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Vorrichtung zum fortlaufenden Entstauben von Säcken und Schläuchen
Es sind bereits Vorrichtungen zum Entstauben von Säcken und Schläuchen bekannt,
bei denen am unteren Ende zweier einen Luftstrom führender Rohrleitungen je ein
Sack aufgehängt werden kann, der dumch # Umleitung des Luftstromes zuerst in das
Rohr unter Umstülpen eingesaugt und hierauf unter Zurückstülpen .wieder ausgestoßen
wird. Bei. diesen bekannten Vorrichtungen wird entweder mit zwei durch getrennte
Vorrichtungen erzeugten Luftströmen, nämlich einem Saug-und einem Druckluftstrom,
gearbeitet, oder es wird an Stelle eines besonderen Druckluftstromes der Saugluftstrom
vom Austrittsende der Saugvorrichtung unter. Z-Wischenschaltung eines Filters zurückgeleitet.
In beiden Fällen tritt der den Sack ausstoßende Luftstrom in den Arbeitsraum, wobei
er zumindest die beim Durchblasen des Sackes von innen nach außen von dessen Außenseite
mitgenommenen Staubteilchen mit sich: führt, was für die Arbeiter gesundheitsschädlich
ist. Infolge der Befestigung der Säcke an den Rohrmündungen ist eine vollkommene
Reinigung der Säcke überdies nicht möglich. Die bekannten Vorrichtungen eifordern
naturgemäß besondere Steuereinrichtungen für die Ventilklappen zur Umleitung der
Luftströme. Ferner müssen die Säcke unter der Einwirkung der Luftströme angesetzt
bzw. -abgenommen werden, wozu zwei Arbeiter notwendig sind.
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Die Erfindung betrifft demgegenüber eine Verbesserung derartiger Vorrichtungen.
zum Entstauben von Säcken und Schläuchen und bezweckt, eine erhöhte Leistung zu
erzielen. An Stelle die Säcke an der Rohrmündung aufzuhängen, werden sie innerhalb
der Rohre gereinigt, wie dies bei anderen Entstaubungsvorrichtungen grundsätzlich
bekannt ist.
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Die Erfindung besteht darin, daß in einer Gruppe von drei zum Einhängen
je eines Sackes eingerichteten, beiderseits offenen parallelen Rohren, die um je
izo° zueinander versetzt sind, abwechselnd je zwei am einen. Ende - durch ein Rohrstück
verbunden sind und daß eines dieser beiden Entstaübung:srohre am freien Ende an
eine. Saugleitung angeschlossen ist. Dadurch kann in jeder Schaltstellung ein Sack
umgestülpt und an einer Seite entstaubt, ein zweiter Sack durch denselben Luftstrom
zurückgewendet und an der zweiten Seite entstaubt und der dritte
Sack
ungestört vom Luftstrom ausgewechselt werden. Es werden somit immer zwei Säcke behandelt,
während ein dritter, bereits gereinigter Sack ohne Betriebsstörung gegen einen zu
reinigenden Sack ausgetauscht werden kann. Die Arbeit kann. von einem einzigen Arbeiter
vorgenommen werden, der die Säcke nur aus- und einzuhängen hat, wenn die Vorrichtung
selbsttätig in Abständen weitergeschaltet wird, wobei auch das öffnen und Schließen
der Türen vom Antrieb= besorgt werden kann. Die Auswechslung der Säcke erfolgt in
ruhender Luft und kann sehr bequem und schnell vorgenornmen werden. Ein Austritt
von staubführender Luft in den Raum findet nicht statt.
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Nach der Erfindung sind die drei parallelen Rohre oberhalb eines Luftführungskessels
um eine gemeinsame Achse vierdrehbar, derart, daß jeweils das untere Ende eines
dieser Rohre durch eine Platte abgedichtet ist.
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An der Innenseite jedes Rohres ist erfindungsgemäß im Bereich der
Tür eine Aufhängevorrichtung aus nachgiebig gelagerten schwenkbaren Haken, Klammern
o. dgl. angeordnet, deren Schwenkbereich durch zwei an der Rohrinnenseite befestigte
Ringe begrenzt ist. Der Querschnitt jedes Rohres ist oberhalb und unterhalb der
Aufhängevorrichtung verengt.
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In der Zeichnung ist der Erfindungsgegenstand beispielsweise dargestellt.
Fig. i zeigt eine Seitenansicht, teilweise im Schnitt, und Fig.2 einen Horizontalabschnitt
nach der Linie II-II. Die Fig.3 bis 5 zeigen Einzelheiten.
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Mit einer am Boden befestigten Platte 2 ist das untere Ende einer
Achse i fest verbunden. Die Achse i -geht durch die Lager 4 und 5 eines abgedeckten
Luftführungskessels 3 sowie durch eine Platte 6 hindurch. Stehende Rohre 7, 8, 9
sind an gleichmäßig verteilte, im Deckel des Kessels 3 vorgesehene öffnungen angeschlossen
(Fig.2) und stehen dadurch mit dem Kanal in Verbindung. Die Rohre sind an ihren
oberen Enden an öffnu,n.-gen der Halteplatte 6 angesetzt. Der Kessel 3, die Rohre
7, 8, 9 und die Platte 6 bilden ein Ganzes, das sich um die Achse i drehen kann.
