DE687872C - Verfahren zum Abdichten von Gussstuecken - Google Patents

Verfahren zum Abdichten von Gussstuecken

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DE687872C
DE687872C DE1939I0063359 DEI0063359D DE687872C DE 687872 C DE687872 C DE 687872C DE 1939I0063359 DE1939I0063359 DE 1939I0063359 DE I0063359 D DEI0063359 D DE I0063359D DE 687872 C DE687872 C DE 687872C
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DE
Germany
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castings
pores
solvent
sealing
casting
Prior art date
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Expired
Application number
DE1939I0063359
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English (en)
Inventor
Dr Georg Wick
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
IG Farbenindustrie AG
Original Assignee
IG Farbenindustrie AG
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Publication date
Application filed by IG Farbenindustrie AG filed Critical IG Farbenindustrie AG
Priority to DE1939I0063359 priority Critical patent/DE687872C/de
Application granted granted Critical
Publication of DE687872C publication Critical patent/DE687872C/de
Expired legal-status Critical Current

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Classifications

    • BPERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
    • B22CASTING; POWDER METALLURGY
    • B22DCASTING OF METALS; CASTING OF OTHER SUBSTANCES BY THE SAME PROCESSES OR DEVICES
    • B22D31/00Cutting-off surplus material, e.g. gates; Cleaning and working on castings
    • B22D31/002Cleaning, working on castings
    • B22D31/005Sealing or impregnating porous castings

Landscapes

  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Mechanical Engineering (AREA)
  • Gasket Seals (AREA)

