DE69101847T2

DE69101847T2 - Zubereitung für die Verhütung oder die Behandlung von Hypertriglyceridämie.

Info

Publication number: DE69101847T2
Application number: DE69101847T
Authority: DE
Inventors: Shuhachi Kiriyama
Original assignee: Yamanouchi Pharmaceutical Co Ltd
Current assignee: Yamanouchi Pharmaceutical Co Ltd
Priority date: 1990-01-17
Filing date: 1991-01-17
Publication date: 1994-12-01
Anticipated expiration: 2011-01-18
Also published as: DE69101847D1; EP0438302B1; US5160736A; EP0438302A1

Description

Die Erfindung betrifft die Herstellung eines Mittels zur Verhütung und Behandlung van Hypertriglyceridämie; das Mittel kann Anwendung finden in Arzneimitteln oder als Arzneimittel, Zusätzen für Nahrungsmittel, Gesundheitsnahrungsmitteln oder physiologischen Nahrungsmitteln.
Todesfälle von Erwachsenen aufgrund von arteriosklerotischen Erkrankungen, wie Erkrankungen der Herzkranzgefäße und der Gehirngefäße nehmen zu. Es ist bekannt, daß Hyperlipidämie ein wichtiger Risikofaktor für diese Erkrankungen ist. Hyperlipidämie ist ein Zustand, bei dem Cholesterin und/oder Neutralfette (hauptsächlich Triglyceride) in den Serumlipiden zunehmen. Primäre Hyperlipidämie, die die überwiegende Hyperlipidämie ist, wird in fünf Arten (I bis V) nach der jüngsten Klassifikation der WHO eingeteilt. Typen I, IV und V von primärer Hyperlipidämie sind gekennzeichnet durch eine Zunahme des Neutralfettgehalts im Serum, und es wird angenommen, daß Neutralfette einen größeren Einfluß ausüben als Cholesterin (Beaumont, J.T. et al., Classification of Hyperlipidemia and Hyperlipoproteinemia, Bull WHO, Bd. 43, S. 891-908 (1970)).
Typ I und Typ V werden gemeinsam als Chylomikronämie-Syndrom bezeichnet, und ihr Verhältnis zu eruptivem Xanthom, Hepatosplonomegalie, Pankreatitis, Lipaemia retinalis usw. festgestellt. Ferner ist Typ IV ein Hauptfaktor für endogene Hypertriglyceridämie und entsprechend dem Bericht der Forschungs- und Untersuchungsgruppe (Gruppenleiter: Professor Tarui Seiichiro) über primäre Hyperlipidämie, die von dem Ministry of Health and Welfare, Japan (Investigation Report 1986, S. 17, 1987)) als unbehandelbare Krankheit bezeichnet wird, ist er bei 44,6% der männlichen Patienten und 21,5% der weiblichen Patienten vorhanden, die in Japan an Hyperlipidämie leiden.
Endogene Hypertriglyceridämie tritt verhältnismäßig häufig auf, und sie soll häufig begleitet sein von Fettsucht, Diabetes oder abnormer Zuckertoleranz, Hyperinsulinämie, Insulinresistenz, Hyperurikämie usw..
In jüngster Zeit haben Berichte zugenommen, die die Theorie stützen, daß Hypertriglyceridämie ein unabhängiger Risikofaktor für Erkrankungen der Herzkranzarterien ist (M. Heikki Frick, et al., N. Engl. J. Med., Bd. 317, S. 1237 (1989)).
So gewinnen jetzt Neutralfette stärkere Beachtung als Cholesterin als Risikofaktor verschiedener Erkrankungen.
Es wird angenommen, daß diese hypertriglyceridämischen Zustände zusammenhängen mit Störungen einzelner Gene oder einer genetischen Predisposition, verbunden mit verschiedenen Umweltfaktoren. Daher ist es zur Verhütung von Hypertriglyceridämie wirksam, gewohnheitsmäßig die Zunahme von Neutralfetten zu steuern. Spezieller kann der Neutralfettgehalt gesteuert werden durch die Vermeidung von Übergewicht, zu reichlichem Essen oder Trinken, Reduzierung des Körpergewichts, Mäßigung beim Trinken, Kontrolle der Zuckeraufnahme, regelmäßige Übungen und ähnliches. Als Diätbehandlung wird empfohlen, mehrfach ungesättigte Fettsäuren zu verwenden und die Kalorienzufuhr zu beschränken.
