DE678775C - Verfahren zum Kaltverdichten, Reinigen, Glaetten und Polieren der Innenwand von langgestreckten Hohlkoerpern - Google Patents
Verfahren zum Kaltverdichten, Reinigen, Glaetten und Polieren der Innenwand von langgestreckten HohlkoerpernInfo
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- DE678775C DE678775C DEH146673D DEH0146673D DE678775C DE 678775 C DE678775 C DE 678775C DE H146673 D DEH146673 D DE H146673D DE H0146673 D DEH0146673 D DE H0146673D DE 678775 C DE678775 C DE 678775C
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- B—PERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
- B24—GRINDING; POLISHING
- B24B—MACHINES, DEVICES, OR PROCESSES FOR GRINDING OR POLISHING; DRESSING OR CONDITIONING OF ABRADING SURFACES; FEEDING OF GRINDING, POLISHING, OR LAPPING AGENTS
- B24B31/00—Machines or devices designed for polishing or abrading surfaces on work by means of tumbling apparatus or other apparatus in which the work and/or the abrasive material is loose; Accessories therefor
Landscapes
- Engineering & Computer Science (AREA)
- Mechanical Engineering (AREA)
- Filling Or Discharging Of Gas Storage Vessels (AREA)
Description
Bei gezogenen oder gewalzten Hohlkörpern, deren Wandungen bereits verdichtet sind, läßt
es sich oftmals nicht vermeiden, zwecks weiter vorzunehmender Veränderungen den Hohlkörper
ganz oder stellenweise zu erhitzen oder Zwischenglühungen an diesem vorzunehmen,
wodurch die vorhandene Verdichtung aufgehoben wird; auch besteht keine Möglichkeit
mehr, mit den bisher bekannten Mitteln die ursprüngliche Gefügedichte derartiger Hohlkörper
wiederherzustellen.
Zum Teil werden Preßgasflaschen im Rohrstoß- und anschließenden Warmziehverfahren
aus vollem Blockmaterial hergestellt. Die letzten Züge des entstehenden Flaschenzylinders
erfolgen hierbei zwecks Verdichtung der Zylinderwand auf kaltem Wege. Zum anderen
Teil werden die Flaschen aus Rohren dergestalt erzeugt, daß ein erhitztes Rohrende
zum Boden eingeschlagen und verschweißt wird; auch hier wird zur Materialverdichtung
ein Kaltzug vorgenommen, während die Verdichtung des Bodens durch kaltes Nachpressen
mit entsprechend geformten Preßstempeln erfolgt. Leichtstahlflaschen, die neuerdings
bis zu einem bestimmten Fassungsvermögen zugelassen wurden, werden aus hochwertigen,
kalt nachgewalzten Blechronden derart erzeugt, daß letztere vorerst entsprechend gekümpelt
und alsdann im Kaltziehverfahren zum Flaschenzylinder gezogen werden, wobei man allerdings auf Zwischenglühungen nicht
verzichten kann. Das Einziehen des Flaschenhalses erfolgt bei allen Zylindern in der
Weise, daß man das Ende des Flaschenzylinders, soweit dies zur Hals- und Brustbildung
erforderlich ist, in Sonderöfen auf Hitze bringt und alsdann mit Hilfe geeigneter Preßformen
in die gewünschte Form bringt.
Teilweise wird auch das kombinierte Verfahren angewandt, indem man zunächst das
Ende des erhitzten Flaschenzylinders mit ein oder zwei verschiedenen Preßformen vorformt,
alsdann erneut erhitzt und durch Beischmieden in Gesenken (Hammersättel) durch Spezialfederhammer
in die endgültige Form bringt.