Description

  • Verfahren zum Abdichten von Gußstücken Bei der Erstarrung von Gußstücken bilden sich bekanntlich Poren im kristallinen Gefüge, deren Größe von makroskopisch sichtbaren Lunkerstellen bis zu erst mikroskopisch erkennbaren Hohlräumen (sog. Mikrolunker) schwankt. Die letztere Porenform ist deshalb besonders gefährlich, weil sie nicht nur zur Undichtigkeit der Gußstücke Anlaß gibt, sondern auch die gefürchtete Tiefenkorrosion bedingt. Die Abdichtung solcher Fehlstellen im Gefüge von Gußstücken hat man bisher dadurch zu erreichen versucht, daß man die Gußstücke unter Druck mit porenfüllenden Mitteln behandelte, wobei u. a. vorgeschlagen wurde, die Poren bei erhöhten Temperaturen entweder mit niedrigschmelzenden, bei Raumtemperatur festen Metallegierungen oder mit nichtmetallischen Stoffen, wie Lösungen von Zellon in Aceton oder Natriumsilicat, auszufüllen. Es wurde auch vorgeschlagen, Lösungen von quellbaren Stoffen zu verwenden, aus denen das Lösungsmittel anschließend verdampft wurde. Diese Verfahren sind jedoch, selbst bei Anwendung sehr hoher Drucke, unbefriedigend, weil die in den feinen Poren der Gußstücke eingeschlossenen Gase (insbesondere Luft) dem Eindringen der porenfüllenden Flüssigkeiten einen sehr großen Widerstand entgegensetzen.
  • Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Abdichtung von Gußteilen durch Behandlung mit Lösungen von organischen Feststoffen in flüchtigen Lösungsmitteln mit anschließender Verdampfung der letzteren, das diese Nachteile vermeidet. Ausgehend von der Erkenntnis, daß es für die Abdichtung von Poren in Gußstücken wesentlich darauf ankommt, den Widerstand, den die in den Poren eingeschlossene Luft dem Eindringen solcher Lösungen entgegensetzt, zu verringern, wird die Luft aus den Poren zunächst in bekannter Weise durch Anwendung eines Unterdrucks entfernt und anschließend die Oberfläche der Gußstücke mit der Flüssigkeit unter Aufrechterhaltung des Unterdrucks in Berührung gebracht. Es wurde aber weiter erkannt, daß es auch auf die Natur des Lösungsmittels wesentlich ankommt. Verwendet man nämlich leichtflüchtige Lösungsmittel, so wirkt sich die bevorzugte Verdampfung derselben in den der Luft unmittelbar ausgesetzten Oberflächenteilen des Gußstückes in einer Filmbildung aus, die die weitere Verdampfung des Lösungsmittels aus den feineren Verästelungen und tiefer gelegenen Teilen der Poren verhindert. Wählt man dagegen schwerflüchtige Lösungsmittel, so geht ihre Verdampfung außerordentlich langsam vor sich, es sei denn, daß man sie durch Anwendung erhöhter Temperaturen beschleunigt. Gerade hierdurch wird aber wiederum eine oberflächliche Filmbildung gefördert. Diese Filmbildung hat den Nachteil, daß bei gelegentlichen Erwärmungen der Gußstücke, während des Gebrauchs oder bei der Verarbeitung, durch das Verdampfen des Lösungsmittels aus den tiefer gelegenen Teilen der Poren der Zusammenhang der Dichtungsschicht und damit auch die Dichtigkeit des Gußstückes selbst wieder in Frage gestellt wird. Es kommt also erfindungsgemäß darauf an, die Natur des Lösungsmittels für den abzudichtenden Feststoff und die Behandlung während der Zeit des Trocknens aufeinander abzustimmen.
  • Es wurde gefunden, daß diese Aufgabe dadurch gelöst wird, daß man den in den Poren abzulagernden Feststoff in einem Gemisch von mindestens zwei Lösungsmitteln verschiedener Flüchtigkeit gelöst verwendet und den Trocknungsvorgang derart durchführt, daß die Entfernung des Hauptteils des leichter flüchtigen Lösungsmittels durch Lagermassen des Gußstückes bei gewöhnlicher Temperatur und an der Luft bewirkt wird, worauf eine kurze Trocknungszeit bei erhöhter Temperatur angeschlossen wird, durch die auch die letzten Reste insbesondere des schwerer flüchtigen Lösungsmittelanteils entfernt werden.
  • Als porenfüllende Feststoffe werden indif-Ferente polymere organische Verbindungen, insbesondere Polyvinylchloride, verwendet, wobei jedoch deren Polymerisationsgrad nicht so hoch sein soll, daß die (mit dem Polymerisationsgrad zunehmende) Zähflüssigkeit der Lösung das Eindringen des gelösten Stoffes in die feinsten Verästelungen der Poren des Gußstückes verhindert. Für Polyvinylchlorid hat sich beispielsweise ein Polymerisationsgrad entsprechend einem Viscositätswert nach Höppier von 28 bis 29 als besonders geeignet erwiesen, doch können, wenn es sich um die Ausfüllung gröberer Poren handelt, auch höher polymere Verbinclungen mit entsprechend höherem Viscositätswert mit Vorteil verwendet werden. Die angewendeten Lösungen selbst sollen eine möglichst geringe Viscosität besitzen, um das Eindringen in die Poren unter der Einwirkung des Unterdrucks zu erleichtern. Hierdurch ist die Auswahl aus den vorhandenen Lösungsmitteln wesentlich bestimmt. Verwendet man Polyvinylchlorid als porenfüllenden Feststoff, so eignen sich beispielsweise als Lösungsmittel Gemische von Cyclohexanon, Toluol und Solventnaphtha. Eine besonders geeignete Zusammensetzung des Lösungsmittels für Polyvinylchlorid ist beispielsweise ein Gemisch von 15 % Cyclohexanon, 2o % Toluol und 5o % Solventnaphtha, wobei 15 Teile Polyvinylchlorid in 85 Teilen des Lösungsgemisches gelöst werden.