Bekannte Mittel zur Behandlung von Hypertriglyceridämie umfassen Clofibrat-Arzneimittel und Nikotinsäure-Derivate. Insbesondere ist bekannt, daß Benzafibrat und Gemfibrozil speziell Neutralfette verringern (Rogers R.L., et al., Angiology, Bd. 40, Nr. 4, Teil 1, S. 260-269 (1989), usw.).
Außerdem wurden verschiedene Mittel vorgeschlagen, die wirksam sind, um Neutralfette durch die tägliche Nahrung zu verringern. Z.B. ist ein Mittel zur Behandlung von Hypertriglyceridämie, das Ei enthält, mit einem hohen Jodgehalt als aktiver Bestandteil, angegeben in der US-A-4 394 376.
Andererseits wurden Purpurblattrotalgen, obwohl sie als Nahrungsmittel mit hohem Nährwert, das reich ist an Protein, Vitaminen und anorganischen Salzen, bekannt sind, üblicherweise nur als angenehmes Lebensmittel oder angenehm schmeckendes Lebensmittel aufgenommen. Es findet sich kein Bericht darüber, daß Purpurblattrotalgen den Neutralfettgehalt im Blut verringern. Es ist auch bekannt, daß Purpurblattrotalgen wirksam sind zur Verringerung von Cholesterin. Z.B. beschreibt die JP- A-58-150515 ein Gesundheitslebensmittel zur Verringerung des Cholesteringehalts im lebenden Körper, das hergestellt wird durch Formen eines Pulvers aus Purpurblattrotalgen, vermischt mit einem Bindemittel, zu Körnern, aber es findet sich dort kein Hinweis auf die Wirkung zur Verringerung von Neutralfetten im Blut. Wie aus der oben beschriebenen Klassifizierung von Hyperlipidämie hervorgeht, unterscheidet sich Hypertriglyceridämie von Hypercholesterinämie. Arzneimittel, die Cholesterin verringern, verringern nicht immer Neutralfette. Z.B. ist Probucol ein Arzneimittel, das hauptsächlich dazu dient, Cholesterin zu verringern, während Gemfibrozil ein Arzneimittel ist, das hauptsächlich dazu dient, Neutralfette zu verringern. Aufgrund dieser Tatsachen, ist das Mittel zur Verhütung oder Behandlung von Hypertriglyceridämie nach der vorliegenden Erfindung verschieden von den oben beschriebenen Geundheitslebensmitteln bezüglich der Anwendung.
Ein Ziel der Erfindung ist es, ein Mittel zur Verfügung zu stellen zur Verhinderung oder Behandlung von Hypertriglyceridämie, nicht notwendigerweise durch klinische Pharmakotherapie, sondern z.B. durch orale Aufnahme mit der täglichen Nahrung.
Die Erfinder haben die Nährstoffunktionen von Purpurblattrotalgen, besonders die Wirkung auf den Lipidstoffwechsel untersucht. Als Ergebnis hat sich überraschender Weise gezeigt, daß Purpurblattrotalgen die Wirkung besitzen, Neutralfette im Blutplasma von Ratten zu verringern. Es wurde ferner sichergestellt, daß Purpurblattrotalgen nicht nur eine Wirkung auf eine abnorme Hypertriglyceridämie von Versuchstieren aufweisen, die durch Füttern mit einer hochkalorischen Diät hervorgerufen worden ist, sondern auch eine Wirkung auf die Verringerung von Neutralfetten im Plasma von Ratten, die mit einer normalen Nahrung gefüttert worden sind.
Die vorliegende Erfindung erlaubt die Verhütung und Behandlung von Hypertriglyceridämie durch eine tägliche Diät.
Der Ausdruck "Purpurblattrotalgen", wie er hier verwendet wird, bezeichnet eine Alge, die zu der Rhodophycophyta-Gruppe der Art Porphyra gehört (z.B. Porphyra tenera KJELLMAN, Porphyra yezoensis VEDA), die bisher als Lebensmittel gegessen wurde, speziell in Japan, und umfaßt nicht geröstete blattförmige Purpurblattrotalgen, getrocknete, zu Blättern geformte Purpurblattrotalgen und beliebige andere verarbeitete Produkte aus Purpurblattrotalgen. Ein bevorzugtes Mittel nach der vorliegenden Erfindung umfaßt ein Purpurblattrotalgenpulver, das erhalten worden ist durch Pulverisieren von getrockneten Purpurblattrotalgen. Ein Beispiel zur Herstellung von Purpurblattrotalgenpulver ist unten beschrieben.

