DE4335620A1 - Jaquardmaschine - Google Patents
JaquardmaschineInfo
- Publication number
- DE4335620A1 DE4335620A1 DE19934335620 DE4335620A DE4335620A1 DE 4335620 A1 DE4335620 A1 DE 4335620A1 DE 19934335620 DE19934335620 DE 19934335620 DE 4335620 A DE4335620 A DE 4335620A DE 4335620 A1 DE4335620 A1 DE 4335620A1
- Authority
- DE
- Germany
- Prior art keywords
- bistable
- jacquard machine
- machine according
- bistable element
- state
- Prior art date
- Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
- Ceased
Links
Classifications
-
- D—TEXTILES; PAPER
- D03—WEAVING
- D03C—SHEDDING MECHANISMS; PATTERN CARDS OR CHAINS; PUNCHING OF CARDS; DESIGNING PATTERNS
- D03C13/00—Shedding mechanisms not otherwise provided for
-
- D—TEXTILES; PAPER
- D03—WEAVING
- D03C—SHEDDING MECHANISMS; PATTERN CARDS OR CHAINS; PUNCHING OF CARDS; DESIGNING PATTERNS
- D03C3/00—Jacquards
-
- D—TEXTILES; PAPER
- D03—WEAVING
- D03C—SHEDDING MECHANISMS; PATTERN CARDS OR CHAINS; PUNCHING OF CARDS; DESIGNING PATTERNS
- D03C3/00—Jacquards
- D03C3/24—Features common to jacquards of different types
Landscapes
- Engineering & Computer Science (AREA)
- Textile Engineering (AREA)
- Looms (AREA)
Description
Die Erfindung betrifft eine Jacquardmaschine, die ohne Verwendung von
Harnischschnüren auskommt, und ein Verfahren zum Betreiben der erfindungsgemäßen
Jacquardmaschine.
Bei einer konventionellen Jacquardmaschine werden Platinen zum Heben und Senken
der Kettfäden einer mit der Jacquardmaschine verbundenen Webmaschine je nach dem
zu webenden Webmuster mit angetriebenen Messern gekoppelt oder von diesen gelöst.
Wenn die Platinen mit den angetriebenen Messern verbunden sind, führen sie eine
fachbildende Hub- und Senkbewegung aus. Mittels einer Platinenauswahleinrichtung
können in Abhängigkeit von dem zu webenden Webmuster bestimmte Platinen
ausgewählt werden, die von den angetriebenen Messern getrennt werden und somit an
der Hub- und Senkbewegung nicht teilnehmen. Die Rapportierung des Webmusters
erfolgt mittels einer Vielzahl von Harnischschnüren, die eine formschlüssige
Verbindung zwischen den Platinen und den Kettfäden während der Senkbewegung
erlauben. Je ein Kettfaden im Rapport des Webmusters ist mit je einer Platine über eine
Harnischschnur verbunden. Zur Herstellung der kraftschlüssigen Verbindung während
der Senkbewegung sind im allgemeinen an dem den Platinen entgegengesetzten Enden
der Harnischschnüre Zugfedern vorgesehen.
Die Verwendung von Harnischschnüren zur Steuerung der Hub- und Senkbewegung der
Kettfäden ist nachteilig, da die Harnischschnüre einem großen Verschleiß unterliegen
und der Austausch einer gerissenen Harnischschnur während des Betriebs der
Webmaschine einen längeren Produktionsstillstand nach sich zieht.
In der DE-PS 22 30 486 ist zur Vermeidung dieses Nachteils eine harnischlose
Jacquardmaschine vorgeschlagen worden. Zur Steuerung eines jeden einzelnen
Kettfadens ist eine Abdrückeinrichtung zur Koppelung einer für jeden Kettfaden
vorgesehenen Platine mit zwei wechselseitig bewegten Hubmessern vorgesehen. Die
Abdrückeinrichtung umfaßt eine Auswahlvorrichtung, welche entsprechend dem zu
webenden Muster einzelne Platinen auswählt, die an der Hub- und Senkbewegung der
Hubmesser nicht teilnehmen. Die Platinen sind an ihrer Unterseite, dem sogenannten
Platinenboden, jeweils mit einer Litze verbunden, welche mit dem zu hebenden oder zu
senkenden Kettfaden in Eingriff steht. Da die Abdrückeinrichtung im Zusammenwirken
mit den Hubmessern jedoch lediglich in der Lage ist, die Hubbewegung der Kettfäden
zu vermitteln, sind an den unteren Enden der Litzen Zugfedern für die Senkbewegung
der Kettfäden vorgesehen. Die DE-PS 22 30 486 offenbart zwar die Möglichkeit einer
Einzelansteuerung der Kettfäden der Webmaschine und das Ersetzen der
Harnischschnüre durch reißfeste Litzen; für die Senkbewegung der Kettfäden sind
jedoch weiterhin Zugfedern erforderlich. Die vorbekannte Jacquardmaschine stellt sich
daher als eine während der Hubbewegung formschlüssig und während der
Senkbewegung kraftschlüssig arbeitende Jacquardmaschine dar.
Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zu Grunde, eine Jacquardmaschine
zu schaffen, die sowohl bei der Hub- als auch bei der Senkbewegung formschlüssig
arbeitet und einen schnellen Wechsel der Lage der Kettfäden ermöglicht. Ferner ist es
die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Verfahren zum Betreiben der
erfindungsgemäßen Jacquardmaschine anzugeben.
Die Aufgabe wird hinsichtlich der Jacquardmaschine durch die Merkmale des
Anspruchs 1 gelöst.
Der Erfindung liegt die Erkenntnis zu Grunde, daß die Verwendung eines bistabilen
Elementes, das bei Einwirken einer mechanischen Verformungsspannung einen ersten
stabilen Lagezustand in der Hubposition der Platine und einen zweiten stabilen
Lagezustand in der Senkposition der Platine aufweist, eine einfache Steuerung sowohl
der Hub- als auch der Senkbewegung der Platinen bietet. Der Begriff Platine wird hier
und im folgenden für ein Bewegungselement verwendet, das eine formschlüssige
Verbindung zwischen einer (Platinen-)Auswahleinrichtung und dem zu steuernden
Kettfaden gewährleistet. Die Platinenauswahleinrichtung wirkt dabei derart auf das
bistabile Element ein, daß ein bestimmter der beiden Lagezustände für die ausgewählten
Platinen sicher erreicht wird.
Die Ansprüche 2 bis 17 betreffen vorteilhafte Weiterbildungen der erfindungsgemäßen
Jacquardmaschine.
