DE349265C - Verfahren zur Verarbeitung des Gaswassers - Google Patents

Verfahren zur Verarbeitung des Gaswassers

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DE349265C
DE349265C DE1920349265D DE349265DD DE349265C DE 349265 C DE349265 C DE 349265C DE 1920349265 D DE1920349265 D DE 1920349265D DE 349265D D DE349265D D DE 349265DD DE 349265 C DE349265 C DE 349265C
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C01INORGANIC CHEMISTRY
    • C01CAMMONIA; CYANOGEN; COMPOUNDS THEREOF
    • C01C1/00Ammonia; Compounds thereof
    • C01C1/02Preparation, purification or separation of ammonia
    • C01C1/10Separation of ammonia from ammonia liquors, e.g. gas liquors

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Description

  • Verfahren zur Verarbeitung des Gaswassers. Das bei der Kohlendestillation entfallende Ammoniakwasser enthält das Ammoniak in Form von Salzen in Lösung, die man nach ihrer Zerfallsneigung in drei Gruppen teilen kann, nämlich erstens in solche, die bereits bei gewöhnlicher Temperatur zerfallen, zweitens in solche, die unter Einfluß einer sich dem Siedepunkt nähernden Temperatur zersetzt werden, und drittens in solche, die, hoher Temperatur widerstehend, nur durch Zusatz von alkalischen Stoffen aufgeschlossen werden können.
  • Diesen Eigenschaften der Ammoniaksalze entsprechend, wurde bisher das Ammoniakwasser in Destillierapparaten verarbeitet, d-e aus drei getrennten, miteinander verbundenen Abteilungen bestehen. In der ersten Abteilung werden die beiden ersterwähnten Salze durch Wärmeeinfluß gespalten und außer dem befreiten Ammoniak auch die flüchtigen Säuren abgetrieben, die überwiegend aus Kohlensäure und Schwefelwasserstoff bestehen. In der zweiten Abteilung wird das von diesen Säuren befreite Wasser mit Kalkmilch gemischt, und in der dritten Abteilung wird das durch den Kalk in Freiheit gesetzte Ammoniak abgetrieben.
  • Dieser allgemein und ausnahmslos angewandte Arbeitsweg. ist umständlich und mit Nachteilen verknüpft, da die Herstellung der Kalkmilch großer Sorgfalt und einer ständigen Wartung bedarf. Der Ammoniakdestillierapparat wird durch den Zusammenbau der drei Einzelabteile recht kompliziert, eine Kalkmilchpumpe muß ständig betrieben werden., und- für die Erwärmung der Kalkmilch sind verhältnismäßig große Dampfmengen erforderlich, während die beim Löschen des Kalks erzeugte Reaktionswärme für den Betrieb verlorengeht. Ferner wird der Kalkverbrauch durch den beim Löschen entstandenen Abfall, sowie durch die im Abwasser des Abtreibers ungenützt abfließenden überschüssigen Mengen wirksamen Kalks unverhältnismäßig hoch, die ganze Kalkzuführung zum Abtreiber ist mehr oder weniger von der Willkür der Bedienungsleute abhängig, und als schlimmster Nachteil bei diesem Betrieb sind die Ablagerungen an ungelöstem Kalk oder von sehr harten, schwer zu entfernenden Kalkverbindungen, wie Calciumsulfat und -karbonat, auf den Böden und in den Durchgängen der Destillierapparate zu nennen, die Betriebsunterbrechungen, Abbau und eine mühsame Reinigung in gewissen Zeitabständen notwendig machen.
  • Um die letztgenannten Nachteile auf ein Geringstmaß zurückzuführen, hat man Destillierapparate gebaut, die, mit Rührwerk versehen, die Kalkablagerungen mechanisch verhindern sollen. Um die Reaktionswärme beim Löschen des Kalks für den Betrieb zu gewinnen und Kalkverluste zu verhindern, hat man auch schon vorgeschlagen, .den Kalk in einem Teil des Ammoniakwassers im Destillierapparat selbst zu löschen, und zwar in einer besonderen, in diesen eingebauten Kammer. Dadurch wird zwar der Kalkverbrauch an sich etwas geringer, wie auch etwas weniger Wärme aufgewandt werden kann, doch wird dagegen der Bau des Destillierapparates noch viel komplizierter und der Betrieb wesentlich umständlicher, und die Nachteile einer Verschmutzung des Destillierapparates durch Kalkablagerungen werden keineswegs aufgehoben" ,son"dern treten im Genteil noch viel stärker in die Erscheinung.
  • Gemäß der Erfindung soll nun allen genannten Nachteilen dadurch abgeholfen werden, daß man das unter Anwendung von Wärme von seinen flüchtigen Säuren befreite Ammoniakwasser durch einen mit ungelöschtem Kalk beschickten, zugleich als Klärbehälter ausgebildeten Apparat leitet, in dem die Salze aufgeschlossen werden, während das durch die Reaktionswärme frei werdende Ammoniak besonders abgeführt und nutzbar gemacht wird. Das danach nur noch freies Ammoniak enthaltende, vollkommen klare Ammoniakwasser wird dem Destillierapparat zugeführt, der jetzt, aus nur einer Abteilung bestehend, im Bau und Betrieb wesentlich vereinfacht ist, geringe Wartung und bedeutend weniger Dampf verbraucht und schließlich einer periodischen Reinigung überhaupt nicht mehr bedarf.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH: Verfahren zur Verarbeitung des Gaswassers, dadurch gekennzeichnet, daß nach Befreiung von den flüchtigen Säuren das Gaswasser in einer mit ungelöschtem Kalk beschicktenVorrichtung aufgeschlossen und hier, unter Ableitung der durch die Reaktionswärme frei werdenden Ammoniakdämpfe, geklärt wird, worauf das klare Ammoniakwasser 'in einem einfachen Destillierapparat abgetrieben wird.
DE1920349265D 1920-11-25 1920-11-25 Verfahren zur Verarbeitung des Gaswassers Expired DE349265C (de)

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