DE1157350B - Bindemittel fuer feuerfeste Teilchen - Google Patents

Bindemittel fuer feuerfeste Teilchen

Info

Publication number
DE1157350B
DE1157350B DEU7237A DEU0007237A DE1157350B DE 1157350 B DE1157350 B DE 1157350B DE U7237 A DEU7237 A DE U7237A DE U0007237 A DEU0007237 A DE U0007237A DE 1157350 B DE1157350 B DE 1157350B
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
solution
mixture
binder
silicate
weight
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Pending
Application number
DEU7237A
Other languages
English (en)
Inventor
Harold Garton Emblem
Norman Albert Hurt
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Unilever NV
Original Assignee
Unilever NV
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by Unilever NV filed Critical Unilever NV
Publication of DE1157350B publication Critical patent/DE1157350B/de
Pending legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C04CEMENTS; CONCRETE; ARTIFICIAL STONE; CERAMICS; REFRACTORIES
    • C04BLIME, MAGNESIA; SLAG; CEMENTS; COMPOSITIONS THEREOF, e.g. MORTARS, CONCRETE OR LIKE BUILDING MATERIALS; ARTIFICIAL STONE; CERAMICS; REFRACTORIES; TREATMENT OF NATURAL STONE
    • C04B12/00Cements not provided for in groups C04B7/00 - C04B11/00
    • C04B12/04Alkali metal or ammonium silicate cements ; Alkyl silicate cements; Silica sol cements; Soluble silicate cements
    • BPERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
    • B22CASTING; POWDER METALLURGY
    • B22CFOUNDRY MOULDING
    • B22C1/00Compositions of refractory mould or core materials; Grain structures thereof; Chemical or physical features in the formation or manufacture of moulds
    • B22C1/16Compositions of refractory mould or core materials; Grain structures thereof; Chemical or physical features in the formation or manufacture of moulds characterised by the use of binding agents; Mixtures of binding agents
    • B22C1/165Compositions of refractory mould or core materials; Grain structures thereof; Chemical or physical features in the formation or manufacture of moulds characterised by the use of binding agents; Mixtures of binding agents in the manufacture of multilayered shell moulds
    • BPERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
    • B22CASTING; POWDER METALLURGY
    • B22CFOUNDRY MOULDING
    • B22C1/00Compositions of refractory mould or core materials; Grain structures thereof; Chemical or physical features in the formation or manufacture of moulds
    • B22C1/16Compositions of refractory mould or core materials; Grain structures thereof; Chemical or physical features in the formation or manufacture of moulds characterised by the use of binding agents; Mixtures of binding agents
    • B22C1/18Compositions of refractory mould or core materials; Grain structures thereof; Chemical or physical features in the formation or manufacture of moulds characterised by the use of binding agents; Mixtures of binding agents of inorganic agents
    • B22C1/186Compositions of refractory mould or core materials; Grain structures thereof; Chemical or physical features in the formation or manufacture of moulds characterised by the use of binding agents; Mixtures of binding agents of inorganic agents contaming ammonium or metal silicates, silica sols
    • B22C1/188Alkali metal silicates

Landscapes

  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Materials Engineering (AREA)
  • Mechanical Engineering (AREA)
  • Ceramic Engineering (AREA)
  • Structural Engineering (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Mold Materials And Core Materials (AREA)
  • Silicates, Zeolites, And Molecular Sieves (AREA)
  • Ceramic Products (AREA)

