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Maschine zum Zusammensetzen, Formen und Befesti'en von Sohlen und
Gelenkverstärkungsteilen Bei Damenschuhen mit Stöckelabsätzen ändert sich mit der
Schuhform und Schuhgröße auch der Abstand zwischen der Spitze der Brandsohle und
dem vorderen Ende des Gelenkstückes bzw. der Stahlgelenkeinlage. Es ist also wichtig,
daß die Sohle, der Verstärkungsteil und ein Stahlgelenkteil in genauer Lage zueinander
zusammengestellt werden. Dabei ist weiterhin darauf zü achten, daß die Krümmung
der Stahlgelenkeinlage genau mit der Leistensprengung Übereinstimmt.
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Die Erfindung betrifft nunmehr eine Maschine zum Zusammensetzen, Formen
und Befestigen von Sohlen und Gelenkverstärkungsteilen, bei der auf diese Umstände
Rücksicht genommen werden kann. Zu diesem Zwecke sind bei diesen Maschinen Einrichtungen
vorgesehen, durch die die Sohle und die Gelenkverstärkungsteile quer zueinander
und zu der Form, in der die Formgehung erfolgt, eingestellt werden können. Weiterhin
sind getrennte Einrichtungen vorgesehen, durch die diese Teile in der Längsrichtung
der Form und in Anpassung an die jeweilige Leistengröße eingestellt werden können.
Weiterhin ist wesentlich, daß während des Formens der Sohlenteile diese in ihrer
eingestellten Lage festgehaltenwerden, und zu diesemZwecke ist bei der Maschine
gemäß der Erfindung ein Klemmfinger vorgesehen, d--r durch den Trethebel beeinflußt
wird, bevor ein entsprechendes Druckglied zum Formen und Befestigen der Teile aneinander
betätigt wird.
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Es ist bei Schuhmaschinen der verschiedensten Art bekannt, Einrichtungen
zum Einstellen für die zu bearbeitenden Werkstücke an den Maschinen vorzusehen.
Es sind weiterhin auch schon Maschinen v o-rgeschlagen worden, die den Stahlgelenkteil
mit Bezug auf den Verstärkungsteil einstellen. Es ist jedoch festzustellen, daß
es bisher nicht bekannt gewesen ist, mittels einer einzigen Maschine in einem einzigen
Arbeitsgang den Stahlgelenkteil, den Verstärkungsteil und die Sohle in genauer Lage
zueinander
einzustellen und in dieser eingestellten Lage zu formen
und aneinander zu befestigen. In den Zeichnungen ist Fig. i eine Vorderansicht der
erfindungsgemäßen Maschine.
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Fig.2 und 3 sind Seiten- bzw. Schnittansichten des Formblockes.
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Fig. 4 ist eine linke Seitenansicht der Maschine, teilweise im Schnitt.
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Fig. 4 a ist eine Einzelansicht.
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Fig. 5 ist ein Grundriß -der Arbeitsstelle der Maschine.
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Fig. 6, 7 und 8 sind Ansichten der Schuhbodenbestandteile.
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Fig. 9 ist eine Einzelansicht.
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Fig. io und ii sind der Fig. 5 ähnliche Grundrisse der Arbeitsstelle
der Maschine. Fig. 12 und 13 sind Schnittansichten der Formglieder in verschiedenen
Einstellungen. Fig. 14 'ist eine Schnittansicht durch den Gelenkteil des geformten
Schuhbodenbestandteiles.
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Fig.15 bis 18 sind Einzelansichten der Einstellvorrichtungen, der
Maschine.
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Der dargestellte Schuhbodenbestandteil setzt sich aus einer Brandsohle
io (Fig. 8), einem Verstärkungsteil 11 (Flg. 7) und einer zwischen beiden angeordneten
Gelenkverstärkung, z. B. einem Stahlgelenk 12 (Fig. 6), zusammen. Der Verstärkungsteil
i i entspricht in Form dem Fersen- und Gelenkteil der Brandsohle und ist auf der
Brandsohle aufgeklebt. Vorzugsweise reicht der Verstärkungsteil i i nicht ganz bis
an die Ballenlinie der Sohle und bedeckt somit nicht das Vorderende des Stahlgelenkes.