Hieraus ergibt sich, daß man die letzten Züge des jeweils entstehenden Flaschenzylinders
kalt durchführt, um die Zylinderwand entsprechend zu verdichten, und daß durch stellenweises Erhitzen des Flaschenzylinders
zur Formgebung die Dichte des Gefüges z. T. wiederaufgehoben wird. Auch ergibt sich,
daß man bei derartigen Hohlkörpern, deren Eintrittsöffnung etwa 14 oder 28 mm beträgt,
mit keinem bisher bekanntgewordenen Mittel die ursprünglich der Innenfläche des Flaschenzylinders
gegebene und durch erneute Erhitzungen verlorengegangene Gefügedichte wiederherstellen kann. 6«
Um den Anforderungen an derartige Flaschen, insbesondere aus Sicherheitsgründen,
Genüge zu leisten, bleibt keine andere Wahl,
als die Zylinderwand entsprechend stark zu bemessen, wodurch das Gewicht unnötigerweise
erhöht wird, was, da die Flaschen dauernd zwischen der Füll- und Verbraucherstation
hin und her pendeln, zur Folge hat, daß erhöhte Frachtkosten und somit erhöhte
Gaspreise an der Verbraucherstelle entstehen. Bei Preßgasflaschen, die in gewissen Zeitabständen
der Alterserscheinungen wegen einer gesetzlichen Revision unterliegen, wird die Erneuerung mangels anderer zur Verfügung
stehender Verfahren durch Ausglühen vorgenommen. Durch Ausglühungen kann man wohl Spannungen beseitigen, keinesfalls aber
eine Verdichtung des erlahmten Gefüges erreichen, um die erwünschte gleichmäßige
Haltbarkeit und Zähigkeit wiederherzustellen. Durch unsachgemäße Ausglühungen kann zudem
das Materialgefüge derart gelockert werden, daß die Flasche unbrauchbar wird, da
man, wie bereits erwähnt, kein Mittel zur Verfügung hat, die unerläßliche Dichte des
Materialgefüges wiederherzustellen. Auch besteht bisher keine Möglichkeit, unter Ausschaltung von nachteilig wirkenden
Säuren die metallische Reinheit der Innenwand von langgestreckten Hohlkörpern herzustellen,
wie dies zur Erzeugung korrosionsbeständiger
Auskleidungen erforderlich ist, geschweige geeignete Glätte zu erzeugen, um galvanische Veredlungen vornehmen zu können,
oder gar Hochglanzpolitur, die bei .Preßgasflaschen schon ausreicht, um die chemische
Beständigkeit gegen die als Füllgut in Frage kommenden Gase zu sichern.
Nach der Erfindung ist man ohne weiteres in der Lage, wenn nötig, nach vorausgegangener
Herstellung der metallischen Reinheit, die Kaltverdichtung der Innenwand von langgestreckten
Hohlkörpern unter gleichzeitiger Erzeugung zweckentsprechender Glätte, die bis zur .Hochglanzpolitur gesteigert werden
kann, wie folgt zu erreichen:
i. Zwecks Reinigung werden beispielsweise in das einerseits bereits verschlossene. Rohr
oder die Flasche Stahlkies, gehärtete Stahlwürfelchen o. dgl. gefüllt, alsdann das zweite
Rohrende oder die Flasche verschlossen und einem Umlaufapparat übergeben, der bewirkt,
daß die Längsachse (Seele) des mit dem Reinigungsgut versehenen und im Urnlauf befindlichen
Hohlkörpers auch noch regelmäßige Hinundherschwenkungen in senkrechter Richtung ausführt; diese Schwenkbewegungen sind
unabhängig von der Umläufzahl des Hohlkörpers und können beliebig verkleinert, vergrößert,
langsamer oder schneller werden, um sich so den jeweiligen Anforderungen anzupassen. Die Anordnung hat zur Folge,
daß das Arbeitsgut abwechselnd schnell von der horizontalen in die vertikale Bewegung und
umgekehrt überführt wird und auch in jeder Lage des in Umlauf befindlichen Hohlkörpers
eine überaus günstige Wirkung ausübt, so daß in kurzer Zeit die metallische Reinheit
der Innenwand erzeugt wird.
2. Zum Kaltverdichten und teilweisen Glätten der inneren Zylinderwand wird unter Anwendung des gleichen Verfahrens wie zu 1 das
Reinigungsgut (nach Entfernung der im Hohlkörper gelösten Rost- und Zunderteile) durch
harte Stahlkugeln mit geeignetem Durchmesser ersetzt. Da die Massen am Umfang des
Hohlkörpers ausgeglichen sind, kann zur Erreichung des jeweils gewünschten Kugeldrukkes
die Drehzahl des Hohlkörpers außerordentlich gesteigert werden. Es sind also alle Voraussetzungen geschaffen, um in kurzer
Zeit das Gefüge durch Aushämmern, Punkthämmern durchaus gleichmäßig und vorteilhaft zu verdichten wie auch die Zylinderwand
entsprechend zu glätten. Ebenso wie die physikalischen Eigenschaften von warm
gewalztem Bandeisen durch Kaltnachwalzen sich überaus vorteilhaft verändern, wird durch
das vorgeschlagene Verfahren bei gezogenen oder warm gewalzten Hohlkörpern die Widerstandsfähigkeit
des Materials, d. h. die Bruchfestigkeit, in beträchtlichem Maße erhöht, und
zwar derart, daß die kalt verdichtete Wand zwangsläufig an allen Stellen gleichmäßige
Haltbarkeit und große Zähigkeit aufweist, ohne daß unregelmäßige Spannungen in der
Zylinderwand auftreten können, so daß entgegen den bisherigen Regeln die Schlußausglühungen
derartiger Hohlkörper vor der Kaltverdichtung erfolgen können.