Description

Die Erfindung betrifft ein Bindemittel für feuerfeste Teilchen, insbesondere zum Herstellen von Gießformen für Metalle, bestehend aus einer wäßrigen Lösung von Natrium- und Kaliumsilikaten.
Aus der britischen Patentschrift 787 052 ist ein derartiges Bindemittel bekanntgeworden. Es wurde nun gefunden, daß bei der Auswahl der Gewichtsverhältnisse von SiO2 : (K2O + Na2O) und K2O : Na2O in einer wäßrigen Kalium- und Natriumsilikatlösung unter gewissen Bedingungen die Lösung unerwartete vorteilhafte Eigenschaften bei der Anwendung als Bindemittel für feuerfeste Feststoffteilchen besitzt.
Das erfindungsgemäße Verfahren ist dadurch gekennzeichnet, daß das Gewichtsverhältnis SiO2: (K2O + Na2O) mindestens 3 :1 und das Gewichtsverhältnis K2O : Na2O zwischen 2 :1 und 4:1, vorzugsweise von 2,25 bis 3 :1 ist.
Das erfindungsgemäße Bindemittel kann zur Herstellung von Formen angewendet werden, wobei Gemische aus Formsand od. dgl. und das Bindemittel um ein Modell geformt werden, das dem zu gießenden Metallgegenstand entspricht, worauf das Bindemittel durch die Einwirkung von Kohlendioxydgas gehärtet wird. Kerne können in ähnlicher Weise hergestellt werden.
Das Mittel kann ebenfalls zur Herstellung von Formen für das Präzisionsgießen von Metallen unter Ausbildung eines dünnen Überzuges von feinverteiltem feuerfestem Material auf einem ausschmelzbaren Modell des zu gießenden Gegenstandes, z.B. aus Wachs oder einer niedrigschmelzenden Legierung, angewendet werden. Das Gemisch aus feuerfestem Material und Bindemittel kann durch Aufstreichen, Besprühen oder Eintauchen aufgebracht und das Bindemittel entweder durch die Einwirkung von Kohlendioxydgas oder durch das üblichere Verfahren gehärtet werden, bei dem man das Wasser des Überzuges verdampfen läßt. Das überzogene Modell kann sodann in bekannter Weise z. B. mit einem Gemisch aus feuerfestem Pulver und einer säurehydrolysierten Äthylsilikatlösung als Bindemittel überzogen werden. Vor dem Erhärten kann auf den nassen Überzug grobkörniges feuerfestes Pulver aufgestaubt werden. Das erfindungsgemäße Mittel kann ebenfalls zur Herstellung des Überzugs durch Anwendung eines Gemisches aus Alkalisilikat-Bindemittel und feuerfestem Material, das ähnlich demjenigen ist, das zum Überziehen des Wachs- oder anderen Modells benutzt wird, angewendet werden, wobei in diesem Gemisch ein grobkörniges feuerfestes Material an Stelle eines feinen derartigen Materials angewendet wird.
Anmelder:
Unilever N. V., Rotterdam (Niederlande)
Vertreter: Dr.-Ing. A. van der Werth,
Hamburg-Harburg 1, Wilstorfer Str. 32,
und Dr. F. Lederer, München 8, Patentanwälte
Beanspruchte Priorität:
Großbritannien vom 19. Juni 1959 (Nr. 21 214)
Harold Garton Emblem, Grappenhall, Cheshire,
und Norman Albert Hurt,
Lymm, Cheshire (Großbritannien),
sind als Erfinder genannt worden
Eine weitere Anwendung findet das erfindungsgemäße Mittel bei der Herstellung keramischer Schalenformen, bei dem ein verlorenes Modell, z. B.
aus Wachs, eines zu gießenden Gegenstandes eine Reihe von Überzügen des Gemisches aus feuerfestem Material und Bindemittel erhält, wobei das Bindemittel zwischen aufeinanderfolgenden Überzügen ζ. Β. durch die Einwirkung von Kohlenoxydgas gehärtet wird. Hierbei kann grobkörniges feuerfestes Pulver auf die nassen Überzüge vor dem Härten aufgestaubt werden. Gewöhnlich ist es bei der Herstellung derartiger Formen notwendig, sechs bis acht derartiger Überzüge aufzutragen, um eine Schale ausreichender Dicke zu erhalten.