Das Vorderende des Verstärkungsteiles ist bei 13 ausgekerbt zur Aufnahme des Stahlgelenkes
12. Die drei den Schuhbodenbestandteil bildenden Teile io, i i und 12 werden nicht
nur fest miteinander verbunden, sondern auch gleichzeitig in Anpassung an den Flächenverlauf
des Leistenbodens geformt. Das Hinterende des Stahlgelenkes 12 -besitzt Dorne 14,
die in den Verstärkungsteil i i eindringen und somit das Stahlgelenk mit dem Verstärkungsteil
fest verbinden.
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Die dargestellte Maschine dient zum Zusammensetzen und Vorformen des
beschriebenen Schuhbodenbestandteiles und weist zu diesem Zwecke eine aus mehreren
Teilen bestehende Form auf. Ein blockartiger Teil 15 (Fig. 1, 2 und 3) der Form
besteht vorzugsweise aus Holz, und seine Oberfläche setzt sich aus einem konvexen,
den Fersenteil des Werkstückes formenden Teil a, einem sich daran anschließenden
schmalen Teil c und zwei auf beiden Seiten des Teiles c dachfirstartig angeordneten
Flächenteilen b (Fig. 12) zum Formen des Gelenkteiles des Werkstückes zusammen.
Die Gesamtoberfläche der Form ist in Längsrichtung in Anpassung an den Flächenverlauf
des Leistenbodens gewölbt. Die Form kann zum Formen aller Größennummern einer bestimmten
Leistensprengung verwandt werden.
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Die Form besitzt weiterhin einen flachen Teil 16 (Fig. 1,
10, 11, 15), der auf einem Trägerteil 17 des Maschinengestelles befestigt
ist und mit einem auswechselbaren Stahlblock 18 versehen ist. Der Ballenteil der
Brandsohle liegt auf der konvexen Oberfläche des Blockes 18 auf. Die Krümmung der
Oberfläche des Blockes 18 entspricht ungefähr der Biegung i9 (Fig. 6) des Stahlgelenkes
i2.
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Der Formblock 15 sitzt auf der Oberfläche 2o (Fig. i und 5) des Trägers
17 und wird durch Dübelstifte 2i, die in entsprechende Bohrungen 22 (Fig.3) des
Blockes eingreifen, festgehalten. Der Block 15 ist zwischen zwei Paaren von Einstellgliedern
angeordnet, durch die die Brandsohle io und der Verstärkungsteil ii in Oüerichtung
eingestellt werden (Fig. 5). Die Arme 25 (Fig. 5) des einen Paares sind verhältnismäßig
kurz und stehen an der breitesten Stelle des Fersenteiles mit den Kanten der Brandsohle
des Verstärkungsteiles in Eingriff. Die Arme 25 schwingen um Bolzen 26 und sind
durch eine Feder 27 miteinander verbunden, die die Arme gegen das Werkstück zieht.
Ferner sind die Arme durch Zahnsegmente 28 miteinander verbunden, so daß sie sich
gleichmäßig und gleichzeitig in entgegengesetzter Richtung bewegen. Um die Bolzen
26 schwingen ferner die längeren Arme 29, 3o des anderen Einstellgliederpaares.
Die Arme 29, 30 sind durch eine Feder 31 (Fig. 5) miteinander verbunden,
die die Arme 29, 30 in Eingriff mit der Kante des Werkstückes an der schmalsten
Stelle des Gelenkteiles zieht. Ferner sind die Arme 29, 30 durch Zahnsegmente 32
(Fig. 4) miteinander verbunden, wobei ebenfalls diese Arme sich gleichmäßig und
gleichzeitig in entgegengesetzter Richtung bewegen.
