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Die Erfindung betrifft eine Lenkmunition, die von einem
Abschußsystem durch Kanonenwirkung abgefeuert wird. Sie
betrifft insbesondere den äußeren Aufbau einer Munition, d. h.
die Umfangshülle, die das Zusammenhalten der verschiedenen,
die Lenkmunition bildenden Untergruppen ermöglicht.
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Ziel der Erfindung ist es, einen Aufbau einer durch
Kanoneneffekt abgefeuerten Lenkmunition zu verwirklichen, durch den
eine Isolierung der im Inneren der Munition angeordneten
Untergruppen, ein Schutz der empfindlichen Teile vor den
äußeren Angriffen, eine maximale Reichweite, eine Verriegelung
und Entriegelung für eine ausbreitbare Trägerfläche und eine
Steifigkeit der Einheit der Munition sichergestellt sind.
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In dem französischen Patent FR-A-1 579 025 ist eine
Ausführungsform einer militärischen Last offenbart, die eine erste
Untergruppe enthält, die am vorderen Teil der Munition
angeordnet ist, und eine abwerfbare zylindrische Hülle aufweist,
die um den Umfang der hinteren Untergruppen angeordnet und
mit ihrem hinteren Ende fest mit einer auswerfbaren hinteren
Untergruppe verbunden ist, die im hinteren Teil der Munition
angeordnet ist und mit ihrem vorderen Ende an einem hinteren
Teil der ersten Untergruppe anliegt, wobei diese Hülle durch
erste Kopplungsmittel mit einer ersten hinteren Untergruppe
verbunden ist, und wobei die erste hintere Untergruppe und
die vor dieser angeordneten Untergruppen durch zweite
Kopplungsmittel miteinander verbunden sind.
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Gegenstand der Erfindung ist eine Lenkmunition, wie sie
durch den Anspruch 1 beschrieben ist.
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Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus
der folgenden detaillierten Beschreibung, in der auf die
beigefügten Zeichnungen Bezug genommen ist; in diesen
zeigen:
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- Fig. 1 eine erfindungsgemäße Lenkmunition;
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- Fig. 2 eine Detailansicht der Stelle A der Fig. 1;
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- Fig. 3 eine Detailansicht der Stelle B der Fig. 1;
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- Fig. 4 eine Detailansicht der Stelle C der Fig. 1;
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- Fig. 5 eine Lenkmunition nach dem Abwurf des Aufbaus der
Hülle 2 der Munition;
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- Fig. 6 eine erste Verbindungsvorrichtung, mit der
beispielsweise eine Munition gemäß der Erfindung ausgestattet
ist.
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Fig. 1 zeigt das Schema einer Lenkmunition 1, die mit einer
abwerfbaren zylindrischen Hülle 2 gemäß der Erfindung
ausgestattet ist. Die Munition 1 enthält verschiedene
Untergruppen, die z. B. entlang einer Achse X'X, die die Längsachse
der Munition 1 ist, nebeneinander gesetzt sind; diese
Untergruppen bestehen z. B. aus einer ersten Untergruppe, z. B.
