DE681837C - Verfahren zur Herstellung einer faserstoffhaltigen poroesen Kautschukmasse - Google Patents

Description

M 137057

Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Herstellung einer porösen Kautschukmasse, welche sperrig gefügte Polsterfasern, wie z. B. gekralltes Roßhaar, enthält, die mit einem Bindemittel überzogen und vorzugsweise gleichzeitig durch dasselbe zusammengehalten werden, wie z.B. durch Kautschuk, welcher auf ihnen aus einer wäßrigen Dispersion abgeschieden ist. . Das Ziel der Erfindung' geht dahin, die Elastizität und Sprungkraft von Polsterfüllmaterialien der erwähnten Art zu verbessern. Es ist bereits vorgeschlagen worden, Fasermaterial in Zellkautschuk einzuverleiben, welcher unmittelbar aus einer wäßrigen Kautschukdispersion erzeugt ist, sei es Zellkautschuk mit ungebrochenen Zellen oder Kautschuk mit gebrochenen Zellen, nämlich Schwammkautschuk einschließlich Kautito schuk von Stereonetzstruktur.

Wenn nun die Fasern in die zur Erzeugung des Zellkautschuks bestimmte Kautschukmilchmischung einverleibt werden, bevor die Bildung der Zellen in der Mischung erfolgt, oder wenn man die Kautschukmilchmischung über die Fasern aufsteigen läßt, so wird die Verteilung der Fasern innerhalb des endgültigen Zellproduktes unbestimmt.

Das Ziel der Erfindung geht insbesondere dahin, einem sperrigen Gefüge von Fasern einer Fasermasse die Möglichkeit zu geben, in einer Zellkautschukmasse, die unmittelbar aus einer wäßrigen Kautschukdispersion gebildet ist, festgehalten zu werden, und eine solche Fasermasse in jene einzubetten.

Für den obigen Zweck werden gemäß der Erfindung bei der Herstellung einer eine Fasermasse einbettenden Zellkautschukmasse unmittelbar aus einer wäßrigen Kautschukdispersion die Fasern zunächst mit einer die

Fasein versteifenden Überzugsmasse überzogen und in einem sperrigen Gefüge angeordnet, und dann wird eine wäßrige Kautschukdispersion in die Zwischenräume'zwisehen den Fasern eingeführt und innerhalb dieser Zwischenräume Zellkautschuk unmittelbar aus der wäßrigen Dispersion gebildet.

Vorzugsweise werden für die wirksame ίο Beibehaltung des sperrigen Gefüges der Fasermasse die einzelnen Fasern in Ergänzung dessen, daß sie überzogen sind, durch die Überzugsmasse auch noch zusammengehalten.

Zweckentsprechenderweise werden die Fasern in dem sperrigen Zustande mit gewöhnlichem Kautschuk, der aus Kautschukmilch abgeschieden ist, überzogen und zusammengehalten.

Der zunächst auf die Fasern aufgebrachte Überzug braucht nicht biegsam zu sein; denn sogar dann, wenn die Fasern zunächst mit einem spröden Überzug, wie z. B. einem Überzug· von Schellack oder sprödem Leim, überzogen oder überzogen und zusammengehalten worden sind, wird ein solcher Überzug die Biegsamkeit der endgültigen, mit den Fasern kombinierten Zellkautschukmasse nicht einschränken, da der spröde Überzug bei. einer eventuellen Verzerrung oder sonstigen mechanischen Beanspruchung der endgültigen Masse in eine Vielzahl damit unbeachtlich werdender Bruchstücke zerfällt.

Eine Zellkautschuk -Kautschukmilch -Mischung wird in die Zwischenräume einer sperrigen Masse der überzogenen oder überzogenen und untereinander verbundenen Fasern eingeführt, so daß beim Verschäumen eine Zellstruktur gebildet wird, die sich durch die Zwischenräume der sperrigen Fasermasse ausdehnt.

Die Zellkautschuk - Kautschukmilch - Mischung kann vor oder nach dem Verschäumen über eine oder mehrere Oberflächen der Masse von verkautschukten Fasern ausgebreitet und mehr oder weniger in deren Zwischenräume eingeführt oder auch, in die Masse gegossen werden.

Der Zellkautschuk mit der eingebetteten Masse der sperrig gefügten, überzogenen oder überzogenen und miteinander verbundenen Fasern kann zu der Gestaltung des gewünschten Polsterkissens oder sonstigen Polsterkörpers geformt werden, sei es durch Formen von Hand oder durch Einführen in eine Form oder auf sonstige Weise. Andererseits kann die Masse der sperrig gefügten, überzogenen oder überzogenen und untereinander verbundenen Fasern auch in Form eines fortlaufenden Flores oder Vlieses vorliegen, in dessen Zwischenräumen die Zellkautschukmasse aus der Zellkautschuk-Kautschukmilch-Mischung gebildet wird. Die Bahn von Zellkautschuk m'ityejngebetteten, lose gefügten Fasern wird darin zu der jeweils gewünschten Gestaltung beschnitten, wenn der Zellkautschuk sich gesetzt hat oder nachdem er vulkanisiert worden ist.

Sogar dann, wenn die endgültige Zellkautschukmasse zu einer definitiven Gestaltung geformt wird, braucht die Ausgangsmasse von überzogenen und untereinander verbundenen Fasern nicht von Anfang an zu dieser Gestaltung geformt zu sein, sondern sie kann auch aus einer Anzahl von getrennten Stucken zusammengesetzt sein, welche gegebenenfalls untereinander durch den Zellkautschuk verbunden werden.

Die Masse der mit Kautschuk überzogenen Fasern kann vulkanisiert werden, bevor die Zellkautschuk-Kautschukmilch-Mischung auf sie aufgebracht wird, oder die Vulkanisation kann auch aufgeschoben werden, bis das endgültige Zellkautschukgefüge gebildet worden ist, in welchem Falle das ganze einer gemeinsamen Vulkanisation unterworfen wird.

Die Zwischenräume zwischen den Fasern können mit dem Zellkautschuk mehr oder weniger ausgefüllt werden.

Man kann jede verfügbare Methode verwenden, mit der man Kautschukmilch zum Schäumen bringen und eine Zellkautschukstruktur erzeugen und absetzen .lassen kann, z. B. auf Grund seiner Bestandteile oder auf Grund der Temperaturbedingungen, welchen er ausgesetzt wird. Ebenso kann man jede Methode zum Einführen desselben in die Fasermasse anwenden, um das Zellkautschukgefüge zu erzeugen, in dem die Fasern eingebettet sind.

Der Ausdruck Kautschuk soll auch analoge andere Kohlenwasserstoffe einschließen, sei es solche natürlicher oder künstlicher Art, die fähig sind, in einer wäßrigen Dispersion oder als Lösung verwendet zu werden.

Claims (1)

1. Patentanspruch:

   Verfahren zur Herstellung einer faserstoffhältigen porösen Kautschukmasse durch Einführen verschäumter Kautschukmilch in die FaserstofEmasse und anschließende Verfestigung des Schaumes, dadurch gekennzeichnet, daß die Faserstoffmasse vorher zur Erhaltung ihres sperrigen Gefüges mit einem versteifenden Überzug versehen wird.