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Die vorliegenden Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren
zum Betrieb einer Webmaschine mit einer elektronischen
Schaftmaschine und insbesondere auf ein Verfahren zum
Betrieb einer Webmaschine mit elektronischer
Schaftmaschine, die in der Lage ist, mehrere Webschäfte
(W.S.) zu steuern, die nach einem in einer
Speichereinrichtung gespeicherten Programm in eine erste
Fachbildeposition gebracht werden, so dass die Webschäfte
in eine zweite Fachbildeposition oder in eine geteilte
Fachbildelage gebracht werden.
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Beim Montieren von Webschäften auf einer Webmaschine mit
einer Schaftmaschine, wie auch auf solchen, die mit keiner
Schaftmaschine ausgerüstet sind, oder beim Einziehen von
Kettfäden in die Weblitzen, werden alle Webschäfte auf ein
festes Niveau ausgerichtet, um die Montagearbeit der
Webschäfte auf der Webmaschine oder das Einziehen der
Kettfäden durch die Weblitzen in den Webschäften zu
erleichtern.
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Insbesondere wenn alle Webschäfte in eine erste
Fachbildeposition gebracht werden, sind im allgemeinen alle
Webschäfte freigelassen, so dass alle Webschäfte sich in
einer ersten Fachbildeposition befinden. Aber in einigen
Fällen müssen die Webschäfte in einer zweiten Fachbildelage
gegenüber der ersten Fachbildelage oder in einer geteilten
Fachbildelage ausgerichtet werden. Wenn in einem solchen
Fall alle Webschäfte gleichzeitig verschoben werden, ist
die Belastung der Webmaschine, insbesondere jene des
Antriebsmotors übermässig hoch. Deshalb werden die
Webschäfte z. B. in vier Gruppen geteilt, d. h.,
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eine erste Gruppe mit dem ersten bis zum fünften
Webschaft,
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eine zweite Gruppe mit dem ersten bis zum neunten
Webschaft,
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eine dritte Gruppe mit dem ersten bis zum zwölften
Webschaft und
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eine vierte Gruppe mit dem ersten bis zum sechzehnten
Webschaft,
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und die Webschäfte werden nacheinander, in vier
Fachbildeperioden, je eine Gruppe in einer Periode
verschoben, um die Belastung des Antriebsmotors zu
reduzieren. Eine derartige Technik ist in
JP 61 (sho)-225342 beschrieben.
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Beim Verschieben der Webschäfte einer Webmaschine mit
elektronischer Schaftmaschine in eine Ausrichtlage zum
Ausrichten der Webschäfte, wird die Webmaschine
gleichzeitig mit voller Geschwindigkeit betrieben und die
Leistung, die dem Antriebsmotor zugeführt wird, muss erhöht
werden, um die Webmaschine bei hoher Geschwindigkeit
anzutreiben und um gleichzeitig die Webschäfte
auszurichten, wenn der Antriebsmotor nicht eine
ausreichende Leistung aufweist, um gleichzeitig alle
Webschäfte auszurichten, und dann, nachdem aller Webschäfte
gleichzeitig ausgerichtet sind, wird die Webmaschine mit
voller oder der höchstmöglichen Geschwindigkeit angelassen,
weil es möglich ist, dass eine grosse Last auf den
Antriebsmotor einwirkt, wenn die Webschäfte von der
Ausrichteposition in die Fachbildelage gebracht werden.
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Bei der vorher beschriebenen Webmaschine, bei welcher die
Webschäfte jeder Gruppe nur mit einer Steuer-Rippe
gleichzeitig gesteuert werden, die am Umfang einer
Steuerwelle angebracht ist, ist es unmöglich, die
Webschäfte entsprechend der Bindung des Gewebes, das auf
der Webmaschine zu weben ist, unabhängig von der Gruppe
auszuwählen und die Webschäfte jeder Gruppe selektiv zu
verschieben, und es ist unmöglich die Belastung während dem
Verschieben genau zu steuern, weil die grosse Leistung, die
nötig ist, um die Webschäfte von der Ausgleichsposition in
die Fachbildeposition zu bringen, nicht vermindert werden
kann.
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Weiter ist es gefährlich und viele Schussfäden reissen beim
Ausrichten der Webschäfte und wenn die Webmaschine nach dem
Ausrichten der Webschäfte in der Ausgleichsposition
angelassen wird, weil die Webmaschine bei voller
Geschwindigkeit oder bei der höchstmöglichen
Geschwindigkeit betrieben wird.