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Die Arme 25, 29 und 30 mit ihren Drehbolzen 26 sitzen auf einem
senkrecht beweglichen Schlitten 33 (Fig. 1, 4 und 5), der sich an dem Trägerteil
17 führt (Fig. 5). Der Schlitten wird durch eine Feder 34 (Fig. 4) gewöhnlich in
Hochlage gegen einen Anschlag 35 gehalten.
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Die dünneren Unterenden der Drehbolzen 26 (Fig. 4 und 5) greifen in
Bohrungen des Schlittens 33 ein und sind durch Schrauben 36 (Fig. 5) festgeklemmt.
Weiterhin sind die Unterenden der Bolzen vorzugsweise exzentrisch (Fig. 9) bezüglich
des Hauptteiles der Bolzen, so daß durch Drehung der Bolzen 26 nach Lösung der Schrauben
36 die Einstellglieder 25, 29, 3o in gleichem Abstand von
der Längsmittellinie
des Formblockes 15 eingestellt werden können.
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Wie aus Fig. 5, 1o, ii und 12 ersichtlich, trägt das Einstellglied
3o an seinem Vorderende eine besondere Einstellvorrichtung, während das Einstellglied
29 nur einen festen Einstellflansch 37 aufweist. Der entsprechende Flansch 38 des
Einstellgliedes 30 ist mit dem letzteren nicht fest verbunden, sondern auf
einem von dem Einstellglied 30 getragenen Drehbolzen 39 drehbar angeordnet.
Auf dem Drehbolzen 39 sind zwei Einstellöcher 43 aufweisende Finger 40, 41 drehbar
befestigt, die auf beiden Seiten des Vorderendes 42 des Einstellgliedes
30 angeordnet sind. In die Einstellöcher 43 der Finger greift ein Sperrbolzen
44 (Fig. io) ein, der in einem! Bohrloch des Flansches 38 gleitbar ist und durch
eine Feder 45 (Fig. 12) belastet ist. Bei Vornahme einer Verstellung wird der Bolzen
44 an seinem Kopf 46 hochgezogen, so daß der Flansch 38 freigegeben wird. Das Vorderende
42 des Einstellgliedes 3o besitzt ebenfalls ein Einstelloch 47 (Fig. io und i i),
in das der Sperrbolzen 44 eingesetzt werden kann. Die Löcher 43, 47 sind auf einem
Kreisbogen angeordnet, so daß der Bolzen 44 zum Sperren des Flansches 38 wahlweise
in eins der Löcher eingesetzt werden kann.
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Gewöhnlich steht der Sperrbolzen in Eingriff mit dem Loch 47 des Vorderendes
3$, s0 daß die beiden Einstellglieder 29" 30 sYmtnetrisch zu der Längsmittellinie
des Formblockes 15 eingestellt sind. Dabei wird die Sohle so, eingestellt, daß das
Stahlgelenk 12 genau in der Mitte des Gelenkteiles der Brandsohle zu liegen kommt
(Fig. 5).
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Wird hingegen der Sperrbolzen 44 in das Loch 43 des Fingers 40 (s.
Fig. 1o) oder des Fingers 41 (s. Fig. i 1) eingesetzt, so sind die Einstellglieder
29, 30 unsymmetrisch bezüglich der Längsmittellinie des Formblocks 15 eingestellt,
so daß :die Brandsohle bezüglich des Stahlgelenkes nach der einen oder anderen Seite
hin verschoben wird (s. Fig. 1o und 1i). Insbesondere wird zum Bearbeiten .der Bodenteile
gewisser Schuhgattungen für den rechten Schuh die in Fig. 1o herausgezeichnete Einstellung
und für den linken Schuh die in Fig. 11 herausgezeichnete Einstellung gewählt. Die
unsymmetrische Einstellung der Arme 29, 30 beeinflußt jedoch nicht die Symmetrielage
der Einstellglieder 25. Somit wird .der Fersenteil des Werkstückes selbst bei Verschiebung
des Vorderteiles kaum merklich aus seiner Symmetrielage verschoben.
