DE69034154T2 - Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung von Schnee - Google Patents

Description

• Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Herstellung von Schnee und insbesondere zur Bereitstellung einer Schneeherstellungsumgebung, in der Schnee unter gesteuerten Bedingungen erzeugt werden kann.
• Gegenwärtig wird die künstliche Schneeerzeugung durch die Wetterbedingungen in der natürlichen Umgebung gesteuert. Zur Erzeugung von Kunstschnee sind Bedingungen mit niedriger Temperatur und geringer Feuchtigkeit erforderlich. Leider sind in einigen Teil der Welt, beispielsweise in Australien, die Bedingungen oft derart, dass die Temperatur und/oder die Feuchtigkeit gering sein kann, die anderen Umweltfaktoren zur Kunstschneeerzeugung jedoch immer noch ungeeignet sind. Dies begrenzt die geeigneten Zeiten, in denen Schnee hergestellt werden kann, deutlich.
• Die FR-A-1,372,024 beschreibt eine Vorrichtung zur Erzeugung von Schnee zur Verwendung auf Skipisten. Die Vorrichtung umfasst einen starren festen Sammelbehälter, in dessen Inneren die Temperatur abgesenkt ist und in dem der "Schnee" von einem im Inneren des Behälters angebrachten Sprühkopf aus abgelagert wird.
• Die vorliegende Erfindung versucht, eine gesteuerte Umgebung bereitzustellen, so dass die Erzeugung von Schnee während 24 Stunden eines Tages und während 365 Tagen eines Jahres erleichtert wird, indem eine Schneeherstellungsumgebung bereitgestellt wird, in der die Temperatur, die Feuchtigkeit und/oder andere Umweltfaktoren gesteuert werden.
• Die vorliegende Erfindung stellt eine Vorrichtung zur Erzeugung von Schnee bereit, wie sie im Anspruch 1 definiert ist.
• Die Erfindung stellt darüber hinaus ein Verfahren zur Erzeugung von Schnee bereit, wie es im Anspruch 4 definiert ist.
• Die vorliegende Erfindung wird anhand ihrer folgenden detaillierten Beschreibung unter Bezugnahme auf die beigefügten Zeichnungen besser verständlich, in denen:
• 1 eine künstliche Schneeherstellungsumgebung gemeinsam mit der zugehörigen erforderlichen Maschine und Schneekanone zeigt; und
• 2 die bevorzugte Transportabilität der erfindungsgemäßen Schneeherstellungsvorrichtung darstellt.
• In 1 ist eine allgemein mit der Ziffer 1 bezeichnete künstliche Schneeherstellungsumgebung dargestellt. Die künstliche Schneeherstellungsumgebung 1 umfasst ein Zelt oder eine kuppelartige Struktur 2, die ein geschlossenes Umgebungssystem 3 von der natürlichen äußeren Umgebung 4 trennt. Das Zelt oder die kuppelartige Struktur 2 kann auf verschiedene Arten und unter Verwendung von verschiedenen Materialien aufgebaut sein, offensichtlich hat jedoch die Struktur 2 vorzugsweise ein gewisses Maß an thermisch isolierenden Eigenschaften, so dass die Energie minimiert wird, die zur Erzielung der gewünschten Parameter der künstlichen Umgebung 3 erforderlich ist.
• Hinsichtlich der Temperatur, der Feuchtigkeit und anderweitig aufbereitete Luft wird der gesteuerten Umgebung 3 durch eine geeignete Maschine zugeführt, die allgemein mit der Ziffer 5 bezeichnet ist. Insbesondere besteht die Maschine aus einem Ventilator oder einer Luftpumpe 6, die die Wiederaufbereitung oder das Ansaugen von Luft aus der äußeren Umgebung 4 erleichtert. Die Luft wird durch einen Kühler 7 und einen Entfeuchter 8 geleitet und über eine Düse 9 in die gesteuerte Umgebung 3 geblasen. Die Wasser- und Luftleitungen 11 werden vorzugsweise ebenfalls durch einen Kühler geführt. Die Düse 9 ist vorzugsweise dazu in der Lage, so gedreht zu werden, dass die gekühlte und entfeuchtete Luft in jeder gewünschten Richtung in die gesteuerte Umgebung 3 zugeführt werden kann. Es sollte für Fachleute offensichtlich sein, dass sowohl die Temperatur als auch die Feuchtigkeit vorzugsweise so gering wie möglich ist, es ist jedoch auch in einer Umgebung mit über 0°C und einer hohen Feuchtigkeit immer noch möglich, Schnee zu erzeugen. Die optimalen Bedingungen lägen bei Temperaturen nahe –273°C und einer Feuchtigkeit nahe Null.
