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Luftkühlun-, für Gießform und Gießrad einer Matrizensetz- und Zeilengießmaschine
Bei Matrizensetz- und Zeilengießmaschinen mit in einem umlaufen-den Gießra-d angeordneter
Gießform ist es bereits bekannt, eine Luftleitung vorzusehen, die hinter dem Gießrad
neben der Ausstoßstelle der Gießform angeordnet ist, so daß die Luft zum Zwecke
des Kühlens gegen die Gießform geblasen wird.
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Die Erfindung bezweckt nun, die Kühlung erheblich wirksamer zu gestalten,
'um, insbesondere wenn es sich um das Gießen von Zeilen größerer Stärke und Länge
handelt, wie z. B. um Zeilen über 36 Punkt Stärke und bis zu 42 Cicero Länge,
eine Verlangsamung des Gießvorganges zu vermeiden. Zu diesem Zweck ist gemäß der
Erfindung die Kühlluftführung so ausgebildet, daß der Luftauslaß Vorder- und Rückseite
des Gießrades etwa auf die Länge der Gießform umgreift, so daß die Kühlluft beiderseits
einwirkt, und der Luftauslaß ist ferner für eine gleichmäßig verteilte Luftführung
auf der Rückseite durch Leitschaufeln unterteilt. Hierdurch wird erreicht, daß eine
große Zahl von Kühlluftströmen über einen möglichst großen Teil der Gießforin geleitet
wird und somit eine Ableitung erheblicher Wärmemengen von den Flächen der Gießform
und des Gießrades erfolgt.
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Auf der Zeichnung ist eine Ausführtingsform der Erfindung dargestellt,
und zwar zeigen Fig. i eine Vorderansicht eines Teiles einer Matrizensetz- und Zeilengießmaschine
mit dem Erfindungsgegenstand,
Fig. 2 einen Teil von Fig. i, teilweise
im Schnitt, in vergrößertem Maßstab, Fig. 3 eine Seitenansicht von Fig. 2,
Fig. 4 einen waagerechten Schnitt nach der Linie 4-4 in Fig. 2, Fig. 5 und
6 schaubildliche Darstellungen von Einzelteilen.
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Das Gießrad2o ist in üblicher Weise mit einer Anzahl von Gießforinen
ig versehen, um Zeilen verschiedener Größen gießen züi können, und damit eine ausgewählte
Form in die Arbeitslage gebracht werden kann, kann ,das Gießrad von Hand gedreht
werden, wenn die Maschine in der Ruhelage ist.
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Jede Gießform besteht aus einem Gießformkörper (Unterteil) 24, einem
Deckel:25 und zwei Z*ischenstücken 26 und 27, und wenn Zeilen in Überschriftbuchstaben
oder Auszeichnungsschrift gegossen werden sollen, ist der Deckel 25 mit Kernstücken
28 versehen, die inden Gießforinschlitz 18 hineinragen.
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Während des Gießens wird durch die Wände der Gießform eine erhebliche
Wärmemenge aufgenommen, und gemäß der Erfindung soll die Gießform nach jedem Gießvorgang
so gekühlt werden, daß die aufgenommene Wärme sich nicht so weit anhäuft, daß das
Bilden einer ordnungsmäßigen Gußzeile vor dem Ausstoßen verhindert wird. Zu diesem
Zweck ist bei der dargestellten Ausführungsform der Erfindung die Halteplatte
23 für den Ausstoßer, die an der äußeren Seitenfläche des Gießradschlittens
21 mittels Schrauben --9 befestigt ist, so abgeändert, daß sie eine Seitenplatte
3o hat und Leitschaufeln 31, die eine Anzahl von Luftdurchgängen I zn 32 hinter
dem Deckelteil 25 der Gießforrn bilden, wenn sich letztere in ihrer senkrechten
Ausstoßlage befindet. Um diese Luftöffnungen 32
hinter einen Teil des Gießforinschlitzes
18 und hinter die ganze Breite des Gießformdeckels 25 zu bringen, wenn starke
Zeilen gegossen werden, ist die Seitenplatte 3o, die eine Wand der Luftkanäle bildet,
lieben dem inneren Umfang des GießradeS 2o angeordnet, und die Stärke des vorderen
Endes der Halteplatte . 213, die eine andere, Wand der Luftkanäle
32 bildet, ist verringert. An der Ausstoßerhalteplatte 23 ist ein
Luftauslaßgehäuse 33 mit Hilfe von Schrauben 35 be-
festigt, in welches
eine Luftleitun- 34 mündet, und das Gehäuse enthält eine hintere Kammer
36 und eine vordere Kammer 37,
zwischen denen ein Randteil des Gießrades-2o
umläuft.
