DE686690C - Futtermittel - Google Patents

Futtermittel

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DE686690C
DE686690C DE1934G0087536 DEG0087536D DE686690C DE 686690 C DE686690 C DE 686690C DE 1934G0087536 DE1934G0087536 DE 1934G0087536 DE G0087536 D DEG0087536 D DE G0087536D DE 686690 C DE686690 C DE 686690C
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DE
Germany
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feed
nitrogen
feeding
amino acids
amount
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Application number
DE1934G0087536
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English (en)
Inventor
Dr Wilhelm Gluud
Dr Friedrich Wilhelm J Schmidt
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Gesellschaft fuer Kohlentechnik mbH
Original Assignee
Gesellschaft fuer Kohlentechnik mbH
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    • AHUMAN NECESSITIES
    • A23FOODS OR FOODSTUFFS; TREATMENT THEREOF, NOT COVERED BY OTHER CLASSES
    • A23KFODDER
    • A23K20/00Accessory food factors for animal feeding-stuffs
    • A23K20/10Organic substances
    • A23K20/142Amino acids; Derivatives thereof

Landscapes

  • Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Polymers & Plastics (AREA)
  • Proteomics, Peptides & Aminoacids (AREA)
  • Animal Husbandry (AREA)
  • Zoology (AREA)
  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Food Science & Technology (AREA)
  • Fodder In General (AREA)
  • Feed For Specific Animals (AREA)

Description

  • Futterinittel Es ist bereits vorgeschlagen worden, im Interesse einer Verbesserung unserer heimischen Wirtschaft die vom Ausland eingeführten Kraftfuttermittel, wie Erdnu-ßkuchen usw., durch Futtermittel zu ersetzen, welche aus den im Lande zur Verfügung stehenden Rohstoffen gewonnen werden. - Man hat hierbei sein Augenmerk u.a. auf gewisse stickstoffhaltige, synthetisch oder aus tierischem bzw. pflanzlichem Ausgangsmaterial gewinnbare Stoffe gerichtet und mit solchen gelegentlich auch Fütterungsversuche angestellt, ohne daß jedoch diese trotz der Mannigfaltigkeit der Vorschläge befriedigende Ergebnisse gezeitigt hätten.
  • So führten mit Harnstoff und Glykokall an Milch7iegen angestellte Ersatzfütterungsversuche zu der Erkenntnis, daß diese Stoffe Gewichtsabnahme und Auszehrung der Tiere infolge erhöhter Stickstoffaussch-wernmung bewirken. Auch entstand eine zwar etwas fettreichere Milch, jedoch nur auf Kosten der Milchmenge und der Trockensubstanz.
  • Die Verfütterung von aus Hornabfällen dargestelltem Cystin an Schafe zwecksSteigerung ihres Wollwuchses ist nur ein Vorschlag geblieben. Es handelt sich um ein schwefelhaltiges Präparat, nicht aber um einen Futtermittelersatz. Dieser Vorschlag bede-utet einen bloßen Versuch zur Verwertung der beim Schlachten gewonnenen. Hornabfälle, und da Cystin praktisch nur aus solchen darstellbar ist, so treten die das Cystin aufnehmenden Tiere lediglich als Nutznießer anderer Tiere auf.
  • Die Darreichung von Glycin, gegebenenfalls in Mischung nüt Fleisch, an Hunde blieb ebenso wie beim Menschen infolg e eintretender erhöhter Stickstoffausscheidung ebenfalls ohne Erfolg.
  • Bei der Verfütterung von Asparagin an Milchvieh wurden zwar anregende Wirkungen auf die Tätigkeit der Milchdrüsen bebbachtet, was sich in gesteigerter Milchproduktion zu erkennen gab, doch konnte hier die Menge nur auf Kosten der Qualität erkauft werden. Dem Asparagin kommt daher höchstens eine Clewisse Bedeutung als Anreiz-, nicht aber als Nährmittel zu.
  • Man hat ferner aus Schlachthausabfällen gewirinbaren Leim (Polypeptid) als Ersatzfuttermittel vorgeschlagen, doch -wird im Schrifttum dessen Verfütterung als zwecklos abgelehnt. Aber selbst wenn er hierzu brauchbar wäre, würde mit Hinblick auf seinen tierischen Ursprung durch beliebige- Steigerung- dieses Leimkonsums schließlich ein Zustand erreicht werden, in welchem wie beim Cy-stin (s. oben) die Ernährting des eillen# Tieres auf Kosten des anderen gehen wünde.
  • Sogar als bloße Kalorienträger, also nicht, als Substanzbildner, hat man bislang die Aminosäuren als den Kohlehydraten (Zukkerarten) unterlegen betrachtet.
  • Auch über die Darreichung von Harnstoff und gewissen Ammonsalzen, wie Ammoncarbonaten, als Zugabe zum Naturfutter liegen keine günstigen Ergebnisse vor, und es findet sich im Schrifttum der direkte Hinweis, daß beispielsweise bei Verfütterung von Animoniumbicarbonat der Fettgehalt der Milch gegenüber dem ge-v%,ölinlichen Kraftfutter gezi drückt wird.
  • Abschließend läßt sich also sagen, daß man bisher mit Verfütterung von Aminosäutren und sonstigen synthetisch dargestellten oder aus organischen Stoffen gewonnenen stickstoff -haltigen Substanzen an Haus- und Nutztiere keinerlei positive Ergebnisse erzielt hat.
  • Es wurde nun gefunden, daß im Gegensatz zu den obengenannten Vorschlägen und Versuchen eine Fütterung von Schafen und Rindern sehr wohl durchführbar ist und zu bemerkenswerten Erfolgen führt, wenn man diesen Tieren an Stelle des zu normalem Futter gegebenen Kraftfutterzusatzes eine dem Stickstoffgehalt des in diesem Zusatz enthaltenen Eiweißanteils entsprechende Menge Aminosäure, wie Glykokoll, Alanin usw., für sich oder im Gemisch miteinander #darreicht.
  • Man erzielt durch diese Ersatzfütterung mittels Aminosäuren eine erheblich bessere Ausnutzung des Ersatzfutterstickstoffs bei Wiederkäuern, besonders bei Rindvieh und Schafen, als dies bisher mittels Arnide bzw. Ammonsalze möglich war. Es gibt sich dies sogar durch einen gesteigerten Gehalt der täglich produzierten Milch der betreffenden Tiere an Wertstoffen zu erkennen. Da sich die Aminosäuren, wie z. B. Glykokoll, -auch noch durch einen angenehmen, süßen Geschmack auszeichnen, so werden sie von den Tieren im Gegensatz zu den obengenannten Stoff en gern genommen. Auch ist es mit Hilfe dieser Ersatzfutterimittel, wie, die auf längere Zeiträume ausgedehnten Fütterungsversuche besonders an Rindvieh gezeigt haben, möglich, einen vollen Ersatz für den im normalen Futter mit Kraftfutterzusatz enthaltenen besonderen Eiweißanteil zu erzielen, selbst wenn man nicht die teueren, an leicht löslicheai Kohlehydraten reichen Stoffe, wie Mais, Reis, Kartoffeln u. dgl., mitverabreicht, sondern sich bei der Fütterung von Wiederkäuern der üblichen weniger leicht verdaulichen. billi-Un- kohlehydrathaltigen Futtersto:ffe.. wie Heu und Rüben, bedient.
  • Der Fortschritt, welcher durch Anwendung "#-oln Aminosäuren als Ersatzfutterstoffe bei Uiederkäuern, besonders beiRindvieh, nament-1. ffi in bezug auf die Milchproduktion erzielt 'Wird und welcher die Aininosäuren als einen vollwertigen Ersatzstoff für die bisher all-,gemein verwendeten Kraftfutterstoffe erscheinen läßt, war in keiner Weise vorauszusehen. Die wenigen Versuche (s. Ungerer, Biochem. Zeitschrift, Bd. 147,- S. 275 ff.), welche bisher an Ziegen mit Aminosäuren unterVerwendun- der teueren, leicht löslichen Kohlehydrate angestellt worden waren und welche nur einen teilweisen Ersatz des Kraftfuttereiweißes durch Aminosäuren erkennen lassen, waren nicht geeignet, zu weiteren Fütterungsversuchen mit diesen synthetischen Ersatzstoffen zu ermutigen, hatte man doch gleichzeitig festgestellt, daß Trockenhefe" welche ein synthetisches Pilzeiweiß, darstellt, das ebenso aus Kohlehydraten und Ammonsalzen erzeugt wird, eine erheblich bessere Ausnutzung des in ihm enthaltenen Stickstoffs ergab, obwohl gerade dieses Futtermittel w eg en seines bitteren Geschmackes von den Tieren nur widerwillig genommen wird.
  • Das neue Puttermittel, welches es gestattet, mittels Aminosäuren bei entsprechend reichlichen Mineralsalzgaben selbst unter Darreichung der wohlfeilen kohlehydrathaltigen Futterstoffe, wie Heu und Rüben, bei, Rindvieli und Schafen eine ausgezeichnete und vollwertige Ausnutzung des Aminostickstoffs zu erzielen, bedeutet somit einen erheblichen überraschenden Fortschritt gegejiüber dem bisher Erreiciiten. Auch gelingt es erst mit seiner Hilfe, die sog. Ersatziütterung, welche der Ersparnis ausländischer Kraftfutterstoffe dienen soll, durch synthetische Produktion der Aminosäuren im Inlande auf eine wirtschaftlich tragbare Basis zu stellen. Hierzu tritt noch der technische Vorteil der leichten Handhabung der Aminosäuren beim Verfüttern (einfaches Einstreuen) sowie ihrer unbegrenzten Haltbarkeit beim Lagern, im Gegensatz zu dem eingeführten Naturkraftfutter, und endlich noch der Vorteil einer erhöhten Einfachheit ihrer Lagerung. welche keinerlei besondere Vorrichtungen und Maßnahmen (Silobetrieb u. dgl.), die z. B. gewisse Sauerfutter bedingen, erforderlich machen. Ebenso entfällt die Notwendigkeit, das aminosäurehaltige Futter durch Zusatz besonderer Stoffe, wie z.- B. Melasse., den Tieren schmackhaft zu machen.
  • Die mit dem neuen Futtermittel erzielten Erfolge werden durch die nachstehend beschriebenen Fütterungsversuche veranschaulicht. Versuch i Einfluß der Veif ütterung- . von Glykokoll auf das Lebendgewicht von Kühen. Der Versuch wurde in drei Abschnitten von je -17 Ta--, .,en an sechs Kühen durchgeflührt; im ersten und -dritten Abschnitt wurde das übliche Eiweißkraftfutter (ölku#chen) gegeben, im zweiten Abschnitt trat an:Stelle des ölkuchens 'eine.. entsprechende. Menge Glykokoll. Das Ergebnis erhellt aus nachstehender Tabelle:
    Tab.elle i
    Gewichtsmäßige Entwicklung
    Kuh Gewicht Gewicht am Ende Gewicht arn Ende Gewicht am Ende
    Nr. bei Beginn des Versuches des i. Abschnittes des 2. Abschnittes des Abschnittes
    32 6oo 595 611 613
    81 599 588 6o2 599
    82 596 603 627 626
    95 548 565 584 575
    96 485 484 495 5o8
    98 500 501 518 5ol
    Versuch 2 . Einfluß -der Veft ütterun"-. von Glykokoll auf die Milchprodirktion. Du-rchführung analog Versuch 1; 5 Kühen Dau(r dur Fütterungsabschnitte je 2o Tage.
    Tabelle 2
    .N,Iilchrnenge Fettmenge Fettprozente
    Kuh
    Nr. 2 1. 2. 3. 1. 3-
    Abschnitt, AbsJnitt; AbsAnitt Abschnitt Abschnitt, Abschnitt Abschnitt. Abschnitt Abschnitt
    61 16,4 17,8 16,6 590 612 592 3,61 3,44 3,57
    67 20,5 19,6 16,5 692 691 591 3,38 3,53 3,58
    75 19,6 19,8 19,3 652 727 674 3,33 3,67 3,49
    83 18,3 18,o 16,2 566 547 515 3,01 3,04 3J8
    gi 16,o 16,4 15,2 .466 449 414 2,91 2,74 2,72
    Kuh Nr.
    61 1 67 75 83 91
    Durchschnittswert 16,5 18,5 19,5 17,3 15,6 Milchmenge
    des 3,59 3,47 3,40 3,12 ->, 8 2 Fettgehalt
    i. und 3. Abschnitt 591,89 64143 663,35 540,40 439,77 Fettmenge
    Durchschnittswert 17,8 _ 19,6 19,8 18,o 16,4 Milchmenge
    des 3,44 3,53 3,67 3,74 2,74 Fettgehalt
    2. Abschnitts 611,88 69o,93 727,04 546,8o 449"ol Fettmenge
    In Prozent der ersten und dritten Periode ausgedrückt, beträgt im Durchschnitt der Tiere in der zweiten Periode: die Milchmenge .......
  • der Fettgehalt .......... 100,00/01 die Milchfettmenge ...... i o4,8 %, Versuch 3 Stoffwechselversuche mit Alanin an Hämmeln Es wurden an vier Hämmeln unmittelbar hintereinander drei Fütterungsperioden durchg#führt. Als Grundfutter wurde den Tieren lediglich Heu und Gerste vorgelegt. In der zweiten Periode erhielten sie zu diesem Grundfutter 6og Alanin mit einem Stickstoffgehalt von 9,149. In der dritten Periode wurde däg'# Alanin durch eine entsprechende Menge
    schrot ersetzt, und zwar durch 130 9 Seje&A
    .schrOt mit 9,35 9 Sti#ckstO:g. Während der ganzen Versuchsdauer erhielten die Hämmel außerdem je Tier und Tag 5 g Kochsalz und 5 g Futterkalk.
  • Eine übersicht über die Stickstoffbilanz im #Mittel von vier Hämmeln zeigt
    Tab.e'Ile 3
    Stickstoffeinnahme Zu- Stickstoffausgabe Stick-
    Stoff-
    Periode Heu Gerste Alanin Soja sammen Harn Kot zu- ansatz
    sammen
    9 9 g 9 9 9 g 9
    i5,ig 1,7
    Grundfutter 7,44 9,51 - 16,95 7,74 7,45 6
    Alanin .... 7,14 9,41 9J4 - 25,69 14J5 7,80 2495 3,74
    Sojaschrot 6,92 9,45 8,52 , 3,65
    9,35 95,722 13,55 22,07

Claims (2)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Futtermiltel für Schafe und Rindvieh, be!stehend aus normalem Futter, in welchem der sonstüblicheKraftfutterzusatz (sojaschrot, trdnußkuchen u. dgl.) ganz oder teilweise durch eine dem Stickstoff-,-ehalt des in diesem Zusatz enthaltenen 3 Eiweißanteils gleichwertige Menge einer #einzelnen Aminosäure, wie Glykokoll, Alanin u. dgl., oder eines Gemisches mehrerer Aminosäuren ersetzt ist.
  2. 2. Futterrnittel nach Anspruch i, gekennzeichnet durch Zusatz stickstoff-haltigerVerbindungen, wieAmmonsalze, Amide (Harnstoff) usw., und solcher mineralischer Stoffe, wie schwefel-, kali- und phosphorusw. haltige, in einer Menge, die derj enigen der im entzogenen Kraftfutter enthaltenen entspricht.
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