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Die Finger 40, 41 sind mit Bezug aufeinander und bezüglich :des Vorderendes
42 des Einstellgliedes 30 durch eine Schraube 48 (Fig. 5 und 12) verstellbar,
:die Rechts- und Linksgewinde und einen zwischen :den Gewinden angeordneten Kragen
49 aufweist und mittels - eines Handgriffes So gedreht wird. Die Finger 40, 41 tragen
Drehblöcke 5 i, mit deren Schraubenbohrungen die Rechts- bzw. Linksgewinde der Schraube
48 in Eingriff stehen. Der Kragen 49 greift in eine Nut in .dem Vorderende 42 des
Einstellgliedes 30 ein, wodurch eine Axialbewegung der Schraube 48 bei ihrer
Drehung verhindert wird. Bei Drehung der Schraube werden somit die Glieder 40, 41
mit Bezug aufeinander gleichmäßig verstellt.
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Das eine: Einstellglied 25 trägt einen an dem Einstellglied 3o angreifenden
Anschlag 52 (Fig. i), so daß bei Auswärtsbewegung dieses Einstellgliedes 25 das
Einstellglied 30 und somit sämtliche Einstellglieder 25, 29 und 3o auf Grund :der
Zahnverbindungen 28, 32 auswärts bewegt werden. Diese Anordnung ist insbesondere
beim Einsetzen eines Werkstückes in die Maschine zweckdienlich.
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Der Vorderteil 16 der Form trägt eine Vorrichtung zum Einstellen der
Brandsohle in Längsrichtung (Fig. i). DieseEinstellvorrichtung sitzt auf einem Träger
53 (Fi,g. 15) und besteht aus einem Gestell 54, das eine Reihe von Einstellplatten
55 gleicher Dicke trägt. Die Platten 55 werden von zwei parallelen Stangen 56 (Fig.
16), die durch das gesamte Plattenpaket gesteckt sind, festgehalten. Die beiden
Enden der Stangen sind in das Gestell 54 eingesetzt. Jede Platte 55, kann einzeln
seitlich hochgeschoben werden. -Zu diesem Zwecke besitzt jede Platte zwei
Schrägnuten 57 (Fig. 16), durch :die die Stangen 56 gesteckt sind. In ihrer gewöhnlichen
Lage befinden sich die Oberkanten sämtlicher Platten in der Ebene des Formteiles
16. Bei seitlicher Verschiebung einer Platte wird diese durch die Wirkung der Schrägschlitze
57 gleichzeitig etwas gehoben, so .daß sie :die in Fig. 15 dargestellte Lage einnimmt
und sodann als Anschlag für :das Spitzenende der zu bearbeitenden Sohle dient. Durch
Eingriff der Stangen 56 mit Ausbuchtungen an den Unterenden der Schlitze 57 wird
die Platte in eingestellter Lage gehalten. Die Dicke jeder Platte entspricht einer
halben Schuhgrößennummer, und die Schuhgrößennummern sind auf einem seitlich des
Plattenpaketes angeordneten Meßstab 58 verzeichnet (Fig. 5 und 15). Der Meßstab
58 wird nur auf :dem Gestell 54 durch Schraube 6o und Klemme 61 festgehalten.
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Die Spitzeneinstellvorrichtung wird durch einen Dübelstift 62 (Fig.
16:) auf dem Träger 54 festgehalten und kann leicht aus der Maschine herausgenommen
werden zum Einsetzen einer ähnlichen Einstellvorrichtung für eine andere Sohlengrößenabstufung.
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Nach Einstellung der Brandsohle auf der
Form wird
diese gegen den Teil 16 der Form geklemmt, wobei die Brandsohle entsprechend -der
Wölbung des Blockes 18 und der Biegung ig des Stahlgelenkes gebogen wird. Durch
das Festklemmen der Brandsohle wird verhindert, daß ihr Spitzenerde außer Eingriff
mit der Einstellplatte 5,5 nach oben schnellt, und weiterhin wird verhindert, daß
der Fersenteil der Sohle außer Eingriff mit den Einstellgliedern 25 nach oben schnellt.