Die erfindungsgemäß in Anwendung kommende wäßrige Silikatlösung ist insbesondere bei denjenigen Anwendungen vorteilhaft, bei denen ein dünner Überzug eines feuerfesten Materials und eines Bindemittels auf einem Wachsmodell ausgebildet werden muß. Es wurde gefunden, daß das Gemisch aus feuerfestem Material und erfindungsgemäßer Natrium-Kalium-Silikatlösung überraschend gut an Wachs haftet und somit für die Anwendung bei Verfahren besonders geeignet ist, bei denen ein Wachsmodell mit einem feuerfesten Material überzogen werden muß. Bei der Herstellung von Formen für das Präzisionsgießen von
309 748/273
Metallen ist es z.B. üblich, das überzogene Wachsmodell sobald wie möglich weiter zu überziehen, um so Schwierigkeiten bezüglich der auf der Grundlage von Natrium- oder Kaliumsilikaten hergestellten Überzügen dahingehend zu vermeiden, daß sich dieselben von den Wachsmodellen abheben. Die Anwendung der erfindungsgemäßen feuerfesten Gemische mit Silikat-Bindemittel führt zu einer wesentlichen Verbesserung derartiger Verfahren. Mitunter Siliciumhydroxyd, vorzugsweise in Form eines SiIiciumhydroxyd-Hydrogels in einer wäßrigen alkalischen Lösung erhalten werden, die Kalium und Natrium in einem Gewichtsverhältnis K2O: Na2O von wenigstens 2 :1 enthält. Die verwendete wäßrige alkalische Lösung kann z. B. eine Lösung von Kalium- und Natriumhydroxyden oder ein Gemisch von handelsüblichen Kalium- und Natriumsilikatlösungen sein. Das in derartigen alkalischen Lösungen zum
waren feuerfeste Überzüge mit Silikat-Bindemittel auf 10 Auflösen angewendete Siliciumhydroxyd (unabhängig Wh lbt h h 12 Mt h d Af d b dlb i F i Siliihdd
Wachs selbst noch nach 12 Monaten nach der Aufbringung vollständig unversehrt.
Das erfindungsgemäße Mittel kann weiterhin zur Herstellung von feuerfesten Oberflächenüberzügen auf vorhandenen Sandformen oder Kernen angewendet werden und ebenfalls bei Spritzgußstücken zum Spritzgießen, um so auf diesen Teilen, die sich während des Gießens mit dem geschmolzenen Metall in Berührung befinden, glatte, feuerfeste Oberflächen herzustellen. In derartigen Fällen wird das Gemisch zo aus Silikat-Bindemittel und feinem feuerfestem Pulver, das in eine dünne Aufschlämmung gebracht wird, die gelegentlich »Formwäsche« genannt wird, z. B. als ein Überzug auf die Teile aufgesprüht oder aufgestrichen, die mit dem geschmolzenen Metall in Berührung kommen, und sodann das Bindemittel z.B. durch Erwärmen des Überzugs mit einer Lötlampe gehärtet.
Bei diesen verschiedenen Anwendungen des erfindungsgemäßen Mittels werden Formen oder Kerne erhalten, die Gußoberflächen mit guter Festigkeit und guter Widerstandsfähigkeit gegen eine Schlackenbildung aufweisen, wenn die Formen oder Kerne bei Gießverfahren angewendet werden.
Eine unerwartete und wichtige Eigenschaft der bei der Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens angewendeten Silikatlösungen besteht darin, daß dadurch ermöglicht wird, größere Mengen feuerfesten Materials mit ihnen zu vermischen, als bei Anwendavon, ob dasselbe in Form eines Siliciumhydroxyd-Hydrogels oder anderer alkalilöslichen Form, z.B. als frisch ausgefälltes amorphes Siliciumhydroxyd, vorliegt) sollte praktisch von Fremdionen, wie Sulfat oder Chlorid, frei sein, da derartige Anionen eine vorzeitige Gelierung der gewünschten gemischten Kalium- und Natriumsilikatlösungen bewirken.
Ein kleiner Anteil einer wasserlöslichen organischen Hydroxydverbindung (die naturgemäß nicht zureichend ist, um ein Ausfällen des Siliciumhydroxyds oder -silikats zu bewirken) kann in den erfindungsgemäßen wäßrigen Silikatlösungen anwesend sein. Wenn es zweckmäßig ist, die Trocknungsgeschwindigkeit der Massen zu verringern, kann z. B. Glycerin oder Äthylenglykol angewendet werden. Wenn es zweckmäßig ist, diese Trocknungsgeschwindigkeit zu erhöhen, kann Äthanol angewendet werden.