einem Zielsucher 3, der im vorderen Teil der Munition 1
angeordnet ist, und aus hinteren Untergruppen, z. B. einer
Steuerelektronik und deren Komponenten 4, einer
militärischen Ladung 5, einem Abbremssystem, z. B. einem Fallschirm
8, einem Gasgenerator, z. B. einem Triebwerk, durch das die
Reichweite der Munition 1 vergrößert werden kann, und der
abwerfbaren Hülle 2, die mit einem hinteren Ende 22 fest mit
einer auswerfbaren Gruppe, z. B. einem Fallschirm 8,
verbunden ist. Diese nach dem Einbau der verschiedenen
Untergruppen positionierte Hülle 2 bedeckt die Einheit der die
Munition bildenden Untergruppen nicht vollständig. Wie in Fig. 4
dargestellt ist, bedeckt die Hülle 2 nämlich nicht den
Zielsucher 3 der Munition 1, der im vorderen Teil der Munition 1
angeordnet ist. Ein vorderes Ende 23 der Hülle 2 kommt in
Anlage mit einem hinteren Teil 10 des Zielsuchers 3, derart,
daß eine Anlageseite 24 der Hülle 2 auf einer Seite 25 des
Zielsuchers 3 ruht, wodurch eine Ausrichtung der Oberflächen
der beiden Elemente sichergestellt ist, damit die
Außenfläche der Munition z. B. eine zylindrische und homogene
Struktur am Umfang besitzt. Die Homogenität erleichtert die
verschiedenen Manipulationen der Munition, sei es z. B. während
der Lagerung der Munitionen oder z. B. beim
Instellungbringen in den Abschußsystemen, indem eine Isolierung der
verschiedenen Untergruppen sowie ein Schutz der sensiblen Teile
der Munition vor den äußeren Angriffen sichergestellt wird.
Die zylindrische Geometrie des Aufbaus ermöglicht eine
Verringerung des aerodynamischen Widerstands während der ersten
Phase der Munition 1, die als ballistische Phase bezeichnet
wird. Diese auf den Abschuß der Munition durch z. B. eine
Kanone folgende Phase erfordert eine Steifigkeit, um die
Belastungen infolge der Beschleunigung in dem Rohr
aufzunehmen; überdies minimiert eine glatte Oberfläche die Reibung
im Inneren des Rohrs, während jedoch auch eine hinreichende
Masse die Reichweite der Munition günstig beeinflußt. Um
eine Steifigkeit der Untergruppen untereinander sowie eine
Steifigkeit der Untergruppen bezüglich der Hülle 2
sicherzustellen, wurden Verbindungsmittel zwischen den jeweiligen
Untergruppen vorgesehen, z. B. an Stellen A, B und C, wie in
Fig. 1 dargestellt. Dieses Ausführungsbeispiel ist nicht im
einschränkenden Sinne zu verstehen, und die Anzahl von
Stellen kann variieren, wenn mehr oder weniger die Munition
bildende Untergruppen vorgesehen sind. Diese
Verbindungsmittel ergeben sich deutlicher aus den Figuren 2, 3 und 4,
die die Stellen A, B bzw. C zeigen, wenn die Hülle 2 am
Zielsucher 3 anliegt.
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Die Figuren 2, 3 und 4 werden später in dieser Reihenfolge
beschrieben, da bei nach hinten abgeworfener Hülle die
Schritte, durch die eine Steifigkeit der Einheit der
Munition erzielbar ist, in umgekehrter Richtung, d. h. entlang der
Achse X'X erfolgen.
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Bevor die verschiedenen Untergruppen von der Hülle 2
überdeckt werden, werden diese letzteren gegenseitig z. B. durch
Verriegelungs- und Entriegelungsmittel oder
Verbindungsmittel gehalten, die am Umfang der Untergruppen angeordnet
sind; diese Verbindungsmittel sind z. B. elastisch oder
pyrotechnisch, und sie gestatten einen Zusammenbau der
Untergruppen ohne Beschädigung der empfindlichen Teile, mit denen
die jeweiligen Untergruppen ausgestattet sind. Zur
Verbesserung des Betriebs ist ein z. B. durch eine Blattfeder
gebildetes elastisches Mittel zwischen den jeweiligen
Untergruppen angeordnet, deren Ausführung z. B. einen Einbau der