Herstellung von Purpurblattrotalgenpulver

Rohe Purpurblattrotalgen, die gewonnen worden sind aus Meerwasser (gewachsen in Ehime, Japan) werden einige Minuten mit Wasser gewaschen, mit hoher Geschwindigkeit einige Minuten entwässert und künstlich etwa 2 Stunden bei 38 bis 40ºC getrocknet, um ein getrocknetes rohes Purpurblattrotalgenpulver mit einem Wassergehalt von 12 bis 13 Gew.-% zu erhalten. Die erhaltenen getrockneten rohen Purpurblattrotalgen wurden bis zu einer Höhe von etwa 5 cm aufgestapelt und in heißer Luft von etwa 60ºC etwa 10 bis 15 Minuten getrocknet. Um eine Feuchtigkeitsabsorption zu verhindern, wurden die getrockneten Rotalgen nacheinander in einer Pulvermühle behandelt, mit der die Rotalgen durch ein Sieb mit einer Maschenweite von etwa 5 cm geführt wurden und in einer Probenmühle, in der die Rotalgen durch ein Sieb mit einer Maschenweite von etwa 1 mm geführt wurden, um ein Rotalgenpulver zu erhalten. Das erhaltene Rotalgenpulver wurde in einem Polyethylenbehälter, der mit einer Kappe dicht verschlossen war, die mit einem Trockenmittel versehen war, verpackt und konserviert.
Purpurblattrotalgenpulver kann auch hergestellt werden durch Behandeln von im Handel erhältlichen sonnengetrockneten rohen Purpurblattrotalgen (die beim Zerreiben ein Pulver bilden) oder einem gefriergetrockneten Produkt von rohen Purpurblattrotalgen mit Hilfe der oben beschriebenen Pulvermühle und Probenmühle.
Das so erhaltene Purpurblattrotalgenpulver kann als solches verwendet werden als Mittel zur Verhütung und Behandlung von Hypertriglyceridämie. Wenn dies erwünscht ist, kann das Algenpulver mit zugesetztem Bindemittel einer Pulverisierung oder Granulatbildung unterwerfen werden oder das Algenpulver kann zusammen mit verschiedenen Zusätzen, wie Trägern und Bindemitteln, zu Tabletten, Kapseln oder ähnlichem geformt werden.
Zusätze, die erfindungsgemäß verwendet werden können, umfassen Bindemittel, z.B. Stärke, Gummiarabikum, Gelatine, Sorbit, Traganthgummi und Polyvinylpyrrolidon; Träger, z.B. Lactose, Zucker, Maisstärke, Calciumphosphat und Glycin und Gleitmittel, z.B. Magnesiumstearat, Talkum, Polyethylenglykol und Kieselsäure.
Entsprechend den von der National Federation of Fisheries Cooperative Association, Japan, gelieferten Daten, betrug der Verbrauch an Purpurblattrotalgen in Japan 1987 etwa 9.600.000.000 Blatt (etwa 30.000 Tonnen), was einer täglichen Aufnahme von etwa 0,6 g für jeden Japaner entspricht. Es kann nicht erwartet werden, daß eine so geringe Aufnahme von Purpurblattrotalgen, die üblicherweise in Form von gerösteten Purpurblattrotalgenblättern oder gewürzten und getrockneten Purpurblattrotalgenblättern aufgenommen werden, eine Wirkung zur Verhütung oder Behandlung von Hypertriglyceridämie zeigt. Im allgemeinen zeigen Purpurblattrotalgen diese Wirkung, wenn sie kontinuierlich in einer Menge von etwa 1 bis 50 g und vorzugsweise von etwa 5 bis 40 g (als Algenpulver) pro Tag von einem Erwachsenen aufgenommen werden. Wenn sie kontinuierlich als Lebensmittel verwendet werden, besitzen Purpurblattrotalgen keine Toxizitä, selbst wenn sie in einer noch so großen Menge aufgenommen werden.
