DE458192C - Erhaltung des Stickstoffs in der Jauche - Google Patents
Erhaltung des Stickstoffs in der JaucheInfo
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Description
- Erhaltung des Stickstoffs in der Jauche.
Selbst in gut schließenden Jauchegruben c: 4s+-der Stickstofgehalt nach einiger Zeit sehr - In einem Aufsatz der »Mitteilungen der I@eutscheti Landwirtschaftsgesellschaft, Berlin(-:, Stück 45, vom i o. November 1917, 5. 690, Spalte II, Zeilen 4 bis 43 von oben, berichtet Professor Dr. Vogel-Leipzig, daß in Jauche, welche unter Luftabschluß, also z. B. mit gewöhnlichen Ölen überschichtet, gelagert wird, die ammoniakalische Gärung nicht gehindert wird. Derartig behandelte Jauche enthält schließlich fast den gesamten Stickstoff in Form des leicht-flüchtigen, kohlensauren Ammoniaks. Bei der Anwendung derartig behandelter Jauche zur Düngung besteht die Gefahr, daß sich das kohlensaure Ammoniak verflüchtigt; dieselbe muß möglichst sofort untergepflügt werden, was sich in der Praxis jedoch nur schwer ausführen läßt. Die Verwendung desinfizierender Öle, wie Teeröl usw., verbietet sich hier aus dem Grunde, weil dieselben für Pflanzen giftig sind.
- Andere Desinfektionsmittel, wie Formaldehyd, welche zum Zwecke der Erhaltung des Jauchestickstoffs vorgeschlagen wurden, stellen sich in der Anwendung derartig teuer, daß die Ausgaben höher sind als der Handelswert des in der Jauche enthaltenen Stickstoffs.
- Es wurde auch. vorgeschlagen, der Jauche Säuren oder saure Salze oder neutrale Salze, welche durch Umsetzung das gebildete Ammoniak in nichtflüchtige Ammoniakverbindungen überführen sollten, zuzusetzen.
- Die Anwendung von Säuren und sauren Salzen ist wegen der möglichen Atzwirkung gefährlich; auch greifen dieselben die Jauchegruben und Metallteile der Pumpen stark an und müssen in solchen Mengen zugesetzt werden, daß die Rentabilität in Frage gestellt wird.
- Die Anwendung wirksamer neutraler Salze, insbesondere des für diese Zwecke empfohlenen Chlorcalciums, stellt sich zu teuer. Bei letzterem kommt weiter in Betracht, daß derartig behandelte Jauche infolge des Chlorgehalts zur Düngung von Kartoffeln, Tabak, Zuckerrüben usw. nicht geeignet ist. Die mit der Verwendung der bisher vorgeschlagenen Mittel verbundenen Unzuträglichkeiten werden durch die vorliegende Erfindung vollständig vermieden.
- Durch Versuche wurde festgestellt, daß Harnflüssigkeit oder in Gärung befindliche Jauche durch zugefügtes Terpentinöl derartig beeinflußt wird, daß die ammoniakalische Gärung auf ein sehr beschränktes Maß herabgesetzt oder ganz unterdrückt wird. Das zugefügte Terpentinöl, das zweckmäßig belüftet oder mit Ozon behandelt wird sowie, um ein Verharzen und Verdunsten desselben zu verhindern, mit anderen nicht trocknenden Ölen, z. B. Paraffinöl usw., vermischt werden kann, löst sich in geringem Maße in der Jauche, während der überwiegende Teil auf derselben eine Schicht bildet, welche durch fortgesetzte Sauerstoffaufnahme aus der Luft und Ozonisierung derselben bewirkt, daß der Stickstoff zum größten Teil in seiner ursprünglichen, nichtflüchtigen Form in der Jauche erhalten bleibt.
