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Fachgebiet
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Die
Erfindung betrifft die Verwendung eines Analogon vom Protease-Inhibitor
des humanen Amyloidplaque-Core-Proteins.
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Hintergrund
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Über die
Demographie der Alzheimer-Krankheit liegen immer bessere Kenntnisse
vor. Es wird geschätzt,
dass über
5% der Bevölkerung
der USA über
65 Jahren und über
15% der Bevölkerung über 85 Jahren
von dieser Krankheit befallen sind (Cross, A. J., Eur J Pharmacol
(1982) 82: 77–80;
Terry, R. D., et al., Ann Neurol (1983) 14: 497–506). Es wird davon ausgegangen,
dass der Hauptgrund für
die Unterbringung von älteren
Menschen in Dauer-Pflegeeinrichtungen auf diese Krankheit zurückzuführen ist
und dass etwa 65% jener, die in Fachpflegeeinrichtungen sterben,
daran gelitten haben.
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Was
das Problem, dass die Therapie derzeit eine Sache des Eperimentierens
ist, noch verwirrender macht, ist, dass die Diagnose ebenfalls unzuverlässig ist.
Es gibt keinen umkomplizierten diagnostischen Test, und die Diagnose
beruht auf einer Reihe von Auswertungen auf der Basis von negativen
Ergebnissen für
alternative Erklärungen
für die
aufgewiesene Symptomatik. Ausgehend von der Annahme, dass das Vorhandensein
der Krankheit nach dem Tode durch Autopsien des Gehirns exakt beurteilt
werden kann, zeigen die derzeitigen Ergebnisse, dass die aktuellen
diagnostischen Methoden bei lebenden Individuen eine Rate von etwa
20% falsch positiver Diagnosen erbringt.
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Es
wäre extrem
hilfreich für
die Zuweisung einer geeigneten Pflege für die Patienten und die Entwicklung
von Therapien, eine unkomplizierte Assaymethode für die Diagnose
des Vorhandenseins von Alzheimer-Krankheit zur Verfügung zu
haben. Die nachstehend beschriebene Erfindung bietet einen Ansatz
für diese Diagnose.
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Gewisse
Tatsachen über
die biochemischen und metabolischen Phänomene in Verbindung mit dem Vorhandensein
der Alzheimer-Krankheit sind bekannt. Zwei morphologische und histopathologische
Veränderungen,
die in den Gehirnen von Alzheimer-Kranken bemerkt wurden sind Fibrillenveränderungen
(NFT) und Amyloidablagerungen. Intraneuronale Fibrillenveränderungen
sind auch bei anderen degenerativen Erkrankungen vorhanden, doch
scheint das Vorhandensein von Amyloidablagerungen sowohl in den
interneuronalen Räumen
(neuritische Plaques) als auch im umgebenden Mikrogefäßsystem
(vaskuläre
Plaques) für
Alzheimer charakteristisch zu sein. Von diesen scheinen die neuritischen
Plaques am weitesten verbreitet zu sein (Price, D. L., et al., Drug
Development Research (1985) 5: 59–68). Plaques sind auch in
den Gehirnen von älteren Down-Syndrom-Patienten,
die die Alzheimer-Krankheit entwickeln, zu erkennen.
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Das
Protein, das die Masse dieser Plaques ausmacht, wurde teilweise
ausgereinigt und sequenziert. Plaquereiche Gehirne von verstorbenen
Alzheimer-Patienten wurden als einer Quelle zum Extrahieren eines "Core"-Polypeptids von
etwa 4,2 kd, des Amyloidplaque-Core-Proteins (APCP), hierin bezeichnet
als "β-Amyloid-Core-Protein", verwendet. Dieses
Peptid wurde als β-Protein
von Glenner, G., et al., [Biochem Biophys Res Commun (1984) 120:
885–890]
bezeichnet. Die Aminosäuresequenz
des Amino-Terminus
wurde bestimmt [Glenner, G., et al., Biochem Biophys Res Commun
(1984) 122: 1131–1135;
Masters, C. L., et al., Proc Natl Acad Sci USA (1985) 82: 4245–4259],
wobei die von den beiden Gruppen berichteten Aminosäurensequenzen
identisch sind, außer,
dass Glenner et al. ein Glutamin an Position 11 für das zerebrovaskuläre Amy- loid
bei Alzheimer-Krankheit berichten, wohingegen Masters et al. eine
Glutaminsäure
an Position 11 berichten. Auch berichten die ersteren Autoren, dass
das zerebrovaskuläre
Amyloid einen unikalen Amino-Terminus aufweist, wohingegen letztere
Autoren berichten, dass die in Amyloidplaque-Kernen gefundene Form
einen "ausgefransten" Amino-Terminus aufweist,
d. h. den aus dieser Quelle isolierten Peptiden scheinen 3, 7 oder 8
Aminosäuren
vom Amino-Terminus zu fehlen. Beide Gruppen haben gezeigt, dass
dasselbe Peptid in den Amyloidplaque-Kernen und dem vaskulären Amyloid
von erwachsenen, mit dem Down-Syndrom befallenen Individuen gefunden
wird und berichten eine Glutaminsäure an Position 11.
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Weitere
Untersuchungen des β-Amyloid-Core-Proteins
wurden außerdem
vorgenommen von Roher, A., et al., Proc Natl Acad Sci USA (1986)
83: 2662–2666,
was die vollständige
Aminosäure-Zusammensetzung des
Proteins ergab und verifizierte, dass diese keiner eines bekannten
Proteins entsprach. Die erhaltenen Zusammensetzungen stimmten jedoch
ganz offensichtlich nicht mit denen von Allsop, D., et al., Brain
Res (1983) 259: 348352 überein;
noch bestand eine Übereinstimmung
mit den von Glenner oder Masters (supra) veröffentlichten Zusammensetzungen.
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Wong,
C. W., et al., Proc Natl Acad Sci USA (1985) 82: 8729–8732 zeigten,
dass ein synthetisches Peptid, das homolog zu den ersten zehn Aminosäuren des
von Masters (supra) beschriebenen β-Amyloid-Core-Proteins war,
in der Lage war, Antikörper
in Mäusen
zu züchten,
und dass diese Antikörper
zum Färben
nicht nur von Amyloid-beladenen
Zerebralgefäßen, sondern
auch von neuritischer Plaque verwendbar waren. Diese Ergebnisse
wurden bestätigt
von Allsop, D. et al., Neuroscience Letters (1986) 68: 252–256, unter
Verwendung von monoklonalen Antikörpern, die gegen ein synthetisches
Peptid entsprechend den Aminosäuren
8–17 gerichtet
warten. Daher scheint das in verschiedenen Lokalisationen des Gehirns
von Alzheimer-Patienten gefundene Plaque-Protein hinsichtlich der
Immunreaktivität
im allgemeinen ähnlich
zu sein. Es ist in hohem Grade unlöslich, wie durch die Unmöglichkeit
gezeigt, einen Aufschluss in vielen herkömmlicherweise verwendeten Denaturierungsmitteln
wie Detergenzien oder chaotropen Agenzien zu erreichen (Masters,
supra, Allsop, D., et al., (supra)).
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Es
wird in Analogie zu einigen anderen Amyloid-Proteien angenommen,
dass das β-Amyloid-Core-Protein
aus einem Vorläufer
im peripheren Kreislaufsystem oder lymphatischen System gebildet
wird. Es gibt sechs bekannte Fälle
von Krankheits-assozierten Amyloidablagerungen, bei denen die Beschaffenheit
des Vorläufer-Proteins
für das
Amyloid-Protein bekannt ist: für
die primäre
Amyloidose ist die Quelle eine Immunglobulin-Leichtkette; für die sekundäre Amyloidose
ist der Vorläufer
das Amyloid-A-Protein;
für die
Familiäre Amyloid-Polyneuropathie
und die senile Herzamyloidose ist es Präalbumin oder eine Variante
davon; für
das medulläre
Karzinom der Schilddrüse
ist es ein Procalcitonin-Fragment; und für die hereditäre Zerebralblutung ein
Gamma-Trace-Fragment
(siehe z. B. Glenner, G. New England Journal of Medicine (1980)
302: 1283; Sletton, K., et al., Biochem J (1981) 195: 561; Benditt,
et al., FEBS Lett (1971) 19: 169; Sletton, K., et al., Eur J Biochem
(1974) 41: 117; Sletton, K. et al., J Exp Med (1976) 143: 993).
Das Vorangegangene stellt eine Teilauflistung dar, wobei es zumindest
eine Anzahl weiterer Nachweise hinsichtlich des Procalcitonin-Fragments als
einem Vorläufer
für das
Amyloid des Schilddrüsen-Karzinoms
gibt. Alternativ oder zusätzlich
kann solch ein Vorläufer
für β-Amyloid-Core-Protein
im Gehirn gebildet werden.
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Es
wurde beschrieben, dass ein Protein, das die β-Amyloid-Core-Proteinsequenz
innerhalb des Gerüsts
eines größeren Proteins
enthält,
existiert (Kang, J., et al., Nature (1987) 325: 733–736). Dieses
Protein, das ein potenzieller Vorläufer in vivo des β-Amyloid-Core-Proteins
ist, wurde aus der Sequenz eines cDNA-Klons vorhergesagt, der aus
einer humanen fötalen
Gehirngewebe-cDNA-Bank isoliert wurde und aus 695 Aminosäure-Resten
besteht, wobei der Amino-Terminus des β-Amyloid-Core-Proteins bei Position
597 beginnt. In Analogie zur oben beschriebenen Reihe kann es sein,
dass solch ein Vorläufer
oder ein Fragment davon im Serum in einer bei Alzheimer-Erkrankten differenzierbaren
Höhe, relativ
zu nicht-betroffenen Individuen, zirkuliert. Alternativ oder zusätzlich können solche
Differenzen in der Zerebrospinalflüssigkeit nachgewiesen werden.
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Gemäß der Erfindung
wird die Verwendung eines Analogons vom Protease-Inhibitor des humanen Amyloidplaque-Core-Protein
bereitgestellt mit der folgenden Aminosäuresequenz:
GluValCys
SerGluGln AlaGluThr GlyProCys ArgAlaMet IleSerArg TrpTyrPhe AspValThr
GluGlyLys CysAlaPro PhePheTyr GlyGlyCys GlyGlyAsn ArgAsnAsn PheAspThr
GluGluTyr CysMetAla ValCysGly SerAlaIle
worin die Aminosäure Arginin
an Position 13 durch Phenylalanin, Tyrosin oder Tryptophan ersetzt
ist, in der Herstellung eines Medikaments zur Hemmung der Chymotrypsin-Aktivität.
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Die
Erfindung stellt auch die Verwendung eines Analogon vom Protease-Inhibitor
des humanen Amyloidplaque-Core-Protein bereit mit der folgenden
Aminosäuresequenz:
GluValCysSerGluGlnAlaGluThrGlyProCysArgAlaMet
IleSerArgTrpTyrPheAspValThrGluGlyLysCysAla
ProPhePheTyrGlyGlyCysGlyGlyAsnArgAsnAsnPhe
AspThrGluGluTyrCysMetAlaValCysGlySerAlaIle
worin
die Aminosäure
Arginin an Position 13 durch Leucin, Methionin oder Valin ersetzt
ist, in der Herstellung eines Medikaments zur Hemmung der Elastase-Aktivität.
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Diese
und weitere Aufgaben und Merkmale der Erfindung werden bei Lektüre der folgenden
ausführlichen
Beschreibung der Erfindung in Verbindung mit den begleitenden Zeichnungen
umfassender erkennbar werden.
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Kurzbeschreibung der Zeichnungen
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1 zeigt die Basensequenz eines cDNA-Klons,
bezeichnet als λAPCP168i4,
welcher die Aminosäuren
1–751
des β-Amyloid-verwandten
Proteins codiert. Das 168 bp-Insert,
welches diesen Klon von der Sequenz von Kang et al. unterscheidet,
ist unterstrichen.
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2 zeigt eine DNA-Sequenz eines genomischen
Klons, die die ersten 18 Aminosäuren
des β-Amyloid-Core-Proteins
codiert, wie beschrieben von Masters et al. Sie codiert außerdem ein
diesen Aminosäuren unmittelbar
vorangehendes Methionincodon, das potenziell als ein Initiationscodon
verwendet werden könnte;
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3 zeigt die Basensequenz eines cDNA-Klons,
bezeichnet als λSM2W4,
dessen 3'-Ende die
ersten vier Aminosäuren
des β-Amyloid-Core-Proteins
codiert. Sie codiert außerdem
ein diesen Aminosäuren
unmittelbar vorangehendes Methionincodon, wie oben beschrieben;
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4 zeigt die Basensequenz eines cDNA-Klons,
bezeichnet als λSM2W3,
welche 97 Aminosäuren codiert;
die ersten 26 davon entsprechen der Region des β-Amyloid-Core-Proteins, wie beschrieben von Masters
et al., von Glu3 bis Ala28;
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5 zeigt
die Basensequenz und die entsprechende Aminosäuresequenz eines β-Amyloid-verwandten
Proteins, die von λSM2W4
und λSM2W3
abgeleitet sind;
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6 zeigt
das Nukleotid und die abgeleitete Aminosäuresequenz des λSM2W9-β-Amyloid-Klons;
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7 zeigt einen Vergleich der Sequenzen
von λSM2W3
und λSM2W9;
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8 zeigt
die Detektion der mRNAs für λAPCP168i4
und der von Kang et al. beschriebenen mRNA auf einem Nothern-Blot,
wie unter Verwendung von RNAs erzeugt, die aus menschlichem Gehirn
und Humanzellen in Kultur isoliert und an Oligonukleotidsonden hybridisiert
wurden, die für
jede Spezies spezifisch sind;
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9 zeigt das Konstruktionsschema für einen
bakteriellen Expressionsvektor zur Produktion eines β-Amyloid-verwandten
Proteins in Bakterien;
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10 zeigt
das Konstruktionsschema für
einen rekombinanten Vaccinia-Virus-Expressionsvektor zur Expression des
durch λAPCP168i4
codierten Proteins;
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11 zeigt
das Konstruktionsschema für
einen Säugerzell-Expressionsvektor
zur Expression des durch λAPCP168i4
codierten Proteins;
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12 zeigt
die Konstruktion eines Expressionsvektors für die Produktion des in 5 beschriebenen β-Amyloid-verwandten
Proteins, wenn das unmittelbar stromaufwärts der β-Amyloid-Core-Proteinsequenz
codierte Methionin als ein initiierendes Methionin verwendet wird;
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13 zeigt die Verwandtschaft des Peptids,
das durch das λAPCP168i4-168-bp-Insert codiert ist,
mit einer Superfamilie von Proteinen, von der viele Mitglieder eine
Inhibitionsaktivität
für basische
Proteasen zeigen; und
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14 zeigt
die Konstruktion eines synthetischen Tryptophan-Operon-Promotors
und einer Operator-Regulationssequenz, ebenso wie eine Restriktionsstellen-Karte
des Plasmids pTRP233.
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15 zeigt
die Ergebnisse einer Western-Blot-Analyse der CV-1-Zellen, die das β-Amyloid-Protein mit
751 Aminosäuren
produzieren, unter Verwendung von β-Amyloid-spezifischen polyklonalen Antiserum.
Als Kontrolle dient das pSC11-Vaccinia-Virus, dem die β-Amyloid-codierende
Sequenz fehlt.
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16 zeigt
eine Darstellung der Oligonukleotidsequenzen, die zur Konstruktion
von chimären
Genen verwendet werden, die entweder die ompA-Signalsequenz, fusioniert
an die Protease-Inhibitorsequenz (16A),
oder die phoA-Signalsequenz, fusioniert an die Protease-Inhibitorsequenz
(16B), enthält. Die Sternchen weisen auf
die für
jede Konstruktion verwendeten einzelnen Oligonukleotide hin.
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Ausführliche Beschreibung der Erfindung
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A. Definitionen
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Wie
hierin verwendet, meint "β-Amyloid-Core-Protein" das von Masters,
C. L., et al. Proc Natl Acad Sci USA (1985) 82: 4245–4249, beschriebene
Protein, das hierin als "Masters,
et al." bezeichnet
wird. Dieses ca. 4 kD-Protein ist am Amino-Terminus per Sequenzanalyse
als ein Gemisch aus vier Peptiden mit leicht abweichenden Amino-Termini definiert,
wobei die Amino-Termini der drei kleineren Peptide vollständig durch
den des größten codiert
sind. Die ersten 28 Aminosäuren
der längsten
Form sind Asp1-Ala2-Glu3-Phe4-Arg5-His6-Asp7-Ser8-Gly9-Tyr10-Glu11-Val12-His13-His14-Gln15-Lys16-Leu17-Val18-Phe19-Phe20-Ala21-Glu22-Asp23-Val24-Gly25-Ser26-Ser27-Ala28.
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"β-Amyloid-verwandtes Protein" oder "β-Amyloid-verwandtes Peptid", wie hierin definiert,
sind solche Proteine, die innerhalb ihrer Sequenz die β-Amyloid-Core-Proteinsequenz,
wie oben definiert, oder Fragmente solcher Proteine enthalten, die
nicht notwendigerweise die oben definierte β-Amyloid-Core-Proteinsequenz umfassen.
