publication Date
DE691528C true DE691528C (de) 1940-05-29

Family

ID=7467611

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DE1938ST057059 Expired DE691528C (de) 1938-01-30 1938-01-30 Verfahren zum Ausfaulen von Gerbereischlamm

Country Status (1)

Country Link
DE (1) DE691528C (de)

Cited By (3)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE744825C (de) * 1942-03-10 1944-01-26 Karl Imhoff Dr Ing Verfahren zur Herstellung von Duengemitteln
DE3202212A1 (de) * 1982-01-25 1983-08-04 Süddeutsche Zucker AG, 6800 Mannheim Verfahren zum anaeroben abbau von calciumionenhaltigen, alkalischen schwemm- und waschwaessern
EP0231762A2 (de) * 1986-01-21 1987-08-12 Passavant-Werke Ag Verfahren zum Entfernen von bei anaerober Behandlung von organisch belasteten Abwässern entstehendem Kalziumkarbonat

Cited By (4)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE744825C (de) * 1942-03-10 1944-01-26 Karl Imhoff Dr Ing Verfahren zur Herstellung von Duengemitteln
DE3202212A1 (de) * 1982-01-25 1983-08-04 Süddeutsche Zucker AG, 6800 Mannheim Verfahren zum anaeroben abbau von calciumionenhaltigen, alkalischen schwemm- und waschwaessern
EP0231762A2 (de) * 1986-01-21 1987-08-12 Passavant-Werke Ag Verfahren zum Entfernen von bei anaerober Behandlung von organisch belasteten Abwässern entstehendem Kalziumkarbonat
EP0231762A3 (de) * 1986-01-21 1988-07-27 Passavant-Werke Ag Verfahren zum Entfernen von bei anaerober Behandlung von organisch belasteten Abwässern entstehendem Kalziumkarbonat

Similar Documents

Publication Publication Date Title
US2297195A (en) Process for rendering alkaline sludge from sewage putrefactible
DE691528C (de) Verfahren zum Ausfaulen von Gerbereischlamm
DE1955571A1 (de) Verfahren zum Aufhaerten von destilliertem Wasser
DE2917780C2 (de) Verfahren zum Entfernen von Schwefelwasserstoff und Ammoniak aus einem Kokereigas sowie zur Freisetzung von in Kohlewasser gebundenem Ammoniak
DE2914004A1 (de) Verfahren zur entfernung von ammoniak und ammoniumsalzen aus industriellem abwasser
DE2537640A1 (de) Verfahren zum abtreiben von gebundenem ammoniak aus den waessrigen kondensaten und abwaessern der verschwelung und verkokung
DE838138C (de) Verfahren zum Neutralisieren saurer Flüssigkeiten
DE581558C (de) Verfahren zur Herstellung eines stickstoffreichen Humusduengemittels
DE458192C (de) Erhaltung des Stickstoffs in der Jauche
DE349265C (de) Verfahren zur Verarbeitung des Gaswassers
DE404908C (de) Verfahren zur Gewinnung von Ammoniumbikarbonat in Gaswerken und Kokereien
DE975759C (de) Verfahren zum Aufarbeiten der bei der Gasreinigung mittels ammoniakalischer Waesser anfallenden Fluessigkeit
DE748651C (de) Verfahren zur Herstellung von hochprozentigen Kaliumhumat-Duengemitteln
DE641793C (de) Verfahren zur Kreislaufverwendung von Eisen bei der chemischen Reinigung von Abwasser durch Eisenverbindungen
DE738358C (de) Verfahren zur Herstellung von hochprozentigen Kaliumhumat-Duengemitteln
DE747426C (de) Verfahren zur selektiven Auswaschung von Schwefelwasserstoff aus kohlensaeurehaltigen Gasen
DE2055563C3 (de) Verfahren zur gemeinsamen Aufarbeitung des Kohlewassers mit dem Ammoniakwaschwasser auf Kokereien
DE695523C (de) von Klaeranlagen
DE362378C (de) Verfahren zur Gewinnung von Ammoniumbicarbonat aus ammoniak- und kohlensaeurehaltigen Gasen
DE426765C (de) Verfahren zur biologischen Reinigung von organisch verschmutzten, sauren oder zur Saeuerung neigenden Abwaessern, z. B. Abwaesser von Brauereien, Brennereien, Presshefefabriken u. dgl.
DE397474C (de) Verfahren zur Herstellung eines Duengemittels
DE534721C (de) Verfahren zur Herstellung von schwefelarmem Koks
DE1141267B (de) Verfahren zum Abscheiden fixer Ammonium-salze aus Kokereiabwaessern
DE855520C (de) Verfahren zur chemischen Reinigung alkalischer Abwaesser
AT101468B (de) Verfahren zur Herstellung von Düngemitteln aus tierischen Abfallstoffen durch Mischung mit Zusätzen.