Diese Sohlenklemme ist in Fig. 1, 4 und 17 dargestellt und wird durch einen Trethebel
63
(Fig. 4a) gesteuert. Die Klemme besteht aus einem senkrecht beweglichen
Kopfstück 64, einem bezüglich des Kopfstückes beweglichen Schlitten 65 und einer
in dem Schlitten 65 beweglichen Stange 66. Der Schlitten 65 wird gewöhnlich bezüglich
des Kopfes 64 durch eine Feder 67 herab:bewegt, während die Stan.ge66 gewöhnlich
bezüglich des Schlittens 65 durch eine Feder 68 herabgeschoben wird. Ein auf dem
Schlitten 65 sitzender Bolzen 7o begrenzt durch Anschlag gegen das Kopfstück 64.
die Abwärtsbewegung des Schlittens, und weiterhin begrenzt ein von der Stange 66
getragener Bolzen 71 durch Anschlag gegen den Schlitten 65 die Abwärtsbewegung der
Stange 66.
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An dem Unterende der Stange 66 sind zwei Finger 72 ausgebildet, die
in einem der Breite des Stahlgelenkes 12 entsprechenden Abstand voneinander stehen.
Die Finger stellen das Stahlgelenk in Querrichtung ein, und weiterhin klemmen diese
die Sohle gegen den Block i8 der Form.
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Das Unterende .des Schlittens 65 trägt eine Lehre 73 (Fig. 4, 17,
18) zum Einstellen des Stahlgelenkes 12 bezüglich des Blockes 18. Die Lehre 73 sitzt
auf einer in dem Schlitten 65 .gelagerten Welle 74, die mittels einer Kurbel 75
gedreht werden kann. Die eine Seite der Lehre 73 besitzt mehrere Einstellflächen
76, .die stufenweise angeordnet sind (Fig. 17 und 18). Durch entsprechende Drehung
der Kurbel 75 werden die passenden Einstellflächen in Arbeitslage zwischen
den Fingern 72 eingestellt. Nach dem Einlegen des Vorderendes ig des Stahlgelenkes
12 zwischen die Finger 72 schiebt der Arbeiter das Stahlgelenk nach dem Spitzenerde
der Sohle hin, bis das Stahlgelenk gegen die in Arbeitslage eingestellte Fläche
76 stößt, so daß nunmehr das Stahlgelenk in Längs- und Querrichtung genau zu der
Brandsohle eingestellt ist.
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Beim Einstellen einer Fläche 76 bedient sich .der Arbeiter vorzugsweise
eines Meßstabes 77 (Fig. 15). Der Meßstab ist entsprechend der betreffenden Schuhgröße
von bestimmter Länge und wird mit einem Ende gegen die hochgestellte Platte 55 angesetzt,
wobei das andere Ende des Meßstabes unter der Einstellvorrichtung 73 zu liegen kommt.
Vorzugsweise ist das Ende des Meßstabes bei 78 umgebogen. Sodann dreht :der Arbeiter
die Kurbel 75, bis die passende Fläche 76 mit dem umgebogenen Ende 78 des Meßstabes
in Eingriff tritt (Fig. 15), so daß diese ausgewählte Fläche 76 nunmehr in Arbeitslage
eingestellt ist.
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In einer Bohrung der Kurbel 75 sitzt ein federbelasteter Bolzen
8o mit einem Kopf 81, .der in eingestellter Lage einer Einstellfläche 76 in ein
Bohrloch 82 eingleitet und die Vorrichtung 73 in eingestellter Lage sperrt. Der
Abstand zwischen den einzelnen Löchern 82 entspricht .dem Abstand zwischen den Mittellinien
der Flächen 76.
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An dem Kopfstück 64 ist ein Finger 83 (Fig. i und 4) befestigt, der
zwischen die Finger 72 greift und das Vorderende des Stahlgelenkes gegen die Sohle
klemmt.