Als ein Beispiel wird diese Bezeichnung zur Bezugnahme auf das Protein
verwendet, beschrieben von Kang, J. et al., Nature (1987) 325: 733–736, hierin
bezeichnet als "Kang,
et al.", welches
das β-Amyloid-Core-Protein
innerhalb seiner Struktur bei Aminosäure 597 eines Proteins mit
695 Aminosäuren
enthält.
Als ein anderes Beispiel betrifft sie das Protein, das durch λAPCP168i4
codiert ist, wie in 1 gezeigt, welches innerhalb
seiner Struktur das β-Amyloid-Core-Protein
bei Aminosäure
653 eines Proteins mit 751 Aminosäuren enthält.
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"Immunogenes β-Amyloid-Core-Peptid" oder "immunogenes β-Amyloid-verwandtes
Peptid" beziehen sich
auf Peptide, deren Aminosäurensequenzen
denen einer bestimmten Region des β-Amyloid-Core-Proteins oder β-Amyloid-verwandten
Proteins entspricht, und die zum Provozieren einer Antikörperreaktion
in einem immunisierten Tier fähig
sind.
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"Genetische Prädisposition
für Alzheimer-Krankheit" bezieht sich auf
eine identifizierbare genetische Mutation oder Alteration, die in
den Genomen von Individuen mit Alzheimer-Krankheit gefunden wird,
oder solcher Individuen, die zur Entwicklung der Alzhei mer-Krankheit
destiniert sind, doch nicht in normalen (nicht-erkrankten) Individuen.
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B. DNA-Sequenzen
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DNAs
entsprechend β-Amyloid-Core-Protein
oder β-Amyloid-verwandten
Proteinsequenzen sind als Sonden in der Diagnostik nützlich.
Mehrere DNAs, die Sequenzen enthalten, die Abschnitte einer β-Amyloid-verwandten
Proteinsequenz und β-Amyloid-Core-Proteinsequenz
mit angrenzenden nicht-codierenden Segmenten codieren, sind hierin
beschrieben. Diese DNA-Sequenzen sind daher als Ganzes oder als
Teil in der Diagnostik entweder als intakte Sonden oder als Fragmente
nützlich.
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Eine
DNA-Sequenz, die ein β-Amyloid-verwandtes
Protein codiert, umfassend die Nukleotidsequenz und die entsprechende
abgeleitete Aminosäuresequenz,
ist in 1 gezeigt. Diese DNA-Sequenz
codiert ein etwa 82.610 Dalton-Protein, das das β-Amyloid-verwandte Core-Protein enthält.
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Die
in 1 dargestellte β-Amyloid-Protein-cDNA-Sequenz
kann aus dem Bakteriophagen λAPCP168i4
isoliert werden. Dieser humane Fibroblasten-cDNA-Klon wurde erhalten
aus einer cDNA-Bank, die in λgt10
unter Anwendung standardmäßiger Techniken
aus SV40-transformierten Fibroblasten-(SV80)-Zellen hergestellt
wurde (Todaro, G. J., et al., Science (1966) 153: 1252–1254).
Die λgt10-SV80-Bank
wurde mit einem Gemisch von markierten Oligonukleotiden gescreent.
Zwei unikale Phagen, die β-Amyloid-verwandte Sequenzen
enthielten, wurden erhalten; diese β-Amyloid-verwandten Sequenzen wurden in einen
Plasmid-Vektor subkloniert, und die Sequenzieranalyse ergab eine
mit der Sequenz, die das Kang et al.-β-Amyloid-verwandte Protein codiert,
colineare Sequenz, mit Ausnahme des Vorhandenseins eines 168-Basenpaar-Inserts.
Das 168-Basenpaar-Insert unterbricht das Codon für Val289 der
Kang et al.-Sequenz, was zum Verlust dieser Aminosäure aus
dem λAPCP168i4-Protein führt. Das
168-Basenpaar-Insert codiert, zusammen mit den aus dem unterbrochenen
Val289-Codon gewonnenen 3 Basenpaaren, 57
neue Aminosäuren,
die in 1 unterstrichen sind. Stromabwärts dieser
Insertion liegt bei Codon 653 der 1 das
Amino-terminale Aspartat des β-Amyloid-Core-Proteins,
beschrieben von Masters et al. Der λAPCP168i4-Klon wurde hinterlegt
bei ATCC am 1. Juli 1987 unter der Zugriffs nummer 40347.
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Besonders
nützlich
sind jene Sequenzen, die das in λAPCP168i4
gefundene Insert von 57 Aminosäuren
codieren, als auch solche Sequenzen, die die entsprechende "Junktion" der Kang et al.-β-Amyloid-verwandten
Proteinsequenz codieren.
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Zum
Beispiel sind DNA-Sequenzen, die ein β-Amyloid-verwandtes Protein
mit einer Aminosäuresequenz
entsprechend den Resten 289 bis 345 des oben identifizierten Proteins
codieren, d. h. ein β-Amyloid-verwandtes
Protein der Aminosäuresequenz:
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Dieses
spezielle Peptid, einschließlich
seiner Fragmente, unterscheidet das in 1 dargestellte β-Amyloid-verwandte
Protein von anderen berichteten Formen.
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In
dieser Beschreibung wird auch ein β-Amyloid-verwandtes Protein
mit der DNA-Sequenz
und der abgeleiteten Aminosäuresequenz
entsprechend den Aminosäure-Resten 284-Val289-(V289-345)-349 der in 1 dargestellten β-Amyloid-verwandten
Sequenz offengelegt (worin V eine Deletion der Reste 289 bis 345 symbolisiert).
Ein diese spezifische Region durchspannendes Oligopeptid wäre zur Erzeugung
eines Proteinspezifischen diagnostischen Reagenz zur Differenzierung
zwischen der von Kang et al. beschriebenen genetischen Variante
des β-Amyloid-verwandten
Proteins und des in 1 dargestellten β-Amyloid-verwandten Proteins
nützlich.
Daher umfasst dieses ein β-Amyloid-verwandtes
Protein der Aminosäuresequenz:
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Ein
innerhalb der Sequenz dieses Peptids enthaltenes kleineres Peptid
könnte
eben falls verwendet werden.
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Oligonukleotide,
die für
das 168-Basenpaar-Insert und für
die Junktionen dieser Region des von Kang et al. beschriebenen β-Amyloid-verwandten
Proteins spezifisch sind, können
synthetisiert und zum Vergleich der Höhen der mRNA-Expression dieser
beiden unterschiedlichen Proteine verwendet werden. Als ein Beispiel wurden
für das
168-Basenpaar-Insert
spezifische Oligonukleotide, bezeichnet als Oligo #2734
und für die "Junktions"-Region, bezeichnet
als Oligo #2733
unter Anwendung der Phosphoramidit-Chemie
auf einem Applied Biosystems DNA-Syntheseautomaten
synthetisiert.
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Das "Junktions"-Oligo ist zu 15
Basenpaaren auf beiden Seiten des Inserts komplementär und wird zur
Unterscheidung zwischen der veröffentlichten β-Amyloid-verwandten Proteinsequenzen
und der λAPCP168i4-Sequenzen
unter im Fachgebiet bekannten spezifischen Hybridisationsbedingungen
verwendet, unter denen eine perfekte Passung von 15 Basenpaaren
instabil ist, wohingegen eine perfekte Passung von 30 Basenpaaren
stabil ist. Diese Oligonukleotide werden zum Screenning von cDNA-Banken oder von mRNA von
verschiedenen Quellen als einem Assay zur Messung der Expressionshöhe einer
spezifischen Sequenz verwendet.
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Ein
anderes nachstehend beschriebenes Beispiel ist eine genomische Sequenz,
die die ersten 18 Aminosäuren
(19, sofern Met enthalten ist) der β-Amyloid-Proteinsequenz codiert,
die für
Alzheimer-Krankheit in neuritischen Plaques charakteristisch sind.
Der Klon wurde erhalten in λ Charon
4A aus der genomischen Bank, beschrieben von Lawn, R. M., et al.,
Cell (1978) 15: 1157–1174,
und wurde teilweise sequenziert, wie in 2 gezeigt.
Wie zu erkennen, enthält
der sequenzierte Abschnitt des genomischen Klons ein 57-Basenpaar-Segment,
welches die Aminosäuren
1–18 des
zuvor berichteten β-Amyloid-Core-Proteins
und ein unmittelbar vorangehendes Methionin codiert. Stromabwärts des
18-Aminosäure-Codons
weicht die genomische Sequenz hinsichtlich der Codonsequenz von
der ab, die für
die berichtete Aminosäuresequenz
des β-Amyloid-Core-Proteins
zu erwarten war. Unter Bezugnahme auf das durch die Sequenz der 4 codierte Protein und durch Untersuchung
der Sequenzen, die diese Region flankieren, unter Einbeziehung von
im Fachgebiet bekannten Kenntnissen, handelt es sich bei dieser
Divergenz wahrscheinlich um eine Intronsequenz. Dieser Klon, bezeichnet
als λSM2,
wurde hinterlegt bei ATCC am 13. November 1986.
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Eine
von dem genomischen Klon (siehe 2)
abgeleitete HindIII/RsaI-Sonde wurde als einer Sonde zum Isolieren
von cDNA-Fragmenten gemäß standardmäßiger Verfahrensweisen
aus einer cDNA-Bank verwendet, die in λgt10 aus temporalem und parietalem
Cortexgewebe eines normalen menschlichen Gehirns (das Individuum
war ein 55 Jahre alter Mann, der an Herzinfarkt gestorben war) konstruiert.
Die drei cDNA-Klone, die isoliert wurden, wurden in konventioneller
Weise sequenziert und eine Passung mit Aminosäuresequenzen in jedem der drei
möglichen
Leseraster zum Identifizieren der Regionen, die für β-Amyloid-verwandte Proteine
codieren, vorgenommen. Einer der Klone, bezeichnet als λSM2W4, enthält eine
3'-End-terminale
Sequenz, welche die Asp Ala Glu Phe-Aminosäuren am 5'-Ende des β-Amyloid-Core-Proteins codiert,
wie zu sehen in 3, welche die komplette
Basensequenz des Klons zeigt. Dem Asp1-Codon
geht unmittelbar ein Methionincodon voran. Ein zweiter Klon, bezeichnet
als λSM2W3,
enthält
ein 5'-Region-Segment,
welches eine 6-bp-Überlappung
mit dem 3'-Ende
des λSM2W4-Klons
(einer EcoRI-Restriktionsstelle) aufweist, die Aminosäuren 3 und
4 des β-Amyloid-Core-Proteins
codiert, und zusätzliche
95 Codons, die den Rest eines β-Amyloid-verwandten
Proteins codieren. Die DNA-Sequenz für das Protein von 100 Aminosäuren (einschließlich Met),
codiert in λSM2W4
und λSM2W3,
ist in 5 gezeigt. Es ist natürlich klar, dass das Methionin
möglicherweise
in vivo prozessiert wird und dass das in dieser Figur dargestellte β-Amyloid-verwandte
Protein daher eine Sequenz aus 99 Aminosäuren sein kann.
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Ein
dritter cDNA-Klon codiert einen Abschnitt eines β-Amyloid-verwandten Proteins,
welcher von λSM2W3
in der Region abweicht, wie durch Differenzen von 15 Nukleotiden
und Differenzen von 4 Aminosäuren
in der Region der Aminosäuren
3 bis 44 der 5 gezeigt. Die DNA-Sequenz und
die abgeleitete Aminosäuresequenz
für diesen
Klon, bezeichnet als λSM2W9,
sind in 6 angegeben. Ein Vergleich mit λSM2W3 ist
in 7 angegeben.
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C. Protein-Produktion
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Die
hierin beschriebenen cDNA-Klone ermöglichen die Konstruktion von
Codierungssequenzen, die zum Erhalt eines vollständigen β-Amyloid-verwandten Proteins,
eines β-Amyloid-verwandten
Proteins von 100 Aminosäuren,
das die für β-Amyloid-Core-Protein berichteten
Amino-terminalen Sequenzen enthält,
und weiterer gewünschter
Proteine exprimiert werden können.
Diese Sequenzen können
in einen geeigneten Expressionsvektor zur Produktion des Proteins
inseriert werden. Einzelheiten zur Methode des Konstruierens einer DNA-Subsequenz
der 1 und die Insertion dieser Sequenz
in einen bakteriellen Expressionsvektor sind in Beispiel 2 wiedergegeben.
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Kurz
gesagt wurde ein E. coli-Expressionsvektor, bezeichnet als pAPCP118-3,
für die
Expression eines Fusionsproteins konstruiert, bestehend aus den
in 1 angegebenen Aminosäure-Resten
655 bis 751. Die Konstruktion des pAPCP118-3 wurde durch Zusammenbringen
der folgenden drei Fragmente erreicht: (1) einem Plasmid-Rückgrat (bestehend
aus pBR322-Replikationsfunktionen, einem Ampicillin-Resistenzgen, dem
Tryptophan-Promotor und Operator, einer Ribosomen-Bindungsstelle,
der DNA, die sieben Amino-terminale Codons des β-Galactosidase-Strukturgens
codiert, gefolgt von sechs Threonin-Resten und den Transkriptions-Terminationssignalen);
(2) einem Eco-RI-HaeII-Fragment,
das die Aminosäure-Reste
655–728
der Sequenz der 1 codiert; und (3)
ein synthetisches Fragment, das die Aminosäure-Reste 729–751 der
Sequenz der 1 codiert, gefolgt von
einem Stoppcodon.
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Der
resultierende Vektor wurde zum Transformieren von E. coli-W3110
verwendet, und die Expression des Fusionsproteins wurde durch Reduzieren
der Tryptophankonzentration, gefolgt von der Zugabe von 3–8-Indolacrylsäure, induziert.
Das resultierende Protein kann unter Anwendung herkömmlicher
Reinigungstechniken ausgereinigt werden, woraufhin das resultierende
gereinigte Material zur Verwendung in der Produktion von Antikörpern für diagnostische
Assays zur Verfügung
steht.
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Die
komplette Codierungssequenz des in 1 dargestellten β-Amyloid-verwandten
Proteins wurde in zwei Fragmente aus dem hinterlegten λAPCP168i4-Klon
subkloniert und in pSC11 inseriert, einem Vaccinia-Virus-Expressionsvektor.
Die Konstruktion des resultierenden Vektors, pFL4T4BV, ist in 10 veranschaulicht.
Kurz gesagt wird ein etwa 1,06 Kilobasen-(kb)-EcoRI-Fragment, das
die Aminosäure-Reste 655–751 des
in 1 dargestellten Proteins überspannt,
in EcoRI-verdautes Plasmid pGEM-3TM (erhältlich von
Promega Biotec) kloniert, um einen Intermediat-Vektor zu schaffen,
bezeichnet als p4BI. Anschließend wurde
p4BI mit HindIII verdaut, um einen Großteil der 3'-nicht-codierenden Sequenz der β-Amyloid-verwandten
Sequenz zu entfernen. Der resultierende Vektor p4BΔRI wurde
mit EcoRI verdaut und mit alkalischer Phosphatase aus Kälberdarm
behandelt, bevor er in das 2088 bp-EcoRI-Fragment, abgeleitet von λAPCP168i4,
ligiert wurde, um p4T4B zu erhalten. Dieses Plasmid wurde mit SmaI
und XmnI verdaut, um ein 2678 bp-Fragment zu erzeugen, das die komplette,
in 1 gezeigte Protein-codierende Sequenz überspannte.
-
Das
durch dieses SmaI-XmnI-Fragment codierte Gen wurde in einen wohlbekannen
Vaccinia-Virus-Vektor, pSC11, zur anschließenden Expression des β-Amyloid-verwandten Proteins
in CV-1-Affennierenzellen unter Verwendung eines eukaryontischen
transienten Expressionssystems inseriert, wie beschrieben bei Cochran,
M. A., et al., Proc Natl Acad Sci USA (1985) 82: 19–23. Häufiger wird
dieser Vektor zur in vivo-Protein-
und Antikörper-Produktion
in Tieren verwendet, nachdem seine Sequenzen in das Vaccinia-Virus-Genom
inseriert wurden (siehe nachstehender "Antikörper-Produktions"-Abschnitt).
