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Fadenführerantrieb bei Zentrifugenspinnmaschinen für Kunstseide Die
vorliegende Erfindung betrifft eine weitere Verbesserung und Ausgestaltung des Fadenführerantriebes
bei Zentrifugenspinnmaschinen für Kunstseide nach Patent 595 o98. Nach diesem Patent
erfolgt der Antrieb der Kurvenscheiben für die Changierrahmen von einer gemeinsamen
schnelllaufenden Welle aus über ein Schneckenbetriebe. Somit ist also der Antrieb
der Kurvenscheiben und der C'hangierrahmen ein vollkommen gleichmäßiger, wodurch
bekanntlich der Nachteil auftritt, daß während der Bildung des Spinnkuchens Spiegel
oder Rauten in diesem entstehen. Dies kommt daher, daß bei einem gleichmäßigen Antrieb
der Changierrahmen ein bestimmtes übersetzungsverhältnis zwischen der Fadenführerbewegung
und der Drehzahl des Spinntopfes eintritt, wodurch sich dann im Topf Faden neben
Faden legt, so daß zusammenhängende Bänder entstehen.
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Diesen Nachteil unter Beibehaltung der gemeinsamen schnell laufenden
Welle zum Antrieb der Kurvenscheiben über Schneckengetriebe zu beseitigen, ist der
Zweck der vorliegenden Erfindung. Diese besteht darin, daß die gemeinsame Antriebswelle
bei ihrer Drehbewegung von .einem .an der Antriebsseite der Maschine angeordneten
Steuergetriebe aus dadurch zusätzlich eine axiale Bewegung erhält, daß die Antriebswelle
innerhalb des Steuergetriebes :eine Kurventrommel trägt, in deren Kurvennut ein
Bolzen eingreift, der in einer gegen axiale Verschiebung gesicherten, die Kurventrommel
umgebenden Trommel befestigt ist. Diese letztere Trommel ist gegenüber der Kurventrommel
mit unterschiedlicher Geschwindigkeit angetrieben, so daß eine Hinundherbewegung
der Antriebswelle erfolgt, wodurch sämtliche Kurvenscheiben von der gemeinsamen
Antriebswelle aus über die einzelnen Schneckengetriebe eine zusätzliche, d. h. eine
beschleunigte bzw. verzögerte Bewegung erhalten.
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Der Vorteil dieser Ausbildung besteht darin, daß unter Beibehaltung
der Maschine gemäß Patent 595 o98 und unter Beibehaltung der damit verbundenen Vorteile
nunmehr auch noch jede Spiegel- und Bautenbildung bei der Herstellung von Spinnkuchen
vermieden wird. Ein weiterer Vorteil besteht darin, daß für sämtliche Changiergetriebe,
,also für die gesamte Maschine, nur ein in seiner Bauart äußerst einfaches Getriebe
in Frage kommt, welches an der Antriebsseite der Maschine ;angeordnet ist und von
hier aus die gemeinsame Antriebswelle der ganzen Maschine beeinflußt. Es wird
hier
demnach jede Änderung an der bekannten Maschine vermieden, indem sowohl der Antrieb
der Hauptantriebswelle als auch die Hinundherverschiebung derselben zur Vermeidung
der Spiegel- und Bautenbildung in einem Getriebe untergebracht sind, welches eine
äußerst vorteilhafte und gedrängte Bauart aufweist. Nach der vorliegenden Erfindung
ist also eine Lösung gefunden worden, eine Rauten- und Spiegelbildung zu vermeiden,
wobei jedoch der gemäß Hauptpatent vorteilhafte Antrieb der Kurvenscheiben zur Bewegung
der Changierstangen in seiner Form beibehalten wird. Ein weiterer Vorteil besteht
noch darin, daß, ohne eine wesentliche Verteuerung der Maschine herbeizuführen,
diese zusätzliche Verbesserung erfolgt, da für die gesamte Maschine nur ein Steuergetriebe
erforderlich ist.
