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VerdauuNgsbeförderndes Mittel fiir die Tierern1ibrllng.
Bekanntlich werden die in den Nahrungsmitteln enthaltenen Nährstoffe, gleichgül ig ob es sich um Menschen oder Tiere handelt, zum Teile unverbraucht abgeführt und die Fäkalien enthalten einen verhältnismässig grossen Anteil der in den Futtermitteln bzw. Nahrungsmitteln enthaltenen Nährstoffe.
Die Aufnahme der in den Nahrungsmitteln bzw. Futtermitteln enthaltenen Nährstoffe durch den Körper beruht darauf, dass die Nährstoffe in eine Form gebracht werden, in der sie vom Organismus leicht absorbiert werden können. Diese Umwandlung wird durch Enzyme, die entweder vom tierischen oder menschlichen Körper erzeugt werden oder durch Enzyme, welche von Mikroorganismen herrühren, die sich im Körper befinden, geleistet. Diese Umwandlung wird jedoch bei vielen Nahrungs-bzw. Futtermitteln nur in unvollkommener Weise durchgeführt. Besonders auffallend ist dies bei den meisten vegetabilischen Futtermitteln für Tiere. Offenbar ist dies bei diesen vegetabilischen Futtermitteln wenigstens zum Teile darauf zurückzuführen, dass der Aufschluss der die Nährstoffe umhüllenden Zellstoffe, welch letztere die Nährstoffe überwiegen, nur sehr unvollkommen erfolgt.
Man hat bereits vorgeschlagen, die Futtermittel vor der Verfütterung einem Verfahren zu unterwerfen, das darin besteht, dass man auf ihnen gewisse Hefen in Symbiose mit gewissen Bakterien zieht und die Futtermittel so aufgeschlossen erst zu verfüttern.
Die vorliegende Erfindung betrifft ein verdauurgsbeförderndes Mittel für die Tierernährung, das aus als Reinkulturen gezüchteten Mikroorganismen besteht, die die nicht absorbierbaien Nährstoffe bzw. nicht absorbierbaren Bestandteile der Futtermittel in eine verdauliche Fojm überführen. Solche Mikroorganismen können als Handelsartikel in den Handel gebracht und in entsprechenden Mengen verfüttert werden.
Gemäss der Erfindung werden sonach Mikroorganismen gezüchtet, die hauptsächlich folgende Arbeiten leisten können : 1. Nicht aufnahmsfähige Nährstoffe in eine vom Magen absorbierbare Form überzuführen, also unlösliche Nährstoffe in den löslichen Zustand überzuführen, in welchem sie vom Magen leicht aufgenommen werden können.
So können unlösliche Nährstoffe wie z. B. Stärke, Fett, Eiweiss durch die Enzyme von Mikroorganismen in aufnahmsfähige Produkte wie z. B. Zucker zerlegt bzw. abgebaut werden.
2. Nährstoffe, die infolge ihrer Umhüllung mit nicht aufnahmsfähigen Stoffen vom Organismus nicht aufgenommen werden können, dadurch leicht absorbierbar zu machen, dass die Umhüllung zerstört oder absorptionsfähig gemacht wird, also z. B. von Zellulose eingeschlossene Nährstoffe wie Eiweissstoffe durch Aufschluss oder Umwandlung der Zellulose freizulegen.
3. Stoffe, die keine Nährstoffe sind, in solche umzuwandeln, z. B. Zellulose in Zucker.
Solche Mikroorganismen finden sich im ganzen Verdauungstrakt des Körpers also im Magen, Darm und in der Mundhöhle, also auch im Speichel der Menschen und Tiere vor, aber in zu geringen Mengen. Solehe Mikroorganismen sind auch in der Erde vorhanden, ferner auf Futtermitteln, ferner auch in den Exkrementen. Für die Zwecke der Erfindung müssen diese Mikroorganismen künstlich gezüchtet werden, u. zw. für den speziellen Zweck, den sie leisten sollen. Die Züchtung kann in an sich bekannter Weise erfolgen, jedoch müssen diese Kulturen an den menschlichen bzw. tierischen Olganismus gewöhnt werden, so dass sie sich in demselben vermehren können bzw. leben bleiben.
Am besten werden sie aus den Magen, Darm oder aus den Exkrementen der Tiere gezüchtet, wodurch man Reinkulturen erhalten kann, die an den Boden, auf dem sie ihre Lebensfunktionen verrichten sollen, be ! eits gewöhnt sind.
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Auf diese Weise lassen sich verschieden wirkende Mikroorganismen einzeln oder gemengt in den Tierkörper einführen, wobei jeder unter Aufrechterhaltung seiner Lebensfunktionen anders wirken kann.
Es lassen sich auf diese Weise mannigfache Wirkungen im Tierkörper ausführen.
Insbesondere für die Tierverfütterung bildet die Erfindung ungeheure Vorteile, indem geringere Mengen der bisher für die Verfütterung erforderlichen Futtermenge erforderlich werden bzw. der Nährwert wesentlich gehoben wird.
Beispiel 1 : Aus den Exkrementen von Wiederkäuern werden durch wiederholte Anhäufung die Zellulosezersetzer von den übrigen Bakterien getrennt. Von diesen Bakterien wird hernach durch Auslese die am schnellsten zersetzende Art herausgezüchtet und zweckmässig noch an den Tierkörper allmählich angepasst. Eine Kultur dieser so gezüchteten Bakterien wird mit dem Futter gleichzeitig verfüttert, z. B. vor oder während der Verfütterung vermischt den Tieren eingegeben.
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PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Verdauungsbeförderndes Mittel für die Tierernährung, dadurch gekennzeichnet, dass es aus als Reinkulturen gezüchteten Mikroorganismen besteht, die die nicht absorbierbaren Nährstoffe bzw. die nicht absorbierbaren Bestandteile der Futtermittel in eine verdauliche Form überführen.