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Schwesternhaube Die Erfindung betrifft eine Schwesternhaube. Schwesternhauben
der bekannten Art bestehen entweder ganz oder zum Teil aus einem verhältnismäßig
dünnen Stoff von meist weißer Farbe, z. B. Leinen, Baumwolle, Battist o. dgl. Um
die Bildung undErhaltung der jeweiligenHaubenform zu ermöglichen, pflegte man das
zugeschnittene Haubenstoffstück ganz oder teilweise mittels Stärke zu versteifen.
Hierbei zeigt sich jedoch der große Nachteil, daß die Haube unter dem Einfluß von
Feuchtigkeit ihre Form verliert, alsdann auch leicht verschmutzt und nicht mehr
zu tragen ist. Die Hauben müssen also häufiger gewaschen, gestärkt und geplättet
werden. Diese Behandlung ist nicht nur kostspielig, sondern führt auch zu vorzeitiger
Zerstörung des stark beanspruchten Haubenstoffes.
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Durch den Gegenstand der Erfindung soll dieser Nachteil dadurch behoben
werden, daß an dem die Überhaube tragenden Teil der aus ungestärkten Stoff bestehenden
Haube durchlochte Versteifungen auswechselbar angeordnet sind. Durch diese Ausbildung
der die Überhaube tragenden Teile der Schwesternhaube bleibt die Form der Haube
auch unter dem Einfluß der Feuchtigkeit erhalten. Die Haube paßt sich der Kopfform
besser an, und es können außerdem auch beliebige Stoffe, insbesondere auch nicht
stärkungsfähige und ferner luftdurchlässige Stoffe, gewählt werden. Durch die Anordnung
von Dtirchlochungen in der Versteifung ist auch die Kopfausdünstung besonders gegenüber
den üblichen gestärkten Hauben einwandfrei ermöglicht.
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Bekannt ist bereits die Anbringung von gegebenenfalls gelochten Verstärkungsauf-
oder -einlagen bei Kragen. Die vorliegende Erfindung bezieht sich aber ausschließlich
auf Schwesternhauben, also eine Kopfbedeckung besonderer Art, an die beim Tragen
hinsichtlich der Abdeckung und des Abschlußes der Kopfhaare besondere Anforderungen
gestellt werden.
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Da es verschiedene Formen von Schwesternhauben, z. B. Rote-Kreuz-Hauben,
Johanniterhauben und solche für freie Schwestern, gibt,
ist die
Anordnung der Versteifung der jeweiligen Form der Haube anzupassen. So sind z. B.
auf der Zeichnung verschiedene Ausführungsformen des Erfindungsgegenstandes dargeste'lt,
und zwar zeigt Fig. i den Grundriß (Innenansicht) einer in die Ebene ausgebreiteten
johanniterhaube, deren Querschnitt in Fig. 2 dargestellt ist.
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Fig. 3 ist die schaubildliche Ansicht einer Rote-Kreuz-Haube.
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In Fig. 4 ist eine andere Haubenform, in die Ebene ausgebreitet, dargestellt.
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Fig. 5 ist ein Schnitt nach Linie C- D und Fig. 6 ein Schnitt
nach Linie A-B der Fig. 4. Fig. 7 zeigt ein weiteres Ausführungsbeispiel einer in
die Ebene ausgebreiteten Haube. Die Fig. 8 und g stellen Schnitte nach
G- H
bzw. E-F dar.
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Sämtliche Darstellungen zeigen etwa ein Viertel der natürlichen Größe.