Die für das erfindungsgemäße Mittel benutzte wäßrige Silikatlösung kann zweckmäßig eine hohe SiO2-Konzentration besitzen, z.B. 5, 10, 12,5 und 15% oder sogar mehr Gewichtsprozent an SiO2. Die bevorzugten Lösungen wiesen einen Gehalt an SiO2 von 15-20 Gewichtsprozent sowie ein Gewichtsverhältnis K2O: Na2O von 2,25 bis 3 :1 auf.
35 Beispiele für feuerfeste bei der Erfindung verwendbare Materialien sind Siliciumdioxyd, Sillimanit, Zirkon, kalziniertes Kaolin, hydratisiertes Aluminiumsilikat und Mullit.
Die folgenden Beispiele dienen zur Erläuterung der dung von Natrium- oder Kaliumsilikatlösungen ahn- 40 Erfindung. Es erläutern die Beispiele 1 bis 3 die Herlicher Konzentration oder Lösungen ähnlicher Kon- stellung wäßriger Silikatlösungen für die erfindungszentration, die durch Vermischen von Natrium- und gemäße Anwendung, Beispiel 4 ein erfindungsgemäßes Kaliumsilikatlösungen erhalten werden, bei denen Mittel, Beispiel 5 das verbesserte Anhaften der erdie oben angegebenen Bedingungen bezüglich der findungsgemäßen Mittel an Wachs, Beispiel 6 die Gewichtsyerhältnisse nicht zutreffen. Diese Eigen- 45 Möglichkeit des Einverleibens größerer Mengen schaft gestattet Formen, Kerne und Oberflächenüber- feuerfesten Materials in das erfindungsgemäße Mittel, züge mit verbesserter Festigkeit herzustellen. Während im allgemeinen bei üblichen Silikat-Bindemittellösungen der höchste Anteil an feuerfestem Material von einer Teilchengröße, daß es durch ein Sieb mit 5o Öffnungen von 53 Mikron hindurchgeht, der in die Bindemittellösung eingearbeitet werden kann, wobei immer noch eine Konsistenz aufrechterhalten wird, die es ohne weiteres gestattet, dünne und einheitliche Überzüge aufzubringen, etwa 15'%, berechnet auf Gewicht pro Volumen (d.h. einen Anteil von 15g feuerfestem Material auf 100 cm3 Silikat), aufweist, wurde im Gegensatz hierzu gefunden, daß bei der Anwendung der erfindungsgemäßen Silikat-Bindemittel mehr feuerfestes Material dieser Teilchengröße 6o
wobei immer noch eine Konsistenz beibehalten wird, die ohne weiteres die Auftragung dünner Oberflächenüberzüge gestattet.
Beispiel 1
55
angewendet werden kann. Es sind Gemische hergestellt worden, die mehr als 20 Gewichtsprozent pro Volumen feuerfestes Material und Mengen an feuerfestem Material von sogar bis zu 25 Gewichtsprozent pro Volumen aufweisen, und dieselben haben bei der Anwendung zu ausgezeichneten Ergebnissen geführt. Die bei dem erfindungsgemäßen Mittel angewendeten Alkalilösungen können durch Lösen von 214,6 Gewichtsteile Kaliumhydroxydlösung (47 Gewichtsprozent KOH enthaltend), 95,0 Teile Natriumhydroxydlösung (47% NaOH enthaltend) und Teile Kondensatwasser werden in einem geschlossenen mit Rührer ausgerüsteten Gefäß vermischt, wodurch eine Lösung der Natrium- und Kaliumhydroxyde mit einem Gewichtsverhältnis K2O : Na2O von 2,45:1 erhalten wird. Zu dieser Lösung werden innerhalb von 2 Stunden 1523 Teile Siliciumhydroxyd-Hydrogel (25 Gewichtsprozent SiO2 enthaltend), das aus wäßrigem Natriumsilikat durch Ansäuern mit Schwefelsäure und Waschen bis der Sulfatgehalt weniger als 0,015 Gewichtsprozent beträgt, erhalten wurde, zugegeben. Die alkalische Lösung wird während dieser Zeitspanne kontinuierlich gerührt und die Temperatur bei 70 bis 80° C gehalten. Nach Abschluß der Zu-