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Das Kopfstück 64 ist auf einem Arm 84 (Fig. 4 und 5) ausgebildet,
der auf dem Oberende eines senkrecht beweglichen Kolbens 85 befestigt ist. Der Kolben
ist in Lagern 86 des Gestelles 17 gleitbar und wird durch einen daran befestigten
Arm 87 ' (Fig. 5) gegen Drehung gesperrt. Das gabelförmige Ende des Armes 87 greift
an einem festen Führungsbolzen 88 an. Das Unterende des Kolbens 85 ist durch eine
Stange go mit dem Trethebel 63 verbunden, der gewöhnlich durch eine Feder gi (Fig.
i) hochgezogen wird. Die Feder hält das Kopfstück 64 in seiner Hochlage (Fig. 4).
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Zieht der Arbeiter den Trethebel 63 nach Einstellung !des Werkstückes
auf der Form herab, so treten die beiden Finger 72 (Fi.g.17) zuerst mit ,dem Werkstück
in Eingriff. Die Feder 68 .gibt dabei nach, so daß der Schlitten 66 sich weiter
abwärts bewegt, bis er auf der Sohle aufsitzt. Die Feder 70 klemmt den Schlitten
65 gegen die Sohle, während die Feder 68 ,die Stange 65 und die Finger 72 gegen
-die Sohle klemmt. Diese Einstellung .der Maschinenteile ist in Fig. i dargestellt.
Der Schlitten 65 und die Finger 72 biegen die Brandsohle über den Block 18. Ebenfalls
steht .die Unterkante der Einstellvorrichtung 73 in Klemmeingriff mit der Brandsohle.
Der Widerstand der Federn 67, 68 (im Zusatz zu dem der Feder gi) zeigt dem Arbeiter
an, daß die Brandsohle fest gegen den Block 18 geklemmt ist. Der Arbeiter zieht
nunmehr den Trethebel 63 nicht weiter herab, sondern legt zunächst das Stahlgelenk
12 auf die festgeklemmte Brandsohle auf und stellt dieses mit Hilfe der Finger 72
und der Einstellvorrichtung 73 ein. Sodann schiebt er den Trethebel 63 vollkommen
herab, wobei der Finger 83 (Fig. i und 4) das Stahlgelenk gegen
die
Brandsohle klemmt. Weiterhin wird durch das Stahlgelenk der Gelenkteil der Brandsohle
gegen die Form angedrückt.
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Sodann legt derArbeiter den Verstärkungsteil i i auf das festgeklemmte
Stahlgelenk und die festgeklemmte Brandsohle auf. Die gegen ,die Brandsohle liegende
Fläche des Verstärkungsteiles i i ist vorher mit Klebstoff bestrichen worden. Die
Einstellglieder 25, 29 und 30 stellen .dabei den Verstärkungsteil i i in
Querrichtung ein, und die Einstellung des Verstärkungsteiles in Längsrichtung erreicht
der Arbeiter durch Anlegen seines Fingers gegen das Fersenende der Brandsohle und
des Verstärkungsteiles. Nunmehr sind die drei Bestandteile des Werkstückes mit Bezug
aufeinander richtig eingestellt, so daß nun der Formdruck ausgeübt werden kann.
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Ein Druck- oder Formglied 92 (Fig. 1, q., 12 und 13) wirkt zum Formen
des Werkstückes mit dem Formblock 15 zusammen. Das Druckglied besteht vorzugsweise
aus einem elastischen Stoff, wie Gummi, und seine Formfläche ist vorzugsweise mit
Schaftleder 93 o. dgl. abgedeckt. Weiterhin besitzt .diese Fläche vorzugsweise eine
Nut 9.4, in der das Stahlgelenk 12 zu liegen kommt. Die Arbeitsfläche des Druckgliedes
entspricht weiterhin dem Verlauf des Schuhbodens (Fig. i).