-
In ähnlicher
Weise können
Säuger-Vektoren
zur Expression des hierin beschriebenen β-Amyloid-Core-Proteins oder β-Amyloid-verwandten
Proteins genützt
werden. Zum Beispiel enthält
Plasmid phGH-SV (10) (ein in EPA 217 822, veröffentlicht am 15. April 1987,
beschriebenes und hierin durch Bezugnahme mit aufgenommenes Plasmid)
ein pUC8-Plasmid-Rückgrat,
den hMT-IIa-Genpromotor und Regulatorelemente, SV-40- DNA-Promotor und
Enhancer-Elemente, und die codierenden Abschnitte des hGH-Gens und die 3'-regulatorischen
Sequenzen. Dieses Plasmid kann mit BamHI und SmaI verdaut und mit
BamHI-Linkern behandelt werden, um die humanes Wachstumshormon-Protein
codierende Sequenz zu deletieren und die 3'-nicht-codierenden Sequenzen und regulatorischen
Elemente an das Plasmid-Rückgrat
angeknüpft
zu belassen. Dieses DNA-Stück
von etwa 5100 Basenpaaren wird gelgereinigt und an BamHI-Linker ligiert. Der
Verdau mit BamHI, die nochmalige Reinigung des DNA-Fragments und
die anschließende
Ligation ergeben ein als pMTSV40 polyA Bam bezeichnetes Plasmid,
welches die strukturellen und regulatorischen Elemente enthält, die
einen Säugerzell-Expressionsvektor
ausmachen. Nach dem BamHI-Verdau des pMTSV40 polyA BamHI und der
Reparatur in Gegenwart von DNA-Polymerase I und aller vier dNTPs,
steht dieser Vektor zur Insertion des 2678 bp-SamI-XmnI-Restriktionsfragments
des Plasmids p4T4B zur Verfügung.
Der resultierende Vektor kann für
eine effiziente Proteinexpression in CHO-Zellen verwendet werden,
wie in Beispiel 4 beschrieben.
-
Außerdem kann
die Sequenzinformation aus dem λSM2W4-Klon,
dargestellt in 3, kombiniert mit den
im λSM2W3-Klon
vorhandenen Sequenzen, zur Konstruktion eines Säugerzell-Expressionsvektors
verwendet werden, der das in 5 beschriebene
Protein codiert.
-
Der
sekretierte Proteaseinhibitor kann in biologisch aktiver, rückgefalteter
und im wesentlichen reiner Form aus der Bakterienbrühe unter
Verwendung einer Festträger-Affinitätsmatrix,
wie zum Beispiel Sepharose-Kügelchen,
an die eine Serinprotease mit hoher Affinität für die Inhibitor-Aktivität gebunden
ist, rückgewonnen
werden. Zu für
diesen Zweck verfügbaren
Enzymen zählen
zum Beispiel die humanen Serinproteasen Trypsin und Chymotrypsin.
Ist der Proteaseinhibitor einmal an den Kügelchen eingefangen, so kann
das Protein unter Anlegen saurer Bedingungen, wie etwa einem niedrigen
pH-Milieu im Bereich von etwa 1,0 bis 5,0, bevorzugt 1,25, eluiert
werden. Das eluierte Protein kann wesentlich ausgereinigt werden,
das heißt
zu mindestens 70%, bevorzugt 80%, bevorzugter 90%, am bevorzugtesten
zu mindestens 95%, rückgewonnen
werden, wie mittels Hochleistungs-Flüssigchromatographie (HPLC)
gemessen (z. B. einer C4-Säule
unter Verwendung eines 60% Acetonitril/0,1% Trifluoressigsäure- Elutionsgradienten).
-
D. Antikörper-Präparierung
-
Gegen β-Amyloid-Core-Protein
und β-Amyloid-verwandte
Proteine spezifische Antikörper
werden mittels bekannter Verfahrensweisen präpariert. Beispielsweise wird
unter Verwendung synthetischer Peptide typischerweise die Proteinsequenz
für Regionen
von mindestens etwa 10 Aminosäuren
Länge analysiert,
die hauptsächlich
polare und/oder geladene Aminosäure-Reste
aufweisen, um günstige
immunogene Regionen zu identifizieren.
-
Als
anderes Beispiel kann die in 1 gezeigte
DNA-Sequenz für
das Design von Oligopeptiden verwendet werden, die für die inserierte
Sequenz in λAPCP168i4
spezifisch sind, als auch die entsprechende Junktion dieses Inserts
an das β-Amyloid-verwandte Protein,
beschrieben von Kang et al. Zum Beispiel kann ein Oligopeptid, das
die inserierte Junktion überspannt,
wie etwa Glu-Glu-Val-Val-Arg-Val-Pro-Thr-Thr-Ala, zur Immunisierung
von Tieren verwendet werden, um ein spezifisches Antiserum gegen
diese von Kang et al. beschriebene Region des Proteins zu erzeugen.
Die Untersuchung der Kang et al.-Sequenz ohne Kenntnis der λAPCP168i4-Sequenz
würde die
zur Identifizierung dieses Peptids erforderliche Information als
einem wertvollen Reagenz mittels irgendeiner im Fachgebiet bekannten
Methode nicht liefern. Als ein anderes Beispiel könnten Oligopeptide,
die zur Darstellung der in der 168-Basenpaar-Insertregion vorhandenen
Sequenzen designed sind, in ähnlicher
Weise verwendet werden, um ein Antiserum gegen diese unikale Region
des APCP168i4-Proteins zu erzeugen. Folglich werden die Regionen,
die als für
die Immunogenität
günstig
identifziert sind, mittels herkömmlichen
Peptidsynthesemethoden synthetisiert und kovalent an ein geeignetes
Trägerprotein,
wie etwa Napfschnecken-Hämocyanin,
gebunden. Antikörper
werden gegen das Peptid/Protein-Konjugat in Kaninchen oder ähnlichem
mittels herkömmlichen
Methoden gezüchtet.
Das Vorhandensein des Antikörpers
wird in immunisierten Tieren mittels standardmäßigen Methoden nachgewiesen,
wie etwa der Immunreaktivität
auf das immunisierende synthetische Peptid, das an einer Mikrotiterplatte
fixiert ist, gefolgt von ELISA.
-
Eine
andere Methode der Antikörperproduktion
verwendet das bakteriell erzeugte β-Amyloid-verwandte Fusionsprotein des
Beispiels 2 als dem Immunogen. Die Immunogenität dieses Proteins wird durch
die Immunreaktivität
des Antiserums auf das bakteriell erzeugte Fusionsprotein nachgewiesen.
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Noch
eine weitere Methode der Antikörper-Produktion
beruht auf der Beimpfung des Wirtstiers mit einem rekombinanten
Lebend-Vaccinia-Virus, der ein β-Amyloid-verwandtes Protein
codiert, wobei solche rekombinante Viren mittels etablierter Techniken
unter Einbeziehung der Rekombination zwischen dem Wildtyp-Vaccinia-Virus
und den von pSC11 abgeleiteten Vektoren, wie etwa pFL4T4BV, erzeugt
werden, wie hierin beschrieben. Diese Antikörper können dann in den nachstehend
beschriebenen diagnostischen Assays verwendet werden.
-
Ein
Panel von Antikörpern,
die gegen Peptide spezifisch sind, die von unterschiedlichen Regionen
des β-Amyloid-verwandten
Proteins abgeleitet sind, wie etwa dem 57 Aminosäuren-Insert von λAPCP168i4,
werden weiter auf die Immunreaktivität der im Serum oder der Zerebrospinalflüssigkeit
von Patienten mit Alzheimer-Krankheit vorhandenen β-Amyloid-verwandten
Proteine analysiert, um für
einen diagnostischen Assay der Alzheimer-Krankheit geeignete Antikörper zu
identifizieren, wie nachstehend erörtert.
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E. Diagnostische und prognostische
Methoden
-
Die
in 3, 4 und 6 für β-Amyloid-verwandtes
Protein beschriebenen DNA-Sequenzen
stammen hauptsächlich
von einem offensichtlich gesunden Mann im fortgeschrittenen Alter,
der keine Anzeichen der Alzheimer-Krankheit zum Zeitpunkt des Todes
zeigte. Die in 1 für ein anderes β-Amyloid-verwandtes Protein
beschriebene λAPCP168i4-Sequenz
ist von kultivierten Fibroblastenzellen abgeleitet. Diese Sequenzen
liefern einen Standard zum Identifizieren von Mutationen in genomischen
Sequenzen, die in Individuen mit Alzheimer-Krankheit gefunden werden
und die daher wahrscheinlich mit einer Prädisposition für die Krankheit verbunden
sind.
-
1.
Prognostische Methoden. Die Assays werden zur Bestimmung der genetischen
Prädisposition
eines Individuums für
die Alzheimer-Krankheit verwendet. Diese Tests wen den die hierin
bezeichneten DNA-Sequenzen in einer vergleichenden Studie mit Proben
der DNA des Patienten an, um Polymorphismen in der Region des Chromosoms
zu definieren, die das β-Amyloid-Gen
enthält.
Alternativ oder gleichzeitig können
die hierin genannten DNA-Sequenzen bei einer Nukleinsäure-Hybridisationsanalyse
verwendet werden, um Alterationen zu definieren, welche Alterationen
Additionen, Deletionen, Mutationen oder Substitutionen in der DNA oder
RNA umfassen sollen, die β-Amyloid-verwandte Proteine
codiert.
-
Alterationen
in den β-Amyloid-verwandten
Proteinsequenzen, die mit Alzheimer-Krankheit korrelieren, können mittels
einer differenziellen Sondenbindungsmethode untersucht werden. Unter
geeigneten Hybridisationsbedingungen, wie im Fachgebiet bekannt,
binden die Oligonukleotidsonden an völlig komplementäre Sequenzen,
doch nicht an eng verwandte, doch veränderte Sequenzen.
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Bei
einer Assaymethode werden aus dem Testpatienten präparierte
Nukleinsäureproben
mit jeder Sonde unter den definierten Hybridisationsbedingungen
hybridisiert und auf die Bindung an spezifische Oligonukleotide
untersucht. Alterationen, und daher eine Prädisposition für Alzheimer-Krankheit,
werden durch Bindung an eine Sonde, doch nicht an die andere Sonde,
bestätigt.
Die Sondenbindungsmethode wurde in ihrer Anwendung auf andere genetische
Krankheiten beschrieben von Conner, B. J., et al., Proc Natl Acad
Sci USA (1983) 80: 278–282.
-
Alternativ
können
Sonden, die von den oben beschriebenen genomischen oder cDNA-Sequenzen abgeleitet
sind, zur Identifizierung von Polymorphismen der Restriktionsfragmentlänge verwendet
werden, die mit einer genetischen Prädisposition für Alzheimer-Krankheit
verbunden sind. Anfänglich
werden die Sonden zur Identifizierung von Restriktionsfragmentlängen von
sowohl gesunden als auch erkrankten genomischen Verdauproben verwendet.
Veränderungen
der Restriktionsfragmentlängen,
die mit der Alzheimer-Krankheit korrelieren, werden dann einem genetischen
Screening mittels standardmäßiger Methoden
unterzogen. Das heißt, das
genomische Material der Testperson wird mit dem/n Restriktionsenzym(en)
von Interesse verdaut und das Fragmentmuster bei Southern-Blotting
mit der markierten Sonde bestimmt.
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2.
Diagnostische Methoden. Bei verschiedenen anderen klinischen Amyloidosen
stellen die amyloidogenen Peptide Varianten der normal exprimierten
Genprodukte dar. Diese Peptide wurden entweder durch abweichende
proteolytische Prozessierung oder durch genetische Läsionen verändert, die
eine Alteration in den primären
Aminosäuresequenzen
ergeben. Es gibt bekannte Amyloidosen, wie etwa die Familiäre Amyloid-Polyneuropathie (FAP),
bei der eine Mischung von normalem Vorläufer und von amyloidogener
Variante innerhalb des Kreislaufs coexistiert. Eine abweichende
Gewebeverteilung für
die Expression des aberranten Genprodukts, oder irgendeine andere
Abweichung in seiner Expressionshöhe, seiner Sequenz oder seiner
Prozessierung bei der Alzheimer-Krankheit könnte Signifikanz bezüglich der
Ethiologie der Amyloidablagerung besitzen.
-
Der
erste diagnostische Test, welcher die hierin beschriebenen Materialien
nützt,
ist ein direkter Antikörper-Assay
auf die Zunahme oder Abnahme des β-Amyloid-Core-Proteins oder der β-Amyloid-verwandten Proteine
in Alzheimer-Patienten relativ zu normalen Individuen. Bei dieser
Methode werden die wie oben beschrieben erhaltenen Antikörper auf
die spezifische Immunreaktivität
mit Proteinen von Individuen, bei denen die Alzheimer-Erkrankung
bekannt ist, gescreent. Das Vorhandensein von immunreaktiven Serumproteinen wird
mittels standardmäßiger Immunoassay-Techniken
bestimmt, wie etwa den Festphasen-ELISA-Techniken.
-
Die
Körperprobe,
die auf das Vorhandensein des β-Amyloid-Core-Proteins
oder β-Amyloid-verwandten
Proteins untersucht wird, ist zum Beispiel Serum oder Zerebrospinalflüssigkeit.
Bei hereditärer
Zerebralblutung mit Amyloidose zum Beispiel, einer Störung, bei
der das Amyloid vom Gamma-Trace-Vorläufer erzeugt wird, kann der
Vorläufer
in der Zerebrospinalflüssigkeit
unter Verwendung eines Immunoassays nachgewiesen werden. Die Mengen
des Vorläufers
sind bei Patienten mit der Krankheit vermindert, was zu der Schlussfolgerung
führt,
dass es während
der Bildung der Ablagerungen aufgebraucht wird. Der Vorläufer wird
im Gehirn erzeugt, weshalb die Zerebrospinalflüssigkeit die geeignete Probe
darstellt.
-
Bei
einem anderen diagnostischen Test ist die DNA, die das β-Amyloid-verwandte
Protein codiert, direkt als einer Sonde zum Nachweis einer Zunahme
oder Abnahme in der Synthese von mRNAs, die β-Amyloid-verwandte Proteine
in den geeigneten Zielzellen codieren, dank ihrer Fähigkeit
zum Hybridisieren an die entsprechende mRNA nützlich. Ein Fall, der die Nützlichkeit
dieser Methode zeigt, ist nachstehend in Beispiel 5 angegeben.
-
Ein
dritter diagnostischer Assay ermöglicht
den Nachweis von Antikörpern
gegen das Amyloid-Protein im Serum eines Patienten unter Anwendung
solcher standardmäßiger ELISA-Techniken,
bei denen das gereinigte rekombinante Amyloid-Protein oder synthetische
Peptid an den Festträger
gebunden ist.
-
F. Therapeutische Methoden
-
Im
folgenden werden verbesserte therapeutische Behandlungsformen für die Alzheimer-Krankheit
beschrieben. Eine therapeutische Behandlung mittels der Sequenz
des Proteins, das durch das 168 bp-Insert in λAPCP168i4 codiert ist, wird
vorgeschlagen. Unter Anwendung von im Fachgebiet wohlbekannten Methoden, wie
etwa der Verwendung von Computerprogrammen, die Protein-Datenbanken
durchsuchen, um die Protein-Verwandtschaft eines Proteins mit einem
anderen zu vergleichen, wurde das durch das 168 bp-Insert codierte
Protein als homolog zu einer Familie von Proteinen befunden, die
als Kunitz-artige basische Proteaseinhibitoren bekannt sind. Der
Grad der Verwandtschaft des Proteinsegment-Inserts mit drei Mitgliedern
der Kunitz-Familie ist in 13 gezeigt,
worin das Symbol (:) eine Identität zwischen den beiden verglichenen
Sequenzen angibt, und das Symbol (.) die Substitution einer Aminosäure mit ähnlichen
chemischen Eigenschaften angibt. Von der Insertsequenz, dargestellt
durch den Einbuchstaben-Aminosäure-Code
als EVCS ... GSAI, wird gezeigt, dass sie in hohem Grade über ihre
gesamte Länge
mit allen Mitgliedern der Kunitz-Familie verwandt ist (lediglich
drei sind als ein Beispiel gezeigt). Die gezeigten Vergleiche erfolgen
mit: (1) einem humanen Trypsininhibitor, d. h. einem sekretierten
Plasmaprotein, welches Trypsin, Plasmin und lysosomale granulozytische
Elastase hemmt (Wachter, E. und Hochstrassrer, K. Hoppe-Seyler's Z Physiol Chem
(1981) 362: 1351–1355;
Morii, M. und Travis, J. Biol Chem. Hoppe-Seyler (1985) 366: 19–21; (2)
einem Rinder-Trypsininhibitor, welcher Trypsin, Chymotrypsin, Elastasen
und Plasmin hemmt (Hochstrasser, K. und Wachter, E., Hoppe-Seyler's Z Physiol Chem
(1983) 364: 1679–1687;
Hochstrasser, K. et al. Hoppe-Seyler's Z Physiol Chem (1983) 364: 1689–1696; und
(3) einem basischen Rinderserum-Proteaseinhibitor (und seinem Vorläufer), welcher
Trypsin, Kallikrein, Chymotrypsin und Plasmin hemmt (Anderson, S.
und Kingston, I. B. Proc Natl Acad Sci (USA) (1983) 80: 6838–6842. Basierend
auf diesem Verwandtschaftsgrad zur 168 bp-Insert-Proteinsequenz
ist eine Interpretation die, dass diese Region des λAPCP168i4-Proteins
eine Funktion als ein Proteaseinhibitor in vivo aufweist.