gäbe des Siliciumhydroxyd-Hydrogels wird das Rühren und Erwärmen weitere 30 Minuten fortgesetzt. Die sich ergebende Flüssigkeit wird sodann zur Klärung derselben filtriert und anschließend mit 207,2 Teilen Kondensatwasser verdünnt, wodurch eine gemischte Kalium-Natrium-Silikatlösung mit einem SiO2 Gehalt von 17 Gewichtsprozent und einem spezifischen Gewicht von 1,180 bei 200C erhalten wird. Die Gewichtsverhältnisse der verschiedenen Bestandteile betragen in der Lösung die folgenden Werte:
SiO2 : (K2O + Na2O) = 3,2 :1
K26:Na"oO " = 2,45:1
SiO2 :K2Ö = 4,5 :1
SiO2: Na2O = 11,0 :1
Beispiel 2
20
748,9 Gewichtsteile Kaliumsilikatlösung (22,7 Gewichtsprozent SiO2 und 11,35 Gewichtsprozent K2O enthaltend) und 393,4 Teile Natriumsilikatlösung (29,0 Vo SiO2 und 8,8Vo Na2O enthaltend) werden in einem geschlossenen, mit Rührer versehenen Gefäß gemischt, wodurch eine alkalische Lösung aus Natrium- und Kaliumsilikaten mit Gewichtsverhältnissen von SiO2 : (K2O + Na2O) = 2,38 :1 und K2O : Na2O = 2,45 :1 erhalten wird. Zu dieser Lösung werden innerhalb 3 Stunden 389,3 Teile der im Beispiel 1 an- 3<> gegebenen Lösung des Siliciumhydroxyd-Hydrogels zugesetzt. Während dieser Zeitspanne wird die alkalische Lösung kontinuierlich gerührt und die Temperatur bei 70 bis 80° C gehalten. Nach Abschluß der Zugabe des Siliciumhydroxyd-Hydrogels werden 708,5 Teile Kondensatwasser unter fortgesetztem Rühren und Erwärmen zugesetzt. Die so erhaltene Flüssigkeit wird zur Klärung derselben filtriert. Die Eigenschaften und Zusammensetzung derselben sind praktisch die gleichen wie diejenigen der nach Beispiel 1 erhaltenen Alkalimetallsilikatlösung.
Beispiel 3
196,2 Gewichtsteile Kaliumhydroxydlösung (47Gewichtsprozent KOH enthaltend) und 77,9 Teile Natriumhydroxydlösung (47% NaOH enthaltend) werden in einem geschlossenen, mit einem Rührer versehenen Gefäß vermischt, wodurch eine Lösung der Natrium- und Kaliumhydroxyde mit einem Gewichtsverhältnis K2O: Na2O = 2,73 :1 erhalten wird. Zu dieser Lösung werden innerhalb IV2 Stunden 1702 Teile der im Beispiel 1 angegebenen Lösung des Siliciumhydroxyd-Hydrogels zugegeben. Während dieser Zeitspanne wird die alkalische Lösung kontinuierlich gerührt und deren Temperatur bei 70 bis 80° C gehalten. Durch periodische Zugabe von Kondensatwasser wird das Volumen dieser Lösung praktisch konstant gehalten. Das Rühren wird nach Abschluß der Zugabe des Siliciumhydroxyd-Hydrogels 15 Minuten fortgesetzt und die Lösung zur Klärung derselben sodann filtriert. Die Lösung wird anschließend mit Kondensatwasser auf einen Siliciumhydroxydgehalt von 19 Gewichtsprozent verdünnt. Das bei dieser Verdünnungsstufe und das periodisch zur Aufrechterhaltung eines konstanten Volumens während der Zugabe des Hydrogels zugesetzte Wasser beträgt 263,5 Teile. Die Lösung besitzt ein spezifisches Gewicht von 1,180 bei 20° C. Die Gewichtsverhältnisse der Bestandteile betragen die folgenden Werte:
SiO2 : (K2O + Na2O) =4 :1
K8OrNa3O " = 2,73:1
SiO2: K2O = 5,5 :1
SiO2: Na2O =15 :1
Beispiel 4
1 cm3 eines Netzmittels auf der Grundlage eines Alkylphenol-Äthylenoxyd-Kondensates wird in 200 cm3 einer wäßrigen gemischten Kalium-Natrium-Silikatlösung eingerührt, die in der im Beispiel 1 beschriebenen Weise hergestellt ist und eine SiO2-Konzentration von 17 Gewichtsprozent und Gewichtsverhältnisse von SiO2 : (K2O + Na2O) von 3,2:1 und K2O : Na2O = 2,45 :1 besitzt. Mit dieser Lösung werden feuerfeste Feststoffteilchen, und zwar 30 g eines synthetischen hydratisierten Aluminiumsilikates mit einem Gewichtsverhältnis SiO2 : AL2O3 = 7,9 :1 und einer Teilchengröße vermischt, die dergestalt ist, daß die Teilchen durch ein Sieb mit Sieböffnungen von 53 Mikron hindurchtreten. Das Gemisch wird so lange gerührt, bis eine von Klumpen freie Aufschlämmung erhalten wird.
