DE69113143T2

DE69113143T2 - Thermoplastische Zusammensetzung, welche ein Copolymer auf Basis von Äthylen und Maleinsäureanhydrid enthält und industrielle Produkte, hergestellt aus dieser Zusammensetzung.

Info

Publication number: DE69113143T2
Application number: DE69113143T
Authority: DE
Inventors: Jean Lebez
Original assignee: Elf Atochem SA
Current assignee: Arkema France SA
Priority date: 1990-07-05
Filing date: 1991-07-03
Publication date: 1996-06-20
Anticipated expiration: 2011-07-04
Also published as: JP2533013B2; FR2664283B1; DK0465365T3; CN1058222A; ATE128162T1; FI913263A0; US5187016A; CA2046183A1; GR3018471T3; ES2076485T3; PT98208A; NO912628D0; IL98664A; EP0465365B1; IL98664A0; FI913263A; EP0465365A1; KR920002683A; DE69113143D1; FR2664283A1

Description

Die vorliegende Erfindung betrifft thermoplastische Zusammensetzungen, die ein Copolymer auf Basis von Ethylen, Maleinsäureanhydrid und gegebenenfalls Alkylacrylaten oder -methacrylaten enthalten; solche Zusammensetzungen sind insbesondere zur Herstellung von Filmen mit guten Hafteigenschaften sowie zur Herstellung von Verbundfilmen und zur Beschichtung von Metallen geeignet.
Die US-A-4 868 052 beschreibt eine thermoplastische Zusammensetzung, enthaltend eine nichtvernetzte Mischung aus:
(A) 1 bis 80 Gew.-% mindestens eines teilweise kristallinen Polymers oder Copolymers von Ethylen mit einer Dichte von 0,870 bis 0,945, und
(B) 20 bis 99 Gew.-% mindestens eines nichtelastomeren, hydrophoben, statistischen Copolymers, enthaltend:
(i) 83 bis 99,7 Mol-% an von Ethylen abgeleiteten Einheiten,
(ii) 0 bis 14 Mol-% an von mindestens einem Ester der Acryl- oder Methacrylsäure abgeleiteten Einheiten; und
(iii) 0,3 bis 3 Mol-% an von Maleinsäureanhydrid abgeleiteten Einheiten,
die einen Schmelzindex zwischen 1 und 500 dg/min aufweist. Ebenfalls werden in dieser Druckschrift Füllstoffe enthaltende thermoplastische Zusammensetzungen gleichermaßen beschrieben, die 67 bis 99 Gew.-% (A) und 1 bis 33 Gew.-% (B) und bis zu 100 Teile auf 100 Gew.-Teile der Mischung (A) + (B) mindestens eines anorganischen Füllstoffes enthalten.
Diese Zusammensetzungen dienen zur Herstellung industrieller Artikel wie z.B.:
- Filme mit Hafteigenschaften, die geeignet sind, gute Hafteigenschaften im Verhältnis zu verschiedenen Substraten, z.B. Glas, Polypropylengewebe, Polyurethanschaum etc., zu zeigen; diese Filme werden im allgemeinen aus nicht mit Füllstoffen versehenen Zusammensetzungen erhalten, bei denen der Schmelzindex des Copolymers (B) zwischen ungefähr 1 und 30 dg/min liegt;
- Spritzgußartikel mit verbesserter Schlagzähigkeit; diese Zusammensetzungen können in diesem Falle Füllstoffe enthalten;
- Verbundfilme, die mindestens eine Schicht aus einer nicht mit Füllstoffen versehenen thermoplastischen Zusammensetzung, wie sie zuvor definiert wurde, und mindestens eine andere Schicht aus einem weiteren thermoplastischen Material wie z.B. Polyethylen, Polypropylen, Poly-1-buten, Poyl-(4-methylpent-1-en), Polyamiden, Polystyrol, Polyvinylchlorid und Ethylen/Vinylalkohol-copolymere, enthalten; und
- Metalle, die überzogen sind mit einer ersten Schicht, die aus der nicht mit Füllstoffen versehenen Zusammensetzung besteht; diese erste Schicht kann notfalls mit mindestens einer zweiten Schicht überzogen sein, die aus einer anderen thermoplastischen Masse wie z.B. aus Polyethylen niedriger Dichte besteht, und so einen wirksamen Schutz gegen mechanische Beschädigungen und/oder gegenüber Feuchtigkeit bietet.