-
Dieser
Inhibitor kann zur Milderung oder Verhütung der Alzheimer-Krankheit
in zahlreichen Weisen eingesetzt werden. Da die mit der Alzheimer-Krankheit
verbundenen Amyloid-Plaques aus der Proteolyse des β-Amyloid-Vorläufer-Proteins
resultieren, verhütet
die Verabreichung des Inhibitors zur Verhinderung der Spaltung des β-Amyloid-Vorläufers wahrscheinlich
die Plaquebildung. Ohne an diese Interpretation gebunden werden
zu wollen, kann ein alternativer Wirkmechanismus für den Inhibitor
seine Rolle in der Hemmung einer Protease, was Plaque abbaut, einbeziehen.
Die Verabreichung eines Antagonisten, zum Beispiel eines spezifischen
monoklonalen oder polyklonalen Antikörpers, der mit dem Inhibitor
reaktiv und zum Blockieren der Wechselwirkung des Inhibitors mit
der Protease fähig
ist, ist therapeutisch von Nutzen.
-
Dieser
oder andere peptidische oder nicht-peptidische Proteaseinhibitoren
könnten
zur Behandlung oder Verhütung
der Alzheimer-Krankheit durch einen Mechanismus verwendet werden,
wie z. B. der Verhinderung der Bildung von neuritischen Plaques.
Eine Verabreichungsmethode könnte
die nasale Verabreichung eines solchen Peptids beinhalten (da bekannt
ist, dass die Blut-Hirn-Grenze unmittelbar hinter der Nasenhöhle offener
ist). Die nasale Verabreichung könnte
durch Formulierung des Proteaseinhibitor-Peptids mit Arzneimittelträgern und
einer wirksamen Menge eines Adjuvans, wie etwa den Fusidinsäure-Derivaten
oder einem Polyoxyethylenether bei einer Konzentration von 0,1 bis
10% (w/w) erreicht werden. Stabilisatoren oder Desinfektionsmittel
könnten
wahlweise zugesetzt werden. Die Menge an Peptid würde in Abhängigkeit
von seiner Wirksamkeit und Bioverfügbarkeit variieren, könnte aber
im Bereich von 0,1–25%
(w/w) liegen. Die Verabreichung würde durch Sprühen von
10 bis 100 μl
der Lösung
in jede Seite der Nase 1–4-mal
täglich
erfolgen, obschon die Dosierung auch häufiger oder weniger häufig erfolgen
könnte.
Zu weiteren Verabreichungsformen zählen eine Lösung des Inihibitors in einem
pharmazeutisch geeigneten Arzneimittelträger, wobei der Inhibitor 0,1–25% (w/w)
beträgt
und wobei der Inhibitor durch Injektion in den Blutstrom oder in
die Wirbelsäule
oder direkt auf das Gehirn verabreicht wird. Ist der Inhibitor nicht-peptidisch,
so kann eine orale Dosierung möglich sein.
-
Weitere
Nützlichkeiten
des vorliegenden Protease-Inhibitors zeigen auf eine Anwendbarkeit
außerhalb der
Behandlung von Alzheimer-Krankheit hin. Zum Beispiel findet bei
einer akuten Pankreatitis eine generelle Freisetzung von Verdauungsproteasen
wie Trypsin, Chymotrypsin und Elastase vom Pankreas in den Blutkreislauf
statt. Es wäre
für die
klinische Handhabung dieser Krankheit nützlich, ein oder mehrere Proteaseinhibitoren
systemisch zu verabreichen, um diese Proteasen zu inaktivieren.
Zum Beispiel wurde von Aprotinin, einem Proteaseinhibitor, der eine
etwa 50%-ige Aminosäure-Homologie mit dem
vorliegenden A4i-Inhibitor teilt, festgestellt,
dass er in Tiermodellen einen klinischen Nutzen zeigt (H. Fritz
und G. Wunderer, Drug Res 33(I), Nr. 4 (1983) S. 479–494). Der
vorliegende Inhibitor ist für
diese Anwendung bevorzugt, da er in geringen Mengen im Blutkreislauf
in Form seines größeren Vorläufers vorhanden
ist, so dass keine allergische oder Immunreaktion auftreten würde, wie
bei Aprotinin oder anderen Inhibitoren von nicht-humanem Ursprung
zu erwarten gewesen wäre.
-
Hierin
werden noch weitere Formen des vorliegenden Inhibitors bereitgestellt.
Die Analoga des Proteaseinhibitors mit 57 Aminosäuren enthalten mindestens eine
Aminosäure-Substitution,
was effektiv ist, um einen Inhibitor mit einer veränderten
Protease-Spezifität zu erhalten.
Im Fachgebiet ist bekannt, das der als P1 bezeichnete
Rest eine Hauptrolle beim Definieren der Spezifität eines
Proteaseinhibitors spielt. Im reifen sekretierten Inhibitor ist
dieser P1-Rest Arg13,
von dem erwartet wird, dass es diesen Inhibitor zu Enzymen mit Trypsin-artigen
Aktivitäten
lenkt. In Analogie zu Aprotinin, bei dem gezeigt wurde, dass die
Modifikation seines P1-Rests die Protease-Aktivität des Inhibitors
modifiziert hat (siehe Gebhard, W., et al. in Proteinase Inhibitors, Hrsg.
Barrett und Salvesin, Amsterdam, N.Y., Oxford: Elsevier 1986), führt die
Modifikation über
die ortsspezifische Mutagenese des Inhibitors zu ähnlichen
Ergebnissen. Für
eine verstärkte
Inhibition von Enzymen mit Chymotrypsin-Aktivität ist Arg13 des
Inhibitors mit aromatischen Aminosäuren, wie z. B. Phe, Tyr und
Trp, substituiert; wohingegen zur Erzeugung eines Inhibitors mit
einer erhöhten
Fähigkeit
zum Hemmen von Enzymen, die eine Humanelastase-Aktivität besitzen,
der Arg13-Rest mit neutralen hydrophoben
Amino säuren,
wie z. B. Leu, Met und Val, substituiert ist.
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Die
Analoga der Proteaseinhibitoren sind aus Oligonukleotiden, die die
spezifischen Codons enthalten, die gewünschte Aminosäure an dieser
Lokation codieren, unter Anwendung ortsspezifischer Mutagenesetechniken
konstruiert, wie im Fachgebiet bekannt. Die gewünschten Aktivitäten der
derart konstruierten Analoga werden unter Verwendung des geeigneten
Enzyms untersucht, zum Beispiel entweder Trypsin, Chymotrypsin oder
Elastase als dem Standard in einem der jeweiligen Assays, zum Beispiel
den Trypsin- oder Chymotrypsin-Assays, beschrieben bei Tan, N. H.
Biochem (1977) 16: 1531–1541,
und den Elastase-Assays, Barrett, A. J. (1981) in Methods in Ezymology,
Band 80, L. Lorand Hrg., Academic Press, New York. Die Aktivität der Analoga
kann mit der des natürlichen
Proteaseinhibitors verglichen werden. Die Kinetik der Inhibition
(Ki) des natürlichen Proteaseinhibitors
für Trypsin
(Ki = 3 × 10–9 M)
und Chymotrypsin (8,5 × 10–9 M)
liegt im nanomolaren Bereich und ist daher recht spezifisch.
-
G. Methoden und Materialien
-
Die
meisten der Techniken, die zum Transformieren von Zellen, Konstruieren
von Vektoren, Extrahieren von Messenger-RNA, Präparieren von cDNA-Banken und
dergleichen eingesetzt werden, werden im Fachbereich breit praktiziert,
wobei die meisten Fachleute in der Praxis mit den standardmäßigen Quellenmaterialien
vertraut sind, die spezifische Bedingungen und Verfahrensweisen
beschreiben. Zu Zwecken der Bequemlichkeit sollen die folgenden
Abschnitte jedoch als eine Richtlinie dienen.
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Wirts- und Kontrollsequenzen
-
Sowohl
prokaryontische als auch eukaryontische Systeme können zum
Exprimieren des β-Amyloid-Cores
und der β-Amyloid-verwandten
Sequenzen verwendet werden; wobei prokaryontische Wirte für die Klonierverfahren
natürlich
am bequemsten sind. Prokaryonten sind am häufigsten durch verschiedene
Stämme
von E. coli vertreten; andere mikrobielle Stämme können jedoch ebenfalls verwendet
werden. E. coli-Stämme können den β-Amyloid-Kern
und die β-Amyloid-verwandten
Proteine in das Periplasma sekretieren, wenn die Gene, die diese
Proteine codieren, an geeignete Signalpeptide fusioniert sind, wobei
bestimmte E. coli-Stämme,
z. B. ein Lipoprotein-Mutantenstamm
wie JE5505 (Kanamari, T. Gene (1988) 66: 295–300), die chimären Proteine
direkt in das Kulturmedium absondern wird.
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Plasmid-Vektoren,
die Replikationsstellen, selektierbare Marker und Kontrollsequenzen
die von einer mit dem Wirt kompatiblen Spezies abgeleitet sind,
enthalten, werden verwendet; zum Beispiel wird E. coli typischerweise
unter Verwendung von Derivaten von pBR322 transformiert, einem Plasmid,
das von einer E. coli-Spezies von Bolivar, et al., Gene (1977) 2:
95, abgeleitet ist. pBR322 enthält
Gene für
die Ampicillin- und Tetracyclin-Resistenz und stellt so multiple
selektierbare Marker bereit, die in der Konstruktion des gewünschten
Vektors entweder beibehalten oder zerstört werden können. Üblicherweise verwendete prokaryontische Kontrollsequenzen,
die hierin definiert sind, beinhalten Promotoren für die Transkriptionsinitiation,
wahlweise mit einem Operator, zusammen mit Sequenzen von Ribosomen-Bindungsstellen,
einschließlich
solch häufig verwendeter
Promotoren wie den β-Lactamase-(Penicillinase)-
und Lactose-(lac)-Promotorsystemen
(Chang, et al., Nature (1977) 198: 1056) und dem Tryptophan-(trp)-Promotorsystem (Goeddel,
et al., Nucleic Acids Res (1980) 8: 4057) und dem Lambda-abgeleiteten PL-Promotor und der N-Gen-ribosomalen Bindungsstelle (Shimatake,
et al., Nature (1981) 292: 128).
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Zu
weiteren prokaryontischen Kontrollsequenzen zählen Signalsequenzen, welche
die Sekretion eines Proteins in das Periplasma steuern. Zu häufig verwendeten
bakteriellen Signalpeptiden zählen
die ompA- (Kikuchi, et al., Nucleic Acids Res (1981) 9: 5671–5678) und
phoA- (Beck und Bremer, Nucleic Acids Res (1980) 8: 3011–3024)-Signalpeptide,
die an die Proteaseinhibitorsequenz fusioniert werden können.
-
Über Bakterien
hinaus können
auch eukaryontische Mikroben, wie etwa Hefen, als den Wirten verwendet
werden. Laborstämme
von Saccharomyces cerevisiae, Bäckerhefe,
werden am häufigsten
verwendet, obschon eine Anzahl weiterer Stämme oder Spezies allgemein
verfügbar
sind. Vektoren, die beispielsweise den 2-μ-Replikationsursprung von Broach,
J. R., Meth Enz (1983) 101: 307, oder andere Hefe-kompatible Replikationsursprünge (siehe
zum Beispiel Stinchcomb, et al., Nature (1979) 282: 39; Tschumper,
G., et al. Gene (1980) 10: 157 und Clarke, L., et al., Meth Enz
(1983) 101: 300) verwenden, können
eingesetzt werden. Zu Kontrollsequenzen für Hefevektoren zählen Promotoren
für die
Synthese von glykolytischen Enzymen (Hess, et al., J Adv Enzyme
Reg (1968) 7: 149; Holland, et al., Biochemistry (178) 17: 4900).
Zu weiteren, im Fachgebiet bekannten Promotoren zählen der
Promotor für
3-Phosphoglyceratkinase (Hitzeman, et al., J Biol Chem (1980) 255:
2073). Weitere Promotoren, die den zusätzlichen Vorteil der durch
Wachstumsbedingungen und/oder genetischen Hintergrund kontrollierten
Transkription aufweisen, sind die Promotorregionen für Alkoholdehydrogenase
2, Isocytochrom C, Säurephosphatase,
Abbauenzyme in Verbindung mit dem Stickstoff-Metabolismus, das Alpha-Faktorsystem
und die für
die Maltose- und Galactose-Verwertung
verantwortlichen Enzyme. Es wird auch davon ausgegangen, dass Terminatorsequenzen
am 3'-Ende der Codierungssequenzen
erwünscht
sind. Solche Terminatoren sind zu finden in der 3'-untranslatierten
Region, die den Codierungssequenzen in Hefe-abgeleiteten Genen folgen.
-
Es
ist natürlich
auch möglich,
Gene zu exprimieren, die Polypeptide in von multizellulären Organismen abgeleiteten
eukaryontischen Wirtszell-Kulturen codieren. sind. Sie zum Beispiel
Axel et al., US-Patent Nr. 4 399 216. Diese Systeme weisen den zusätzlichen
Vorteil der Herausspleißbarkeit
von Intronen auf und können daher
zum Exprimieren genomischer Fragmente direkt verwendet werden. Zu
nützlichen
Wirtszelllinien zählen VERO-
und HeLA-Zellen, ebenso wie Chinesische Hamster-Ovarien-(CHO)-Zellen.
Die Expressionsvektoren für
diese Zellen enthalten gewöhnlich
Promotoren und Kontrollsequenzen, die mit Säugerzellen kompatibel sind,
wie zum Beispiel die herkömmlicherweise
verwendeten frühen
und späten
Promotoren von Simian-Virus 40 (SV 40) (Fiers, et al., Nature (1978)
273: 113) oder andere virale Promotoren, wie etwa die von Polyoma, Adenovirus
2, Rinderpapilloma-Virus oder Vogelsarkomviren abgeleiteten Promotoren.
Der kontrollierbare Promotor, hMTII (Karin M., et al., Nature (1982)
299: 797–802)
kann ebenfalls verwendet werden. Allgemeine Aspekte der Säugerzell-Wirtssystem-Transformationen
wurden beschrieben von Axel (supra). Obschon diese "Enhancer"-Regionen zur Optimierung
der Expression wichtig sind, scheint es heute, dass dies generell
Sequenzen sind, die stromaufwärts
oder stromabwärts
der Promotorregion in nicht-codierenden DNA-Regionen zu finden sind.
Replikationsursprünge
können,
sofern erforderlich, von viralen Quellen erhalten werden. Die Integration
in das Chromosom stellt jedoch einen herkömmlichen Mechanismus für die DNA-Replikation
in Eukaryonten dar.
-
Transformationen
-
In
Abhängigkeit
von der verwendeten Wirtszelle wird die Transformation unter Anwendung
für solche Zellen
geeigneter standardmäßiger Techniken
vorgenommen. Die Calciumbehandlung unter Verwendung von Calciumchlorid,
wie beschrieben bei Cohen, S. N., Proc Natl Acad Sci (USA) (1972)
69: 2110, oder die RbCl2-Methode, wie beschrieben
bei Manniatis, et al., Molecular Cloning: A Laboratory Manual (1982)
Cold Spring Harbor Press, S. 254 und Hanahan, D., J Mol Biol (1983)
166: 557–580,
kann für
Prokaryonten oder andere Zellen verwendet werden, die wesentliche
Zellwandbarrieren enthalten. Für
Säugerzellen
ohne diese Zellwände
kann die Calciumphosphat-Präzipitationsmethode
von Graham und van der Eb, Virology (1978) 52: 546, optional modifiziert
durch Wigler, M., et al., Cell (1979) 16: 777–785, verwendet werden. Transformationen in
Hefe können
gemäß der Methode
von Beggs, J. D., Nature (1978) 275: 104–109 oder von Hinnen, A., et
al., Proc Natl Acad Sci (USA) (1978) 75: 1929, durchgeführt werden.
-
Vektorkonstruktion
-
Die
Konstruktion geeigneter Vektoren, die die gewünschten Codierungs- und Kontrollsequenzen
enthalten, wendet standardmäßige Ligations-
und Restriktionstechniken an, die im Fachgebiet wohlverstanden sind.
Isolierte Plasmide, DNA-Sequenzen oder synthetisierte Oligonukleotide
werden gespalten, maßgeschneidert
und in der gewünschten
Form religiert.
-
Die
DNA-Sequenzen, die die Vektoren bilden, sind aus einer Reihe von
Quellen erhältlich.
Rückgrat-Vektoren
und Kontrollsysteme sind allgemein zu finden auf verfügbaren "Wirts"-Vektoren, die für die Masse
der Sequenzen in Konstruktion verwendet werden. Für die zweckmäßige Codierungssequenz
kann die anfängliche
Konstruktion im Entnehmen der geeigneten Sequenzen aus cDNA- oder
genomischen DNA-Banken bestehen und tut dies gewöhnlich auch. Ist die Sequenz
jedoch einmal offenbar, so ist die Synthese der gesamten Gensequenz
in vitro möglich,
ausgehend von den einzelnen Nukleotid-Derivaten. Die gesamte Gensequenz
für Gene
einer beachtlichen Länge,
z. B. 500 bis 1000 bp, kann durch Synthetisieren einzelner überlappender
komplementärer
Oligonukleotide und Auffüllen
mit einzelsträngigen
nicht-überlappenden
Abschnitten unter Verwendung von DNA-Polymerase in Gegenwart der
Desoxyribonukleotid triphosphate hergestellt werden. Dieser Ansatz
wurde in der Konstruktion verschiedener Gene einer bekannten Sequenz
erfolgreich eingesetzt. Siehe zum Beispiel Edge, M. D., Nature (1981)
292: 756; Nambair, K. P., et al., Science (1984) 223: 1299; Jay,
Ernest, J Biol Chem (1984) 259: 6311.