Diese Aufschlämmung, die ausgeprägt thixotropische Eigenschaften aufweist, wurde zur Herstellung eines dünnen Überzuges auf einem Wachsmodell angewandt, indem das Modell in die Aufschlämmung eingetaucht wird und das Modell geschüttelt wird, um so überschüssiges Material zu entfernen. Auf Grund der thixotropen Eigenschaft der Aufschlämmung führt das Schütteln ebenfalls dazu, daß die Aufschlämmung leicht über das Modell unter Ausbildung eines glatten und einheitlichen Überzuges fließt. Der nasse Überzug wurde sodann mit pulverisiertem Sillimanit bestaubt, dessen Gesamtmenge durch ein Sieb mit einer lichten Maschenweite von 0,42 mm hindurchgeht und auf einem Sieb mit einer lichten Maschenweite von 0,16 mm zurückgehalten wird. Bei dem Trocknen wird ein harter, fester Überzug erhalten, der gut an dem Wachs anhaftete.
Das so erhaltene Wachsmodell kann durch übliche Verfahren weiter überzogen werden, wodurch ein überzogenes Formbauteil erhalten wird, das nach dem Entwachsen und der Feuerbehandlung eine Form bildet, deren Formungsoberflächen gegenüber der Schlackenbildung einen sehr guten Widerstand aufweisen. Die zum Überziehen des beschichteten Modells angewandte Masse kann z. B. eine Masse sein, die aus Schamottepulver, Portlandzement und Wasser oder einer säurehydrolisierten Äthylsilikatlösung und grobkörnigen Sillimanitpulver besteht. Andererseits kann das beschichtete Wachsmodell in eine Beschichtungsmasse eingetaucht und sodann auf die so gebildete nasse Schicht ein grobkörniges feuerfestes Pulver aufgestaubt werden. Nach Trocknen der aufgestaubten Beschichtung werden das Eintauchen, das Bestäuben und das Trocknen so lange wiederholt, bis eine Hülle mit einer Stärke von etwa 6,35 mm erzielt worden ist. Hierzu werden gewöhnlich sechs bis acht Tauchungen benötigt.
Beispiel 5
Dieses Beispiel betrifft Untersuchungen zum Vergleich des Anhaftens verschiedener Gemische aus
Alkalimetallsilikatlösungen und feuerfestem Material an Wachs.
Gemisch 1
Diese Mischung ist die gleiche, wie sie im Beispiel 4 angewandt wird.
Gemisch 2
Gemischen 2, 3 und 4 erhaltenen Überzüge wurden schlechtere Ergebnisse erhalten, da sich die Überzüge von den Wachsstücken abhoben. Die erheblich überlegene Haftfähigkeit des Gemisches 1 wird weiterhin durch die Tatsache angezeigt, daß bei einer weiteren Untersuchung des aus diesem Gemisch erhaltenen Überzuges nach fast 12 Monaten es außerordentlich überraschend war, daß der Überzug immer noch intakt war.
Beispiel 6
Dieses Beispiel erläutert die Eigenschaft der bei dem erfindungsgemäßen Verfahren in Anwendung gebrachten Alkalimetallsilikatlösungen, die es ge-
Zu 100 cm3 einer Natriumsilikatlösung mit einem
SiO2: Na2O-Gewichtsverhältnis = 3,65 :1 und einem io
spezifischen Gewicht von 1,33 werden 100 cm3
Kaliumsilikatlösung mit einem SiO2 : K2O-Gewichtsverhältnis = 2,00 :1 und einem spezifischen Gewicht
von 1,33 und 1 cm3 des-im Gemisch 1 angewandten
Netzmittels zugesetzt. In der erhaltenen gemischten 15 statten, mehr feuerfestes Material einzuarbeiten, als Natrium-Kalium-Silikatlösung, die ein Gewichtsver- dies bei anderen Silikatlösungen der Fall ist.