Eine solche Aufnahme von Purpurblattrotalgen verringert den Neutralfettgehalt bei Hypertriglyceridämie. Insbesondere verringert bei Personen mit einer Predisposition zu Hypertriglyceridämie die Aufnahme von Purpurblattrotalgen den Neutralfettgehalt im Blut durch eine tägliche Diät zur Verhinderung des Eintritts von Hypertriglyceridämie. Es ist eine Tatsache, daß der Neutralfettgehalt im Blut bei normalen Personen nicht zunimmt, aufgrund von Übergewicht, zu vielem Essen, zu vielem Trinken und ähnlichem.
Die Purpurblattrotalgen in Form von Pulvern, Stäuben, Granulaten, Tabletten, Kapseln usw. können auch als Additiv zu verschiedenen Lebensmitteln verwendet werden, und die erhaltenen Lebensmittel können als Gesundheitslebensmittel dienen, aufgrund ihres hohen Proteingehalts oder als physiologische Lebensmittel, um Hypertriglyceridämie zu verhindern oder zu behandeln.
Wenn die Purpurblattrotalgenzubereitung zu verschiedenen Lebensmitteln zugesetzt wird, wird die zuzusetzende Menge entsprechend ausgewählt, abhängig von dem Verarbeitungsverfahren für das Lebensmittel und den Eigenschaften, dem Geschmack oder Aussehen des Lebensmittels. Vom Standpunkt der Verhütung oder Heilung von Hypertriglyceridämie ist es erwünscht, Purpurblattrotalgen in einer so großen Menge zuzusetzen wie möglich.
So ist die Purpurblattrotalgenzubereitung, die als Lebensmitteladditiv verwendet wird, vorzugsweise geeignet, um verschiedenen Lebensmitteln in großer Menge zugesetzt zu werden. Lebensmittel, zu denen die Purpurblattrotalgenzubereitung zugesetzt werden kann, umfassen vorzugsweise solche, die den Einbau einer großen Menge Purpurblattrotalgen erlauben, und solche, die üblicherweise in einer gewissen Menge aufgenommen werden. Beispiele für derartige Lebensmittel umfassen Hauptnahrungsmittel, z.B. Brot, Nudeln und Teigwaren; Gebäck, Backwaren, TQFU (Bohnenquark), pastenförmige Meeresfrüchte, MISO (ein japanisches Gewürz, hergestellt aus Sojabohnen) usw.. Diese Nahrungsmittel führen, wenn ihnen Purpurblattrotalgen zugesetzt sind und sie kontinuierlich mit der täglichen Nahrung aufgenommen werden, zu einer Verhütung oder Heilung von Hypertriglyceridämie.
Die Wirkungen von Purpurblattrotalgenmitteln zur Verhütung oder Heilung von Hypertriglyceridämie werden durch die folgenden Versuchsbeispiele gezeigt. Alle Prozentangaben sind Gewichtsprozent, soweit nicht anders angegeben.

VERSUCHSBEISPIEL 1

Versuchstiere:

Männliche SD-Ratten (Anfangskörpergewicht etwa 140 g) wurden auf einer Diät gehalten, enthaltend 20% Casein, wie in Tabelle 1 unten angegeben (im folgenden als 20%-Caseindiät bezeichnet) während 10 Tagen. Die Plasmacholesteringehalte jedes Tiers wurden gemessen. Anschließend wurden die Ratten in 6 Gruppen eingeteilt, mit jeweils 6 Tieren, so daß jede Gruppe das gleiche mittlere Körpergewicht und den gleichen mittleren Cholesterinspiegel besaß, und für die folgenden Versuche verwendet.

