Beschreibung
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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Stricken von zwei
aneinandergrenzenden, schlauchförmigen Strickteilen, wie beispielsweise den Kragen und das
Oberteil eines Rollkragenpullovers oder den Bund und das Ärmelteil des
Rolkragenpullovers. Weiterhin betrifft die Erfindung das gestrickte Produkt.
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Beim Stricken eines Kleidungsstücks nach bekannter Art und Weise,
beispielsweise eines Pullovers, werden ein schlauchförmiges, geripptes Kragenteil, das
einen gegebenen Durchmesser und eine gegebene Länge aufweist, und ein
schlauchförmiges Oberteil mittels einer Verbindungs- oder Näheinrichtung,
beispielsweise einer Nähmaschine, miteinander verbunden. Dies gilt für
schlauchförmige Strickteile (oder ganze Kleidungsstücke), wie beispielsweise
Pullover, Sweater und dergleichen.
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Das Verbinden eines Kragenteils mit einem Oberteil oder eines Bunds mit einem
Ärmel durch Zusammennähen erfordert die Aufnahme einer jeden Masche beim
Verbinden der zwei Teile, was eine mühsame Arbeit ist. Dies führt zu
verminderter Produktivität und auch dazu, daß Maschen fallengelassen werden.
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Wenn die beiden schlauchförmigen Strickteile mit einer Nähmaschine
zusammengenäht werden, entsteht zwischen den Teilen ein verdickter Saumabschnitt,
weil die Saumabschnitte der Teile zum Zusammenfügen übereinandergelegt
werden. Die folge davon ist, daß das fertige Kleidungsstück entlang des Saums
ungleichmäßig erscheint und daß es beim Tragen weniger bequem ist.
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ferner ist ein gesonderter Schritt des Zusammenfügens oder Nähens mit einer
Nähmaschine erforderlich, wodurch die Produktivität sinkt und die
Gesamtherstellungskosten von Strickwaren steigen.
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Zur Beseitigung dieses Problems sind verschiedene Vorkehrungen vorgeschlagen
worden. Das US-Patent Nr. 3,680,333 beschreibt ein Verfahren zum Stricken
eines Kleidungsstücks, bei dem Maschen bzw. Schlaufen von Ärmel enden mit der
Seitenkante eines Oberteils verbunden werden. Wie Fig. 1 dieser Schrift
zeigt, sind die Rippen des Oberteils anders angeordnet als die Rippen der
Ärmel.
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Das UK-Patent Nr. 2 228 750 wie auch das US-Patent Nr. 3,668,898 beschreiben
ein kompliziertes Verfahren zum Ansetzen von Ärmeln an Oberteilen. Weder das
eine noch das andere Patent offenbaren ein Verfahren zum Zusammenfügen von
zwei schlauchförmigen Strickteilen durch Stricken in der Weise, daß die
Rippen gleich ausgerichtet sind, so daß das fertige Produkt besser aussieht.
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Angesichts der vorgenannten Aspekte betrifft die vorliegende Erfindung ein
Verfahren zum Stricken von zwei schlauchförmigen, miteinander zu verbindenden
Strickteilen und zum gleichzeitigen Zusammenfügen der Strickteile an beiden
Enden sowie ein nach diesem Verfahren gestricktes Kleidungsstück.
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Die Erfindung sieht ein Verfahren zum Stricken von zwei aneinander
angrenzenden, schlauch- oder röhrenförmigen Strickwaren bzw. Rundstrickwaren (2, 3
Fig. 6) auf einer vor, bei dem die Strickteile jeweils ein Vorderteil und ein
Rückenteil, die miteinander an beiden Enden verbunden sind, umfassen und bei
dem die Flachwirk- bzw. Flachstrickmaschine mit wenigstens einem Paar
Nadelbetten, einem vorderen und einem hinteren Nadelbett versehen ist und entweder
eines der Nadelbetten oder beide Nadelbetten für eine seitliche Bewegung
ausgebildet ist bzw. sind, gekennzeichnet durch Wiederholen eines
Vorderteilverbindungsschrittes und eines Rückenteilverbindungsschrittes in
vorbestimmter Anzahl abwechselnd oder fortlaufend in Abhängigkeit von der Anzahl von
miteinander zu verbindenden Maschen, wobei der Vorderteilverbindungsschritt
die Schritte umfaßt: Überlappen einer Masche des Vorderteils einer der beiden
schlauchförmigen Strickteile mit einer Masche des Vorderteils des anderen
schlauchförmigen Strickteiles, welche der anderen Masche in
axialsymmetrischer Beziehung über eine dazwischenliegende Grenzlinie gegenüberliegend
angeordnet ist, Bilden einer neuen Masche an den überlappten Maschen,
anschließend Oberlappen der neuen Masche mit zwei anderen Vorderteilmaschen der
jeweiligen schlauchförmigen Strickteile, die gleich neben den ersten
überlappten Maschen angeordnet sind, Bilden einer weiteren neuen Masche an den
zweiten überlappten Maschen, und Überlappen der neuen Masche mit zwei
weiteren Vorderteilmaschen der jeweiligen schlauchförmigen Strickteile, die gleich
neben den zweiten überlappten Maschen angeordnet sind (Fig. 4-1 bis 4-6). In
ähnlicher Weise umfaßt der Rückenteilverbindungsschritt die Schritte:
Überlappen
einer Masche des Rückenteils einer der beiden schlauchförmigen
Strickteile mit einer Masche des Rückenteils des anderen schlauchförmigen
Strickteiles, welche der anderen Masche in axialsymmetrischer Beziehung über eine
dazwischen liegende Grenzlinie gegenüberliegend angeordnet ist, Bilden einer
neuen Masche an den überlappten Maschen, anschließend Überlappen der neuen
Masche mit zwei anderen Rückenteilmaschen der jeweiligen schlauchförmigen
Strickteile, die gleich neben den ersten überlappten Maschen angeordnet sind,
Bilden einer weiteren Masche an den zweiten überlappten Maschen, und
Überlappen der neuen Masche mit zwei weiteren Rückenteilmaschen der jeweiligen
schlauchförmigen Strickteilen, die gleich neben den zweiten überlappten
Maschen angeordnet sind (Fig. 4-9 bis 4-19). ferner ist eine erfindungsgemäße
schlauchförmige Strickware mit einem Vorderabschnitt und einem
Rückenabschnitt, die miteinander an beiden Enden verbunden und unter Verwendung einer
vorgegebenen Anzahl an Stricknadeln gefertigt sind, welche in wenigstens
einem Paar an Nadelbetten, einem vorderen und einem hinteren Nadelbett
angeordnet sind, wobei eines der Nadelbetten oder beide Nadelbetten für eine
Bewegung nach links und rechts in ihrer Längsrichtung vorgesehen ist bzw.
