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Die Erfindung betrifft ein Verhütungsmittel, insbesondere ein mechanisches Verhütungsmittel für den Mann.
Es ist im Laufe der Zeit eine grosse Zahl von Empfängnisverhütungsmethoden bekanntgewor- den, welche sich grob in chemische und mechanische Verhütungsmethoden einteilen lassen. Als che- mische Verhütungsmittel seien die verschiedenen Hormon-Pillen angeführt, mechanische Verhütungsmittel sind z. B. Pessare, Portio-Kappen od. dgl., welche von der Frau verwendet werden, und Kondome, die vom Mann verwendet werden.
Es sind auch andere mechanische Empfängnisverhütungs-Vorrichtungen, die beim Mann Anwendung finden und sich von Kondomen unterscheiden, bekanntgeworden. Sie stellen im wesentlichen speziell ausgebildete Verschlüsse nach Art eines Stopfens dar, welcher in die äussere Harnröhre des Mannes von deren Ende her eingeführt wird.
So ist beispielsweise in der DE-PS Nr. 352014 ein Empfängnisschutz beschrieben, der nach Art eines walzenförmigen Stopfens ausgebildet ist und an seinem Umfang eine Nut aufweist, in welche ein Dichtungsring aus Weichgummi eingesprengt ist. Diese Art von Stopfen ist allerdings der Physiologie der Harnröhre nicht optimal angepasst, da dort kein fliessender Übergang vom Verschlusskörper zum das eigentliche Dichtelement bildenden Dichtungsring vorgesehen ist. Durch den über den Umfang des walzenförmigen Stopfenkörpers herausstehenden Ring, der die gewünschte Abdichtung in einer nur schmalen Zone gewährleisten kann, kann es infolge der Bewegung der Partner zu Reizungen in der elastischen Zone der Glans penis bzw. der Harnröhre kommen.
Infolge der rotationssymmetrischen Ausbildung der Querschnitte aller Teile der dort beschriebenen Vorrichtung ist ausserdem eine subjektiv unangenehm zu empfindende und zu Reizungen führende Rotation der Vorrichtung bei Bewegung der Partner nicht zu verhindern. Das auf der Vorrichtung angeordnete Griffknöpfchen ist in seiner nietenartigen Form ebenfalls keineswegs physiologiegerecht ausgebildet. Die beschriebene Nut mit dem eingesprengten Gummiring kann darüber hinaus eine Quelle für Bakterienansatz und Verschmutzung sein.
Die in der DE-OS 1957693 beschriebene Familienplanungsvorrichtung ist im Ein-Grössen-Format für verschiedene Weiten von Harnröhren verwendbar - Spreizhebel im Inneren der Vorrichtung sorgen für eine Veränderung des Querschnittes - dieser Vorteil ist jedoch durch eine Reihe von Nachteilen erkauft, die kurz erwähnt seien. Die Vorrichtung ist in ihrem Querschnitt, insbesondere im entscheidenden Halsteil rotationssymmetrisch, in der Gegend ihrer kegelflächenartigen Dichtfläche im Funktionszustand immer noch praktisch rotationssymmetrisch ausgebildet. Wenn die dort zur Grössenanpassung vorgesehenen Spreizhebel stärker gespreizt sind, kommt zwar eine Art polygonaler Querschnitt mit abgerundeten Ecken zustande, der aber allein die Rotation der Vorrichtung bei Bewegung nicht zu verhindern imstande ist.
Infolge der nicht präzisen Anpassung des Querschnittes an den Querschnitt der Harnröhre ist die Dichtfunktion dieser Vorrichtung im Anwendungszustand, insbesondere bei einer grösseren Spreizung der Hebel nicht absolut gewähr- leistet. Die Verstellung der Spreizhebel erfolgt mittels einer Schraub-Konstruktion, deren über die Harnröhre herausragender zweiteiliger Kopf relativ unförmig ausgebildet ist und allein aus diesem Grund zu Unannehmlichkeiten führen kann. Dieser Schraubkopf kann weiterhin eine Quelle für Bakterienansatz und Verschmutzung sein, was insbesondere bei Verwendung der Vorrichtung in unterentwickelten Ländern bedenklich scheint.
Weiters scheint die in der DE-OS behauptete Einfachheit und Sicherheit dieser Vorrichtung nicht überzeugend, da sie es nicht erlaubt, das Gerät ein für allemal in einer bestimmten, dichtenden Querschnitt aufweisenden Stellung zu belassen und es in dieser Stellung immer wieder zu benutzen. Vielmehr muss das Gerät zuerst in ungespreiztem Zustand eingeführt werden und wird dann erst an Ort und Stelle zur Dicht-Stellung aufgespreizt.
Schliesslich ist die Vorrichtung zum Entfernen wieder in den ungespreizten Zustand überzuführen.