Die Anmelderin hat nun herausgefunden, daß, wenn man Kautschuk und gegebenenfalls Kalk in die thermoplastischen Zusammensetzungen des vorgenannten Typs einarbeitet, die ein Copolymer auf Basis von Ethylen und Maleinsäureanhydrid enthalten, Filme mit verbesserten Hafteigenschaften sowie Verbundfilme und Metalle, die mittels der zuvor genannten Zweischicht- oder Dreischichtsysteme überzogen sind, erhalten kann, die ein besseres Verhalten gegenüber Ablösen oder Abblättern aufweisen als die in der US-A-4 868 052 beschriebenen nichtfüllstoffhaltigen Zusammensetzungen.
Die vorliegende Erfindung betrifft somit eine thermoplastische Zusammensetzung, enthaltend eine Mischung aus:
(A) ungefähr 25 bis 80 Gew.-% mindestens eines teilweise kristallinen Polymers oder Copolymers von Ethylen mit einer Dichte zwischen ungefähr 0,870 und 0,945;
(B) ungefähr 15 bis 85 Gew.-% mindestens eines statistischen Copolymers, enthaltend:
(a) ungefähr 83 bis 99,7 Mol-% an von Ethylen abgeleiteten Einheiten;
(b) 0 bis ungefähr 14 Mol-% an von mindestens einem Ester der Acryl- oder Methacrylsäure abgeleiteten Einheiten; und
(c) ungefähr 0,3 bis 3 Mol-% an von Maleinsäure abgeleiteten Einheiten;
das einen Schmelzindex von ungefähr 1 bis 500 dg/min aufweist; und
(C) ungefähr 1 bis 8 Gew.-% mindestens eines Kautschuks; und (D) 0 bis ungefähr 8 Gew.-% Talk.
Das erfindungsgemäß zu verwendende Polymer (A) kann sein:
- entweder ein Polymer, das durch freie Radikalpolymerisation unter erhöhtem Druck und bei erhöhter Temperatur erhalten wird, und mindestens 98 Mol-% Ethylen und höchstens 2 Mol-% eines polaren Comonomeren wie z.B. Kohlenmonoxid, Vinylacetat, Alkylacrylaten und Methalkylacrylaten, bei denen die Mkylgruppe 1 bis 12 Kohlenstoffatome aufweist, erhalten wird; ein solches Polymer hat im allgemeinen eine Dichte zwischen ungefähr 0,910 und 0,935;
- oder ein Copolymer, das in Gegenwart eines Katalysators des Typs Ziegler erhalten wird und mindestens 79 Mol-% an von Ethylen abgeleitete Einheiten und höchstens 21 Mol-% von alpha-Olefineinheiten enthält, die 3 bis 12 Kohlenstoffatome aufweisen.
Die minimale Dichte von 0,870 entspricht im allgemeinen einen Kristallinitätsgrad von mindestens 5 %. Der Kristallinitätsgrad beträgt im allgemeinen mindestens 30 %, wenn die Dichte des Copolymers (A) mindestens 0,905 beträgt.
Für die meisten Verwendungen der erfindungsgemäßen Zusammensetzungen beträgt der Schmelzindex des Copolymers (A), bestimmt gemäß den Standardbedingungen (190 ºC, Probekörper = 2,16 kg) der Norm ASTM D-1238, vorzugsweise ungefähr 0,1 bis 20 dg/min.
Das Copolymer (B) der erfindungsgemäßen Zusammensetzung kann durch direkte Copolymerisation von Ethylen, Maleinsäureanhydrid und gegebenenfalls einem Ester der Acryl- oder Methacrylsäure, beispielsweise unter erhöhtem Druck und bei erhöhter Temperatur, hergestellt werden; ein solches Verfahren führt zu einem statistischen Copolymer. Geeignete Verfahren bei erhöhtem Druck und erhöhter Temperatur sind beispielsweise in der GB-A-2 091 745 und in der US-A-4 617 366 und US-A-4 644 044 beschrieben.
Das Verhältnis des Standardschmelzindex des Copolymers (B) zu dem Standardschmelzindex des Polymers (A) liegt vorzugsweise in dem Bereich von ungefähr 1 : 6 bis ungefähr 400 : 1. Die Wahl der jeweiligen Schmelzindizes des Polymers (A) und des Copolymers (B) wird selbstverständlich an die Verwendung angepaßt, für die die erfindungsgemäße Zusammensetzung bestimmt ist.
Im allgemeinen ist es vorzuziehen, däß das Copolymer (B) nicht elastomer ist; dieses ist der Grund, weswegen das Gesamtverhältnis des oder der Monomeren, die von Ethylen verschieden sind, auf ungefähr 17 Mol-% begrenzt ist.
