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Die
Erfindung bezieht sich auf Mehl von Eragrostis tef und auf Produkte,
die dieses Mehl umfassen. Die Erfindung bezieht sich insbesondere
auf Mehl von Eragrostis, das gut zu unter anderem glutenfreien Nahrungsmitteln
verarbeitet werden kann, und auf Verfahren zur Herstellung dieser
Nahrungsmittel.
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Es
ist schon seit Jahrzehnten bekannt, dass Gluten (oder ähnliche
Verbindungen, wie Hordeine in Gerste und Secaline in Roggen) in
der Nahrung, das häufig
aus Weizen-, Gerste-, Roggen-, Hafer- und Dinkelmehl stammt, für viele
Menschen, unter anderem für
Babys in den ersten Monaten ihres Lebens, nicht geeignet ist. Viele
Menschen entwickeln eine Überempfindlichkeit,
die zu Patienten mit Glutenunverträglichkeit oder Zöliakie führt.
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Zöliakie und
Dermatitis herpetiformis (Zöliakie
der Haut) werden durch eine Überempfindlichkeit
gegenüber
Gluten verursacht. Wenn ein Zöliakiepatient
etwas isst oder trinkt, das aus oder mit einem oder mehreren glutenhaltigen
Typen von Getreide hergestellt wurde oder damit in Kontakt war,
ist die Schleimhaut des Dünndarms
betroffen. Ein gesunder Dünndarm
hat eine große
Zahl von Darmzotten auf der Innenseite, die zusammen eine enorme
Oberfläche
für die
Nahrungsaufnahme bilden. Die Darmzotten von Zöliakiepatienten können Gluten
oder vielmehr Gliadine und Glutenine, die Bausteine von Gluten,
nicht vertragen. Infolge einer Immunantwort, die durch Gluten eingeleitet
wird, werden die Darmzotten betroffen. Folglich können nicht
alle erforderlichen Nährstoffe
vom Körper
aufgenommen werden. Dies kann einen Mangel an unter anderem Vitaminen,
Calcium und Eisen verursachen.
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In
den Niederlanden gibt es schätzungsweise
75000 Zöliakiepatienten.
Zöliakie
ist bei Menschen jeglichen Alters zu finden, aber zwei Peaks können unterschie den
werden. Der erste Peak liegt zwischen dem sechsten und zehnten Jahr,
der zweite zwischen dem zwanzigsten und vierzigsten Jahr. Möglicherweise
hat die zweite Gruppe schon seit der Kindheit Zöliakie, aber die Symptome zeigen
sich erst später
eindeutig (erkennbar).
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Es
gibt keine Medizin gegen Glutenunverträglichkeit. Die einzige Möglichkeit
für einen
Zöliakiepatienten,
Symptome zu verhindern oder zu behandeln, besteht im Befolgen einer
strengen Diät,
bei der es keine (Produkte von) glutenhaltigen Getreide(n) oder
anderen Feldfrüchte(n)
gibt. Dies ist die glutenfreie Diät. Die Diät wird zuweilen eine Zeit lang
mit Eisentabletten und zusätzlichen
Vitaminen und Mineralstoffen ergänzt.
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Es
gibt Weizenstärke
oder Weizenmehl, die bzw. das glutenfrei gemacht wurde. Diese bzw.
dieses darf offiziell glutenfrei genannt werden, ist jedoch nicht
zu 100 Prozent glutenfrei. Der Glutengehalt muss die Norm des Codex
alimentarius erfüllen.
Für glutenfrei
gemachtes (Weizen)Mehl sind dies 200 ppm. Für einige Zöliakiepatienten ist dies jedoch
noch zu viel: Sie weisen Symptome auf, nachdem sie das glutenfrei
gemachte Mehl gegessen haben. Daher entscheiden sich diese Menschen
besser für
die Verwendung von Produkten, die natürlicherweise glutenfrei sind.
Für natürlicherweise
glutenfreie Produkte beträgt
die gesetzte Norm maximal 20 ppm. Natürlicherweise glutenfreie Produkte
können
jedoch während
der Verarbeitung mit Gluten aus anderen Quellen kontaminiert werden.
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Reis,
Mais, Tapioka, Soja, Buchweizen, Pfeilwurz, Kartoffeln und Kastanien
sind bekannte Kulturpflanzen, die glutenfreies Mehl ergeben, mit
dem eine Vielzahl von glutenfreien Nahrungsmitteln hergestellt werden kann.
Eine weitere Quelle für
ein glutenfreies Mehl ist Eragrostis tef (auch "Teff" genannt).
Diese Kulturpflanze wird seit über
5000 Jahren hauptsächlich
in Äthiopien
und Eritrea für
den menschlichen Verzehr kultiviert. Außerdem wird Teff in Ländern wie
Südafrika
und den USA immer häufiger
als Heu verwendet. Teffmehl wird traditionell verwendet, um Injera
herzustellen, ein schwammartiges graues Fladenbrot mit etwas säuerlichem
Geschmack. Injera wird gewöhnlich
aus einem Mehlgemisch, das aus gleichen Teilen Teffmehl und Weizenmehl besteht
und mit Wasser verdünnt
wird, und Hefe hergestellt. Das verdünnte Mehlgemisch wird gewöhnlich drei bis
vier Tage lang vergoren, bevor es gebacken wird.
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XP
002276233 offenbart die Herstellung von Injera aus Teffkörnern.
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Teffgetreide
ist im Prinzip geeignet, um in großen Teilen der Welt in großem Maßstab kultiviert
zu werden. Die Pflanze stellt keine hohen Anforderungen an das Nährmedium
und das Klima. Sie ist besonders widerstandsfähig gegen Trockenheit.
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Im
Vergleich zu anderen Getreiden, wie Weizen, Gerste und Sorghum,
hat Teff einen höheren
Nährwert.
Der hohe Nährwert
von Teff ist großenteils
darauf zurückzuführen, dass
der Anteil an Keimling und Kleie groß ist im Vergleich zu dem Rest
des Samens (Endosperm). Ein weiterer Grund ist, dass das Mehl aufgrund der
geringen Größe des Samens
hauptsächlich
aus dem vollen Korn hergestellt wird, so dass keine Teile verloren
gehen (National Research Council, Lost crops in Africa, Vol. 1,
Grains, 1996). Der Nährwert
von 100 Gramm Teffmehl beträgt
ungefähr
10 Gramm Protein, 2,5 Gramm Fett, 70 Gramm Kohlehydrate und 5 Gramm Ballaststoffe.
Der Brennwert von 100 Gramm Teffmehl beträgt etwa 1400–1500 kJ.
