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Mehrteilige Tauchform Die Erfindung bezieht sich auf eine mehrteilige
Tauchform mit elastischem Überzug zum Herstellen von becherförmigen Formlingen aus
Cellulosederivaten und ähnlichen Isunststoffen. Bei den bekannten Tauchformen dieser
Art dienen die elastischen üb.erzüge ausschließlich zur Aufnahme des Schrumpfdruckes.
Sie werden in Form von Häuten angewendet und ermöglichen wohl das Lösen des dünnwandigen
Formlings, erfordern jedoch dazu besondere Mittel. Ein einfaches Abstreifen des
Tauchlings bzw. ein Herausziehen des ein- oder mehrteiligen Kernes aus dieser Gummihaut
ist nicht möglich, weil der dünnwandige Formling darauf fest aufgeschrumpft sitzt.
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Man hat auch vorgeschlagen, Gummischläuche als Tauchform zu verwenden
und sie auf den erforderlichen Durchmesser aufzublasen. Mit solchen Mitteln ist
es aber nicht möglich, maßgetreue Tauchlinge mit flachem Boden zu erzeugen, weil
der innere Luftdruck allseitig wirkt und immer bestrebt ist, die elastische Tauchform
kugelförmig aufzuweiten.
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Die Erfindung löst die Aufgabe in anderer Weise und besteht darin,
daß die Tauchform aus einem einteiligen starren Kern und deiner mit einer hochelastischen
Bodenhaut versehenen elastischen Hülse gebildet ist, die eine derartige Wanddicke
hat, daß sie ohne Kern ihre Form beibehält und nach dem Einschieben des Kernes auf
den erforderlichen Durchmesser aufgeweitet ist. Da die elastische Hülse für sich
formbeständig ist, so bietet das Herausziehen des starren Kernes leine Schwierigkeiten;
die Stirnfläche des formbeständigen Mantelteiles kann dabei als Anschlag benutzt
werden. Bei dem Aufweiten der elastischen Hülse durch den starren Kern wird die
Bodenhaut in demselben Maße radial ausgezogen, so daß sie auch die aufgeweitete
Hülse wieder planflächig abschließt. Eine Kantenbildung zwischen Boden und elastischer
Hülse ist ohne weiteres gegeben.
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Um becherartige Formlinge mit verengter Halsöffnung herzustellen,
werden erfindungsgemäß mehrere elastisch aufweitbare Hülsen ineinandergesteckt.
Beim Herausziehen des starren Kernes gehen die ineinanderg@esteckten Hülsen selbsttätig
auf ihre ursprüngliche Gestalt zurück. Soweit eine elastische Hülse in diesem Zustande
nicht aus der verengten Halsöffnung heraus kann, wird ihr Inneres in bekannter Weise
der Einwirkung eines Unterdruckes ausgesetzt und die elastische Hülse dabei zusammengefaltet,
bis der Formlülg davon frei wird. Um bei dem dafür erforderlichen Aufsetzen der
Absaugedüse eine Formveränderung des oberen Randes des Formlings zu verhindern,
kann der obere Tauchrand der aufgew eiteten Hülse mit einem an sich als Halter für
den Formling bekannten starren Ring umgeben werden, um
den sich
dann der erzeugte Formling herumformt und so ein mit dem Formling verbundenes starres
Widerlager bildet, das jeder Formveränderung des Formlingrandes während der Einwirkung
des Unterdruckes auf das .Innere des Formlings entgegenwirkt und von dem der Tauchling
nachher abgeschnitten wird.
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Ausführungsbeispiele sind in den Zeichnungen dargestellt.
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Abb. i zeigt im Schnitt senkrecht zum Boden eine zweiteilige Tauchform
nach der Erfindung ohne Bodenhaut, deren beide Teile in Abb. 2 einzeln dargestellt
sind.
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Abb. 3 zeigt eine zweiteilige Tauchform mit Bodenhaut.
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Abb. q. und 5 zeigen andere Gestaltungen und Zusammensetzungen des
aufweitbaren elastischen Mantelteiles der Tauchform.
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Abb.6 zeigt im Grundriß eine Tauchform zur Erzeugung eines Forinlisigs
mit axial verlaufenden Rillen.