• Eine Schneekanone 10 ist ebenfalls in der geschlossenen gesteuerten Umgebung 3 vorgesehen. Die Schneekanone 10 ist von beliebiger konventioneller Art, die für die Erzeugung von Schnee Luft- und Wasserschläuche 11 erfordert.
• Im Betrieb ist die Schneeherstellungsvorrichtung wie folgt zusammengesetzt. Die Vorrichtung, die für einen leichten Transport vorzugsweise auf einer skiartigen Struktur angeordnet ist, wird mittels eines Schneemobils oder dergleichen an die gewünschte Position gezogen. Das Zelt oder die kuppelartige Struktur 2 wird dann über die Schneekanone 10 und die Düse der Kühl- und Entfeuchtungsmaschine 5 gezo gen. Das Zelt oder die kuppelartige Struktur 2 ist vorzugsweise durch eine Mehrzahl von Zeltheringen 12 oder Gewichten um seinen/ihren Umfang herum mit der Erdoberfläche verbunden. Das Zelt oder die kuppelartige Struktur 2 kann einfach aufgeblasen werden, indem Luft durch die Düse 9 der Maschine 5 zugeführt wird. Sobald die erforderlichen Parameter in der geschlossenen Umgebung 3 erreicht sind, kann mit dem Schneeherstellungsbetrieb begonnen werden.
• In 2 ist eine bevorzugte Ausführungsform der Schneeherstellungsvorrichtung gezeigt, die die Transportabilität der Erfindung darstellt. D. h., die Schneeherstellungsvorrichtung mit dem Ventilator 6, dem Kühler 7 und dem Entfeuchter 8 ist zusammen mit einer Aufbewahrungseinrichtung 13 für das Zelt oder die kuppelartige Struktur 2 auf einer skiartigen Anordnung 14 angeordnet. Das Zelt oder die kuppelartige Struktur 2 kann einfach aus der Aufbewahrungseinrichtung 13 entnommen und nach vorne gezogen werden, um die Düse 9 der Maschine 5 abzudecken.
• Folglich stellen die erfindungsgemäße Schneeherstellungsvorrichtung und das erfindungsgemäße Schneeherstellungsverfahren ein geschlossenes Umgebungssystem bereit, in dem die Temperatur, die Feuchtigkeit und/oder andere Umgebungsbedingungen wie gewünscht gesteuert werden, um die Erzeugung von Schnee mittels einer konventionellen Schneekanone zu erleichtern. Aufgrund der leichtgewichtigen Konstruktion der Erfindung kann die Vorrichtung einfach bewegt werden, so dass das System nach der Beendigung des Schneeherstellungsbetriebs an einem bestimmten Ort einfach an den nächsten gewünschten Ort bewegt werden kann. Im Betrieb kann ersichtlich ein großer Haufen Schnee an einem Punkt erzeugt werden, und dann kann eine Pistenraupe oder dergleichen eingesetzt werden, um den Schnee zu verteilen. Die vorliegende Erfindung ermöglicht somit die Herstellung von Schnee in einer gesteuerten Umgebung während 24 Stunden eines Tages und während 365 Tagen eines Jahres überall auf der Welt.
• Durch die kuppelartige Struktur der vorliegenden Erfindung werden auch andere Vorteile erzielt. Insbesondere verhindert das Zelt oder die kuppelartige Struktur 2, dass Wind den Schnee wegbläst, während er hergestellt wird, und es/sie schützt den Schnee auch vor Sonne, Regen und anderen natürlichen Umgebungseinflüssen. Optional kann ein Boden vorgesehen werden, entweder in fester Form oder in Form einer weichen mittels eines Reißverschlusses anbringbaren Anordnung, was insbesondere dann nützlich ist, wenn es erwünscht ist, die geschlossene Umgebung vollständig von der äußeren Umgebung zu isolieren. Ein weiterer Vorteil, der ebenfalls durch die vorliegende Erfindung erzielt wird, besteht darin, dass Werbematerial auf der Außenfläche des Zelts oder der kuppelartigen Struktur angebracht werden kann. Vorzugsweise ist an der zeltartigen Struktur eine Einrichtung vorgesehen, um das Gas, wie z. B. Stickstoff, wiederaufzubereiten, so dass dieses wiederverwendet werden kann. Die kuppelartige Struktur ist darüber hinaus vorzugsweise mit einer Feuchtigkeitsaustrittseinrichtung versehen, um jegliche in der geschlossenen Umgebung vorhandene Feuchtigkeit abzuführen.