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Alles
in allem bietet Eragrostis eine attraktive Quelle für (glutenfreies)
Mehl. Es hat sich jedoch gezeigt, dass die Herstellung eines Nahrungsprodukts
mit traditionellem Teffmehl (zum Beispiel Teffmehl, das mit Weizenmehl
gemischt wird, um Injera herzustellen) häufig Probleme verursacht. Ein
bekanntes Problem ist die Instabilität des Produkts, insbesondere
von Backprodukten. In anderen Fällen
hat das Produkt einen unattraktiven Geschmack und/oder eine unattraktive
Struktur.
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Die
Erfindung liefert die Einsicht, dass die oben genannten Probleme überraschenderweise
nicht auftreten, wenn Teffmehl mit einer besonderen Fallzahl verwendet
wird. Die Erfindung stellt Mehl mit einem Korn bereit, das zur Gattung Eragrostis
gehört
und dadurch gekennzeichnet ist, dass das Mehl Korn umfasst, dessen
Fallzahl zum Zeitpunkt des Mahlens wenigstens 250, vorzugsweise
wenigstens 300, besonders bevorzugt wenigstens 340 und am meisten
bevorzugt wenigstens 380 beträgt.
Ein großer
Vorteil von Mehl mit einer solchen Fallzahl liegt darin, dass es
praktisch ohne Probleme zu einem stabilen glutenfreien Produkt mit
einem attraktiven Geschmack und attraktiver Struktur verarbeitet
werden kann. 1 zeigt die Korrelation zwischen der
Fallzahl von Teffmehl und der Backqualität eines Teigs, der aus Teffmehl
hergestellt wurde. Verschiedene Teffsorten wurden in verschiedenen
Nachreifungsstadien und unter verschiedenen Kulturbedingungen (wie Klima,
Bodentyp, Düngung)
auf Test- und Kulturfeldern
getestet. Proben davon wurden gesammelt und unter anderem auf Fallzahl
und Backqualität
analysiert (mit Testbroten, die gemäß der Rezeptur und dem Verfahren von
Beispiel 1 hergestellt wurden). Dies zeigt, dass eine Fallzahl von
wenigstens 250 benötigt
wird, um ein Backprodukt mit annehmbarer Qualität zu erhalten, d.h. ein Produkt,
das von einer Testjury wenigstens die Note 5 (auf einer Skala von
1–10)
erhält.
Eine Fallzahl von 300 führt
zu einem erheblich verbesserten Produkt (Bewertung: 6), während ein
Produkt von Teffmehl mit einer Fallzahl von 380–390 im Durchschnitt die Note
7 erhält.
Aus 1 ist zu entnehmen, dass für ein Produkt, das die "Marktnorm" von 7,5 erfüllt, die
Verwendung von Teffmehl mit einer Fallzahl von wenigstens 400 erforderlich
ist.
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Das
Ergebnis, dass Teffmehl mit einer solchen Fallzahl verwendet werden
muss, um ein gutes und wohlschmeckendes Produkt zu erhalten, ist
unerwartet, und zwar deshalb, weil zum Backen von Brot aus Weizenmehl
die optimale Fallzahl für
Weizen zwischen 200 und 250 liegt. Umgekehrt ist Weizenmehl mit
einer Fallzahl von unter 120 oder über 300 zur Verarbeitung zu
einem (Hefeteig-)Backprodukt nicht geeignet. Zum Beispiel wird bei
Mehl mit so hohen Fallzahlen ein Enzympräparat (zum Beispiel Malzmehl)
zu dem Mehl gegeben, um ein annehmbares Produkt zu erhalten. Dagegen
hat Teffmehl gemäß der Erfindung
vorzugsweise eine Fallzahl, die im Allgemeinen höher liegt als der optimale
Bereich der Fallzahlen von Weizen.
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Die
Fallzahl (auch "Hagberg-Fallzahl" genannt und als
HFN abgekürzt)
eines Korns oder gemahlenen Korns wird gewöhnlich nach dem Hagberg-Verfahren
bestimmt. Dieses Verfahren liefert ein Maß für die Aktivität des Enzyms α-Amylase. α-Amylase
baut Stärke
zu Zuckern (Maltose und Glucose) ab. Die erhaltene Fallzahl bezieht
sich auf die Menge an unverdauten Zuckern in der Stärke. Je
höher die
Fallzahl, desto geringer ist die α-Amylase-Aktivität und desto
weniger verdaute Zucker sind in dem Korn vorhanden. Bei dem Hagberg-Analyseverfahren
werden gewöhnlich
genau 7 Gramm Stärke
mit einem Feuchtigkeitsgehalt von 14% in ein Rohr mit 25 ml Wasser
gebracht. Nach kräftigem
Schütteln
wird ein Rührer
in das Rohr gebracht, und das Ganze wird in ein siedendes Wasserbad
gestellt. Danach wird der Rührer
55mal hoch- und herunterbewegt, um dann in der höchsten Position losgelassen
zu werden. Aufgrund seines Eigengewichts fällt der Rührer durch das verfestigte
Gemisch nach unten, und die Dauer des Herunterfallens, die mit Hilfe
eines zweiten Zählers
(zum Beispiel einer Stoppuhr) gemessen wird, bestimmt die Fallzahl.
Die Fallzahl kann von 61 bis 600 Sekunden variieren.
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Das
traditionelle Teffmehl, das durch Mahlen des Korns direkt nach der
Ernte erhalten wird, verursacht noch Probleme mit seiner Verarbeitung
zu Backprodukten, wie in der Einführung ausgearbeitet wurde.
Die Erfindung beweist nun, dass der Grund dafür darin besteht, dass Teffkorn
bekannter Teffsorten direkt nach der Ernte eine zu niedrige Fallzahl
(d.h. weniger als 250) hat, um zu einem attraktiven Produkt verarbeitet
zu werden.
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Es
ist allgemein bekannt, dass Korn nach der Ernte einen Nachreifungsprozess
durchläuft,
bei dem die Fallzahl des Korns zunimmt. Vorzugsweise wird ein Mehl
gemäß der Erfindung
erhalten, indem man das geerntete Korn einige Zeit lagert und/oder
nachreifen lässt
und das Korn erst dann mahlt, wenn die Fallzahl einen Wert von wenigstens
250 erreicht hat. Die Erfindung stellt ein Mehl eines Korns bereit,
wobei das Korn zur Gattung Eragrostis gehört, vorzugsweise Korn von Eragrostis
tef, dadurch gekennzeichnet, dass die Fallzahl des Korns zum Zeitpunkt
des Mahlens wenigstens 1,01-mal so hoch (gewöhnlich höher als 250) wie zum Zeitpunkt
der Ernte des Korns, vorzugsweise wenigstens 1,05-mal so hoch (gewöhnlich höher als
300), besonders bevorzugt wenigstens 1,20-mal so hoch (gewöhnlich höher als
320) und am meisten bevorzugt wenigstens 1,30-mal so hoch (gewöhnlich höher als
380) ist. Wie oben erwähnt,
hat die Fallzahl eines Mehls gemäß der Erfindung
ein theoretisches Maximum von 600. 1 zeigt,
dass Mehl mit einer Fallzahl zwischen 500 und 600 sehr gute Backqualitäten hat.