Es ist also die Vorrichtung gemäss dieser DE-OS nicht nur relativ aufwendig konstruiert und erfüllt, wie oben ausgeführt, dennoch nicht ohne Komplikationen ihre Funktion, sie ist auch nicht einfach genug zu handhaben und ist insbesondere auch aus diesem Grund als Massenverhütungsmittel zum Einsatz in Entwicklungsländern nicht brauchbar.
Gegenstand der Erfindung ist nun ein mechanisches Verhütungsmittel für den Mann, das einfach zu handhaben ist und mit grösster Sicherheit jeglichen Flüssigkeitsaustritt zu verhindern imstande ist.
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Neben der absoluten Zuverlässigkeit und Verträglichkeit zeichnet sich die erfindungsgemässe Vorrichtung durch äusserst einfache Handhabung, geringste Pflegeerfordernisse, oftmalige Wieder- verwendbarkeit und schliesslich auch durch eine ausgesprochen einfache Herstellung, z. B. durch Spritzguss, und damit sehr niedrigem Herstellungspreis aus, womit alle Erfordernisse an ein Verhütungsmittel, insbesondere auch für Entwicklungsländer, erfüllt sind.
Vorteilhafte Materialien, aus welchen der Verschlussstopfen gefertigt ist, sind elastische, gegebenenfalls geschäumte, natürliche oder synthetische Harze aller Art, wie z. B. Naturgummi und - kautschuk, synthetischer Gummi und Kautschuk, Schaumgummi, Silikongummi oder, gegebenenfalls geschäumte, elastomere Kunststoffe.
Die dreiteilige Form des erfindungsgemässen Verhütungsmittels erbringt im wesentlichen folgende Effekte : Der verdickte Stopfenteil, welcher im wesentlichen die Funktion eines dichtenden Verschlusses hat, ist, um das Einführen in die Harnröhre zu erleichtern, nach der einen Seite hin vorteilhaft nicht spitz zulaufend, sondern abgerundet konisch ausgebildet, die bauchartige Verdickung des Stopfenteils gewährleistet einen prallen, dichtenden Sitz in der Harnröhre. Infolge des Flüssigkeitsdruckes beim Samenerguss wird das elastische Material des Stopfenteils zusammengedrückt, der Stopfenteil baucht sich noch mehr aus und verstärkt auf diese Weise den dichtenden Sitz des Verschlussstopfens in der Harnröhre.
Der sich an den bauchigen Stopfenteil nach einer relativ steilen, vasenartig ausgebildeten Verjüngung anschliessende Halsteil passt sich der Anatomie der End-Harnröhre an und ist bei richtigem Sitz des Verschlusses im obersten Teil der Harnröhre positioniert, wo eine etwa schliessmuskelartige Verengung vorhanden ist, es liegt also die Wandung der Harnröhre sowohl am verdickten Stopfenteil als auch an diesem verjüngten Halsteil dicht an, wodurch eine ausgedehnte Dichtfläche gewährleistet ist und ein Herausschieben des Verschlusses bei am Stopfenteil angreifendem Flüssigkeitsdruck verhindert wird.
Schliesslich ist, um ein suppositorienartiges Hineinschlüpfen des Verschlusses in die Harnröhre zu vermeiden, der etwa die Grösse des Quer-
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schnittes des Stopfenteils aufweisende oder etwas grössere, im wesentlichen flach ausgebildete, Ab- deckteil vorgesehen. Dieser Abdeckteil ist an der dem Halsteil zugewendeten Seite vorteilhaft der Anatomie angepasst und trägt auf der Aussenseite vorteilhaft eine leicht bombierte Abdeckfläche.
Neben dem Vorteil des erfindungsgemässen Verhütungsmittels, jederzeit den vollen Kontakt der Partner zu gewährleisten, ruft das neue Verhütungsmittel, wie sich zeigte, bei keinem der Partner irgendwelche Reizungen hervor und wird überhaupt nicht als störend empfunden.
Folgende weitere Ausbildungen des erfindungsgemässen Verhütungsmittels haben sich als vorteilhaft erwiesen :
Um Verschlüsse mit geringem Gewicht zu erhalten, kann der Verschlussteil, insbesondere der Stopfenteil, innen hohl ausgebildet sein.
Weiters ist es möglich, den Verschlussstopfen, insbesondere dessen Stopfenteil, so auszugestalten, dass er einen härteren, gegebenenfalls nicht elastischen, Kern und eine elastische Oberflächenschicht aufweist.
Gemäss einer bevorzugten Ausführungsform weist der flache Abdeckteil bzw. dessen Abdeckfläche etwa herzartige Form mit einem herzspitzenartigen, abgerundeten Ansatz auf. Dieser flache Abdeckteil kann aber auch etwa elliptischen Querschnitt aufweisen. Gegebenenfalls kann auch der Querschnitt des Stopfenteils selbst die genannten beiden Formen aufweisen, er kann aber ohne weiteres auch rotationssymmetrisch ausgebildet sein.
