DE686700C - Verfahren zur Gewinnung gereinigter Phenole aus Rohphenolen - Google Patents

Verfahren zur Gewinnung gereinigter Phenole aus Rohphenolen

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DE686700C
DE686700C DE1938I0061882 DEI0061882D DE686700C DE 686700 C DE686700 C DE 686700C DE 1938I0061882 DE1938I0061882 DE 1938I0061882 DE I0061882 D DEI0061882 D DE I0061882D DE 686700 C DE686700 C DE 686700C
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DE
Germany
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phenols
crude
weight
purified
parts
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Expired
Application number
DE1938I0061882
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English (en)
Inventor
Dr Hinrich Havemann
Dr Otto Mueller
Dr Carl Rumscheidt
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IG Farbenindustrie AG
Original Assignee
IG Farbenindustrie AG
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Publication date
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07CACYCLIC OR CARBOCYCLIC COMPOUNDS
    • C07C37/00Preparation of compounds having hydroxy or O-metal groups bound to a carbon atom of a six-membered aromatic ring
    • C07C37/68Purification; separation; Use of additives, e.g. for stabilisation
    • C07C37/86Purification; separation; Use of additives, e.g. for stabilisation by treatment giving rise to a chemical modification

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  • Organic Chemistry (AREA)
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  • General Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Low-Molecular-Weight Compounds And Preparation Thereof (AREA)