-
Synthetische
Oligonukleotide werden entweder mittels der Phosphotriester-Methode
hergestellt, wie beschrieben von Edge et at., Nature (supra) und
Duckworth, et al., Nucleic Acids Res (1981) 9: 1691, oder der Phosphoramidit-Methode,
wie beschrieben von Beaucage, S. L., und Caruthers, M. H., Tet Letts
(1981) 22: 1859 und Matteucci, M. D., und Caruthers, M. H., J Am
Chem Soc (1981) 103: 3185, und können
unter Verwendung handelsüblicher
Oligonukleotid-Syntheseautomaten hergestellt werden. Das Kinasieren
der Einzelstränge
vor dem Vereinigen oder zum Markieren wird unter Verwendung eines Überschusses
erreicht, z. B. etwa 10 Einheiten Polynukleotidkinase auf 1 nmol
Substrat in Gegenwart von 50 mM Tris, pH 7,6, 10 mM MgCl2, 5 mM Dithiothreitol, 1–2 mM ATP, 1,7 pmol γ32P-ATP (2,9
mCi/mmol), 0,1 mM Spermidin, 0,1 mM EDTA.
-
Stehen
die Komponenten der gewünschten
Vektoren auf diese Weise einmal zur Verfügung, so können sie ausgeschnitten und
unter Anwendung standardmäßiger Restriktions-
und Ligationsverfahrensweisen ligiert werden.
-
Die
ortsspezifische DNA-Spaltung wird durch Behandeln mit dem geeigneten
Restriktionsenzym (oder Enzymen) unter Bedingungen vorgenommen,
die im Fachgebiet allgemein verstanden sind, wobei die Einzelheiten
dazu vom Hersteller dieser handelsüblichen Restriktionsenzyme
spezifiziert sind. Siehe z. B. New England Biolabs, Produkt-Katalog. Im allgemeinen
wird etwa 1 μg
der Plasmid oder DNA-Sequenz durch eine Einheit des Enzyms in etwa
20 μl Pufferlösung gespalten;
in den hierin angegebenen Beispielen wird typischerweise ein Überschuss
an Restriktionsenzym verwendet, um den vollständigen Verdau des DNA-Substrats
zu gewährleisten.
Inkubationsdauern von etwa einer Stunde bis zwei Stunden bei etwa
37°C sind
realistisch, obschon Abweichungen davon tolerierbar sind. Nach jeder
Inkubation wird das Protein durch Extraktion mit Phenol/Chloroform
entfernt, dem eine Etherextraktion folgen kann, und die Nukleinsäure aus
den wässrigen
Fraktionen durch Präzipitation
mit Ethanol gewonnen. Sofern erwünscht,
kann eine Größenauftrennung
der gespaltenen Fragmente mittels Polyacrylamidgel- oder Agarosegel-Elektrophorese
unter Anwendung standardmäßiger Techniken
erfolgen. Eine allgemeine Beschreibung der Größenauftrennungen ist zu finden
in Methods in Enzymology (1990) 65: 499–560.
-
Die
Restriktions-gespaltenen Fragmente können durch Behandeln mit dem
großen
Fragment von E. coli-DNA-Polymerase I (Klenow) in Gegenwart der
vier Desoxynukleotidtriphosphate (dNTPs) unter Anwendung von Inkubationsdauern
von etwa 15 bis etwa 25 Min. bei 20 bis 25°C in 50 mM Tris, pH 7,6, 50
mM NaCl, 6 mM MgCl2, 6 mM DTT und 0,1–1,0 mM
dNTPs stumpfendig gemacht werden. Das Klenow-Fragment füllt einzelsträngige Überhänge am 5'-Ende auf, doch kaut überstehende
3'-Einzelstränge zurück, obschon
die vier dNTPs vorhanden sind. Sofern erwünscht, kann eine selektive
Reparatur vorgenommen werden durch Bereitstellen lediglich eines,
oder eines ausgewählten,
der dNTPs innerhalb der durch die Natur des Überhangs vorgegebenen Begrenzungen.
Nach der Behandlung mit Klenow wird das Gemisch mit Phenol/Chloroform
extrahiert und Ethanol-präzipitiert.
Die Behandlung unter geeigneten Bedingungen mit S1-Nuklease oder
BAL-31 führt
zur Hydrolyse jeglichen einzelsträngigen Abschnitts.
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Ligationen
werden in 15–50 μl-Volumina
unter den folgenden Standardbedingungen und -temperaturen vorgenommen:
zum Beispiel 20 mM Tris-HCl, pH 7,5, 10 mM MgCl2,
10 mM DTT, 33 μg/ml
BSA, 10 mM–50 mM
NaCl und entweder 40 μM
ATP, 0,01–0,02
(Weiss)-Einheiten T4-DNA-Ligase bei 0°C (für eine "klebrige Enden"-Ligation) oder 1 mM ATP, 0,3–0,6 (Weiss)-Einheiten
T4-DNA-Ligase bei 14°C
(für "stumpfendige" Ligation). Intermolekulare "klebrige Enden"-Ligationen werden
gewöhnlich
bei 33–100 μg/ml Gesamt-DNA-Konzentrationen
(5–100
nM Gesamtenden-Konzentration) vorgenommen. Intermolekulare stumpfendige
Ligationen werden bei 1 μM
Gesamtenden-Konzentration vorgenommen.
-
Bei
der Vektor-Konstruktion unter Verwendung von "Vektorfragmenten" wird das Vektorfragment gewöhnlich mit
bakterieller alkalischer Phosphatase (BAP) oder alkalischer Phosphatase
aus Kälberdarm
(CIP) behandelt, um das 5'-Phosphat
zu entfernen und Selbstligation des Vektors zu verhindern. Die Verdaus
werden bei pH 8 in etwa 10 mM Tris-HCl, 1 mM EDTA unter Verwendung
von etwa 1 Einheit BAP oder CIP pro μg des Vektors bei 60°C für etwa eine
Stunde durchgeführt.
Um die Nukleinsäure-Fragmente rückzugewinnen, wird
das Präparat
mit Phenol/Chloroform extrahiert und mit Ethanol ausgefällt. Alternativ
kann eine Religation in Vektoren verhindert werden, die durch einen
zusätzlichen
Restriktionsenzym-Verdau und Abtrennung der unerwünschten
Fragmente doppelt verdaut wurden.
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Für von cDNA
oder genomischer DNA abgeleitete Portionen des Vektors, die Sequenzmodifikationen erfordern,
kann eine ortsspezifische Primer-gelenkte Mutagenese angewendet
werden (Zoller, M. J. und Smith, M. Nucleic Acids Res (1982) 10:
6487–6500
und Adelman, J. P., et al., DNA (1983) 2: 183–193). Dies wird unter Verwendung
eines synthetischen Primer-Oligonukleotids vorgenommen, das zu einer
einzelsträngigen,
zu mutagenisierenden Phagen-DNA komplementär ist, mit Ausnahme einer begrenzten
Fehlpaarung, die die gewünschte
Mutation darstellt. Kurz gesagt wird das synthetische Oligionukleotid
als ein Primer zum Steuern der Synthese eines zu dem Phagen komplementären Strangs
verwendet, und die resultierende teilweise oder vollständig doppelsträngige DNA
wird zu einem Phagen-unterstützenden
Wirtsbakterium transformiert. Kulturen der transformierten Bakterien
werden in Top-Agar ausplattiert, welcher die Plaquebildung einzelner Zellen,
die den Phagen beherbergen, ermöglicht.
-
Theoretisch
werden 50% der neu gebildeten Plaques den Phagen enthalten, der
die mutierte Form als einem Einzelstrang aufweist; 50% werden die
ursprüngliche
Sequenz aufweisen. Die resultierenden Plaques werden nach der Hybridisation
mit kinasiertem synthetischem Primer bei einer Waschtemperatur gewaschen, die
die Bindung an eine exakte Paarung erlaubt, doch bei der ausreichende
Fehlpaarungen mit dem ursprünglichen
Strang vorliegen, um die Bindung zu verhindern. Die Plaques, die
mit der Sonde hybridisieren, werden dann gepickt, gezüchtet und
die DNA gewonnen.
-
Verifikation der Konstruktion
-
Bei
den nachstehend dargestellten Konstruktionen werden die korrekten
Ligationen für
die Plasmidkonstruktion bestätigt,
indem zunächst
der von Dr. M. Casadaban (Casadabon, M., et al., J Mol Biol (1980) 138:
179–207)
erhaltene transformierte E. coli-Stamm MC1061 oder ein anderer geeigneter
Wirt mit dem Ligationsgemisch transformiert wird. Erfolgreiche Transformanten
werden durch Ampicillin-, Tetracyclin- oder eine andere antibiotische
Resistenz oder unter Verwendung anderer Marker ausgewählt, was
von der Art der Plasmidkonstruktion abhängt, wie im Fachgebiet verstanden.
Plasmide von den Transformanten werden dann gemäß der Methode von Clewell,
D. B., et al., Proc Natl Acad Sci (USA) (1969) 62: 1159, präpariert,
wahlweise gefolgt von einer Chloramphenicol-Amplifikation (Clewell,
D. B., J Bacteriol (1972) 110: 667). Mehrere Mini-DNA-Preps werden
gewöhnlich
verwendet, z. B. Holmes, D. S., et al., Anal Biochem (1981) 114:
193–197, und
Birnboim, H. C., et al., Nucleic Acids Res (1979) 7: 1513–1523. Die
isolierte DNA wird durch Restriktion analysiert und/oder durch die
Didesoxynukleotid-Methode von Sanger, F., et al., Proc Natl Acad
Sci (USA) (1977) 74: 5463, sequenziert, wie weiter beschrieben von
Messing et al., Nucleic Acids Res (1981) 9: 309, oder durch das
Verfahren von Maxam, et al., Methods in Enzymology (1980) 65: 499.
-
Die
Erfindung wird anhand der folgenden Beispiele weiter beschrieben
werden. Diese sind lediglich zur Veranschaulichung der Ausführungsformen
der Erfindung angegeben und sollen nicht als Einschränkungen
des Rahmens der Erfindung verstanden werden.
-
Beispiel 1
-
Isolierung eines genomischen
Klons und von cDNA-Klonen, die β-Amyloid-Core-Protein
und β-Amyloid-verwandte
Proteine codieren
-
Eine
humangenomische Bank in Charon 4A λ-Phage wurde unter Verwendung
einer sechsfach degenerativen 38-mer-Sonde entsprechend den ersten
13 Aminosäuren
der N-terminalen Sequenz einer 28 Aminosäuresequenz gescreent. Diese
Sonde,
worin
I Inosin ist, wenn zum Screening der humangenomischen Bank verwendet,
ergab eine starke hybridisierende Kolonie, bezeichnet als λSM2. λSM2-DNA wurde
isoliert und teilweise sequenziert, mit den in
2 gezeigten
Ergebnissen. Der sequenzierte Abschnitt stellt lediglich eine kleine
Fraktion des etwa 10–20
kb-Inserts im aus der genomischen Bank isolierten Phagen dar.
-
Eine
Sonde wurde aus dem HindIII/RsaI-Fragment konstruiert, das etwa
Positionen 201–294
darstellt. Die genomische Sonde wurde zum Screening einer cDNA-Bank
verwendet, präpariert
in λgt10
unter Anwendung standardmäßiger Techniken
aus Hirngewebe eines 55 Jahre alten Mannes ohne Anzeichen von Alzheimer-Krankheit.
Die drei als λSM2W4, λSM2W3 und λSM2W9 bezeichneten
Klone wurden identifiziert.
-
Beispiel 2
-
Die
oben beschriebenen genomischen und cDNA-Sequenzen können zum
Präparieren
eines rekombinanten Proteins in einem effizienten Expressionssystem
verwendet werden. Genomische DNA kann in Zellen verwendet werden,
wie z. B. Säugerzellen,
die zum Prozessieren von Introns fähig sind. Bakterienzellen können zur
Expression der cDNA-Sequenzen verwendet werden.
-
Bakterielle Expression
von β-Amyloid-verwandtem
Protein und Erzeugung des Antiserums
-
A. Konstruktion des Plasmids
pAPCP118-3.
-
Die
Konstruktion eines E. coli-Expressionsvektors für humanes β-Amyloid-verwandtes Protein (655–751) erforderte
das Zusammenbringen von drei DNA-Fragmenten: (1) einem Plasmid-Rückgrat (bestehend
aus Replikationsfunktionen, Ampicillin-Resistenzgen, Tryptophan-Promotor/Operator,
Ribosomen-Bindungsstelle, den Amino-Terminus von E. coli-β-Galactosidase
(7 Aminosäuren)
codierender DNA, gefolgt von sechs Threonin-Resten und Transkriptions-Terminationssignalen),
(2) einem Fragment der β-Amyloid-verwandten
DNA, das Aminosäuren
655–728
codiert, der 1, und (3) einem synthetischen
Fragment der β-Amyloid-verwandten
DNA, das Aminosäuren
729–751
der 1 codiert und dem Stoppcodon UAA.
-
Das
oben genannte Plasmid-Rückgrat
ist aus pTRP83-1 abgeleitet. Plasmid pTRP83-1 ist ein bakterielles
Expressionsplasmid, welches in folgender Weise konstruiert wurde:
-
1. Konstruktion des synthetischen
Tryptophan-Operon-Promotors und Operator-Regulationssequenz
-
Die
zehn in 14 gezeigten Oligodesoxynukleotide
wurden mittels der Phosphotriester-Methode synthetisiert und gereinigt.
500 pmol jedes Oligodesoxynukleotids mit Ausnahme von 1 und 10 wurden
einzeln in 20 μl,
bestehend aus 60 mM Tris-HCl, pH 8, 15 mM DTT, 10 mM MgCl2, 20 μCi
an [λ-32P]-ATP und 20 Einheiten Polynukleotidkinase
(P/L Biochemicals) für
30 Min. bei 37°C,
phosphoryliert. Dem folgte die Zugabe von 10 μl, enthaltend 60 mM Tris-HCl,
pH 8, 15 mM DTT, 10 mM MgCl2, 1,5 mM ATP
und 20 zusätzlichen
Einheiten der Polynukleotidkinase, gefolgt von weiteren 30 Min.
der Inkubation bei 37°C.
Im Anschluss an die Inkubation wurden die Proben bei 100°C für 5 Minuten
inkubiert. 500 pmol der Oligodesoxynukleotide 1 und 10 wurden auf
30 μl im
obigen Puffer ohne ATP verdünnt.
-
16,7
pmol jedes Oligodesoxynukleotids, die ein doppelsträngiges Paar
darstellten (z. B. Oligodesoxynukleotide 1 und 2, 3 und 4, etc., 14)
wurden gemischt und bei 90°C
für 2 Min.
inkubiert, gefolgt von langsamer Abkühlung auf Raumtemperatur. Jedes
Paar wurde dann mit den anderen in der Konstruktion kombiniert und
mit Phenol/Chloroform extrahiert, gefolgt von einer Ethanol-Ausfällung. Die
Oligodesoxynukleotid-Paare wurden in 30 μl rekonstituiert, enthaltend
5 mM Tris-HCl, pH 8, 10 mM MgCl2, 20 mM
DTT, erhitzt auf 50°C
für 10
Min. und sich abkühlen
gelassen auf Raumtemperatur, gefolgt von der Zugabe von ATP zu einer Endkonzentration
von 0,5 mM. 800 Einheiten der T4-DNA-Ligase
wurden dann zugegeben und das Gemisch bei 12,5°C für 12–16 Stunden inkubiert.
-
Das
Ligationsgemisch wurde mit Phenol/Chloroform extrahiert und die
DNA mit Ethanol ausgefällt.
Die getrocknete DNA wurde in 30 μl
rekonstituiert und mit EcoRI und PstI für 1 Stunde bei 37°C verdaut.
Das Gemisch wurde mit Phenol/Chloroform extrahiert und mit Ethanol
ausgefällt,
gefolgt von der Auftrennung der verschiedenen doppelsträngigen DNA-Segmente
durch Elektrophorese auf einem 8%-igen Polyacrylamidgel gemäß der Methode
von Laemmli et al., Nature (1970) 227: 680. Die DNA-Fragmente wurden
durch Nassgelautoradiographie sichtbar gemacht und eine Bande entsprechend
etwa 100 bp Länge
wurde ausgeschnitten und über
Nacht wie beschrieben eluiert. Das ausgeschnittene synthetische
DNA-Fragment wurde an Plasmide M13-mp8 oder M13-mp9 ligiert (Messing
und Vieira, (1982) Gene 19: 259–268),
ebenso mit EcoRI und PstI verdaut und einer Didesoxynukleotid-Sequenzanalyse
unterzogen, um die designte Se quenz zu bestätigen. Diese designte Sequenz
enthält
den Promotor (–35
und –10-Regionen) und die
Operatorregionen des Tryptophan-Operons (trp), als auch die Ribosomen-Bindungsregion
des Tryptophan-Operon-Leader-Peptids. Analoge Sequenzen zu der in 14 gezeigten
Sequenz haben sich als nützlich
in der Expression der heterologen Proteine in E. coli erwiesen (Hallewell,
R. A. und Emtage, S., Gene (1980) 9: 27–47, Ikehara, M., et al., Proc Natl
Acad Sci (USA) (1984) 81: 5956–5960).