zweiten Untergruppe in der ersten Untergruppe gestattet, im
Fall des Ausführungsbeispiels der Steuerelektronik 4 in dem
Zielsucher 3. Fig. 2, die eine Detailansicht der Stelle A
der Fig. 1 nach einem Überdecken durch die Hülle 2
wiedergibt, zeigt die Verbindung zwischen der Hülle 2, die am in
dieser Fig. 2 nicht dargestellten Triebwerk befestigt ist,
und z. B. der militärischen Ladung 5. Die Hülle 2 besitzt
einen z. B. aus Metall bestehenden Aufbau. Dieser Aufbau ist
an dieser Stelle A so ausgeführt, daß es einerseits
Kopplungsmittel, z. B. ein beispielsweise am Innenumfang
angeordneter Einschnitt 11, einem ersten Verbindungsmittel 12
gestatten, die Hülle 2 mit dem Rest der Munition zu
verriegeln, die die verschiedenen, zuvor genannten Untergruppen
enthält, und andererseits das verbindungsmittel 12 das
Inkontakttreten eines ersten Teils 13 des Aufbaus der
militärischen Ladung 5 mit einem zweiten Teil 14 des Aufbaus der
Hülle 2 sicherstellt. Für den Erhalt einer Anlagefläche 16
zwischen den beiden Untergruppen besitzt der Einschnitt 11
der Hülle 2 nämlich einen schrägen Rand 17, der es bei einer
Betätigung des Verbindungsmittels 12 diesem letzteren
gestattet, das zwischen dem ersten Teil 13 und dem zweiten
Teil 14 vorhandene Spiel zu beseitigen, und zwar aufgrund
einer Translationsbewegung in umgekehrter Richtung der
Längsachse X'X des Aufbaus der militärischen Ladung 5
entlang der Hülle 2. Absätze, die unter anderem durch den
ersten Teil 13 und den zweiten Teil 14 gebildet und jeweils am
Aufbau der militärischen Ladung 5 und am Aufbau der Hülle 2
vorgesehen sind, sind derart verwirklicht, daß einerseits
die Bearbeitung der jeweiligen Untergruppen und andererseits
das Verschieben der Hülle auf den verschiedenen Untergruppen
erleichtert ist, wobei die Hülle 2 auf den Untergruppen
entlang der Achse X'X gleitet. Das Verbindungsmittel 12, das z.
B. am Außenumfang des Aufbaus der militärischen Ladung 5
angeordnet ist, ist z. B. in einer Nut 18 angeordnet, die im
hinteren Teil des Aufbaus der militärischen Ladung 5
vorgesehen ist. Dieses Verbindungsmittel 12 ist z. B. eine
pyrotechnische Vorrichtung, die durch das Schema der Fig. 6 in
einer entriegelten Stellung dargestellt ist. In der Nut 18
ist ein Sicherungsbügel 27 untergebracht, dessen Enden zwei
voneinander entfernte Ösen 28 bilden, die nach innen
gerichtet und in einem mit einer Vertiefung versehenen Teil 26
enthalten sind. An seinem Außenumfang besitzt der
Sicherungsbügel 27 gleichmäßig beabstandete, nach außen
gerichtete Zähne 29. Die Nut 18 ist hinreichend tief, damit der
Sicherungsbügel 27 mit seinen Zähnen 29 vollständig in sie
eintreten kann, wenn er wieder zusammengezogen ist. Nimmt
der Sicherungsbügel dagegen seinen anfänglichen Zustand oder
seinen ausgebreiteten Zustand an, so liegen die Zähne 29
außerhalb der Nut 18. Ist die Hülle 2 auf dem Aufbau der
militärischen Ladung 5 vorhanden, so greifen die Zähne 29 in die
entsprechenden Einschnitte 11 ein, die in dem inneren Teil
der Hülle 2 vorgesehen sind. Jede Öse 28 des
Sicherungsbügels 26 enthält ein Langloch 31 in im wesentlichen radialer
Richtung, durch das es an einem Ende eines Schwingarms 32
gelenkig angebracht ist. Die Schwingarme 32 sind im
wesentlichen in ihrem mittleren Teil um zur Ebene des
Sicherungsbügels 27 senkrechte Achsen 33 schwenkbar angebracht. Die
anderen Enden der Schwingarme 32 tragen Rollen 34, im
wesentlichen in der Ebene des Sicherungsbügels 27. Die Rollen
34 sind für den Betrieb nicht unbedingt erforderlich, sie
ermöglichen es jedoch, durch eine Verringerung der Reibung
eine Verringerung der Energie zu erzielen, die zur
Betätigung der Vorrichtung erforderlich ist.