- Am 3. Februar 1925 wurde frischer Harn mit einer kleinen Menge alter, also bakterienhaltiger Jauche geimpft. Es wurde hierauf ein Gemisch von 5o Teilen belüfteten Terpentinöls und 5o Teilen Paraffinöl zugesetzt, so daß eine etwa i cm hohe Schicht über dem Harn entstand. Nach 7 Monaten zeigte der Harn keinerlei Gärungserscheinung. Der Harnstickstoff ist also vollständig in seiner ursprünglichen, nichtflüchtigen Form erhalten geblieben.
- Das neue Verfahren besteht darin, daß der Harnflüssigkeit oder der in Gärung befindlichen Jauche Terpentinöl oder Terpentinöl ähnliche Stoffe, wie z. B. Kienöl oder Terpentinöl bzw. Kienöl enthaltende Stoffe, wie z. B. Rohterpentin, zweckmäßig vermischt mit nicht trocknenden Ölen, in derartigen Mengen zugefügt werden, daß eine i mm bis etwa i cm hohe Ölschicht über der Flüssigkeit entsteht.
- Es hat sich bei vorliegendem Verfahren als zweckmäßig erwiesen, das Terpentinöl oder Kienöl vor der Verwendung in bekannter Weise mit Sauerstoff oder Ozon zu beladen.
Claims (2)
- PATLNTANSPRÜCIIr: i. Erhaltung des Stickstoffs in der Jauche, dadurch gekennzeichnet, daß derselben Terpentinöl oder Terpentinöl ähnliche Stoffe, wie Kienöl oder Terpentinöl enthaltende Stoffe, zweckmäßig in Mischung finit nicht trocknenden Ölen zugefügt werden.
- 2. Verfahren nach Anspruch i, gekennzeichnet durch die Verwendung von Terpentinöl oder Kienöi oder Terpentinöl,enthaltenden Stoffen, welche in bekannter Weise mit Sauerstoff oder Ozon beladen sind.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEB120393D DE458192C (de) | 1925-06-18 | 1925-06-18 | Erhaltung des Stickstoffs in der Jauche |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEB120393D DE458192C (de) | 1925-06-18 | 1925-06-18 | Erhaltung des Stickstoffs in der Jauche |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE458192C true DE458192C (de) | 1928-03-31 |
Family
ID=6995267
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DEB120393D Expired DE458192C (de) | 1925-06-18 | 1925-06-18 | Erhaltung des Stickstoffs in der Jauche |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE458192C (de) |
Cited By (5)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE934593C (de) * | 1951-11-06 | 1955-10-27 | Yrjoe Kauko | Verfahren zur Verhinderung von Stickstoffverlusten aus Jauche |
FR2310135A1 (fr) * | 1975-05-09 | 1976-12-03 | Derives Resiniques Terpenique | Composition liquide destinee a la desodorisation des lisiers |
FR2541899A1 (fr) * | 1983-03-03 | 1984-09-07 | Havot Alain Lucien | Desinfectant-desodorisant pour litieres d'animaux |
EP0247946A1 (de) * | 1986-05-29 | 1987-12-02 | Robertet S.A. | Verfahren zur Neutralisierung von unangenehmen Gerüchen von Tierexkrementen |
FR2623717A2 (fr) * | 1987-12-01 | 1989-06-02 | Robertet Sa | Agent neutralisant les odeurs desagreables quelle qu'en soit l'origine |
-
1925
- 1925-06-18 DE DEB120393D patent/DE458192C/de not_active Expired
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WO1987007152A1 (fr) * | 1986-05-29 | 1987-12-03 | Robertet S.A. | Agent neutralisant les odeurs desagreables des excretions et excrements des animaux |
FR2599257A1 (fr) * | 1986-05-29 | 1987-12-04 | Robertet Sa | Agent neutralisant les odeurs desagreables des excretions et excrements des animaux. |
US4840792A (en) * | 1986-05-29 | 1989-06-20 | Robertet S.A. | Agent neutralizing bad smells from excretions and excrements of animals |
FR2623717A2 (fr) * | 1987-12-01 | 1989-06-02 | Robertet Sa | Agent neutralisant les odeurs desagreables quelle qu'en soit l'origine |
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