-
2. Konstruktion des synthetischen
trp-Promotors/Operators, enthaltend Plasmid pTRP233
-
Plasmid
pKK233-2 (Amann, E. und Brosius, J., Gene (1985) 40: 183) wurde
komplett mit NdeI verdaut und die Enden mit 5 Einheiten E. coli-Polymerase
I, Klenow-Fragment (Boehringer-Mannheim, Inc.) und der Zugabe aller
vier dNTPs auf 50 μM
stumpfendig gemacht. Dies wurde bei 25°C für 20 Min. inkubiert. Im Anschluss
an die Phenol/Chloroform-Extraktion und die Ethanol-Ausfällung wurde
die NdeI-verdaute DNA ligiert und in E. coli transformiert (Nakamura,
K., et al., J Mol Appl Genet (1982) 1: 289–299). Das resultierende Plasmid,
dem die NdeI-Stelle fehlte, wurde als pKK-233-2-Nde bezeichnet.
-
Zwanzig
Nanogramm des Plasmids pKK-233-2-Nde wurden komplett mit EcoRI und
PstI verdaut, gefolgt von einer Kälberdarm-Phosphatase-Behandlung.
Fünfzig
Nanogramm der synthetischen trp-Promotor/Operator-Sequenz, erhalten
aus M13 RF durch Verdau mit EcoRI und PstI, wurden mit zehn Nanogramm EcoRI-
und PstI-verdautem pKK-233-2-Nde gemischt und mit T4-DNA-Ligase
ligiert, gefolgt von einer Transformation in E. coli-JA221-lpp–/l'lacI. Die Transformanten
wurden auf das Vorhandensein der Plasmid-DNA, enthaltend den synthetischen
100 bp-EcoRI-PstI-trp-Promotor/Operator, gescreent; das korrekte
Plasmid wurde dann isoliert und als pTRP233 bezeichnet.
-
pTRP233
wurde mit EcoRI verdaut, die Enden mit Klenow stumpf gemacht, und
ligiert, um die EcoRI-Restriktionsstelle zu entfernen. Das Plasmid
wurde als nächstes
mit NdeI und HinIII verdaut, und ein NdeI-EcoRI-HinIII-Fragment,
das β-gal-(thr)6
codiert, zwischen den NdeI- und EcoRI-Stellen zur Schaffung des
Plasmids pTRP83-1 inseriert.
-
Plasmid
pTRP83-1 wurde dann mit EcoRI- und HinIII-Restriktionsendonukleasen
ver daut, und der Verdau wurde in einem 0,6% Agarosegel elektrophoretisch
behandelt (Maniatis, T. et al., S. 157–160). Das große Fragment,
das das Plasmid-Rückgrat
enthielt, wurde aus dem Gel eluiert. Als nächstes wurde das EcoRI-Fragment,
das β-Amyloid-verwandte
Sequenzen, abgeleitet von λSM2W3
(entsprechend den Aminosäuren 655–751 der 1 und 500 bp der 3'-untranslatierten Sequenzen), enthielt,
wurde dann mit HaeII-Restriktionsendonuklease verdaut und in einem
12% Polyacrylamidgel elektrophoretisch behandelt. Das etwa 230 bp-EcoRI-HaeII-Fragment
(enthaltend β-Amyloid-verwandte
Sequenzen, die Aminosäuren
655–728
codieren) wurde eluiert. Der verbliebene Anteil der β-Amyloid-verwandten
Sequenzen der 1, der Aminosäuren 728–751 codiert,
wurde unter Verwendung der sechs in 9 dargestellten
Oligodesoxynukleotide präpariert. 500
pmol jedes Oligodesoxynukleotids mit Ausnahme von 1 und 6 wurden
einzeln phosphoryliert. 167 pmol jedes Oligodesoxynukleotids, die
ein Paar darstellen (z. B. 1 und 2, 2 und 3, etc.) wurden gemischt
und bei 90°C
für 2 Min.
inkubiert, gefolgt von langsamem Abkühlen auf Raumtemperatur. Jedes
Paar wurde dann mit den anderen kombiniert und mit Phenol/Chloroform
extrahiert, gefolgt von einer Ethanol-Ausfällung. Die Paare wurden in
30 μl rekonstituiert,
enthaltend 5 mM Tris-HCl,
pH 8, 10 mM MgCl2, 20 mM DTT, erhitzt auf
50°C für 10 Min.,
und auf Raumtemperatur sich abkühlen
gelassen. ATP wurde zu einer Endkonzentration von 0,5 mM zugegeben,
800 Einheiten T4-DNA-Ligase wurden zugegeben und das Gemisch bei
12°C für 12–16 Stunden inkubiert.
Die Ligation wurde in einem 12% Polyacrylamidgel elektrophoretisch
behandelt, und das 79 bp-HaeII-HinIII-Synthesefragment wurde eluiert.
-
Das
EcoRI-HinIII-Plasmid-Rückgrat
von pTRP83-1, das etwa 240 bp-EcoRI-HaeII-β-Amyloid-cDNA-Fragment und das synthetische
79 bp-HaeII-HinIII-β-Amyloid-Fragment wurden bei
12°C für 12–16 Stunden
ligiert. E. coli-Stamm MC1061 wurde mit dem Ligationsgemisch transformiert
(Maniatis, T., et al., S. 250–251),
und die resultierenden Ampicillin-resistenten Kolonien wurden über Nacht
in 1 ml L-Bouillon, ergänzt mit
100 μg/ml
Ampicillinsulfat, gezüchtet.
Plasmid-DNA wurde mittels der alkalischen Lysemethode präpariert (Maniatis
et al., S. 368–369).
Die Plasmide wurden auf die korrekten Inserts durch Verdau mit EcoRI
und HinIII gescreent. Ein Plasmid, das ein etwa 300 bp-EcoRI-HinIII-Fragment
freisetzte, wurde als pAPCP118-3 bezeichnet.
-
B. Expression von β-Amyloid-verwandtem
Fusionspolypeptid (655–751)
-
Das
Plasmid pAPCP118-3 exprimiert ein 110 Aminosäuren-β-Galactosidase-Threonin-β-Amyloid-verwandtes Fusionsprotein
unter der Kontrolle des E. coli-Tryptophan-Promotors/Operators. E. coli-Stamm W3110
wurde mit Plasmid pAPCP118-3 transformiert, und eine der resultierenden
Ampicillin-resistenten Kolonien wurde für 12–16 Stunden bei 37°C in einem
Medium gezüchtet,
das M9-minimale Salze enthielt (Miller, J., Experiments in Molecular
Genetics, Cold Spring Harbor Laboratory, Cold Spring Harbor, New
York), ergänzt mit
Glucose (0,4%), Thiamin (2 μg/ml),
MgSO4·7H2O (200 μg/ml),
Tryptophan (40 μg/ml),
Casaminosäuren (0,5%)
und Ampicillin (100 μg/ml).
Die Expression wurde durch eine 100-fache Verdünnung der Kultur in ein neues
Medium mit reduziertem Tryptophan (4 μg/ml) für 2 Stunden induziert, gefolgt
von der Zugabe von 3-β-Indolacrylsäure bei
einer Endkonzentration von 25 μg/ml.
Die Expression des β-gal-thr-β-Amyloid-(655–751)-Fusionproteins
erfolgt bei einer Menge von 10–20%
des Gesamtzellproteins und ist in Form von Einschlusskörpern vorhanden,
die durch Phasenkontrastmikroskopie (1000-fache Vergrößerung)
sichtbar gemacht werden können.
Die Zellen wurden 6 Stunden nach der Zugabe der 3-β-Indolacrylsäure durch
Zentrifugation abgeerntet, mit 10 mM Tris-HCl, pH 7,5, gewaschen
und das Zellpellet bei –20°C eingefroren.
-
C. Ausreinigung des Beta-gal-thr-β-Amyloid-(655–751)-Fusionsproteins
für die
Herstellung von Antiserum
-
Ein
Zellpellet von 500 ml der Kultur wurde in 40 ml an 10 mM Tris-HCl,
pH 7,5, 0,6 M NaCl, resuspendiert und mit 8 mg Lysozym und den Protease-Inhibitoren
Phenylmethylsulfonylfluorid (PMSF) und Aprotinin (0,5 mM bzw. 25 μg/ml) für 10 Min.
bei 4°C
inkubiert. Die Lösungen
der beiden Detergenzien, Natriumdesoxycholat (480 μl an 10%
Lösung)
und NP-40 (240 μl
an 20% Lösung)
wurden dann für
weitere 10 Min. der Inkubation bei 4°C zugegeben. Das Zellpellet
wurde zum Zerstören
der Zellen und der freien Einschlusskörper beschallt. RNAse (10 μg/ml) und
DNAse (10 μg/ml)
wurden zugegeben und das Gemisch 30 Minuten lang bei Raumtemperatur
gerührt,
um RNA und DNA zu verdauen. Die Einschlusskörper (und ein Teil der Zelltrümmer) wurden
durch Zentrifugation für
10 Min. bei 5000 UpM (SA600-Rotor) abgesammelt. Der Überstand
wurde verworfen und das Pellet in Proteingel-Probenpuffer für 20 Min.
zum Anlö sen
des Fusionsproteins gekocht. Das Fusionsprotein wurde dann mittels
Elektrophorese in 12% SDS/Polyacrylamidgelen gereinigt (Laemmli,
U. K., Nature (1970) 227: 680). Die Kanten jeden Gels wurden entfernt
und mit Coomassie-Blau zur Sichtbarmachung des 15 Kilodalton-(kD)-Fusionsproteins
angefärbt.
Sie wurden dann mit dem Gel nochmals angeordnet, so dass die Region
des Gels, das das Fusionsprotein enthielt, ausgeschnitten werden
konnte. Das Polyacrylamid wurde dann durch eine Reihe von Nadeln
(16 Gauge bis hinunter zu 22 Gauge) unter Zugabe einer physiologischen
Salzlösung
zerstochen, um die Polyacrylamid-Feuchtigkeit aufrechtzuerhalten.
Das zerstochene Polyacrylamid/Fusionsprotein wurde mit Adjuvans
[RIBI(RAS)] direkt vor der Immunisierung der Kaninchen gemischt.
Etwa 150 bis 200 μg
des Fusionsproteins wurden jedem Tier für die erste Immunisierung verabreicht. Bei
den folgenden Immunisierungen wurden 50–100 μg des Fusionsproteins verwendet.
-
D. Western-Blot-Analyse
von β-Amyloid-Synpep-Antiserum
unter Verwendung des Beta-gal-thr-β-Amyloid-(655–751)-Fusionsproteins
-
Zellpellets
von E. coli W3110 (pAPCP118-3) und W3110 (pTRP83-1)-Kulturen, induziert
mit 3-β-Indolacrylsäure, wurden
in Laemmli-Gel-Probenpuffer gekocht und in 12 SDS-Polyacrylamid
elektrophoretisch behandelt. Der zweite transformierte Stamm ist
eine negative Kontrolle, die alle Proteine enthält, außer der β-gal-thr-β-Amyloid-(655–741)-Fusion.
Die Gele wurden dann auf Nitrocellulose elektrogeblottet, zunächst mit von
immunisierten Kaninchen erhaltenem APCP-Synpep-Antiserum inkubiert
und dann mit 125I-Staphylococcus-Protein
A inkubiert, um gebundenen Antikörper
zu identifizieren (Johnson, D. A., et al., Gene Anal Tech (1984)
1: 3). Ein Autoradiogramm wurde von diesen Nitrocellulose-Filtern
erzeugt, welches eine Kreuzreaktivität zwischen dem Anti-APCP3-Serum und dem
Fusionsprotein nachwies; Synpep APCP3 setzt sich aus den Aminosäuren 705–719 der 1 zusammen, die innerhalb des β-Amyloid-Abschnitts
des Fusionsproteins enthalten sind. Die Kreuzreaktivität wurde
auch für
andere β-Amyloid-Synpep-Antiseren
beobachtet.
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Beispiel 3
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Generierung
der polyklonalen und monoklonalen Antikörper gegen β-Amyloid-verwandtes Protein unter Verwendung
von rekombinantem Vaccinia-Lebendvirus
-
1. Konstruktion des Plasmids
pFL4T4B.
-
Die
Konstruktion des Plasmids, welches die Generierung polyklonaler
und monoklonaler Antikörper
ermöglichte,
ist in 10 schematisch dargestellt.
Plasmid pGEM-3TM (Promega-Biotec) wurde
EcoRI-verdaut und mit Kälberdarm-Phosphatase
gemäß Maniatis,
et al., behandelt. Fünfzig
Nanogramm des gereinigten 1,06 kb EcoRI-Fragments, das von der λAPCP168i4
abgeleitet war, wurden mit 10 Nanogramm EcoRI-verdautem pGEM-3TM gemischt und mit T4-DNA-Ligase in einem
Gesamtvolumen von 20 μl
für 30
min bei 25°C
inkubiert. E. coli-Stamm MC1061 wurde für die Transformation mittels
der CaCl2-Methode kompetent gemacht und
mit dem Ligationsgemisch transformiert. Die resultierenden Ampicillin-resistenten
Kolonien wurden über
Nacht in 2 ml L-amp-Bouillon
gezüchtet,
aus der Plasmid-DNA mittels der Triton-Lysemethode (Maniatis et
al.) präpariert
wurde. Die Plasmide wurden auf die korrekte Orientierung durch Verdau
mit HinIII gescreent. Ein Plasmid mit 150 und 3700 bp HinIII-Restriktionsfragmenten
wurde ausgewählt
und mit p4BI bezeichnet. Das resultierende Plasmid p4BI wurde mit
HinIII verdaut, mit T4-Ligase für
30 Min. bei 25°C
religiert, und die kompetenten MC1061-Zellen wurden mit dem Ligationsgemisch
transformiert. Die Plasmide wurden auf den Verlust des 130 bp-HinIII-Fragments
mittels EcoRI-Verdau gescreent. Ein Plasmid, das eine einzelne EcoRI-Stelle
enthielt, wurde ausgewählt
und mit p4BΔRI
bezeichnet. Zehn Nanogramm des Plasmids p4BΔRI wurden EcoRi-verdaut, mit
alkalischer Phosphatase aus Kälberdarm
behandelt und mit 100 Nanogramm des gereinigten ~2 kb-EcoRI-Fragments,
abgeleitet von λAPCP168i4,
ligiert. Das Ligationsgemisch wurde zum Transformieren kompetenter
MC1061-Zellen verwendet. Resultierende Ampicillin-resistente Kolonien
wurden über
Nacht in L-amp-Bouillon gezüchtet
und die Plasmid-DNA präpariert.
Die Plasmide wurden auf die korrekte Orientierung durch Verdau mit
BamHI und HinIII gescreent. Ein Plasmid mit einem 1,5-kb-BamHI-
und einem ~1,5 kb-BamHI-HinIII-Fragment wurde ausgewählt und
mit p4T4B bezeichnet. Plasmid p4T4B wurde mit SmaI und XmnI verdaut,
und das resultierende ~2,7 kb-Fragment wurde aus 0,8% Agarose, gefolgt
von einer Ethanol-Ausfällung,
eluiert, in vacuo getrocknet und in dH2O
resuspendiert.
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Fünf μg des Vaccinia-Virus-Expressionsvektors
pSC11 (Chakrabarti, et al., Mol Cell Biol (1985) 5: 3403–3409) wurden
vollständig
mit SmaI verdaut, gefolgt von einer Behandlung mit Kälberdarm-Phosphatase. Fünfhundert
Nanogramm des gereinigten ~2,7-kb-SmaI-XmnI-Fragments,
das von p4T4B abgeleitet war, wurden mit 50 ng SmaI-verdautem pSC11 gemischt
und mit T4-DNA-Ligase in einem Gesamtvolumen von 20 μl für 16 Stunden
bei 15°C über Nacht
inkubiert. E. coli-Stamm MC1061 wurde mit dem Ligationsgemisch transformiert.
Die resultierenden Ampicillin-resistenten Kolonien wurden über Nacht
gezüchtet
und die Plasmid-DNA durch die Schnellkochmethode isoliert (Maniatis
et al.). Die Plasmide wurden auf die Insertion und die korrekte
Orientierung durch Verdau mit EcoRI gescreent. Ein Plasmid sowohl
mit einem ~2500 bp- als auch einem ~600 bp-EcoRi-Fragment wurde
ausgewählt
und als pFL4T4BV bezeichnet.