hältnis SiO2 : (K2O + Na2O) = 2,64:1 und ein Ge- Bei der Anwendung der in dem Gemisch 1 des wichtsverhältnis K2O: Na2O = 1,59 :1 aufweist, wer- vorhergehenden Beispiels verwendeten Silikatlösung den 30 g des im Gemisch 1 angewandten feuerfesten war es überraschend festzustellen, daß sogar bei VerMaterials eingerührt. Das erhaltene Gemisch besitzt 20 mischen von 50 g des im Gemisch 1 angewandten eine Konsistenz, die derjenigen des Gemisches 1 feuerfesten Materials mit der Lösung eine thixotrope ähnlich ist. Aufschlämmung gebildet wurde, die immer noch eine Gemisch 3 Konsistenz besitzt, die ohne weiteres die Auftragung
zufriedenstellender dünner und einheitlicher Über-
Dieses Gemisch wird durch Zugabe von 200 cm3 25 züge auf Wachsstücken ermöglichte. Wenn jedoch
Kaliumsilikatlösung mit einem SiO2 : K2O-GeWiClItS- Versuche unternommen wurden, eine ähnliche Menge
verhältnis = 2,00 :1 und einem spezifischen Gewicht des feuerfesten Materials in die Lösungen einzu-
von 1,33, 1 cm3 des im Gemisch 1 angewandten Netz- arbeiten, die zur Herstellung der Gemische 2, 3 und 4
mittels und 30 g des im Gemisch 1 angewandten des vorangehenden Beispiels angewandt wurden,
feuerfesten Materials hergestellt, wobei das erhaltene 30 wurden steife Pasten gebildet, die sich nicht verar-
Gemisch eine Konsistenz aufweist, die derjenigen des beiten ließen. Die Gemische aus feuerfestem Material
Gemisches 1 ähnlich ist. und Silikat-Bindemittel waren in diesen Fällen nicht
. thixotrop. Es wurde gefunden, daß die optimalen
Gemisch 4 Mengen des feuerfesten Materials, die in diese SiIi-
Dieses Gemisch wird durch Zugabe von 200 cm3 35 katlösungen eingeführt werden können, etwa 30 g
einer Natriumsilikatlösung mit einem SiO2 : Na2O- bzw. 30 bzw. 18 g betragen.
Gewichtsverhältnis = 3,65:1 und einem spezifischen Da die bei dem erfindungsgemäßen Verfahren in
Gewicht von 1,33, 1 cm3 des im Gemisch 1 ange- Anwendung kommenden Silikatlösungen es gestatten,
wandten Netzmittels und 18 g des im Gemisch 1 an- erhöhte Mengen an feuerfestem Material mit dem-
gewandten feuerfesten Materials hergestellt, wobei 40 selben zu vermischen, gestatten sie die Herstellung
das erhaltene Gemisch eine Konsistenz aufweist, die von Überzügen, die einen verbesserten Abriebwider-
derjenigen des Gemisches 1 ähnlich ist.
Jedes der Gemische 2 bis 4 ist typisch für die in der Gießerei-Industrie angewandten Aufschlämmungen auf feuerfestem Material und Bindemittel.
Jedes der Gemische 1 bis 4 wird angewandt, um ähnliche Wachsstücke zu überziehen, und während die Überzüge noch naß waren, wurden dieselben mit Sillimanitpulver bestäubt, wobei das Pulver vollständig durch ein Sieb mit einer lichten Maschenweite von 0,42 mm hindurchging und von einem Sieb mit einer lichten Maschenweite von 0,16 mm vollständig zurückgehalten wurde. Nach Trocknen der bestäubten Überzüge — dieser Vorgang nahm etwa 36 Stunden in Anspruch — wurden dieselben untersucht.
Der mit dem Gemisch 1 erhaltene Überzug besaß eine gute Haftfähigkeit an dem Wachs, und es wurden keine Anzeichen für eine Abtrennung des Überzuges von dem Wachs festgestellt. Für die mit den
stand und erhöhte Festigkeit ohne einen Verlust der Haftfähigkeit aufweisen.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH:
    Bindemittel für feuerfeste Teilchen, insbesondere zum Herstellen von Gießformen für Metalle, bestehend aus einer wäßrigen Lösung von Natrium- und Kaliumsilikaten, dadurch gekenn zeichnet, daß das Gewichtsverhältnis SiO2: (K2O + Na2O) mindestens 3 :1 und das Gewichtsverhältnis K2O : Na2O zwischen 2:1 und 4:1, vorzugsweise von 2,25 bis 3:1 ist.
    In Betracht gezogene Druckschriften: H. Krätzer, »Wasserglas und Infusorienerde«, Berlin und Leipzig, 1907, S. 14;
    britische Patentschrift Nr. 787 052.
DEU7237A 1959-06-19 1960-06-18 Bindemittel fuer feuerfeste Teilchen Pending DE1157350B (de)