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Die
Erfindung stellt Mehl von Eragrostis-spp.-Korn bereit, wobei das
Korn wenigstens 4, vorzugsweise wenigstens 5 und besonders bevorzugt
wenigstens 8 Wochen nach der Ernte gemahlen wurde. Eine solche Zeit
ist gewöhnlich
ausreichend, um Korn zu erhalten, das ausreichend nachgereift ist
und eine Fallzahl hat, die die oben genannten Bedingungen erfüllt. Insbesondere
bei größeren Mengen
wird das Korn in der Praxis praktisch immer einige Zeit gelagert,
bevor es verarbeitet (gemahlen) wird. Teff kann nach Standardmethoden gelagert
werden, die für
die Lagerung von Getreide verwendet werden, zum Beispiel in (temperierten)
Silos oder Türmen
oder in einem anderen geeigneten Lagerraum, wie einem Schuppen oder
einer Scheune. Mehl mit einer Fallzahl gemäß der Erfindung braucht jedoch
nicht immer durch Nachreifung erhalten zu werden. Zum Beispiel kann
auch eine Teffsorte (oder Gemische davon) ausgewählt oder erzeugt werden, deren
Korn bereits zum Zeitpunkt der Ernte eine Fallzahl von wenigstens
250 hat.
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Zur
Herstellung eines glutenfreien Produkts müssen während des Vorgangs des Erntens,
Trocknens, Transports, Lagerns, Mahlens, Mischens und Verpackens
selbstverständlich
ausreichende Vorsichtsmaßnahmen
getroffen werden, um eine Vermischung von Teffkorn mit nichtglutenfreien
Pflanzen/Samen und/oder Mehl zu verhindern. Vorzugsweise werden
also Geräte
und Material (Erntemaschinen, Transportmittel, Lagerräume, Mühlsteine)
verwendet, die nicht mit glutenhaltigen Pflanzen in Kontakt kommen.
Um Korn zerfallfrei lagern zu können,
hat das Korn vorzugsweise einen Feuchtigkeitsgehalt von höchstens
12%. Es ist daher ratsam, Teffkorn nach der Lagerung nachzutrocknen,
vorzugsweise einige Tage lang. Das Teffkorn wird vorzugsweise in
einem schädlingsfreien,
geschlossenen Lagerraum gelagert. Während der Nachreifung von Teffkorn in
kalten Bereichen entwickelt sich die Fallzahl von durchschnittlich
230 sofort nach der Ernte auf 260 nach vier bis fünf Wochen
bis 330 zwei bis drei Monate nach der Ernte. In wärmeren Gegenden
ist die Nachreifungswirkung anders, und beginnend mit einer durchschnittlichen
Fallzahl von 230 unmittelbar nach der Ernte kann schließlich eine
Fallzahl von mehr als 420 erreicht werden.
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Die
Erfindung liefert weiterhin die Einsicht, dass traditionelles Teffmehl
nicht nur eine zu niedrige oder zu hohe Fallzahl hat, um zu einem
guten Backprodukt verarbeitet zu werden, sondern dass es außerdem gewöhnlich nicht
fein genug gemahlen wird. Je feiner das Mehl, desto besser kann
das Mehl gebacken werden. Mehl gemäß der Erfindung wird vorzugsweise
so fein gemahlen, dass ein wesentlicher (siehe unten) Teil des Mehls
durch ein Sieb mit einer Porengröße von höchstens
150 μm,
vorzugsweise höchstens
120 μm,
besonders bevorzugt höchstens
100 μm,
treten kann. Das Mahlen von Teffkorn zu einem Mehl gemäß der Erfindung kann
nach Standardverfahren für
die Herstellung von Mehl durchgeführt werden. Vorzugsweise wird
eine sogenannte Stiftmühle
mit integrierter Kühlung
verwendet, so dass das Mehl während
des Mahlens nicht anbrennt. Zum Beispiel werden von einem Mehl gemäß der Erfindung
durch ein Sieb mit einer Porengröße von 250 μm 0% blockiert.
Maximal 15% bleiben auf einem Sieb mit einer Porengröße von 150 μm zurück, und
maximal 20% bleiben zurück,
wenn die Porengröße nur 100 μm beträgt (kumulativ
ungefähr
30%). So treten mindestens 70% des Teffmehls gemäß der Erfindung durch ein Sieb
mit einer Porengröße von 100 μm. Ein so feines
Mehl hat sich als für
die Verarbeitung zu einem Backprodukt besonders gut geeignet erwiesen.
Ohne uns auf eine bestimmte Theorie festlegen zu wollen, ist es
vorstellbar, dass die guten Backqualitäten von so fein gemahlenem
Teffmehl damit zusammenhängen,
dass aufgrund des feinen Mahlens eine relativ große Oberfläche für die Absorption
von Wasser oder einer anderen Flüssigkeit,
die zur Herstellung eines Teigs verwendet wird, zur Verfügung steht.
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Ein
weiterer Vorteil von Mehl gemäß der Erfindung
liegt darin, dass Eragrostis tef im Vergleich zu anderen Stärkequellen
reich an Mineralien, wie Calcium, Zink, Magnesium, Eisen, Phosphor
und Kalium, ist. Mehl gemäß der Erfindung
enthält
vorzugsweise wenigstens 0,14%, vorzugsweise wenigstens 0,15% Calcium.
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Calcium
ist der häufigste
Mineralstoff in unserem Körper.
Es ist für
das Skelett unerlässlich:
Knochen enthält
99% des Calciums im Körper
in Form von Calciumphosphat und Kristallen, die die Festigkeit des
Skeletts und die Härte
der Zähne
gewährleisten.
Calcium spielt auch eine Rolle bei zahlreichen Stoffwechselfunktionen
im Körper.
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Ein
Mehl gemäß der Erfindung
enthält
wenigstens 0,003% Eisen, vorzugsweise wenigstens 0,004% Eisen, besonders
bevorzugt wenigstens 0,005% Eisen. Eisen ist eines der wichtigsten
Elemente in unserem Körper,
insbesondere da es ein Baustein von Hämoglobin und Myoglobin ist.
Hämoglobin
ist das rote Blutpigment; Myoglobin findet sich hauptsächlich in
Muskeln. Hämoglobin
ist die Substanz im Blut, die Sauerstoff bindet und ihn von den
Lungen zu den Zellen transportiert. Weiterhin ist Eisen eine Komponente
verschiedener Enzyme, die für
eine Vielzahl von Stoffwechselprozessen in unserem Körper benötigt werden.