-
Monoklonale
und polyklonale Antikörper
gegen das β-Amyloid-verwandte
Protein der vollen Länge wurden
unter Anwendung einer neuartigen Methode generiert, beschrieben
von Yilma, T., et al., (Hybridoma (1987) 6: 329–337). Kurz gesagt ermöglicht die
Methode die Produktion von Antikörpern
gegen ein spezifisches Protein, ohne dass ein gereinigtes Antigen
(Protein) in der Immunisations- noch in der Screeningphase des Verfahrens
erforderlich wäre.
Die Methoden verwenden die Vaccinia-Virus-Kloniervektoren an (Smith,
et al., Nature (1983) 302: 490–495),
die zum Tragen isolierter Gene gentechnisch verändert werden können. Das infektiöse rekombinante
Vaccinia-Virus kann dann zum Immunisieren von Mäusen verwendet werden. Zwei Wochen
nach der Infektion werden die Mäuse
geopfert und ihre Milzzellen mit Myelomzellen für die monoklonale Antikörper-Produktion
fusioniert, wie beschrieben im von Kohler und Milstein Nature (1973)
256: 495 entwickelten klassischen Ansatz. Alternativ können die
Kaninchen in herkömmlicher
Weise mit der infektiösen Vaccinia-Virus-Rekombinante
immunisiert werden, um das polyklonale Antiserum zu erzeugen.
-
Zehn μg des Plasmids
p4T4BV werden zum Transfizieren von CV-1-Affen-Nierenzellen verwendet,
die mit Wildtyp-Vaccinia-Virus gemäß standardmäßiger Methoden infiziert sind
(Mackett, et al., J Virol (1984) 49: 857–864). TK–-Rekombinanten
werden mittels Plaque-Assay auf TK–-Zellen
in Gegenwart von 25 μg/ml
Bromdesoxyuridin (BudR) isoliert. Für Plaque-Assays unter Einbeziehung
der Erzeugung einer blauen Farbe, wie im Falle des pSC11-Vaccinia-Virus-Koexpressionsvektors
werden 300 μg
des X-Gal pro Milliliter im Agarose-Überzug platziert und die Plaques
nach 4 bis 6 Stunden bei 37°C
sichtbar gemacht. Die Plaques werden zwei- bis dreimal in Folge
gereinigt. Die DNA aus dem rekombinanten Virus wird durch Restriktionsendonuklease-Analyse
und DNA-Hybridisation
an ein 32P-Nick-translatiertes 2091 bp-EcoRI-Fragment
von λAPCP168i4
untersucht, um die vorhergesagte Struktur zu bestätigen.
-
Rekombinantes
Virus, das die komplette β-Amyloid-verwandte
cDNA-Sequenz von λAPCP168i4
trägt, wird
isoliert und zu hohem Titer (1 × 108–9 pfu/ml)
amplifiziert. Diese rekombinanten Viren werden zum Immunisieren
von Kaninchen und Mäusen
für die
anschließende
Produktion von polyklonalen bzw. monoklonalen Antikörpern gegen β-Amyloid-verwandte/s
Protein(e) der vollen Länge
unter Anwendung wohletablierter Methoden verwendet oder können zur
direkten Expression des rekombinanten Proteins verwendet werden.
Die verschiedenen Antiseren werden entweder auf ihre Fähigkeit
zum spezifischen Immunpräzipitieren
des Proteins der korrekten Größe aus 35S-Methionin-markierten
CV-1-Zellen, die mit einer β-Amyloid-verwandten
Protein-Virus-Rekombinante
infiziert wurden, oder auf ihre Fähigkeit zum Nachweisen des
denaturierten Proteins auf einem Western-Blot von ähnlichen
Zellen, die nicht einer radiomarkierten Aminosäure ausgesetzt worden waren,
gescreent.
-
Beispiel 4
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Expression des β-Amyloid-verwandten
Proteins (1–751)
in kultivierten Säugerzellen
-
Um
die Expression des β-Amyloid-verwandten
Proteins in Säugerzellen
zu erleichtern, wird ein Plasmid so konstruiert, dass das Codierungssegment
für das
Protein an einen starken regulierten Promotor, abgeleitet vom humanen
Metallthionein-II-(hmtII)-Gen, fusioniert wird. Dieses Verfahren
wird in zwei Schritten vorgenommen. Zunächst wird eine Expressionsvektor,
pMTSV40 polyA Bam, vom phGH-SV(10)-Vektor durch Verdau von phGH-SV(10)
mit BamHI- und SmaI-Restriktionsenzymen abgeleitet, gefolgt von
einer Inkubation mit DNA-Polymerase I (Klenow-Fragment), um ein
stumpfendendes Molekül
zu schaffen. Die stumpfen Enden werden anschließend an BamHI-Linker ligiert,
mit BamHI geschnitten und religiert, um die Rezikularisation zu ermöglichen.
Bei diesem Schritt wird die gesamte genomische Sequenz des humanen
Wachstumshor mons von phGH-SV(10) entfernt, mit Ausnahme des Großteils der
3'-untranslatierten
Region der mRNA- und genomischen Sequenzen, die mutmaßliche 3'-transkriptionelle
Stopp- und Prozessiersignale codiert. Für das Säugerzell-Expressionskonstrukt
wird pMTSV40 polyA Bam mit BamHI verdaut, dann mit allen vier Nukleotidtriphosphaten
und mit DNA-Polymerase I inkubiert, um stumpfe Enden zu schaffen.
Dieses Fragment wird anschließend
mit dem gereinigten 2678 bp SmaI-XmnI-Fragment, das von p4T4B (zuvor
beschrieben) abgeleitet ist, ligiert. Die rekombinanten Moleküle werden
in MC1061 durch Transformation eingeführt.
-
Chinesische
Hamster-Ovarien-(CHO)-K1-Zellen werden in einem Medium gezüchtet, das
sich aus einem 1 : 1-Gemisch von F12-Medium und DME-Medium mit 10%
fötalem
Kälberserum
zusammensetzt. Die kompetenten Zellen werden mit dem rekombinanten
Expressionsvektor und pSU2:NEO cotransformiert (Southern, P., et
al., J Mol Appl Genet (1982) 1: 327–341). pSV2:NEO enthält ein funktionelles
Gen, das dem Neomycin-Analogon
G418 Resistenz verleiht. Bei der Transformation werden 500 ng an
pSV2:NEO und 5 μg des
rekombinanten Vektors auf eine 60 mm-Schale der CHO-Zellen als einem
Calciumphosphat-DNA-Copräzipitat
aufgebracht, wie beschrieben bei Graham, F. L. und Van der Eb, A.
J. Virology (1973) 52: 456–467.
Das Wachstum der Zellen im antibiotischen G418, wie beschrieben
von Southern et al., ergibt einen Pool an stabil transfizierten
CHO-Zellen, die die Expressionsvektor-DNA mit der Fähigkeit
zum Exprimieren von β-Amyloid-verwandtem
mRNA und Protein enthält.
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Beispiel 5
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Expression des β-Amyloid-verwandten
Proteins (652–751)
in kultivierten Säugerzellen
-
Ein
Säugerzell-Expressionsvektor,
der für
die Produktion eines β-Amyloid-verwandten
Proteins codiert, kann wie in
12 gezeigt
wie folgt konstruiert werden: der p4BΔRI-Vektor aus
10 wird
durch Verdau mit EcoRI linearisiert. Der Vektor wird mit zwei Oligonukleotiden
mit den folgenden Sequenzen gemischt:
und unter Verwendung von
T4-DNA-Ligase ligiert. Diese Oligonukleotide rekonstruieren die
Met-Asp-Ala-Codons von λSM2W4,
wobei diesen die EcoRI- und SmaI-Stellen vorangehen und ihnen eine
weitere EcoRI-Stelle folgt.
-
Kompentente
E. coli-Stamm-DH1-Zellen werden mit dem Gemisch transformiert, und
Ampicillin-resistente Bakterien werden durch Wachstum auf L-Amp-Platten
ausgewählt.
Eine Transformante, die das in die EcoRI-Stelle in der geeigneten
Orientierung inserierte Oligonukleotid-Paar enthält, wird mittels standardmäßiger Screening-Techniken
ausgewählt
und als pΔW4/W3
bezeichnet. Die Plasmid-DNA-pΔW4/W3
wird mit SmaI und XmnI verdaut, um Sequenzen zu entfernen, die das
in 5 beschriebene β-Amyloid-verwandte Protein
codieren, und das korrekte Stück
wird durch Gelreinigung isoliert.
-
Das
Stück kann
dann in den Säugerzell-Expressionsvektor
pMTSV40 polyA Bam inseriert werden, der mit BamHI linearisiert und
stumpfendig gemacht wurde, wie oben in Beispiel 4 beschrieben. Der
resultierende Vektor, pMT-APCP (652–751) kann für die Produktion
des β-Amyloid-verwandten
Proteins (652–751)
verwendet werden.
-
Beispiel 6
-
Expression des β-Amyloid-Vorläufers in
Säugerzellen
-
Skizziert
in Beispielen 4 und 5 ist die Konstruktion eines Expressionssystems
für das
durch den humanen β-Actin-Promotor
angetriebene β-Amyloid-verwandte
Protein (1–751).
Ein nahezu identisches Konstrukt wurde unter Verwendung des gereinigten
2548 bp-SmaI-XmnI-Fragments, abgeleitet von p4T4B (zuvor in Beispiel
3 beschrieben), präpariert,
von welchem 116 bp aus der 5'-untranslatierten
Region deletiert worden sind. Dieses Fragment wurde in die SalI-Stelle
hinter dem humanen β-Actin-Promotor
an einem Plasmid inseriert, das den Neomycin-selektierbaren Marker
für die
Säugerzell-Expression
und das Ampicillin-Resistenzgen für die Selektion der bakteriellen
Transformanten beherbergte. Dieser Vektor, pHbAPr-1-neo, wurde beschrieben von
Gunning, et al., (Proc Natl Acad Sci USA (1987) 84: 4831–4835) un
wurde modifiziert, um die EcoRI-Stelle aus dem Körper des ursprünglichen
Vektors zu entfernen und die ursprüngliche Polylinker-Region mit
einem neuen Polylinker zu substituieren, der eine EcoRI-Stelle zusätzlich zu
den SalI-, HindIII- und BamHI-Klonierstellen, die ursprünglich vorhanden
waren, enthielt. Der modifizierte Vektor wird als pAXneoR bezeichnet.
Der pAXneoR-Vektor wurde mit SalI linearisiert, die Endigungen unter
Verwendung des Klenow-Fragments der DNA-Polymerase aufgefüllt, um
stumpfendige Moleküle
zu schaffen. Das 2548 bp SmaI-XmnI-β-Amyloid-Fragment wurde in den
Vektor unter Verwendung von T4-Ligase stumpf ligiert. Die rekombinanten
Moleküle wurden
in E. coli MC1061 durch Transformation eingeführt, und ein Klon, der die
geeignete Orientierung zeigte, wurde amplifiziert. Eine ähnliche
Konstruktion wurde unter Verwendung der 695-β-Amyloid-Sequenzen
hergestellt, wie beschrieben von Kang et al. (supra), was das 695
Amyloid-Protein unter die Kontrolle des humanen β-Actin-Promotors stellt.
-
600 μg Gesamt-DNA
von pAXneo/751-β-Amyloid
oder pAXneo/695-β-Amyloid
oder ein äquivalentes Massengemisch
beider Plasmid-Konstrukte wurde in 107 CHO-Zellen
durch Elektroporation (Neumann, J Membrane Biol (1972) 10: 279–290; Zimmerman,
Biophys J (1973) 13: 1005–1013)
unter Verwendung eines BTX-Transfektor 100, Bio-Rad, sterilen Einweg-Küvetten und
eined maßgeschneiderten
Küvettenhalters
eingeführt.
G418-resistente Zellen, die die exogene DNA erhielten, wurden mittels
standardmäßiger Protokolle (Southern,
1982, supra) unter Verwendung von 500 μg/ml G418 von Gibco ausgewählt.
-
Der
Pool der positiv transfizierten Zellen, die resistent gegen G418
aus jeder der drei Transfektionen waren, wurde bezüglich der β-Amyloid-Vorläuferprotein-Expression
charakterisiert. Etwa 2 × 106 Zellen aus jedem Pool, enthaltend 5 ml
serumfreies Medium, wurden bei 37°C
für 48
Stunden inkubiert. Das konditionierte Medium wurde entfernt und
das Protein durch Zugabe von Trichloressigsäure zu einer Endkonzentration
von 10% ausgefällt.
Die Zellen wurden durch Abschaben geerntet, in mit Phosphat gepufferter
Kochsalzlösung
gewaschen und in 50 μl
an Puffer für
eine 30-fache Konzentration resuspendiert. 25 μl jeder Probe wurden auf ein
12,5% Polyacrylamidgel aufgeladen (Laemmli, Nature (1970) 277: 680–685). Der β-Amyloid-Vorläufer wurde
mittels Western-Blot-Analyse (Towbin, Proc Natl Acad Sci USA (1979)
76: 4350–4354)
unter Anwendung standardmäßiger Verfahrensweisen
und β-Amyloid-spezifischer
polyklonaler Antikörper
nachgewiesen, wie mittels rekombinantem Vaccinia-Virus erzeugt,
das die β-Amyloid-751-cDNA
beherbergte, wie in Beispiel 3 beschrieben. Typischerweise ist der Großteil des
etwa 110.000 Dalton-β-Amyloid-Vorläufers als
in das Kulturmedium freigesetzt feststellbar und sind sehr geringe
Mengen des Proteins Zell-assoziiert. Dieses Ergebnis stimmt mit
der Hypothese von Allsop, et al., (Proc Natl Acad Sci USA (1988)
85: 2790–2794) überein,
der vorschlägt,
dass das β-Amyloid-Protein
ein sekretiertes Prohormon ist. Das scheinbare Molekulargewicht
von 110.000 Dalton des rekombinant exprimierten β-Amyloid-Proteins ist ähnlich zu
dem, das von anderen (Dyrks, T., et al., EMBO J (1988) 7(4): 949–957) unter
Verwendung von in vitro-Transkriptions/-Translationssystemen beobachtet wurde.
-
Das
in einen wie in Beispiel 3 beschriebenen Vaccinia-Virus klonierte β-Amyloid-751-Protein wurde auch
auf die Beschaffenheit der β-Amyloid-Protein-Expression
untersucht. Das gereinigte rekombinante Virus wurde zum Infizieren
von 106 CV-1-Zellen bei einem MOI von 1
unter serumfreien Bedingungen verwendet. 18 Stunden nach Infektion
mit dem Virus wurden sowohl Zellen als auch Überstände abgeerntet, einer Polyacrylamid-Gelelektrophorese
und einem Western-Blotting unter Verwendung der oben beschriebenen
polyklonalen Antiseren unterzogen. Wie in 15 gezeigt,
wurde das 110.000 Dalton-β-Amyloid-Protein
als in den konditionierten Medien vorhanden im Gegensatz zu Zell-assoziiert
festgestellt.
-
Beispiel 7
-
Assay zur Unterscheidung
genetischer Varianten der mRNA-Spezies des β-Amyloid-verwandten Proteins
-
Die
Unterscheidbarkeit zwischen genetischen Varianten der mRNA-Spezies
des β-Amyloid-verwandten
Proteins unter Verwendung von Oligonukleotid-Sonden wird hierin
gezeigt.
-
Ein
diagnostischer Assay für
Alzheimer-Krankheit könnte
die Form einer Unterscheidung zwischen zwei eng verwandten genetischen
Varianten der β-Amyloid-verwandten
Proteine oder ihrer mRNAs und der Quantifizierung der relativen
Expressionshöhen
dieser Proteine oder mRNAs aufweisen. In 8 ist ein
Beispiel der Verwendung der Sequenzen der Erfindung gezeigt, um
einen Standard für
den diagnostischen Assay zu liefern.
-
Die
gesamte zelluläre
RNA oder cytoplasmatische RNA wurde aus Humanzellen in Kultur oder
humanem Hirngewebe (Alzheimer-Gehirn oder gesundes Gehirn) mit oder
ohne Entfernung der Kerne (cytoplasmatische bzw. gesamte) mittels
der Guanidinthiocyanat/CsCl-Methode präpariert, wie beschrieben von
Maniatis et al. Die Proben entsprechend der Nummerierung in 8 sind:
(1) Gesamt-RNA aus IMR-32-Zellen (ATCC #CCL127), eine gemischte
Neuroblastom- und Fibroblastenkultur; (2) Gesamt-RNA aus MRCS-Zellen (ATCC #CCL171),
ein normaler Fibroblast; (3) Gesamt-RNA aus HeLa-Zellen (ATCC #CCL2.2),
eine epitheloide Zelle; (4) cytoplasmatische RNA aus MRC5-Zellen;
(5) cytoplasmatische RNA aus HeLa-Zellen; (6) Gesamt-RNA aus HL-60-Zellen
(ATCC #CCL240), eine promyelocytische Leukämiezelle; (7) Gesamt-RNA aus HL-60-Zellen,
die mit 12-Tetra-Decanoylphorbol-13-acetat behandelt worden sind,
um eine Differenzierung der Zellen zu Makrophagen zu induzieren;
(8) Gesamt-RNA aus
normalen Kleinhirnproben; (9) Gesamt-RNA aus normalen Proben der
Stirnlappenrinde; (10) Gesamt-RNA aus der Stirnlappenrinde eines
Alzheimer-Patienten; und (11) Gesamt-RNA aus einer normalen Scheitellappenrinde.
