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Vorrichtung zum Schutze gegen. Zertrümmerung und Zersplitterung von
Fensterscheiben bei Luftangriffen Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Schutz
gegen die Zertrümmerung und Zersplitterung von Fensterscheiben bei Luftangriffen
sowie ein Verfahren zur Herstellung eines solchen Fensterscheibenschutzes und bezweckt
einen sofort gebrauchsfähigen, lagerbeständigen Fensterscheibenschutz zu schaffen,
der ohne Schwierigkeit von der Scheibe wieder abgezogen werden kann und wiederholt
gebrauchsfähig ist.
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Bekanntlich sucht man sich gegen die Zertrümmerung und Zersplitterung
der Fensterscheiben bei Luftangriffen dadurch zu schützen, daß man auf die Scheiben
Streifen oder Gitter aus Papier oder Geweben aufklebt. Hierzu benutzte man nun bisher
Papier oder Gewebe, die einseitig gummiert sind und die nach Anfeuchten auf die
Fensterscheiben aufgeklebt und nach Gebrauch von den Fensterscheiben wieder abgekratzt
werden. Die Benutzung dieses Fensterscheibenschutzes hat aber eine ganze Reihe von
Nachteilen. Zunächst ist die Aufbewahrung dieser gummierten Papiere oder Gewebe
sehr schwierig, da sie bei -der geringsten Feuchtigkeit zusammenkleben und nicht
mehr gebrauchsfähig sind. Beim Anbringen des Fensterscheibenschutzes muß dieser
erst mühsam angefeuchtet werden, was insbesondere bei großen Scheibenflächen Schwierigkeiten
macht. Weiter hat sich herausgestellt, daß die Wirkung dieses Fensterscheibenschutzes
gegen die Splitterwirkung bei der Zertrümmerung der Scheiben äußerst gering ist;
der Grund hierfür ist darin zu suchen, daß die aufgeklebte Gummierung, sobald sie
nach dem Aufkleben trocken geworden ist, nicht mehr in der Lage ist, entstehende
Splitter festzuhalten, so daß diese nach wie vor abspringen und in den .Raum geschleudert
werden, der durch
die Scheiben abgeschlossen ist: Endlich ist die
Entfernung des Fensterscheibenschutzes äußerst schwierig; da er mühsam unter Zuhilfenahme
von Wasser und Schabewerkzeugen abgekratzt werden müß. Eine Wiederv erwendung des
Fensterscheibenschutzes ist ausgeschlossen.
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Diese Nachteile sollen. nun durch die vorliegende Erfindung beseitigt
werden, und dieses wird dadurch erreicht, daß das Gitter oder die Streifen auf der
einen Seite mit einem dauernd klebfähigen und glassplitterfängigen Klebstoff versehen
sind. Durch diese Ausbildung des Fensterscheibenschutzes ist erreicht, daß der Fensterscheibenschutz
lagerbeständig ist, da auch ein Feuchtwerden seine Klebfähigkeit nicht beeinträchtigen
kann. Der Fensterscheibenschutz ist jederzeit gebrauchsfähig, ohne daß er erst angefeuchtet
werden müß. Die bei einer Zertrümmerung der Scheibe entstehenden Splitter werden
einwandfrei von dem Fensterscheibenschutz festgehalten, :da sie an dem fängigen
Klebstoff hängenbleiben. Die Gitteroder Streifen können nach Gebrauch ohne weiteres
wieder von der Scheibe abgezogen und für einen weiteren Gebrauch aufbewahrt werden,
da der Klebstoff seine Klebfähigkeit behält.
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Es ist somit durch die Anwendung des besonderen Klebstoffes; der für
andere technische Zwecke, z. B. als Fliegenleim, bekannt ist, eine ganz erhebliche
Verbesserung des Fensterscheibenschutzes erzielt, die sich auf alle drei Abschnitte,
nämlich vor; während und nach Gebrauch erstreckt.
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Die Form des Gitters ist selbstverständlich beliebig und kann die
gewöhnliche Kreuzform sein, wobei allerdings die Gitterstäbe vorteilhaft nicht im
rechten Winkel zu den Begrenzungskanten des Gesamtgitters, sondern schräg zu diesen
verlaufen, um dem Gitter eine größere Widerstandsfähigkeit zu geben und die Möglichkeit
zu schaffen, daß man das Gitter, ohne es zu beschädigen, von dem Fenster wieder
abziehen kann. Selbstverständlich sind auch sechseckige oder andere Gitterformen
möglich, und es kann durch die Wahl besonderer Gitterformen und besonderer Größe
der einzelnen Gitterflächen die Möglichkeit einer Splitterwirkung weitgehend geregelt
werden. Man wird unter Umständen bei größeren Fensterscheiben auch weitmaschigere
Gitter verwenden als bei kleineren Fensterscheiben.