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
GB2121459A GB874117A (en) 1959-06-19 1959-06-19 Processes for binding particulate solid materials and binders for use in such processes

Publications (1)

Publication Number Publication Date
DE1157350B true DE1157350B (de) 1963-11-14

Family

ID=10159102

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DEU7237A Pending DE1157350B (de) 1959-06-19 1960-06-18 Bindemittel fuer feuerfeste Teilchen

Country Status (2)

Country Link
DE (1) DE1157350B (de)
GB (1) GB874117A (de)

Families Citing this family (4)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
GB1602122A (en) * 1977-05-03 1981-11-04 Unilever Ltd Foundry binder
SE468091B (sv) * 1990-11-14 1992-11-02 Eka Nobel Ab Alkalimetallsilikat i fast form innefattande natrium och eventuellt kalium, saett foer dess framstaellning samt dess anvaendning i rengoeringsmedelskompositioner
SE468092B (sv) * 1990-11-14 1992-11-02 Eka Nobel Ab Alkalimetall silikat i fast form innefattande natrium och kalium, saett foer dess framstaellning samt dess anvaendning i rengoeringsmedelskompositioner
CN114477979B (zh) * 2021-12-24 2023-04-14 广州蓝日生物科技有限公司 一种具有连续微孔隙结构的实体聚合硅酸盐的制备方法

Citations (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
GB787052A (en) * 1954-10-25 1957-11-27 Rolls Royce Moulds for casting metals and alloys

Patent Citations (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
GB787052A (en) * 1954-10-25 1957-11-27 Rolls Royce Moulds for casting metals and alloys

Also Published As

Publication number Publication date
GB874117A (en) 1961-08-02

Similar Documents

Publication Publication Date Title
EP0417527B1 (de) Einbettmassenmodell und Verfahren zur Verhinderung des Ausblühens von Einbettmassenmodellen und Gussformen aus einer Gusseinbettmasse
DE2909844A1 (de) Verfahren zur herstellung einer giessform
DE2220060C3 (de) Verfahren zum Herstellen eines Kernes für das Gießen von Superlegierungen
DE1157350B (de) Bindemittel fuer feuerfeste Teilchen
DE3331177A1 (de) Keramischer formkern und verfahren zur herstellung von gussstuecken unter verwendung eines formkerns
DE2626224C2 (de) Verfahren zur Entfernung von Formmasse aus einer mit Guß gefüllten Form
DE2313498A1 (de) Verfahren zur herstellung von gussformen fuer praezisions-gusstuecke
DE2716342A1 (de) Schalenform und verfahren zur verbesserung der oberflaechenbeschaffenheit von mit dieser form gegossenen gegenstaenden
EP0078408B1 (de) Verfahren zur Herstellung von Giessformen für Metallguss
DE3045615A1 (de) Verfahren zur beschichtung metallischer partikel mit keramischem material
DE1646719C3 (de) Bindemittel zur Herstellung feuerfester Gegenstände
WO2014106646A1 (de) VERFAHREN ZUR HERSTELLUNG EINES KERN- UND/ODER FORMSANDES FÜR GIEßEREIZWECKE
DE1433992C (de) Verfahren zur Herstellung eines kie selsaurehaltigen Bindemittels
DE2836984B2 (de) Selbsthärtende Formmasse für die Herstellung von Sandformen
DE1271909B (de) Schutzstoff zur Vermeidung von Randentkohlung und Oberflaechenfehlern bei Gussstuecken aus kohlenstoffhaltigen Legierungen
DE2555450C3 (de) Verfahren zur Herstellung von Betonprodukten und Mittel zur Durchführung dieses Verfahrens
DE975915C (de) Verfahren zur Herstellung von feuerfesten Giessformen fuer den Praezisionsguss von Metallen und Metallegierungen
DE1646964A1 (de) Verfahren zur Herstellung von feuerfestem Material
DE1223108B (de) Verfahren zur Herstellung von Giessformen
CH343867A (de) Verfahren zur Herstellung einer für die Herstellung feuerfester Gegenstände bestimmten Masse
DE2351677C3 (de) Verfahren zur Herstellung keramischer Formmasken für den Metallguß
DE975515C (de) UEberzugsmasse fuer Modelle zum Giessen durch Wachsausschmelzen
DE1644687C3 (de) Überzugsmittel mit fein verteilten makroskopischen, hitzebeständigen Feststoffteilchen
DE1766097B2 (de) Verfahren zur herstellung von zahnprothesen, sowie formmodell und trennmittel zur durchfuehrung des verfahrens
DE719759C (de) Verfahren zum Verarbeiten von waessrigen Suspensionen organischer hochmolekularer Polysulfidkondensationsprodukte