Entsprechend den Ansprüchen 2 und 3 kann die Platine mit dem bistabilen Element
entweder direkt oder mittels einer Hebevorrichtung oder dgl. in Verbindung stehen.
Das bistabile Element kann vorteilhaft elastisch verformbar, insbesondere in Form eines
Stabes oder einer Blattfeder ausgebildet sein. Die mechanische Verformungsspannung
kann dabei durch eine axial bzw. in Längsrichtung gerichtete Kraftkomponente auf den
Stab bzw. die Blattfeder einwirken. Gemäß den Ansprüchen 8 und 9 kann dies durch
das Zusammenführen zweier im Endbereich des Stabes bzw. der Blattfeder
angeordneten Lagerpunkte z. B. mittels eines Exzenters oder eines Hydraulik- oder
Pneumatikkolbens geschehen.
Entsprechend den Ansprüchen 10 bis 13 kann vorteilhaft weiterhin ein
Verriegelungselement vorgesehen sein, daß das bistabile Element in einem seiner
stabilen Lagezustände verriegelt. Während einer Verriegelungszeit wird somit
verhindert, daß die zugeordnete Platine an der Hub- und Senkbewegung teilnimmt.
Vorteilhaft kann ferner ein Entriegelungselement vorgesehen sein, daß das bistabile
Element nach einer vorgegebenen Verriegelungszeit wieder freigibt.
Weiterhin kann nach den Ansprüchen 14 bis 17 eine Initialvorrichtung vorgesehen sein,
die in Abhängigkeit von einem entsprechenden Steuersignal eine gerichtete
Initialauslenkung des bistabilen Elementes herbeiführt, wobei das bistabile Element
nach Einwirken der mechanischen Verformungsspannung (als ersten Zustand bei
Inbetriebsetzung der Jacquardmaschine) einen bestimmten der beiden stabilen
Lagezustände einnimmt. Die Initialeinrichtung kann z. B. hydraulisch, pneumatisch,
elektromagnetisch oder elektrostatisch betrieben werden.
Die Aufgabe wird hinsichtlich des Verfahrens zum Betreiben der erfindungsgemäßen
Jacquardmaschine durch die Merkmale der Ansprüche 21 oder 23 gelöst.
Der Anspruch 21 betrifft den Betrieb der Jacquardmaschine als
Offenfach-Jacquardmaschine. Die bistabilen Elemente wechseln dabei unmittelbar
zwischen den beiden stabilen Lagezuständen und werden in diesen Zuständen verriegelt.
Nach jedem Schußeintrag der Webmaschine wird festgestellt, welche Platinen für den
nächsten Schußeintrag der Webmaschine entsprechend den Webmustern ihren Zustand
wechseln müssen. Das Wechseln des Lagezustands der bistabilen Elemente erfolgt
durch Entriegeln und phasenrichtiges Ausüben der mechanischen
Verformungsspannung, so daß die bistabilen Elemente den jeweils anderen stabilen
Lagezustand erreichen.
Der Anspruch 23 betrifft ein Verfahren zum Betreiben der Jacquardmaschine als
Geschlossenfach-Jacquardmaschine. Die bistabilen Elemente gehen nach jedem
Schußeintrag der Webmaschine in einen neutralen Lagezustand zurück. Nach Auswahl
der zu hebenden und der zu senkenden Platinen wird eine entsprechende
Initialauslenkung auf jedes der bistabilen Elemente ausgeübt, so daß die bistabilen
Elemente durch Ausüben der mechanischen Verformungsspannung in einen bestimmten
der beiden stabilen Lagezustände übergehen.
In den Zeichnungen sind Ausführungsformen der Erfindung beispielhaft dargestellt. Es
zeigen
Fig. 1 ein erstes Ausführungsbeispiel der Platinenansteuerung bei der
erfindungsgemäßen Jacquardmaschine,
Fig. 2 ein zweites Ausführungsbeispiel der Platinenansteuerung bei der
erfindungsgemäßen Jacquardmaschine,
Fig. 3A bis Fig. 3E Diagramme zur Erläuterung der erfindungsgemäßen Platinenansteuerung
in verschiedenen Bewegungsphasen,
Fig. 4 Kaskadenanordnung zur Erhöhung der Dichte der Platinen bei der
erfindungsgemäßen Jacquardmaschine,
Fig. 5 ein drittes Ausführungsbeispiel zur Platinenansteuerung bei der
erfindungsgemäßen Jacquardmaschine,
Fig. 6 ein Platinenhub-Zeitdiagramm zur Erläuterung der Arbeitsweise der
erfindungsgemäßen Jacquardmaschine.
Fig. 1 zeigt ein erstes Ausführungsbeispiel der Platinenansteuerung bei der
erfindungsgemäßen Jacquardmaschine. Gezeigt ist lediglich die Anordnung für eine
einzige Platine, die entsprechend der Anzahl der verwendeten Platinen mehrfach
vorhanden ist. Die Platinenansteuerung weist ein bistabiles Element (im vorliegenden
Ausführungsbeispiel als elastisch verformbarer Stab 1) auf. Mittels einer
Hydraulikvorrichtung 2a und 2b und eines Gestänges 3a und 3b ist der Stab 1 mit einem
in axialer Richtung wirkenden Kräftepaar belastbar, so daß auf den Stab 1 eine
mechanische Verformungsspannung einwirkt. Der Stab 1 ist hierzu in den Lagerpunkten
4a und 4b an dem Gestänge 3a bzw. 3b drehbar gelagert. Der obere stabile Lagezustand
des Stabes ist in der Figur als durchgezogene Linie eingezeichnet, während der untere
stabile Lagezustand in der Figur als unterbrochene Linie angedeutet ist. Im
Mittelbereich des verformbaren Stabes 1 ist an einem Lagerpunkt 5 eine Platine 6
gelagert und kraft- und formschlüssig mit dem Stab 1 verbunden. An der Unterseite der
Platine 6 befindet sich eine Öse 7 zur Aufnahme eines Kettfadens. Es ist jedoch auch
möglich an der Unterseite der Platine eine Befestigungsvorrichtung für eine Litze oder
dergleichen vorzusehen, welche die Verbindung zwischen dem Kettfaden und der
Platine 6 vermittelt.