sind, dadurch gekennzeichnet, daß die schlauchförmige Strickware hautsächlich
aus einem Vorderabschnitt und einem Rückenabschnitt zusammengesetzt ist, die
miteinander an beiden Enden verbunden und unter Verwendung einer vorgegebenen
Anzahl an Stricknadeln gefertigt sind, welche in wenigstens einem vorderen
und einem hinteren Nadelbett angeordnet sind, wobei eines der Nadelbetten
oder beide Nadelbetten für eine Bewegung nach links und rechts in ihrer
Längsrichtung vorgesehen sind, wobei die Verbesserung dadurch gekennzeichnet
ist, daß der Vorderabschnitt zwei Vorderteile (2, 3 Fig. 6) aufweist, die
miteinander durch Verbinden von Saummaschen der Vorderteile mittels
Strickmaschen verbunden sind (Fig. 7), und daß der Rückenabschnitt zwei Rückenteile
umfaßt, die miteinander durch Verbinden von Saummaschen der Rückenteile durch
Strickmaschen verbunden sind.
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Während der Ausführung werden zwei schlauchförmige Strickteile, die ein
Vorderteil und ein Rückenteil aufweisen, welche an beiden Enden miteinander
verbunden sind, mit einer flachstrickmaschine bzw. einer flachwirkmaschine
gestrickt, die mit mindestens einem Paar vorderer und hinterer Nadelbetten
versehen ist, wobei eines der Nadelbetten oder beide Nadelbetten für eine
Bewegung nach links und eine Bewegung nach rechts ausgestattet ist bzw. sind.
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Vorzugsweise wird der Anschlag (cast-on) jedes schlauchförmigen Strickteils
so eingerichtet, daß der Saum der schlauchförmigen Strickteile in derselben
Maschenreihe gestrickt werden kann.
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Wenn die beiden schlauchförmigen Strickteile bis zu den Saumkanten gestrickt
worden sind, wird eine Masche des Vorderteils des einen der beiden
Strickteile, das als bewegungsseitiges, schlauchförmiges Strickteil bezeichnet
wird, über eine Masche des Vorderteils des anderen Strickteils, das als
stationärseitiges, schlauchförmiges Strickteil bezeichnet wird, überlappend
gelegt, die der anderen Masche gegenüberliegt und zu dieser bezüglich einer
dazwischenliegenden Grenzlinie axialsymmetrisch bzw. linearsymmetrisch ist.
Dann wird an den beiden sich überlappenden Maschen eine neue Masche gebildet.
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Über die neue Masche werden anschließend zwei weitere Vorderteilmaschen des
bewegungsseitigen und des stationärseitigen Teils des schlauchförmigen
Strickteils gelegt, die unmittelbar neben den ersten beiden überlappten
Maschen liegen. Eine weitere neue Masche wird dann an den zweiten überlappten
Maschen gebildet und mit zwei weiteren Vorderteilmaschen des jeweiligen
schlauchförmigen Strickteils überlappt, die unmittelbar neben den zweiten
überlappten Maschen liegen. Dieses Vorderteilverbindungsverfahren und ein
gleichartiges Rückenteilverbindungsverfahren werden je nach der Anzahl der
miteinander zu verbindenden Maschen abwechselnd oder kontinuierlich eine
vorgegebene Anzahl von Malen wiederholt, so daß die beiden schlauchförmigen
Strickteile schlauchförmig miteinander verbunden werden können.
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Zum Schluß wird das Maschenende des Saumes zwischen den beiden Strickteilen
verknotet, um ein Auftrennen zu verhindern.
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Das durch die Vorderteilverbindungs- und Rückenteilverbindungsschritte
fertiggestellte Gestrick zeigt an beiden Enden eine saubere Anschlagreihe.
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Die beiden schlauchförmigen Strickteile können auch so miteinander verbunden
werden, daß beide kreuzweise bewegt werden, statt nur das eine zu bewegen,
während das andere unbeweglich bleibt.
KURZBESCHREIBUNG DER ZEICHNUNGEN
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Die beigefügten Zeichnungen zeigen eine erfindungsgemäße Ausführungsform
eines Verfahrens zum Stricken von zwei aneinandergrenzenden schlauchförmigen
Strickteilen sowie das Gestrick bzw. die Strickware. Es zeigt
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Fig. 1 eine Vorderansicht eines nach dem erfindungsgemäßen
Verfahren gestrickten Rollkragenpullovers;
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Fig. 2-1 bis 2-20 erläuternde Darstellungen eines Verfahrens zum Stricken
des Saumes zwischen dem Rollkragenteil und dem Hauptteil
des Pullovers;
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Fig. 3 eine erklärende Liste der bei dem Verfahren verwendeten
Zeichen;
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Fig. 4-1 bis 4-35 erläuternde Darstellungen eines Verfahrens zum Stricken
des Saums zwischen dem Rollkragenteil und dem Hauptteil;
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Fig. 51 bis 5-3 erläuternde Darstellungen einer Methode zur Verarbeitung
des Fadenendes nach Abschluß des Strickvorgangs;
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Fig. 6 eine schematische, die gestrickte Fadenanordnung
zeigende Darstellung;
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Fig. 7 eine ausschnittsweise vergrößerte Ansicht von Fig. 6.
