DE68409C - Verfahren zur Herstellung von Alkali- und Säure-beständigen Flüssigkeitsfiltern - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Alkali- und Säure-beständigen Flüssigkeitsfiltern

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DE68409C
DE68409C DENDAT68409D DE68409DA DE68409C DE 68409 C DE68409 C DE 68409C DE NDAT68409 D DENDAT68409 D DE NDAT68409D DE 68409D A DE68409D A DE 68409DA DE 68409 C DE68409 C DE 68409C
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J. F. fischer und C. A. F. O. PETERS in Worms a. Rh
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C03GLASS; MINERAL OR SLAG WOOL
    • C03CCHEMICAL COMPOSITION OF GLASSES, GLAZES OR VITREOUS ENAMELS; SURFACE TREATMENT OF GLASS; SURFACE TREATMENT OF FIBRES OR FILAMENTS MADE FROM GLASS, MINERALS OR SLAGS; JOINING GLASS TO GLASS OR OTHER MATERIALS
    • C03C11/00Multi-cellular glass ; Porous or hollow glass or glass particles

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Description

KAISERLICHES
PATENTA
PATENTSCHRIFT
KLASSE 80: Thon- und Steinwaaren - In
WlOSi
Patentirt im Deutschen Reiche vom 13. September 1891 ab.
Man hat bisher vielfach versucht, durch Verkitten von Thonpulver, Bimsstein, Sand, Kohle u. s. w. künstliche Filter herzustellen. Die auf diesem Wege erhaltenen Producte besafsen indessen ausnahmslos den Nachtheil, -dafs sie nur zur Filtration von Flüssigkeiten geeignet waren, welche keine lösend wirkenden Agentien, wie Alkalien oder Säuren, enthielten. Die Anwendung derartiger Filter war daher auf ganz bestimmte Zwecke, wie z. B. auf die Filtration von Trinkwasser, beschränkt.
Die vorliegende Erfindung bezieht sich nun auf ein Verfahren zur Herstellung von Flüssigkeitsfiltern, welche — abgesehen von der Flufssäure — in allen in der chemischen Industrie erzeugten Flüssigkeiten, und zwar vor allen Dingen in Alkalien und Säuren, vollkommen unlöslich sind, aufserdem aber auch den Vortheil gewähren, dafs sie, wenn nach längerer oder kürzerer Zeit des Gebrauchs durch theilweise Verstopfung der Poren eine Herabminderung in der Wirksamkeit bemerkbar wird, durch Ausglühen wieder belebt werden können, ohne dafs durch diesen Glühprocefs selbst eine nachtheilige Veränderung des Filtermaterials eintritt. Dieser Zweck wird dadurch erreicht, dafs reiner Quarz unter Beobachtung gewisser Mafsregeln in einer solchen Weise mit Alkalikalksilicat verkittet wird, dafs letzteres durch denVerkittungsprocefs selbst in seiner chemischphysikalischen Beschaffenheit verändert und durch starke Anreicherung mit Kieselsäure in ein Product verwandelt wird, welches in seinen Eigenschaften dem Quarz nahesteht.
Es ist nämlich bekannt, dafs, wenn man gewöhnliches Glas zum Verkitten des Quarzes verwenden und hierbei so verfahren würde, dafs die chemische Natur des Glases erhalten bleibt, kein widerstandsfähiges Filter erzeugt werden kann, denn Glas als solches wird namentlich in demjenigen fein vertheilten Zustand, wie es sich in den Filtern vorfindet, von löslichen Agentien angegriffen und dadurch der Zusammenhang des gesammten Filtermaterials gelockert. Wenn man hingegen dem Alkalikalksilicat, wie es gewöhnlich im Handel vorkommt, einen sehr hohen Procentsatz an Kieselsäure giebt, so wird die Widerstandsfähigkeit desselben gegen chemische Agentien .bedeutend erhöht und gleichzeitig ein sehr strengflüssiges und gegen Temperaturschwankungen unempfindliches Material erhalten. Von diesem Umstand wurde bei der Ausführung vorliegenden Verfahrens in folgender Weise Gebrauch gemacht:
Reiner Quarzsand, und zwar am besten solcher von splittrig scharfkantiger Form, wird je nach der Korngröfse und nach seiner sonstigen Beschaffenheit mit etwa Y4 bis Y20 feinen Glaspulvers innig vermischt und in Formen einer hohen Temperatur ausgesetzt. Das Glas schmilzt hierbei und zieht sich durch Capillarwirkung nach den Berührungsstellen der Quarzkörner unter einander hin. Die hohe Temperatur wird nun längere Zeit hindurch aufrecht erhalten, und hierbei macht sich die eigenthümliche Erscheinung bemerkbar, dafs das im flüssigen Zustande an den Quarzkörnern haftende Glas
sich ällmä'lig mit Kieselsäure mehr und mehr sättigt, schwer schmelzbar wird und daher eine festere Form annimmt. Die zu Anfang des Brennens gfegen einander leicht beweglichen Quarzkörner haften daher bei weiterem Fortsetzen des Brennprocesses selbst bei hoher Temperatur fest an einander. Hat dieser Erstarrungsprocefs gänzlich oder theilweise stattgefunden, so ist die Operation beendet und man kann die Filter alsdann langsam abkühlen und erforderlichenfalls an ihrer Oberfläche bearbeiten oder in Rahmen fassen u. s. w.
Die auf diese Weise erhaltenen Filter besitzen, wie oben erwähnt, eine hohe Widerstandsfähigkeit gegen lösende Agenden und können, ohne weich zu werden, auf eine Temperatur erhitzt werden, welche weit über dem Schmelzpunkt des gewöhnlichen Glases liegt, da ja das zum Verkitten der Sandkörner verwendete Glas, wie erwähnt, durch den Verkittungsprocefs selbst einen höheren. Schmelzpunkt erhalten hat.

Claims (1)

  1. Patent-Anspruch:
    Verfahren zur Herstellung von alkali- und säurebeständigen Flüssigkeitsfiltern, darin bestehend, dafs man Quarzsand mit Glaspulver mischt und in, der Gestalt der zu fertigenden Filterplatten entsprechenden Formkästen bis zur Verflüssigung des Glases erhitzt und so lange auf dieser Temperatur erhält, bis durch Anreicherung des Glases mit Kieselsäure (Hartglasbildung) das Erstarren des .Filtermaterials erfolgt.
DENDAT68409D Verfahren zur Herstellung von Alkali- und Säure-beständigen Flüssigkeitsfiltern Expired - Lifetime DE68409C (de)

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Cited By (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE748550C (de) * 1937-12-21 1944-07-21 Sockel fuer elektrische Lampen und Entladungsroehren mit einem die Metallteile verbindenden glasigen Isolierkoerper
US2772334A (en) * 1951-03-28 1956-11-27 Merlin Gerin Refractory body for electrical apparatus

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