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Die vorliegenden Erfindung wurde gemacht, um die vorher
beschriebenen Schwierigkeiten zu lösen und es ist deshalb
eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Verfahren für
den Betrieb einer Webmaschine mit elektronischer
Schaftmaschine zu schaffen, bei welchem die Webschäfte
ausgerichtet werden und bei welchem die Webmaschine nach
dem Ausrichten der Webschäfte bei sicherer, niedriger
Geschwindigkeit anläuft, ohne dass der Antriebsmotor
übermässig belastet wird.
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Nach der vorliegenden Erfindung wird diese Aufgabe durch
die Lehre von Anspruch 1 gelöst. Die abhängigen Ansprüche
beziehen sich auf besondere Ausführungsformen der
Erfindung.
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Um, wie beschrieben die Aufgabe zu lösen, schafft die
vorliegenden Erfindung ein Verfahren zum Betrieb einer
Webmaschine mit elektronischer Schaftmaschine, das in der
Lage und dazu ausgebildet ist, den Schaftantrieb mehrerer
Webschäfte zu steuern, die nach einem vorher in einer
Speichereinrichtung gespeicherten Programm in eine erste
Fachbildelage gebracht werden, von der aus die Webschäfte
in eine zweite Fachbildeposition oder eine geteilte
Fachbildeposition verschoben werden.
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Nach dem Verfahren werden die Webschäfte in Gruppen und in
mehreren Fachbilde-Perioden aus mehreren Webschäften und
gegen die Kräfte, welche die Webschäfte in die erste
Fachbildeposition, in die zweite Fachbildeposition oder in
die geteilte Fachbildelage verschoben, wobei in jeder
Fachbildeperiode die Webschäfte ausgerichtet werden und
indem die Webmaschine angelassen wird.
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Nach der vorliegenden Erfindung werden die Webschäfte in
mehreren Gruppen, in mehreren Webzyklen, gegen Kräfte die
in Richtung der Verschiebung der Webschäfte wirken,
verschoben. Dementsprechend wird der Antriebsmotor der
Webmaschine nicht übermässig belastet, die Webmaschine kann
mit niedriger Geschwindigkeit laufen beim Ausgleichen und
die Webmaschine kann bei niedriger Geschwindigkeit
angelassen werden, so dass die Schussfäden nicht reissen.
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Nach dem Verfahren, die Webmaschine mit der elektronischen
Schaftmaschine so zu betreiben, dass die Fachbildebewegung
mehrerer Webschäfte nach einem Programm und in einer Folge,
die vorher in einer Speichereinrichtung gespeichert wurde,
zu steuern, werden die gewünschten und ausgewählten
Webschäfte gegen die Kraft, in Gruppen von mehreren
Webschäften, in mehreren Webzyklen verschoben, wobei die
Webschäfte ausgerichtet werden und die Webmaschine anläuft.
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Dementsprechend wird der Antriebsmotor nicht übermässig
belastet, wenn die Zahl der Webschäfte, die gleichzeitig
bewegt werden, in jedem Webzyklus bestimmt ist indem die
Leistungsfähigkeit der Antriebsmotors berücksichtigt wird,
so dass die Webmaschine mit vergleichbar niedriger
Geschwindigkeit betreiben kann. Da die Webschäfte selektiv
und individuell gesteuert werden mit der
Fachbildeeinrichtung, können die Webschäfte von einer
ausgerichteten Lage in andere Fachbildelagen gebracht
werden, welche der Bindung (Muster/Design) eines Gewebes
entsprechen, das auf der Webmaschine gewoben werden soll,
die Webmaschine kann mit vergleichbar niedriger
Geschwindigkeit anlaufen und dementsprechend ist die
Häufigkeit von Kettfadenbrüchen beim Anlaufen der
Webmaschine signifikant erniedrigt, verglichen mit der
Häufigkeit von Kettfadenbrüchen beim Anlaufen nach dem
bisher üblichen Verfahren.