BESTE AUSFÜHRUNGSWEISE DER ERFINDUNG
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Eine Ausführungsform der vorliegenden Erfindung wird unter Bezugnahme auf die
beigefügten Zeichnungen beschrieben.
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Die vorliegende Erfindung stellt ein Verfahren zum Stricken von zwei
aneinandergrenzenden schlauch- oder röhrenförmige Strickteilen sowie ein
schlauchoder röhrenförmiges Strickteil, das an beiden Enden durch Stricken verbunden
ist, zur Verfügung und wird verkörpert in form des Strickens einer
Verbindungsstelle 4 zwischen einem Haupt- oder Oberteil 2 und einem Rollkragenteil
3 eines Rollkragenpullovers 1 oder einer Verbindungsstelle 7 zwischen einem
Ärmelteil 5 und einem Bündchenteil 6 desselben. Vorzugsweise wird die
erfindungsgemäße Ausführungsform auf einer Strickmaschine ausgeführt, wie sie in
der japanischen Offenlegungschrift 64-68547 (1989) offenbart ist. Die
bevorzugte Strickmaschine ist eine Flachstrick- oder Flachwirkmaschine mit einem
zusätzlichen Paar an Nadelbetten, einen vorderen und einem hinteren
Nadelbett, die über einem vorderen und einem hinteren Hauptnadelbett angeordnet
sind, welche einander gegenüberliegend und - von der Seite betrachtet - in
form eines umgekehrten V angeordnet sind. Jedes der Nadelbetten weist eine
Vielzahl von Stricknadeln auf, die daran zum Ausführen einer Vorwärts- sowie
eine Rückwärtsgleitbewegung angeordnet sind. ferner können die beiden
hinteren der vier Nadelbetten sich nach links und nach rechts bewegen.
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Die Fig. 2 und 4 zeigen eine Reihe von Maschenreihen zum Stricken des
Oberteils 2 und des Rollkragenteils 3 des Pullovers 1 bis zum Verbindungsschritt.
Zusätzlich zu den in Fig. 3 aufgelisteten Symbolen bezeichnen die
Großbuchstaben A bis X in den Fig. 2 und 4 die Stricknadeln der unteren Nadelbetten
und die Kleinbuchstaben a bis x die Stricknadeln der oberen Nadelbetten. Wie
in der Schrift 64-68547 erläutert, bezeichnet ferner FU das obere vordere
Nadelbett, FD das untere vordere Nadelbett, BU das obere hintere Nadelbett
und BD das untere hintere Nadelbett. Der Buchstabe P in Verbindung mit einer
Zahl oben rechts in Fig. 4 bezeichnet eine Verstellung (Bewegung) der
hinteren Nadelbetten gegenüber der Ausgangsposition von Fig. 2.
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Die in den Fig. 2-1 bis 2-20 dargestellten Maschenreihen zeigen das Verfahren
zum Stricken des an der Verbindungsstelle liegenden Bereichs des
Rollkragenteils 3, und die in Fig. 4-1 bis Fig. 4-35 dargestellten Maschenreihen zeigen
das Verfahren zum Stricken der Verbindungsstelle 4.
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Wie in Fig. 2-1 gezeigt, wird links von der strichpunktierten Mittellinie X-X
(Grenzlinie) der Strickmaschine das Rollkragenteil 3 mit den beiden vorderen
und hinteren, unteren Nadelbetten und rechts davon das Oberteil 2 mit den
beiden vorderen und hinteren, unteren Nadelbetten gestrickt.
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Genauer gesagt werden auf der linken Hälfte der Maschine mit dem unteren
vorderen Nadelbett FD und dem unteren hinteren Nadelbett BD für das
Rollkragenteil 3 zwei Teile - ein Vorderteil und ein Rückenteil - gestrickt. Die
beiden Teile werden, wie in Fig. 6 gezeigt, durch Stricken miteinander
verbunden, so daß sich eine Schlauchform ergibt. In gleicher Weise werden das
Vorderteil und das Rückenteil des Oberteils 2 auf der rechten Seite mit dem
unteren vorderen Nadelbett FD und dem unteren hinteren Nadelbett BD
gestrickt.
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Um das Vorderteil des Rollkragenteils 3 im Rippenmuster zu stricken, wird
zunächst ein Schlitten 9, der dem unteren hinteren Nadelbett BD zum Stricken
des Rückenteils des Oberteils 2 einen Faden zuführt, auf die rechte Seite von
Fig. 2-2 bewegt (oder "zurückgestoßen"), um die Rippenbildung nicht zu
behindern. Dann wird jede zweite der an den Stricknadeln A bis H des unteren
vorderen Nadelbettes FD hängenden Maschen - B, D, f und H - auf die
entsprechenden Stricknadeln b, d, f und h des oberen hinteren Nadelbettes BU
übertragen, wie dies in Fig. 2-2 gezeigt ist.