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Zwischen den Schwingarmen 32 besitzt der hohle Teil 26 eine
radiale Nut 35, deren äußeres Ende mit einer Öffnung 36 in
dem inneren Teil der Hülle 2 in Verbindung steht. Nach innen
erweitert sich die Nut 35 auf jeder Seite vor den Rollen 34,
und sie ist, derart erweitert, über diese Rollen hinaus
verlängert.
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In den erweiterten Teil der Nut 35 ist ein Schieber 37
eingesetzt, der zwischen den Rollen 34 liegen kann oder nicht,
je nach seiner Stellung in der Nut. Der Schieber 37 ist an
seinem nach außen gerichteten Ende in Form einer Spitze
ausgebildet, so daß er zwischen die Rollen eingesetzt werden
kann, wenn diese letzteren näherrücken.
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Der Boden der Nut 36 in dem hinteren Teil davon besitzt eine
zweite schmale Nut 38, in der die Stange 39 eines
pyrotechnischen Kolbens 40 eingesetzt ist. Die Stange 39 tritt über
die Nut 38 hinaus, so daß sie den Schieber 37 nach außen
drängen kann. Der pyrotechnische Kolben wird von einem
elektronischen, nicht dargestellten Mittel gesteuert, das somit
das Verriegeln und das Entriegeln des Verbindungsmittels 12
sicherstellt. Das Entriegeln erfolgt durch ein
Unterspannungsetzen des pyrotechnischen Kolbens 40, dessen Stange 39
den Schieber nach außen zwischen die Rollen 34 drängt,
wodurch die Enden des Sicherungsbügels 37 einander angenähert
und die Zähne 29, die sich in die Einschnitte 11 erstrecken,
zurückgezogen werden.
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Fig. 3 zeigt eine Detailansicht der Stelle B der Fig. 1, die
eine zweite Verbindungsvorrichtung 4l zeigt, die z. B.
zwischen der Steuerelektronik 4 und dem Aufbau der
militärischen Ladung 5 angeordnet ist, wobei die Einheit von der
Hülle 2 überdeckt wird. Diese Verbindungsvorrichtung 41
enthält z. B. einen beispielsweise elastischen Sprengring 42,
der beispielsweise um den Außenumfang des Aufbaus der
militärischen Ladung 5 und an deren vorderen Ende 44 angeordnet
ist. Der Sprengring 42 ist in eine z. B. rechteckige Rille
45 eingesetzt, und er besitzt z. B. eine Dicke H, die
kleiner oder gleich der Tiefe der Rille 45 ist, so daß
beispielsweise beim Einbau des vorderen Endes 44 des Aufbaus
der militärischen Ladung 5 in dem hinteren Teil 46 der
Steuerelektronik
4 die Operation vereinfacht wird, indem
sämtliche Probleme von Anschlägen beseitigt werden, die durch eine
schlechte Dimensionierung der bearbeiteten Teile geschaffen
wurden. Der Sprengring 42 ist beispielsweise von wenigstens
einem Loch 47 durchsetzt, das z. B. mit einem Gewinde
versehen wurde, so daß z. B. wenigstens eine Schraube 48
eingeschraubt werden kann. Diese Schraube 48 wird mit dem
Springring 42 beispielsweise über wenigstens ein erstes Loch 49 in
Kontakt gebracht, das z. B. in den hinteren Teil 46 der
Steuerelektronik 4 eingebracht wurde. Um die beiden
Untergruppen aneinander zu befestigen, wird die Schraube 48 in
den Sprengring 42 eingeschraubt. Kommt das Ende 50 der
Schraube 48 in Kontakt mit dem Boden der Rille 45, so wird
der Sprengring 42 angehoben, und eine Seite 51 des oberen
Teils des elastischen Sprengrings kommt in Kontakt mit einem
schrägen Teil 52, der z. B. an dem hinteren Teil 46 der
Steuerelektronik 4 verwirklicht ist. Diese
Verbindungsvorrichtung 41 ermöglicht es, einen Teil des Spiels
wiederzugewinnen, das zwischen den beiden Modulen vorliegt und das
auch auf das Einführen einer Blattfeder 52 zwischen den
jeweiligen Untergruppen zurückgeht, um zu vermeiden, daß die
Oberflächen dieser Untergruppen nicht in Kontakt geraten.