Der Kautschuk (C) kann ausgewählt sein aus Butylkautschuk, Ethylen/Propylen-Kautschuk, Ethylen/Propylen/Dien-Kautschuk und deren Mischungen. Unter einem Ethylen/Propylen-Kautschuk versteht man Copolymere mit 65 bis 80 Mol-% Ethylen und 20 bis 35 Mol-% Propylen, die eine Dichte zwischen 0,850 und 0,870 aufweisen und keine Restkristallinität und somit keinen kristallinen Schmelzpunkt haben. Unter einem Ethylen/Propylen/Dien-Kautschuk versteht man Ethylen/Propylen/Dien-Terpolymere; das Dien ist ausgewählt aus den linearen oder cyclischen, konjugierten oder nichtkonjugierten Dienen wie z.B. Butadien, Isopren, 1,3-Pentadien, 1,4-Pentadien, 1,4-Hexadien, 1,5-Hexadien, 1,9-Decadien, 5-Methylen-2-norbornen, 5-Vinyl-2- norbornen, 2-Alkyl-2,5-norbornadienen, 5-Ethyliden-2-norbornen, 5-(2- Propenyl)-2-norbornen,5-(5-Hexenyl)-2-norbornen, 1,5-Cyclooctadien, Bicyclo[2.2.2]-octa-2,5-dien, Cyclopentadien, 4,7,8,9-Tetrahydroinden und Tetrahydroindenisopropyliden. Solche für die vorliegende Erfindung verwendbaren Elastomerenterpolymere enthalten im allgemeinen zwischen 15 und 60 Mol-% an von Propylen abgeleitete Einheiten und zwischen 0,1 und 20 Mol-% an von Dien abgeleitete Einheiten.
Die erfindungsgemäße Zusammensetzung kann gemäß einem beliebigen der folgenden Herstellungsverfahren erhalten werden:
- gleichzeitige Mischung der Polymere (A) und (B), Kautschuk und Talk gemäß einer beliebigen Vorrichtung, insbesondere mit einem Knetmischer oder einem Extruder
- Knetmischen einer Stammischung von zwei Bestandteilen mit den restlichen Bestandteilen;
- Mischung des Polymers (A) und des zuvor mit dem Copolymer (B) ummantelten Talk; die Ummantelung kann durch Hinzufügen des Talks zu einer Lösung des Copolymers (B) erfolgen, wobei anschließend das Lösemittel entfernt wird. Geeignete Zusammensetzungen des Copolymers (B) werden erhalten, wenn das Lösemittel ausgewählt ist aus z.B. aliphatischen, cycloaliphatischen oder aromatischen Kohlenwasserstoffen mit 5 bis 12 Kohlenstoffatomen, Ketonen, chlorierten Kohlenwasserstoffen, Acetaten und Estern von Polyolen; und wenn die Konzentration des Copolymers (B) in diesem Lösemittel nicht mehr als ungefähr 15 Gew.-% übersteigt.
Die vorliegende Erfindung betrifft gleichermaßen die Verwendung der oben angegebenen Zusammensetzung zur Herstellung eines Films mit Hafteigenschaften.
Die vorliegende Erfindung betrifft auch industrielle Artikel, die ein Metall enthalten, das mindestens mit einer Schicht aus der zuvor genannten thermoplastischen Zusammensetzung überzogen ist.
Im Falle dieser überzogenen Metalle kann die Schichtdicke der erfindungsgemäßen thermoplastischen Schicht zwischen 10 und 500 pm liegen. Darüber hinaus ist es vorteilhaft, wenn der Schmelzindex des Copolymers (B) in der thermoplastischen Zusammensetzung zwischen ungefähr 2 und 10 dg/min liegt.
Für spezifische Anwendungen, wie z.B. für den Überzug von Stahlröhren, kann das überzogene Metall noch eine weitere Schicht aus einem Harz, wie z.B. einem Epoxyharz, zwischen dem Metall und der ersten Schicht enthalten, das dazu dient, die Hafteigenschaften zu verbessern. In diesem Fall kann das Epoxyharz mit einem Härter (beispielsweise einem Anhydrid oder einem Polyaminoamid) und gegebenenfalls einem Vernetzungsmittel gemischt werden und dann in flüssigem Zustand auf das zu überziehende Metall in einer Dicke von ungefähr 10 bis 200 µm aufgetragen werden.