Nach axialer Belastung des Stabes 1 nimmt dieser entweder seinen oberen stabilen
Lagezustand oder seinen unteren stabilen Lagezustand ein. Welcher der beiden stabilen
Lagezustände ausgewählt wird, hängt wesentlich von den Anfangsbedingungen vor
Ausüben der axialen Belastung auf den Stab 1 ab. Zur gezielten Veränderung dieser
Anfangsbedingungen kann eine Initialvorrichtung 8 vorgesehen sein, die im konkreten
Ausführungsbeispiel ebenfalls als Hydraulikvorrichtung ausgebildet ist. Auf die
Wirkungsweise der Initialvorrichtung 8 wird weiter unten eingegangen. Zur
Verriegelung des elastisch verformbaren Stabes 1 in seinem stabilen Lagezustand ist ein
Verriegelungselement 9 vorgesehen, das an dem Gestänge 3a drehbar gelagert ist. Auf
der Seite des Gestänges 3b weist das Verriegelungselement 9 ein Klinkenende 10 auf, in
welches das Gestänge 3b nach Erreichen eines beliebigen der beiden stabilen
Lagezustände des Stabes 1 einrastet. Wenn sich der elastisch verformbare Stab 1 in
seinem oberen stabilen Lagezustand befindet, befindet sich auch der mit diesem über
die Platine 6 verbundene Kettfaden in einem angehobenen Zustand, während sich der
Kettfaden in einem abgesenkten Zustand befindet, wenn der elastisch verformbare Stab
1 seinen unteren stabilen Lagezustand einnimmt. Während der Verriegelung des Stabes
1 durch das Verriegelungselement 10 ist das Webfach der Webmaschine folglich
geöffnet.
Ist aufgrund des zu webenden Webmusters zu fordern, daß der mit der Platine 6
verbundene Kettfaden von der angehobenen in die abgesenkte Position oder umgekehrt
wechselt, so wird der Verriegelungszustand mittels eines Entriegelungselementes 11,
das im dargestellten Ausführungsbeispiel als ansteuerbarer Elektromagnet ausgeführt
ist, beendet. Der Elektromagnet 11 bewirkt bei Erregung ein Anheben des
Verriegelungselementes 9, so daß die Bewegung des Gestänges 3a und 3b freigegeben
wird. Durch die elastische Verformung des Stabes 1 wird er mitsamt der Platine 6 in
Richtung auf den jeweils anderen stabilen Lagezustand beschleunigt. Durch die in der
Neutralstellung vorhandene kinetische Energie wird der dort befindliche Totpunkt
überwunden, und der elastisch verformbare Stab 1 wird zumindest geringfügig in
Richtung auf den jeweils anderen stabilen Lagezustand deformiert. In dieser
Bewegungsphase setzt erneut die mittels der Hydraulikeinrichtung 2a und 2b
einwirkende axiale Belastung des Stabes 1 ein, wodurch dieser schließlich vollkommen
derart verformt wird, daß er den jeweils anderen stabilen Lagezustand einnimmt.
Durch diesen Bewegungsablauf wird die Platine 6 und der mit dieser in Verbindung
stehende Kettfaden von dem angehobenen in den abgesenkten Zustand oder umgekehrt
überführt. Nach Erreichen eines neuen stabilen Lagezustands des elastisch verformbaren
Stabes 1 rastet das Gestänge 3b wiederum in das klinkenartige Ende 10 des
Verriegelungselementes 9 ein, sofern der Elektromagnet 11 entregt ist. Der verformbare
Stab 1 und die Platine 6 verweilen solange im angehobenen bzw. abgesenkten Zustand,
bis dieser Zustand erneut in Abhängigkeit von dem zu webenden Webmuster gewechselt
werden muß.
Die Initialvorrichtung 8 dient bei dem vorstehend beschriebenen Betrieb der
erfindungsgemäßen Jacquardmaschine als Offenfach-Jacquardmaschine lediglich zum
sicheren Erreichen des angehobenen oder des abgesenkten Zustandes bei
Inbetriebnahme der Maschine und kann auch weggelassen werden. Bei Weglassen der
Initialvorrichtung 8 ist durch eine geeignete Vorverformung des Stabes 1
sicherzustellen, daß der Stab bei Inbetriebnahme zunächst einen bestimmten der beiden
stabilen Lagezustände einnimmt. Für diese Grund- oder Vorverformung kann bereits
die Schwerkraft der Platine 6 ausreichend sein. Schließlich kann auch darauf verzichtet
werden, daß sämtliche bistabilen Elemente also die Stäbe 1 bei Inbetriebnahme einen
vorgegebenen Lagezustand einnehmen, wenn nachfolgend ein Leerzyklus ohne
Schußeintrag der Webmaschine vorgenommen wird, in welchem die
Ausgangs-Lagezustände der bistabilen Elemente 1 hergestellt werden.
Ferner kann ein Sensorelement oder ein Paar von Sensorelementen 30, 31 vorgesehen
sein, um zu erfassen, ob der elastisch verformbare Stab 1 sich in dem angehobenen oder
abgesenkten Lagezustand befindet. Die Sensorelemente 30, 31 können z. B. als
elektrische Kontakte aber auch als berührungslos arbeitende Annäherungssensoren
ausgebildet sein. Insbesondere wenn keine Initialvorrichtung 8 verwendet wird, sind die
Sensorelemente 30, 31 besonders vorteilhaft, da bei Inbetriebnahme der Maschine
sicher festgestellt werden kann, in welchem der beiden stabilen Lagezustände sich ein
jedes der im vorliegenden Ausführungsbeispiel als elastisch verformbare Stäbe 1
ausgebildeten bistabilen Element befindet. Der Lagezustand jener elastisch
verformbaren Stäbe 1, die sich in bezug auf den nachfolgenden Schußeintrag der
Webmaschine nicht im vorgesehenen Lagezustand befinden, können dann während des
nachfolgenden Zyklus der einwirkenden Verformungskraft in den jeweils anderen
Lagezustand überführt werden. Auch nach der Inbetriebnahme der Maschine ist die
Verwendung der Sensorelemente 30, 31 vorteilhaft, da jederzeit ermittelt werden kann,
ob sich die elastisch verformbaren Stäbe 1 und die Platinen 6 im mit dem Webmuster
übereinstimmenden Lagezustand befinden. Sollte dies für eine bestimmte Platine 6
aufgrund eines Betriebsfehlers nicht der Fall sein, so kann dieser Fehler bereits im
nächsten Zyklus behoben werden und setzt sich somit nicht über die gesamte Webware
fort.
In Fig. 2 ist ein weiteres Ausführungsbeispiel der Platinensteuerung bei der
erfindungsgemäßen Jacquardmaschine dargestellt. Anstatt eines elastisch verformbaren
Stabes 1 oder einer elastisch verformbaren Blattfeder besteht das bistabile Element im
gezeigten Ausführungsbeispiel aus einem scherenartigen Gestänge 1a und 1b, das
drehbar in den Lagerpunkten 4a und 4b in das Gestänge 3a und 3b eingreift. Die
Lagerpunkte 4a und 4b sind wie in dem in Fig. 1 dargestellten Ausführungsbeispiel
mittels einer Hydraulikeinrichtung 2a und 2b zusammen- und auseinanderführbar. Die
Vorrichtung weist weiterhin die bereits anhand von Fig. 1 beschriebene Verriegelungs-
und Entriegelungsvorrichtung 9-11 auf. Das scherenartige Gestänge 1a und 1b weist
einen oberen, in der Fig. 2 mittels durchgezogener Linien dargestellten ersten stabilen
Lagezustand und einen zweiten in der Fig. 2 mittels unterbrochener Linien dargestellten
unteren stabilen Lagezustand auf. Nach Zusammenführen der beiden Lagerpunkte 4a
und 4b nimmt das bistabile Element 1a, 1b einen der beiden stabilen Lagezustände an.
Eine gezielte Auswahl eines bestimmten der beiden stabilen Lagezustände kann
entweder mittels des in Fig. 1 dargestellten Hydraulik- oder Pneumatikkolbens 8, oder
wie in Fig. 2 dargestellt, mittels zweier Elektromagneten 8a und 8b erfolgen. Wird an
den Elektromagneten 8a ein Steuerimpuls angelegt, er also erregt, so ergibt sich eine
nach unten gerichtete Initialverformung des bistabilen Elementes 1a und 1b, so daß das
bistabile Element 1a und 1b nach Zusammenführen der beiden Lagerpunkte 4a und 4b
in den unteren stabilen Lagezustand übergeht. Umgekehrt geht das bistabile Element 1a,
1b nach Zusammenführen der beiden Lagerpunkte 4a und 4b in den oberen stabilen
Lagezustand über, wenn auf den Elektromagneten 8b ein entsprechender Steuerimpuls
einwirkt, also dieser erregt wird (und der andere Elektromagnet 8a entregt ist).
Ein wesentlicher Unterschied zu dem in der Fig. 1 dargestellten Ausführungsbeispiel
besteht für das in Fig. 2 dargestellten Ausführungsbeispiel darin, daß die elastische
Verspannungsenergie des bistabilen Elementes zum Wechseln der
Verformungsspannungszustände nicht ausgenutzt werden kann. Es kann aber die
elastische Verspannung der Kettfäden in entsprechender Weise ausgenutzt werden.
Ferner kann der anhand der Fig. 1 beschriebene Bewegungsablauf dadurch erzielt
werden, daß zumindest beim Anheben der Platine 6 während einer ersten
Bewegungsphase die Lager 4a, 4b durch aktives Betätigen der Schubeinrichtung 2a, 2b
auseinandergeführt werden, während nach Durchlaufen des Totpunktes diese erneut
zusammengeführt werden.
Zu betonen ist, daß die in den Fig. 1 und 2 dargestellten Ausführungsbeispiele in
vielfältiger Weise in Einklang mit dem Erfindungsgedanken abgeändert werden können.
Insbesondere kann ein Abschnitt des elastisch verformbaren bistabilen Elementes
magnetostriktiv oder elektrostriktiv ausgebildet sein, so daß das Einwirken eines
magnetischen bzw. elektrischen Feldes die notwendige Initialverformung bewirkt. Die
Schubeinrichtung 2a, 2b ist nicht notwendigerweise hydraulisch oder pneumatisch
auszubilden. Das periodische Ausüben der mechanischen Verformungsspannung auf das
bistabile Element kann z. B. auch mittels eines Getriebes oder eines Exzenters einer
angetriebenen Welle bewirkt werden. Insbesondere ist es auch möglich, einen der
beiden Lagerpunkte 4a oder 4b ortsfest vorzusehen und lediglich den anderen
Lagerpunkt bei Einwirken der Verformungskraft zu verschieben. Ebenso ist es möglich,
das bistabile Element an zumindest zwei Punkten ortsfest aber drehbar verschiebbar zu
lagern. Das Verriegelungselement 9 kann alternativ jedes der beiden Enden des
bistabilen Elementes 1 getrennt und unabhängig voneinander verriegeln. Das
Entriegelungselement 11 kann selbstverständlich auch in klassischer Weise mechanisch
ansteuerbar ausgebildet sein.
Anhand der Fig. 3A bis 3E wird der Betrieb der erfindungsgemäßen Jacquardmaschine
als Geschlossenfach-Jacquardmaschine beschrieben. Es wird angenommen, daß der
elastisch verformbare Stab 1, der im vorliegenden Ausführungsbeispiel das bistabile
Element bildet, nach jedem Schußeintrag der Webmaschine in einen in Fig. 3A
dargestellten neutralen Ausgangszustand zurückkehrt. Der neutrale Zustand des elastisch
verformbaren Stabes 1 entspricht dem geschlossenen Zustand des Webfaches der
Webmaschine, d. h. samtliche Kettfäden weisen in der Webmaschine ein annähernd
gleiches Niveau auf. Nach dem Feststellen, welche der Kettfäden für den nächsten
Schußeintrag der Webmaschine anzuheben sind und welche Kettfäden abzusenken sind,
werden entsprechende Steuersignale an sämtliche Initialvorrichtungen 8 übertragen, die
für sämtliche Platinensteuervorrichtungen vorgesehen sind. Im vorliegenden
Ausführungsbeispiel ist die Initialvorrichtung 8 als Hydraulik bzw. Pneumatikkolben
ausgebildet. Die Initialvorrichtung 8 bewirkt eine geringfügige Initialauslenkung, die das
bistabile Element 1 wie in Fig. 3B gezeigt, in Richtung auf den abgesenkten
Lagezustand oder wie anhand von Fig. 3D gezeigt, in Richtung auf den angehobenen
Lagezustand verformen kann. Die hierbei erforderliche Verformungskraft kann minimal
sein. Es ist lediglich zu fordern, daß durch die nachfolgende Einwirkung der
mechanischen Verformungsspannung, die im dargestellten Ausführungsbeispiel mittels
der hydraulischen oder pneumatischen Schubeinrichtung 2a, 2b erzeugt wird, das
bistabile Element, d. h. der Stab 1, in einen durch die Initialauslenkung eindeutig
bestimmten Lagezustand übergeht.
Die vollständige Verformung des bistabilen Elementes 1 bis zum Erreichen eines der
stabilen Lagezustände ist in den Fig. 3C und 3E jeweils für den oberen und unteren
Lagezustand dargestellt. Die von der Schubvorrichtung 2a, 2b ausgehende
Verformungsspannung wird mittels des Gestänges 3a, 3b auf den elastisch verformbaren
Stab 1 übertragen. Nach dem Beenden der Ausübung der elastischen
Verformungsspannung relaxiert der elastisch verformbare Stab 1 wieder in den in Fig.
3A dargestellten neutralen Zustand. Der beschriebene Vorgang wird nach jedem
Schußeintrag der Webmaschine periodisch wiederholt.
Fig. 4 zeigt eine kaskadenförmige Anordnung der erfindungsgemäßen
Platinensteuervorrichtungen 13-1 bis 13-5. In Spannrichtung der Kettfäden 12 sind
mehrere (im dargestellten Ausführungsbeispiel fünf) Platinen 6-1 bis 6-5 vorgesehen,
in die jeweils unterschiedliche Kettfäden 12 eingreifen. Die zugeordneten
Platinensteuervorrichtungen 13-1 bis 13-5 sind übereinander angeordnet. Durch die
Eliminierung der Harnischschnüre aus der erfindungsgemäßen Jacquardmaschine steht
der bei konventionellen Jacquardmaschinen vorgesehene Raum zum Verspannen der
Harnischschnüre nunmehr für die Über- und Nebeneinanderanordnung der
erfindungsgemäßen Platinensteuervorrichtungen zur Verfügung. Das in Fig. 4
dargestellte Anordnungsbeispiel bezieht sich auf das in Fig. 3 dargestellte
Ausführungsbeispiel der Platinensteuervorrichtungen 13. Die einzelnen
Platinensteuervorrichtungen 13-1 bis 13-5 arbeiten wie anhand der Fig. 3A bis 3E
erläutert. Die einzelnen Steuervorrichtungen 13-1 bis 13-5 können jedoch auch wie
anhand der Fig. 1 und 2 erläutert ausgebildet sein. Die einzelnen
Platinensteuervorrichtungen 13-1 bis 13-5 arbeiten wie anhand der Fig. 1 und 2 bzw.
3A bis 3E erläutert.
Durch die in Auslenkrichtung der Kettfäden 12 versetzt angeordneten Platinen 6-1 bis
6-5 und die Übereinanderanordnung der einzelnen Platinensteuervorrichtungen 13-1
bis 13-5 kann der effektive Platzbedarf einer einzelnen Platinensteuervorrichtung in
Schußrichtung der Webmaschine, d. h. senkrecht zur Spannrichtung der Kettfäden 12,
wesentlich verringert werden. In Schußrichtung der Webmaschine kann die in Fig. 4
dargestellte Anordnung beliebig oft versetzt wiederholt ausgebildet sein, um jeden
einzelnen Kettfaden einzeln ansteuern zu können. Mittels unterbrochener
Linienführung ist der untere stabile Lagezustand der bistabilen Elemente 1-1 bis 1-5
und der abgesenkte Zustand der Platinen 6-1 bis 6-5 sowie der Kettfäden 12
dargestellt. Wenn sich sämtliche Kettfäden 12 im angehobenen oder abgesenkten
Zustand befinden, wird zwischen diesen das Webfach 14 ausgebildet.
Fig. 5 zeigt ein weiteres Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen
Platinensteuervorrichtung. In Abweichung zu den bisher dargestellten
Ausführungsformen ist die Platine 6 nicht unmittelbar mit dem bistabilen Element 1,
sondern mittels einer Hebelvorrichtung 22, die an einer Stelle 23 drehbar gelagert ist,
mit dem bistabilen Element, hier wieder ein Stab 1, kraftschlüssig verbunden. Der
angehobene Zustand der Platine 6 und die entsprechende Stellung des Stabes 1 und der
Hebelvorrichtung 22 ist in Fig. 5 mittels unterbrochener Linien eingezeichnet. Ebenfalls
abweichend von den bisher dargestellten Ausführungsformen wird die auf den Stab 1
einwirkende mechanische Verformungsspannung mittels eines auf einer angetriebenen
Welle 20 aufsitzenden Exzenters 21 periodisch ausgeführt. Das dem Exzenter 21
abgewandte Ende des Stabes 1 ist ortsfest eingespannt. Mittels der Elektromagnete 8a
und 8b kann jeweils ein bestimmter der beiden stabilen Lagezustände des Stabes 1, wie
bereits anhand von Fig. 2 beschrieben, zuverlässig selektiert werden. Vor Einwirken
des Exzenters 21 auf den Stab 1 erfährt dieser eine Initialauslenkung entweder in
Richtung auf den angehobenen oder den abgesenkten Lagezustand. Die Verwendung der
Hebelvorrichtung 22 im dargestellten Ausführungsbeispiel weist den Vorteil auf, daß
der Platinenhub oder die Kraft zum Heben und Senken der Platine 6 variiert werden
kann.
Fig. 6 zeigt den zeitlichen Verlauf des Platinenhubes bei unterschiedlichen
Betriebsweisen der erfindungsgemäßen Jacquardmaschine. Es sei angenommen, daß
nach Inbetriebnahme der Jacquardmaschine zunächst jede zweite Platine angehoben, die
anderen Platinen abgesenkt werden. Sodann werden jene Platinen ausgewählt, die beim
nachfolgenden Schußeintrag der Webmaschine den gerade eingenommenen - in Fig. 6
den angehobenen - Zustand aufweisen müssen. Der zeitliche Verlauf der Lage dieser
Platinen ist mittels einer strich-punktierten Linie eingezeichnet. Die anderen zuvor
angehobenen Platinen werden während der Zeitspanne t₁ bis t₃ abgesenkt. In einem
vorgegebenen zeitlichen Toleranzbereich um den Zeitpunkt t₃ kann der Schußeintrag
der Webmaschine erfolgen. Danach wird erneut festgestellt, welche Platinen
hinsichtlich des nun nachfolgenden Schußeintrages der Webmaschine bereits im
richtigen Zustand vorliegen. Diese Platinen verharren während der Zeitspanne t3 bis t5
im angehobenen bzw. abgesenkten Zustand, während die anderen Platinen während
dieser Zeitspanne ihren Lagezustand ändern. Der nächste Schußeintrag der
Webmaschine erfolgt in einem zeitlichen Toleranzbereich um den Zeitpunkt t5, usw.
Dies gilt umgekehrt gleichermaßen für die im Initialschnitt abgesenkten Platinen.
Alternativ kann die Jacquardmaschine auch als Quasi-Geschlossenfach-
Jacquardmaschine arbeiten. Hierbei verharren jene Platinen, die ihren Zustand nicht
wechseln müssen nicht im angehobenen oder abgesenkten Zustand, sondern werden
soweit abgesenkt bzw. angehoben, bis der neutrale Lagezustand des bistabilen
Elementes annähernd erreicht ist. Es verbleibt jedoch eine gewisse Auslenkung in
Richtung auf den vorher eingenommenen Lagezustand. Jene Platinen, die ihren
Lagezustand wechseln sollen, überschreiten jedoch den neutralen Zustand des bistabilen
Elementes und erhalten eine geringfügige Auslenkung in Richtung auf den anderen
stabilen Zustand des bistabilen Elementes. Sobald die mechanische
Verformungsspannung auf das bistabile Element erneut einwirkt, werden jene Platinen,
die den neutralen Zustand des bistabilen Elementes nicht überschritten haben, in den
vorhergehenden Lagezustand zurückgeführt, während jene Platinen, die den neutralen
Zustand des bistabilen Elementes vor Ausüben der mechanischen Verformungsspannung
überschritten haben, in den jeweils anderen Lagezustand geführt werden. Der Vorteil
dieser Betriebsweise der Jacquardmaschine ist darin zu sehen, daß zu dem Zeitpunkt t2,
t4 usw. jeweils annähernd die Geschlossenfach-Stellung des Webfaches erreicht
werden kann, was für die Güte des gewebten Produktes von Bedeutung sein kann.
Claims (23)
1. Jacquardmaschine mit Platinen (6) zum Heben und Senken von Kettfäden (12) in
einer Webmaschine, einer Platinenantriebseinrichtung (1, 2a, 2b; 1, 20, 21) zum
Bewirken einer Hub- oder Senkbewegung der Platinen (6) und einer
Platinenauswahleinrichtung (8, 9, 11), die bestimmte der Platinen (6) auswählt,
um die mit den betreffenden Platinen (6) verbundenen Kettfäden (12) in einem
gehobenen oder abgesenkten Zustand zu halten,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Platinenantriebseinrichtung (1, 2a, 2b; 1, 20, 21) für jede Platine (6) ein mit dieser kraft- und formschlüssig verbundenes bistabiles Element (1) aufweist, das durch eine periodisch auf das bistabile Element (1) einwirkende äußere mechanische Verformungsspannung einen ersten stabilen Lagezustand, der einem angehobenen Zustand der Platine (6) entspricht, oder einen zweiten stabilen Lagezustand, der einem abgesenkten Zustand der Platine (6) entspricht, einnimmt, und
daß die Platinenauswahleinrichtung (9-11) auf das bistabile Element (1) derart einwirkt, daß sich nach jeder Periode der mechanischen Verformungsspannung ein bestimmter der beiden stabilen Zustände für die ausgewählten Platinen (6) einstellt.
daß die Platinenantriebseinrichtung (1, 2a, 2b; 1, 20, 21) für jede Platine (6) ein mit dieser kraft- und formschlüssig verbundenes bistabiles Element (1) aufweist, das durch eine periodisch auf das bistabile Element (1) einwirkende äußere mechanische Verformungsspannung einen ersten stabilen Lagezustand, der einem angehobenen Zustand der Platine (6) entspricht, oder einen zweiten stabilen Lagezustand, der einem abgesenkten Zustand der Platine (6) entspricht, einnimmt, und
daß die Platinenauswahleinrichtung (9-11) auf das bistabile Element (1) derart einwirkt, daß sich nach jeder Periode der mechanischen Verformungsspannung ein bestimmter der beiden stabilen Zustände für die ausgewählten Platinen (6) einstellt.
2. Jacquardmaschine nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Platinen (6) unmittelbar mit den zugeordneten bistabilen Elementen (1) in
Verbindung stehen und der erste stabile Lagezustand eines jeden bistabilen
Elementes (1) eine gegenüber dem zweiten stabilen Lagezustand angehobene
Position einnimmt.
3. Jacquardmaschine nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Platinen (6) über eine Hebelvorrichtung (22, 23) mit den jeweils
zugeordneten bistabilen Elementen kraftschlüssig in Verbindung stehen.
4. Jacquardmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß das bistabile Element (1) elastisch verformbar ist.
5. Jacquardmaschine nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß das bistabile Element (1) als elastisch verformbarer Stab, als elastisch
verformbare Blattfeder oder dgl. ausgebildet ist.
6. Jacquardmaschine nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß der elastisch verformbare Stab bzw. die elastisch verformbare Blattfeder
durch eine axiale bzw. in Längsrichtung gerichtete Kraftkomponente in zwei
Richtungen quer zur Achse bzw. Längsrichtung des Stabes bzw. der Blattfeder
bistabil verformbar ist.
7. Jacquardmaschine nach Anspruch 5 oder 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß der elastisch verformbare Stab bzw. die elastisch verformbare Blattfeder in
ihren Endbereichen zumindest einseitig gelagert ist und die zugeordnete Platine
(6) mit dem Mittelbereich des Stabes bzw. der Blattfeder kraftschlüssig verbunden
ist.
8. Jacquardmaschine nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Stab bzw. die Blattfeder in seinen (ihren) Endbereichen dreh- bzw.
schwenkbar gelagert ist und die Verformung durch Zusammenführen der beiden
Lagerpunkte (4a, 4b) erzielt wird.
9. Jacquardmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß die periodische, mechanische Verformungsspannung mittels eines auf einer
angetriebenen Welle aufsitzenden Exzenters oder eines periodisch mit einem
Arbeitsdruck beaufschlagten Hydraulik- oder Pneumatikkolbens bewirkt wird.
10. Jacquardmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 9,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Platinenauswahleinrichtung ein Verriegelungselement (9) aufweist, das
das bistabile Element (1) in dem ersten und/oder zweiten stabilen Lagezustand
derart verriegelt, daß es auch nach Einwirken der mechanischen
Verformungsspannung in dem betreffenden Lagezustand verbleibt.
11. Jacquardmaschine nach Anspruch 10 und 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Verriegelungselement (9) die Lagerpunkte (4a, 4b) des Stabes bzw. der
Blattfeder nach deren Zusammenführen in einem festen Abstand zueinander
fixiert.