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Der
Verzehr von Nahrung mit einem hohen Eisengehalt führt nicht
automatisch zu einer Zunahme von Eisen im Körper, denn die Aufnahme von
Eisen aus der Nahrung ist ein komplexer Vorgang und hängt stark von
der Form ab, in der das Eisen in der Nahrung vorhanden ist. Pflanzliches
Eisen (Fe2+) wird gewöhnlich schlechter aufgenommen
als tierisches Eisen (Fe3+). Außerdem wird
die Aufnahme von Eisen durch verschiedene andere Substanzen in unserer
Nahrung beeinträchtigt.
Dies sind hauptsächlich
mineral/metall-bindende Substanzen, wie Tannine (unter anderem in
Tee und Walnüssen),
Phytate (in Getreiden), Oxalate (unter anderem in Rhabarber), Phosphate,
Coffein (in Kaffee), Polyphenole (in Obst), Sojaproteine, Ovalbumin
und Casein (in Milch), die die Aufnahme von Eisen aus der Nahrung
reduzieren. Mehl gemäß der Erfindung
enthält überraschenderweise,
wenn überhaupt,
nur relativ wenige solcher mineralbindender Substanzen. Somit stellt
die Erfindung Mehl bereit, das für
die Herstellung von Nahrung geeignet ist, wobei das Mehl höchstens
0,8%, vorzugsweise höchstens
0,3% und besonders bevorzugt höchstens
0,2% einer mineralbindenden Substanz enthält. Im Vergleich zu Mehlen
von häufig
verwendeten anderen Getreiden enthält ein Mehl gemäß der Erfindung nur
wenig (0,1 bis 0,75%) Phytinsäure
(myo-Inosithexakisphosphat). Studien von Gies et al. (S. Gies et
al., Comparison of screening methods for anaemia in pregnant women
in Awassa, Ethiopia, Tropical Medicine & International Health, 8 (4), 2003)
haben gezeigt, dass Anämie
in solchen Populationen, wo Teff ein wichtiger Bestandteil der Nahrung
ist, kaum vorkommt (S. Ketema, Tef (Eragrostis tef): Breeding, genetic
resources, agronomy, utilization and role in Ethiopian agriculture,
IAR, Addis Abeba, Äthiopien,
1993). In der Studie wurde herausgefunden, dass der Hämoglobingehalt
des Bluts von Äthiopiern,
die Teff aßen,
höher war
als bei solchen, die kein Teff aßen. Dies ist aller Wahrscheinlichkeit
nach auf den hohen Gehalt an verfügbarem Eisen in Teff zurückzuführen.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung werden wenigstens zwei Chargen von verschiedenen Teff-Partien
mit unterschiedlichen Fallzahlen miteinander gemischt und gemahlen,
so dass man ein Mehl mit einer Fallzahl im optimalen Bereich, zum
Beispiel mit einer Fallzahl von wenigstens 380–390, für die Herstellung eines Backprodukts
im Einklang mit dem "Marktstandard" erhielt. Das Korn
wird vorzugsweise so gemischt, dass es verschiedene Nachreifungsstadien
umfasst, während
bei Material, das lange Zeit nachgereift ist, die Zugabe einer gewissen
Menge an Material, das nur kurze Zeit nachgereift ist, zu einer
besseren Backqualität
führt.
Mehl gemäß der Erfindung
kann erhalten werden, indem man ein Gemisch von Körnern, wie
ein Gemisch, das Teffkörner
umfasst, die von verschiedenen Eragrostis-Sorten stammen, vermahlt.
Ein Gemisch umfasst vorzugsweise Körner mit verschiedenen Fallzahlen.
Ein Korngemisch gemäß der Erfindung besteht
vorzugsweise zu 5–99%
aus einem Korn mit einer Fallzahl von über 400, besonders bevorzugt über 420,
am meisten bevorzugt über
450. Der Rest eines solchen Mehlgemischs kann aus einem Korn mit
einer Fallzahl von weniger als 400, vorzugsweise weniger als 350,
bestehen. Es hat sich gezeigt, dass Mehlgemische, die Mehl mit einer
hohen Fallzahl (ungefähr
450–500)
und einer relativ niedrigen Fallzahl (ungefähr 300–350) umfassen, sehr gute Backqualitäten haben.
Aus einem Teffgemisch gemäß der Erfindung,
dass aus ungefähr
20% Mehl mit einer Fallzahl von 450 und ungefähr 80% Mehl mit einer Fallzahl
von 320 besteht, kann also ein Brot gebacken werden, das aufgegangen
ist und gut gegart wurde und eine flexible und elastische Struktur
hat. Das Mischen von Mehlen hat eine günstige Wirkung auf die Stabilität des Mehls
und auf den Geschmack des Produkts (zum Beispiel Brot), zu dem das
Mehlgemisch verarbeitet wurde. Die Erfindung stellt auch ein Mehl
bereit, das wenigstens 3 Wochen lang eine stabile Fallzahl von wenigstens
250, vorzugsweise wenigstens 300, besonders bevorzugt wenigstens
340 und am meisten bevorzugt wenigstens 380 hat.
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Weiterhin
kann ein Mehl gemäß der Erfindung
auch aus einem Gemisch von Teffmehl gemäß der Erfindung und Mehl von
einem anderen glutenfreien Getreide oder Korn, wie Kartoffel, Reis,
Mais, Pfeilwurz, Buchweizen oder Quinoa, bestehen. Ein Gemisch kann
erhalten werden, indem man ein Korngemisch mahlt oder indem man
Mehle von verschiedenen, bereits gemahlenen Getreiden oder Kulturpflanzen
miteinander mischt. Dieses Mehlgemisch kann vorzugsweise verwendet
werden, um (glutenfreie) Produkte herzustellen. Weiterhin kann ein
Mehl gemäß der Erfindung
aus einem Gemisch von Teffmehl gemäß der Erfindung und einem Gemisch
von glutenhaltigen Getreiden, wie zum Beispiel Weizen, Gerste, Roggen
oder Hafer, bestehen. Ein Gemisch gemäß der Erfindung kann aus Mehl
von zwei, drei, vier, fünf
oder sogar mehr als fünf
verschiedenen (glutenfreien oder glutenhaltigen) Getreiden oder
Kulturpflanzen bestehen. Die Erfindung gibt weiterhin die Verwendung
eines Mehls oder eines Mehlgemischs (Backmischung) gemäß der Erfindung
an, zum Beispiel zur Herstellung eines Teigs oder Rührteigs.
Die Erfindung stellt Teig oder Rührteig
bereit und gibt die Verwendung von Teig oder Rührteig an, der Teffmehl oder
ein Mehl (Gemisch) gemäß der Erfindung
umfasst, dadurch gekennzeichnet, dass die Fallzahl des Teffkorns
zum Zeitpunkt des Mahlens wenigstens 250, vorzugsweise wenigstens
300, besonders bevorzugt wenigstens 340 und am meisten bevorzugt
wenigstens 380 beträgt.