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Bei der dargestellten Ausführungsform der Erfindung wird Luft mit
großer Geschwindigkeit in das Auslaßgehäuse durch die Leitun- 34 hineingedrückt.
Die Luft kommt von einem Gebläse 39, das hinter dem Tastbrett an einem von
dem Hauptgestell der Maschine getragenen Rahmen 4o angeordnet und durch D ein biegsames
Rohr 38 mit der Leitung 34 01 gekuppelt ist. Die Kraft zum Antrieb des Gebläses
wird von der sogenannten Zwischen-#3 welle 41 mit Hilfe einer Riemenscheibe 42 abgenommen
und durch zwei Riemenscheiben 43 und 44 an den beiden Enden einer in einem Rahmen
46 an dem Gebläse 39 gelagerten Welle 45 auf die Riemenscheibe 47 übertragen,
die auf der Gebläsewelle 48 sitzt. Die Riemen sind mit 49 und 5o bezeichnet.
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Wie aus Fig. 4 ersichtlich ist, leitet die hintere Kammer
36 einen Teil der durch das Gebläse 39 zugeführten Luft durch die
Luftöffnungen 32 gegen die hintere Fläche des Gießformdeckels -,5,
und da die Luft durch die Luftkanäle 3#3 nach abwärts gelenkt und - geg gen
die hintere Fläche des Gießformdeckels 25 geleitet wird, wird sie in Wirbelströme
zerlegt, welche zur Kühlung der ganzen rückwärtigen Fläche des Gießformdeckels
25 dienen. Wenn die Zeile ausgestoßen ist, geht die Luft auch durch den Schlitz
18 hindurch und kühlt die Gießforrn, innen. Da ferner zwischen der Rückseite des
Gießforrnkörpers 24 und dem vorderen Ende des Gießradschlittens:2i ein kleiner Spielraum
ist, wird ein Teil der Luft, die gegen die hintere Fläche des Gießforrndeckels:25
geblasen wird, durch diesen Spielraum hindurchgehen und auf diese Weise eine Kühlwirkung
an der Rückseite des Gießformkörpers ausüben können.
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Wie ebenfalls aus Fig. 4 hervorgeht, leitet die vordere Kammer
37 einen Teil der durch das Gebläse zugeführten Luft gegen den der
z5 ID el Kammer zugekehrten Teil der oberen oder äußeren Fläche des Gießformdeckels
25 und gegen die Vorderfläche des Gießformdeckels, so daß auch diese Teile
der Gießform gekühlt werden. Da ferner die Luft gegen diese Teile der Gießform in
der Richtung nach innen geblasen wird und da die Beschneidmesser etwas vor der Gießform
angeordnet sind, dienen letztere als Prallplatte, um die Luft gegen die Vorderfläche
des Gießformkörpers 24 zu lenken.
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Die so gegen die Gießform geblasene Luft dient zum Zerstreuen der
Wärme, die wällrend des Gießens aufgenommen -wird, so daß die Gießvorrichtung mit
der üblichen Geschwindigkeit arbeiten und trotzdem große und schwere Zeilen erzeugen
kann, die blasenfrei und auch frei von sonstigen Unvollkommenlieiten sind. Die Kühlwirkung
wird auch noch durch die Kühlung des Gießrades unterstützt, welches, wie aus Fig.
4 zu ersehen ist, zwischen der hinteren und der vorderen Kammer 36 und
37 des Auslaßgehäuses liegt und ständig dem kühlenden Einfluß der durch den
Auslaß hindurchgehenden und aus ihm austretenden Luft unterworfen ist. Das Gießrad
trennt
die beiden Kammern voneinander und trägt dazu bei, daß der Luftstrom beim Durchgang
durch das Gehäuse die richtige Richtung hat.