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Schrämkette Die Erfindung betrifft Schrämketten für Kettenschrämmaschinen
mit in besondere Meißelhalter eingesetzten Schrämmeißeln, bei welchen die einzelnen
Meißelhalter durch Laschenpaare miteinander gelenkig zu einer Blockkette verbunden
sind. Die an den Meißelspitzen angreifenden Schneidwiderstände bilden mit der in
Richtung der Kettenmittenlinie wirkenden Kettenzugkraft Kräftepaare, welche die
Meißel mitsamt ihrem Meißelhalter um den in bezug auf die Kettenlaufrichtung hinteren
Drehbolzen des Halters umzukippen bestrebt sind. Diesem Umkippen wirkt die Kettenspannung
entgegen. Bei den bisher üblichen Anordnungen befinden sich die Meißelspitzen etwa
senkrecht über dem vorderen Gelenkpunkt des Meißelhalters. Wenn die Meißelspitze
eine plötzliche Hemmung etwa durch in der Kohle eingelagerte -Pyritknolllen findet,
wird ein Schwenken des Meißelhalters um seinen hinteren Gelenkpunkt bewirkt und
dabei der Abstand der Meißelspitze von der Kettenführungsbahn am Schrämarm erheblich
vergrößert. Der sich dabei festhakende Meißel drückt den Schrämarm von der Schrämfläche
ab mit der Folge, daß ein Teil der benachbarten Meißelspitzen sich von der Kohle
abhebt und vorübergehend nicht mehr schneidet. Die Schrämleistung sinkt infolgedessen
bei vermehrtem Verschleiß der Meißel.
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Die Erfindung hat die Verminderung dieser Übelstände zum Ziel und
besteht, allgemein gesagt, darin, daß die Meißelspitzen in der Nähe des im hinteren
Gelenkpunkt des Meißelhalters auf die Kettenführungsbahn errichteten Lotes angeordnet
sind. Dementsprechend ist nach einem weiteren Merkmal der Erfindung entweder der
Meißelschaft in seinem aus dem Meißelhalter herausragenden Teil nach hinten abgeknöpft
oder am Meißelhalter die Meißelfassung
über dem hinteren Gelenkpunkt
derart angeordnet, daß die Meißelspitze eines in sie eingesetzten normalen Meißelschaftes
die erfindungsgemäße Lage zum hinteren Gelenk punkt erhält. Weitere Vorteile dieser
Anör@d= nung gegenüber der bisher üblichen las sich noch wie folgt angeben: Die
Brustfläche der Meißelspitzen bildet mit dem auf die Kohlenschrämfläche errichteten
Lot einen spitzen Winkel, den Meißelbrustwinkel; welcher mit Rücksicht auf die Haltbarkeit
der Meißelspitze nicht sehr groß gewählt werden kann. Verlängert man -die Meißelbrustfläche
in Richtung auf die Kette, so schneidet diese Ebene die -Kettenmittenlinie bei den
bisher üblichen Anordnungen zwischen den Gelenkpunkten des Meißelhalters, bei der
neu vorgeschlagenen Anordnung hinter dem hinteren Gelenkpunkt. Bei beiden Anordnungen
wird der Meißelbrüstwinkelkleiner, wenn die Schwenkbewegung des Meißelhalters um
den hinteren Gelenkpunkt infolge erhöhten Schnittwiderstandes einsetzt. Er wird
bei den alten Anordnungen = o oder negativ, bevor die Meißelspitze den größten geometrisch
möglichen Abstand von der -Kettenführungsbahn erreicht hat. Bei negativem Brustwinkel
hört jedoch die Schnittwirkung auf. Der Widerstand wird sehr -groß, die Meißelspitze
kann abbrechen. Bei der neuen Anordnung hingegen wird der Abstand der Meißelspitze
von der Kettenbahn nach Erreichung des Maximums wieder kleiner, bevor der Brust-Winkel
o wird und bevor die Schnittwirkung aufhört. Wenn aber der Abstand kleiner wird,
so bedeutet dies, daß die Meißelspitze sich sozusagen bei verringerter Spandicke
und daher auch verringertem Schnittwiderstand ordnungsgemäß frei schneiden kann.
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Es sind bereits Meißelhalter mit senkrecht zur Laufrichtung eingesetztem
Meißelschaft bekannt, dessen Meißelspitze scharf nach vorn umgebogen ist, so daß
die Meißelbrustfläche in ihrer Verlängerung nach hinten die Kettenmittenlinie hinter
dem hinteren Gelenkpunkt des Meißelhalters schneidet. Da sich jedoch die Meißelspitze
hierbei über dem vorderen Gelenkpunkt befindet, hakt der Meißel bei plötzlichem
Anwachsen des Schnittwiderstandes scharf ein und ist trotz des günstigen Brustwinkels
wegen des stark zunehmenden Abstandes von der Kettenmittenlinie nicht imstande;
sich frei zu schneiden, sondern beansprucht den Meißelschaft und die Kette .außerordentlich
hoch bis zum Bruch. Die Vorteile der beschriebenen Brustfl.ächenanordnung kommen
somit gar nicht zur Geltung.
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Es sind ferner besondere, für Handschrämmaschinen entwickelte Schrämketten
bekannt; bei welchen eine normale Gallsche Laschenkette, mit Schrämzähnen besetzt
ist, deren Füße mit Klauen zwei nicht benachbarte Bolzen oder Rollen der Kette umgreifen
und sich dadurch an der hinreichend gespannten Kette xlesthälten. Der Fuß dieser
Zähne erstreckt somit über drei Gelenkbolzen. Die Zahny4ptze liegt jedoch in Kettenlaufrichtung
be-:#trächtlich hinter dem letzten dieser Gelenkbolzen, so daß sich der Zahn auch
noch auf den folgenden Gelenkbolzen abstützen muß und die -Kettenlaschen in besonderen
Kettenführungen - gegen Abheben gesichert sein müssen, damit die Zahnspitze nicht
von der Schrämfläche abgedrängt wird. Wenn also auch bei dieser Anordnung die Zahnspitze
bei stark anwachsendem Schneidwiderstand bestrebt -ist, ihren Abstand von der Kettenmittenlinie
zu verringern, so ist doch diese Neigung zu stark, so daß sie durch die genannten
zusätzlichen Mittel verhindert werden muß, welche beim Erfindungsgegenstand nicht
erforderlich sind.
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In der Zeichnung zeigen die Abb. i die bisherige Anordnung in Seitenansicht,
die Abb.2 und q. zwei Ausführungsbeispiele der neuen Anordnung in Seitenansicht,
während die Abb. 3 ..eine .Queransicht zur. Abb..2 ist.
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Die Meißelhalter i (Abb. i und 2) sind durch die Gelenkbolzen 2 und
3 mit den benachbarten Kettenlaschen verbünden und tragen in einer Aüsnehmung der
Meißelfassung q. die Meißelschäfte. In der Abb. i befindet sich die Meißelspitze
6 annähernd über dem in der durch den Pfeil 7 angedeuteten Bewegungsrichtung vorderen
Gelenkpunkt 2; und die Meißelbrustebene 8 schneidet in ihrer Verlängerung die Kettenmittenaie
zwischen den Gelenkpunkten 2 und 3 etwa bei 9. Der an der Meißelspitze 6 von dem
Lot auf die-Bewegungsrichtung 7 und von der Meißelbrustebene B gebildete Meißelbrustwinkel
ist mit a bezeichnet. Wenn sich unter der Einwirkung des Schneidwiderstandes P der
Meißelhalter i in die gestrichelt gezeichnete Lage begibt, hat. der Punkt 6 noch
nicht das Lot o L in 3 erreicht, während der Brustwinkel bereits den negativen Betrag
- rp angenommen hat. In der neuen Ausführung nach Abb. 2 befindet sich die Meißelspitze
io bei normaler Lage des Meißelhalters i bereits ziemlich nahe an dem Lot o L; es
genügt eine kleine Schwenkung, um die Meßelspitze io auf die andere Lötseite und
damit zugleich wieder näher an die Kettenmittellinie heranzubringen, wobei der Brustwinkel
a zwar ebenfalls kleiner geworden ist, aber immer noch einen positiven'Betrag-L
cp hat. Die gleichen Verhältnisse liegen bei der anderen Ausführung nach Abb: q.
vor, Um die beschriebene Meißelspitzenlage und die angegebene Stellung der Mcißelbrustfiä.che
8 , zu den Gelenkpunkten zu _ erhalten,
ist in den normalen Meißelhalter
i nach Abb. 2 und 3 ein hakenartiger, gekröpfter Meißel i i eingesetzt, dessen Spitze
i o gegenüber dem eingespannten Meißelfuß 12 entgegen der Schnittrichtung versetzt
ist. Diese Meißelform läßt sich bei jeder vorhandenen Schrämkette verwenden, da
die Füße der Meißelschäfte die Abmessungen der normalen Meißel beibehalten können.
Muß man mit einem großen Bestand an normalen Meißeln rechnen, der bereits für vorhandene
Maschinen angelegt ist, dann empfiehlt sich eine Sonderausführung der i1deißelhalter
gemäß Abb. 4. Hier ist der Meißelhalter 13 mit e'ner gegenüber den Augen 14, 15
der Gelenkbolzen entgegen der Bewegungsrichtung versetzten Meißelfassung 16 versehen,
in deren Ausnehmung 17 jetzt ein normaler Meißel eingesetzt werden kann, dessen
Spitze 18 die beschriebene Lage nach der Erfindung einnimmt.