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In der in Fig. 2-3 gezeigten Reihe wird ein Verstärkungsfaden 10 von einem
nicht abgebildeten Schlitten durch die Maschen auf b, d, f, und h des oberen
hinteren Nadelbettes BU und die verbleibenden Maschen auf A, C, E und G des
unteren vorderen Nadelbettes FD geführt. Dann werden mit einem vom nicht
abgebildeten Schlitten zugeführten Hauptfaden 11 eine Reihe von Maschen
gebildet, wie in Fig. 2-4 gezeigt, so daß das rippengestrickte Vorderteil des
Rollkragenteils 3 durch Kombination des Hauptfadens 11 mit dem
Verstärkungsfaden 10 hergestellt werden kann, wie dies in Fig. 6 mit Ziffer IV bezeichnet
ist.
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In der in Fig. 2-5 gezeigten Reihe werden die an die Nadeln b, d, f und h des
oberen hinteren Nadelbettes BU gehängten Maschen wieder auf die Nadeln B, D,
F und H des unteren vorderen Nadelbettes FD zurück übertragen, um mit dem
Stricken des Rückenteils des Rollkragenteils 3 weiterzumachen, wobei die
Stricknadeln a bis h des oberen hinteren Nadelbettes BU frei bleiben, wie
dies in Fig. 2-1 gezeigt ist.
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Dementsprechend kann das Vorderteil des Rollkragenteils 3 mit den Reihen von
Fig. 2-1 bis Fig. 2-5 im Rippenmuster gestrickt werden.
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Dann wird von den Stricknadeln A bis H des unteren hinteren Nadelbettes BD
jede zweite Masche - A, C, E und G - auf die entsprechenden Stricknadeln a,
c, e und g des oberen vorderen Nadelbettes FU übertragen, wie dies in Fig. 2-
6 gezeigt ist.
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In der in Fig. 2-7 gezeigten Reihe wird der Verstärkungsfaden 10 von einem
nicht abgebildeten Schlitten in die Maschen auf den Nadeln a, c, e und g des
oberen vorderen Nadelbettes fu und die verbleibenden Maschen auf B, D, f und
H des unteren hinteren Nadelbettes BD eingeführt. In der folge bildet der vom
nicht abgebildeten Schlitten zugeführte Hauptfaden 11 eine Reihe von Maschen,
wie dies in Fig. 2-8 gezeigt ist, so daß das rippengestrickte Rückenteil des
Rollkragenteils 3 durch Kombination des Hauptfadens 11 mit dem
Verstärkungsfaden 10 hergestellt werden kann, wie dies in Fig. 6 mit Ziffer 111
bezeichnet ist.
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In der in Fig. 2-9 gezeigten Reihe werden die an a, c, e und g des oberen
vorderen Nadelbettes FU hängenden Maschen wieder auf die Nadeln A, C, E und
G des unteren hinteren Nadelbettes BD übertragen, um mit dem Stricken des
Vorderteils des Rollkragenteils 3 fortzufahren, wobei die Stricknadeln a bis
h des oberen vorderen Nadelbettes FU ebenso frei bleiben, wie dies in Fig. 2-
1 und 2-5 gezeigt ist.
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Dementsprechend kann das Rückenteil des Rollkragenteils 3 mit den
Maschenreihen gemäß Fig. 2-6 bis Fig. 2-9 im Rippenmuster gestrickt werden.
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Das in Fig. 2-2 bis 2-5 gezeigte Verfahren zum Rippenstricken des Vorderteils
des Rollkragenteils 3 werden in den Maschenreihen gemäß Fig. 2-10 bis Fig. 2-
13 wiederholt, und das in Fig. 2-6 bis 2-9 gezeigte Verfahren zum
Rippenstricken des Rückenteils des Rollkragenteils werden in den Maschenreihen
gemäß Fig. 2-14 bis Fig. 2-17 wiederholt. Genauer gesagt werden die beiden
Vorgehensweisen zum Rippenstricken des Vorderteils und des Rückenteils des
Rollkragenteils 3 während des Rippenstrickens abwechselnd durchgeführt.
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Wenn nach der in Fig. 2-18 gezeigten Maschenreihe eine vorgegebene Länge (von
der Anschlagreihe zur Verbindungskante) des Rollkragenteils 3 hergestellt
ist, bewegt sich der Schlitten 9, der den Faden zum Rippenstricken des
Vorderteils des Rollkragenteils 3 zuführt, aus dem Rippenstrickbereich heraus
und bleibt, wie dies in Fig. 2-19 gezeigt ist, stehen.
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In der in Fig. 2-20 gezeigten Reihe werden die an b, d, f und h des oberen
hinteren Nadelbettes BU hängenden Maschen auf B, D, F und H des unteren
vorderen Nadelbettes FD zurückgelegt.
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Während des Anschlagvorgangs für das Rippenstricken des Rollkragenteils 3
bleiben die Anschlagmaschen für das Oberteil 2 auf den Stricknadeln I bis P
des vorderen unteren Nadelbettes FD und des hinteren unteren Nadelbettes BD
gemäß der Ausführungsform liegen. Jedoch kann der Anschlag für das Oberteil
2 und für das Rollkragenteil 3 gleichzeitig erfolgen.
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Der beim Rippenstricken des Vorderteils und des Rückenteils verwendete
Verstärkungsfaden 10 ist ein elastischer Faden, der die übermäßige Dehnung
der Maschen des Hauptfadens bei der Übergabe zwischen dem oberen und dem
unteren oder dem vorderen und dem hinteren Nadelbett während der Fertigung
oder beim Anziehen des fertigen Kleidungsstücks verhindern soll.
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Wenn der Hauptfaden des Pullovers 1 selbst ausreichend elastisch ist, wird
der Verstärkungsfaden 10 nicht benötigt.
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Fig. 4-1 zeigt die Übergabe der an den Stricknadeln A bis H des unteren
hinteren Nadelbettes BD hängenden Maschen an die entsprechenden Stricknadeln
a bis h des oberen vorderen Nadelbettes FU zum Stricken von Maschen für das
Oberteil 2 und das Rollkragenteil 3.
