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Prüfstand zum Prüfen der Wirkung der Bremsen und der Stellung der
Räder von Kraftwagen Zur Feststellung der Wirkung der Bremsen von Kraftlvagen sind
bereits Prüfstände bekannt, an denen für sämtliche Räder des zu prüfenden Wagens
plattformartig ausgebildete, in der Längsrichtung verschiebiliche Radträger angeordnet
sind, die durch eine äußere Kraft angetrieben werden. Es ist auch bekannt, zwischen
derartigen längsbeweglichen Plattformen ein Paar querbeweglicher Plattformen anzuordnen.
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Die Nachprüfung der Stellung der Räder ist bei diesen Prüfständen
nur unvollkommen, weil bei diesen der Radsturz, der Vorlauf, die Vorspur (Zustellung)
und die Lenkzapfenneigung nicht fehlerlos eingestellt werden können.
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Unter Radsturz ist die Tatsache zu verstehen, daß die Räder auf dem
Boden näher aneinanderliegen als auf ihrer Oberseite. Ein Rad hat Vorlauf, wenn
die Steuerachse den Boden etwas vor dem Punkte trifft, an dem das Rad den Boden
berührt. 'enn die Ränder eine gewisse Vorspur (Zustellung) aufweisen, sind sie nach
vorn zu etwas zueinander geneigt. Durch diese vorstehend erxvzihnte Unvollkommenheit
wird auch das Ergebnis über die Wirkung der Bremsen ungünstig beeinflußt.
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Durch den erfindungsgeiuäßen Prüfstand, auf dem gleichzeitig die
Wirkung der Brem sen und die Stellung der Räder von Kraftwagen geprüft werden, werden
die aufgezeigten Übelstände beseitigt. Die Erfindung geht von einem der bekannten
Kraftwagenprüfstände zum Prüfen der Bremswirkung aus, bei dem für die Aufnahme der
Räder des zu prüfenden Kraftwagens je ein in der Längsrichtung verschiebbarer und
durch eine äußere Kraft antreibbarer plattformartiger Radträger angeordnet ist.
Die Erfindung besteht darin, daß die die beiden Plattfonnen für die vorderen Räder
aufnehmenden Tragrahmen um einen Zapfen drehbar gelagert sind. Durch die drehbare
Anordnung des Vorderradtragrahmens wird erreicht, daß die Bremsen der Vorderräder
auch bei einer Wendung des Fahrzeuges geprüft werden können. Nach einem weiteren
Merkmal der Erfindung sind die Tragrahmen der Plattformen für die Vorderräder an
den Enden mit Rollen ausgerüstet.
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Die Schlitten, mittels derer die Plattformen für die Vorderräder
längsverschiebbar in den Tragrahmen angeordnet sind, weisen erfindungsgemäß je einen
scheibenförmigen Zapfen auf, um die die Plattformen unter Zwischenschaltung von
Kugel- oder Wälzlagern drehbar auf dem Schlitten gelagert sind. Dadurch können die
Vorderräder, falls sie derart fehlerhaft eingestellt sind, daß sie
einen
Seitendruck auf ihre Bahnen ausüben, um den scheibenförmigen Zapfen herumschwenken.
Zum Anzeigen des hierbei von den Plattformen durchlaufenen Winkels kann erfindungsgemäß
für jede Plattform eine Meßvorrichtung vorgesehen sein.
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Erfindungsgemäß ist aullerdem eine in der Ebene der I>lattformen
liegende, mittels Kugeln sich auf die Zapfenscheiben stützende Drehscheibe vorgesehen
deren Zapfen durch Verschieben des Schlittens in die Achsenrichtung des Zapfens
des Tragrahmens gebracht werden kann. Hierdurch ist es einerseits möglich, den Tragrahmen
unabhängig von den Vorderrädern zu drehen, indem die Vorderräder des zu prüfenden
Wagens auf diese Drehscheibe gesetzt werden. Andererseits ermöglicht aber diese
Drehscheibe eine leichte Messung der Lenkzapfenneigung, des Vorlaufes und der Vorspur.