Werden die Untergruppen von der Hülle 2 überdeckt, so
enthält diese letztere einen Anschlag 53, der beispielsweise an
einem Ende 54 des hinteren Teils 56 der Steuerelektronik 4
zur Anlage kommt. Um eine perfekte Festigkeit der Einheit
sicherzustellen und ein jeweiliges, ein geringeres
Leistungsvermögen der Munition mit sich bringendes Spiel zu
vermeiden, sind in der Hülle 2 Zugangsmittel verwirklicht,
die z. B. durch wenigstens ein zweites Loch 55 verwirklicht
sind. Dieses Loch ist so angeordnet, daß dann, nachdem die
hinteren Untergruppen von der Hülle 2 überdeckt werden, der
Durchmesser des Lochs 55 z. B. gegenüber dem Durchmesser des
ersten Lochs 49 des hinteren Teils 46 der Steuerelektronik 4
vorliegt. Auf diese Weise ist es möglich, die Schraube 48
einzuschrauben, damit das Ende 54 der Steuerelektronik 4 am
Anschlag 53 zur Anlage kommt, indem nach einem Festziehen
eine jegliche Verlagerung einer der Untergruppen gegenüber
den anderen verhindert wird. Da die Untergruppen, die z. B.
durch den Aufbau der militärischen Ladung 5 und die Hülle 2
gebildet sind, aufgrund der Verriegelung dieser letzteren
durch die Verbindungsvorrichtung 12 fest sind, kann sich die
beispielsweise durch die Steuerelektronik 4 gebildete
Untergruppe in der umgekehrten Richtung der Achse X'X verlagern
und die Verbindung stabilisieren.
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Fig. 4 zeigt eine Detailansicht der Stelle C der Fig. 2. In
dieser Fig. 4 sind wiederum die gleichen Elemente
aufzufinden, die auch in der Fig. 3 dargestellt und beschrieben
wurden. Fig. 4 zeigt insbesondere die Verbindung zwischen der
ersten Untergruppe der Munition, z. B. einem Zielsucher 3,
und einer der hinteren Untergruppen der Munition, z. B. der
Steuerelektronik 4. Die in Fig. 3 ausgeführten und
beschriebenen Operationen sind an der Stelle C auf die gleiche Weise
verwirklicht, wobei der einzige Unterschied darin besteht,
daß die Hülle 2 z. B. den Zielsucher 3 nicht überdeckt,
wobei sie jedoch an dem hinteren Teil 10 des Aufbaus des
Zielsuchers 3 anliegt. Nachdem die letzte Schrauboperation auf
dem Niveau der Stelle C durchgeführt wurde, liegt im Inneren
der Munition keinerlei Spiel mehr vor, und diese letztere
ist einsatzbereit. Ist diese Munition im Inneren eines
Abschußsystems, z. B. einer Kanone, angeordnet, so kann die
Munition abgefeuert werden.