12. Jacquardmaschine nach Anspruch 10 oder 11,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Platinenauswahleinrichtung weiterhin ein Entriegelungselement (11)
aufweist, das in Abhängigkeit von einem Steuersignal das Verriegelungselement
(9) entriegelt und somit das bistabile Element (1) freigibt.
13. Jacquardmaschine nach Anspruch 12,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Entriegelungselement (11) elektrisch, insbesondere mittels eines
Elektromagneten, betätigbar ist.
14. Jacquardmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 13,
dadurch gekennzeichnet,
daß das bistabile Element (1) bei Einwirken der mechanischen Verformungsspannung einen der beiden stabilen Lagerzustände und ohne Einwirken der mechanischen Verformungsspannung einen neutralen Lagezustand einnimmt und
daß eine Initialvorrichtung (8; 8a, 8b) vorgesehen ist, die in Abhängigkeit von einem Steuersignal eine gerichtete Initialauslenkung des bistabilen Elementes aus dessen neutralen Lagezustand derart bewirkt, daß das bistabile Element (1) nach Einwirken der mechanischen Verformungsspannung einen bestimmten der beiden stabilen Lagezustände einnimmt.
dadurch gekennzeichnet,
daß das bistabile Element (1) bei Einwirken der mechanischen Verformungsspannung einen der beiden stabilen Lagerzustände und ohne Einwirken der mechanischen Verformungsspannung einen neutralen Lagezustand einnimmt und
daß eine Initialvorrichtung (8; 8a, 8b) vorgesehen ist, die in Abhängigkeit von einem Steuersignal eine gerichtete Initialauslenkung des bistabilen Elementes aus dessen neutralen Lagezustand derart bewirkt, daß das bistabile Element (1) nach Einwirken der mechanischen Verformungsspannung einen bestimmten der beiden stabilen Lagezustände einnimmt.
15. Jacquardmaschine nach Anspruch 14,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Initialvorrichtung durch einen oder durch ein Paar von Elektromagneten
(8a, 8b) gebildet wird, um nach Anlegen eines elektrischen Steuersignals eine
Kraftkomponente auf das bistabile Element derart auszuüben, daß eine
entsprechende Initialauslenkung bewirkt wird.
16. Jacquardmaschine nach Anspruch 14,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Initialvorrichtung einen Hydraulik- oder Pneumatikkolben (8) aufweist,
der mit dem bistabilen Element gekoppelt ist und nach Beaufschlagen mit einem
Arbeitsdruck oder Arbeitsunterdruck die Initialauslenkung des bistabilen
Elementes bewirkt.
17. Jacquardmaschine nach Anspruch 14,
dadurch gekennzeichnet,
daß das bistabile Element (1) zumindest in einem Teilbereich magnetostriktive
oder elektrostriktive Eigenschaften besitzt und die Initialauslenkung durch
Einwirken eines magnetischen bzw. elektrischen Feldes auf den betreffenden
Abschnitt des bistabilen Elementes (1) bewirkt wird.
18. Jacquardmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 17,
dadurch gekennzeichnet,
daß in der Nähe des bistabilen Elementes Sensorelemente (30, 31) zum Erfassen
des Lagezustandes des bistabilen Elementes (1) vorgesehen sind.
19. Jacquardmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß das bistabile Element als ein scherenartiges, auf eine axiale
Verformungsspannung hin bistabil ausknickendes Gestänge (1a, 1b; Fig. 2)
ausgebildet ist.
20. Jacquardmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 19,
dadurch gekennzeichnet,
daß mehrere kaskadenartig angeordnete Platinenantriebseinrichtungen (13-1, 13-2,
13-3, 13-4, 13-5; Fig. 4) zum Betreiben mehrerer in Richtung der Kettfäden
versetzt angeordneter Platinen (6-1, 6-2, 6-3, 6-4, 6-5; Fig. 4) vorgesehen sind.
21. Verfahren zum Betreiben einer Jacquardmaschine nach einem der Ansprüche 1-20
als Offenfach-Jacquardmaschine mit folgenden Schritten:
- a) Ausüben einer mechanischen Verformungsspannung auf die bistabilen Elemente (1), so daß die bistabilen Elemente (1) einen der stabilen Lagerzustände annehmen, die Platinen (6) folglich entweder den gehobenen oder den abgesenkten Zustand einnehmen und das Webfach der Webmaschine geöffnet ist;
- b) Verriegeln der bistabilen Elemente (1);
- c) für jede Platine (6) Feststellen, ob der vorliegende gehobene oder abgesenkte Zustand der Platine (6) mit dem für den nächsten Schußeintrag der Webmaschine entsprechend dem Webmuster geforderten Zustand übereinstimmt, und Auswählen derjenigen bistabilen Elemente (1), deren zugeordnete Platinen (6) nicht im geforderten Zustand vorliegen;
- d) Wechseln des Zustandes der im Schritt c) ausgewählten bistabilen Elemente (1) durch
- - Entriegeln der betreffenden bistabilen Elemente (1), um diese zu relaxieren,
- - phasenrichtiges Ausüben der mechanischen Verformungsspannung, um die bistabilen Elemente (1) in Richtung auf den jeweils anderen stabilen Lagezustand erneut zu verformen, und
- - Verriegeln der betreffenden bistabilen Elemente (1) nach Erreichen des jeweils anderen stabilen Lagezustandes,
- e) periodisches Wiederholen der Schritte c) und d) nach jedem Schußeintrag der Webmaschine.
22. Verfahren nach Anspruch 21,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Kettfäden (12) durch die Platinen (6) so geführt werden, daß sie vor
jedem Schußeintrag der Webmaschine annähernd eine Geschlossenfach-Stellung
einnehmen.
23. Verfahren zum Betreiben einer Jacquardmaschine nach einem der Ansprüche 1-19
als Geschlossenfach-Jacquardmaschine mit folgenden Schritten:
- a) Überführen der bistabilen Elemente (1) in einen neutralen Lagezustand, in welchem die Platinen (6) einen zwischen dem gehobenen und abgesenkten Zustand liegenden Zwischenzustand einnehmen und das Webfach der Webmaschine geschlossen ist;
- b) Feststellen, welche der Platinen (6) beim nächsten Schußeintrag der Webmaschine entsprechend dem Webmuster im gehobenen Zustand und welche der Platinen im abgesenkten Zustand vorliegen müssen und Auswahl der anzuhebenden und abzusenkenden Platinen;
- c) Bewirken einer Initialauslenkung für jedes der bistabilen Elemente (1) in Richtung auf den ersten Lagezustand für die anzuhebenden Platinen (6) und den zweiten Lagezustand für die abzusenkenden Platinen (6);
- d) Ausüben einer mechanischen Verformungsspannung auf sämtliche bistabile Elemente (1), so daß diese in Abhängigkeit von der Initialauslenkung einen der beiden stabilen Lagerzustände einnehmen;
- e) periodisches Wiederholen der Schritte a) bis d) nach jedem Schußeintrag der Webmaschine.