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Nun ist es zwar bekannt, die Bildung von Rauten oder Spiegeln durch
Störung des Übersetzungsverhältnisses zu vermeiden, indem beim Changiergetriebie
sein Störungsgetriebe vorgeschaltet wird, um so dem Fadenführer jeweils eine Beschleunigung
bzw. Verzögerung zuerteilen. Diese bekannten Ausführungen lassen sich jedoch für
die Verbesserung der Maschine nach Patent 595 o98_ nicht verwenden, da diese dafür
eingerichtet sind, jeweils nur ein Changiergetriebe zu beeinflussen. Eine derartige
Anordnung würde aber bedingen, daß die Maschine nach dem Hauptpatent vollkommen
umgestaltet werden müßte, was nicht nur eine außergewöhnliche Verteuerung bedeuten
würde, sondern auch die nach dem genannten Patent erzielten Vorteile in Frage stellen
würde. Es ist nun. weiterhin eine Einrichtung bekanntgeworden, bei der durch die
Hinundherbewegung einer Antriebswelle unter Verwendung von Schraubenrädern eine
Störung des übersetzungsverhältnisses im Antrieb herbeigeführt wird, um so eine
Spiegelbildung zu vermeiden. Aber auch diese Einrichtung läßt sich nicht ohne weiteres
bzw. nicht ohne besondere Umgestaltung für die vorliegende Maschine verwenden, wo
es darauf ankommt, von einer Stelle aus sämtliche Changiergetriebe der Maschine
entsprechend zu beeinflussen.
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Die Zeichnung stellt den Erfindungsgegenstand in einer beispielsweisen
Ausführungsform dar, und zwar zeigt Fig. i die Gesamtanordnung in schematischer
Darstellung, Fig. 2 das Steuergetriebe in größerem Maßstabe in Draufsicht geschnitten
und Fig.3 das Steuergetriebe in anderer Ausführung.
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Der Antrieb der Changierkurvenwellen 3 erfolgt von der gemeinsamen
Antriebshelle 2 aus über Schneckengetriebe q., q.'. 4 der Antriebsseite der Maschine
ist ein Steuergetriebe i vorgesehen, von wo .aus die Antriebswelle 2 sowohl angetrieben
als auch zur Vermeidung jeder Spiegel- und Bautenbildung hin und her bewegt wird.
Die An-
triebswelle 2, welche vom Steuergetriebe i ausgeht, erhält innerhalb
desselben ihren Antrieb von der Welle 5 aus über Zahnräder 6 und 7 (Fig. 2). Ein
weiteres auf der Welle 5 sitzendes Zahnrad 8 greift in einen Zahnkranz 9, welcher
sich auf einer die Schneckenwelle 2 umgebenden Trommel io befindet, die gegen .axiale
Verschiebung gesichert ist. In? Innern der Trommel io ist auf der Welle 2 eine Kurventrommel
i i fest angeordnet, in deren Kurvennut eine Rolle 12 eingreift, die sich an einem
an der Trommel i o befestigten Bolzen 13 befindet. Durch entsprechende Wahl' der
Zähnezahl werden die Schneckenwelle 2 und die Trommel i o durch die Zahnräder 6
und 8 mit unterschiedlicher Geschwindigkeit ,angetrieben, so daß sich die Trommel
io gegenüber der Welle 2 allmählich verschiebt und sich somit die Rolle 12 in der
Kurvennut der Trommel i i weiterbewegt. Hierdurch wird die Welle 2, da die Kurventrommel
i i fest angeordnet ist, entsprechend der Kurvennut hin und her bewegt und mit ihr
die Schnecken q., die ihrerseits wider den Schneckenrädern q.' außer der normalen
Drehbewegung noch eine zusätzliche Beschleunigung oder Verzögerung erteilen. Die
mit den Changierkurvenivellen 3 in Verbindung stehenden - Kurvenscheih,en, welche
in der Zeichnung nicht dargestellt sind, erhalten demnach ebenfalls diese zusätzliche
Bewegung, wodurch jede Spiegel- und Bautenbildung vermieden wird.
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Die Fig.3 der Zeichnung stellt eine andere Ausführungsmöglichkeit
des Steuergetriebes dar, um dasselbe auf einem möglichst kleinen Raum unterzubringen.
Hierbei wird die bisherige Trommel i o durch die Nabe der beiden Zahnräder 7 und
9 gebildet, welche beide im Innern mit Rollen versehene Bolzen 14 und 15 tragen.
Hierbei greift die Rolle 1q. in eine Längsnut 16 der Kurventrommel i i und vermittelt
so den Antrieb auf die Schneckenwelle 2, wogegen die Rolle 15 in die Kurvennut der
Trommel i i eingreift -und so die Hinundherbewegung der Welle 2 herbeiführt. Die
Längsnut 16 ist vorgesehen, damit die Kurventrommel hin und her wandern kann.