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Ein Verfahren in einer bevorzugten Ausführungsform der
vorliegenden Erfindung wird nachstehend beschreiben, wie es
mit einer Webmaschine mit einer elektronischen
Schaftmaschine ausgeübt wird, wobei auf die beigefügten
Zeichnungen Bezug genommen wird, welche folgendes zeigen:
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Fig. 1 ist eine schematische Frontansicht des
wesentlichen Teils einer Webmaschine mit
elektronischer Schaftmaschine zum Ausüben der
vorliegenden Erfindung;
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Fig. 2(A) ist eine Hilfstabelle zum Erläuterung der
Anordnung der Webschäfte in einer ausgerichteten
Lage;
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Fig. 2(B) ist ein Bindungsdiagramm, welches die Schritte
des Verschiebens der Webschäfte für eine Bindung
im Hochfach zeigt;
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Fig. 3(A) ist eine Hilfstabelle, welche die Schritte der
Verschiebung der Webschäfte ins Hochfach zeigt,
um das Weben entsprechend der Bindung zu
beginnen;
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Fig. 3(B) ist ein Bindungsdiagramm, welches die Schritte
des Verschiebens der Webschäfte zum Beginnen des
Webens nach Fig. 3(A) zeigt;
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Fig. 4(A) ist eine Hilfstabelle welche die Schritte des
Verschiebens der Webschäfte für eine
Leinwandbindung zeigt;
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und
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Fig. 4(B) ist ein Hilfsdiagramm für eine Bindung, welches
die Schritte des Verschiebens der Webschäfte für
den Ausrichtvorgang von Fig. 4(A) zeigt.
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Bezug nehmend auf Fig.1, weist eine Webmaschine 1 einen
Antriebsmotor M und eine Schaftmaschine 2 bekannter Art
auf. Die Schaftmaschine 2 weist Nocken, Gelenke und
Magnetspulen auf, die hier nicht gezeigt sind. Seile 4 sind
über Rollen 3, zwischen Webschäften 5 und Schwinghebeln,
die nicht gezeigt sind, geführt. Jedes Seil ist mit einem
Ende an einem Webschaft 5 befestigt und das andere Ende ist
am freien Ende eines Schwinghebels befestigt. Wenn die
Schwinghebel von den entsprechenden Magnetspulen angezogen
werden, werden die entsprechenden Webschäfte 5 durch die
Seile 4 nach unten gezogen. Im allgemeinen liegt die Zahl
der Webschäfte im Bereich von sechzehn bis zweiunddreissig.
Die Webschäfte 5, mit Ausnahme derjenigen, die zusammen
betrieben werden, werden mit den mit den elastischen Teilen
6 und den bogenförmigen Schwinghebeln 7 mit Federn 8 in
eine obere Fachposition gehoben. Während die Magnetspulen
der Schaftmaschine 2 im Aus-zustand sind, indem die
Magnetspulen nicht erregt sind und die Schwingarme von den
Magnetspulen nicht angezogen werden, sind dementsprechend
die Webschäfte 5 in der oberen Fachlage. Deshalb wird ein
offenes Fach gebildet, indem einige der Magnetspulen erregt
werden, um die entsprechenden Webschäfte 5 nach unten zu
ziehen.
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Angenommen, dass nun ein Fachbildeprogramm für ein
bestimmtes Bindungs-Diagramm ausgelegt ist, das in Fig.
2(B) gezeigt ist. Die Webschäfte 5 werden mit der
Schaftmaschine 2 gesteuert, um das Webfach für den ersten
bis zum sechsten Webzyklus zu bilden.
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Indem die Webschäfte 5 für einen Webzyklus L verschoben
werden, lässt die Schaftmaschine 2 alle Webschäfte 5 los
und dementsprechend werden alle Webschäfte 5 mit den Federn
8 für das sog. Ausrichten in der oberen Fachposition, in
die obere Fachposition gebracht. Wie in Fig. 2(A) gezeigt,
werden der erste bis zum dritten Schusseintrag, mit allen
Webschäften 5 ohne Steuerung durch die Schaftmaschine 2,
für den Ausrichtzyklus L in einer oberen Schaftposition
gehalten. Wenn die Webschäfte 5 in der Wirkrichtung der
Federn 8 bewegt werden, während dem Ausrichtzyklus L, wird
die Webmaschine mit niedriger Geschwindigkeit betrieben,
nämlich in einem Langsamgang, zur Sicherheit und um
Kettfadenbrüche zu vermeiden, ohne dass zusätzliche
Leistung für das Ausrichten notwendig ist.