  • Von Vorteil ist es, die Gußstücke, bevor sie mit der porenfüllenden Lösung in Berührung gebracht werden, einer gründlichen Reinigung und Befreiung von Wasser zu unterwerfen. Dies erfolgt zweckmäßig durch Abblasen mit Luft, um oberflächlich anhaftende Verunreinigungen zu entfernen, und anschließendes Trocknen während etwa 1 Stunde bei 100'. Zur Vorbereitung der Behandlung mit der porenfüllenden Lösung wird dann das Gußstück in ein Gefäß verbracht und in diesem während längerer Zeit, beispielsweise 1 Stunde, in an sich bekannter Weise einem möglichst hohen Unterdruck (beispielsweise 1o mm Hg abs.) ausgesetzt. Anschließend wird dann unter Aufrechterhaltung des Unterdrucks die porenfüllende Lösung in das Gefäß zutreten gelassen und während einiger Zeit (z. B. F Stunde) auf das Gußstück zur Einwirkung gebracht.
  • Wie bereits ausgeführt, kommt es für die Trocknung nach erfolgter Behandlung des Gußstückes mit der porenfüllenden Lösung darauf an, zunächst bei Raumtemperatur die Hauptmenge der niedriger siedenden Bestandteile des Lösungsmittelgemisches zu entfernen. Hierzu sind im Regelfalle mehrere Stunden erforderlich, beispielsweise etwa 6 Stunden und mehr. Im allgemeinen genügt es, diesen Zeitabschnitt der Lufttrocknung dann abzubrechen, wenn das behandelte Gußstück oberflächlich trocken erscheint. Im anschließenden zweiten Teil der Trocknungszeit, bei der eine Erwärmung der Gußstücke erfolgt, richten sich die anzuwendenden Temperaturen sowie die Behandlungsdauer im wesentlichen nach der Natur der schwerer siedenden Bestandteile des Lösungsmittels, Im allgemeinen genügt hierfür eine Temperatur von 8o bis 9o° bei einer Dauer von etwa einer Stunde.
  • Die durch das Verfahren erzeugte Oberflächenbedeckung bietet nicht nur einen Schutz vor dem Angriff der Gußstücke durch korrodierende Mittel, sondern eignet sich auch vorzüglich als Grundlage für eine anschließende Lackierung.
  • Für die Erzeugung einer vor Rostbildung schützenden Hülle auf gußeisernen Gegenständen hat man bereits vorgeschlagen, die Gegenstände oberflächlich mit eisenlösenden Flüssigkeiten zu beizen und die hierdurch freigelegte poröse graphitische Schicht mit geeigneten Füllstoffen zu dichten. Um die letzten Reste der eisenlösenden Flüssigkeit vor Abdichtung der graphitischen Schicht aus dieser durch Verdampfung zu entfernen, hat man die Gußstücke im Anschluß an die Beizbehandlung einem Unterdruck ausgesetzt. Im weiteren Verlaufe wurde dann die gereinigte graphitische Schicht mit einer Lösung von Kautschuk oder anderen organischen Stoffen in flüchtigen Mitteln behandelt, und endlich das Lösungsmittel durch Erwärmen entfernt. Die Ähnlichkeit dieses Verfahrens mit dem vorliegenden ist jedoch nur eine äußerliche. Es ist aus dem erwähnten Vorschlage nämlich nichts darüber ersichtlich, daß der Unterdruck auch während der Zuführung der porenfüllenden Lösungen aufrechterhalten und damit den Zutritt derselben auch zu den äußersten Oberflächenporen des Gußstückes ermöglichen sollte, ganz abgesehen davon, daß diese Poren erst künstlich erzeugt wurden, und zwar durch ein Verfahren, das überhaupt nur bei hoch kohlenstoffhaltigem Gußeisen anwendbar ist.
  • Man hat weiter auch schon vorgeschlagen, zwecks Erlangung nicht rostender Oberflächen an Eisenstücken eine Lösung einer stickstoffhaltigen Verbindung dadurch bis in die feinsten Poren und Risse des Gußstückes einzuführen, daß man es in einen luftleer gemachten Raum verbrachte und erst in diesem die Flüssigkeit auf das Gußstück einwirken ließ. In jenem Falle kam es aber nicht darauf an, die Poren mit einem aus einer Lösung abgeschiedenen Feststoff dicht zu erfüllen, als vielmehr darauf, die Oberfläche des Gußstückes einschließlich der Porenoberflächen mit einer rostverhindernden Schicht von Eisennitrid lückenlos zu bedecken, was dadurch erfolgte. daß aus der aufgesaugten Lösung auf elektrolytischem Wege Stickstoff abgeschieden wurde, der mit dem Eisen unter Nitridbildung reagierte. Auch dieses Verfahren ist also von dem vorliegenden unterschieden und ist übrigens ebenfalls einer allgemeinen Anwendung auf die Abdichtung von Poren an Gußstücken aus beliebigen Metallen nicht fähig.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH: Verfahren zum Abdichten von Gußstücken; bei dem eine Lösung vermittels Unterdruck in die Poren der Gußstücke eingesaugt und anschließend aus der Lösung feste Bestandteile in den Poren der Gußstücke abgelagert werden, dadurch gekennzeichnet, daß die Gußstücke zunächst unter Anwendung von Unterdruck mit Lösungen von indifferenten polymeren organischen Stoffen in einem Gemisch von mindestens zwei Lösungsmitteln verschiedener Flüchtigkeit behandelt werden, worauf sie zunächst in Luft bei gewöhnlicher Temperatur getrocknet und anschließend bis zum vollständigen Verdampfen der Lösungsmittel erwärmt werden.
DE1939I0063359 1939-01-01 1939-01-01 Verfahren zum Abdichten von Gussstuecken Expired DE687872C (de)

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Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE1049171B (de) * 1954-02-17 1959-01-22 Union Carbide Corp Kohlerohr

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* Cited by examiner, † Cited by third party
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