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Naht für wasserdichte Kleidungsstücke Die Erfindung betrifft Nähte
für wasserdichte Kleidungsstücke mit durch Abstandhalter gebildeten, quer liegenden
Entlüftungskanälen. Solche Nähte sind in mannigfachen Ausführungen bekannt. So werden
z. B. die Entlüftungskanäle durch in Abständen zwischen den sich überlappenden Stoffteilen
nebeneinanderliegende Leisten aus Gummi o. dgl. oder durch gelochte Bänder oder
durch eingelegte Röhrchen gebildet.
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Erfahrungsgemäß ist durch solche Ausbildung der Entlüftungskanäle
der angestrebte Zweck nicht zu erreichen. Denn. es hat sich herausgestellt, daß
die Entlüftungskanäle zwei Bedingungen erfüllen müssen, nämlich; das Entweichen
der erwärmten Innenluft und das Nichteindringen des Regenwassers. Besonders der
letztgenannte Umstand muß bei solchen Entlüftungskanälen berücksichtigt werden,
weil der Eintritt des Regenwassers das Tragen solcher Kleidungsstücke, insbesondere
auf längere Zeit, praktisch unmöglich macht und einen größeren Übelstand bedeutet
als das Nichtentweichen der warmen Innenluft.
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Die bekannten Ausbildungen ziehen nur eine Möglichkeit in Betracht,
indem sie die Entlüftungskanäle entweder schräg nach oben richten und dadurch wohl
das Entweichen der Luft ermöglichen, jedoch gleichzeitig den ungehinderten Zutritt
des Regenwassers gestatten, oder die Entlüftung§kanäle verlaufen nach unten, in
welchem Falle die Entlüftung abgedrosselt ist, weil die Warmluft nicht nach unten
entweicht.
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Durch den Gegenstand der Erfindung sollen diese Nachteile dadurch
vermieden werden, daß die Entlüftungskanäle von der inneren Mündung nach der äußeren
hin sich erweitern und die Wandungen der Entlüftungskanäle derart verlaufen, daß
die obere das Entweichen der erwärmten Innenluft und die untere das Auffangen und
Ableiten des einfallenden
Regenwassers nicht behindert. Dadurch
wird der Vorteil erzielt, daß die beiden obenerwähnten Voraussetzungen, nämlich
das freie Entweichen der Innenluft und die Verhinderung des Einlaufens des Regenwassers,
im gleichen Maße gegeben sind, wodurch solche Kleidungsstücke voll und ganz den
hygienischen Anforderungen entsprechen. Als wesentlich ist hervorzuheben, daß diese
doppelte Wirkung unter Beibehaltung einer einfachen Nahtausbildung erzielt wird,
deren Herstellung und Anordnung keine nennenswerte Verteuerung des Kleidungsstückes
oder sonstige, das Tragen oder, den Schnitt desselben nachteilig beeinflussende
Folgen mit sich bringt.
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Auf der Zeichnung sind einige Ausführungsbeispiele solcher Nähte im
geöffneten Zustande dargestellt, wobei mit c, die Entlüftungskanäle, mit b die Abstandhalter,
mit c der eine Rand und mit d der andere Rand der sich in üblicher Weise überlappenden
Teile des Kleidungsstückes bezeichnet sind. Der Weg der entweichenden Warmluft ist
ferner mit ausgezogenen Pfeilen und derjenige des einfallenden Regenwassers mit
gestrichelten Linien angedeutet.
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Nach dem Beispiel von Abb. z besitzen die Abstandhalter b die Form
eines T, dessen Querbalken innen liegt, so. daß Entlüftungskanäle a entstehen, deren
innere Mündungen enger sind als die äußeren. Infolge dieser Kanalausbildung ist
es möglich, die Abstandhalter waagerecht zwischen den Stoffrändern c, d anzuordnen,
wie gezeichnet, und trotzdem ein ungehindertes Entweichen der von innen aufsteigenden
Warmluft zu erreichen, wie durch Pfeile angegeben. Diese Warmluft streicht an den
oberen Wandungen der Entlüftungskanäle entlang und gelangt nach außen, während das
in die Kanäle einfallende Regenwasser, welches überhaupt nur bei starkem Wind und
erst bei einem Winkel von q5° merklich eindringen kann, auf die ünteren Wände der
Entlüftungskanäle a auftrifft und auf dem kürzesten Weg nach außen abläuft. Selbst
im ungünstigsten Falle, also beim Einlaufen des Regenwassers bis zum Ansatz b1,
wird es durch diesen abgefangen und gezwungen nach außen abzufließen. Die lichte
Höhe der Entlüftungskanäle a ist so groß gehalten, daß sich die beiden Vorgänge
ohne gegenseitige Behinderung abwickeln können. .
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In gleicher Weise wirken die Entlüftungskanäle a der übrigen Beispiele,
bei denen übereinstimmend eine allmähliche Erweiterung von innen nach außen vorgesehen
ist. Erreicht wird diese Erweiterung nach der Ausführung gemäß Abb. 2 durch eine
keilartige Form der waagerecht befestigten Abstandhalter b, welche wieder mit Fangnasen
b1 am inneren Ende ausgerüstet sein können, wie an den unteren Keilen b ersichtlich.
Während die Warmluft an den waagerechten oberen Wänden der Entlüftungskanäle entlang
streicht, kann das auf die nach außen geneigt liegenden Wände der Entlüftungskanäle
fallende Regenwasser nach außen ablaufen. Abb. z a zeigt einen Querschnitt durch
die Naht, welche auch als einfache oder doppelte Quetschfalte ausgebildet sein kann
und im letzteren Falle zwei gegenüberliegende Abstandhalter aufweist.
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Die letzteren sind nach Abb. 3 winkelförmig zusammengesetzt, wobei
die unteren Schenkel b= gegenüber den oberen etwas verkürzt sind, wodurch das etwas
an den ersteren entlang laufende Wasser auf die längeren Schenkel b abtropfen kann
und ohne weiteres nach außen abgeleitet wird.
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Abb. q. zeigt als Abstandhalter dreieckige Plättchen b, welche erforderlichenfalls
mit den Merkmalen (Fangnasen, verkürzte Unterfläche) der vorbeschriebenen Beispiele
ausgestattet sein können, während Abb.5 in Seiten- und Stirnansicht kegelförmige
Entlüftungskanäle a veranschaulicht, welche in einem vollen Streifen b aus wasserdichtem
Werkstoff, wie Gummi usw., angeordnet sind.