Testverfahren:

Die 6 Testgruppen wurden jeweils 8 Tage mit der in Tabelle 1 angegebenen Nahrung gefüttert. Die Proteinquellen, die für diese Nahrung angewandt wurden und ihr Stickstoffgehalt waren wie folgt.
Casein ... 134 mg-Stickstoff/g
Eigelb ... 122 mg-Stickstoff/g
Sardinen ... 148 mg-Stickstoff/g
Isoliertes Sojabohnen-Protein ... 137 mg-Stickstoff/g
Purpurblattrotalgen (Algenpulver, hergestellt wie oben angegeben) ... 62,9 mg-Stickstoff/g
Weizengluten ... 125 mg-Stickstoff/g
Die zu jeder Nahrung zugesetzte Menge der Proteinquelle wurde so eingestellt, daß sie den gleichen Stickstoffgehalt, wie die 20% Caseindiät enthielt. Da Purpurblattrotalgen einen hohen Gehalt an Nahrungmittelfasern besitzen, enthielt die die Algen als Proteinquelle enthaltende Nahrung 18% eßbare Fasern. Um dies zu korrigieren, wurden zu den anderen Nahrungen 18% Cellulose zugesetzt.
Am letzten Tag des Versuchs (8. Tag) wurde das Körpergewicht gemessen und unter Anästhesie Blut aus der abdominalen Aorta entnommen und der Neutralfettgehalt gemessen unter Anwendung von TG-EN KAINOS (Handelsname von Kainos Co., Ltd.).
Die Meßwerte wurden statistisch durch Einweg-Variationsanalyse (ANOVA) untersucht, und signifikante Unterschiede im Mittel der Gruppen wurden bestimmt durch Duncans Mehrfachreihenuntersuchung. Die erhaltenen Ergebnisse sind in den Tabellen 2 und 3 unten angegeben. Tabelle 1 Zusammensetzung der Nahrung Casein Eigelb Sardinien Isoliertes Sojabohnen-Protein Purpurblattrotenalgen Weizengluten Zusammensetzung (%): Proteinquelle Maisöl Mineralgemisch Vitamingemisch Cholinchlorid Vitamin E-Körner Saccharose Cellulose Gesamt Tabelle 2 Endkörpergewicht und Nahrungsaufnahme Versuchsgruppe Endkörpergewicht * (g) Nahrungsaufnahme (g/8 Tage) Casein Eigelb Sardinen Isoliertes Sojabohnen-Protein Purpurblattrotalgen Weizengluten * Das mittlere Anfangskörpergewicht betrug 216,8 ± 1,4 g. ** Die Ergebnisse der Duncan Mehrfachreihenuntersuchung sind durch kleine Buchstaben angegeben. Gruppen, bei denen der gleiche Buchstaben angegeben ist, zeigten keinen signifikanten Unterschied. Z.B. war kein signifikanter Unterschied zwischen den mit a gekennzeichneten Versuchsgruppen. Dies trifft auch auf die Tabellen 3, 5 und 6 zu. Tabelle 3 Neutralfett im Plasma Versuchsgruppe Triglyceridkonzentration im Plasma (mg/dl) Casein Eigelb Sardinen Isoliertes Sojabohnen-Protein Purpurblatt-rotalgen Weizengluten

Bewertung

Wie in Tabelle 2 gezeigt, wurde die Wachstumsgeschwindigkeit nicht von der Art der Proteinquelle beeinflußt, mit Ausnahme von Weizengluten. D.h., es wurde keine signifikante Veränderung des Körpergewichts zwischen den Gruppen am letzten Tag beobachtet, mit Ausnahme von Weizengluten. Die Tatsache, daß die Nahrungsaufnahme in der Purpurblattrotalgengruppe signifikant niedriger war als diejenige bei irgendeiner anderen Gruppe, scheint darauf hinzuweisen, daß die geringe Aufnahme keinen Einfluß auf die Wachstumsgeschwindigkeit hatte, aufgrund der hohen Nährwertqualitäten von Purpurblattrotalgen.
Die Gruppen, die mit dem isolierten Sojabohnen-Protein und den Purpurblattrotalgen gefüttert worden waren, zeigten deutlich niedrigere Gehalte an Neutralfetten im Plasma als die Gruppe, die mit Casein, Sardinen oder Eigelb gefüttert worden war, wie in Tabelle 3 gezeigt.
Aus diesen Versuchsergebnissen geht hervor, daß Purpurblattrotalgen die Wirkung besitzen, Neutralfette im Plasma zu verringern, ohne Beeinträchtigung der Wachstumsgeschwindigkeit. Es wurde auch gezeigt, daß diese Wirkung von Purpurblattrotalgen gleich oder sogar stärker ist als diejenige, die von isoliertem Sojabohnen-Protein hervorgerufen wurde, auf das sich kürzlich die Aufmerksamkeit als Proteinquelle mit einer Lipidverringernden Wirkung gerichtet hatte.