Das Verfahren zur Überziehung eines Metalls mittels einer ersten Schicht umfaßt die Beschichtung eines metallischen Substrats bei einer Temperatur zwischen ungefähr 140 und 300 ºC mittels eines Filmes, der aus der zuvor beschriebenen thermoplastischen Zusammensetzung besteht; die Geschwindigkeit dieses metallischen Substrats liegt zwischen ungefähr 1 und 600 m/min. Diese Beschichtungsgeschwindigkeit liegt vorzugsweise zwischen 40 und 600 m/min im Falle von Stahlröhren.
Das metallische Substrat kann in jeder beliebigen Form, wie z.B. Platten, Blechen oder Röhren vorliegen, die mindestens 25 µm dick sind. Die erfindungsgemäß beschichteten Metalle haben verschiedene Verwendungszwecke und einen großen Anwendungsbereich. Beispielsweise können erfindungsgemäß beschichtete Aluminiumfolien in der Lebensmittelverpackungsindustrie verwendet werden, um die Lebensmittel gegen Feuchtigkeit zu schützen und ihr Aroma zu bewahren. Als weiteres Beispiel kann das erfindungsgemäße Überzugsverfahren auf Stahlröhren, z.B. Röhren für Erdöl oder Gas, angewendet werden, wodurch diese gegenüber Oxidation und Schlageinwirkung geschützt werden. Im letzteren Fall bevorzugt man, daß der Film aus der erfindungsgemäßen thermoplastischen Zusammensetzung mit einer Schicht, die insbesondere eine Dicke zwischen ungefähr 50 und 5000 µm aufweist, eines weiteren thermoplastischen Materials überzogen ist wie z.B. einem Polyethylen mit einer Dichte zwischen 0,870 und 0,945, das einen Füllstoff, z.B. Ruß, enthalten kann.
Die vorliegende Erfindung betrifft gleichermaßen einen Verbundfilm, enthaltend:
(a) mindestens eine Schicht aus einer der zuvor genannten thermoplastischen Zusammensetzung, wobei die Menge an Talk in dieser Zusammensetzung nicht die Menge übersteigt, die ausreicht, um einen antiblockierenden Effekt hervorzurufen, d.h. ungefähr 0,3 Gew.-%, und
(b) mindestens eine Schicht eines weiteren thermoplastischen Materials.
Dieses weitere thermoplastische Material kann ausgewählt sein aus den Polyestern, Polyethylen, Polypropylen, Poly-1-buten, Poly-(4- methylpent-1-en), Polyamiden, Polystyrol, Polyvinylchlorid und den Ethylen/Vinylalkohol-Copolymeren.
Bei einem solchen Verbundwerkstoffliegt die erfindungsgemäße Schichtdicke zwischen ungefähr 5 und 100 µm und die der weiteren thermoplastischen Zusammensetzung ungefähr zwischen 20 und ungefähr 3000 µm, abhängig von der verwendeten thermoplastischen Masse. Beispielsweise liegt sie im allgemeinen zwischen ungefähr 20 und 100 µm für Polyethylen, Polypropylen, Poly-1-buten, den Polyamiden und den Ethylen/Vinylalkohol-Copolymeren; ungefähr 25 bis 2000 µm für Polyvinylchlorid und 100 bis 3000 µm für Styrol. Jede dieser Schichten kann durch Extrusion mittels einer flachen Düse oder durch Blasextrusion mittels einer zylindrischen Düse erhalten werden.
Die erfindungsgemäßen Verbundfilme können durch Coextrusion der beiden thermoplastischen Materialien mittels einer flachen Düse oder einer zylindrischen Düse, vorzugsweise bei einer Geschwindigkeit von ungefähr 2 bis 200 m/min und einer Temperatur zwischen ungefähr 170 bis 290 ºC, erhalten werden. Wenn man eine zylindrische Düse verwendet, beträgt das Aufblasverhältnis ungefähr 1 bis 4.
Die folgenden Beispiele dienen der Erläuterung der Erfindung, ohne diese jedoch zu begrenzen. Die Norm zur Bestimmung des Schmelzindexes ist die Norm ASTM D 1238-73 (Schmelzindex gemessen bei 190 ºC unter 2,16 kg und berechnet als dg/min). Die angegebenen Prozentsätze beziehen sich auf das Gewicht, soweit nichts gegenteiliges gesagt ist. Die verwendeten Tests sind folgende:

Ablösetest eines auf einem Metall aufgetragenen zweischichtigen Verbundwerkstoffes

Man erhitzt 10 Minuten lang bei 190 ºC eine sandgestrahlte Stahlplatte und eine mit Polyethylen überzogene Platte (PER); beide Platten haben die Abmessungen 12 x 7 x 0,2 cm. Auf diese Stahlplatte bringt man eine erfindungsgemäße Zusammensetzung oder eine Vergleichszusammensetzung mit einer Dicke von 0,32 µm auf; danach bringt man darauf die PER-Platte auf. Die Cohäsion wird durch Walzen mit Hilfe einer Rolle erzielt; danach kühlt man das Ganze 5 Minuten lang unter fließendem Wasser ab.
Nach 2 Stunden stehenlassen mißt man die Ablösekraft auf einem Probestück mit 10 cm Breite mit Hilfe eines Dynamometers mit einer Geschwindigkeit von 32 mm/min. Das Ergebnis wird ausgedrückt als kg/5 cm (N/5 cm).

Ablösetest eines auf einem Metall aufgebrachten dreischichtigen Verbundstoffes

Man verfährt wie in dem vorangegangenen Test, wobei man eine dünne Schicht (50 µm Dicke) aus Epoxydharz auf die Stahlplatte aufbringt.

Abblättertest eines zweischichtigen Verbundstoffes (erfindungsgemäße Zusammensetzung oder Vergleichszusammensetzung) -polyester

Man stellt einen dreischichtigen Verbundstoff mit Hilfe einer Presse gemäß folgender Weise her:
Zwischen zwei Terphane -Platten (Polyester) mit den Abmessungen 350 x 350 mm und einer Dicke von 170 µm gibt man 10 g/m² der erfindungsgemäßen Zusammensetzung oder einer Vergleichszusammensetzung. Das Ganze wird unter einer Kraft von 49 N bei einer Temperatur von 150 ºC verpreßt. Nach 24 Stunden Stehenlassen erhält man nach Entnahme aus der Form eine Verbundstoffplatte mit ungefähr 160 µm Dicke.
Danach mißt man die Ablösekraft der einen Polyesterschicht (die andere dient als Träger) mittels eines Dynamometers mit einer Geschwindigkeit von 25 mm/min. Das Ergebnis wird ausgedrückt als kg/5 cm (N/5 cm).

