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Fahrtrichtungsanzeiger für Fahr- und Motorräder Die Erfindung bezieht
sich auf .einen Fahrtrichtungsanzeiger für Fahr- und Motorräder.
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Es sind bereits Fahrtrichtungsanzeiger für Fahr- und Motorräder bekannt,
die auf beiden Seiten des Fahrzeuges, z. B. auf dem Lenker, ausschwenkbar angebracht
sind und deren vorderes Ende mit einer lang ausgezogenen, von innen her beleuchteten
Hülse aus durchscheinendem Werkstoff, z. B. Celluloid, versehen ist.
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Gemäß .der Erfindung wird dadurch ein Fortschritt erzielt, daß die
Hülse aus einem biegsamen Werkstoff besteht, deren Wandstärke so bemessen ist, daß
die Hülse gewöhnlich selbsttragend ist, jedoch durch die Fahrzeugerschütterungen
in Schwingungen gerät. Abgesehen ,davon, daß eine solche Hülse beim Streifen von
irgendwelchen Gegenständen nicht beschädigt werden kann, sondern lediglich federnd
ausweicht, wird durch die Erfindung der besondere Vorteil erreicht, daß die dünnwandige,
seitlich ausgeschlvenkte Gunzmi'hülse infolge ihrer Elas.tizität selbsttätig in
Schwingungen versetzt wird. Diese bei Hülsen aus starrem Werkstoff nicht mögliche
Erscheinung führt dazu, daß die beabsichtigte Richtungsänderung des Fahr- oder Motorrades,
insbesondere in der Dunkelheit, von anderen Verkehrsteilnehmern leichter und auf
.größere Entfernung .erkannt und beachtet werden kann.
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Wie wichtig eine solche schwingende Bewegung,des Fahrtrichtungsanzeigers
ist, geht daraus hervor, daß man bei großen Kraftfahrzeugen (Lastwagen, Omnibussen
usw.) dazu übergegangen ist, ,den üblichen an sich starren Winker durch mechanische
Mittel in Schwingungen zu versetzen. Beim Gegenstand der Erfindung wird nun ein
ähnlicher Vorgang dadurch erzielt, daß die Hülse aus elastischem Werkstoff, z. B.
Gummi, gefertigt ist. -Es ist .ein Richtungsanzeiger, .insbesondere für Straßenbahnfahrzeuge,
bekannt, bei dem der Winkerarm aus Gummi gefertigt ist und .der im vorderen Teil
einen seitlich offenen, mit einer Lampe versehenen Rahmen bildet. Der Zweck :dieser
Einrichtung besteht darin, daß .der Winkerarm bei Berührung mit vorüberfahrenden
Gegenständen unter elastischer Formveränderung diesen Gegenständen ausweichen und
danach in seine ursprüngliche
Lage zurückkehren soll. Abgesehen
davon, daß bei dieser Bauart die Lampe wegen ihrer Anordnung am vorderen Ende des
Armes nicht unbedingt vor Beschädigungen geschützt ist, wird die Wirkung der vorliegenden
Erfindung, d. h. das selbsttätige Schwingen, nicht erreicht, und zwar deswegen nicht,
weil der Winkerarm einen selbsttragenden Bauteil von ziemlich großem Querschnitt
darstellt.
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Es ist ferner ein Richtungsanzeiger für Kraftfahrzeuge bekannt, der
aus einem sich nicht selbsttragenden, nach Art einer Hand geformten Hohlkörper besteht,
der, im Ruhestand abgeknickt, schlaff nach unten hängt und für den Ausschwenkvorgang
durch Luft aufgeblasen werden muß, wodurch er sich seitlich ausschwenkt. Einrichtungen
dieser Art sind für Fahr- und Motorräder vollkommen ungeeignet, ,da zu ihrer Betätigung
ein besonderer Luftverdichter erforderlich ist. Weiterhin weisen diese aufblasbaren
Vorrichtungen den Nachteil auf, daß sie bei der kleinsten Beschädigung nicht mehr
ordnungsmäßig arbeiten.
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In weiterer Ausgestaltung der Erfindung wird eine Verbesserung dadurch
erzielt, daß die Ober- und Unterwände der Hülse größere Wandstärken erhalten als
die Seitenwände. Die Lichtdurchlässigkeit der Seitenwände wird durch eine besonders
dünne Bemessung erhöht. Die Dicke der Ober- und Unterwände wird dabei so bemessen,
daß die Hülse wohl eine größere Festigkeit gegen Abbiegungen infolge Winddruck erhält,
jedoch genügend elastisch bleibt, um die Schwingungen im erforderlichen Ausmaße
aufrechtzuerhalten. An Stelle verstärkter Wände können auch Rippen vorgesehen werden,
die dann wie Federn wirken.
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Ein weiteres Merkmal der Erfindung wird darin gesehen, @daß die Stärke
der Ober- und Unterwände der Hülse nahe der Verbindungsstelle mit dem Lampenträger
geringer bemessen werden als im Mittelteil. Die im Querschnitt geschwächte Stelle
der Hülse wirkt dann ,als Schwingachse und unterstützt daher die Schwingbewegungen
der Hülse in bedeutendem Maße.
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Zur Vergrößerung des Schwingungsausschlages derart, daß die Schwingbewegungen
der Hülse in gut sichtbare Wippbewegungen übergehen, wird gemäß der Erfindung die
Hülse in ihrer Spitze durch einen Einsatzkörper beschwert. Für den Einsatzkörper
wird zweckmäßig durchscheinendes, unzerbrechliches Glas, z. B. Plexiglas, verwendet.