• Ersichtlich werden die Materialien bei der Herstellung des Zelts oder der kuppelartigen Struktur vorzugsweise so gewählt, dass sie gute thermische Isolationseigenschaften aufweisen, so dass die Energie minimiert wird, die zur Bereitstellung der gesteuerten Umgebung erforderlich ist. Ersichtlich wird das Ausmaß der thermischen Isolierung in Abhängigkeit des speziellen Ortes und der gewünschten Temperaturdifferenz variieren, die im Vergleich zu der umgebenden Umwelt erforderlich ist.
• Es versteht sich, dass zahlreiche weitere Modifikationen der vorliegenden Erfindung vorstellbar sind. Beispielsweise kann, falls gewünscht, eine Förderbandanordnung bereitgestellt werden, um den Schnee vom Herstellungsort auf die gewünschte Erdoberfläche zu bewegen. Darüber hinaus kann optional ein Luftstromausrichtungssystem in die gesteuerte Umgebung integriert werden. Dieses würde vorzugsweise die Form mit einer Mehrzahl von Ablenkblechen annehmen.
• Für den Fachmann versteht es sich, dass eine Vielzahl von weiteren Variationen oder Modifikationen der vorliegenden Erfindung vorstellbar ist. Beispielsweise ist anstelle der vollständig von der Schneekanone 10 getrennten Bereitstellung der Maschine 5 ein integriertes System vorstellbar, bei dem die Luft- und Wasserschläuche 11 oder die darin enthaltenen Inhaltsstoffe gekühlt oder entfeuchtet werden. Bei einer derartigen Ausführungsform wäre es lediglich notwendig, die Schneekanone 10 in dem Zelt oder der kuppelartigen Struktur 2 anzuordnen, wobei die Transportabilität der Erfindung weiter verbessert würde. Ein derartiges integriertes System, bei dem die Kühl- und Entfeuchtungsmaschine 5 integriert mit der Schneekanone 10 ausgebildet ist, wäre insbesondere unter den in Australien vorherrschenden Bedingungen geeignet, wo die Wahrscheinlichkeit sehr hoch ist, dass die Kühler und Entfeuchter die meiste Zeit benötigt werden. Das Zelt oder die kuppelartige Struktur 2 ist transportabel und kann einen Rahmen umfassen oder eine rahmenlose Struktur aufweisen. Ein luftgestützter Rahmen ist ebenfalls vorstellbar, bei dem eine isolierende Lufttasche zwischen der geschlossenen Umgebung und der äußeren Umgebung vorgesehen wird, um die Doppelfunktion zu erfüllen, die zwei Umgebungen zu isolieren und darüber hinaus die Struktur 2 auseinanderzuhalten.
• Die vorliegende Erfindung kann daher in einer Situation eingesetzt werden, um die natürlichen Schneefälle in einer Umgebung zu ergänzen oder um Schnee in einer Umgebung bereitzustellen, in der Schneefälle normalerweise in natürlicher Form nicht auftreten.

Claims (4)

1. Vorrichtung zur Erzeugung von Schnee, mit einer künstlichen Schneeherstellungsumgebung (1), die ein zusammenpackbares Zelt oder einen kuppelartigen Aufbau (2) umfasst, das bzw. der eine abgeschlossene Umgebung (3) von der natürlichen Umgebung (4) trennt; einer Maschine (5), die aus einem Ventilator oder einer Luftpumpe (6), einem Kühler (7), einem Entfeuchter (8) und einer Düse (9) zum Zuführen von Luft in die abgeschlossene Umgebung (3) besteht; einer Schneekanone (10) mit Luft- und Wasserschläuchen (11), wobei die Schneekanone in der abgeschlossenen gesteuerten Umgebung (3) angeordnet ist, wobei sich im Betrieb über einen Auslass der Schneekanone (10) abgegebenes Wasser durch die abgeschlossene Umgebung (3) bewegt und die Temperatur des Wassers derart erniedrigt wird, dass in der künstlichen Umgebung (1) Schnee erzeugt wird, wodurch verhindert wird, dass der Schnee durch ungünstige Umweltbedingungen wie z. B. Wind, Sonne, Regen, etc. beeinflusst wird, und wobei die Vorrichtung auf einem Schlitten, einem Schneemobil, einer Schneekatze oder einer ähnlichen Transporteinrichtung bereitgestellt ist.
2. Vorrichtung zur Erzeugung von Schnee nach Anspruch 1, wobei das Zelt oder der kuppelartige Aufbau als Doppelschichtmembran ausgebildet ist.
3. Vorrichtung zur Erzeugung von Schnee nach Anspruch 1 oder 2, die ferner ein Förderband zum Befördern des Schnees an eine gewünschte Stelle umfasst.
4. Verfahren zur Herstellung von Schnee unter Verwendung der Einrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche.