DE720285C - Beifuttermittel - Google Patents

Beifuttermittel

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DE720285C
DE720285C DEK140530D DEK0140530D DE720285C DE 720285 C DE720285 C DE 720285C DE K140530 D DEK140530 D DE K140530D DE K0140530 D DEK0140530 D DE K0140530D DE 720285 C DE720285 C DE 720285C
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rumen
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    • AHUMAN NECESSITIES
    • A23FOODS OR FOODSTUFFS; TREATMENT THEREOF, NOT COVERED BY OTHER CLASSES
    • A23KFODDER
    • A23K50/00Feeding-stuffs specially adapted for particular animals
    • A23K50/10Feeding-stuffs specially adapted for particular animals for ruminants
    • A23K50/15Feeding-stuffs specially adapted for particular animals for ruminants containing substances which are metabolically converted to proteins, e.g. ammonium salts or urea
    • AHUMAN NECESSITIES
    • A23FOODS OR FOODSTUFFS; TREATMENT THEREOF, NOT COVERED BY OTHER CLASSES
    • A23KFODDER
    • A23K10/00Animal feeding-stuffs
    • A23K10/10Animal feeding-stuffs obtained by microbiological or biochemical processes
    • A23K10/16Addition of microorganisms or extracts thereof, e.g. single-cell proteins, to feeding-stuff compositions
    • A23K10/18Addition of microorganisms or extracts thereof, e.g. single-cell proteins, to feeding-stuff compositions of live microorganisms

Description

  • Beifuttermittel Ein bekanntes Eiweißfuttermittel stellt die Futterhefe dar, welche durch Vergärung von Zuckerarten und Kohlehydraten unter Belüftung mittels schnell vermehrungsfähiger Heferassen, wie z. B. Torulaarten, hergestellt wird. Die zur Eiweißbildung notwendige Stickstoffnahrung wird dabei als menschlicher oder tierischer Harn oder in Form von synthetischen Stickstoffsalzen oder zum Teil auch in Form von Amiden, die z. B. in der Melasse enthalten sind, angewendet.
  • Man hat auch schon vorgeschlagen, ein eiweißreiches Futtermittel in der Weise herzustellen, daß man faserige Unterlagen, wie Sägespäne oder Strohhäcksel oder Torf, mit amidreichen, zuckerhaltigen Flüssigkeiten, vor allem Melasse, tränkt, mit Mikroorganismen beimpft und an der Luft zum Trocknen ausbreitet. Wenn auch zweifellos in einer solchen Masse eine lebhafte Gärung stattfindet, so ist die Bildung eines geeigneten Futtermittels sehr unwahrscheinlich und vor allem gänzlich vom Zufall abhängig, weil der Befall mit Mikroorganismen ganz unkontrollierbar ist. Wahrscheinlich wird auch in den meisten Fällen eine stark verschimmelte Masse entstehen, welche als Futtermittel ungeeignet ist. Andererseitshat man auch schon Versuche gemacht, im Pansen von Wiederkäuern Eiweiß aus den von K e 11 n e r als unverdauliches Protein bezeichneten Amiden, z. B. der Melasse, oder auch aus Stickstoffsalzen aufzubauen. Die Versuchsansteller gingen von der Theorie aus, daß die an sich für die Tiere unverdaulichen Amide oder Stickstoffsalze im Pansen zum Aufbau von Bakterieneiweiß ausgenutzt würden und daß die Tiere dann dieses Bakterieneiweiß verwerten. Die Angaben in der Literatur über die gemachten Erfahrungen sind widerspruchsvoll und berichten zumeist von Mißerfolgen.
  • Fütterungsversuche, welche von den Erfindern durchgeführt wurden, waren ebenfalls erfolglos. Ein Hammel, der mit Strohmelasse, Stärke, Zucker und Harnstoff gefüttert wurde, ging nach 8o Tagen an allgemeiner Körperschwäche und Muskelschwund ein.
  • Die vorliegende Erfindung betrifft nun die Verwendung einer ganz bestimmten Hefeart in äußerst geringen Mengen, um auf sichere und stets wiederholbare Weise bei der Fütterung von Wiederkäuern mit stickstoffhaltigen Stoffen nicht eiweißartiger Natur einen Erfolg zu erzielen. Es wurde erkannt, daß es für die Verwertung der an und fü-r sich unverdaulichen Ami de und Stickstoffsalze notwendig ist, den richtigen Verlauf der Gärung im Pansen von Wiederkäuern sicherzustellen. Den richtigen Verlauf der Pansengärung erreicht man dadurch, daß man neben den stickstoffverbindungen nicht eiweißartiger Natur Kohlenhydrate, insbesondereZuckerarten, verfüttert und dabei kleine Mengen einer thermophilen Hefe mit verfüttert, welche durch Impfung eines 'Nährbodens mit dem die Hefe enthaltenden Pansenbrei eines Futtertieres immer wieder herangezüchtet wird. Diese Hefe besitzt ihre optimalen Lebensbedingungen bei der Körpertemperatur der Wiederkäuer und vermehrt sich noch sehr gut auf Strohmelasseaufguß im Brutschrank bei q.2°. Die Zellform ist meist rund mit großer Vakuole. Die durchschnittliche Größe der Mutterzellen beträgt 7 bis 9 Mikron im Durchmesser; oft sind drei bis vier Sprosser festzustellen. Auf Würzeagar ist die Kolonieform halbkugelförmig mit glattem Rand, grauweiß und glänzend.
  • Die Hefe vergärt Rohrzucker nicht oder nicht in wesentlichem Umfang.
  • Die für die richtige Gärring notwendige Hefe braucht nicht bei jeder Futterration, sondern in durch Erfahrung festgestellten kürzeren Abständen dem Futtertier verabreicht zu werden.. Im allgemeinen genügtes, wenn man Mengen von i g täglich 2 bis 3 Wochen hindurch dem Futter beimischt. Dann genügt es, wenn man nur noch alle ¢ Wochen eine oder mehrere Teilmengen Hefe verabreicht. Sollte schon eher die Freßlust des Futtertieres nachlassen, so gibt man schon vorher eine oder mehrere Teilmengen der Hefe. Wenn nämlich das Futtertier mit der Hefe infiziert worden ist, erhält sich dieselbe mehr oder weniger längere Zeit im Pansen. Die Wirkung der Hefen läßt sich dadurch erklären, däß bei der Verfütterung des eiweißarmen amid-und kohlenhydratreichen Futters durch Ansiedlung der Hefe eine Lebensgemeinschaft mit den im Pansen des Tieres in großer Zahl feststellbaren jodophilen Kokken und Infusorien sich einstellt, wodurch diese Mikroben instand gesetzt werden, durch Enzyme die Rohproteine aufzulösen und stickstoffhaltige Stoffe nicht eiweißartiger Natur zu ihrem Aufbau zu verwenden- Die nichtaktiven Enzyme der Mikroben werden durch die Hefen aktiviert und stimuliert. Hand in Hand damit wird eine der Bakterienentwicklung günstige saure Gärung des Panseninhalts hervorgerufen.
  • Man hat auch schon vorgeschlagen, aus dem Magensaft von Futtertieren durch Aufsaugen in cellulosereichen Pflanzenbestandteilen und Vergärung des Gemisches :ein Futtermittel herzustellen. Hierbei handelt es sich aber offenbar nicht um die Herstellung eines Eiweißfuttermittels, sondern um den Aufschluß von Cellulose. Das Verfahren hat nach der Art seiner Durchführung, die außerhalb des Pansens der Futtertiere stattfindet, nichts mit dem Gegenstand der vorliegenden Erfindung zu tun. Auch die Herstellung eines Mastfuttermittels, welches durch Fermentierung von ei-,veißreichen Futtermitteln, wie Sojamehl, mittels Darmbakterien gewonnen wird, hat mit der erfindungsgemäßen Verwendung äußerst geringer Mengen durch Impfung eines Nährbodens mit dem hefeenthaltenden Pansenbrei des Futtertieres gezüchteten Hefe als Beigabe bei der Fütterung von Wiederkäuern nichts gemein, weil bei dieser keine eiweißhaltigen Ausgangsstoffe benutzt werden, sondern nicht eiweißhaltige Stoffe im Pansen des Futtertieres durch Zugabe der geeigneten Hefen in verdauliches Eiweiß umgewandelt werden. Beispiele i. Ein Schaf wurde als Jährling zu Beginn -dar Trächtigkeit auf folgende Futterration umgestellt i ioo g Strohmelasse (77o g Melasse mit 13,5 g N), i 5o g reine Stärke, i oo g Spreu, i o g Mineralsalze. Außerdem wurde zu Beginn der Fütterungsperiode etwa i g der thermophilen Hefe gegeben. Diese Gabe wurde während 2 Wochen täglich fortgesetzt. Nachdem sich so die erwünschte Pansenflora eingestellt hatte, wurde die gleiche Hefemenge nur noch in Abständen von etwa i Woche gegeben.
  • Das Tier lammte und brachte ein Bocklamm von 3,8 kg. Nach dem Absetzen stieg das Gewicht des Schafes von 32,q. kg (ohne Wolle) innerhalb von ungefähr 3/4 Jahren auf q.7 kg. Die kurz vor dem Schlachten vorgenommene Schur ergab 3, i kg Schmutzwolle. Die Ausschlachtung betrug 530;0.
  • 2. Ein Hammel wurde mit einer Futterration von 8oo- g Strohmelasse (56o g Melasse mit 9,9 g N), 1509 Spreu, 250 g Stärke, 40 g Ammoniumsalze (7,22 g N), i o g Mineralsalze während 2 Wochen unter täglicher Beifütterung von etwa i g der thermophilen Hefe bis auf 98 kg Lebendgewicht herangemästet. Die Schlachtausbeute betrug 57%.. Die Ammoniumsalze wiesen folgende Zusammensetzung auf: Ammoniumacetat . . . . . . . . . . 250/0 Ammoniumformiat . . . . . . . . . 16 o/o Diammoniumphosphat ...... i6olo Ammoniumchlorid .........25% Ammoniumsulfat . . . . . . . . . . . 10% Harnstoff . . . . . . . . . . . . . . . . . 8%

Claims (1)

  1. PATEN TA NS PRUCH Verwendung äußerst geringer Mengen thermophiler, durch Impfung eines Nährbodens mit dem hefeenthaltenden Pannenbrei des Futterfieres gezüchteter Hefe als Beigabe bei der Fütterung von Wiederkäuern mit stickstoffhaltigen Stoffen nicht eiweißartiger Natur zusammen mit Kohlenhydraten, insbesondere Zucker.
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