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Die Sichtbarkeit des Fahrtrichtungsanzeigers kann noch erhöht werden,
wenn die Seitenwände der Hülse mit kleinen Öffnungen versehen werden, durch welche
das helle Licht der Lampe durchleuchtet. Diese kleinen Öffnungen wirken wie glitzernde
Sterne und sind auf größere Entfernung in Verbindung mit der Wippbewegung der Hülse
besonders gut zu erkennen. Die Wippbewegung des Fahrtrichtungsanzeigers kann in
bekannter Weise noch dadurch verstärkt werden, daß zwischen Hülse und dem Drehpunkt
des Fahrtrichtungsanzeigers ein elastischer Zwischenkörper eingeschaltet wird.
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In der Zeichnung ist der Gegenstand der Erfindung an verschiedenen
Ausführungsbeispielen dargestellt. Es zeigen: Fig. i .einen Längsschnitt durch das
äußere Ende des Fahrtrichtungsanzeigers, Fig. 2 eine Draufsicht zu Fig. i, Fig.
3 einen Querschnitt durch die Hülse nach der Linie III-III der Fig. i, Fig.4 einen
Querschnitt durch die Hülse nach Linie IV-IV der Fig. i und die Fig.5 bis 8 weitere
Querschnittsformen der Hülse.
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Der Fahrtrichtungsanzeiger ist auf der nicht dargestellten Lenkstange
des Fahr- oder Motorrades in bekannter Weise gelenkig gelagert. Das äußere Ende
des Fahrtrichtungsanzeigers besteht aus einer Gummihülse 2, die reit einem wulstartigen
Rand 3 in eine entsprechende Nut eines elastischen Zwischenkörpers 4 eingespannt
ist. Gemäß den Fig. r bis 4 weist die Hülse :z einen rechteckigen Querschnitt auf.
Die in bzw. entgegen der Fahrtrichtung zeigenden Wände 5 der Hülse 2 haben nur eine
ganz geringe Wandstärke und sind daher stark lichtdurchlässig. Die Ober-bzw. Unterwände
der Hülse sind in ihren Wandstärken dicker bemessen, und zwar so stark, daß die
Gummihülse ohne einen größeren inneren Widerstand noch das erforderliche Maß an
Schwingungen ausführen kann. Die Verstärkung der Wände 6 kann sich gleichmäßig über
die gesamte Länge der Hülse erstrecken, kann aber auch, wie Fig. i zeigt, in dem
Mittelteil der Hülse verstärkt ausgeführt sein, so daß dieser Teil eine größere
Steifigkeit hat und die Schwingungen der gesamten Hülse um den nahe der Einspannstelle
befindlichen Teil der Hülse stattfinden. Eine größere Steifigkeit im Mittelteil
der Hülse kann aber .auch durch Vergrößerung des lichten Querschnitts gegenüber
dem der Einsp.annstelle erreicht werden. Ebenso kann die Verstärkung der Wände 6
durch außen oder innen aufgesetzte Rippen erfolgen.
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Wie -in den Fig. 5 bis 8 :der Zeichnung deutlich zu erkennen ist,
können die Ober-und Unterwände 6 der Hülse 2 auch bei rundem Querschnitt ohne Verminderung
der Lichtdurchlässigkeit der Seitenwände 5 verstärkt ausgeführt werden. An Stelle
der runden oder rechteckigen Querschnittsformen
können aber auch
solche mit einem dreieckigen oder mehreckigen Querschnitt verwendet werden.
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Zur Unterstützung,der Schwingbewegungen kann in der Spitze der Hülse
ein aus durchscheinendem Werkstoff bestehender voller oder hohler Körper 7 angebracht
werden. Die Befestigung dieses Körpers 7 erfolgt z. B. durch Rippen 8 .der Hülse,
die in entsprechende Ausnehmungen .des Körpers 7 eingreifen. Die Seitenwände der
Hülse 2 oder aber die des Körpers 7 erhalten zwischen der oberen und unteren Rippe
8 einen dunklen Streifen durch Anstrich, so daß sich die Spitze der von innen beleuchteten
Hülse vom übrigen Teil der Hülse abhebt. Die Sichtbarkeit der Hülse wird noch erhöht,
wenn in den Seitenwänden 5 der Hülse Öffnungen g vorgesehen werden, durch die .das
helle Licht hindurchleuchtet.
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Wie Fig. i zeig, kann die Lampenfassung durch eine in die Hülse 2
hineinragende Feder To gebildet «erden, die gleichzeitig als Stromleitung dient.
Die zweite Stromleitung wird durch eine Feder i i gebildet. Beide Federn sind durch
eine elastische Isolierhülse 12 voneinander getrennt, so daß Kurz.schluß nicht eintreten
kann. Die Verwendung von Federn für die Lampenfassung ermöglicht gleichzeitig ein
1\Titschwi.ngen der Lampenfassung mit der Hülse, ohne daß die Lampe zerstört wird.
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Durch den Zwischenkörper q. werden -die stromführenden Leitungen in
Form von Federn 14. hindurchgeführt, ohne die Elastizität dieses Körpers zu vermindern.
Die Stromquelle für .die Lampe 15 kann durch eine im Teil i gelagerte Batterie oder
durch eine Zentralbatterie oder aber durch eine Dynamo gebildet «-erden.
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Die vorbeschriebene Anordnung der Lampe 15 und der Stromzuführung
ist nicht Gegenstand der Erfindung.