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In der in Fig. 4-2 gezeigten Reihe werden die auf den Stricknadeln I bis P
des unteren hinteren Nadelbettes BD hängenden Maschen auf die Stricknadeln j
bis q des oberen vorderen Nadelbettes FU übertragen, nachdem das untere
hintere Nadelbett BD gegenüber der in Fig. 4-1 gezeigten Ausgangsposition um
einen Teilungsschritt nach rechts versetzt worden ist. Dann werden die beiden
hinteren Nadelbetten BD und BU um den maximalen Abstand von 8
Teilungsschritten, der bei der Flachstrick- bzw. Flachwirkmaschine vorgegeben ist, nach
links versetzt.
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Zu diesem Zeitpunkt bleiben die Schlitten 9 und 12 zum Zuführen des Fadens
zum Stricken der Maschen für das Oberteil 2 und das Rollkragenteil 3 auf der
linken Seite entfernt von den Maschen des Hauptteils 2.
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In der in Fig. 4-3 gezeigten Reihe werden die an den Stricknadeln a bis h des
oberen vorderen Nadelbettes FU hängenden Maschen auf die Stricknadeln I bis
P des unteren hinteren Nadelbettes BD übertragen, nachdem die beiden
Schlitten 9 und 12 von der linken Seite entfernt von den Maschen des Oberteils 2
auf die rechte Seite entfernt von den Maschen des Rollkragenteils 3
zurückgeschoben worden sind.
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Dann werden die Maschen des Rollkragenteils 3, die auf den Stricknadeln A bis
H des unteren vorderen Nadelbettes FD hängen, auf die entsprechenden
Stricknadeln i bis p des oberen hinteren Nadelbettes BU übertragen, wie dies in
Fig. 4-4 gezeigt ist, so daß die Stricknadeln sowohl des oberen vorderen
Nadelbettes FD als auch des unteren vorderen Nadelbettes FU keine Maschen
tragen.
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In der in Fig. 4-5 gezeigten Reihe werden die Schlitten 9 und 12, die den
faden für die Maschen des Oberteils 2 und des Rollkragenteils 3 zuführen, auf
die linke Seite entfernt von den Maschen des Oberteils 2 gebracht, und sowohl
das obere hintere Nadelbett BD als auch das untere hintere Nadelbett BU
werden gegenüber der in Fig. 4-4 gezeigten Position um einen Teilungsschritt
nach rechts versetzt oder, genauer gesagt, in eine Position gebracht, die
gegenüber ihrer Ausgangsposition um 7 Teilungsschritte nach links versetzt
ist. Wenn die Masche auf der Stricknadel p des oberen hinteren Nadelbettes BU
über die Masche auf der Stricknadel I des unteren vorderen Nadelbettes FD
gelegt wird, kommt die rechte Randmasche des Rückenteils des Rollkragenteils
3 über der linken Randmasche des Oberteils 2 zu liegen.
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Nachdem, wie dies in Fig. 4-6 gezeigt ist, die beiden hinteren Nadelbetten BD
und BU in eine Position gebracht worden sind, die um 6 Teilungsschritte links
von ihrer Ausgangsposition liegt, d.h. gegenüber der in Fig. 4-5 gezeigten
Position um einen weiteren Teilungsschritt nach rechts versetzt worden sind,
werden die Maschen auf den Stricknadeln j und k des oberen vorderen
Nadelbettes FU auf die Stricknadeln P und Q des unteren hinteren Nadelbettes BD
übertragen. Damit kommt die rechte Randmasche des Vorderteils des
Rollkragenteils 3 über der linken Randmasche des Vorderteils des Oberteils 2 auf der
Stricknadel P zu liegen.
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In der in Fig. 4-7 gezeigten Reihe werden die beiden Schlitten 9 und 12 von
der in Fig. 4-5 gezeigten Position aus nach rechts bewegt, und der Faden wird
durch die Stricknadeln P und Q des unteren hinteren Nadelbettes BD und die
Nadeln I und J des unteren vorderen Nadelbettes FD geführt, so daß zwei
Maschen gebildet werden. Die beiden Maschen werden somit am linken Ende
miteinander verbunden, wie dies in Fig. 6 mit VII angezeigt ist, so daß das
Rollkragenteil 3 mit einer Saummasche mit dem Oberteil 2 verbunden wird.
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Wie dies in Fig. 4-8 gezeigt ist, werden die beiden Schlitten 9 und 12 dann
nach links bewegt, und die Maschen auf den Stricknadeln P und Q des unteren
hinteren Nadelbettes BD werden auf die Stricknadeln j und k des oberen
vorderen Nadelbettes FU übertragen.
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In der in Fig. 4-9 gezeigten Reihe werden die beiden hinteren Nadelbetten BD
und BU in eine Position gebracht, die um 7 Teilungsschritte links von ihrer
Ausgangsposition liegt, d.h. sie werden gegenüber der in Fig. 4-8 gezeigten
Position um einen Teilungsschritt nach links bewegt, und die Masche auf der
Stricknadel j des oberen vorderen Nadelbettes FU wird auf die Stricknadel Q
des unteren hinteren Nadelbettes BD übertragen. In der in Fig. 4-10 gezeigten
nächsten Reihe werden die beiden hinteren Nadelbetten BD und BU in eine
Position gebracht, die um 6 Teilungsschritte links von ihrer Ausgangsposition
liegt, d.h. sie werden gegenüber der in Fig. 4-9 gezeigten Position wieder um
einen Teilungsschritt nach rechts versetzt, und die Masche auf der
Stricknadel k des oberen vorderen Nadelbettes FU wird über die Masche auf der
Stricknadel Q des unteren hinteren Nadelbettes BD gelegt.
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In der in Fig. 4-11 gezeigten Reihe werden die beiden hinteren Nadelbetten BD
und BU zu einer Position versetzt, die um 7 Teilungsschritte links von ihrer
Ausgangsposition liegt, d.h. sie werden gegenüber der in Fig. 4-10 gezeigten
Position um einen Teilungsschritt nach links versetzt, und die Maschen auf
den Stricknadeln I und J des unteren vorderen Nadelbettes FD werden auf die
Stricknadeln p und q des oberen hinteren Nadelbettes BU übertragen.
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In der in Fig. 4-12 gezeigten nächsten Reihe werden die beiden hinteren
Nadelbetten BD und BU in eine Position gebracht, die um 6 Teilungsschritte
links von ihrer Ausgangsposition liegt, d.h. sie werden gegenüber der in Fig.
4-11 gezeigten Position wieder um einen Teilungsschritt nach rechts versetzt,
und die Masche auf der Stricknadel p des oberen hinteren Nadelbettes BU wird
auf die Stricknadel J des unteren vorderen Nadelbettes FD übertragen. In der
in Fig. 4-13 gezeigten Reihe werden die zwei hinteren Nadelbetten BD und BU
zu einer Position versetzt, die um 7 Teilungsschritte links von ihrer
Ausgangsposition liegt, d.h. sie werden gegenüber der in Fig. 4-12 gezeigten
Position um einen Teilungsschritt nach links versetzt, und die Masche auf der
Stricknadel q des oberen hinteren Nadelbettes BU wird über die Masche auf der
Stricknadel J des unteren vorderen Nadelbettes FD gelegt.
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In der in Fig. 4-14 gezeigten Reihe werden die beiden hinteren Nadelbetten BD
und BU zu einer Position gebracht, die um 5 Teilungsschritte links von ihrer
Ausgangsposition liegt, d.h. sie werden gegenüber der in Fig. 4-13 gezeigten
Position um zwei Teilungsschritte nach rechts versetzt, und die Masche auf
der Stricknadel o des oberen hinteren Nadelbettes BU wird auf die Stricknadel
J des unteren vorderen Nadelbettes FD übertragen, die jetzt insgesamt drei
Maschen trägt.
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Dann wird die Masche auf der Stricknadel O des unteren hinteren Nadelbettes
BD auf die Stricknadel j des oberen vorderen Nadelbettes FU übertragen, wie
dies in Fig. 4-15 gezeigt ist. In der in Fig. 4-16 gezeigten Reihe werden die
beiden hinteren Nadelbetten BD und BU zu einer Position gebracht, die um 6
Teilungsschritte links von ihrer Ausgangsposition liegt, d.h. sie werden
gegenüber der in Fig. 4-15 gezeigten Position um einen weiteren
Teilungsschritt nach rechts versetzt, und die Masche auf der Stricknadel Q des
unteren hinteren Nadelbettes BD wird auf die Stricknadel k des oberen
vorderen Nadelbettes FU übertragen.
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In der in Fig. 4-17 gezeigten nächsten Reihe werden die beiden hinteren
Nadelbetten BD und BU zu einer Position versetzt, die um 4 Teilungsschritte
links von ihrer Ausgangsposition liegt, d.h. sie werden gegenüber der in Fig.
4-16 gezeigten Position um zwei Teilungsschritte nach rechts versetzt, und
die Maschen auf den Stricknadeln k und l des oberen vorderen Nadelbettes FU
werden auf die Stricknadeln O und P des unteren hinteren Nadelbettes BD
übertragen. folglich liegen jetzt zwei Maschen auf der Stricknadel O des
unteren hinteren Nadelbettes BD. Nachdem die beiden hinteren Nadelbetten BD
und BU zu einer Position versetzt worden sind, die um 5 Teilungsschritte
links von ihrer Ausgangsposition liegt, d.h. nachdem sie gegenüber der in
Fig. 4-17 gezeigten Position um einen Teilungsschritt nach links versetzt
worden sind, wird, wie dies in Fig. 4-18 gezeigt ist, die Masche auf der
Stricknadel j des oberen vorderen Nadelbettes FU auf die Stricknadel O des
unteren hinteren Nadelbettes BD übertragen, die nun insgesamt drei Maschen
trägt.
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In der in Fig. 4-19 gezeigten Reihe werden die beiden hinteren Nadelbetten BD
und BU zu einer Position gebracht, die um 4 Teilungsschritte links von ihrer
Ausgangsposition liegt, d.h. sie werden gegenüber der in Fig. 4-18 gezeigten
Position um einen Teilungsschritt nach rechts versetzt, und der Faden wird
von den beiden Schlitten 9 und 12 zu den Stricknadeln O und P des unteren
hinteren Nadelbettes BD bzw. zu den Stricknadeln J und K des unteren vorderen
Nadelbettes FD geführt. Somit erfolgt das Abnehmen mit "Doppelmaschen" durch
Verwendung der drei Maschen und ihrer benachbarten Maschen, wie dies in Fig.
6 mit IX bezeichnet und in Fig. 7 gezeigt ist.
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Durch das Abnehmen mit "Doppelmaschen" kann ein auf die drei Maschen
ausgeübter Zug von den benachbarten Maschen ausgeglichen werden. Somit hält das
fertige Strickstück übermäßiger Dehnung stand, ohne daß Maschen ausreißen und
fallen. Mit gleich gutem Ergebnis ist auch ein Abnehmen mit "Einzelmaschen",
wie in Fig. 8 gezeigt, mit "Dreifachmaschen", wie in Fig. 9 gezeigt, oder mit
"Mehrfachmaschen möglich.
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Das Abnehmen mit drei oder zwei Maschen bei dieser Ausführungsform kann auf
der rechten Seite als Musterelement erscheinen. Wenn dagegen das Überlagern
der Maschen des Oberteils 2 und des Rollkragenteils 3 in umgekehrter
Anordnung mit dem Vorderteil nach hinten erfolgt, sind die Abnahmemaschen auf der
linken Seite, also der Innenseite, des Pullovers 1 zu sehen.
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Nach Beendigung der in Fig. 4-19 gezeigten Reihe werden das Oberteil 2 und
das Rollkragenteil durch Stricken von zwei Maschen miteinander verbunden. Die
beiden Maschen liegen also neben den in der in Fig. 4-7 gezeigten Reihe
gestrickter Saummaschen, so daß insgesamt drei Saummaschen entstehen.
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In der in Fig. 4-20 gezeigten Reihe werden die beiden Schlitten 9 und 12 nach
links bewegt, und die Maschen auf den Stricknadeln O und P des unteren
hinteren Nadelbettes BD werden auf die Stricknadeln k und l des oberen
vorderen Nadelbettes FU übertragen. Dann werden die Schritte von Fig. 4-9 und
Fig. 4-19 wiederholt. In der in Fig. 4-21 gezeigten Reihe werden die Maschen
des Rollkragenteils 3 mit den Maschen des Oberteils 2 durch Stricken von zwei
weiteren Maschen verbunden. Zusammen mit den in den Schritten bis zu der in
Fig. 4-19 gezeigten Reihe gestrickten drei Maschen sind damit jetzt fünf
Saummaschen fertiggestellt.
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In den in den Fig. 4-21 bis 4-25 gezeigten Reihen werden dann das
Rollkragenteil 3 und das Oberteil 2 durch Stricken von zwei Maschen zusammengefügt,
nachdem die Schritte von Fig. 4-8 bis 4-18 wiederholt worden sind. Wie in
Fig. 4-25 gezeigt ist, liegen jetzt also zwei Maschen des Rollkragenteils 3
auf den Stricknadeln I und i des unteren hinteren Nadelbettes BD bzw. des
oberen hinteren Nadelbettes BU und vier Maschen des Oberteils 2 liegen auf
den zwei Stricknadeln O und P des unteren vorderen Nadelbettes FD und auf den
zwei Stricknadeln J und K des unteren hinteren Nadelbettes BD, so daß sechs
Maschen noch nicht fertiggestrickt sind.
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In der in Fig. 4-26 gezeigten Reihe wird die Masche auf der Stricknadel K des
unteren hinteren Nadelbettes BD, außerhalb der sechs verbleibenden Maschen,
auf die Stricknadel q des oberen vorderen Nadelbettes FU übertragen. In der
in Fig. 4-27 gezeigten, nachfolgenden Reihe werden die beiden hinteren
Nadelbetten BD und BU zu einer Position gebracht, die um 7 Teilungsschritte rechts
von ihrer Ausgangsposition liegt, d.h. sie werden gegenüber der in Fig. 4-26
gezeigten Position um einen Teilungsschritt nach rechts versetzt, und die
Masche auf der Stricknadel q des oberen vorderen Nadelbettes FU wird auf die
Stricknadel J des unteren hinteren Nadelbettes BD übertragen, die jetzt zwei
Maschen trägt.
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Wie in Fig. 4-28 gezeigt, werden die beiden hinteren Nadelbetten BD und BU
dann zu einer Position versetzt, die um 6 Teilungsschritte rechts von ihrer
Ausgangsposition liegt, d.h. sie werden gegenüber der in Fig. 4-27 gezeigten
Position um einen Teilungsschritt nach links zurückversetzt, und die Masche
auf der Stricknadel P des unteren vorderen Nadelbettes FD wird auf die
Stricknadel j des oberen hinteren Nadelbettes BU übertragen.
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In der in Fig. 4-29 gezeigten Reihe werden die beiden hinteren Nadelbetten BD
und BU zu einer Position versetzt, die 5 Teilungsschritte rechts von ihrer
Ausgangsposition liegt, d.h. sie werden gegenüber der in Fig. 4-28 gezeigten
Position um einen Teilungsschritt nach links versetzt, und die Masche auf der
Stricknadel j des oberen hinteren Nadelbettes BU wird auf die Stricknadel O
des unteren vorderen Nadelbettes FD übertragen.
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In der in Fig. 4-30 gezeigten Reihe werden die beiden hinteren Nadelbetten BD
und BU ebenfalls zu einer Position versetzt, die 6 Teilungsschritte rechts
von ihrer Ausgangsposition liegt, d.h. sie werden gegenüber der in Fig. 4-29
gezeigten Position um einen Teilungsschritt nach rechts versetzt, und die
Masche auf der Stricknadel i des oberen hinteren Nadelbettes BU wird auf die
Stricknadel O des unteren vorderen Nadelbettes FD übertragen, die jetzt drei
Maschen trägt.
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In der in Fig. 4-31 gezeigten, nachfolgenden Reihe wird die Masche auf der
Stricknadel I des unteren hinteren Nadelbettes BD auf die Stricknadel o des
oberen vorderen Nadelbettes fu übertragen. Dann werden die beiden hinteren
Nadelbetten BD und BU, wie dies in Fig. 4-32 gezeigt ist, zu einer Position
versetzt, die 5 Teilungsschritte rechts von ihrer Ausgangsposition liegt,
d.h. sie werden gegenüber der in Fig. 4-31 gezeigten Position um einen
Teilungsschritt nach links versetzt, und die Masche auf der Stricknadel o des
oberen vorderen Nadelbettes fu wird auf die Stricknadel J des unteren
hinteren Nadelbettes BD übertragen, die jetzt wie die Stricknadel O drei Maschen
trägt. Somit werden die sechs in Fig. 4-26 angegebenen verbleibenden Maschen
durch zwei geteilt: drei auf der Stricknadel O des unteren vorderen
Nadelbettes FD und drei auf der Stricknadel J des unteren hinteren Nadelbettes BD.
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In der in Fig. 4-33 gezeigten Reihe wird der Faden von den zwei Schlitten 9
und 12, die sich an der in Fig. 4-25 gezeigten Position befinden, durch die
Maschen auf den Stricknadeln O und J der jeweiligen unteren Nadelbetten FD
und BD geführt, so daß zwei neue Maschen gebildet werden, die am rechten Ende
zusammengestrickt werden (wie mit V in Fig. 6 angegeben).
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Dann wird eine der beiden Maschen auf der Stricknadel J des unteren hinteren
Nadelbettes BD auf die Stricknadel O des unteren vorderen Nadelbettes FD
übertragen. Die beiden Maschen liegen nun auf derselben Stricknadel O, wie in
Fig. 4-34 gezeigt. In der in Fig. 35 gezeigten Reihe wird auf der Stricknadel
O des unteren vorderen Nadelbettes FD eine weitere Masche gebildet, und der
Vorgang des Zusammenfügens von Oberteil 2 und Rollkragenteil 3 in
Schlauchform ist abgeschlossen. Anschließend wird auf der Stricknadel O des unteren
vorderen Nadelbettes O eine Maschenkette von vorgegebener Länge gebildet, wie
dies in den figuren 5-1 bis 5-3 gezeigt ist. Nach der Abnahme von der
Stricknadel O werden die Maschen geschlossen, indem das Fadenende durch die letzte
Masche gezogen wird, wie dies in Fig. 6 mit VIII angezeigt ist, um ein
Auftrennen zu verhindern.
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Das fertige schlauchförmige Kleidungsstück, das nach dem vorstehenden
Verfahren gestrickt wurde, weist zwischen den getrennt gestrickten
Einzelelementen einen unsichtbaren Saum aus miteinander verbundenen Maschen auf.
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Auch wenn diese Ausführungsform des Verfahrens zum Stricken zweier
aneinandergrenzender schlauchförmiger Strickteile auf einer Flachstrick- bzw.
Flachwirkmaschine mit zwei Paaren an Nadelbetten, d.h. mit oben und unten je
einem vorderen und einem hinteren Nadelbett durchgeführt wurde, kann es mit
gleichem Erfolg auch auf einer Flachstrick- bzw. Flachwirkmaschine mit nur
einem Paar an Nadelbetten, einem vorderen und einem hinteren Nadelbett
durchgeführt werden. Ferner ist die vorliegende Erfindung nicht auf das
Zusammenfügen eines Oberteils und eines Rollkragenteils eines Kleidungsstücks
oder eines Ärmels und eines Bündchens beschränkt, sondern sie kann auch zum
Zusammenfügen anderer schlauchförmiger Strickteile eingesetzt werden.
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Auch wenn bei der bei dieser Ausführungsform verwendeten Flachstrick- bzw.
Flachwirkmaschine nur die vorderen Nadelbetten beweglich sind, können auch
nur die hinteren Nadelbetten beweglich sein oder sowohl die hinteren als auch
die vorderen.
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Selbstverständlich können die schlauchförmigen Strickteile auch in beliebiger
Weise gestrickt werden, d.h. mit Flachstrickmuster, Rippen, oder
Sackstrikken.
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Bei obiger Ausführungsform hat die Flachstrick- bzw. Flachwirkmaschine eine
maximale Versatzmöglichkeit von 8 Teilungsschritten in einer Richtung (z.B.
nach links). Wenn der Versatzabstand erhöht wird, verringert sich die Anzahl
der Übertragungen der Strickteile zwischen dem vorderen und dem hinteren
Nadelbett. Vor allem kann die vorliegende Erfindung auf jeder beliebigen
Flachstrick- bzw. Flachwirkmaschine durchgeführt werden, die eine
Versatzmöglichkeit bietet.
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Wie vorstehend ausgeführt, ermöglicht die vorliegende Erfindung das
gleichzeitige Stricken schlauchförmiger Strickteile auf einer Flachstrick- bzw.
Flachwirkmaschine und das Verbinden dieser Teile durch Herstellung zweier
einander entsprechender Saummaschenreihen im Vorderteil oder im Rückenteil,
die bezüglich des Saums zueinander axialsymmetrisch sind, ohne daß eine
Abnahme von den Stricknadeln erforderlich wäre. Somit entfällt das beim Stand
der Technik erforderliche mühsame Aufnehmen einer jeden Saummasche zum
Verbinden von zwei separat gestrickten, schlauchförmigen Strickteilen,
wodurch bei der Herstellung von Strickwaren ein Produktivitätssprung erzielt
wird.
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Ferner wird das beim Verbinden häufig vorkommende fallenlassen von Maschen
minimiert, und die fertigen Kleidungsstücke, die nach dem erfindungsgemäßen
Verfahren gestrickt wurden, sind von höherer und gleichbleibender Qualität.
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Im Vergleich zum Zusammennähen von zwei schlauchförmigen Strickteilen mit
einer Nähmaschine entsteht bei der vorliegenden Erfindung zwischen zwei
Strickteilen ein unsichtbarer, nicht verdickter Saum, weil zwei
Saummaschenreihen durch Zusammenstricken miteinander verbunden werden. Die fertigen
Kleidungsstücke wirken daher glatter und eleganter, womit sich zum einen ihr
Handelswert und zum anderen ihr Tragekomfort erhöht. ferner werden zwei
schlauchförmige Strickteile auf ein und derselben Flachstrick- bzw.
Flachwirkmaschine gestrickt und miteinander verbunden, so daß außer dem
Strickschritt der Zusatzschritt des Zusammenfügens oder Nähens mit einer
Nähmaschine entfällt und die Herstellungskosten sich verringern.