' Die in Fig. i in Innenansicht dargestellte, in die Ebene ausgebreitete Haube wird
nach den gestrichelt angedeuteten Knicklinien a beim Aufsetzen auf den Kopf der
Trägerin dachförmig in bekannter Weise zusammengefaltet und durch ein abgebrochen
dargestelltes Band b festgehalten. Damit nun die Haube dauernd ihre richtige Form
behält, sind an den beim Tragen dachförmig nach unten verlaufenden Flächen beiderseits
Taschen c vorgesehen, in welche flache, biegsame und durchlochte Versteifungen d
auswechselbar eingeschoben sind. Auch die in Fig. 3 dargestellte Haube ist mit derartigen
auswechselbaren Versteifungen d versehen, und zwar sowohl an der Vorderseite als
auch an den Seitenflächen. Diese bekannte Rote-Kreuz-Haube läßt sich, wie üblich,
in die Ebene ausbreiten und man kann dann die Versteifungen d aus den dafür vorgesehenen
Taschen jederzeit herausnehmenundwiedereinsetzen. Dieübrigen unversteiften Teile
der Haube können in bekannter Weise am hinteren Teil nach innen umgelegt und befestigt
werden.
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Die Schwesternhaube nach Fig. 4 bis 6 besitzt im Vorderteil eine ebensolche,
durch geeignete Taschen gehaltene Versteifung d, die also auch in diesem Falle auswechselbar
mit der Haube verbunden ist. Dieser mit der Versteifung versehene Teil der Haube
wird um den Kopfvorderteil herumgelegt, während der nichtversteifte dahinterliegende
Teil den Kopf oben und hinten bedeckt, indem er mittels der Schnur e zusammengezogen
wird.
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Eine der vorhergehenden ähnliche Form einer Schwesternhaube zeigen
die Fig. 7 bis g. Die Versteifung d ist hier ebenfalls im Vorderteil der Haube auswechselbar
angebracht. Der dahinterliegende unversteifte Haubenteil legt sich oben und hinten
um den Kopf und kann durch Bänder, Schnüre o. dgl. festgehalten werden, für deren
Befestigung Löcher, Ösen o. dgl. vorgesehen sind (vgl. Fig. 7).
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Bei den dargestellten Ausführungsbeispielen sind scheibenförmige Versteifungen
dargestellt. D:ese Verstärkungen können aus einer oder mehreren Lagen oder Schichten
bestehen, von denen z. B. die Mittelschicht gänzlich oder nur an den Längs- oder
Querrändern verstärkt sein kann. Jedenfalls ist die Biegsamkeit und Elastizität
der Versteifung wesentlich, damit nicht nur der nötige Halt, sondern auch die genügende
Anschmiegsamkeit der Haube gewährleistet ist. Die Versteifungen sind ferner mit
Durchbrechungen, Lochungen, Schlitzen oder sonstigen Einschnitten versehen. Je nach
Wahl des Werkstoffes kann auch eine gitterwerkartige oder rahmenartige Ausführung
der Versteifung in Frage kommen. Die Anzahl und Größe der Versteifung kann beliebig
sein. Die Durchbrechungen der Versteifungen haben vor allem den Zweck, die Ausdünstungen
des Körpers abzuleiten und das Gewicht der Haube zu vermindern.
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Als Werkstoff für die Versteifung werden solche Stoffe gewählt, die
genügend Elastizität besitzen und sich unter dem Einfluß der Feuchtigkeit ni.-ht
verändern. Es eignen sich also z. B. Kunststoffe, wie etwa Celluloid oder celluloidähnliche
Werkstoffe, insbesondere auch unentzündliche Celluloseester, ferner Leichtmetalle,
wasserabweisende Papierstoffe o. dgl.
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Der Haubenstoff läßt sich nach Entfernung der Versteifungen leicht
reinigen und bedarf nicht der umständlichen und kostspieligen Behandlung durch Stärken.
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Die Schwesternhaube nach der Erfindung hat den wesentlichen Vorteil,
daß sie ihre richtige Form dauernd behält. Die Schwestern sind also nicht gezwungen,
die Haube nach jedem Regenwetter neu zu stärken und aufzuplätten; sie können die
Haube nach Abnahme der Versteifungen selbst in einfachster und billigster Weise
nach Bedarf wieder reinigen und glätten z. B. mit Hilfe der Heißmangel.