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Die mehrteilige Tauchform nach den Abb. i und a besteht aus dem starren
Kern a und dem aufweitbaren elastischen Mantel b. Der starre Teila wird zweckmäßig
aus Holz und der aufweitbare Mantelteil b ,aus Weichgummi hergestellt. Die Aufweitung
des @elastischen Mantels b durch den in seinen inneren Raum mit Hilfe einer Glycerinpaste
oder anderem Gleitmittel eingeführten starren Kerna wird mindestens so bemessen,
daß sich nach Herausziehen des starren Kernes der elastischw Mantel durch Zusammenziehen
allseitig selbsttätig von dem durch Tauchen erzeugten Formling ablöst.
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Die mehrteilige Tauchform nach Abb.3 dient zur Erzeugung von becherförmigen
Formlingen. Zu dem Zweck ist auf die Stirnwand des ,aufweitbaren elastischen Mantels
b als Boden eine hochelastische Haut b1 aus Gummi aufvulkanisiert. Dieser hochelastische
Boden b1 folgt planflächig jeder Aufweitung des zylindrischen Mantelteiles b. Da
Mantel b und Bodenhaut b1 durch Vulkanisieren miteinander vereinigt sind, entsteht'
keine Fuge. Zur Ableitung der Luft beim Einstoßen des starren Kernes a in den nachgiebigen
Mantel b werden entweder am Umfang des starren Kernes a oder an der inneren Umfangsfläche
des elastischen Mantels b oder an beiden Teilen Längsrillen vorgesehen. Diese Längsrillen
nehmen dabei gleichzeitig ein Gleitmittel auf, das vor der Stirnfläche des starren
Kernes a bei seinem Aufsetzen auf die Bodenhaut b1 verdrängt wird.
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In Abb. q. ist eine mehrteilige Tauchform zur Erzeugung von becherförmigen
Formlingen mit verengter Halsöffnung dargestellt. An dem eingeschnürten Teil des
elastischen und von dem starren Kern a aufgeweiteten Mantels c sind Gewinderillen
zur Erzeugung eines Gewindes am Formling vorgesehen. Bei Tauchformen dieser Art
kann der elastische .Mantel c .aus mehreren fernrohrartig irreinandergesteckten
Teilen zusammengesetzt w°rden, wie das die Abb. 5 erläutert. Die ineinandergesteckten
zylindrischen Mäntelel unde2 bilden zusammen den vom Kern a aufweitbaren Formteil.
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Abb. 6 erläutert im Grundriß eine der vielen Querschnittsgestaltungen
des Formlings, die mit mehrteiligen Tauchformen nach der Erfindung erzeugt werden
können. Dadurch ergibt sich die Möglichkeit, bei dünnwandigen Formlingen für Versteifung
in Richtung der Achse oder des Umfangs durch Anbringung von Rippen oder Rillen usw.
Vorkehrungen zu treffen.
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Nach Entfernung des starren Kernteiles k durch axiales Herausziehen
kann der elastische Mantelteil (b nach Abb.3 oder c nach Abb. q. oder die Mantelteile,el
und e2 nach Abb. 5) aus dem Formling dadurch entfernt werden, daß der Innenraum
des Mantels durch Aufsetzen einer mit einer Absaugedüsie und einer nachgiebigen
Dichtungsauflage versehenen Scheibe auf den oberen Rand des Formlings unter die
Einwirkung eines Unterdruckes gesetzt wird. Unter dieser Einwirkung faltet sich
der Mantel zusammen und kann dann aus der oberen öffnung des Formlings, auch wenn
sie, wie bei der Ausführung nach Abb. q. und 5, verengt ist, herausgezogen werden.
Um bei dem Einfalten des ein-oder mehrteiligen Tauchformmantels unter der Einwirkung
eines Unterdruckes eine Formveränderung des oberen Randes des Formlings zu verhindern,
kann der obere Tauchrand des aufgeweiteten Formmantels mit einem starren Ring d
umgeben werden, wie das Abb. 5 beispielsweise zeigt. Um diesen starren Ring d formt
sich der Formling herum. Beim Ablösen des aufgeweiteten Tauchformmantels (beispielsweise
des Mantels b nach Abb. 3, des Mantels c nach Abb. q. oder der Mantelteileel und
e= nach Abb.5) von dem erzeugten Formling bildet der starre Ring d ein mit dem Formling
verbunden bleibendes Widerlager und verhindert auf diese Weise jede Formveränderung
des Formlingrandes. Der Formling wird dann unterhalb dieses Einlagenringes d abgeschnitten
und der Überzug des Einlagenringes dem Tauchbade zu erneuter Benutzung wieder zugeführt.