BEISPIEL 1

Durch Knetmischen im Warmen stellt man eine Zusammensetzung mit folgenden Bestandteilen (in %) her:
- Ethylen/1-Buten-copolymer mit einer Dichte von 0,910, einem Schmelzindex von 1, einem kristallinen Schmelzpunkt von 116 ºC und einem Kristallinitätsgrad von 30 %, vertrieben unter der Bezeichnung NORSOFLEX FW1600 ... 43
- Terpolymer aus 92 % Ethylen, 5 % Butylacrylat und 3 % Maleinsäureanhydrid mit einem Fließindex von 1,0 und einer Dichte von 0,940, vertrieben unter der Bezeichnung LOTADER 2200 ... 50
- Butylkautschuk mit einer Mooney-1+8-Viskosität bei 125ºC von 50-51 ... 3 - Talk 4

BEISPIELE 2 UND 3

Man stellt eine Mischung wie in Beispiel 1 her, aber man ersetzt den Butylkautschuk durch Ethylen/Propylen-Kautschuk mit einer Mooney- 1+8-Viskosität bei 127 ºC von 55 (Beispiel 2) bzw. durch Ethylen/Propylen/Dien-Kautschuk mit einer Mooney-1+8-Viskosität bei 127 ºC von 35-45 (Beispiel 3).

BEISPIEL 4 (VERGLEICHSBEISPIEL)

Man verfährt wie in Beispiel 1, aber man verwendet weder Talk noch Kautschuk und die beiden verbleibenden Bestandteile werden im Gewichtsverhältnis von 50 : 50 eingesetzt. Ergebnisse der Ablösetests Verbundstofftyp Zusammensetzung der Zwischenschicht mit Hafteigenschaften aus Beispiel Ablösung bei 20 ºC Beginn Halten Dreischicht Zweischicht Vergleich * PEBDR: Radikalisch hergestelltes Polyethylen mit niedriger Dichte ** PEHD: Polyethylen hoher Dichte

BEISPIEL 5

Man stellt durch Knetmischen unter Wärmezufuhr eine Zusammensetzung mit folgenden Bestandteilen (in %) her:
NORSOFLEX FW 1600 ... 46
LOTADER 2200 ... 47
Butylkautschuk ... 3
Talk ... 4 Ergebnisse der Ablösetests Verbundstofftyp Ablösung nach 24 Stunden nach 4000 Stunden im Heizofen bei 75 ºC Beginn Halten Dreischicht Zweischicht * PEr1 = Compound aus radikalisch hergestelltem Polyethylen niedriger Dichte mit einer Dichte von 0,923 und einem Fließindex von 0,3, in das 3 % Ruß eingearbeitet sind, vertrieben unter der Bezeichnung LOTRENE TB 3026SP ** PEr2 = Polyethylen hoher Dichte, vertrieben von der Firma HOECHST *** Stahlplatte, erhitzt nur auf 130 ºC

BEISPIEL 6

Man stellt durch Knetmischen unter Wärmezuführ eine Zusammensetzung mit folgenden Bestandteilen (in %) her:
- NORSOFLEX FWI600 ... 19
- Ethylen/1-Buten-copolymer niedriger Dichte (D = 0,900) mit einem Fließindex von 1,1, vertrieben unter der Bezeichnung NORSOFLEX FW 1900 ... 18,5
- Terpolymer aus 85 Gew.-% Ethylen, 12 Gew.-% Ethylacrylat und 3 Gew.-% Maleinsäureanhydrid mit einem Fließindex von 2,4 und einer Dichte von 0,940, vertrieben unter der Bezeichnung LOTADER TX 8030 ... 53
- Talk ... 3,5
- Butylkautschuk ... 5

BEISPIEL 7

Man stellt durch Knetmischen unter Wärmezufuhr folgende Zusammensetzung her:
- NORSOFLEX FW 1600 ... 67
- LOTADER TX 8030 ... 25
- ... Talk 3
- Butylkautschuk ... 5 Ergebnisse der Ablösetests Verbundstofftyp Zusammensetzung mit Hafteigenschaften aus Beispiel Beginn Halten Dreischicht Zweischicht * PER: Compound aus radikalisch hergestelltem Polyethylen niedriger Dichte (D = 0,934) mit einem Schmelzindex von 0,3 und 2,4 % Ruß, vertrieben unter der Bezeichnung "LOTRENE TE 3017"

