DE67959C

DE67959C - Ueberlaufeinrichtung an Spülabtritten

Info

Publication number: DE67959C
Application number: DENDAT67959D
Authority: DE
Original assignee: J. IRLBACHER in München, Steinheilstrafse 8
Anticipated expiration: 1912-02-16

Description

KAISERLICHES

Patentamt:

KLASSE 8S: Wasserleitung.

Durch nachbeschriebene Ueberlaufvorrichtung für den flüssigen Inhalt von Closets in das Abfallrohr soll bezweckt werden, bei eintretender Verstopfung des Aborttrichters ein ..Ueberlaufen der Closetschüssel und demzufolge eine Ueberschwemmung der betreffenden Locale zu verhindern, die bei den jetzigen Closets bei Offenlassen des Wasserreservoirzuflufshahnes durch das in den Wasserverschlufs laufende Spülwasser oft eintritt.

Das aus dem Reservoir in das Closet einströmende Wasser läuft bei vorliegender Vorrichtung bei eingetretener Verstopfung des Wasserverschlusses in eine aufserhalb des letzteren angebrachte heberartige Nebenleitung, welche in das Ablaufrohr des Wasserverschlusses einmündet. ■

Die Ueberlaufvorrichtung ist in Fig. 1 im Grundrifs, in Fig. 2 theilweise im Schnitt dargestellt.

Das Reservoirüberlaufrohr α ist hier an das seitlich mit dem Closet verbundene und von diesem an ihm unmittelbar schräg ansteigenden Rohr b angeschlossen und ergiefst seinen Inhalt bei etwaigem Versagen des Schwimmers vom Spülreservoir in das Ueberlaufrohr und in den unmittelbar neben dem Wasserverschlufs angeordneten Neb en wasserverschlufs c.

Dieser mündet bei d etwas höher als der gewöhnliche Wasserspiegel· des Wasserverschlusses in das Ablaufrohr f desselben.

Da das Nebenrohr c entweder auf der linken oder rechten Seite des Hauptwasserverschlusses angebracht wird und die Ventilationsleitung ν wechselnd angeordnet wird, ist das die Ventilationsleitung ν mit dem Closet verbindende Rohr b an einem Zwischenstück in angebracht, welches auf dem Hauptwasserverschlufs sitzt und auf welchem die eigentliche Closetschüssel sitzt, wie aus der Zeichnung ersichtlich ist.

Durch Drehung des Zwischenstückes m kann dann den jeweiligen Verhältnissen Rechnung getragen werden.

Das Rohr b mündet in das Zwischenstück m in der Weise, dafs sein Boden etwas höher liegt als der höchste Schlitz des die Oeffnung g abschliefsenden Seihers.

In normalem Zustand fliefst, wie oben bereits angedeutet, das Spülwasser durch α nach dem Haupt- oderNebenwasserverschlufs. DieLüftung erfolgt durch b nach v. Verstopft sich nun der Hauptwasserverschlufs, so wird die Flüssigkeit über den Ablauf g steigen. Schwimmendes Papier etc. wird dabei, weil das Niveau von b höher liegt, über den Seiher gehoben, so dafs eine Verlegung desselben nicht stattfinden kann.

Die steigende Flüssigkeit ergiefst sich dann durch b nach dem Nebenrohr c, welches dieselbe nach , dem Hauptrohr f ableitet. Es kann deshalb ein Ueberfliefsen des Wassers in den Raum, in dem der Abort sieht, nicht mehr vorkommen. Sollte sich im ungünstigsten Falle der Abflufs verstopfen, so ist zur weiteren Sicherheit ein Ueberlauf u an der Closetschüssel angebracht, ähnlich wie der von b. Die Flüssigkeit würde sich dann durch das Ablaufrohr α nach dem Nebenrohr c ergiefsen.

Die senkrechte Lüftungsleitung wird nie in Anspruch genommen.

Damit das in dem Nebenwasserverschlufs verdunstende Wasser immer wieder ersetzt wird, ist zwischen dem Hauptwasserverschlufs

und diesem etwas über dem gewöhnlichen Wasserstand desselben ein kleines Röhrchen r angebracht. Sobald das Closet gespült wird, steigt das Wasserniveau im Hauptwasserverschlufs, wobei sich dann etwas Wasser in den Nebenwasserverschlufs ergiefst und das verdunstete Wasser ersetzt.

Claims

Patent-Ansprüche:

i. Ueberlaufeinrichtung an Spülabtritten, dadurch gekennzeichnet, dafs neben dem Hauptwasserverschlufs ein in dessen Ablauf ff) etwas höher mündender Nebenwasserverschlufs (c) angeordnet wird, der durch ein mit der Lüftungsleitung und gegebenenfalls auch mit dem Abtritttrichterüberlauf verbundenes Ueberlaufrohr (b) mit dem Trichteruntersatz in Verbindung steht in der Weise, dafs das Ueberlaufrohr etwas höher liegt als die mit einem Seiher angeschlossene Ablaufmündung (g).
Bei der unter i. gekennzeichneten Einrichtung die Einschaltung des Zwischenstückes (m) zwischen Abtritttrichter und Wasserverschlufs, in welches Zwischenstück das Ueberlaufrohr (b) mündet, zu dem Zweck, die Vorrichtung bei jeder Lage der Lüftungsleitung verwenden zu können.

Hierzu ι Blatt Zeichnungen.