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Das Druckglied wird gewöhnlich in Hochlage oberhalb und hinter der
Form festgehalten (Fig. 4) und wird nach Zusammenstellung der einzelnen Teile des
Werkstückes nach vorn und unten geschwungen. Das Druckglied 92 ist an einem Kolben
95 (Fig. q.) befestigt, der in Lagern 96 eines Armes 97 gleitbar ist. Der Kolben
ist durch eine starke Feder 98 abgestützt, die gegen einen Flansch 99 des Kolbens
drückt und somit die Nachgiebigkeit des Druckgliedes 92 erhöht.
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Das untere Ende des Armes 97 schwingt um einen Bolzen ioo (Fig. q.),
der von einem zweiarmigen Hebel ioi getragen wird. Der Hebel ioi betätigt das. Druckglied
92 und schwingt um einen festen Bolzen io2. Eine von dem Hebel ioi getragene Rolle
103 wirkt mit einem Exzenter zwecks Betätigung des Hebels ioi und des Armes 97 zusammen.
Die Rolle 103 wird durch eine .Feder 105 in EingriffmitdemExzentergehalten.
DieFederio5 sitzt in einer Bohrung io6 des Gestelles 23 und ist bestrebt, das Vorderende
des Hebels ioi nach oben zu schieben. Der Arm 97 bewegt sich in zwei Führungen
107, die auf dem Gestel123 ausgebildet sind. Die Schwingweite des Arines
97 wird durch Anschläge i o8 (Fig. 4.) und i io (Fig. i) begrenzt. Der Anschlag
iio stellt :das Druckglied 92 genau über der Form ein. Der Arm 97 schwingt auf Grund
seiner Schwerkraft gewöhnlich nach hinten und wird zwecks Betätigung mittels eines
Handgriffes i i i (Fig. i und q.) von dem Arbeiter nach vorn gezogen.
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Der Exzenter io.4 ist auf einer Welle 112 befestigt, die in dem Gestell
23 gelagert ist. Ein Teil der Welle hat den in Fig. q. dargestellten Ouerschnitt
und ist ein Teil einer Rollenkupplung, dessen anderer Teil die Nabe einer sich .dauernd
.drehenden Riemenscheibe 113 (Fig. i) ist. Die Riemenscheibe ist auf der Welle 112
frei drehbar und mit einer Axialbohrung versehen, in der die Kupplungsrorlen 114
und ein Rollengehäuse i 15 angeordnet sind. Die Scheibe wird mittels eines Riemens
116 kraftgetrieben. Das muffenförmi.ge Gehäuse 115 trägt eine Nase 117 und einen
radial angeordneten Bolzen 118. Die Nase 117 löst die Rollen 114. aus ihrer Kupplungslage
mit der Nase der Riemenscheibe 113 nach einer Umdrehung des Exzenters io4, so daß
das Druckglied 92 nur einen einmaligen Abwärtshub beim Einrücken der Kupplung ausführt.
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Die Kupplungssteuerung rückt die Kupplung selbsttätig nach einer Umdrehung
der Welle 112 aus. Zu diesem Zwecke ist ein Auslösearm i2o auf dem Bolzen 102 frei
drehbar und kann in die Laufbahn der Nase 117 geschwungen werden. Um den Anprall
der Nase 117 gegen das Auslöseglied i2o abzuschwächen, ist letzteres vorzugsweise
mit einer U-förmigen, als Puffer wirkenden Feder 121 versehen, die bei 122 fest
mit dem Auslöseglied verbunden ist und gegen .die die Nase 117 anschlägt. Das Auslöseglied
i-go wird durch eine Feder 123 gewöhnlich in Auslösestellung (Fig. q.) bewegt, in
der die Muffe 115 gegen Drehung gesperrt und die Kupplung ausgerückt ist.
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Die Kupplung wird durch Schwingung des Armes 97 nach vorn eingerückt.