VERSUCHSBEISPIEL 2

Versuchstiere:

Männliche SD-Ratten (Anfangskörpergewicht etwa 140 g) wurden 12 Tage auf einer Grunddiät gehalten, enthaltend 25% Casein, wie in Tabelle 4 unten angegeben (im folgenden als 25%-Casein- Grundnahrung bezeichnet). Anschließend wurden die Ratten in 5 Gruppen aufgeteilt, bestehend jeweils aus 6 Tieren, so daß jede Gruppen das gleiche mittlere Körpergewicht besaß und für die folgenden Versuche verwendet. TABELLE 4 Zusammensetzung der 25 %-Casein-Grundnahrung Bestandteil Gehalt (%) Casein Maisöl Mineralgemisch Vitamingemisch Cholinchlorid Vitamin E-Körner Saccharose Gesamt

Testverfahren:

Die 5 Gruppen wurden jeweils mit der 25%-Casein-Grundnahrung und dieser Grundnahrung plus entweder 20,9% Rotalgenpulver, hergestellt wie oben angegeben, oder 10% Agar oder 10% grünem Spargel oder 10% Cellulose als Nährstoffasern 28 Tage lang gefüttert.
Am letzten Tag des Versuchs (28. Tag) wurde das Körpergewicht gemessen. Ferner wurde unter Anästhesie Blut aus der abdominalen Aorta entnommen und die Neutralfettkonzentration im Plasma gemessen.
Die Ergebnisse der Versuche wurden statistisch analysiert durch Einweg-Variationsanalyse (ANOVA), und signifikante Unterschiede des Mittels der Gruppen wurden bestimmt durch Duncan Mehrfachreihenuntersuchungen. Das Endkörpergewicht und die Nahrungsaufnahme während 8 Tagen sind unten in Tabelle 5 angegeben, und die Neutralfettkonzentrationen sind unten in Tabelle 6 angegeben. Tabelle 5 Versuchsgruppe Endkörpergewicht * (g) Nahrungsaufnahme (g/8 Tage Casein Casein + Purpurblattrotalgen Casein + Agar Casein + Spargel Casein + Cellulose * Das mittlere Anfangskörpergewicht betrug 235,4 ± 1,6 g. Tabelle 6 Neutralfettkonzentration im Plasma Versuchsgruppe Triglycerid (mg/dl) Casein Casein + Purpurblattrotalgen Casein + Agar Casein + Spargel Casein + Cellulose

Bewertung:

Bei dem obigen Versuch wurde über etwa einen Monat untersucht, ob eine Zunahme des Neutralfettgehalts im Plasma, verursacht durch Casein, durch Zusatz von verschiedenen Nahrungsfasern verringert werden kann. Es wurde zwischen den Gruppen kein signifikanter Unterschied in dem Endkörpergewicht beobachtet, was anzeigt, daß das Wachstum der Tiere keinen Unterschied zeigte, abhängig von der Art der Nahrungsfasern, die zugesetzt wurden, wie in Tabelle 5 angegeben.
Die Neutralfettkonzentration wurde jedoch in der Gruppe, die Purpurblattrotalgen erhalten hatte, signifikant verringert, wie in Tabelle 6 gezeigt. Aus diesen Ergebnissen geht hervor, daß Purpurblattrotalgen anderen verschiedenen Nahrungsfasern bezüglich der Verringerung der Neutralfette überlegen sind.
So erwies sich, daß Purpurblattrotalgen eine ausgezeichnete Wirkung bezüglich der Verringerung von Neutralfetten besitzen, verglichen mit allen anderen verschiedenen Proteinen oder verschiedenen anderen Nahrungsfasern.
Wie oben beschrieben, kann ein Mittel zur Verhütung oder Behandlung von Hypertriglyceridämie, enthaltend Purpurblattrotalgen als Wirkstoff, oral mit der täglichen Nahrung aufgenommen werden, um Neutralfette im Blut zu verringern und Krankheiten, die mit Hypertriglyceridämie verbunden sind, zu verhüten oder zu behandeln. Derartige Mittel können als Additive für verschiedene Lebensmittel verwendet werden. Lebensmittel, enthaltend derartige Mittel, besitzen Nährwerte und eine verbesserte Wirkung zur Verhinderung oder Behandlung der oben beschriebenen Erkrankungen und sind daher geeignet als Gesundheitslebensmittel oder physiologische Lebensmittel.
Die vorliegende Erfindung wird nunmehr im Detail in Bezug auf Beispiele beschrieben, es ist jedoch zu verstehen, daß die Erfindung nicht darauf beschränkt sein soll. Alle Prozente und Teile sind auf das Gewicht bezogen, soweit nicht anders angegeben.

BEISPIEL 1

Zu dem wie oben hergestellten Purpurblattrotalgenpulver wurde eine äquivalente Menge einer 5%-igen wäßrigen Lösung von Maisstärke zugegeben und das Gemisch in einem Kneter geknetet und granuliert, um Körner mit einem Durchmesser von etwa 300 um zu erhalten. Die Körner wurden an warmer Luft getrocknet, um ein rohes Algengranulat zu erhalten.
Zur Verhütung oder Behandlung von Hypertriglyceridämie beträgt die bevorzugte Aufnahme an dem erhaltenen rohen Algengranulat etwa 5 bis 30 g pro Tag für einen Erwachsenen.

BEISPIEL 2

Zwanzig Teile wie oben hergestelltes Purpurblattrotalgenpulver und 80 Teile Weizenmehl wurden vermischt und zu dem vermischten Pulver wurden 3 Teile Zucker, 2 Teile eßbares Salz und 3 Teile Fett gegeben. Das Gemisch wurde unter Zugabe von 50 Teilen Wasser verknetet. Eine Lösung aus 2 Teilen Hefe in 6 Teilen Wasser wurde dann zugegeben und anschließend sorgfältig verknetet. Der erhaltene Teig wurde etwa 2 Stunden bei 28ºC gehengelassen. Nach dem Entgasen wurde der Teig weiter gehengelassen und in mehrere gleich große Massen aufgeteilt. Nach dem Gehen wurde der Teig geformt, in eine Form gegeben und bei 200 bis 280ºC gebacken, um ein Brot zu erhalten, enthaltend eine große Menge Purpurblattrotalgen (etwa 18 Gew.-% trocken).

BEISPIEL 3

Ein Gemisch aus 160 Teilen Weizenmehl, 4 Teilen eßbarem Salz und 10 Teilen Purpurblattrotalgenpulver, wie oben hergestellt, wurde mit 32 Teilen Wasser verknetet. Der erhaltene Teig wurde mit Hilfe einer Ausrollvorrichtung ausgerollt, mit Hilfe einer Nudelschneidvorrichtung zu Nudeln geschnitten und getrocknet, um Nudeln zu erhalten, enthaltend eine große Menge an Purpurblattrotalgen (etwa 6 Gew.-% trocken).

BEISPIEL 4

Ein Gemisch aus 100 Teilen Weizenmehl, 5 Teilen Zucker, 10 Teilen Fett, 20 Teilen Purpurblattrotalgenpulver, wie oben hergestellt, 0,4 Teilen doppelkohlensaurem Natron (Natriumbicarbonat), 0,6 Teilen Ammoniumcarbonat und 0,5 Teilen eßbarem Salz wurde mit 18 Teilen Wasser verknetet. Der Teig wurde geformt und bei 150 bis 250ºC gebacken, um Cracker zu erhalten, enthaltend eine große Menge Purpurblattrotalgen (etwa 15 Gew.-% trocken).

