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Anordhung zur verzögerten Steuerung einer Entladungsröhre durch Impulse
beliebiger Zeitdauer Es ist bereits bekannt, zur verzögerten Weitergabe elektrischer
Impulse eine Entladungsstrecke zu benutzen, in deren Gitterkreis als Verzögerungselement
ein Kondensator liegt. Der ankommende Impuls wirkt dabei auf ein mechanisches Relais
ein, welches den Kondensator von einer Ladestromquelle auf eine andere umschaltet,
so daß die Spannung an dem Steuergitter der Entladungsstrecke mit einer durch den
Umladevorgang des Kondensators bestimmten Geschwindigkeit auf einen anderen Wert
übergeht. Die dabei eintretende Anodenstromänderung der Entladungsröhre bewirkt
dann die Weitergabe des Impulses. Derartige Anordnungen haben den Nachteil, daß
eine Weitergabe des Impulses nur stattfindet, wenn der eintreffende Impuls eine
gewisse Mindestzeitdauer überschreitet, da sonst der Umladevorgang des Kondensators
nicht weit genug fortschreiten kann, um die zur Weitergabe erforderliche Änderung
des Gitterpotentials zu veranlassen.
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Es ist weiterhin eine Anordnung zur Verzögerung von Relaiswirkungen
bekanntgeworden, bei der der eintreffende Impuls auf das Steuergitter einer Gas-
oder Dampfentladungsstrecke einwirkt und damit derenZündung bewirkt. In dem Anodenkreis
dieser Entladungsstrecke liegt in Reihe mit der Anodenspannungsquelle ein Kondensator
und parallel zu diesem Kondensator die Wicklung eines Relais. Nach erfolgter Zündung
der Entladungsstrecke wird der Entladungsstrom zunächst im wesentlichen dazu benutzt,
um den Kondensator aufzuladen. Erst wenn die Spannung an dem Kondensator einen gewissen
Betrag erreicht hat, spricht das parallel zu ihm liegende Relais an. Auch hier dient
also der Kondensator als Verzögerungsorgan. Diese Anordnung spricht zwar auch dann
an, wenn der eintreffende Impuls beliebig kurz war, da die Darnpfentladungsstrecke
nach Aufhören des Impulses nicht von selbst weiter erlischt. Würde man aber das
mechanische Relais zwecks Erhöhung der Empfindlichkeit oder um größere Leistungen
schalten zu können, durch eine Entladungsstrecke ersetzen, so würden sich hierbei
erhebliche Schwierigkeiten herausstellen. In den Zeiten, während deren die Einrichtung
in Ruhe ist, ist nämlich die Spannung am
Kondensator, die bei Verwendung
eines Entladungsgefäßes zur Weitergabe die Gitterspannung dieses Entladungsgefäßes
darstellen würde, gleich Null, und man müßte als Weitergäberelais eine Röhre verwenden,
die bei der Gittervorspannung Null bereits gesperrt ist. Das bedeutet aber, daß
man keine normale Röhre mehr verwenden kann, da eine solche zur Sperrung ein negatives
Gitterpotential benötigt. Man konnte zwar eine besondere negative Vorspannungsquelle
vorsehen, dadurch wird jedoch die Anlage unnötig verteuert und außerdem wird die
Genauigkeit der Zeiteinteilung durch die Inkonstanz der Vorspannungsquelle beeinträchtigt.
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Die Erfindung betrifft eine Anordnung zur verzögerten Steuerung einer
Entladungsröhre durch Impulse beliebiger Zeitdauer mittels eines in ihren Gitterkreis
geschalteten Kondensators, die,alle die obergenannten Schwierigkeiten vermeidet.
Gemäß der Erfindung wird die Anordnung so getroffen, daß der Kondensator in geladenem
Zustand die Entladungsröhre sperrt und daß die Ladung bzw. die Entladung des Kondensators
durch ein Gas- oder Dampfentladüngsgefäß bewirkt wird, welches durch den ankommenden
Impuls mittels Gittersteuerung gezündet wird und dabei als Stromweg für die Ladung
bzw. die Entladung des Kondensators dient, vorzugsweise derart, daß es bei Erreichung
eines bestimmten Ladungszustandes des Kondensators von selbst wieder erlischt. Die
Ladung des Kondensators bewegt sich also stets zwischen negativen Werten und Null.
In dem Fall, in dem durch das Gas- oder Dampfentladungsgefäß der Kondensator entladen
wird, wird die zur Weitergabe des Impulses dienende Entladungsröhre freigegeben,
während sie indem Fall, in dem der Kondensator geladen wird, gesperrt wird. Der
Anodenstromkreis der verzögert gesteuerten Entladungsröhre ist also im ersten Fall
ein Arbeitsstromkreis, im zweiten Fall dagegen ein Ruhestromkreis.