Die elliptischen bzw. etwa herzförmigen Querschnittsformen, insbesondere beim Halsteil sind sie zwingend, haben den Vorteil, sich der physiologischen Querschnittsform der äusseren Harnröhre, insbesondere in Nähe ihres äusseren Endes, optimal anzupassen, es wird dadurch eine Rotation des Verschlussteils, die zu Entzündungen führen kann, selbst bei heftiger Bewegung vermieden. Insbesondere die etwa herzförmige Form des Abdeckteils gewährleistet eine besondere Schonung der Partnerin.
Schliesslich kann gemäss einer bevorzugten Ausführungsform der Halsteil und/oder die Unterseite des Abdeckteils und/oder der sich zum Halsteil hin verjüngende Teil des Stopfenteils zur Verhinderung von Ansteckungsgefahr mit einem bioziden, insbesondere bakteriziden, Wirkstoff versehen werden, welcher dann im feuchten Milieu seine Wirkung entfaltet. Vorzugsweise kann, wenn zumindest die Oberfläche des Verschlusses aus geschäumtem Polymeren und/oder Gummi gefertigt ist, der biozide Wirkstoff in die Poren der Schaummatrix eingebracht sein und von dort aus über längere Zeiträume hinweg seine Wirkung entfalten.
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B.schliessmuskel artigen Ende der Harnröhre umschlossen wird.
Schliesslich geht der Halsteil-3-- in den im wesentlichen flach ausgebildeten Abdeckteil --4-- über, der nach oben hin von der übli- cherweise etwas bombierten Abdeckfläche --4b--, welche einen abgerundeten herzspitzenartigen
Fortsatz --4a-- aufweist, begrenzt wird. Der Abdeckteil dient zum Halten des Verschlusses in
Lage und verhindert dessen weiteres Eindringen in die Harnröhre.
Fig. 3 zeigt eine Ansicht des Verschlusses von unten, u. zw. der Reihenfolge nach die abge- rundete Spitze --2a-- des konisch, bauchig, im Querschnitt im allgemeinen kreisrund ausgebildeten
Stopfenteils --2--, welcher in den etwa herzförmigen, einen herz spitzen artigen Ansatz --3a-- auf- weisenden Querschnitt besitzenden, mit unterbrochener Linie angedeuteten Halsteil --3a-- über- geht. Endlich schliesst sich vom Halsteil --3a-- weg der Abdeckteil --4-- an, dessen Unterseite --4c-- in der Figur sichtbar ist und dessen Querschnitt ebenfalls etwa herzartige Form aufweist, wobei der herzspitzenartige Ansatz --4a-- des Querschnittes sich im wesentlichen vom gleichartigen
Ansatz des Querschnittes des Halsteils her fortsetzt.
Der Verschlussstopfen in der dargestellten Ausbildungsform wird so in die Harnröhre einge- führt, dass der herzspitzenartige Ansatz --3a, 4a-- nach unten weist. Der Ansatz --3a--, welcher sich entlang der Symmetrieebene --5a-- vom Halsteil --2-- über dessen Erweiterung bis in den gleichartigen Ansatz --4a-- des Abdeckteils hinzieht, verhindert eine Rotation des Verschlusses in der Harnröhre.
Die Fig. 4 zeigt schematisch eine Spritzgussform zur Herstellung der erfindungsgemässen Ver- hütungsmittel verschiedener Grösse, wobei die Formen --6-- nach Grösse der herzustellenden Ver- schlussstopfen geordnet radial angeordnet sind. Es sind dort beispielhaft die Durchmesser der bauchigen Verschlussteile an der dicksten Stelle angeführt, nämlich 8 bis 12 mm. über den Haupt- einspritzkanal --8-- wird Elastomer- bzw. Gummimischung zugeführt und gelangt über die Radial- kanäle --7-- in die Giessformen --6--. Die Aushärtung und weitere Bearbeitung der Formlinge erfolgt in an sich bekannter Weise.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Verhütungsmittel, insbesondere mechanisches Verhütungsmittel für den Mann, das durch einen Verschlussstopfen gebildet ist, welcher aus einem nach einer Seite einen Konus aufweisenden Verschlusskörper besteht, an welchen nach der andern Seite hin ein Halsteil anschliesst, der einen verbreiterten Abdeckteil aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass der Verschlussstopfen selbst als nach einer Seite hin konisch geformter Stopfenteil (2) und der anschliessende Halsteil (3) sich vom Stopfenteil (2) her verjüngend ausgebildet ist und dass dieser verjüngte Halsteil (3) etwa elliptischen oder herzartigen Querschnitt mit herzspitzenartigem Ansatz (3a) aufweist und in den Abdeckteil (4), der im wesentlichen flache Ausbildung aufweist, übergehend ausgebildet ist.