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Nach dem Abf euern der Munition, während der ballistischen
Phase, wird das in dem hinteren Teil der Munition
angeordnete Triebwerk 9 gezündet. Dieses ermöglicht aufgrund des
Ausstoßes einer vorbestimmten Gasmenge das Vergrößern der
Reichweite der Munition, indem diese optimal angetrieben
wird. Ist dieser Antrieb beendet, so beginnt die gesteuerte
Phase der Munition. Während dieser Phase schadet jede
unnötige Masse dem einwandfreien Betrieb. Es ist daher
unerläßlich, die Masse des Aufbaus der Munition auf das Minimum
herabzusetzen. Da das Triebwerk und die Hülle nur während
der ballistischen Phase wirken, können die Masse des
Triebwerks
sowie die der Hülle, die daran durch ein
Befestigungssystem befestigt ist, abgeworfen werden, um die gesteuerte
Phase der Munition zu verbessern.
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Die Munition kann z. B. ein Leitsystem enthalten, das am
Umfang der Steuerelektronik 4 angeordnet und durch Flügel 6
gebildet ist, die beispielsweise entlang zweier, zueinander
senkrechter, nicht dargestellter Achsen so ausgebreitet
werden können, daß das Profil eines jeden Flügels nach dem
Ausbreiten parallel zur Längsachse X'X der Munition ist, und
ein Stabilisierungssystem, das am Umfang der militärischen
Ladung 5 angeordnet und durch Stabilisierungsflossen 7
gebildet ist, die entsprechend den gleichen
Orientierungsmitteln wie die ausbreitbaren Flügel ausgebreitet werden
können, wobei diese beiden Systeme in Fig. 1 dargestellt sind.
In diesem Fall ist zumindest ein Verriegelungs- und
Entriegelungssystem erforderlich, um die Flügel und
Stabilisierungsflossen gegen den Körper der Munition zu halten und im
Zeitpunkt der gesteuerten Phase diese Flügel und
Stabilisierungsflossen freizugeben, wodurch das Lenken und die
Stabilität der Munition gewährleistet sind. Die diese beiden
Systeme überdeckende Hülle wird in unserem Ausführungsbeispiel
während der ballistischen Phase der Munition als
Verriegelungs- und Entriegelungssystem verwendet. Nach Fig. 5
überdeckt die gestrichelt dargestellte Hülle 2 bis zum Ende der
ballistischen Phase die Flügel 6 und die
Stabilisierungsflossen 7.
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Wird das Triebwerk inaktiv, so ermöglichen es die nicht
dargestellten Auswerfmittel, das Triebwerk vom Rest der
Munition zu trennen. Dann, nachdem der Zielsucher 3 der Munition
den Boden erfaßt hat, ermöglichen nicht dargestellte
Öffnungsmittel das Ausbreiten beispielsweise des Fallschirms,
um die Geschwindigkeit der Munition zu verringern. Ist das
Abbremsen verwirklicht, so lösen Mittel zur Erfassung
beispielsweise der Geschwindigkeit der Munition das
Unterspannungsetzen des pyrotechnischen Kolbens 40 aus, der die
Verbindungsvorrichtung 12 entriegelt, so daß die Hülle 2 und
der Fallschirm 8 freigegeben werden, an dem sie mit dem Rest
der hinteren Untergruppen befestigt ist. Die Hülle 2 gibt
nun zu einer ersten Zeit die Flügel 6 frei, die sich z. B.
gemäß einer schrägen Achse 19 so ausbreiten, daß jedes
Profil 21 von Flügeln 6 parallel zur Längsachse X'X der
Munition ist, und zu einer zweiten Zeit die Stabilisierungsflossen
7, entsprechend den gleichen Orientierungsmitteln wie jenen,
die für die Flügel 6 verwendet wurden.
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Die Erfindung ist auf jegliche gesteuerte Munition
anwendbar, die von einem Abschußsystem durch einen Kanoneneffekt
abgefeuert wird, wobei die Umfangshülle an jedem
abwerfbaren Teil einer Munition befestigt sein kann, und wobei das
Triebwerk ein nicht im einschränkenden Sinne zu verstehendes
Beispiel ist.