BEISPIEL 5

Einhundert Teile Sojabohnenmilch, 20 Teile Purpurblattrotalgenpulver, hergestellt aus getrockneten rohen Purpurblattrotalgen, und 0,1 Teil Gelatine wurden vermischt und 0,5 Teile Bitterstoffe zugegeben. Der so entstandene Niederschlag konnte sich in einer Form verfestigen, um TOFU (Sojabohnenquark) zu erhalten, enthaltend eine große Menge Purpurblattrotalgen (etwa 17 Gew.-% trocken).

BEISPIEL 6

Sechzig Teile zerriebener Thunfisch, 40 Teile zerriebenes Walfleisch und 3 Teile eßbares Salz wurden vermischt und zu dem Gemisch wurden 30 Teile Purpurblattrotalgenpulver, wie oben hergestellt, 1 Teil Zucker und kleine Mengen Glutaminsäure, Stärke, Geschmacksstoffe, Antiseptika, Pyroligninsäure und Vitamin A zugegeben. Ferner wurde ein Öl zugesetzt. Das Gemisch wurde in einem Kasten verpackt und dicht versiegelt und sterilisiert durch 50 min langes Eintauchen in heißes Wasser von 85 bis 88ºC sterilisiert und anschließend gekühlt, um Fischwurst zu erhalten, enthaltend eine große Menge Purpurblattrotalgen (etwa 22 Gew.-% trocken).

BEISPIEL 7

Zwölf Teile Reis konnten auf übliche Weise Wasser absorbieren und wurden gedämpft. Nach dem Abkühlen wurde der gedämpfte Reis mit Koji-Schimmel beimpft, um Koji herzustellen. Das erhaltene Koji wurde mit 30 Teilen gedämpften Sojabohnen, 20 Teilen Purpurblattrotalgen, wie oben hergestellt, vermischt und Wasser zugemischt und das Gemisch gehackt. Das Gemisch wurde in einem Fermenter etwa 75 Tage bei 26 bis 28ºC fermentiert und schließlich ablaufengelassen, um MISO zu erhalten, enthaltend eine große Menge Purpurblattrotalgen (etwa 32 Gew.- % trocken).

BEISPIEL 8

Zehn Teile Purpurblattrotalgenpulver, wie oben hergestellt, wurden zu einem Gemisch aus 100 Teilen Durummehl, einer kleinen Menge Ei und 3 bis 4 Teilen eßbarem Salz gegeben. Hierzu wurde Wasser zugegeben und das Gemisch gerührt und geknetet. Der erhaltene Teig wurde entsprechend ausgerollt, um einen Teig mit einem Wassergehalt von etwa 30% zu erhalten. Der Teig als solcher oder gefüllt mit Fleisch, Käse, Gemüse usw. wurde 2 Stunden auf etwa 100ºC erhitzt und verpackt, um ein konservierbares Teigwarenprodukt zu erhalten.
Die Erfindung liefert verschiedene Nahrungsmittel mit einem hohen Gehalt an Purpurblattrotalgen, z.B. 5 bis 40 Gew .-%, häufig etwa 20 oder etwa 30 Gew.-% trocken. Derartige Lebensmittel sind Cracker, enthaltend etwa 15 Gew.-% trocken Purpurblattrotalgen; Brot, Tofu und Wurst, enthaltend etwa 20 Gew.-% trocken, Nudeln, enthaltend mehr als 5 Gew.-%, Miso, enthaltend etwa 30 Gew.-% trocken und konservierbare Teigwaren, enthaltend etwa 10 Gew.-% trocken.
Während die Erfindung im Detail mit Bezug auf spezielle Beispiele beschrieben worden ist, ist es für den Fachmann klar, daß verschiedene Änderungen und Modifikationen vorgenommen werden können, ohne den Rahmen der Erfindung zu verlassen.

Claims

Verwendung von Purpurblatt-Rotalgen zur Herstellung eines Arzneimittels zur Verhütung oder Behandlung von Hypertriglyceridämie.