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Ein Saugrohr i i ist ' unter Zwischenschaltung eines Luftfilters an
einen Exhaustor angeschlossen und trägt am Ende einen mit der Platte 6 zusammenwirkenden
Dichtungsring 12. An der Achse i ist unterhalb des Lagers 5 eine Platte io befestigt,
die bei entsprechender Stellung des Kessels das untere Ende eines der Rohre 7, 8,
9 abschließen kann. Jedes der .drei Rohre ist in an sich üblicher Weise mit einer
dicht schließenden Tür 13, 14, 15 versehen. An der Innenseite jedes
Rohres sind in halber Höhe Klemmittel nachgiebig befestigt, mit welchen der Sack
an seinem Rande aufgehängt werden kann.
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Wie .Fig. 3 in größerem Maßstabe zeigt, ist diese Sackaufhängevorrichtung
so ausgebildet, daß ein geschlossenes Röhrchen 17 um einen Bolzen 18 schwenkbar
gelagert ist, der durch gegenüberliegende Längsschlitze des Röhrchens hindurchgeht.
Zwischen dem Bolzen und dem gegenüberliegenden Boden des Röhrchens ist eine Druckfeder
i9 angeordnet. Am inneren Ende des Röhrchens ist ein Haken 2o befestigt. Der Schwenkbereich
des Röhrchens ist durch zwei an der Innenwand des Rohres befestigte Ringe 2 i und
22-begrenzt. Diese Ringe verengen den Querschnitt des Rohres oberhalb und unterhalb
der Aufhängestelle des Sackes, so daß anfänglich der ganze Luftstrom in den Sack
gelangt und diesen umstülpt.
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Am Außenrand der Platte 6 sind drei Kerben und am Rand des Saugrohres
i i ist eine federnde Sperrklinke 16 derart angebracht, daß beim Einschnappen derselben
in eine Kerbe das Saugrohr i i und eines der Rohre 7, 8 ,oder 9 (in Fig. i Rohr
7) genau übereinanderstehen _ und die Platte io das untere Ende eines zweiten Rohres
(in Fig. i das Rohr 8) abschließt.
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Die Arbeitsweise der Vorrichtung ist folgende: Die Lage des Rohres
8 .sei als Lage A, die des Rohres 7 als Lage B und die des Rohres q als Lage C bezeichnet.
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Man dreht die Vorrichtung, bis die Klinke 16 in eine Kerbe greift
(Fig. i). Dann öffnet man die Tür 14 des in der Lage A befindlichen Rohres, dessen
unteres Ende durch die Platte i o abgedeckt ist, hängt den zu reinigenden Sack an
die Haken 2o, schließt die Tür 14 und gibt der Vorrichtung eine Dritteldrehung im
Uhrzeigersinne, bis die Sperrklinke in die nächste Kerbe eingreift. Die Lage der
Rohre hat sich jetzt so verändert, daß das Rohr 8 in der Lage B, das Rohr 7 in der
Lage C und das Rohr 9 in der Lage A ist. Nun öffnet man die Tür 15 des Rohres
9 und hängt auch in dieses einen Sack ein.
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In dieser Lage strömt infolge der Saugwirkung des Rohres i i Luft
von oben durch das oben offene Rohr 7 in den Kessel 3 und von dort im Rohr 8, in
dem der Sack aufgehängt ist, nach oben. Der Sack wird dabei durch den Saugluftstrom
umgestülpt und hochgezogen. Dabei werden die federnd angebrachten Haken von der
Rohrwand nach oben gezogen. Der Sack steht infolgedessen unter der Einwirkung des
sowohl in ihm als auch an seiner Außenite fließenden- Luftstromes
und
erhält eine Art Flatterbewegung, wobei er von dem größten Teil des Staubes befreit
wird (Fig.4).
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Nach einer weiteren Dritteldrehung ist die Lage der Rohre folgende:
.Rohr 8 mit dem umgestülpten Sack befindet sich in der Lage C, Rohr 7 in der Lage
A und Rohr 9 in der Lage B. In dieser Lage wird in Rohr 7 ein Sack eingehängt. Der
Sack im Rohr 9 wird nach oben umgestülpt, ebenso wie in der vorherigen . Drittellage
der Sack im Rohr B. Auf letzteren wirkt in der Lage C der Luftstrom von oben ein
und bringt den Sack unter Wenden in die ursprüngliche Lagezurück. Dabei wird der
Sack nochmals .durch den innen und außen entlangfließenden Luftstrom gereinigt (Fig.5).
Nach der folgenden Dritteldrehung sind die Rohre wieder in der Ausgangslage (Fig.
i). Aus dem Rohr 8 wird der gereinigte Sack herausgenommen, und es wird ein weiterer
ungereinigter eingesetzt. Im Rohr 7 wird der eine Sack nach oben und im Rohr 9 ein
anderer nach unten umgestülpt und entstaubt.
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In jedes der Rohre 7, 8 und 9 ist nahe dem unteren und oberen Ende
ein Gitter 23 -eingebaut, damit ein gegebenenfalls losgerissener Sack das Rohr nicht
verlassen kann. Die durch das Saugrohr i i ,abgeführte Luft wird auf bekannte Art
gefiltert und der gewonnene Staub (Mehl usw.) in üblicher Weise verwertet.
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Die erforderlichen beiden Bewegungen, nämlich die jeweilige Dritteldrehung
und das Schließen und öffnen der Tür, können selbstverständlich auch selbsttätig,,
durchgeführt werden.