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Die Herstellung solcher Schutzgitter oder Schutzstreifen geschieht
vorteilhaft derart, daß lange Bahnen aus Papier oder anderem geeigneten Material
auf einer Seite mit einer Klebeschicht aus dauernd klebfähigem und fängigem Material
versehen werden und zwei Bahnen mit den Klebflächen aufeinandergelegt werden, hierauf
durch Ausstanzen zusammenhängende Gitter oder Streifen her-` gestellt werden, welche
entweder sofort in Schutzgitter bestimmter Größe oder Streifen bestimmter Länge
zerschnitten oder zu Rollen aufgewickelt werden. Durch ein solches Verfahren ist
einmal eine praktische Auf-Bewahrung gewährleistet und gleichzeitig ein Heraustreten
des Klebstoffes dadurch vermieden, daß das Ausstanzen der Flächen erst nach dem
Bestreichen mit dem Klebstoff erfolgt, so daß die beiden aufeinanderliegenden Gitter
oder Streifen durch das Ausstanzen an den Rändern dicht miteinander verbunden sind.
Dadurch, daß zwei Bahnen des Gitters aufeinänderliegen, ist gleichzeitig der Vorteil
erreicht worden; daß man beim Abschneiden eines bestimmten Maßes von der Rolle gleich
zwei Gitter hat, so daß für die normal üblichen Doppelfenster stets nur ein einmaliges
Abschneiden von der Rolle erforderlich ist und sofort zwei Schutzgitter vorhanden
sind, die dann lediglich auseinandergezogen werden brauchen. Ist dabei eine Schrägstellung
der Gitterstäbe vorhanden, so tritt bei dem Auseinanderziehen der beiden aufeinandergelegten
Stücke keinerlei Gefahr des Zerreißens ein, weil die beiden Stücke von einer Ecke
her auseinandergerissen werden können.
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Selbstverständlich kann man auch an den längen Bahnen Handhaben oder
Zungen irgendwelcher Art anbringen oder kann an bestimmten Stellen die Ränder der
Bahnen von Klebstoff frei lassen, um ein leichteres Anfassen zum Auseinanderziehen
der Bahnen zu ermöglichen.
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In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung an einem
Schutzgitter dargestellt; es zeigen: Abb. z ein Stück eines Schutzgitters gemäß
der Erfindung in Ansicht, , Abb. 2 einen Schnitt durch das Gitter nach der Linie
A-B in der Abb. i: Bei der dargestellten Ausführungsform besteht das Schutzgitter
aus einer Papierbahn, in der durch Ausstanzen, viereckiger Flächen Gitterstäbe a
hergestellt sind, die im dargestelltenBeispel schräg zu denBegrenzungskanten b des
Gitters verlaufen. Die Gitterstäbe a enthalten auf derRückseite eine Klebeschicht
c aus dauernd. klebfähigem und fängigem Material, und es sind zum Transport und
zur Aufbewahrung des Schutzgitters zwei Gitter mit ihren Klebflächen c aufeinandergeklebt.
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Die Benutzung gestaltet sich folgendermaßen: Im Bedarfsfalle wird
von der vorhandenen Rolle für jedes Fenster ein Stück des Gitters in der erforderlichen
Größe abgeschnitten, an einer -Ecke mit beiden Händen
erfaßt und
durch Auseinanderziehen in seine beiden Teile zerlegt, die dann einfach auf zwei
gleich große Fensterscheiben durch einfaches Auflegen und Andrücken geklebt werden
können.
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Da man normalerweise die Rollen in verschiedenen Breiten herstellen
wird, so kann man sich für jedes-Fenster die erforderliche Breite oder Höhe des
Fensters von vornherein durch Wahl der entsprechenden Rollenbreite verschaffen und
braucht stets nur in der anderen Maßrichtung die erforderliche Länge von der Rolle
abzuschneiden.
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Mit einer Schutzvorrichtung gemäß der vorliegenden Erfindung-ist es
für jeden möglich, seine Fensterscheiben im Bedarfsfalle mit solchen Schutzvorrichtungen
leicht und schnell zu versehen. Die Kosten der Schutzvorrichtungen übersteigen kaum
die Kosten der bisher verwendeten gummierten -Schutzvorrichtungen, so daß es auch
in größeren Betrieben usw. ohne weiteres möglich ist, solche Schutzvorrichtungen
an sämtlichen Fensterscheiben anzubringen. Ebenfalls ist es z. B. möglich, größere
Ladenscheiben, Treppenhausfenster sowie Lichtschachtfenster schnell und leicht mit
solchen Schutzgittern zu versehen. Selbst schwer zugängliche Fensterscheiben können
ohne Mühe mit dieser Schutzvorrichtung versehen werden.