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Verstellbare Giessform für die Herstellung von Walzbarren aus Aluminium und seinen
Legierungen.
Verstellbare Giessformen für die Gold-und Silberindustrie, die eine feste und eine in gleichbleibendem Abstand zu dieser parallel verschiebbare und einstellbare Längswand aufweisen, sind bereits bekannt.
Diese Formen haben aber den Nachteil, dass sich mit ihnen nur Barren von verschiedener Breite, nicht aber von verschiedener Dicke giessen lassen. Ausserdem sind diese Formen nur für ganz kleine Ausmasse bestimmt und lassen sich nicht ohne weiteres in der Aluminiumgiesserei verwenden, von der heute Barren von 40-1000 kg verlangt werden.
Es sind auch Giessformen bekannt geworden, die bewegliche Längsteile aufweisen und beim Guss
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Beweglichkeit aufweisen, die ausschliesslich dazu dient, durch einen auf diese Form wirkenden elastischen Druck eine Verdichtung des Gusses zu ermöglichen. Eine praktisch ins Gewicht fallende Änderung der Dimensionierung der Gussstücke ist mit derartigen Formen nicht erzielbar.
Die Walzbarren für die Aluminium verarbeitende Industrie werden bei kleineren Gewichten bis 100 kg in der Regel in Hoehkantkoldllen gegossen, so dass der sogenannte Aufguss sich auf der kleinsten Fläche des gegossenen Barrens befindet. Bei grösseren Gewichten wird, um einen einwandfreien Guss zu erhalten, in flach liegenden Kokillen gegossen, wobei dann der Aufguss auf eine der grossen Flächen des Barrens zu liegen kommt, so dass er beim Walzen auf die Mitte der Blechtafeln käme. Da dies unzulässig ist, müssen die Aufgüsse durch Fräsen, Abdrehen oder Hobeln entfernt und eine ebene Fläche erzeugt werden.
Den Gegenstand der vorliegenden Erfindung bildet nun eine verstellbare Giessform für die Herstellung von Walzbarren aus Aluminium und seinen Legierungen, mit einer festen und einer beweglichen Längswand. Gemäss der Erfindung ist die bewegliche Längswand querab, d. h. senkrecht zur festen in wagrechter Richtung verschiebbar und ausserdem besitzt die Form noch bewegliche Stirnwände, so dass sie die Erzeugung von Walzbarren in Breitkantstellung bis zu den grössten vorkommenden Abmessungen und Gewichten ermöglicht. Dabei ruht die bewegliche Längswand vorteilhaft mit einer Abkröpfung auf dem Boden der Form auf, wodurch ausser einer guten Abdichtung und einem bedeutenden Ausmass von Querbeweglichkeit, auch noch bei jeder Stellung der Längswand eine genügende Stabilität derselben erzielt wird.
Das Metall wird längs einer Schmalseite in die Kokille gegossen und die Barren erhalten ihre Aufgüsse auf einer Sehmal-Längsfläche, u. zw. je nach Barrenlänge ein oder mehrere Aufgüsse. Die auf der Sehmalseite angeordneten Aufgüsse haben den grossen Vorteil, dass sie vor dem Auswalzen nicht mehr entfernt werden müssen, da sie in den Blechrand gelangen, welcher ohnedies beim Beschneiden der Bleche entfernt wird. Dadurch werden beträchtliche Materialverluste, sowie ein Mehraufwand au Arbeit vermieden und die Gestehungskosten der walzgerechten Barren vermindert. Durch den Wegfall der Eingusstrichter wird weiter an Material gespart.
Dabei haben Versuche gezeigt und darin liegt ein Hauptvorteil der neuen Gussform, dass der breitkant gegossene Barren in seinem Guss viel dichter und vollständig porenfrei hergestellt werden kann, so dass er für die Erzeugung von blasenfreien Blechen bevorzugt wird.
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Die Verstellbarkeit der Wände der Giessform hat wiederum den grossen wirtschaftlichen Vorteil, dass mit einer geringen Anzahl von Formen die verschiedensten Anspruche des Walzwerkes befriedigt werden können, während früher für jede Barrenform oder Grösse eine eigene Form hergestellt werden musste.
Die neue Giessform ist in Fig. 1-3 veranschaulicht : Fig. l ist ein Grundriss, Fig. 2 ein Längs- und Fig. 3 ein Querschnitt.
Die Giessform besteht aus der festen, mit dem Boden ein Stück bildenden Längswand 2 und der senkrecht zu letzterer beweglichen Längswand 1. Diese ruht mit einer Abkröpfung auf dem Boden der Form auf und die ganze Form ist in einem nicht gezeichneten Kippgestell gelagert. 3 und 4 sind die beiden Kopfwände, welche in der Längsrichtung verschiebbar sind. Die beiden Längswände 1 und 2 . werden durch die Bolzenverschlüsse 5 an die Kopfwände 3 und 4 angezogen. Weiter wird die Längswand 1 durch die Sehraubenverschlüsse 6 an den Boden gepresst, wobei je nach der gewünschten Barrendicke verschieden starke Zwischenlagen verwendet werden. Die Kopfwände 3 und 4 können durch Einlagen auf die gewünschte Barrendicke gebracht werden oder auch in einem Stück der betreffenden Barrendicke entsprechen.
Um während des Giessens ein seitliches Ausweichen der Längswände im oberen Teil zu vermeiden, werden sie je nach Barrenlänge durch ein oder mehrere Bügel zusammengehalten.
Die Schraubenbolzen 7 dienen zum Abrücken der Seitenwand 1, damit der gegossene Barren aus der Form ausgebracht werden kann. Es hat sich gezeigt, dass eine Verschiebung um zirka 1-2 mm der Längswand 1 genügt, um nach Wegnahme der Kopfwand 4 und Neigen der Form der Barren bequem herausziehen zu können. Die gesamte Ausbildung ist so gehalten, dass das Ausbringen des Barrens in kürzester Zeit erfolgen kann, und dass die Form ebenfalls wieder äusserst rasch giessbereit ist.