Description

  • Verfahren zur Gewinnung gereinigter Phenole aus Rohphenolen Bei der Verarbeitung von Stein- und Braunkohlenteerölen sowie bei der Reinigung phenolhaltiger Abwässer von Kokerei-, Schwelerei- und Hydrierbetrieben werden rohe Phenole erhalten. Diese lassen sich durch fraktionierte Destillation nicht genügend reinigen, da die verunreinigenden. Begleitstoffe gleiche oder ähnliche Dampfdrucke besitzen wie die Phenole selbst. Aber auch soweit eine Trennung durch Destillation möglich ist, bedingt die Abscheidung kleiner Mengen von Verunreinigungen unverhältnismäßig hohe Destillationskosten bei kleinen Leistungen der D estillationsanlagen.
  • Man hat daher schon versucht, vor der Destillation eine Reinigung auf chemischem Wege durchzuführen. Bei der Reinigung von Rohphenolen.aus Steinkohlenbeeröl und Kokereiabwässern hat man mit Erfolg die rohen Phenole mit Natronlauge behandelt, wobei sie als Phenolate gelöst werden, und die ungelöst zurückbleibenden Verunreinigungen, z. B. Kohlenwasserstoffe und Basen, mit Wasserdampf ahdestilliert. Die Phenole werden dann durch Ansäuern der gereinigten alkalischen Lösung mit Kohlendioxyd oder Schwefelsäure wieder in Freiheit gesetzt und durch Destillation in handelsfähige Ware übergeführt. Nachteilig sind bei diesem Verfahren die hohen Kosten für Chemikalienverbrauch und die benötigten umfangreichen Vorrichtungen.
  • Überdies ist das Verfahren nicht brauchbar für :die Reinigung von Rohphenolen aus Braunkohlenteerölen oder aus Schwel- oder Hydrierabwässern. Einige in diesen Rohphenolen enthaltene Verunreinigungen werden nämlich bei dieser Behandlung nicht entfeYnt und verleihen den raffinierten Phenolen Eigenschaften, die ihre Verwendung für viele Zwecke ausschließen.
  • Man hat auch schon vorgeschlagen, Schwefelsäure zur Reinigung von Rohphenolen zu verwenden. Bei diesem Verfahren werden die Basen, beispielsweise Pyridinbas-en, entfernt, die sonstigen Verunreinigungen jedoch nur teilweise beseitigt.
  • Es wurde nun gefunden, daß sich die Ver-, unreinigungen ,aus rohen Phenolen, einerlei aus welcher Quelle diese stammen odert@i°;e@,'.w; cher Vorbehandlung sie unterworfen wurdek,-; weitgehend entfernen lassen, wenn man kondensierend wirkende anorganische Halogenide, z. B. Borfluorid, Aluminiumchlorid oder Zinkchlorid, einige Zeit, gegebenenfalls bei erhöhter Temperatur, darauf einwirken läßt, dann gegebenenfalls im Reaktionsgemisch oder in dessen Destillat die sauren Begleitstoffe der Phenole, also nicht die Phenole selbst, mit nicht flüchtigen .alkalischen Stoffen neutralisiert und die Phenole ab,destilliert. Werden die rohen Phenole vor dem Zusatz der kondensierend wirkenden Stoffe weit# gellend fraktioniert, so kann die Nachbehandlung mit alkalischen Stoffen unterbleiben.
  • Bei dieser Behandlung entstehen durch Kondensation und/oder Polymerisation der Verunreinigungen Produkte von erheblich höherem Siedepunkt als dem der Phenole, so daß die Abtrennung reiner Phenole durch Destillation möglich wird. Um an Kondensationsmitteln zu sparen, ist es vorteilhaft, den Wassergehalt der rohen Phenole niedrig zu halten. Die Wirkung der Neutralisation beruht wahrscheinlich auf der Bindung der ursprünglich in den rohenPhenolen enthaltenen oderneugebildeten organischen Säuren und der durch Abspaltung aus den Kondensationsmitteln entstandenen Mineralsäuren. Unter Umständen kann auch eine Vorbehandlung mit kleinen Mengen Lauge vor Zusatz des Kondensationsmittels vorteilhaft sein. Wesentlich ist aber in allen Fällen die Anwendung erheblich geringerer Mengen Lauge, als zur Überführung der Phenole in Phenolate erforderlich ist.
  • Die gereinigten Phenole zeichnen sich durch große Lichtbeständigkeit aus und besitzen keinen Nebengeruch. Während die nach anderen Verfahren gereinigten Phenole in Natronlauge mit tiefgelber his brauner Farbe in Lösung gehen oder stark nachdunkeln, sind Lösungen der in der angegebenen Weise hergestellten Produkte hell und zeigen kein Nachdunkeln. Beispiel i Durch Extraktion aus Braunkohlenschwelwasser gewonnene Rohphenole werden unter Zusatz von geringen Mengen Schwefelsäure im Vakuum destilliert. Vorlauf und Rückstand werden verworfen. i oo Gewichtsteile der Hauptfraktion werden mit i Gewichtsteil Aluminiumchlorid versetzt, und das Gemisch -wird 24 Stunden lang bei Raumtemperatur stehengelassen. Dann werden 112 Gewichtsteile Natriumhydroxyd in Form einer ; 5 ojo igen Lauge hinzugefügt und nach kurzer Einwirhungszeit :die Fhenole im Vakuum ab:destil-@;liert. Das wasserhelle Destillat ist lichtbe-`;stäridi,g und löst sich farblos in Natronlauge. Beispiele Durch Extraktion aus Braunkohlenschwelwasser gewonnene Rohphenole werden einer Vordestillation unterworfen. ioo Gewichtsteile der Hauptfraktion werden mit i Gewichtsteil Aluminiumchlorid versetzt. Nach i 2stündigem Stehen bei Raumtemperatur werden die Phenole im Vakuum ' abdestilliert. Zu i oo Gewichtsteilen dieses Destillates werden 2 Gewichtsteile Natriumhydroxyd in Form einer 75o/oigen Lauge hinzugefügt und nach kurzer Einwirkungszeit die Phenol.e im Vakuum abdestilliert. Das . gewonnene Destillat ist lichtbeständig und löst sich farblos in Natronlauge.
  • Beispiel 3 i oo Gewichtsteile der gemäß Beispiel i erhaltenen Hauptfraktion der Rohphenole werden mit i Gewichtsteil Borfluorid versetzt. Nach 24stündiger Einwirkung bei Raumtemperatur fügt man 2 Gewichtsteile Natriumhydroxyd als 75o'oige Lauge hinzu und destilliert die Phenole im Vakuum ab. Das erhaltene wasserhelle Destillat löst sich farblos in Natronlauge.
  • Beispiel 4 i oo Gewichtsteile der gemäß Beispiel i erhaltenen Hauptfraktion der Rohphenole werden mit o,2 Gewichtsteilen Natriumhydroxyd in Form einer 75%igen Lauge versetzt und 2 Stunden lang auf ioo° :erwärmt. Dann wird i Gewichtsteil Zinkchlorid hinzugefügt und die Mischung 4 Stunden lang auf i oo° gehalten. Hierauf werden der Mischung 0,7 Gewichtsteile Natriumhydroxyd als 7 5 orßige Lauge hinzugefügt und nach .einiger Zeit die Phenole abdestilliert. Das Destillat ist farblos und löst sich mit schwacher Farbe in Natronlauge.
  • Unterläßt man nach der Behandlung mit den Kondensationsmitteln den Zusatz von Lauge, so erhält man durch Säuren verunreinigte, gelb bis rot gefärbte Destillate, die sich in' Natronlauge mit dunkler Farbe lösen.
  • Beispiel 5 Aus rohen Phenolen wird durch weitgehendes Fraktionieren ein Produkt mit einem Erstarrungspunkt von mindestens 34° gewonnen. i oo Gewichtsteile dieser Fraktion -werden finit i bis 2 Gewichtsteilen Wasser versetzt und unter Kühlen und Rühren kristallisiert und geschleudert. Die erhaltenen Phenolkristalle werden geschmolzen und mit i Gewichtsteil einer 72%igen Zinkchloridlösung versetzt. Nach einer Einwirkungszeit von mehreren Tagen bei etwa ¢o° wird in einer Kolonne fraktioniert. Man erhält ein reines Phenöl von vorzüglicher Beschaffenheit.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH: Verfahren zur Gewinnung gereinigter Phenole aus Rohphenolen, dadurch gekennzeichnet, daß man die rohen oder vorbehandelten, beispielsweise vordestillierten bzw. fraktionierten wasserarmen Phenole mit kondensierend wirkenden, anorganischen Halogeniden behandelt, das Reaktionsgemisch oder das daraus erhaltene Destillat gegebenenfalls mit nicht flüchtigen .alkalischen Stoffen versetzt und die Phenole abdestilliert.
DE1938I0061882 1938-07-10 1938-07-10 Verfahren zur Gewinnung gereinigter Phenole aus Rohphenolen Expired DE686700C (de)

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Cited By (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE753757C (de) * 1941-03-26 1953-08-17 Ig Farbenindustrie Ag Verfahren zur Gewinnung mehrwertiger Phenole aus Rohphenoloelen
DE1204685B (de) * 1959-11-20 1965-11-11 Shawinigan Chem Ltd Verfahren zur Reinigung von Phenol

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* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE753757C (de) * 1941-03-26 1953-08-17 Ig Farbenindustrie Ag Verfahren zur Gewinnung mehrwertiger Phenole aus Rohphenoloelen
DE1204685B (de) * 1959-11-20 1965-11-11 Shawinigan Chem Ltd Verfahren zur Reinigung von Phenol

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