Priority Applications (8)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19934335620 DE4335620A1 (de) | 1993-10-19 | 1993-10-19 | Jaquardmaschine |
DE4429765A DE4429765A1 (de) | 1993-10-19 | 1994-08-22 | Platinenantriebseinrichtung für Jacquardmaschine |
CN94193849A CN1046323C (zh) | 1993-10-19 | 1994-10-17 | 提花机 |
EP94930182A EP0723605B1 (de) | 1993-10-19 | 1994-10-17 | Jacquardmaschine |
PCT/EP1994/003417 WO1995011327A1 (de) | 1993-10-19 | 1994-10-17 | Jacquardmaschine |
US08/633,791 US5794665A (en) | 1993-10-19 | 1994-10-17 | Jacquard machine hook selecting device driven by a bistable element |
DE59408644T DE59408644D1 (en) | 1993-10-19 | 1994-10-17 | Jacquardmaschine |
CZ19961102A CZ287016B6 (en) | 1993-10-19 | 1994-10-17 | Jacquard machine |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19934335620 DE4335620A1 (de) | 1993-10-19 | 1993-10-19 | Jaquardmaschine |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4335620A1 true DE4335620A1 (de) | 1995-04-20 |
Family
ID=6500489
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19934335620 Ceased DE4335620A1 (de) | 1993-10-19 | 1993-10-19 | Jaquardmaschine |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4335620A1 (de) |
Cited By (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
WO2006114199A1 (de) | 2005-04-25 | 2006-11-02 | Grosse Jac Webereimaschinen Gmbh | Jacquardmaschine mit bistabilem element zum heben und senken von kettfäden |
CN102634901A (zh) * | 2012-04-19 | 2012-08-15 | 浙江理工大学 | 无通丝积极式选针机构 |
DE202013100677U1 (de) | 2013-02-14 | 2014-05-21 | GITEC Grosse Internationale Technologie GmbH | Stellvorrichtung |
Citations (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE2119053B2 (de) * | 1971-04-20 | 1973-10-04 | Peter Dipl.-Kfm. 8000 Muenchen Doehler | Einrichtung zur Fachbildung an Webstühlen |
-
1993
- 1993-10-19 DE DE19934335620 patent/DE4335620A1/de not_active Ceased
Patent Citations (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE2119053B2 (de) * | 1971-04-20 | 1973-10-04 | Peter Dipl.-Kfm. 8000 Muenchen Doehler | Einrichtung zur Fachbildung an Webstühlen |
Cited By (5)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
WO2006114199A1 (de) | 2005-04-25 | 2006-11-02 | Grosse Jac Webereimaschinen Gmbh | Jacquardmaschine mit bistabilem element zum heben und senken von kettfäden |
CN102634901A (zh) * | 2012-04-19 | 2012-08-15 | 浙江理工大学 | 无通丝积极式选针机构 |
DE202013100677U1 (de) | 2013-02-14 | 2014-05-21 | GITEC Grosse Internationale Technologie GmbH | Stellvorrichtung |
WO2014125003A1 (de) | 2013-02-14 | 2014-08-21 | GITEC Grosse Internationale Technologie GmbH | Stellvorrichtung |
CN105026630A (zh) * | 2013-02-14 | 2015-11-04 | 浙江格罗斯机械有限公司 | 调节装置 |
Similar Documents
Publication | Publication Date | Title |
---|---|---|
EP0107099B1 (de) | Einzellitzensteuerung für eine Webmaschine mit einer Fachbildevorrichtung | |
CH694429A5 (de) | Textilmaschine, insbesondere Kettenwirkmaschine. | |
EP0723605B1 (de) | Jacquardmaschine | |
DE1760159A1 (de) | Verfahren zum Betaetigen von Platinen einer Jaquardmaschine | |
WO1992013127A1 (de) | Kettenwirkmaschine, insbesondere häkelgallonmaschine | |
DD240223A1 (de) | Mustersteuereinrichtung fuer textilmaschinen | |
EP0617744B1 (de) | Steuervorrichtung für einen faden einer textilmaschine | |
EP1874987B1 (de) | Jacquardmaschine mit bistabilem element zum heben und senken von kettfäden | |
DE4335620A1 (de) | Jaquardmaschine | |
DE3728513A1 (de) | Niederhaltevorrichtung fuer durch jacquardmaschinen gesteuerte webmaschinen | |
EP0576990B1 (de) | Vorrichtung zum alternierenden Ein- und Ausschalten der Antriebe von wenigstens zwei Schusseintragvorrichtungen eines Webstuhls | |
EP2236655A2 (de) | Jacquarddrehervorrichtung und Jacquardmaschine | |
EP0407333B1 (de) | Webmaschine mit elektrischem Fadenwählaggregat | |
DE2059044C3 (de) | Greifer-Axminster-Webmaschine | |
DE3524154C2 (de) | ||
DE3833480A1 (de) | Elektromagnetische platinenauswahlsteuerung fuer die jacquardmaschine einer webmaschine | |
EP0723040B1 (de) | Fachbilde-Vorrichtung und Verfahren zur Steuerung einer Jacquardmaschine mit drei definierten Fachstellungen | |
DE165263C (de) | ||
CH681730A5 (de) | ||
EP1664409A2 (de) | Koppelungsverfahren f r die textiltechnik | |
DE2748642C3 (de) | Schußfadenwähler für Webmaschinen mit ortsfest angeordneten Vorratsspulen | |
WO2000070135A2 (de) | Fachbildevorrichtung für die textiltechnik | |
DD287539A5 (de) | Doppelhub-offenfach-jacquardmaschine | |
AT26725B (de) | Jacquardvorrichtung. | |
DE2412958A1 (de) | Waehl- und antriebsvorrichtung fuer die harnisch-schnuere von jacquard-maschinen |
Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
OP8 | Request for examination as to paragraph 44 patent law | ||
AG | Has addition no. |
Ref country code: DE Ref document number: 4429765 Format of ref document f/p: P |
|
8131 | Rejection |