Vorzugsweise ist die Fallzahl des Teffkorns zum Zeitpunkt des Mahlens
wenigstens 1,01-mal so hoch, vorzugsweise wenigstens 1,05-mal so
hoch, besonders bevorzugt wenigstens 1,20-mal so hoch oder sogar 1,30-mal
so hoch wie zum Zeitpunkt der Ernte des Korns. Ein sehr gut geeignetes
Mehl (Gemisch) gemäß der Erfindung
hat eine Fallzahl zwischen 400 und 550, da dies zu einem Teig oder
Rührteig
mit sehr guten Backqualitäten
führt.
Vorzugsweise besteht ein solches Mehl (Gemisch) aus sehr fein gemahlenen
Körnern
(z.B. > 50% mit einer
Korngröße von maximal
100 μm),
da dies auch eine positive Wirkung auf die Backqualitäten hat. Rührteig ist
ein Gemisch aus Mehl und Flüssigkeit.
Teig ist ein geknetetes Gemisch von Mehl und einer Flüssigkeit,
wie Wasser, Milch, Bier oder (Oliven) Öl und gegebenenfalls anderen
Bestandteilen, wie Eier, Treibmittel (wie Hefe oder Backpulver)
und einem Aroma, wie Salz. Das Gemisch kann sowohl manuell als auch
mechanisch geknetet werden. Ein Teig gemäß der Erfindung umfasst Teig
für die
Herstellung eines weiten Bereichs von (gebackener) Nahrung, wie
Brot, Gebäck,
Kekse, Pizza, Pasta, Nudeln usw. Die Erfindung stellt auch aufgegangenen
Teig bereit, der ein Mehl gemäß der Erfindung
umfasst. Zu diesem Zweck wird ein Gemisch, das Mehl gemäß der Erfindung,
eine Flüssigkeit
und ein Treibmittel umfasst, zu einem Teig gemäß der Erfindung geknetet. Dann
wird der Teig einige Zeit unter Bedingungen gelagert, die das Aufgehen
begünstigen, zum
Beispiel an einem zugfreien warmen Ort. In der Praxis hat sich gezeigt,
dass die Menge an Flüssigkeit, die
zu Teffmehl gegeben werden muss, um schließlich ein gutes Backprodukt
zu erhalten, größer ist
als diejenige, die normalerweise mit verschiedenen Getreiden oder
Mehlen verwendet wird (siehe auch die folgenden Beispiele). Daher
beinhaltet die Verarbeitung von Teff Rührteig und keinen Teig.
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Ein
glutenfreier Teig gemäß der Erfindung
kann aus dem oben hergestellten Teffmehl hergestellt werden. Ein
Gemisch aus diesem Teffmehl und Mehl von einem oder mehreren anderen
glutenfreien Kulturpflanzen, wie ein Gemisch von Teffmehl und Buchweizenmehl,
Reismehl, Kartoffelmehl, Pfeilwurzmehl und/oder Maismehl, ist ebenfalls
geeignet. Die Erfindung stellt also ein Mehl bereit, das glutenfrei
ist und die Anforderungen des modernen westlichen Verbrauchers an
Mehlprodukte erfüllt.
Diese Produkte sind für
alle Verbraucher und insbesondere für Menschen mit Glutenunverträglichkeit
geeignet. Solche Produkte enthalten weniger als 20 ppm, vorzugsweise
weniger als 5 ppm, besonders bevorzugt höchstens 1 ppm Gluten.
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Außerdem gibt
die Erfindung ein Verfahren zum Backen eines Produkts an, das die
folgenden Schritte umfasst: a) Herstellen eines Teigs oder Rührteigs
durch Mischen eines Mehls gemäß der Erfindung
mit einer Flüssigkeit
(zum Beispiel Wasser, Milch, Bier oder Öl) und gegebenenfalls einem
Treibmittel; b) Kneten dieses Teigs in einer gewünschten Form; und c) Erhitzen
des Teigs während
einer bestimmten Zeit.
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Unter
Verwendung eines glutenfreien Mehls gemäß der Erfindung, und wenn während der
Herstellung eine Kontaminierung mit einem glutenhaltigen Produkt
verhindert wird, gibt die Erfindung weiterhin ein Verfahren zum
Backen eines glutenfreien Produkts an.
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Die
Erfindung stellt ein Nahrungsprodukt oder ein Luxusnahrungsprodukt
bereit, das ein Mehl gemäß der Erfindung
umfasst. Ein Nahrungsprodukt oder Luxusnahrungsprodukt gemäß der Erfindung
kann sowohl glutenfrei als auch glutenhaltig sein. Die Teffmehlkomponente
in einem solchen Mehl umfasst vorzugsweise wenigstens 0,005% Eisen,
wenigstens 0,14% Calcium und höchstens
0,8% mineral(eisen)bindende Substanzen. Die endgültige Konzentration dieser
Substanzen hängt
von der verwendeten Menge an Teffmehl im Vergleich zu den anderen
verwendeten Komponenten ab. Das Nahrungsprodukt oder Luxusnahrungsprodukt kann
eine feste oder eine flüssige
Form haben.
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Ein
Nahrungsprodukt gemäß der Erfindung
ist zum Beispiel ein Backprodukt, das nach einem Verfahren der Erfindung
hergestellt wird, wie Brot, Gebäck,
Kekse, Kräcker,
Biskuit, Riegel, Cornflakes, Semmelbrösel oder ein Getränk, das
aus Mehl gemäß der Erfindung
hergestellt wird. Ein Nahrungsprodukt oder Luxusnahrungsprodukt
gemäß der Erfindung
kann auch aus ungemahlenem Korn, das zur Gattung Eragrostis gehört, vorzugsweise
Eragrostis tef, hergestellt werden, dadurch gekennzeichnet, dass
die Fallzahl des Korns wenigstens 250, vorzugsweise wenigstens 300,
besonders bevorzugt wenigstens 340 und am meisten bevorzugt wenigstens
380 beträgt.
Ein solches Korn kann erhalten werden, indem man das Korn nachreifen
lässt. Ein
Beispiel für
ein solches Produkt ist ein (alkoholisches) Getränk, wie Bier, das aus Teffkorn
mit einer Fallzahl von wenigstens 250 hergestellt wird. Je nach
der Nahrungsanwendung des Korns kann Korn mit einer bestimmten Fallzahl
gewählt
werden.
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Weitere
Beispiele sind extrudierte Produkte oder Trockenteigprodukte, die
Teig gemäß der Erfindung umfassen,
zum Beispiel Pasta (zum Beispiel Makkaroni, Spaghetti, Tagliatelle,
Lasagne usw.) und Nudeln (Vermicelli, dünne chinesische Nudeln, Chow
Mein usw.). Aufgrund des spezifischen Charakters der Teffstärken (sie
enthält
einen großen
Anteil an Stärke,
die langsam verdaulich ist) ist das Mehl oder Nahrungsprodukt gemäß der Erfindung
ausgezeichnet für
die Stimulierung der natürlichen
und somit erwünschten
Flora insbesondere im Dickdarm geeignet.