3. Zur Erzeugung von Hochglanzpolitur wird der Hohlkörper abermals zweckentsprechend
gereinigt Und zum Teil mit Poliergut nach bekannter Art gefüllt, wie beispielsweise
Polierflüssigkeit und harten, riß- und gratfreien hochglanzpolierten Stahlkugeln oder
Stiften, wobei die Größe der Stahlkugeln und die Form und Größe der Stahlstifte sich nach
der Innenfläche des zu polierenden Hohlkörpers richten. Ist diese glatt, ohne Rillen
und Eindrehungen, so soll der Kugeldurchmesser möglichst groß sein, damit durch das u0
höhere Kugelgewicht das Polieren, das nach dem gleichen Verfahren wie zu 1 und 2 erfolgt,
möglichst schnell und wirtschaftlich vor sich geht. Man kann auch je nach Bedarf
verschiedene Kugelgrößen verwenden und auch ng einige Stahlstifte daruntermischen.
Die technischen Fortschritte, die durch das vorliegende Verfahren zu erreichen sind, lassen
sich wie folgt zusammenfassen:
a) Erzeugung metallisch reiner Innenwände ί20
ohne Verwendung nachteilig wirkender Säuren bei sonst nicht zugänglichen Hohlkörpern.
b) Erhöhung der Festigkeitswerte des Baustoffes in bisher unerreichter Weise durch
gleichmäßiges Kaltverdichten und Glätten der Zylinderinnenwand.
c) Ohne weiteres kann, was bisher gleichfalls unmöglich war, die Innenwand derartiger
Hohlkörper mit Hochglanz versehen werden, so daß unter Berücksichtigung des zu b Gesagten
nicht nur die mechanische, sondern
ίο auch die chemische Widerstandsfähigkeit in
bisher nicht zu erreichender Weise erhöht wird.
d) Infolge der zu a -und b eintretenden Wirkungen kann die Stärke der Zylinder wand
nunmehr entsprechend verringert werden; danach ^rgibt sich z. B., daß nach diesem
Verfahren bisher nicht veredelte und wegen Alterserscheinungen, ausscheidende
Preßgasflaschen, die nach vorliegendem Verfahren aufgearbeitet werden, den Revisionsvorschriften wieder genügen und wieder ihrem
Verwendungszweck übergeben werden können. Damit sind die Anwendungsmöglichkeiten
des Verfahrens nicht erschöpft; denn es ist wohl denkbar, daß an verdichteten oder gepreßten
plastischen Massen während oder nach der Verformung zu langgestreckten Hohlkörpern
die Zylinderwand nachverdichtet oder poliert werden muß.
Claims (3)
- Patentansprüche:ϊ. Verfahren zum Kaltverdichten, Reinigen, Glätten und Polieren der Innenwand von langgestreckten Hohlkörpern, dadurch gekennzeichnet, daß der nach teilweiser Füllung mit entsprechenden Arbeitskörpern verschlossene Hohlkörper einem Umlaufapparat zur Kaltbearbeitung übergeben wird, der den langgestreckten Hohlkörper um die Längsachse dreht und zugleich unabhängig von dessen Drehzahl regelmäßig in senkrechter Richtung hin und her schwenkt.
- 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Arbeitskörper z.B. aus Stahlkies, gehärteten Stahlwürfeichen, Ί5 harten Stahlkugeln, harten und hochglanzpolierten Stahlkugeln oder harten und hochglanzpolierten Stahlstiften, welch letzteren gegebenenfalls Polierflüssigkeit beigefügt wird, bestehen, die durch die Bewegung des Hohlkörpers dessen Innenfläche bearbeiten.
- 3. Vorrichtung zur Ausübung des Verfahrens nach den Ansprüchen 1 und 2, die den langgestreckten Hohlkörper um seine Längsachse dreht und gleichzeitig regelmäßig in senkrechter Richtung hin und her schwenkt.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEH146673D DE678775C (de) | 1936-02-21 | 1936-02-21 | Verfahren zum Kaltverdichten, Reinigen, Glaetten und Polieren der Innenwand von langgestreckten Hohlkoerpern |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEH146673D DE678775C (de) | 1936-02-21 | 1936-02-21 | Verfahren zum Kaltverdichten, Reinigen, Glaetten und Polieren der Innenwand von langgestreckten Hohlkoerpern |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE678775C true DE678775C (de) | 1939-07-21 |
Family
ID=7180010
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DEH146673D Expired DE678775C (de) | 1936-02-21 | 1936-02-21 | Verfahren zum Kaltverdichten, Reinigen, Glaetten und Polieren der Innenwand von langgestreckten Hohlkoerpern |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE678775C (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE3346178A1 (de) * | 1983-12-21 | 1985-07-04 | Deutsches Elektronen-Synchrotron Desy, 2000 Hamburg | Verfahren zur behandlung der inneren oberflaeche von supraleitenden cavities (hohlraum-resonatoren) |
-
1936
- 1936-02-21 DE DEH146673D patent/DE678775C/de not_active Expired
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE3346178A1 (de) * | 1983-12-21 | 1985-07-04 | Deutsches Elektronen-Synchrotron Desy, 2000 Hamburg | Verfahren zur behandlung der inneren oberflaeche von supraleitenden cavities (hohlraum-resonatoren) |
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