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Schreibblatt, Vordruck, Karte o. 41. Die Erfindung bezieht sich auf
Schreibblätter, Karten, Vordrucke, Durchschlagpapiere o. dgl. und bezweckt, diese
Blätter in neuartiger Weise so auszubilden, daß sie entweder untereinander oder
mit Kohleblättern, Farbblättern usw. zu beliebigen Sätzen vereinigt, wieder getrennt
und gegebenenfalls von neuem, z. B. in anderer Zusammensetzung, verbunden werden
können. Die so vereinigten Blätter können dann von Hand oder in Schreibmaschinen,
Buchungsmaschinen, Vervielfältigungsmaschinen u. dgl. gemeinsam beschriftet werden;
sie lassen sich an verschiedene Stellen eines Betriebes leiten, können versandt
oder aufbewahrt werden und lassen sich nach beliebigen Gesichtspunkten sammeln.
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Diese zeitweilige und leicht lösbare Verbindung wird erfindungsgemäß
dadurch ermöglicht, daß man auf die Blätter an nicht zu beschriftenden Stellen ein
nicht dauernd klebendes Haftmittel, wie insbesondere Wachs o. dgl., aufträgt, wobei
das Haftmittel, beispielsweise unter Handerwärmung oder leichtem Druck, eine Haftverbindung
mit dem darunter- oder darüberliegenden Blatt ergibt, ohne, wie z. B. bei den üblichen
Klebemitteln, auf'den Blättern klebrige, feuchte Stellen zu erzeugen, die ein Aufeinanderlegen
von Blättern ohne Klebewirkung unmöglich machen und anderseits nach dem Trocknen
und Feuchtwerden eine Lösung der Verbindung nur durch Zerstörung des Klebemittels
bzw. der Klebstelle ermöglichen.
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Es ist bekannt, Unterlagplatten mit einem seitlichen Klebstreifen
zu versehen, an welchem Formulare während der Bearbeitung festkleben. Hierbei handelt
es sich aber nicht um eine leicht lösbare zeitweilige Verbindung der Blätter untereinander
ohne Zuhilfenahme besonderer Vorrichtungen.
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Bekannt ist es auch, bei Durchschreibeblocks verschiedene Zettel-durch
punktförmig aufgebrachte Klebemittel lösbar miteinander zu verbinden. Diese Verbindung
mittels nach der Trocknung spröden Klebstoffs kann aber nur unter endgültiger Zerstörung
der Verbindungsstellen ohne die Möglichkeit späterer Wiedervereinigung aufgehoben
werden.
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Man hat ferner schon vorgeschlagen, eine wiederholbare Verbindung,
z. B. zum Verschließen von Briefumschlägen, dadurch herzustellen, daß man ein pfia.sterartiges
Klebemittel benutzt. Mit dieser Anordnung ist jedoch der Nachteil verbunden, daß
das Klebemittel, falls es nicht durch eine Gazeschicht abgedeckt wird, seine Haftwirkung
auch dort entfaltet, wo diese unerwünscht ist, und zugleich auf den anzuheftenden
Blättern Klebespuren hinterläßt.
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Durch die erfindungsgemäße Präparierung der Blätter wird erreicht,
daß Blätter beliebigen
Formates und in beliebiger gegenseitiger
Lage und Anzahl unabhängig von besonderen Vorrichtungen jederzeit verbunden oder
wieder auseinandergenommen und in ihrer Lage zueinander beliebig versetzt werden
können, ohne daß durch unerwünschte Klebspuren auf den Blättern deren Handhabung
beeinträchtigt würde oder gar ihre Einführung in Maschinen, ihre Faltung, Rollung
o. dgl. während der Dauer der Verbindung unmöglich wäre.
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Die Erfindung gestattet damit beispielsweise die Mehrfachschrift auch
in den Fällen, wo freie örtliche Veränderung der Blätter, z. B. ihre Leitung durch
mehrere Abteilungen, unter Beibehaltung der durch die erfindungsgemäße Verbindung
hergestellten Lage auf unbestimmte Zeitdauer erforderlich ist, um jeweils eine wechselnde
Anzafil Eintragungen, etwa zeilenweise, auch zu verschiedenen Zeitpunkten auf mehrere
Blätter zugleich vorzunehmen, ohne daß alle diese Blätter neu zusammengetragen und
in Zeilen- oder Spaltenübereinstimmung gebracht werden müßten. Dabei können diese
Formularsätze in Sammlungen aufbewahrt, mitgenommen, umgeblättert usw. werden, ohne
daß die Gefahr einer Verschiebung der miteinander verbundenen Blätter bestünde.
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Die Haftflächen auf den Blättern können beliebige Form aufweisen.
