DE67855C - Tiegeldruckpresse für Schön- und Widerdruck - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf eine Druckpresse zum Bedrucken von endlosem Papier in beliebig wechselndem Format; dieselbe ist in den verschiedenen Figuren dargestellt.

Fig. ι zeigt eine Seitenansicht, Fig. 2 einen Längsschnitt, Fig. 3 einen Querschnitt, Fig. 4 die Bewegungsmechanismen der Tiegel und Fig. 5 die Führung der Tiegel.

In den verschiedenen Figuren ist A das Fundament, welches so ausgebildet ist, dafs sich auf beiden Seiten die zu druckenden Sätze xy befinden. Das Fundament A ruht mit seinen beiden Naben in den Seitengestellen 1S₁ und S₂ und ist durch Keile mit denselben fest verbunden.

Durch das Fundament A führt eine Achse Z, welche die beiden Hebel B₁ und B₂ trägt; an diesen Hebel greifen zwei Pleuelstangen C₁ und C₂ an, die mit den Kurbelzapfen des Hauptantriebes D E verbunden sind und welche den Pleuelstangen C₁ und C₂ ihre Bewegung ertheilen. An die Hebel B₁ und B₂ greifen noch vier weitere Pleuelstangen ■ C₃ und C₄ und C₅ und C₆ an, wovon je zwei an einem Tiegel F₁ oder F₂ befestigt sind. Bewegt sich nun der Hauptantrieb in der Richtung des Pfeiles, so müssen sich die Pleuelstangen nach unten bewegen; es werden hierdurch die beiden Tiegel F₁ und .F₃ gegen das Fundament herangezogen; hierdurch erfolgt auch der Druck. Wie ersichtlich, treten auf einmal beide Tiegel unter Druck; es hat dieses den Vortheil, dafs das Fundament ausbalancirt wird, d. h. nicht auf Drehung oder Durchbiegung beansprucht ist.

Aus den Fig. 1 und 2 ist die Papierleitung ersichtlich.

G ist die Papierrolle; von hier aus führt das Papier über die Spannwalzen g_Y und g₂, über den Tiegel F₂ durch zwei weitere Spannwalzen g₃ und g₄, alsdann über drei Führungswalzen H₁ K₂ und Zz₃, ferner über die am Tiegel F₁ sitzenden Spannwalzen g₆ und g_Q nach dem Tiegel .F₁, von wo aus es die letzten Spannwalzen g₁ und g₈ und Führungswalzen ^₄ . passirt, nach den Abzugwalzen Z₁ und z'₂, Perforirwalzen J₁ und J₂, Abzugwalzen Z₃ und Z₄, Klemmstücken Ii₁ und k₂ und endlich nach dem Ausleger oder Falzapparat.

Nimmt man an, dafs auf das so eingezogene Papier bei dem Zusammengehen der Tiegel ein Druck erfolgt, so ziehen die Abzugwalzen Z₁ bis z'₄ und Perforirwalzen, welche zeitweilig durch ein' konisches Getriebe V₁ und V₂ und Antriebrad V bewegt werden, beim Oeffnen der Tiegel wieder ein neues Stück Papier vor. Von den Walzen J₁ und J₂ wird das Papier stellenweise perforirt, jedoch hängt es noch mit dem Papierstrang zusammen und läuft, geführt' durch Bänder, bis zur Klemmvorrichtung A₁ und A₂, woselbst es zeitweilig kurz vor der perforirten Stelle festgeklemmt wird. Bewegt sich der Tiegel F₁ wieder zum Druck, so mufs der Papierstrang die Bewegung mitmachen. Da aber, wie erwähnt, der Bogen zwischen den Klemmstücken festgehalten ist, so wird das Papier an der perforirten Stelle

abreifsen; geht nun der Tiegel wieder aus der Druckstellung zurück, so werden die Abzugwalzen wieder in Gang gesetzt, so dafs das Vorschieben eines neuen Bogens stattfindet, während der andere perforirt wird, und der von der Klemmvorrichtung Zc₁ und A₂ gehaltene Bogen, welcher, wie beschrieben, abgerissen wurde, durch Bänder zu einem Ausleger oder ,Falzapparat geführt wird. Der perforirte Bogen tritt hierauf .wieder in die Klemmvorrichtung und wird beim Vorgehen des Tiegels F₁ abgerissen, und so wiederholt sich der Vorgang aufs Neue.

Wie aus der Papierleitung ersichtlich, wird der Bogen vom Tiegel F₁ auf der einen, vom Tiegel .F₂ auf der anderen Seite bedruckt. Der Abzug des Papiers mufs so geregelt werden, dafs sich der Schöndruck des Tiegels F₂ und der Widerdruck des Tiegels F₁ genau decken, d. h. dafs das Register genau stimmt. Dies läfst sich durch Verstellen' der Leitwalzen oder Führungswalzen h₂ und h_s, die in Schlitzen gelagert sind, bewerkstelligen. Das Auftragen der Farbe vor jedem Druck (auf den Satz) geschieht durch ein rotirendes Farbwerk, welches durch die Räder R₁ und R₂ , R₃ und i?₄ angetrieben wird. Das Farbwerk besteht aus zwei Farbkasten L₁ und L₂ mit Ductorwalzen, zwei Massereibwalzen I₁ und Z₂ und zwei Stahlreibwalzen Z₃ und Z₄; ferner aus sechs Massewalzen (Äuftragwalzen) Ot₁ bis m₆ und vier Stahlreibwalzen W₁ bis n_v Die Walzen W₁ bis m_e und

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bis W₄ sitzen in Scheiben und

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sind mit den Rädern R₁ und i?₃ verbunden ; sie müssen, wie erklärlich, sich im Kreise um das Fundament A bewegen, wobei sie die Farbe von den Walzen Z₃ und Z₄ abnehmen, auf den Trommeln W_] und W₂ verreiben und auf den Satz χy auftragen.

Claims (3)

1. Patent-Ansprüche:

   ι . Eine Tiegeldruckpresse mit rotirendem Farbwerk zur gleichzeitigen Herstellung von Schön - und Widerdruck auf endlosem Rollenpapier, gekennzeichnet durch die Anordnung eines zweiseitig ausgebildeten feststehenden Fundaments (A) mit verticalen • Abflachungen, auf welchem die beiden ebenen Schriftsätze (xy) einander gegenüberliegend befestigt sind.
2. 2. An Tiegeldruckpressen der unter", i. bezeichneten Art die Anordnung eines Bewegungsmechanismus für die horizontal und geradlinig geführten Drucktiegel (F₁F₂J₁ derart, dafs dieselben gleichzeitig unter Druck treten.
3. 3. An Tiegeldruckpressen der unter .1. bezeichneten Art die Anordnung einer Papierführung, bei welcher das Abtrennen der einzelnen, zweiseitig bedruckten Bogen vom endlosen Streifen an den durch Perforirwalzen (J₁ J₂) perforirten Stellen dadurch erfolgt, dafs der bedruckte, von Klemmstücken (K₁ K₂) festgehaltene Theil des Papiers beim Zurückschwingen des TiegelsFj gegen das Fundament A nicht folgen kann, so dafs die Papierbahn art der perforirten Stelle reifst.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.