.Ein Verbindungsglied 124 ist an dem Arm 97 durch einen Bolzen 125 drehbar befestigt
und durch das gabelförmigeOberende desAuslösegliedes 120 .geführt, in der es durch
eine Feder 126 gehalten wird: Wird das Verbindungsglied 124 bei Vorwärtsschwingung
des Armes 97 nach vorn gezogen, so stößt eine Schulter 127 des Verbindungsgliedes
gegen einen Ansatz 128 des Auslöseglie des 120 und zieht dieses aus der Laufbahn
der Nase 117 heraus. Dabei wird das Rollengehäuse 115 der Kupplung freigegeben,
so daß die Rollen 114 nunmehr an der Welle i i2 fest angreifen und diese drehen.
Bei der Drehung der Muffe 115 schlägt der Bolzen. 118 gegen das Verbindungsstück
12'4 und hebt somit die Schulter 127, wobei das Auslöseglied 120 freigegeben und
in Ausgangslage bewegt wird. Diese Freigabe erfolgt jedoch erst, nachdem ,die Nase
117 sich unter dem Auslöseglied i2o vorbeibewegt hat. Nach einer Umdrehung
schlägt
die Nase 117 abermals gegen das Auslöseglied i2o und wird dabei angehalten. Ebenfalls
werden die Rollen 114 der Kupplung angehalten und somit die Kupplung in bekannter
Weise ausgerückt. Bei der Rückwärtsschwingung des Armes 97 in Ruhelage wird ebenfalls
die Schulter 127 des Verbindungsgliedes 124 hinter den Ansatz 128 des Auslösegliedes
120 geschoben, so daß nunmehr die Anfangslage des Getriebes wieder erreicht ist.
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Da die Vorderenden der Einstellglieder 25, 29, 3o anfänglich oberhalb
der Werkstückebene liegen, werden ,diese selbsttätig bei der Abwärtsbewegung des
Preßgliedes 92 ab-" wärts geschoben. Der Kolben 95, der das Preßglied 92 trägt,
besitzt einen Ansatz i3o (Fig. 4.), in dein ein senkrecht verstellbarer Bolzen 131
durch eine Schraube 133 befestigt ist. Der Bolzen 131 stößt bei Abwärtsbewegung
des Druckgliedes 92 auf einen der Drehbolzen 26 und drückt den Schlitten 33 und
die von ihm getragenen Einstellglieder 25, 29; 30 nach unten.
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In Fig. 12 ist die Brandsohle io im Querschnitt dargestellt, die auf
der Mittelfläche c des Formblocks 15 aufliegt und auf der das Stahlgelenk 12 und
der Verstärkungsteil ii aufgesetzt sind. Das Druckglied 92 ist genau über dem Block
15 eingestellt, hat jedoch noch nicht seinen Arbeitshub nach unten ausgeführt. Bei
seinem Arbeitshub biegt das Druckgli,-d mittels seiner Schulterteile 99 die Randteile
des Verstärkungsteiles i i nach unten gegen die Randteile der Brandsohle und formt
die Brandsohle und den Verstärkungsteil gegen die Schrägflächen b des Blockes sowohl
wie gegen die gewölbte Fläche a des Blockes.
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Damit das Werkstück nach dem Formen seine gewiinschte Form nicht wieder
v ollkommen verliert, wird das Werkstück vorzugsweise übergeformt, so daß nach teilweisem
Zurückgehen der Formung das Werkstück die gewünschte Form besitzt (Fig. 13 und 1d.).
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Obwohl in der vorstehenden Beschreibung der Teil i i des Werkstückes
als Verstärkungsteil und der Teil 12 als Gelenkverstärkung bzw. Stahlgelenk. bezeichnet
ist, kann man jedoch auch .den Verstärkungsteil ii al's Gelenkverstärkung und umgekehrt
die Gelenkverstärkung 12 als Verstärkungsteil bezeichnen, insbesondere da jedes
Teil die Wirkung des anderen ersetzen kann. Folglich soll der Ausdruck Gelenkverstärkungsteil
in den nachfolgenden Ansprüchen auf den einen oder anderen der Werkstückteile i
i und 12 anwendbar sein, .mit Ausnahme natürlich der Fälle, «-o eine solche Auslegung
unmÖglich ist.