Zum Ablesen des Drehwinkels der Drehscheibe kann erfindungsgemäß an jeder Drehscheibe
eine Meßvorrichtung vorgesehen sein. Nach einemanderen Merkmal der Erfindung sind
die Tragrahmen für die Hinterräder des zu prüfenden Fahrzeuges quer zur Längsrichtung
auf Rollen verschiebbar, wodurch es möglich wird, das zu prüfende Fahrzeug leicht
auszurichten, wenn es schief auf den Prüfstand aufläuft.
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Gemäß der Erfindung sind außerdem längs der Plattformen für die Vorder-
und Hinterräder des zu prüfenden Fahrzeuges mit Skalen versehene Stangen befestigt,
auf denen je eine lotrecht stehende Stange längsverschieblich angeordnet ist. Diese
Stangeanordnung dient dem Zweck, auf dem Prüfstand gleichzeitig die Ausfluchtung
des Fahrzeugrahmens und der Radachsen nachzuprüfen.
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In den Figuren ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt,
und zwar zeigen: Fig. I den Prüfstand in der Draufsicht, Fig. 2 eine der Laufbahnen
im lotrechten Längsschnitt nadi der Linie 2-2 der Fig. I, Fig. 3 einen Teil der
Laufbahn mit einer Plattform zum Tragen der Vorderräder in der Draufsicht in größerem
Maßstab (teilweise gebrochen dargestellt), Fig. 4 die Plattform nach Fig. 3 im lotrechten
Längsschnitt nach der Linie 4-4 in Fig. 3, Fig. 5 einen Teil der Laufbahn mit einer
Plattform für die Hinterräder in der Draufsicht in größerem Maßstab (teilweise gebrochen
dargestellt), Fig. 6 die Plattform nach Fig. 5 im lotrechten Längsschnitt nach der
Linie 6-6 der Fig. 5, Fig. 7 einen Querschnitt durch die Plattform nach Linie 7-7
der Fig. 3, Fig. 8 einen Querschnitt durch die Plattform nach Linie 8-8 der Fig.
3, Fig. g einen Querschnitt durch die Plattform nach Linie 9-9 der Fig. j.
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Die zum Tragen der Vorderräder bestimmten Plattformen 30 und 30'
ruhen auf einem Schlitten 68, der in der Längsrichtung verschiebbar in einem Tragrahmen
50 gelagert ist. An dem Schlitten 68 ist in bekannter Weise ein Zylinder 179 befestigt,
in dem der durch ein Strömungsmittel betätigte Kolben längsverschieblich angeordnet
ist. Die Kolbenstange 184 greift über ein Gestnge an einem an dem Tragrahmen vorgesehenen
raftmesser an.
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Der Tragrahmen 50 für jedes der Vorderräder ist mit seinem Drehzapfen
98 in einem Lager 100 dreliliar gelagert. An jedem Ende des Rahmens sind Rollen
102, 104 angeordnet, die auf Schienen 106, 108 laufen. Der Tragrahmen ist ferner
an jedem Ende mit kurzen Laufbahnteilen 110 fest verbunden, unter denen der Schlitten
68 eine Hin- und Herbewegung ausführen kann. Die auf den Schlitten 68 angebrachten
Plattformen 30 und 30' für die Vorderräder bestehen aus zwei Laufflächenteilen 112
und 120. Die Lauffläche 122 ist drehbar um einen an der Platte 90 des Schlittens
befestigten tellerförmigen Zapfen 114 angeordnet; zwischen der Lauffläche 112 und
der Platte 90 sind zur Verminderung der Reibung in Lagerkörpern 116 ruhende Kugeln
118 angeordnet. Der Teil 120 der Plattformen 30 und 30' ist als Drehscheibe ausgebildet,
die ebenfalls mit der Platte go durch einen an tier Drehscheibe befestigten Zapfen
122 drehbar verbunden ist und sich auf Kugeln 123 stützt. tlie zwischen der Drehscheibe
120 und dem tellerförniigen Zapfen 14 vorgesehen sind. Durch Verschiebung des Schlittens
kann der Drehzapfen 122 der Drehscheibe 120 und damit auch die Achse der Lauffläche
112 in eine Linie mit dem Drehzapfen 98 des Tragrahmens 50 gebracht werden, so daß,
wenn das Rad auf der Drehscheibe 120 steht, der Tragrahmen sich in eine beliebige
Winkelstellung drehen läßt, ohne gleichzeitig das Rad des Fahrzeuges drehen oder
gegenüber der Lauffläche 112 verschieben zu müssen.
