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Metallene Form zum Gießen von Stücken mit parallelen, dünnen und dicht
beieinander stehenden Rippen Die Erfindung betrifft eine metallene Form zum Gießen
von Stücken mit parallelen, dünnen und dicht beieinander stehenden Rippen, insbesondere
von Zylinderköpfen für luftgekühlte Motoren. Es ist bei Formen zum Gießen solcher
Stücke bekannt, die die Rippen bildenden Teile des Forminnenraumes mittels die Wandung
der Form durchdringender Kanäle mit an der Form vorgesehenen Saugkammern zu verbinden,
um einen fehlerlosen Guß der Rippen zu erzielen. Diese bekanntenFormen haben aber
den Nachteil, daß ein erheblicher Teil der Rippen beim Auseinandernehmen der Formteile
beschädigt wurde, weil die an den Enden der Rippen in den Mündungen der Saugkanäle
gebildeten Grate in den Formteilen stark festsitzen und beim Auseinanderziehen derselben
die dünnen Rippen aus dem oft noch teigigen Körper des Gußstückes herausreißen.
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Dieser Nachteil ist erfindungsgemäß dadurch beseitigt, daß die den
Rippen des zu gießenden Stückes entsprechenden Teile der Form von aneinanderliegenden,
in Führungen
des /'PTewAU;ä.verschiebbaren, vonein- |
ander unabhängigen Platten gebildet sind, |
die an ihrer Oberfläche mit den Forminnen- |
raum mit an der Form angebrachten Saug- |
kappen verbindenden Kanälen versehen sind. |
Diese Anordnung gewährleistet durch das |
einzelne Zurückziehen der in der Längsrich- |
tung der Rippen verschiebbaren Platten die |
sichere Vermeidung einer Beschädigung der |
Rippen beim Herausnehmen des Gußstückes |
aus der Form. |
Ein weiterer Vorteil des Erfindungsgegen- |
standes besteht darin, daß die verschiebbaren |
Platten beim Herausnehmen des Gußstückes |
nicht ganz aus der Form herausgezogen wer- |
den müssen und daher stets vor Beschädi- |
gungen geschützt sind, während die einzelnen |
Teile der bekannten Formen beim Ausein- |
andernehmen auf Tische gelegt wurden und |
dabei leicht beschädigt werden konnten. |
Die Gußform des Erfindungsgegenstandes ermöglicht das Gießen von
Zylinderköpfen sehr komplizierter Gestalt, die nach den bekannten Verfahren nicht
hergestellt werden konnten.
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Ein weiteres Merkmal deS'Erfindungsgegenstandes besteht darin; daß
in den an der Form befestigten Saugkappen Widerlager angebracht sind, die die verschiebbaren
Platten in ihrer Arbeitsstellung festhalten.
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Der obere Teil der Form besteht aus einem angesetzten Träger, der
die den Kern bildende, den Einguß und die Steiger enthaltende Sandmasse trägt. ,
Eine beispielsweise Ausführungsform des Erfindungsgegenstandes ist auf der beiliegenden
Zeichnung dargestellt.
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Abb. z zeigt in Ansicht und teilweise im Schnitt eine Form zum Gießen
eines Zylinderkopfes, Abb.2 zeigt in größerem Maßstabe einen Schnitt nach der Linie
A-A nach Abb. 1; Abb. g eine Draufsicht auf eine Saugkappe, Abb. 4 eine der verschiebbaren
Platten, die die Form der zu gießenden Rippen bilden. Der zu gießende Zylinderkopf
19 trägt eine große Anzahl von langen, dünnen, dicht beieinander stehenden Kühlrippen
2o sowie die Einläß- und Auspuffstutzen 21 und die die Ventilstößel und deren Betätigungsorgane
aufnehmenden Gehäuse 22.
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Die Form besteht aus einem ein- oder mehrteiligen Körper j und 2;
dessen Teile durch Schrauben und Paßdübel zusammengehalten werden. Zur Heizung der
Form sind Kanäle vorgesehen, durch die heiße Gase ziehen können.
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Dieser Fornmkörper dient als Stütze für verschiebbare Stahlplatten
4, die voneinander unabhängig sind und vertieft die Gestalt der Rippen haben; ihre
Führung und Sicherung in der erforderlichen Stellung wird durch Nuten 3 im Formkörper
bewirkt.
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Diese Platten 4, in die vorher die Gestalt der Rippen in Hohlform
eingeschnitten worden ist, tragen auf einer Seite parallele Kanäle 7; die nach außen
münden. Der Gesamtquerschnitt dieser Kanäle wird durch die Abmessungen des Durchflußquerscbnittes
bestimmt, der sich am Ende 6 der Hohlform findet und den Zweck hat, in diesem Abschnitt
während des Gießvorganges einen Unterdruck zu erzeugen.
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Damit andererseits die Beständigkeit der Abmessungen der Platten 4
gesichert und Verformungen verhütet werden, die sich bei ihrer Verwendung einstellen
könnten, wird eine
Warmbehandlung vorgenom %#n, die aus einer |
gewissen Zahl äbwechselndea- Glühungen und |
Abkühlungen besteht. Diese Behandlung be- |
seitigt die Wirkung der Dehnungshysteresis und gestattet ein gleichförmiges Verhaltender
Gießform.
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Zur Vermeidung eines Zurückweichens der Platten 4 in ihrer Fassung
unter dem Druck des flüssigen Metalls werden Außenkappen 11, die auch einem anderen
Zwecke dienen, auf jeder Seite der Vorrichtung vor dem Güß befestigt; sie halten
und führen Widerlager 12, die von außen betätigt werden und die Platten 4 fest an
Ort und Stelle halten. Diese Kappen, die an der Gießform ohne dichtende Zwischenlagen
angebracht sind, werden an die Quellen der Unterdrucke angeschlossen. Sie können
in mehrere Räume geteilt werden, damit in ihnen verschiedene Unterdrücke erzeugt
werden können.
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Die Unterdruckanschlußkanäle 9 können unmittelbar im Formkörper 2
eingearbeitet sein; das eine Ende mündet bei ihnen innerhalb der Kappe, während
das andere Ende mittels eines Metallschlauches 1o an eine Unterdruckquelle angeschlossen
ist.
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Die Oberseite der Gießform besteht aus einem Ansatz 13, der die Sandmasse
14 hält, die den Innenkern des Abgusses bildet und den Eingußtrichter sowie die
Steiger 15 enthält: Der Guß erfolgt, wie bei Metallformen üblich, von oben unter
Verwendung einer das flüssige Metall enthaltenden Pfanne; mit der das erstere in
eine im Sandkern 14 geschnittene Offnung=eingegossen wird. Etwas vor dem Beginn
des Gusses werden die Räume oder Kappen i i, die an der Gießform befestigt sind,
mit den Unterdruckbehältern verbunden, deren selbsttätige Bedienungsschieber während
der ganzen Gießdauer offen gehalten werden; der Unterdruck; der während er Gießdauer
unverändert bleiben muß und vorher eingestellt wird, ist verhältnismäßig schwach,
etwa So bis Zoo mm Quecksilbersäule. Nach Ablauf der Erstarrungszeit werden die
Kappen i1 abgenommen, die beweglichen Teile der Gießform etwas herausgezogen und
aus dieser der AbguB entfernt.