DE676136C - Weichmacher fuer hochmolekulare Verbindungen - Google Patents

Description

• Weichmacher für hochmolekulare Verbindungen Durch Einwirkung von Carbonylverbindungen auf Thiodiglycol erhält man Acetale. Es ,wurde nun gefunden, daß diese Acetale eine sehr gute Verträglichkeit mit fast allen bekannten hochmolekularen Körpern zeigen, soweit diese überhaupt eine Löslichkeit besitzen. Die Verträglichkeit erstreckt sich auf lösliche Cellulosederivate, wie Celluloseester, Celluloseäther, auf natürlichen und synthetischen Kautschuk sowie auf alle anderen synthetischen hochpolymeren Verbindungen, wie Polystyrol, Polyv inylchlorid, Polyvinylacetat, Polyacrylsäureester usw., ferner auch auf Mischpolymerisate, wie z. B. solche aus den beiden Komponenten Vinylchlorid-Vinylacetat, Butadien-Vinylm`ethylketon, Butadien-Acrylsäurenitril und andere. Diese große Verträglichkeit der genannten Acetate machen sie als Weichmacher für die genannten hochmolekularen Stoffe sehr geeignet. In vielen Fällen haben die Acetale nicht nur die Eigenschaften des Weichmachers, sondern die eines Gelatiniermittels. Die Mischbarkeit ist oft eine unbegrenzte, so daß Kombinationen von Weichmachern und dem zu plastifizierenden Körper und Weichmacher in weiten Grenzen möglich sind. Dabei ist es natürlich, daß von der großen Anzahl möglicher Acetale, unter denen man auswählen kann, manche für die eine Gruppe der Hochpolymeren geeigneter sind, andere wieder für eine andere Gruppe.
• Die genannten Acetale weisen im übrigen die erforderlichen Merkmale von Weichmachern bzw. Gelatinierungsmitteln auf, schwere Flüchtigkeit, Neutralität und Beständigkeit gegen Licht und gegen Witterungseinflüsse, praktische völlige Farblosigkeit und Geruchlosigkeit.
• Die Verwendung dieser Klasse von Acetalen bedeutet einen wesentlichen technischen Fortschritt, und zwar tritt dies insbesondere auf dem Gebiet der synthetischen Dienpolymerisate (künstlichen Kautschuk) hervor, wo neben dem Effekt der ausgezeichneten Plastifizierbarkeit eineVerbesserung der Alterungsbeständigkeit erreicht wird.
• Beispiele z. In einem Gemisch von 75 Gewichtsteilen Toluol und 35 Gewichtsteilen Äthylalkohol werden 2o Gewichtsteile Methylcellulose und 8 Gewichtsteile des Acetals aus Thiodiglycol und Butyraldehyd gelöst. Die erhaltene Lösung wird in der gewünschten Weise mit Lösungsmitteln verdünnt und evtl. Pigmente hinzugesetzt. Man erhält -einen Lack, der sehr elastische, widerstandsfähige Filme gibt.
• 2. 3o Gewichtsteile Sprit und 45 Gewichtsteile Benzol werden gemischt mit 12 Gewichtsteilen des Acetals aus Thiodiglycol und Acetäldehyd und in die Lösung ioo Gewichtsteile hochviscoses Polyvinylacetat eingeknetet. Man läßt das Lösungsmittel langsam verdunsten und erhält ein homogenes, sehr elastisches Fell, das sich nach Zusatz' der erforderlichen Füllstoffe zur Herstellung von linoleumartigen Kunstmassen eignet.
• 3. 8o Gewichtsteile Rohkautschuk werden mit 24 Gewichtsteilen des Acetals aus Thiodiglycol und Formaldehyd und 16 Gewichtsteilen eines anderen geeigneten Weichmachers unter Zusatz von Lösungsmitteln (Benzol Aceton) in der üblichen-Weise zu einer plastischen Masse verarbeitet, die von weicher, sehr elastischer Beschaffenheit und größer Beständigkeit ist.
• q.. In eine hochviscose Lösung von 6o Gewichtsteilendes Mischpolymerisates aus Butädien und Vinylmethylketon, wobei die Poly-=merisation der Komponenten im @ Verhältnis q. : r erfolgte, werden 14 Gewichtsteile des Acetals aus Thiodiglycöl und Cyclohexanon eingeknetet. Die Masse wird auf der Walzenpresse weiterverarbeitet und eine plastische Masse erhalten, die sich sehr gut verarbeiten und - verformen läßt und sich durch hohe Alterungsbeständigkeit auszeichnet.

Claims (1)

1. PATENTANSPRUCH: Verwendung der Acetale des Thiodiglycols als Weichmacher für hochmolekulare Verbindungen.