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Für die Hinterräder des zu prüfenden Kraftwagens sind die Plattformen
32, 32' vorgesehen, deren Tragrahmen aus Längsträgern 130, 132 und Querträgern 134,
136, 138, 140, 142, 144 bestehen. Der Tragrahmen ist an jedem Ende mit kurzen Laufbahnteilen
146, 148 versehen und trägt einstellbare Rollen 150, 152, tlie zum Tragen des längsverscliieblicheii
Schlittens 158 dienen. Lctzterer besteht in der Hauptsache aus einer Platte 160,
die mit Führungsflanschen 162, 164 (Fig. 9) versehen ist, und aus der Fahrzeuglauffläche
166. Diese Lauffläche ist fest mit
tler Platte I60 des Schlittens
verbunden. Der Schlitten kann in bekannter Weise mit Hilfe eines an ihm befestigten
Zylinders 180 und eines in ihm längsverschiebbar angeordneten Kolbens längsverschoben
werden. Die Kolbenstange 184 ist genau wie bei den Vorderradschlitten über ein Gestänge
an einem Kraft messer 44 voller 46 angeschlossen.
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Der Tragrahmen für die Hinterräder unterscheider sich von dem für
die Vorderräder dadurch, daß er keine Drehbewegung, sondern eine Querbewegung gegenüber
der Laufbahn auszuführen imstande ist. Zu diesem Zweck sind an jedem Ende des Tragrahmens
Rollen 168, 170 angeordnet, die auf Querschienen 172, 174 laufen.
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Zum Prüfen der Ausfluchtung des Fahrzeugrahmens sind gemäß der Erfindung
lotrechte Stangen 300, 302, 312, 314 (Fig. I. 2.
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"6 6. 9) vorgesehen, die auf den an Querschienen 172, 174 starr befestigten
Längsstangen 304, 306, 308, 310 verschoben werden können. Letztere sind so geeicht,
daß die Lage der lotrechten Stangen unmittelbar abgelesen werden kann.
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Zum Prüfen der Wirkung der Bremsen werden in bekannter Weise die
vorderen und hinteren Tragflächen 112, t66 entgegen dem Widerstand der Radbremsen
in waagerechter Richtung verschoben und die für die Bewegung erforderliche Kraft
auf den Kraftmessern 40. 42, 42, 46 abgelesen. \Venn das Fahrzeug auf dem Prüfstand
schief aufläuft, kann es leicht ausgerichtet werden, weil die Plattformen, auf denen
die Hinterräder ruhen, sich gegenülier den Laufliahnen quer und frei bewegen können,
so daß das Fahrzeug sich leicht parallel zu der zugehörigen Laufbahn einstellen
läßt. Es ist zweckmäßig, die beiden hinteren Plattformen in bekannter Weise durch
Lenker 316, 318 derart miteinander zu verbinden, daß sie sich gleichzeitig bewegen,
\Äill man die Bremsen der Vorderräder prüfen, während die Räder nach rechts oder
links gesteuert sind, So ermöglichen die auf den Drehscheiben 120 ruhenden Vorderräder
eine freie Drehung der Vorderradplattformen 30, 30', die auch zweckmäßig in an sich
bekannter Weise durch Lenker 320 miteinander verbunden sind.
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Um die Ausfluchtullg der Vorderräder zu prüfen, wird das Fahrzeug
auf den Laufflächen 112 vorwärts geschoben und die Größe der Schwingbewegung der
Laufflächen 112 auf den Skalen 322, 324 abgelesen. Um die Ausfiuchtung der Vorderräder
zu messen, während die Räder nach rechts oder links gedreht sind, müssen die Vorderradplattformen
nach rechts oder links um den Becrag verschwenkt werden, der dem Steuerwinkel der
Räder entspricht.
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Die Drehscheiben 120 ermöglichen es, die Räder in einen beliebigen
Winkel zu drehen, um Instrumente zum Messen der Lenkzapfenneigung. des Vorlaufes
und der Vorspur, deren Feststellung für die Prüfung der Steuerung sehr wichtig ist,
anbringen zu können.
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Der Drehwinkel der Drehscheiben 120 kann an den Skalen 326, 328 (Fig.
I, 3) abgelesen werden.