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Fig. 3(B) zeigt ein Bindungsdiagramm zum Steuern der
Webschäfte 5 beim Anlaufen der Webmaschine zum Weben mit
den Webschäften 5 in der oberen Ausrichteposition. Das
Ausrichten erfolgt in einem Ausrichtezyklus L&sub0;. Dann werden
der erste bis zum fünften Webschaft 5 entsprechend dem
Bindungsdiagramm für einen ersten Webzyklus L&sub1; gesteuert,
bei welchem der zweite, vierte und fünfte Webschaft 5
verschoben werden, der sechste bis zum zehnten Webschaft 5
werden, entsprechend dem Bindungsdiagramm, im zweiten
Webzyklus L&sub2; gesteuert, ohne dass die Lage der Webschäfte 5
eins bis fünf geändert wird, die Webschäfte elf bis
sechzehn, werden nach dem Webzyklus L&sub3; des
Bindungsdiagramms gesteuert, ohne die Lage der Webschäfte 5
eins bis zehn zu ändern, ein vierter Webzyklus L&sub4; wird
gleich ausgeführt und dann wird ab dem fünften
Schusseintragszyklus die Betriebsgeschwindigkeit vom
Langsamlauf auf die normale Betriebsgeschwindigkeit der
Webmaschine erhöht. Die Anordnung aller Webschäfte 5 nach
den Webvorschriften, wird durch drei Schusseinträge
vervollständigt, bei denen die Webmaschine mit niedriger
Geschwindigkeit betrieben wird und dieser Zustand wird
beibehalten, bis die Webschäfte 5 entsprechend der Bindung
des Gewebes gesteuert werden.
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Die Fig. 4(A) und 4(B) zeigen eine Art, die Webschäfte 5 zu
steuern, um diese auszugleichen nach einem Unterbruch des
Webens, nämlich nach fünf und sechs Webzyklen (Fig. 4 (B)).
Nur die Webschäfte mit ungerader Nummer werden ausgewählt,
die Webschäfte mit ungerader Nummer, werden in eine erste
Gruppe mit dem ersten, dritten, fünften und siebten
Webschaft und in eine zweite Gruppe mit dem neunten,
elften, dreizehnten und fünfzehnten Webschaft aufgeteilt.
Die Webschäfte der ersten Gruppe werden in einem ersten
Webzyklus L&sub1; nach unten (EIN) bewegt und dann werden die
Webschäfte der zweiten Gruppe im dritten Webzyklus L&sub3; nach
unten (EIN) bewegt. Folglich sind alle Webschäfte, nach
vier Webzyklen im Langsamlauf, für Leinwandbindung
angeordnet.
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Indem die Webschäfte 5 nach unten gegen die Rückstellkraft
der Federn 8 verschoben werden, z.B. indem der Webvorgang
mit allen Webschäften 5 in der oberen Ausgleichslage
begonnen wird oder indem die Webschäfte 5 für
Leinwandbindung eingestellt werden, werden die Webschäfte
in zwei Gruppen unterteilt, die Gruppen der Webschäfte 5
werden aufeinanderfolgend nach unten verschoben, indem in
jedem Webzyklus eine Gruppe verschoben wird und in der
Tieflage gehalten wird. Dementsprechend wird der Motor M
der Webmaschine 1 nicht überbelastet, selbst wenn der Motor
M für eine Webmaschine mit einem Exzenter-Fachbildesystem
ausgerüstet ist und die Webmaschine 1 kann im Langsamlauf
betrieben werden beim Ausrichten der Webschäfte 5 und nach
dem Ausrichten kann die Webmaschine anlaufen.
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Nach dem Verfahren werden die Webschäfte 5 ausgewählt und
mehreren Gruppen zugeordnet. In jedem von mehreren
Webzyklen wird eine Gruppe von Webschäften 5, entsprechend
dem Webmuster, das gewebt werden soll, in die Webposition
verschoben und ausgerichtet (Pfeil aufwärts, Pfeil
abwärts). Während diesem Vorgang wird die Webmaschine mit
Vorteil mit einer niedrigeren Geschwindigkeit betrieben,
als der gewählten normalen Webgeschwindigkeit. Dies erlaubt
das Vermeiden von Überlast für den Antriebsmotor und
reduziert zudem die Zahl der Kettfadenbrüche beträchtlich.
Das Verfahren bringt somit bemerkenswert verbesserte
Anlaufbedingungen für die Webmaschine.