So können beispielsweise die zu verbindenden Blätter an geeigneten Stellen, vorzugsweise
'solchen, die nicht beschriftet werden, z. B. am oberen oder unteren oder, am seitlichen
Rand, mit Haftflächen versehen sein, die beispielsweise in Form von Streifen oder
einzelnen Punkten, von Kreisflächen größerer oder kleinerer Ausdehnung oder anderer
Form ausgebildet sein können. Blätter, die mit Durchschriften zugleich geschrieben
werden sollen, können auf ihrer Rückseite oder auch die Durchschriftblä-tter auf
beiden Seiten, ferner auch die Kohlepapiere mit solchen Haftflächen versehen werden,
so daß die in die Maschine gemeinsam einzuführenden Blätter als Satz oder zu mehreren
Sätzen miteinander verbunden sind. Unter Umständen genügt es, die zu beschriftenden
Blätter selbst mit derartigen Haftflä(zhen zu versehen, .während die Kohleblätter
ohne Haftflächen ausgebildet sind. Man kann dann die Kohleblätter je nach dem Mittel,
aus dem die Haftfläche besteht, unmittelbar auf die Haftflächen heften, man kann
auch die zu heftenden Stellen der Kohleblätter von Farbstoff frei lassen, z. B.
den vielfach üblichen weißen Rand der Kohleblätter benutzen. Auch ist es möglich,
die Erfindung bei blattartigen Gebilden anderer Art, wie z. B. Preßspan, Vulkanit
oder ähnlichen, anzuwenden, die beispielsweise gemeinsam mit Blättern bearbeitet
werden. Auch ist es möglich, bei Blättern, die z. B. für die Durchschreibebuchhaltung
gemeinsam bearbeitet, beschriftet werden, das zuunterst liegende Blatt mit solchen
Haftflächen zu versehen, so daß die üblichen Klemmittel entlastet oder auch entbehrlich
werden.
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In allen diesen Fällen wird durch die lösbare Verbindung gemäß der
Erfindung der Vorteil erreicht, daß die Blätter, nachdem sie einmal ausgerichtet
und verbunden sind, ihre Lage unverändert durch * die Beanspruchung, die sie in
der Maschine, z. B. durch Rollen u. dgl., erfahren, beibehalten, während nach Durchführung
der Arbeit, Beschriftung, die Blätter ohne weiteres auseinandergenommen. werden
können.
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Zur Veranschaulichung der Erfindung dient die Zeichnung.
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In Fig. i ist mit i i ein beliebiges Blatt bezeichnet, das z. B. auf
der Rückseite und an seinem oberen Rand mit einer streifenartigen Haftfläche 12
versehen ist.
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Bei dem Ausführungsbeispiel der Fig. 2 dienen als Haftflächen Kreisflächen
13.
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Fig. 3 zeigt eine Reihe von Blättern 14, 15, 16, die mittels Haftflächen
18, 19 miteinander verbunden sind.
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Fig. 4 zeigt ein Kohleblatt 22, das an seinem oberen ungefärbten Rande
25 kreisförmige Haftflächen 24 aufweist.
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Bei dem Ausführungsbeispiel der Fig. 5 sind Haftflächen im mittleren
Teile eines Blattes angeordnet, wenn es sich z. B. darum handelt, nur diesen mittleren
Teil durchzuschreiben, so daß ein schmaleres, gestrichelt angedeutetes Kohleblatt
26 verwendet wird. Bei diesem Beispiel haben die Haftflächen Kreuzform, die
z. B. auch so hergestellt sein können, daß das eine Blatt mit dem einen Balken des
Kreuzes als Haftfläche, das andere Blatt mit dem anderen Balken des Kreuzes als
Haftfläche versehen ist.
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Die Haftflächen werden gemäß der Erfindung so hergestellt, daß sie
aus einem durch Handerwärmung oder leichtem Druck haftenden, aber keine dauernd
feste Verbindung ergebenden Haftmittel bestehen. Dieses Haftmittel ist vorzugsweise
farblos oder weiß, so daß das Aussehen des Papiers nicht beeinträchtigt wird. Als
Haftmittel selbst dient eine geeignete organische Verbindung, z. B. geeignete Derivate
der Fettsäuren wie deren Ester, z. B. Wachse oder geeignete Seifen oder sonstige
Kolloide, die mittels eines geeigneten Lösungsmittels, z. B. Alkoholen, auf die
Papierfläche aufgetragen werden, und zwar an jenen Stellen, an denen Haftflächen
gebildet werden sollen. Auch ist es möglich, die gesamte Rückseite der Blätter mit
solchen Anstrichen oder einem solchen Auftrag zu versehen.
Unter
Umständen erweist es sich zweckmäßig, die mit Haftflächen zu versehenden Blätter
zunächst mit einem- geeigneten erhärtenden Imprägniermittel zu versehen, um zu verhindern,
daß das Haftmittel an den Haftflächen in das Blatt eindringt und @es durchscheinend
werden läßt. Als solche Imprägnierung kann ein geeigneter Kleister oder Leimanstrich,
Dextrin o. dgl., dienen.
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Da vorzugsweise solche Haftmittel verwendet werden, die bei gewöhnlicher
Raumtemperatur fest sind, die jedoch bei wenig erhöhter Temperatur, z. B. bei der
Temperatur der Hand, oder unter leichtem Druck weich werden und in diesem Zustand
ausreichende Adhäsion besitzen, genügt es, die entsprechend vorbereiteten Blätter,
die z. B. vorher in einem Fabrikationsgang mit den Haftflächen versehen sind, unmittelbar
vor Gebrauch aufeinanderzulegen und mit dem Finger festzustreichen. Sie haften dann
aneinander, solange sie in der Maschine benutzt werden, während die Verbindung nach
Benutzung durch Äbheben iund Auseinanderziehen der Blätter ohne weiteres und insbesondere,
ohne die Blätter zu gefährden, gelöst werden kann.
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Werden, wie oben beschrieben, farblose oder weiße Mittel benutzt,
so wird das Aussehen der Papiere .nicht verändert. Wird anderseits die Haftfläche
nur in sehr dünner Schicht aufgetragen, so läßt sich erreichen, daß die Haftfähigkeit
nach einmaliger Benutzung aufgehoben ist.