Beispiel 8

Man stellt durch Knetmischen unter Wärmezufuhr eine Zusammensetzung mit folgenden Bestandteilen her (Fließindex: 1,4):
- NORSOFLEX FW 1600 ... 19
- NORSOFLEX FW 1500 ... 20
- LOTADER WX8030 ... 50
- Butylkautschuk ... 5
- Stammischung aus 30 % Talk und 70 % LOTADER TX 8030 ... 6 Ergebnisse der Ablösetests Verbundstofftyp Ablösetest bei 20 ºC Beginn Halten Dreischicht

BEISPIELE 9 BIS 12

Man stellt durch Knetmischung unter Wärmezufuhr folgende Zusammensetzungen her: Bestandteile Beispiel Vergleich NORSOFLEX FW 1600 NORSOFLEX FW 1900 LOTADER TX 8030 Butylkautschuk Stammischung aus 30 % Talk und 70 % LOTADER TX 8030 Ergebnisse der Abblättertests eines Polyesterverbundstoffes Zusammensetzung aus Beispiel Fließindex Ablösetest Beginn Halten

Claims

1. Thermoplastische Zusammensetzung auf Basis einer Mischung aus:

(A) wenigstens einem teilweise kristallinen Ethylenpolymer oder -copolymer mit einer Dichte zwischen 0,870 und 0,945,

(B) wenigstens einem Ethylen-, Maleinsäureanhydrid-, und gegebenenfalls Alkylacrylat- oder Alkylmethacrylatcopolymer,

dadurch gekennzeichnet, daß als Additive (C) wenigstens ein Kautschuk (D) gegebenenfalls Talk enthalten sind.

2. Thermoplastische Zusammensetzung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sie eine Mischung aufweist, aus:

- 25 bis 80 Gew.-% des Bestandteils (A),

- 15 bis 85 Gew.-% des Bestandteils (B), das gebildet ist aus wenigstens einem statistischen Copolymer, enthaltend:

(a) 83 bis 99,7 Mol.-% an von Ethylen abgeleiteten Einheiten,

(b) 0 bis 14 Mol.-% an von wenigstens einem Acrylsäure- oder Methacrylsäureester abgeleiteten Einheiten, und

(c) 0,3 bis 3 Mol.-% an von Maleinsäureanhydrid abgeleiteten Einheiten,

mit einem Schmelzindex von 1 bis 500 dg/min; und

- 1 bis 8 Gew.-% wenigstens eines Kautschuks (C) und

- 0 bis 8 Gew.-% Talk (D).

3. Thermoplastische Zusammensetzung nach einem der Ansprüche 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Kautschuk (C) ausgewählt ist aus Butylkautschuk, Ethylen-Propylen-Kautschuk, Ethylen-Propylen-Dien- Kautschuk und deren Mischungen.

4. Verwendung der Zusammensetzung nach einem der Ansprüche 1 bis 3 zur Herstellung eines Films mit Hafteigenschaften.

5. Gewerblicher Gegenstand aus einem mit wenigstens einer Schicht einer thermoplastischen Zusammensetzung nach einem der Ansprüche 1 bis 3 beschichteten Metall.

6. Gegenstand nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Dicke der Schicht der thermoplastischen Zusammensetzung zwischen 10 und 500 µm beträgt.

7. Gegenstand nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Schmelzindex des Copolymers (B) in der thermoplastischen Zusammensetzung zwischen 2 und 10 dg/min liegt.

8. Gegenstand nach einem der Ansprüche 5 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß das beschichtete Metall ferner zwischen dem Metall und der Schicht der Zusammensetzung eine Zwischenschicht aus einem Epoxyharz enthält.

9. Gegenstand nach einem der Ansprüche 5 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Schicht der thermoplastischen Zusammensetzung selbst mit einer Schicht aus einem weiteren thermoplastischen Material mit einer Dicke von 50 bis 5.000 µm beschichtet ist.

10. Gegenstand nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß das weitere thermoplastische Material Polyethylen mit einer Dichte von 0,870 bis 0,945 ist.

11. Verbundfilm aus:

(a) wenigstens einer Schicht aus einer thermoplastischen Zusammensetzung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, mit der Maßgabe, daß der Anteil an Talk in der Zusammensetzung nicht über dem für eine Anti-Sperrwirkung notwendigen Anteil liegt, und

(b) wenigstens einer Schicht aus einem weiteren thermoplastischen Material.