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In der Zeichnung sind zwei <4usführungs-Beispiele der Erfindung
dargestellt, und zwar wird bei Fig. i der Kondensator durch den ankommenden Impuls
entladen, während er bei Fig. a geladen wird. Die einzelnen Schaltelemente sind
in beiden Figuren mit den gleichen Bezugszeichen versehen. Die den auf eine beliebige
Weise erzeugten Impuls führende ankommende Leitung ist mit i bezeichnet und über
die Kopplungselemente a und 3; z. B. Kondensatoren, an Gitter und Kathode des gas-
oder dampfgefüllten Entladungsrohres 4. angekoppelt. Zwischen Gitter und Kathode
des Rohres q. liegt ein veränderliches elektrisches Organ, z. B. eine Batterie 5
mit veränderlicher Zellenzahl; mit deren Hilfe die Empfindlichkeit der ganzen Anordnung
eingestellt werden kann. Der Anodenkreis des Entladungsrohres q. weist zwei zueinander
parallele Stromzweige auf, in deren einem Zweig der für die Herbeiführung der Verzögerung
wesentliche Kondensator 6 in Reihe mit einem Widerstand 7 liegt, mittels dessen
außer durch die Größe der Kapazität des Kondensators die gewünschte Verzögerungszeit
durch Beeinflussung der Größe des Lade-oder Entladestromes eingestellt wird. In
dem anderen Parallelzweig des Anodenkreises liegt ein hochohmiger Widerstand 8,
über den sich der Kondensator 6 nur so langsam aufladen oder entladen kann, daß
die gewünschte Verzögerungszeit dadurch nicht beeinflußt, wohl aber der betriebsbereite
Ladezustand ..des Kondensator wiederhergestellt wird. Die Anodenspannungsquelle;
z. B. eine Batterie 9, liegt bei der Anordnung nach Zig. i in .dem den hochohmigen
Widerstand ä aufweisenden Parallelzweig des Anodenkreises, bei der Anordnung nach
Fg. z dagegen von der Anode aus gesehen vor den beiden Parallelzweigen. Der Stromkreis
io, der durch die von dem übertragenen Impuls indirekt bewirkte Änderung -des Ladezustandes
des Kondensators 6 beeinflußt werden soll und die abgehende Leitung darstellt, liegt
im Anodenkreis der Entladungsröhre i i, deren Gitter an die negative Belegung des
Kondensators 6 angeschlossen ist.
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Bei der Anordnung nach Fig. i wird der Kondensator 6 durch die Batterie
9 über die Widerstände $ und 7 langsam aufgeladen, und zwar mit solchem Vorzeichen,
däß das Gitter der Entladungsstrecke iz negativ gegenüber der Kathode wird. Bei
Eintreffen eines über die Leitung i übertragenen Impulses wird das mittels der Batterie
5 vorgespannte Gitter so weit positiv gemacht, daß das Rohr zündet und der Kondensator
6 sich über die Entladungsstrecke des Rohres q. und den Widerstand 7 entlädt. Der
zwischen dem Kondensator 6 und dem Widerstand 7 liegende Punkt und mit ihm das Gitter
des Rohres z i werden infolge der Entladung des Kondensators in Richtung positiven
Potentials verschöben, wodurch der Anodenstrom des Rohres i i einsetzt: Bei der
Anordnung nach Zig. 2 wird der Kondensator 6 durch den infolge des eintreffenden
-Impulses hervorgerufenen Anodenström des Rohres q. aufgeladen. Wesentlich ist,
daß bei beiden Ausführungsbeispielen durch die Ladung des Kondensators das Potential
des Gitters der Entladungsröhre i i im Sinne der Sperrung verschoben wird. In Fig.
r ist dementsprechend der Stromkreis io ein Arbeitsstromkreis, der beim Eintreffen
des Impulses verzögert freigegeben wird, während
der Stromkreis
io in Fig. 2 ein Ruhestromkreis ist, der bei: Eintreffen des Impulses verzögert
gesperrt wird.
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Nach dem Erreichen des endgültigen Entlade- bzw. Ladezustandes des
Kondensators 6, der mit der für die Weitergabe des Impulses an den Stromkreis io
erforderlichen Mindestentladungbzw.-aufladung des Kondensators6 nicht übereinzustimmen
braucht, verlischt bei beiden Anordnungen der durch das Rohr q. fließende Anodenstrom
von selbst, da das Rohr durch den über denhochohmigenWiderstand 8 fließenden Teil
des Anodenstromes nicht am Brennen gehalten werden kann. Falls bei der Anordnung
nach Fig. i ein Entladungsrohr i i verwendet wird, das eine Gas- oder Dampffüllung
aufweist, kann bei Gleichstromspeisung des Kreises io durch eine ähnliche Löschanordnung,
wie sie der hochohmige Widerstand 8 darstellt, oder eine beliebige andere Anordnung
gleichfalls eine Löschung des durch dieses Rohr fließenden Anodenstromes herbeigeführt
werden. Der mit dem Kondensator in Reihe liegende Widerstand 7 kann einstellbar
ausgebildet werden, da durch die Größe des Widerstandes, über den die Änderung des
Ladezustandes eines Kondensators erfolgt, bekanntlich auch die Zeitdauer bis zur
Erreichung des jeweiligen Endzustandes bestimmt ist. Auch der Kondensator 6 selbst
kann einstellbar ausgebildet werden, beispielsweise auch zu dem Zweck, um die Zeitdauer
des nach der Verzögerung an den Kreis io weitergegebeneri Impulses einstellen zu
können, falls nicht schon durch die Ausbildung des Kreises io eine zeitliche Begrenzung
des weiterzugebenden Impulses erfolgt.