Die RNA wurde durch Oligo-dT-Cellulose-Chromatographie fraktioniert,
auf einem Formaldehydagarosegel elektrophoretisch behandelt und
auf Nitrocellulose aufgetupft (alle wie beschrieben bei Maniatis
et al.). Die Filter wurden festgebacken, prähybridisiert und an die angegebenen
Sonden gemäß standardmäßiger Protokolle
hybridisiert.
-
Die
angegebenen Sonden sind: (1) Junktion, ein 30-Basen-Oligonukleotid
#2733, das für
die Kang et al.-Sequenz spezifisch ist, wie oben in der ausführlichen
Beschreibung der Erfindung beschrieben; (2) Insert, ein 60-Basen-Oligonukleotid
#2734, das für
die in 1 beschriebenen β-Amyloid-verwandten
Sequenzen spezifisch ist, wie auch oben beschrieben; und (3) ein
humanes 1800 bp-Actin-cDNA-Insert, das aus dem Plasmid pHFBA-1 isoliert
wurde (Ponte, P., et al., Nuc Acids Res (1984) 12: 1687–1696).
Die Oligonukleotid-Sonden wurden mit [32P]-dCTP
durch Inkubtion mit terminaler Transferase gemäß den Vorschlägen des
Herstellers endmarkiert. Das Actin-Insert wurde mit [32P]-CTP
durch Nick-Translatation radiomarkiert. Nach der Hybridisation wurden
die an Oligonukleotide hybridisierten Filter bei 1 × S. S.
C., 55°C,
gewaschen. Der an Actin hybridisierte Filter wurde bei 0,1 × SSC bei
55°C gewaschen.
Die Filter wurden dann einer Röntgenfilmbelichtung unterzogen,
um das gezeigte Autoradiogramm zu erzeugen. Die Insert-Sonde weist
die in 1 beschriebene β-Amyloid-verwandte
Protein-mRNA in allen untersuchten Proben nach. Die Junktions-Sonde
weist die von Kang et al. beschriebene β-Amyloid-verwandte mRNA in allen
Zellen außer
HeLa und MRC5 nach. Die Actin-Sonde stellt eine Kontrolle dar, von
der das Hybridisieren an reichlich vorhandene RNA in allen Zellen
erwartet wird.
-
Beispiel 8
-
Bakterielle Expression
des β-Amyloid-verwandten
Proteins (289–345)
-
A. Konstruktion des Plasmids
pAPCP125-2.
-
Ein
synthetisches Gen wurde gemäß den Lehren
aus Beispiel 2 für
das β-Amyloid-verwandte Protein (289–345) aus
drei Paaren der Oligodesoxyribonukleotide (veranschaulicht in 9D)
unter Verwendung der bevorzugten E. coli-Codonwahl für hoch exprimierte
Gene zusammengesetzt, und eine Hydroxylamin-Spaltstelle (Asn-Gly)
wurde vor die Aminosäure
289 (Glu) inseriert, um die Freisetzung des Polypeptids aus einem Fusionsprotein
zu ermöglichen.
Der Expressionsvektor pTRP83-1 wurde mit Restriktionsendonukleasen
EcoRI und HindIII verdaut und das linearisierte Plasmid aus einem
0,6% Agarosegel ausgereinigt. Fünfzig μg der Plasmid-DNA
und 200 μg
synthetische Gen-DNA wurden unter Verwendung von T4-DNA-Ligase ligiert,
und E. coli-MC1061
wurde mit der Ligation transformiert. Ampicillin-resistente Kolonien
wurden über
Nacht in L-Bouillon gezüchtet,
die 100 μg/ml
Ampicillin enthielt, und alkalische Plasmid-Preps wurden vorbereitet.
Die resultierende Plasmid-DNA wurde mit BamHI-Restriktionsendonuklease verdaut, um
die Insertion des Gens innerhalb des Vektors durch Freisetzung eines
etwa 350 bp-Fragments zu bestätigen.
Ein Plasmid, das das synthetische Gen-Insert erhielt, wurde als
pAPCP125-2 bezeichnet.
-
B. Expression des β-Amyloid-verwandten
Fusionspolypeptids (289–345).
-
Das
Plasmid pAPCP125-2 ist zum Exprimieren eines 74 Aminosäuren-β-Galactosidase-Threonin-β-Amyloid-verwandten
Fusionsproteins unter der Kontrolle des E. coli-Tryptophan-Promotors/Operators gestaltet.
E. coli-Stamm W3110 wird mit Plasmid-pAPCP125-2 transformiert und eine der
resultierenden Ampicillin-resistenten Kolonien wie in Beispiel 2
gezüchtet.
Die Expression wird durch die Zugabe von 3-β-Indolacryl säure bei einer Endkonzentration
von 25 μg/ml
induziert. Nach 5-stündiger
Induktion wird eine Teilmenge von 1 ml der Zellen aus der Kultur
entnommen, mittels Zentrifugation geerntet, dann in 100 μl Laemmli-Protein-Probenpuffer
für die
Elektrophorese durch ein 16% SDS-Polyacrylamidgel mittels standardmäßiger Methodiken
gekocht. Die Auswertung der Bildung von Einschlusskörpern wird
durch Phasenkontrastmikroskopie (1000×) vorgenommen. Die Expressionshöhen werden
durch Coomassie-Blau-Anfärbung des
Gels, gefolgt von einem Densitometer-Scan zum Quantifizieren der
Intensität
der Proteinbande, bewertet. Die zur Proteinreinigung zu verwendenden
Zellen werden mittels Zentrifugation abgeerntet, mit 10 mM Tris-HCl,
pH 7,5, gewaschen und das Zellpellet bei –20°C bis zur Verwendung eingefroren.
-
C. Ausreinigung des Beta-gal-thr-β-Amyloid-verwandten
Proteins (289–345)
-
Das
Fusionsprotein wird wie für
das β-gal-thr-β-Amyloid-verwandte
(655–751)
Fusionsprotein (Beispiel 2) beschrieben in Abwesenheit von PMSF
und Aprotinin ausgereinigt. Eine Reihe von Waschvorgängen aus
2 M Harnstoff bis 4 M Harnstoff entfernt andere Proteine und reichert
das in den Einschlusskörpern
vorgefundene Fusionsprotein weiter an. Ist eine weitere Ausreinigung
erwünscht,
so wird das Fusionsprotein in 6–8 M
Harnstoff angelöst
und außerdem
ein Gelfiltrations- oder Ionenaustausch-Chromatographieschritt aufgenommen.
Ist keine weitere Ausreinigung erwünscht, so wird das Fusionsprotein
in 6 M Guanidiumhydrochlorid mit Hydroxylamin unter den von Moks,
et al., Biochem (1987) 26: 5239–5244
beschriebenen Bedingungen zur Spaltung zwischen den Asn- und Gly-Resten
angelöst,
wodurch β-Amyloid-verwandtes
Protein (289–345)
mit einem Gly-Rest an seinem Amino-Terminus freigesetzt wird. Die
gespaltenen Peptide werden durch Umkehrphasen-Nochdruckflüssigchromatographie,
Ionenaustausch- oder
Gelfiltrationschromatographie ausgereinigt. Das ausgereinigte β-Amyloid-verwandte Protein
wird dann reduziert und mittels den von Tan und Kaiser, J Org Chem
(1976) 41: 2787 und Biochemistry (1977) 16: 1531–1541, beschriebenen Methoden
reoxidiert, um die Disulfidbindungen zwischen den sechs Cys-Resten
wiederherzustellen. Die erfolgreiche Reoxidation des Rinderpankreas-Trypsininhibitors
(Aprotinin), der ebenfalls sechs Cys-Reste enthält und in E. coli erzeugt wird, wurde
mittels dieser Methoden erreicht (von Wilcken-Bermann, et al., EMBO
(1986) 5: 3219–3225).
-
Beispiel 9
-
Konstruktion und Expression
des Inhibitorproteins
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Für jedes
der beiden chimären
Proteine codierende DNA-Sequenzen wurden aus synthetischen Oligonukleotiden
zusammengesetzt. Die Sequenzen der verwendeten Oligonukleotide sind
in 16 gezeigt. Die Sequenz des phoA-Signalpeptids
(16B) ist von Kikuchi et al. (supra),
die Sequenz des ompA-Signalpeptids (16A)
stammt von Beck und Bremer (supra). Jedes Oligonukleotid wurde mit
Kinase behandelt (außer
der beiden außen
gelegenen 5'-Enden).
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Alle
8 Oligonukleotide, die entweder die phoA- oder ompA-Fusionen codierten,
wurden zusammengemischt und mit Ligase behandelt. Die analytischen
Gele zeigten eine neue Bande der erwarteten Länge (250 bp). Die ligierten
Konstrukte wurden dann in die NdeI-HindIII-Stellen des Vektors pTRP233
ligiert. Die ligierten Vektoren wurden in E. coli-Stamm MC1061 transfiziert
und die AmpR-Kolonien ausgewählt. Plasmid-Minipreps zeigten
rekombinante Plasmide mit der korrekten Restriktionskarte. Die Miniprep-DNA
wurde zum Transfizieren der Stämme
W3110 und JE5505 verwendet. Kleinmaßstäbliche Kulturen jeder der drei
Stämme
wurden gezüchtet
und mit IAA über
Nacht induziert. Die Kulturüberstände wurden
auf die Trypsin-inhibitorische Aktivität untersucht. Trypsin wird
auf seine Hydrolysefähigkeit
des synthetischen Substrats N-Benzoyl-D-arginin-p-nitroanilin zur Freisetzung
von p-Nitroanilin (pNA) untersucht. Die Freisetzung der pNA als
einer Funktion der Zeit lässt
sich mit einem Spektrophotometer ohne weiteres überwachen und kann zur Messung
der Trypsin-Aktivität
quantifiziert werden. Der Inhibitor wird bei diesem Assay dank seiner
Fähigkeit
zum Binden an Trypsin und Verhüten
der Hydrolyse des Substrats durch Trypsin nachgewiesen. Die Inhibitionsaktivität wurde im
Kulturmedium sowohl für
ompA- als auch phoA-Konstrukte in JE5505, doch nicht in W3110 oder
MC1061, nachgewiesen. Die Expressionshöhen schienen mit dem phoA-Konstrukt
zu steigen, weshalb lediglich dieses Konstrukt für die anschließenden Experimente
verwendet wurde.
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Ein
Zeitverlaufs-Studie wurde vorgenommen, bei der die Mengen an Inhibitor
im Medium untersucht und die Syntheseraten des Inhibitors durch
den 35S-Methionin-Einbau in Inhibitor-Protein überwacht
wurden. Diese Studie zeigte, dass die Synthese zwischen 4 und 6
Stunden nach der Induktion mit IAA auf Null zurückging, während sich das Inhibitor-Protein
im Medium annähernd
8 Stunden nach der Induktion anhäufte.
Diese Ver zögerung
stellt vermutlich die Zeit dar, die das Protein benötigt, um
aus dem Periplasma durch die Außenmembran
in das Medium zu diffundieren. Die Mengen an Inhibitor im Medium
schienen 8 bis 24 Stunden nach Induktion stabil zu bleiben.
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Beispiel 10
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Ausreinigung des Inhibitor-Proteins
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Eine
5-Liter-Kultur von E. coli JE5505, die mit dem phoA-Konstrukt transformiert
war, wurde über Nacht
gezüchtet,
bei OD550 = 0,1 induziert und 8 Stunden
nach der Induktion mit IAA abgeerntet. Die Zellen wurden herauszentrifugiert
und verworfen. Der Überstand
wurde durch 8 μm-
und 0,45 μm-Filter
filtriert und durch eine Trypsin-Sepharose-Affinitätssäule (insgesamt 10 ml Sepharose,
6 mg/ml Trypsin auf Sepharose, 5 ml/min Fließgeschwindigkeit, 4°C) geleitet.
Die Säule
wurde mit 0,1 M Natriumacetatpuffer, pH 4, gewaschen, der 0,3 M
Natriumchlorid (NaCl) und 0,01 M Calciumchlorid (CaCl2)
enthielt, um nicht-spezifisch gebundenes Protein zu entfernen. Der
Inhibitor wurde mit einem Puffer aus 0,1 M Salzsäure–0,5 M NaCl–0,01 M CaCl2,
pH 1,25, eluiert. Alternativ kann anstelle der Verwendung der Trypsin-Affinitätssäule als
einer Affinitätsmatrix
eine Trypsin-Kügelchenaufschlämmung verwendet
werden. 5 Liter des E. coli JE5505-Überstands
wurden etwa 20 ml einer Trypsin-Sepharose-Kügelchenaufschlämmung zugegeben
und dies mit einem Mixer (bei 300 UpM, 1 Stunde, Raumtemperatur)
sanft gerührt.
Das Gemisch wurde in einen gesinterten Glastrichter abgegossen und
die Flüssigkeit
aus den Kügelchen
abgesaugt. Unter Verwendung von etwa 4 Litern an 20 mM Tris-HCl, pH
7,5, wurden die Kügelchen
reäquilibriert
und dann mit 0,1 M Essigsäure–0,3 M NaCl,
pH 4,5, gewaschen. Die Kügelchen
wurden unter Verwendung von 20 mM Tris-HCl, pH 7,5, reäquilibriert
und dann der Proteaseinhibitor unter Verwendung von etwa 80 ml an
0,1 M HCl–0,5
M NaCl, pH 1,25, eluiert. Das Eluat wurde unter Verwendung von etwa
2,5 ml an 2 M Tris-Base, pH 10,0, neutralisiert.
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Ein
Trypsin-Affinitätssäuleneluat
wurde auf eine Jones Chromatography-APEX-WP®-Butyl-HPLC-Säule (1 cm
ID × 25
cm Länge), äquilibriert
in 20% Acetonitril–0,1%
Trifluoressigsäure–80% Wasser, injiziert.
Ein linearer Gradient auf 60% Acetonitril/0,1% TFA in H2O
wurde zum Eluieren des Inhibitors laufen gelassen. Der Inhibitor
eluiert in einem Hauptpeak (Peak 4) und einem Nebenpeak (Peak 2).
Beide sind im Tryps-Ininhibitionsassay
aktiv, beide scheinen auf dem Proteinsequenzierer (40 Zyklen für Peak 4,
49 Zyklen für
Peak 2) homogen zu sein und beide weisen die für den A4-Inhibitor erwartete Aminosäure-Zusammensetzung
auf. Die Behandlung von Peak 2 mit 10 mM DTT (Dithiotreitol) bewirkt
eine partielle Umwandlung des Peaks 2 zu Peak 4, was nahelegt, dass
Peak 2 durch Oxidation von Methionin ansteigen kann. In jedem Fall hatte
die endogene E. coli-Signalpeptidase das chimäre Protein an der erwarteten
Stelle gespalten, wie durch die Pfeile in 16 gezeigt.
Die massenspektrometrische (MS) Analyse ergibt, dass Peak 4 eine
Molekularmasse von 6,267 Dalton aufweist, was dem vorhergesagten
Wert von 6,267,7 für
die volle Länge
von A4i mit 3 Disulfid-Brückenbindungen
sehr nahe kommt. Da jede S-S-Brückenbildung
Ergebnisse wie den Verlust von 2H+ (= 2
Dalton) ergab, kann die Zahl der S-S eingeschätzt werden. Peak 2 ergibt einen
heterogenen Peak in MS um etwa 80 Dalton größer als Peak 4, was mit der
Oxidation übereinstimmt.
Die angewandten Säurebedingungen
zum Eluieren des Proteins aus der Trypsin-Sepharose-Affinitätssäule werden
die Oxidation von Methionin fördern,
wobei jedoch die Peak 2-Bildung durch die schnelle Neutralisation
bei Verwendung einer gepufferten Lösung, wie zum Beispiel 2 M
Tris-Base mit einem pH-Wert im Bereich von etwa 8 bis etwa 11, vorzugsweise
pH 10,0, nach der Elution aus der Trypsin-Sepharose-Affinitätssäule minimiert.
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Zwar
wurden bevorzugte Ausführungsformen
der Herstellung und Anwendung der Erfindung beschrieben, doch wird
zu erkennen sein, dass verschiedene Veränderungen und Abwandlungen
daran vorgenommen werden können,
ohne von der Erfindung abzuweichen.
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Die
folgenden Kulturen wurden bei der American Type Culture Collection
(ATCC), Rockville, MD, USA, für
Patentzwecke hinterlegt. Bakteriophagen λSM2, λSM2W9 und λAPCP168i4 wurden unter den durch
das Budapest Treaty on the International Recognition of the Deposit
of Microorganisms (Budapest Treaty) spezifizierten Bedingungen hinterlegt.
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Die
Verfügbarkeit
der hinterlegten Stämme
soll nicht als Lizenz zur Ausführung
der Erfindung im Widerspruch zu den Rechten verstanden werden, die
unter der Autorität
jeglicher Regierung in Übereinstimmung mit
ihren Patentgesetzen gewährt
wurden.