DE68439C

DE68439C - Annoncen-Cylinder

Info

Publication number: DE68439C
Application number: DENDAT68439D
Authority: DE
Original assignee: CH. S. JEN-KlNS in Lansdale, Pennsylvanien
Anticipated expiration: 1912-04-26

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

KLASSE 54: Papiererzeugnisse.

Der Gegenstand vorliegender Erfindung ist ein Ausstellungsapparat für Anzeigezwecke, bei welchem eine Anzahl mit Anzeigen, Bildern u. s. w. bedruckter Blätter derart an einer drehbaren Trommel löslich befestigt ist, dafs dieselben durch Drehen der Trommel einzeln zur Ansicht gebracht werden können.

In den beiliegenden Zeichnungen sind verschiedene Ausführungsformen eines derartigen Apparates und einzelne Constructionstheile desselben dargestellt. A ist der Rahmen, in welchem die Achse b der drehbaren Trommel B geführt wird. Mit der Trommel B ist die Riemscheibe C fest verbunden, welche durch das endlose Band D mit der an dem federnden Draht H sitzenden Rolle d in Verbindung steht. Der Draht H ist lösbar an dem Rahmen angebracht und bewirkt die Spannung des Bandes D, Mittelst dieses Bandes D und der Riemscheibe C wird die Trommel B gedreht; jedoch kann diese Drehung auch durch andere Mittel, z. B. durch Kettenräder mit Kettenübertragung (Fig. 9), bewirkt werden.

Die zur Ansicht auszustellenden Blätter E sind auf der Trommel derart angebracht, dafs sie leicht zu befestigen und leicht zu lösen sind. Dies kann auf verschiedene Weise geschehen, z. B. durch Einlegen der Blätter E in Nuthen α mit eingelegten Stäben M, Fig. 4 und 7, durch Einklemmen zwischen die Hälften der halbirten Stäbe M, Fig. 12 und 15, oder durch Festspannen zwischen den Längsstreifen JV und der Oberfläche der Trommel B, derart, dafs die Streifen JV durch Bänder auf, der Trommel B befestigt sind (Fig. 13 und 14). F, Fig. 1, 4 und 7, ist ein über der Trommel B angebrachter gekrümmter Halter, der zur Führung der Blätter E beim Aufwickeln dient und die Rollen- trägt, welche durch die auf den Halter F drückenden Federn S an die Trommel geprefst werden. Die im Rahmen A angebrachte Ausgleichsfeder I ist durch das Band ^' mit der auf die Achse b lose aufgesetzten Scheibe K verbunden, welche das Zahnrad L trägt, in welches der an der Trommel B sitzende Sperrkegel / eingreift. Letzteres geschieht indessen nur, wenn die Trommel B die Blätter E abrollt. Beim Aufrollen der Blätter findet keine Bewegung des Zahnrades L, infolge dessen auch kein Zusammendrücken der Feder / statt. Beim Abrollen der Blätter E dagegen greift der Sperrkegel in das Zahnrad L ein, dadurch windet sich das Band j auf die Scheibe K auf und bewirkt ein Zusammenpressen der Feder F. Diese Pressung nimmt entsprechend dem Abrollen der Blätter E zu, so dafs ein je nach der Anzahl der aufbezw. abgerollten Blätter erfolgendes unregelmäfsiges Drehen der Trommel nicht stattfinden kann.

In Fig. 10 ist eine andere Ausführungsform der Ausgleichungsvorrichtung veranschaulicht, denn die Gangregulirung der Trommel B kann natürlich auf verschiedene Weise besorgt werden. In Fig. 10 bezeichnet L¹ eine am Rahmen A befestigte, K¹ eine auf der Welle b drehbare Scheibe, / die Sperrklinkvorrichtung und J¹ die Feder zwischen der Welle b und der Scheibe K\ welche das Gewicht der abgerollten Blätter E ausgleicht.

Während in Fig. 1, 2, 3 und 4 ein namentlich für Schul- und Büreauzwecke geeigneter

Apparat gezeigt wird, ist im Folgenden ein besonders für Reklame, Stationsanzeigen u. s. w. passender Apparat beschrieben, bei welchem die Arbeitstheile zweckmäfsig in einem Gehäuse eingeschlossen sind. Die Besichtigung der einzelnen Blätter erfolgt durch die Glasscheibe P. Um ein bestimmtes Blatt auf der Trommel zur Ansicht zu bringen, ohne die Blätter im Innern des Apparates durchsehen zu müssen, ist an der Aufsenseite des Gehäuses A eine Scheibe Q auf der Welle b angebracht, welche mit einer der Anzahl der Blätter E entsprechenden Menge von Löchern q versehen ist. Am Gehäuse A ist ferner ein Ansatz Q.¹ befestigt, gegen welchen ein in eines der Löcher q gesteckter Stift g stofsen und dadurch die Rotation der Trommel B hindern kann. Der Ansatz Q' ist so angebracht, dafs beim Gegenstofsen des Stiftes g das entsprechende Blatt gerade unter den Rollen / abfällt (Fig. 20). Wenn jetzt die Trommel B nach entgegengesetzter Seite gedreht wird, so rollen sich die übrigen Blätter ab und legen sich hinter das gewünschte Blatt. Fig. 9 zeigt die Scheibe Q.¹, vermittels der Stange 1 durch das untere Kettenrad h getragen. Eine derartige Construction ist in den Fällen vorzuziehen, wo die Trommel hoch aufgestellt werden mufs.

In Fig. 16, 17 und 18 wird derselbe Apparat mit einer nachfolgend beschriebenen Vorrichtung zum Beleuchten des ersten Blattes veranschaulicht. Der Stab R trägt die Arme r r, welche eine Rolle S halten, während der am Gehäuse A¹ befestigte Hebel T mit dem Kurbelarm T'² des Stabes R verbunden ist. Der Stab S kann durch den Hebel T in die punktirte Lage Fig. 17 gehoben werden. Dieser Hebel T trägt zwei Ansätze t¹1², welche von dem in der Theilscheibe Q befindlichen Stift g nach einander derartig getroffen werden, dafs das dem gestöpselten Loch an der Scheibe Q entsprechende Blatt E¹ gerade unter der Rolle f hindurchgeht (Fig. 21), wenn der Stift g den Ansatz Q¹ trifft. Wird nun die Trommel B in entgegengesetzter Richtung gedreht, so wird der Bogen E durch den Stab 5 in solcher Weise von den übrigen Blättern getrennt, dafs die Lichtstrahlen der im Gehäuse zweckmäfsig angebrachten Lampe U ungehindert auf die Rückseite des Blattes E¹ fallen können und letzteres dadurch stark beleuchten. Diese Lage der Trommel B wird durch die Fig. 23 und 24 veranschaulicht.

Der im Vorstehenden beschriebene Apparat eignet sich besonders für Reklame- und Schulzwecke, kann aber auch zweckmäfsig auf Bahnstationen zum Anzeigen der Ankunft oder Abfahrt von Zügen, Schiffen u. s. w. Verwendung finden.

Claims

Patent-Ansprüche:

1. Eine Ausführungsform des durch Patent Nr. 28367 nebst Zusatz-Patenten Nr. 28846 und 30129 geschützten Annoncen-Cylinders, bei welcher durch eine Theilscheibe Q, die mit einer der Menge der auf der Trommel B löslich befestigten Blätter E entsprechenden Anzahl Löcher versehen ist, ermöglicht wird, ein bestimmtes Blatt zur Ansicht zu bringen, sowie mittelst einer Hebelvorrichtung und eines Stabes 5 derartig von den übrigen Blättern zu trennen, dafs das abgesonderte Blatt durch eine oder mehrere zweckmäfsig angeordnete Lampen U erleuchtet werden kann.

2. Bei dem unter 1. gekennzeichneten Apparat eine Ausgleichsvorrichtung, welche den Gang der Trommel B regelt, gekennzeichnet durch eine Feder J, die durch ein Band j mit einer auf der Achse b lose aufgesetzten Scheibe K und dem auf dieser befestigten Zahnrad L verbunden ist und bei der durch den Sperrkegel / erfolgenden Drehung des Zahnrades L gespannt oder gelockert wird.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.