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Die
Erfindung stellt weiterhin ein vorgebackenes Produkt bereit, das
ein Mehl gemäß der Erfindung umfasst,
wie ein vorgebackenes Brot, das vom Verbraucher zu Hause fertiggebacken
werden kann. Dieses vorgebackene Produkt wird gewöhnlich als
(tief)gefrorenes Produkt vermarktet.
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Ein
Vorteil von Nahrung, die ein Mehl gemäß der Erfindung umfasst, besteht
darin, dass Teff im Vergleich zu anderen Getreiden, wie Weizen,
Gerste und Hirse, relativ hohe Anteile an gesundheitsfördernden Nährstoffen
enthält.
Dies ist unter anderem darauf zurückzuführen, dass der Anteil an Keimling
und Kleie in Teffkorn relativ groß ist. Bei Getreiden bilden
Kohlehydrate die vorwiegende Komponente in der Nahrung. Sportnahrung
besteht vorzugsweise wenigstens zu 60% aus Kohlehydraten in Form
von Glucose (weil sie sich am leichtesten in Energie umwandeln lässt). Kohlehydratquellen
können
auf der Basis ihres glykämischen
Index (GI) kategorisiert werden. Der GI drückt sich in der Erhöhung des
Blutzuckerspiegels durch eine vorbestimmte Menge eines besonderen
Nahrungsmittels aus. Nahrungsmittel erreichen einen GI-Reaktionswert zwischen
0 und 100, wobei Weißbrot
mit einem GI von 70 als Referenz verwendet wird. Nahrungsmittel
mit einer hohen Resorptionszeit (geringeren Aufnahmegeschwindigkeit)
werden "LOGI"-Nahrungsmittel genannt "LOGI = low GI bedeutet
einen GI von weniger als 55). Nahrungsmittel mit einem GI, der höher als
70 ist, der nach dieser Methode "HIGI"-Nahrungsmittel genannt.
Für Sportler
ist Nahrung mit einem hohen GI einerseits attraktiv, da sie schnell
zu verfügbarer
Glucose führt.
Andererseits stimuliert diese anfängliche Erhöhung die Sekretion von Insulin,
so dass der Glucosespiegel auch rasch wieder abfällt. Dieses Problem ist insbesondere nach
dem Essen von Pastaprodukten bekannt, einer Kohlehydratquelle, die
bei Sportlern sehr beliebt ist.
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Ein
unerwarteter Vorteil von Nahrung, die aus Teffmehl gemäß der Erfindung
hergestellt wird, besteht darin, dass diese Nahrung zwar einen hohen
GI hat, der Glucosespiegel jedoch hoch bleibt. Diese günstigen Eigenschaften
von nachgereiftem Teffmehl gemäß der Erfindung
sind möglicherweise
das Ergebnis der relativen Anteile an freien Zuckern und unverdauten
Zuckern (Stärke)
in Teff. Es hat sich gezeigt, dass ungefähr 20% (10–30%) der Kohlehydrate in Teff
zu dem schnell abbaubaren Typ gehören, so dass ein anfangs hoher Blutzuckerspiegel
erhalten wird. Etwa die Hälfte
(35–65%)
der Kohlehydrate gehören
jedoch zum langsam abbaubaren Typ und verursachen eine nachhaltige,
ständige
Umwandlung von Stärke
in Glucose. Auf diese Weise stellt die Erfindung somit eine Nahrung
(wie Pasta oder einen Sportriegel) bereit, die für Menschen wie (Ausdauer)Sportler,
die einen schnellen und nachhaltigen Bedarf an Kohlehydraten haben,
sehr gut geeignet ist. Solche Produkte werden auch als "langsam energiefreisetzende" Produkte bezeichnet.
Eine solche Nahrung ist auch für
Menschen mit Übergewichtsproblemen,
die ihr Gewicht in den Griff bekommen möchten, indem sie den Appetit
hinausschieben, ausgezeichnet geeignet. Die Erfindung stellt auch
eine Nahrung oder Luxusnahrung bereit, die Teffmehl gemäß der Erfindung
enthält
und unter anderem dank dem niedrigen Gehalt an mineralbindenden
Substanzen und den "langsamen
Kohlehydraten" in
Teff eine positive Wirkung auf die Gesundheit hat. Zum Beispiel
hat eine Nahrung gemäß der Erfindung
eine positive Wirkung auf die Prävention
oder Behandlung (der Symptome) von Anämie, Diabetes und Fettleibigkeit.
Insbesondere Patienten, die unter Diabetes Typ II leiden, haben
einen Bedarf an langsam, allmählich
freigesetzten Kohlehydraten/Glucose.
-
Die
restliche Menge an Kohlehydraten in Teffmehl (ungefähr 20–40%) wird
als "resistente" Kohlehydrate bezeichnet,
da sie vom Verdauungssystem nicht in Glucose umgewandelt werden.
Es hat sich jedoch gezeigt, dass diese resistenten Kohlehydrate
von im Darm vorhandenen Mikroorganismen (Darmflora) als Nahrung
verwendet werden, so dass der Verzehr von Produkten, die aus Teffmehl hergestellt
sind, eine günstige Wirkung
auf die Zusammensetzung und Vitalität der Darmflora hat, wie sie
zum Beispiel auch durch den Verzehr von Probiotika erhalten wird.
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Die
oben genannten Prozentsätze
der verschiedenen Arten von Kohlehydraten in Teffmehl sind nur Hinweise,
und der endgültige
Gehalt in mit Teffmehl hergestellten Produkten hängt von der Art des Mehls ab (von
welchen Teffsorten das Korn stammt, wie lange es nachgereift ist)
und davon, ob Gemische von Mehlen (mit verschiedenem Teffmehl, mit
verschiedenem glutenfreien oder glutenhaltigen Mehl) verwendet wurden und
wie die Herstellung des Produkts stattgefunden hat (Backzeit, Temperatur,
Additive).
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Das
Mehl gemäß der Erfindung
oder die daraus erhaltene Stärke
können
auch für
verschiedene andere Anwendungen verwendet werden, und zwar weil
die Erfindung weiterhin eine Beschichtung, die Mehl gemäß der Erfindung
umfasst, und Nahrungsmittel, die wenigstens zum Teil mit einer solchen
(essbaren) Beschichtung versehen sind, wie zum Beispiel Käse, Pommes
frites oder Erdnüsse,
bereitstellt.
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In
einer weiteren Ausführungsform
der Erfindung wird ein Verfahren zum Binden einer Zusammensetzung
von wenigstens zwei Komponenten angegeben, das den Schritt des Mischens
dieser Komponenten mit Stärke
gemäß der Erfindung
umfasst. In Bezug auf Nahrung können
solche Verdickungsmittel zum Beispiel in Suppen und Soßen verwendet
werden. Eine solche Zusammensetzung kann jedoch auch als Bindemittel
in einer pharmazeutischen Zusammensetzung, wie einer Tablette, Kapsel
oder Dragee, verwendet werden. Es ist bekannt, dass einige Medikamente
mit Bindemitteln auf der Basis von glutenhaltiger Stärke bei
einigen Zöliakiepatienten
Probleme verursachen. Durch Verwendung von Stärke aus einem glutenfreien
Mehl gemäß der Erfindung
(Teffmehl, gegebenenfalls mit einem anderen glutenfreien Mehl gemischt)
wird jetzt ein Verfahren angegeben, um eine Zusammensetzung zu erhalten,
die auch für
Personen mit einer Glutenunverträglichkeit geeignet
ist. Außerdem
kann eine solche Stärke
mit Vorteil zum Binden einer Kosmetikzusammensetzung, wie eines
Gesichtspuders, verwendet werden.
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Zusammenfassend
kann festgestellt werden, dass die Produkte und Verfahren der Erfindung
die Bereitstellung von Nahrungsmitteln mit einem in der westlichen
Welt annehmbaren Genusswert (Geschmack, Geruch, Textur, Struktur)
ermöglichen,
die als funktionelle Nahrung verwendet werden können. Besonders wichtig sind:
- a) der glutenfreie Aspekt, so dass Zöliakiepatienten
einen ganzen neuen Bereich von Nahrungsmitteln zu ihrer Verfügung haben;
- b) die einzigartige Zusammensetzung der Kohlehydrate, so dass
die Nahrungsmittel als Nahrung für
Diabetes-Typ-II-Patienten, Ausdauersportler und als Diätnahrung
(Hinausschieben des Appetits) ausgezeichnet geeignet sind;
- c) die relativ große
Menge an "resistenten
Kohlehydraten",
so dass die Nahrungsmittel die Darmflora stimulieren;
- d) die große
Eisenmenge und die Tatsache, dass mineralbindende Substanzen praktisch
fehlen, so dass Anämie
verhindert wird; und
- e) die große
Menge an freien Mineralien, wie Ca, Mg, Mn und K, die die schnelle
Erholung des Körpers nach
einer großen
körperlichen
Leistung unterstützen.
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Legende
-
1 zeigt
die Beziehung zwischen der Fallzahl von Teffmehl und der Qualität von mit
dem Mehl hergestelltem Brot, wie es in Beispiel 1 beschrieben ist.
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Beispiel 1
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Die
Beziehung zwischen der Fallzahl von Teffmehl und der Backqualität wurde
untersucht, indem man eine Reihe von Broten aus Teffmehl mit verschiedenen Fallzahlen
im Bereich von 150 bis 580 herstellte und dann die Eigenschaften
des Brots bewertete.
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Der
Standardbacktest für
Teffbrot wurde wie folgt durchgeführt, wobei das Teffmehl in
einer Stiftmühle fein
gemahlen wurde, bis mindestens 70% des Teffmehls durch ein Sieb
mit einer Porengröße von 100 μm traten.
-
-
Verfahren:
-
- • trockene
Komponenten miteinander mischen
- • Wasser
und Hefe in Schale miteinander kombinieren
- • trockene
Komponenten zu dem Wasser/Hefe-Gemisch geben
- • in
Rührmaschine
Rührteig
herstellen
- • zwei
Minuten lang bei der kleinsten Beschleunigung rühren
- • ungefähr drei
Minuten lang bei hoher Beschleunigung rühren
- • Rührteig in
zwei Backbleche von 450 Gramm schöpfen
- • Rührteig bis
zum Rand des Backblechs aufgehen lassen
- • ungefähr 20 Minuten
lang im Ofen bei ungefähr
235°C backen
- • entnehmen
und abkühlen
lassen
-
Bewertung des Backprodukts:
-
Jeder
Teig/jedes Brot wurde in Bezug auf Farbe, Teigfestigkeit, Aufgehgeschwindigkeit,
Aufgehhöhe, Aufgehen
im Ofen, Backnatur, Brothöhe,
Brotstruktur, Geruch und Geschmack bewertet. Die Bewertung ist ein gewichtetes
Mittel auf einer Skala von 1 bis 10.
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Beispiel 2
-
Zur
Veranschaulichung der Erfindung zeigt dieses Beispiel zwei Rezepturen
für die
Herstellung von Brot aus einem Mehlgemisch aus Teffmehl und anderen
Mehlen.
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Weißbrot
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5000
g Teff Bread Mix White, 3500 g Wasser (ungefähr 30°C), 275 g Hefe, 275 g Margarine,
275 g Olivenöl.
Bestandteile von Teff Bread Mix White: Teffmehl (41 Gew.-% mit einer
Fallzahl von 380 oder mehr), Maisstärke, Volleipulver, Tapiokamehl,
Maltodextrin, Sojamehl, Dextrose, Salz, Treibmittel (E500a, E450
oder andere Stabilisatoren), Zitronensäure (E330), Emulgatoren und
Verdickungsmittel (E412, E440, E466, E482).
-
Braunes Brot
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5000
g Teff Bread Mix Brown + seeds, 3250 g Wasser (ungefähr 30°C), 300 g
Hefe, 300 g Margarine, 250 g Olivenöl. Bestandteile von Teff Bread
Mix Brown + seeds: Teffmehl (36%), Maisstärke, Sonnenblumenkörner, Volleipulver,
Leinsamen, Sesamsamen, Tapiokamehl, Maltodextrin, Sojamehl, Dextrose,
Salz, Treibmittel (E500a, E450), Zitronensäure (E330), Emulgatoren und
Verdickungsmittel (E412, E440, E466, E482).
-
Verfahren:
-
Ein
Rührteig
wurde in einem Planetenmischer mit Butterfly-Werkzeug hergestellt.
Die Hefe wurde in Wasser gelöst.
Alle Bestandteile wurden ungefähr
2 Minuten lang langsam gemischt und ungefähr 7 Minuten lang (höchste Beschleunigung)
intensiv gemischt. Der Rührteig
wurde in ein Blech dosiert, und nach ungefähr 35 Minuten Nachgehen wurde
er ungefähr
30 Minuten lang bei einer Temperatur von ungefähr 230°C gebacken. Die Aufgehzeit,
Ofentemperatur und Backzeit sind Richtwerte.
-
Beispiel
3 Glutenfreies
Teff-Spritzgebäck
(holländischer
Biskuitkeks) Rezept:
-
Verfahren:
-
- • Grundspritzteig
herstellen
- • Butter
cremig rühren
- • braunen
Zucker, geriebene Zitronenschale und Ei zugeben und glattrühren Teffmehl
mit Xanthan mischen und portionsweise zugeben
- • direkt
auf leicht eingefettetes Blech spritzen, ungefähr 4 cm breit
- • bei
ungefähr
180°C backen
- • Backzeit
ungefähr
25–30
Minuten
- • ungefähr 9 cm
große
Stücke
schneiden
- • entnehmen
- • Ergebnis
ungefähr
60 Stücke,
Backgewicht ungefähr
30 Gramm pro Stück
-
Die
angegebene Ofentemperatur und Backzeit sind Richtwerte.
-
Beispiel
4 Teffbrot
original Rezept:
-
Verfahren:
-
- • Rührteig herstellen
- • trockene
Komponenten miteinander mischen
- • Wasser,
Eier und Hefe in Schale miteinander kombinieren
- • trockene
Komponenten hinzugeben
- • Margarine
hinzugeben
- • zwei
Minuten lang bei der kleinsten Beschleunigung rühren
- • ungefähr sieben
Minuten lang bei hoher Beschleunigung rühren
- • Rührteig in
Backbleche schöpfen
oder gießen
- • Aufgehzeit
ungefähr
30 Minuten (bis unmittelbar unterhalb des Randes)
- • im
Ofen bei ungefähr
235°C backen
- • Backzeit
ungefähr
25 Minuten
- • entnehmen
und abkühlen
lassen
-
Die
angegebene Aufgehzeit, Ofentemperatur und Backzeit sind Richtwerte.
-
Beispiel
5 Glutenfreier
Teffkuchen, gefüllt Rezept:
-
Verfahren:
-
- • Methode
kalter Rührteig
- • Margarine,
Zucker und geriebene Zitronenschale leicht und flockig rühren
- • gesiebtes
Backpulver unter Teffmehl mischen
- • allmählich Eier
untermischen
- • Rosinen
mit Schaber unterrühren
- • Kuchenbleche
füllen
ungefähr
380 Gramm
- • bei
ungefähr
160°C backen
- • Backzeit
ungefähr
eine Stunde
- • entnehmen
und abkühlen
lassen
-
Die
angegebene Backtemperatur und Backzeit sind Richtwerte.
-
Beispiel
6 Glutenfreier
Teffkuchen Rezept:
-
Verfahren:
-
- • Methode
kalter Rührteig
- • Margarine,
Zucker und geriebene Zitronenschale leicht und flockig rühren
- • gesiebtes
Backpulver unter Teffmehl mischen
- • allmählich Eier
untermischen
- • Teffmischung
mit Schaber unterrühren
- • Kuchenbleche
füllen
ungefähr
380 Gramm
- • bei
ungefähr
160°C backen
- • Backzeit
ungefähr
eine Stunde
- • entnehmen
und abkühlen
lassen
-
Die
angegebene Backtemperatur und Backzeit sind Richtwerte.
-
Beispiel
6 Glutenfreie
Teff-Biskuitkuchen Rezept:
-
Verfahren:
-
- • Methode
warmer Rührteig
- • Zucker,
Eier und geriebene Zitronenschale lauwarm rühren und dann leicht und flockig
schlagen
- • gesiebtes
Backpulver, Teffmehl und Maisstärke
gut mischen
- • Teffmischung
mit Schaber unterrühren
- • auf
eingefettete und mehlbestäubte
Bleche spritzen (Düse
2)
- • Biskuitkuchen
mit Puderzucker bestäuben
- • bei
ungefähr
240°C auf
der unteren Schiene backen!
- • Backzeit
ungefähr
5 Minuten
- • entnehmen
und abkühlen
lassen
-
Die
angegebene Ofentemperatur und Backzeit sind Richtwerte.
-
Beispiel
7 Glutenfreie
Teff-Kanos (holländische
Mandelzungen) und -Rondos (holländische
Mandeltörtchen) Rezept:
-
Verfahren:
-
- • Kuchenteig
herstellen
- • Butter,
braunen Zucker und geriebene Zitronenschale gut mischen
- • Ei
zugeben
- • die
zwei Backpulver und Xanthan mit Teffmehl mischen und zugeben
- • das
Ganze zu einem zusammenhängenden
Teig vermischen
- • gut
abkühlen
lassen und verarbeiten
- • Teig
ist für
mechanische Verarbeitung weniger gut geeignet
- • zu
Mandeltörtchen
oder Mandelzunge verarbeiten
- • Dicke
der Scheiben ungefähr
5 mm
- • Ofentemperatur
ungefähr
210°C
- • Backzeit
ungefähr
25–30
Minuten
-
Die
angegebene Ofentemperatur und Backzeit sind Richtwerte.
-
Beispiel
8 Teff-Pfannkuchen Grundrezept:
-
Verfahren:
-
- • Rührteig herstellen
- • trockene
Komponenten miteinander mischen
- • Milch
und Ei in eine Schale
- • trockene
Komponenten hinzugeben
- • klumpenfreien
Rührteig
herstellen
- • in
gewünschter
Form backen
- • viele
Variationen möglich!
-
Beispiel
9 Glutenfreie
Teff-Portugeesjes (holländische
Mandelcremekuchen) Rezept:
-
Verfahren:
-
- • warmen
Kuchenteig herstellen
- • Eier,
Eigelb, braunen Zucker und geriebene Zitronenschale leicht und flockig
schlagen
- • die
geschmolzene Margarine langsam unter die Eimasse heben
- • Xanthan
unter das Teffmehl mischen und mit dem Schaber gut unter die Masse
rühren
- • herausschaben
und erneut mit dem Schaber unterrühren
- • mit
einem Spritzbeutel bis unmittelbar unterhalb des Randes in leicht
eingefettete Bleche spritzen
- • in
einem Ofen bei ungefähr
220°C backen
- • Backzeit
ungefähr
10 bis 12 Minuten
- • entnehmen
und abkühlen
lassen
-
Die
angegebene Ofentemperatur und Backzeit sind Richtwerte!
-
Beispiel
10 Teffbrot,
gefüllt Rezept:
-
Verfahren:
-
- • Rührteig herstellen
- • trockene
Komponenten miteinander mischen
- • Wasser,
Eier und Hefe in Schale miteinander kombinieren
- • trockene
Komponenten hinzugeben
- • Margarine
hinzugeben
- • zwei
Minuten lang bei der kleinsten Beschleunigung rühren
- • ungefähr sieben
Minuten lang bei hoher Beschleunigung rühren
- • Rosinen,
Korinthen und geröstete
Haselnussstücke
langsam unterheben
- • Rührteig in
Bleche schöpfen
oder gießen
- • Aufgehzeit
ungefähr
30 Minuten (bis unmittelbar unterhalb des Randes)
- • im
Ofen bei ungefähr
235°C backen
- • Backzeit
ungefähr
25 bis 30 Minuten
- • entnehmen
und abkühlen
lassen
-
Die
angegebene Aufgehzeit, Ofentemperatur und Backzeit sind Richtwerte.
-